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#1

Apostelgeschichte - Stephanus - der erste Märtyrer

in Neues Testament 25.12.2013 22:32
von blasius (gelöscht)
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Apostelgeschichte 6,8-15

Die Verhaftung des Stephanus

8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.
9 Doch einige von der sogenannten Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten;3
10 aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.
11 Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört, wie er gegen Mose und Gott lästerte.
12 Sie hetzten das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein, packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat.
13 Und sie brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden.
14 Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns Mose überliefert hat.
15 Und als alle, die im Hohen Rat saßen, auf ihn blickten, erschien ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift


Stephanus - der erste Märtyrer


Wenn man fragt, was wir am 26.12. feiern, so werden wohl die allermeisten sagen, den 2. Weihnachtsfeiertag. Die Kirche aber feiert an diesem Tag den heiligen Stephanus, den ersten Martyrer der Kirche. Auch dieser Tag ist ein Geburtstag, die Geburt des ersten Jüngers Jesu zum neuen, ewigen Leben.
Über Stephanus berichtet die Apostelgeschichte ausführlich im 6. und 7. Kapitel. Er ist einer der sieben Diakone, die in der Urgemeinde von Jerusalem zur Unterstützung der Apostel gewählt und durch Handauflegung der Apostel in ihr Amt eingesetzt wurden. Stephanus ragt besonders hervor durch die Weisheit seiner Rede und die Wunder, die er wirkt. Daher ist er dem Hohen Rat der Juden ein Dorn im Auge und sie lassen ihn verhaften. Vor dem Hohen Rat hält er eine bedeutende Rede, in der er Jesus Christus als den Messias bezeugt, den das Volk Israel seit alters her erwartet.
Der Hohe Rat verurteilt ihn daraufhin zum Tod durch Steinigung. Er ist der erste, der wegen seines Zeugnisses für Jesus Christus sein Leben gibt. Er sieht den Himmel offen und Christus zur Rechten des Vaters stehen. Christus ist es, der ihn erwartet. Durch sein Martyrium wird er Christus gleich in seinem Tod. Wie Christus am Kreuz betet er: "Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Herr rechne ihnen diese Sünde nicht an!" Wie Jesus am Kreuz zum Vater, so betet nun Stephanus in seiner Todesstunde zu Christus. Der Märtyrer leidet nicht nur wie Christus oder mit Christus, Christus selbst leidet in ihm und sein Leiden wird im Märtyrer neu gegenwärtig.
Nach dem Tod des Stephanus entsteht eine große Verfolgung der Gemeinde von Jerusalem, was für die Christen dort großes Leid bedeutete, was aber auch dazu geführt hat, dass die Jünger durch ihre Flucht aus Jerusalem nun in der ganzen Welt das Evangelium verkündeten. Stephanus steht am Angelpunkt dieser neuen Entwicklung. In Zukunft wird es sich immer wieder bewahrheiten: Das Blut der Märtyrer ist der Same neuen Lebens der Kirche.
Wenn die Kirche das Fest des ersten Märtyrers auf den Tag nach Weihnachten legt, so zeigt sie uns, dass Weihnachten mehr ist als ein sentimentales Familienfest. Die Geburt des Sohnes Gottes im Stall von Betlehem verlangt nach der Geburt Gottes in uns, ruft zur Nachfolge, zur Bereitschaft, für diesen Jesus Zeugnis zu geben, wenn es sein muss auch durch die Hingabe des eigenen Lebens.
Schon von alters her betrachtet die Kirche den Tod der Heiligen als deren Geburtstag zum ewigen Leben und feiert daher die Gedenktage der Heiligen an deren Todestag. Wenn Stephanus den Himmel offen und Christus zur Rechten des Vaters stehen sieht, so ist das nicht nur symbolisch zu sehen. Stephanus sieht den Ort, zu dem hin er unterwegs ist, sieht, was nach dem Tod auf ihn wartet. Der Himmel ist offen, nicht nur, damit wir ihn sehen, sondern damit wir auch dorthin gelangen können.
Der Tod des Heiligen als Geburt zum Leben. Stephanus war der erste Christ, der verstorben ist, nachdem Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung den Zugang zum Leben geöffnet hat. Stephanus war somit der erste, der die Geburt zum neuen und ewigen Leben erfahren durfte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nach der irdischen Geburt des Herrn die erste himmlische Geburt eines Menschen gefeiert wird.


zuletzt bearbeitet 25.12.2013 22:34 | nach oben springen

#2

RE: Apostelgeschichte - Stephanus - der erste Märtyrer

in Neues Testament 25.12.2023 20:21
von Blasius • 3.929 Beiträge

]

Der heilige Stephanus,

Diakon und Erzmartyrer von Jerusalem,

+ 34-37 – Fest: 26. Dezember




Heute und an den folgenden Tagen stellen sich die verschiedenen Gruppen der Heiligen in je einem bevorzugten Vertreter huldigend bei der Krippe ein. Dass unter diesen Gruppen die Martyrer den ehrenvollen Vortritt haben, ist nicht mehr als recht, denn sie gaben das Letzte für Christus hin, Leib und Leben. Ihr Fahnenträger ist, wiederum sehr einleuchtend, der erste Blutzeuge überhaupt, der heilige Erzmartyrer Stephanus.



Manche Leute stellen sich unter den Martyrern sanfte Lämmer vor, die sich mit Lammsgeduld abschlachten lassen. Nein, mit einer solchen Ansicht tut man den Blutzeugen Unrecht, denn gerade sie ragen durch hohen Mut über andere empor, wie mächtige Eichen über dem Gestrüpp des Kleinholzes. Gleich der erste aller Blutzeugen war solch eine Eiche.



Es ist anzunehmen, dass Stephanus zu jenen gehörte, die sich am Pfingstfest zu Christus bekehrten. Die Heilige Schrift berichtet dann von ihm, dass er einer von den sieben Diakonen war, welche die Apostel geweiht hatten, damit sie den christlichen Liebesdienst an den Armen und Kranken, an Witwen und Waisen ausüben sollten.



Das tat Stephanus, aber er tat noch mehr. Alle Tage machte er sich an andere heran und versuchte jedermann zu Christus zu bekehren. Warm und überzeugend sprach er auf die Leute ein, und seine Worte wurden von Gott durch Wunder gesegnet. So konnte es nicht ausbleiben, dass sich die Zahl der Anhänger Jesu in Jerusalem andauernd vermehrte. Von allen, welche in jenen Tagen die frohe Botschaft verkündeten, war Stephanus wohl der erfolgreichste. Freimütig und ohne Furcht wagte er sich offen sogar an ausgesprochene Gegner heran und machte sie aus Feinden zu Freunden Christi.



Die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die eben erst vor drei Monaten den Heiland gekreuzigt hatten und deswegen glaubten, ruhig sein zu dürfen, sahen sich aufs neue beunruhigt, und um die drohende Gefahr im Keim zu ersticken, beschlossen sie einhellig, schnell und gründlich gegen Stephanus nach dem gleiche Rezept vorzugehen, wie es sich beim Heiland bewährt hatte: Volksaufwiegelung, falsche Anklagen, bestochene Zeugen, parteiische Richter, vorgefasstes Todesurteil mit sofortiger Vollstreckung.



So hatte man es beim Heiland gemacht. Warum also nicht auch bei Stephanus? Wieder klappte alles vorzüglich wie am Schnürchen. Nur mit dem Freimut des Angeklagten hatten die Ankläger nicht gerechnet, denn während der Gerichtsverhandlung erhob sich Stephanus und redete kühn und mutig. Nicht, dass er sich verteidigte. Was lag ihm am Leben? Helden von seiner Art haben das Leben noch stets als das Geringere angesehen. Ihnen kommt es zuallererst auf das Recht an.



So war es bei Stephanus. Den gewaltsamen Tod sicher vor Augen, hielt der christliche Held mit erhebendem Freimut den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ihr Unrecht vor. Unbelehrbarkeit, Halsstarrigkeit, Gesetzesheuchelei, Prophetenmord, Verrat, so sauste es wie ein Hagel über die geduckten Häupter nieder. Hellauf brannte der Gerichtssaal in den Pfingstgluten des Heiligen Geistes.



Dann kam es, wie es kommen musste. Alle erhoben ein wüstes Geschrei, stürzten sich auf Stephanus, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Doch derjenige, der den Mut hatte, offen nach seiner Überzeugung zu reden, besaß auch den noch weit höheren Mut, starkmütig für den Glauben zu sterben.



Freimut zierte den heiligen Stephanus mit echter Männlichkeit, Starkmut gab ihm das Gepräge einer glänzenden Treue zum Heiland, und eine herrliche Großmut krönte ihn schließlich zum Heiligen, denn nach dem Vorbild Christi betete er sterbend für seine Feinde: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Wo das letzte Wort eines Sterbenden ein Segen und ein Gebet ist für diejenigen, die ihn töten, da stirbt ein großer Christ und ein Heiliger. Sankt Stephanus war ein Heiliger, und wohl ist er der Ehre wert, dass er, der Erzmartyrer, als Fahnenträger aller Martyrer gleich neben der Krippe zu Betlehem gefeiert wird.



Solch ein freimütiger, starkmütiger und großmütiger Held, wie der heilige Stephanus es war, muss jeder Christ sein. Jedenfalls ist es mit einer schönen Krippe und einigen stimmungsvollen Weihnachtsliedern nicht getan. Erst durch die Bewährung in der Gefahr und durch die Treue bis in den Tod wird man ein Vollchrist.

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/


Liebe Grüße, Blasius

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