Der Ostermontag
war früher eingebunden in die
"drei Auferstehungstage" , also einem "Auferstehungs-Triduum",
von Oster-Sonntag bis Oster-Dienstag.
So hatte es Papst Urban VIII. im Jahre 1642 bestimmt.
Heute steht der Ostermontag fast etwas "verloren" da.....
und doch ist seine Bedeutung nicht minder wichtig.
Er ist gleichsam das
fortdauernde "Echo"
des Oster-Sonntages !
Hochfest der Auferstehung Christi / Ostern
Dazu Auszüge aus zwei Predigten.
Zunächst von Hw Johannes Holdt:
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Nach den Worten des Apostel Paulus, die wir in der Lesung gehört haben,
ist das Evangelium von der Auferstehung Jesu
„der Grund auf dem ihr steht“ (1 Kor 15,1).
Die Auferstehung Christi
ist also nicht irgendeine Glaubenswahrheit neben anderen,
sie ist schlechthin das Fundament unseres Glaubens,
der Grund unserer Hoffnung,
die Basis unserer ganzen christlichen Existenz.
Und was besagt nun dieses Evangelium?
Dass Christus für uns
– für jeden einzelnen von uns –
den Tod –
und zwar den wirklichen Tod bis ins Grab hinein -
erlitten hat;
dass er aber am dritten Tag machtvoll vom Tod auferstanden
ist zum göttlichen Leben;
dass er mit Gott dem Vater lebt und herrscht in Ewigkeit und beim Vater für uns
– für jeden einzelnen von uns – eintritt (1 Kor 15, 3-5; Röm 8,34).
Osterglaube heißt:
wissen, dass Christus lebt, dass er der Herr ist und
mit uns geht und bei uns ist bis zum Ende der Welt. So wie er es den Aposteln nach seiner Auferstehung zugesagt hat:
„Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,20 – das letzte Wort im Matthäusevangelium).
So sagt unser christlicher Glaube. -
Aber können wir das auch erleben und erfahren,
dass Jesus, der Auferstandene, wirklich lebt und bei uns ist?
Auf diese Frage antwortet das heutige Evangelium.
Da sind die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus;
nach der Kreuzigung Jesu niedergeschlagen und traurig
und zugleich voller Sorgen und Ängste. Und dann heißt es:
„Jesus kam hinzu und ging mit ihnen.
Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten“ (Lk 24,16).
Ergeht es uns möglicherweise auch manchmal so? -
Dass Jesus zu uns kommt und mit uns geht und wir das gar nicht erkennen? –
Wenn wir so oft meinen, er ist nicht da, er lässt uns allein,
dann liegt das gewiss nicht am Herrn, es liegt an unserer eigenen Blindheit.
Wir müssen viel aufmerksamer sein,
hellhöriger für das, was in unserem Leben passiert.
Wir müssen mit dem Herrn rechnen in den Ereignissen und Begegnungen unseres Lebens,
auch bei Menschen, die er
uns als Begleiter mit auf den Weg schickt
oder die er scheinbar zufällig unseren Weg kreuzen lässt.
Solche Wegbegleiter, die der Herr uns gibt,
können der Ehepartner, ein Freund, ein Angehöriger sein.
Es kann aber auch einmal eine flüchtige Begegnung,
ein beiläufig hingeworfenes Wort sein, das uns Kraft und Mut gibt,
weiterzugehen und weiterzumachen.
Und umgekehrt gilt:
Auch ich muss dem anderen Wegbegleiter und Helfer im Leben und Glauben sein.
– Der Herr braucht mich dafür! Im Glauben gilt wie im Leben:
Der Mensch braucht das Du und das Wir.
Allein für sich kommt keiner weit.
Darum gibt es die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche.
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Anschliessend Hw Klaus Klein-Schmeink
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"Brannte uns nicht das Herz...Und in derselben Stunde brachen sie auf.
Liebe Schwestern und Brüder,
mit brennendem Herzen machen sich die Jünger von Emmaus auf den Weg,
um den anderen zu erzählen, dass Jesus lebe.
Sie sind Feuer und Flamme für den Auferstandenen.
Ihre Begegnung mit ihm schenkt ihn einen nie dagewesenen Elan.
Dank solcher Menschen
- mit für Christus entbrannten Herzen -
haben wir hier unseren Glauben erhalten.
Dank der Apostel, dank der Missionare der frühen Kirche,
dank des hl. Liudger, der ersten Bischofs unserer Diözese,
dank so vieler Heiliger und Seliger,
dank so vieler Glaubenden aus allen Schichten, dank unserer Eltern, Lehrer...
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Brannte uns nicht das Herz...Und in derselben Stunde brachen sie auf.
Was hat das Herz der Jünger damals brennen gemacht?
Schauen wir uns die Stelle genauer an. Vielleicht finden wir dort Hinweise.
Er sprach den Lobpreis,
brach das Brot und gab es ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn.
Als sie mit Christus beteten erkannten sie ihn.
Im sakramentalen Zeichen der Eucharistie, im Brotbrechen erkannten sie ihn.
Nicht während sie über ihn redeten,
sondern
während sie mit ihm redeten,
Gottesdienst feierten, erkannten sie ihn.
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Das Gebet
und
die Feier der Sakramente sind der Weg,
um Christus wirklich zu begegnen,
die Herzen zu entflammen.
Das ist das Entscheidende.
Das bleibt das Entscheidende.
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Um das Feuer des Glaubens im Herzen, in meinem Herzen wach zu halten,
bedarf es des beständigen Gebetes,
des würdigen Empfanges der Sakramente.
Gebet und Sakramente sind sozusagen das Holz, das dem Feuer Nahrung gibt.
Selbst das kleinste Stoßgebet hält den Glauben am Brennen,
wie ein kleiner Reisigzweig das Feuer.
[....]
Liebe Schwestern und Brüder,
vielleicht werfen Sie mir jetzt innerlich vor,
dass ich die ganze Sache vereinfache.
Als ob das Gebet und die Sakramente alles wäre.
Vielleicht haben Sie mit diesem Vorwurf sogar Recht.
Aber ich bin sicher,
felsenfest davon überzeugt,
dass ohne Gebet und Sakrament alles nichts wäre.
Ein geistlich erfahrener Autor hat einmal gesagt:
"Katholiken, die nicht mehr regelmäßig beten und die Sakramente empfangen
leben für eine gewisse Zeit noch von ihren geistlichen Reserven und dann...
vom Schwindeln...".
Damit die Flamme des Glaubens weitergegeben werden kann,
muß die Kirche eine betende Kirche sein.
Und die Kirche sind wir, sind Sie und ich.
Das Gebet, egal ob vorformuliert oder frei, ob lang oder kurz,
ob Dank oder Bitte - das Gebet ist immer ein Zeichen der Treue.
Wer betet, bleibt Gott treu.
Wer die Sakramente empfängt, bleibt Gott treu.
Das gilt für jeden Gläubigen wie für die ganze Kirche.
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