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#1

Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 17.07.2013 00:41
von Aquila • 7.220 Beiträge

von Hw P. Bernhard Gerstle von der Petrus- Bruderdchaft:
Teil 1
-

„Ist es nicht Anmaßung, in Sachen Religion von Wahrheit zu sprechen, gar zu behaupten,
in der eigenen Religion die Wahrheit erkannt zu haben,
die eine, die zwar Wahrheitserkenntnis bei anderen nicht außer Kraft setzt,
aber die versprengten Stücke zur Einheit zusammen sammelt?
Heute ist es zu einem Slogan von unwiderstehlicher Durchschlagskraft geworden,
diejenigen als zugleich einfältig und arrogant abzuweisen, denen man nachsagen darf,
sie glaubten, die Wahrheit zu „haben”.

Solche Leute, so scheint es, sind dialogunfähig und letztlich nicht ernst zu nehmen.
Die Wahrheit „habe” eben niemand.
Wir alle könnten nur immer auf der Suche sein.
Aber- so muß man dagegen fragen - was ist das für eine Suche, die nie ankommen darf?
Sucht sie wirklich, oder will sie in Wahrheit gar nicht finden, weil es das Gefundene nicht geben darf?”


Was hier Kardinal Ratzinger in einem Artikel v. 1.3.2003 in der „Tagespost” unter dem Titel:
„Die Einzigkeit und Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche” anspricht,
deckt sich weitgehend mit der Mentalität heutigen Denkens. Es darf keine verbindliche Aussage, keine Wahrheit geben, die für alle gilt und an der sich alle auszurichten haben.
Seit dem so einflußreichen Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) aus Königsberg ist der Agnostizismus zur beherrschenden Philosophie geworden, die inzwischen auch das einfache Volk weitgehend übernommen hat.
Der Agnostizismus leugnet, daß es eine objektive Wahrheit gibt.
Sie ist für ihn immer subjektiv, relativ, nicht absolut, da es nach ihm eine sichere Wahrheits- und Gotteserkenntnis nicht gibt.

Gegen diese Auffassung hat sich u. a.
das I. Vatikanische Konzil ausgesprochen und als Glaubenssatz erklärt:
„Gott ist mit dem Lichte der natürlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen (Schöpfung) mit Sicherheit zu erkennen!”


Die Ringparabel
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) hat die Leugnung einer absoluten Wahrheit in seinem Werk „Nathan der Weise” in der sogenannten „Ringparabel” literarisch verarbeitet.
Dieses Werk gehört seit vielen Jahren zum Pflichtprogramm der Gymnasiasten und trägt das Seine dazu bei, jungen Leuten klar zu machen, wie abwegig es ist, daß die katholische Kirche in Fragen des Glaubens und der Moral einen Anspruch auf absoluten Gehorsam erhebt.
Als Aufklärer vertritt Lessing die Auffassung: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.” Diese Meinung ist heute Allgemeingut geworden.
Seine Quintessenz in der Ringparabel:
Das Christentum, das Judentum und der Islam behaupten alle die wahre Religion zu sein. Doch welches letztlich die wahre Religion (in der Parabel: der echte Ring) ist, weiß keiner.
Es soll jeder so tun, als habe er die wahre Religion und mit Eifer danach streben,
sie so gut er kann zu leben.


Die Überzeugung belebt
Daß dies in der Praxis nicht funktioniert, liegt auf der Hand und wird auch durch die Erfahrung bestätigt.
Schöne Theorien, von denen man letztlich nicht überzeugt ist, haben keine Durchschlagskraft.
Wäre das Christentum nur eine vage Vermutung,
hätten wir keine Sicherheit, hier die Wahrheit gefunden zu haben,
könnten wir auch nicht danach leben.
Denn der christliche Glaube schließt Opfer, Verzicht und Selbstverleugnung ein, das „Ja” zum Kreuz.
Ohne feste Überzeugung, daß dies der Weg zum ewigen Leben ist, wäre aber niemand imstande,
diesen Weg zu gehen und dürfte man ihn auch niemandem abverlangen.

Zeigt uns das nicht auch die Erfahrung?
Dort wo die feste Glaubensüberzeugung verloren geht,
hört auch sehr bald die christliche Glaubenspraxis weitgehend auf.

Auf einem bloßen „meinen” und „vermuten” (mit „glauben” nicht vereinbar) läßt sich kein Leben aufbauen, das zuweilen schwere Opfer und Verzicht abverlangt.
Warum sollte z.B. jemand in einer unglücklichen Ehe ausharren und nicht das Glück bei einem anderen Partner suchen?
Warum sich die Mühe machen, in die Kirche zu gehen, sich Zeit zu nehmen für das Gebet, auch dann, wenn man nicht das Bedürfnis danach hat?
Warum sich nicht wie die meisten Menschen hier auf Erden ausleben und den Trieben freien Lauf lassen,
wenn man nicht sicher ist, ob es ein Leben nach dem Tod gibt bzw. wenn man jenen modernen Theologen glaubt,
die behaupten, daß sowieso alle in den Himmel kommen?
Wenn sich schon gläubigen Menschen solche Fragen als Versuchung aufdrängen,
wie sollten dann jene derlei Versuchungen widerstehen, die von der Wahrheit ihres Glaubens nur wenig überzeugt sind und für die alles nur relativ ist?
-



Fortsetzung im nächsten Beitrag.


zuletzt bearbeitet 17.07.2013 12:30 | nach oben springen

#2

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 17.07.2013 01:00
von Aquila • 7.220 Beiträge

Fortsetzung des im Eingangsbeitrag begonnenen Vortrages von
von Hw P. Bernhard Gerstle von der Petrus-Bruderschaft
Teil 2:
-

Christus - die Wahrheit
Für den hl. Apostel und Evangelisten Johannes steht fest:
„Das ist der Sieg, der die Welt überwindet, euer Glaube!” (1 Joh. 5,4)
Jesus
läßt keine Zweifel aufkommen, indem er sprach:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater außer durch mich!” (Joh. 14,6)

Er sagte nicht: „Ich bin ein möglicher Weg...”,
sondern: „Ich bin der Weg...
Es hat nichts mit Arroganz zu tun, wenn wir davon überzeugt sind,
daß das Christentum die einzig wahre Religion
und darüber hinaus die katholische Kirche der „mystische Leib Chrsti” ist.
Sie hat der Herr vor seiner Heimkehr zum Vater gegründet
und in ihr ist Er geheimnisvoll gegenwärtig bis zu seiner Wiederkunft am Ende der Zeiten.

Nur dieser Kirche ist der Heilige Geist verheißen, der sie „in alle Wahrheit einführen wird” (Joh. 16,13).
Oder sollen wir jedes Mal lügen, wenn wir das Glaubensbekenntnis sprechen: „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche...”?
Hören wir nochmals in den oben erwähnten Artikel von Kardinal Ratzinger hinein:

„Mir scheint, man müsse die Sache mit der Anmaßung umkehren:
Ist es nicht Anmaßung zu sagen, Gott könne uns nicht das Geschenk der Wahrheit machen?
Er könne uns die Augen nicht öffnen?
Ist es nicht eine Verachtung Gottes zu sagen,
wir seien nun einmal blind geboren, und Wahrheit sei nicht unsere Sache?
Ist es nicht eine Degradierung des Menschen und seiner Sehnsucht nach Gott,
uns nur als ewig im Dunkel Tastende anzuerkennen?
Und damit geht dann Hand in Hand die wirkliche Anmaßung,
daß wir eben selber Gottes Stelle einnehmen und bestimmen möchten,
wer wir sind und was wir tun und aus uns und der Welt machen wollen.

Im übrigen schließen sich Erkenntnis und Suchen nicht aus.
Es gibt bei Gregor von Nyssa wie bei Augustinus herrliche Texte,
die die Unendlichkeit von Gottes Größe herausstellen und sagen,
daß alles Finden tieferes Suchen auslöst und daß es unsere ewige Freude sein wird, Gottes Antlitz zu suchen,
das heißt in immer neuem freudigen Entdecken unendlich ins Unendliche hinein zu wandern
und so das Abenteuer der ewigen Liebe als Antwort auf unseren Durst nach Glück zu empfangen.
Freilich, den Nichtchristen gegenüber mag unser Glaube,
daß Jesus nicht ein Erleuchteter bloß, sondern der Sohn, das Wort selber ist,
auf das alle anderen Erleuchteten und alle anderen Worte zugehen, als Anmaßung erscheinen.
Umso dringlicher ist es, daß wir solche Erkenntnis nicht als unsere Leistung ansehen,
sondern der Wahrheit treu bleiben, dass die Begegnung mit dem Wort auch für uns nur Geschenk ist,
das uns gegeben wurde, damit wir es weitergeben, umsonst, wie wir es empfangen haben.
Gott hat eine Wahl getroffen, die einen für die anderen und alle füreinander eingesetzt,
und wir können nur in Demut uns als unwürdige Boten erkennen,
die nicht sich selber verkündigen, sondern mit heiliger Scheu von dem sprechen,
was nicht das Unsrige ist, sondern von Gott kommt”.

Nur auf der Basis einer festen Glaubensüberzeugung ist Mission gerechtfertigt und möglich.
Wäre das Christentum nicht die (einzig) wahre Religion,
hätte Christus den Missionsauftrag an seine Jünger und Apostel vor seiner Himmelfahrt nie erteilen dürfen.

Wenn heute der Missionseifer zum Teil erlahmt ist und sich mancherorts mehr oder weniger in Entwicklungshilfe verflüchtigt,
dann liegen die Ursachen auf der Hand.
Als überzeugte Katholiken kann und darf es uns jedenfalls nicht gleichgültig sein,
ob unsere Mitmenschen in Irrtum und Sünde leben, ob sie gerettet werden oder verloren gehen.

Darum ist unser Glaubenszeugnis mehr denn je gefordert.
Freilich muß dieses Zeugnis im Geiste der Demut und Liebe,
[ohne jeden Fanatismus und Überheblichkeit erfolgen,
wie dies auch Kardinal Ratzinger in seiner unnachahmlichen Sprache so treffend beschrieben hat.

-


zuletzt bearbeitet 17.07.2013 12:34 | nach oben springen

#3

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 13.08.2013 20:11
von Aquila • 7.220 Beiträge

Im Jahre 1937
- unter der aufziehenden teuflischen Finsternis durch den Nationalsozialismus -
hat Papst Pius XI.
in seiner an die Bischöfe von Deutschland und anderen Nationen gerichtete

Enzyklika
"Mit brennender Sorge" 


die Lage der Katholiken im sog. "Deutschen Reich" erörtert
und zum unerschütterlichen Festhalten an der unfehlbaren Lehre der Kirche aufgerufen.
Heute wäre eine ähnliche Enzyklika sicherlich auch wieder von Nöten:


-
[....]
"Habet acht, Ehrwürdige Brüder, auf den in Rede und Schrift zunehmenden
Mißbrauch,
den dreimal heiligen Gottesnamen anzuwenden als sinnleere Etikette
für irgend ein mehr oder minder willkürliches Gebilde menschlichen Suchens und Sehnens.
Wirkt unter Euren Gläubigen dahin,
daß sie solcher Verirrung mit der wachsamen Ablehnung begegnen,
die sie verdient.
Unser Gott ist der
persönliche, übermenschliche, allmächtige,
unendlich vollkommene Gott,
Einer in der Dreiheit der Personen, dreipersönlich in der Einheit des göttlichen Wesens,
der Schöpfer alles Geschaffenen, der Herr und König und letzte Vollender der Weltgeschichte,
der

keine Götter neben sich duldet noch dulden kann.
Dieser Gott hat in souveräner Fassung
Seine Gebote gegeben.
Sie gelten unabhängig von Zeit und Raum, von Land und Rasse.
So wie Gottes Sonne über allem leuchtet, was Menschenantlitz trägt,
so kennt auch Sein Gesetz keine Vorrechte und Ausnahmen.
Regierende und Regierte, Gekrönte und Ungekrönte,
Hoch und Niedrig, Reich und Arm stehen gleichermaßen unter Seinem Wort.
Aus der Totalität Seiner Schöpferrechte fließt seinsgemäß
die Totalität Seines Gehorsamsanspruchs an die Einzelnen und an alle Arten von Gemeinschaften.
Dieser Gehorsamsanspruch erfaßt alle Lebensbereiche,
in denen sittliche Fragen die Auseinandersetzung mit dem Gottesgesetz fordern
und damit die Einordnung wandelbarer Menschensatzung
in das Gefüge der unwandelbaren Gottessatzung.

[....]
Kein Gottesglaube wird sich auf die Dauer rein und unverfälscht erhalten,
wenn er nicht gestützt wird vom Glauben an Christus.
„Niemand kennt den Sohn außer dem Vater, und niemand kennt den Vater außer dem Sohn,
und wem es der Sohn offenbaren will.“
„Das ist das ewige Leben, daß sie Dich erkennen, den allein wahren Gott,
und den Du gesandt hast, Jesus Christus.“

Es darf also
niemand sagen: Ich bin gottgläubig, das ist mir Religion genug.
Des Heilands Wort hat für Ausflüchte dieser Art keinen Platz.
„Wer den Sohn leugnet,
hat auch nicht den Vater;
wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.“

[....]
Der im Evangelium Jesu Christi erreichte Höhepunkt der
Offenbarung ist endgültig, ist verpflichtend für immer.
Diese Offenbarung kennt keine Nachträge durch Menschenhand,
kennt erst recht
keinen Ersatz und
keine Ablösung durch die willkürlichen „Offenbarungen“,
die gewisse Wortführer der Gegenwart aus dem sogenannten Mythus von Blut und Rasse herleiten wollen.
Seitdem
Christus der Gesalbte das Werk der Erlösung vollbracht,
die Herrschaft der Sünde gebrochen und uns die Gnade verdient hat,
Kinder Gottes zu werden

– seitdem ist
kein anderer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben,
durch den sie selig werden können,
als der Name Jesus.

[....]
Der Christusglaube
wird sich nicht rein und unverfälscht erhalten,
wenn er nicht gestützt und umhegt wird
vom Glauben an die Kirche, „die Säule und Grundfeste der Wahrheit“.
Christus selbst, Gott hochgelobt in Ewigkeit, hat diese Säule des Glaubens aufgerichtet.
Sein Gebot, die Kirche zu hören, aus den Worten und Geboten der Kirche
Seine eigenen Worte und Gebote herauszuhören, gilt für die Menschen aller Zeiten und Zonen.

Die von dem Erlöser gestiftete Kirche ist eine – für alle Völker und Nationen.
Unter ihrem Kuppelbau, der wie Gottes Firmament die ganze Erde überwölbt,
ist Platz und Heimat für alle Völker und Sprachen,
ist Raum für die Entfaltung aller von Gott dem Schöpfer und Erlöser
in die Einzelnen und in die Volksgemeinschaften hineingelegten
besonderen Eigenschaften, Vorzüge, Aufgaben und Berufungen.
Das Mutterherz der Kirche ist weit und groß genug,
um in der gottgemäßen Entfaltung solcher Eigenarten und Eigengaben
mehr den Reichtum der Mannigfaltigkeit zu sehen als die Gefahr von Absonderungen.

Sie freut sich des geistigen Hochstands der Einzelnen und der Völker.
Sie sieht in ihren echten Leistungen mit Mutterfreude und Mutterstolz
Erziehungsfrüchte und Fortschritte, die sie segnet und fördert,
wo immer sie es im Gewissen kann.

Aber sie weiß auch,
daß dieser Freiheit Grenzen gezogen sind durch die Majestät des Gottesgebotes,
das diese Kirche in allem Wesenhaften als untrennbare Einheit gewollt und gegründet hat.
Wer an diese Einheit und Untrennbarkeit rührt,
nimmt der Braut Christi eines der Diademe, mit denen Gott selbst sie gekrönt hat.

Er unterwirft ihren auf ewigen Fundamenten ruhenden Gottesbau der Überprüfung und Umgestaltung
durch Baumeister, denen der Vater im Himmel
keine
Bauvollmacht erteilt hat."


-


zuletzt bearbeitet 13.08.2013 20:14 | nach oben springen

#4

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 20.08.2013 00:39
von Aquila • 7.220 Beiträge

Hw Milch
über die seelenfolternde „ganz humane“ Wahrheitsferne:
-

"Überall, wo
Christus
nicht in seiner
absoluten Massstäblichkeit anerkannt wird
, in seiner Letztwahrheit,
wo Begriffe wie Humanität, Fortschritt, bessere Welt
über die Wahrheitsfrage gesetzt bzw. unter Ausklammerung der Wahrheitsfrage proklamiert werden,
wird der Lebensraum für den freien Einzelmenschen zerstört
und an seine Stelle gesetzt das Freigehege, die freie Wildbahn und auf ihr der
Mensch als Freiwild,
der sich einbildet, frei zu sein und nur gegängelt wird“



Der hl. Augustinus hat schon seinerzeit
die schrecklichen Auswirkungen einer wahrheitsfernen seelentötenden „Freiheit“ angemahnt,
deren Gifte sich heute durch den Kult des Todes epidemieartig ausbreiten.
-

„Wenn jeder Zaum
entfernt wird, durch welchen die Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden,
und dadurch ihre zum Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt,
sehen wir in den geöffneten Abgrund der Hölle“


-

Heute „mehrheitlich "human“ in Form der neuheidnischen Neuauflage einer
- durch einen noch nie dagewesenen Glaubensabfall hervorgerufenen -
„Religion der Vernunft“ zelebriert....
Massenmord an ungeborenen beseelten Kindern
„gesetzlich“ hofierte Unzucht, (sog. Homo"ehe" inkl.) ,
vor der Türe stehende systematische Euthanasie....

„humane“ Seelenverschmutzung noch und noch....

-

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#5

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 04.09.2013 00:12
von Aquila • 7.220 Beiträge

Einer der Kirchenväter,
der hl. Cyprian von Karthago (gest. 258)
schilderte bereits damals, was wir heute im Scheinchristentum und Neuheidentum
in weitaus erschreckenderem Ausmasse vor Augen geführt bekommen.
Auszug aus
"Über die Einheit der katholischen Kirche (De catholicae ecclesiae unitate)":

-

"Auf der Hut zu sein aber, [geliebteste Brüder,] gilt es nicht nur vor dem,
was offen und klar zutage liegt,
sondern auch vor allem, was durch die Schlauheit arglistigen Truges täuscht.
Was gibt es aber Arglistigeres oder Schlaueres, als daß der
durch Christi Ankunft entlarvte und niedergeworfene Feind,
nachdem das Licht zu den Völkern gekommen
und die Leuchte des Heils zur Errettung der Menschen aufgegangen war
,
so daß die Tauben die Verkündigung der Geistesgnade vernahmen,
die Blinden ihre geöffneten Augen zum Herrn erhoben, die Kranken zu ewiger Gesundheit genasen,
die Lahmen zur Kirche eilten, die Stummen in lauten Worten und Gebeten flehten, —
als daß er gerade jetzt,
wo er die Götzenbilder verlassen und wegen der übergroßen Menge der Gläubigen
seine Stätten und Tempel verödet sah,
einen neuen Betrug ersann, um gerade
unter dem Deckmantel des christlichen Namens die Unvorsichtigen zu täuschen?
Irrlehren und Spaltungen
erfand er da,
um durch sie den
Glauben zu untergraben,
die Wahrheit zu fälschen,
die Einheit zu zerreißen.
Diejenigen,
die er in der Finsternis des alten Weges nicht festzuhalten vermag,
die umgarnt und verleitet er auf einem neuen Irrpfad.
Aus der Kirche selbst reißt er die Menschen los

und während sie sich einbilden, bereits dem Lichte nahe gekommen
und dem Dunkel der Welt entronnen zu sein,
hüllt er sie, ohne daß sie es merken, wieder in eine andere Finsternis.

So nennen sie sich Christen, obwohl sie sich an das Evangelium Christi,
an seine Beobachtung und an das Gesetz gar nicht halten,
und sie glauben das Licht zu haben,
obgleich sie in der Finsternis wandeln,
indem der Widersacher sie berückt und irreführt,
der nach dem Ausspruch des Apostels sich als einen
Engel des Lichtes hinstellt und seine Diener als Diener der Gerechtigkeit erscheinen läßt.
Und doch bieten sie
nur die Nachtstatt des Tages,
das Verderben statt des Heils,
hoffnungslose Verzweiflung unter dem Scheine der Hoffnung],
Abfall und Unglauben unter dem Vorwande des Glaubens,
den Antichrist unter dem Namen Christi,
um so durch schlauen Trug die Wahrheit zu entstellen,
indem sie mit ihren Lügen den Schein der Wahrheit erwecken.
"


-


zuletzt bearbeitet 04.09.2013 00:17 | nach oben springen


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