Sixtus folgte Papst Alexander gegen Ende der Regierung Trajans auf dem apostolischen Stuhl nach. Er regierte etwa 10 Jahre die Kirche zu einer Zeit, wo die Würde eines Stellvertreters Jesu Christi demjenigen, der sie bekleidete, gewöhnlich das Leben kostete. Man weiß keine besonderen Umstände seines Lebens. Alle Martyrologien aber geben ihm den Titel eines Blutzeugen. Es scheint, dass es nicht Sixtus I. ist, der im Kanon der Messe vorkommt, sondern Sixtus II., dessen Märtyrertod in der Kirche sehr berühmt ist. Man bewahrte noch in den letzteren Zeiten einige Reliquien unseres Heiligen in der Abtei St. Michael in Lothringen. Sie wurden daselbst feierlich niedergelegt vom Cardinal von Retz, den Papst Clemens X. damit beschenkt hatte.
Das Betragen der ersten Oberhirten der Kirche gab der Göttlichkeit des Christentums ein glänzendes Zeugnis. Welchen hohen Begriff mussten nicht die Heiden vom Evangelium fassen, wenn sie dessen Sittenlehre so treu ausüben sahen, selbst auf Kosten dessen, was der Natur am teuersten sein muss? Auch trug die Heiligkeit der ersten Nachfolger der Apostel nicht wenig bei zur Bekehrung der ganzen Welt. Wie konnte man wirklich Männern widerstehen, die die vom Heiland vorgeschriebenen Tugenden durch ihr Leben predigten? Ihre Beispiele erhielten noch eine neue Kraft teils aus ihrer ununterbrochenen Bereitwilligkeit, ihren Glauben mit ihrem letzten Blutstropfen zu besiegeln, teils von dem Mut und Eifer, mit dem sie es vergossen.
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