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#106

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 03.04.2024 11:12
von Blasius • 3.867 Beiträge




Von der österlichen Beicht



Die Sünder willst du, Gott, mit dir versöhnen

Und mit Erbarmungen die Frevler krönen.

O Güte, Liebe, o Barmherzigkeit.

O Sünder, welche reiche Gnadenzeit.



1. Auf, gehorche der Stimme der heiligen Kirche, die in dieser Fastenzeit als eine liebevolle Mutter dich ermahnt, durch eine wahre und aufrichtige Beicht mit Gott dich zu versöhnen. Fällt es dir schwer, dich zu demütigen, so bedenke die göttlichen Belohnungen, die mit dieser Demütigung verknüpft sind. Durch das Bekenntnis deiner Sünden verehrst du Gottes Heiligkeit, und bringst deine Ehre ihr zum Opfer. Dein Schmerz versöhnt seine Gerechtigkeit, die die verdiente Strafe dir erlässt. Durch die Beicht reinigst du dein Gewissen, heilst deine Wunden und sicherst dein Heil. Ja nicht nur dies, denn die heilige Beicht schmückt dich auch mit einer Gnade und Gerechtigkeit, die dich heiligt und alle deine Kräfte durchdringt.



2. Hättest du Augen, zu sehen, wie bei der priesterlichen Lossprechung der Mensch in ein neues Geschöpf umgewandelt wird. Gleichwie bei den Worten des Engels die Fesseln von den Händen des Apostels Petrus fielen, also werden hier auf die Stimme des Priesters die Ketten Satans gelöst. Gott nimmt dich zu seinem Kind auf, gesalbt wirst du vom Heiligen Geist und zu einem Erben des himmlischen Reiches erhoben. Dies bedeutet jenes Feierkleid und jener Schmuck, die dem verlorenen Sohn nach dem demütigen Bekenntnis seiner Schuld gegeben wurden. Denn nicht nur fiel der milde Vater ihm um den Hals und nahm ihn in seine Gnade auf, sondern er befahl auch, das erste Gewand, einen Ring und Schuhe herbeizubringen, um ihn zu Schmücken wie es der Würde eines Sohnes geziemte.



3. Mein Erlöser, ich folge deiner Stimme. Preis und ewiges Lob sei deiner unendlichen Liebe für das Bad der Reinigung, das du in deinem Blut mir bereitet hast. Nähern will ich mich diesem Quell des Heils mit demütiger Zerknirschung, und meine Missetaten im Schmerz meiner Seele bekennen. Welche Danksagungen, Herr, genügen je für diese unendliche Wohltat: dass du für dies Bekenntnis die ewigen Strafen uns erlässt, und für kurze Beschämung uns zu ewiger Ehre erhebst. Psalm 116,8: "Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, meine Tränen getrocknet, meinen Fuß bewahrt vor dem Gleiten."

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#107

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 10.04.2024 11:57
von Blasius • 3.867 Beiträge





Von der Verleumdung



So wie dein Herz, o Mensch, ist auch dein Wort;

Genau wie du, ist´s gütig, wahr und rein;

Auch ist es, - bist du arg, - dein Wiederschein;

Und säst du es zu argen Taten aus,

Bringt es dafür Verdammnis dir nach Haus.



1. Schnell entschwebt ein Wort den Lippen, aber schrecklich sind oft seine Folgen. Leicht gleich einem Pfeil fliegt das Wort der Verleumdung dahin. Aber grausam, ja oft unheilbar, sind die Wunden dieses Pfeiles, er durchbohrt das Herz des Nächsten, und nicht weniger das Herz des Verleumders selbst. Die Zunge des Verleumders ist eine giftige Natter, ein zweischneidiges Messer, das die Glieder des geistigen Körpers Jesu Christi trennt, und sein heiligstes Herz selbst verwundet. Und dennoch halten viele dies schwere Laster kaum für eine Sünde, ja je witziger die Verleumdung, um so weniger hält der Verleumder sich für strafbar. Verwundet etwa dieser Pfeil weniger tödlich, weil er feiner gespitzt ist? Oder ist das Gift, das in einem süßen Trank gereicht wird, darum weniger Gift?



2. Verdient der gewöhnliche Räuber strenge Strafe: welche Strafe verdient wohl derjenige, der einem Menschen Ehre und guten Namen, die kostbarsten aller Güter raubt. Denn wie viele edle Menschen wollen lieber gar nicht, als ehrlos leben. Niemand erlangt die Verzeihung seiner Sünden, wofern er das geraubte Gut nicht zurückstellt. Wie aber soll, wer dem Nächsten die Ehre raubte, sie ihm wieder zurückstellen? Hier bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst für einen Lügner zu erklären: wer aber kauft diese Sünde um solchen Preis zurück? Es ist also dieses Laster beinahe ohne Abhilfe, und dennoch wird kaum eins mit so großem Leichtsinn begangen.



3. Täuschen wir uns nicht selbst. Unfehlbar ist der Ausspruch unseres Herrn: "Aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen, und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden." (Matthäus 12,37) Oft vielleicht haben wir, leider, durch Verleumdungen das Todesurteil gegen uns selbst ausgesprochen, und unserem Nächsten die Ehre geraubt. Machen wir also ohne Schonung gut, was wir noch gut machen können, und flehen wir aus tiefstem Herzensgrund zu dem Vater des Erbarmens, an unserer Statt zu ersetzen, was wir nicht mehr ersetzen können. Dulden wir auch, diese Sünden zu büßen, willig alle Verleumdungen, die über uns selbst ergehen können, und beten wir für unsere Verleumder. "Weder Verleumder noch Räuber werden das Reich Gottes erben." (1. Korinther 6)


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zuletzt bearbeitet 10.04.2024 12:25 | nach oben springen

#108

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 19.04.2024 22:02
von Blasius • 3.867 Beiträge




Von der Vorbereitung zur heiligen Kommunion



O Gastmahl, das der Seelen Hunger stillt.

O Quell, worin das wahre Leben quillt.

Du sättigest das feurigste Verlangen.

Glückselig, die in Liebe dich empfangen.



1. Bereite dich mit großer Sorgfalt und Andacht zur Vereinigung mit deinem göttlichen Heiland im Sakrament seiner Liebe vor, und erwäge zumal deine innerliche Armut, dein Elend, und wie unwürdig du so großer Ehre bist. Lass jedoch nicht von übermäßiger Furcht dich abhalten, sondern tritt mit Vertrauen und Liebe hinzu. Denn wie sollte, wer vor Angst zittert, dies Brot des Lebens mit Liebe empfangen können? Es ist aber Jesus in diesem Sakrament: nicht Furcht, sondern Liebe zu erwecken. Er nahm Brotsgestalt an, nicht nur damit du sie schauen, sondern auch essen kannst. So tritt denn mit andächtigem Verlangen hinzu, und der Herr wird durch seine Güte ersetzen, woran es dir gebricht.



2. Es irrt, wer eine vollkommene Heiligkeit als notwendige Vorbereitung zu diesem Sakrament fordert. Wer würde es je wagen dürfen, sich diesem göttlichen Tisch zu nähern, wenn er vorher vollkommen heilig sein müsste? Ja welches Heil würde dieses göttliche Sakrament ihm verleihen, da er schon alle Heiligkeit besitzt? Und wäre auch je heilig, wer da glaubte, er habe eine vollkommene Heiligkeit erlangt? Wäre eine solche Meinung von sich selbst nicht der größte und vermessenste Hochmut? Nimmer also soll man als notwendige Vorbereitung verlangen, was eigentlich die Frucht, Wirkung und Absicht dieses göttlichen Sakramentes ist, nämlich fleckenlose Reinheit und Vollkommenheit.



3. Nicht nur die Speise, auch die Arznei unserer Seelen ist Jesus in diesem wunderbaren Sakrament. Er selbst beruft alle Kranken, Blinden, Lahmen und Presshaften zu seinem göttlichen Gastmahl. Nimmer also soll deine Krankheit dich abhalten, vielmehr soll sie dich aneifern, zu diesem himmlischen Tisch zu gehen. Besonders unser Elend bewog ihn, diesen Quell des Lebens und des Heils für uns einzusetzen. Und er selbst hat Verlangen, mit unseren Seelen sich zu vereinigen, sie zu heilen und seine Gnade und übernatürliches Leben uns mitzuteilen. Ist also anders dein Gewissen rein von Sünden, und hast du den Vorsatz, nach seinem heiligsten Willen zu leben, so tritt mit großem Vertrauen und Liebe hinzu, und empfange das Unterpfand deiner himmlischen Seligkeit. "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist." (Psalm 34,9)

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zuletzt bearbeitet 19.04.2024 22:04 | nach oben springen

#109

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 02.05.2024 12:02
von Blasius • 3.867 Beiträge




Vom innerlichen Frieden



Wie selig ist hienieden

Das Herz, das friedlich ruht.

Es sieht in seinem Frieden

Getrost der Stürme Wut;

Denn wie auf hohem Felsenturm

Reicht nimmer bis zu ihm der Sturm.



1. Willst du in diesem Leben so glücklich sein, als der Stand deiner Pilgerschaft es gestattet, so strebe jenen Dingen nach, die des Friedens sind. Der Friede einer Seele, die in der Gnade ihres Gottes lebt, ist ein Unterpfand des himmlischen Friedens. Muss sie auch mit dem Apostel sagen, sie sei darum nicht gerechtfertigt, so gibt doch ihr Gewissen ihr so trostreiches Zeugnis, dass sie, wenn Gott aus dem Leben sie abriefe, mit Vertrauen vor ihm erscheinen würde. Denn eine solche Seele ist überaus wachsam, nichts zu tun, das ihm missfallen würde, und seiner Gnade mit aller Treue zu entsprechen.



2. Zu diesem seligen Frieden zu gelangen, entferne alle Hindernisse. Bist du in Zweifeln, so suche Einsicht darüber, klagt dein Gewissen dich an, so entferne die Ursachen dieser Vorwürfe, damit die Wogen dieser innerlichen Unruhen still werden. Dann wird der Trost des Heiligen Geistes in dein Herz einkehren, ruhen werden deine Leidenschaften. Und du wirst ein Besitz Gottes sein, der seine Wohnstätte nur in einem friedlichen Gewissen nimmt. Durch diesen Frieden wirst du so unerschütterlich werden, dass weder zeitlicher Verlust und Schaden, noch körperliche Leiden, noch was immer anderes dich tief betrüben wird. Ja mit großer Freude wirst du auch alle Arbeiten deines Berufes vollbringen.



3. Wie wunderbar ist eine Seele, die in diesem Frieden begründet ist. Sie ist beinahe den Engeln des Friedens gleich. Denn dies ist "jener Friede Gottes, der allen Sinn übersteigt!" Innig ist sie mit Gott vereint, und nimmt gleichsam Anteil an seinen Eigenschaften. Denn immer ist sie sich selbst gleich, immer, ob auch unter vielfältigen Geschäften und Sorgen, ohne Verwirrung, liebevoll bereitwillig, hilfreich gegenüber dem Nächsten, und wird über seine Fehler nicht zornig, denn ihr Friede ist in Gott gegründet, und hängt nicht von äußerlichen Dingen ab. Selig, und abermals selig die Seele, die zu diesem Frieden sich erhoben hat. Dies ist jene kostbare Perle, die zu erwerben der Mensch nicht zu viel gibt, wenn er sie auch um seinen ganzen Besitz kauft. Kolosser 3,15a: "In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

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#110

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 04.05.2024 06:34
von Blasius • 3.867 Beiträge

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Zur Kreuzauffindung



Ein Wunderbalsam quillt vom Kreuzesstamm,

Zu heilen, meine Seele, deine Wunden;

Für dich vergießt sein Blut dort Gottes Lamm.

Blick auf zu ihm, und schnell wirst du gesunden.



1. Johannes 3,14-15: "Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat." In diesen Worten spricht unser göttlicher Erlöser das große Geheimnis seines Kreuzes aus. Für alle hing jene eherne Schlange an einem Kreuz. Sie hatte keine Schuld, kein Gift, ja sie war auch keine wahre Schlange, sondern sie war im heftigsten Feuer aus Erz gegossen worden. Also hatte auch Jesus keine Schuld, keine Sünde, ja er war auch kein Sünder, sondern das Feuer seiner göttlichen Liebe bewog ihn, die Gestalt eines Sünders anzunehmen. Wer wird diese unermessliche Liebe je erfassen?



2. Die eherne Schlange wurde an das Kreuz gehenkt, damit durch ihren Anblick diejenigen geheilt würden, die von giftigen Schlangen gebissen worden waren. Ebenso hing unser liebevoller Erlöser am Kreuz, damit wir, die wir von der "alten Schlange" gebissen worden waren, durch ihn geheilt würden. So sinke denn nieder zu den Füßen des Kreuzes und flehe deinen Heiland um Heilung von deinen Wunden an. Es gibt keine kräftigere Arznei gegen deine schwersten Krankheiten, als der Anblick und die Beherzigung der namenlosen Schmerzen, der tiefsten Schmach und des bittersten Todes, die er um deinetwillen am Kreuz erlitten hat.



3. Mose erhöhte die eherne Schlange in der Wüste auf einer hohen Stange, damit alles Volk sie schauen, und geheilt werden könnte. Auch das Kreuz, woran Jesus hing, stand auf der Höhe des Berges, und er selbst nennt seine Kreuzigung, keine Schmach, sondern eine Erhöhung. "Der Menschensohn muss erhöht werden!" Erhöht wollte er werden am Kreuz, damit alle ihn schauen könnten, und niemand an seinem Tod zweifelt. Durch diese Erhöhung aber erhöhte er uns, denn er starb "auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe". Preis und Anbetung sei dir, Herr! "Du hast uns mit deinem Blut für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern." (Offenbarung 5,9)

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