Oft hört man von Protestanten, hauptsächlich aus dem freikirchlichen Lager, wir Katholiken würden Maria und die Heiligen über Gott stellen oder zumindest an die Stelle Gottes setzen, wohingegen wir sie gemäß unserer katholischen Lehre unter Gott betrachten und dem entsprechend behandeln. Diese verzerrte protestantische Wahrnehmung hat ihre Ursache darin, dass diese Protestanten sich im Hinblick auf uns nur auf unsere Marien- und Heiligenverehrung fixieren und zentral diese im Blick haben und dann meinen, dass wir das mit diesem Fokus auch tun und so Gott verdrängen würden. Das stellen sie sich zwar in ihrer verzerrten Wahrnehmung so vor, ist in der Realität jedoch anders.
Doch wie verhält es sich mit den Protestanten? Sie reden viel über Jesus und Gott, so dass man meinen könnte, dass sie viel von Jesus bzw. von Gott halten würden. Doch ist das wirklich so? Bei genauem Hinsehen ist das nicht so! Denn bei genauem Hinsehen sieht man, dass sie Gott in die Bibel einsperren oder unter die Bibel stellen und damit seine absolute göttliche Souveränität einschränken. Er darf seit der Fertigstellung der Bibel nicht mehr handeln, wie er in seiner Souveränität handeln will; er darf z.B. nicht Maria, seine Magd, senden, um den Menschen durch sie wichtige Botschaften zu übermitteln, sondern darf nur das tun, was ausschließlich in der Bibel steht, oder besser, darf nur das tun, was die Protestanten behaupten, was in der Bibel stehen würde. „Tanzt“ er aus der Reihe, in dem er souverän handelt, so sei es der Teufel! Das erinnert an die Pharisäer, die unseren Gott Jesus Christus bezichtigten, dass er die Dämonen mit dem obersten der Dämonen austreiben würde, nur weil er nicht ihren eigenen Lehren und Meinungen entsprochen hat.
Somit erheben die Protestanten sich selbst und die Bibel über Gott und machen auf diese Weise sich selbst und die Bibel zu Göttern. Sie spielen sich so als Herren über Gott auf und beten somit sich selbst und die Bibel an. Dies zeigt sich z.B. auch in der folgenden Aussage einer Freikirchlerin an einen suchenden Protestanten:
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Quelle: Stjepan Vucina
"Diese Art der [protestantischen] Gemeinden sind alle sehr unterschiedlich aufgebaut und es kann sein, dass man sich mehrere ansehen muss, bis man für sich das Passende gefunden hat."
Das entspricht genau dem, was in der Heiligen Schrift kritisiert wird:
"... sondern sich selbst nach eigenen Begierden/Gelüsten Lehrer aufhäufen, weil ihr Gehör gekitzelt wird". (2 Tim 4,3)
Es geht im Protestantismus also nicht um die von Christus, unserm Herrn, gemäß 2 Thess 2,15 apostolisch mündlich und schriftlich überlieferte Wahrheit und somit um Gott, sondern um den persönlichen Geschmack, um die eigenen Begierden und Gelüste, die befriedigt werden sollen, und somit um das ICH anstelle Gottes, im Sinne von: "ICH bestimme, was ICH für richtig und falsch, für gut und schlecht und für akzeptabel und nicht akzeptabel halte!" Daher wird im Protestantismus in Wirklichkeit das eigene ICH angebetet, nicht Gott!
Somit sind die Protestanten mit ihrer ICH- und BIBELanbetung vom wahren, souveränen Gott, der tut und lässt, was er will, sehr weit entfernt. Da nützt ihnen auch nichts, wenn sie sagen: „Ich liebe Gott!“ oder „Ich liebe Jesus!“ Das sind nur Floskeln, die keine Bedeutung haben, weil man sich selbst und die Bibel über Gott stellt und ihn somit klein und bedeutungslos macht! Uns Christen hingegen ist so etwas völlig fremd!