Gelobt sei Jesus Christus!
Der hl. Ignatius v. Loyola (1491-1556)
über die verschiedenen Vorgehensweise des Teufels, des bösen Feindes, bei feinen und groben Seelen:
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"Der Feind achtet sehr darauf, ob eine Seele grob oder fein ist.
Und ist sie fein, so besorgt er, sie je mehr ins Äußerste zu verfeinern, um sie je mehr zu verwirren und zugrunde zu richten.
Wenn er zum Beispiel sieht, dass eine Seele keine tödlichen oder lässlichen Sünden in sich einlässt, noch irgend einen Schein überlegter Sünde, dann besorgt der Feind,
wenn er nicht zuwege bringt, sie in etwas fallen zu lassen, was Sünde scheint, sie [wenigstens] eine Sünde sich einbilden zu lassen, dort, wo keine ist; wie etwa bei einen Wort oder einem geringsten Gedanken.
Ist die Seele grob, so besorgt der Feind, sie je mehr zu vergröbern; er wird zum Beispiel, wenn sie vorher kein Wesen aus lässlichen Sünden machte, darauf bedacht sein, dass sie aus Todsünden wenig Aufheben macht, und, wenn sie noch einige Scheu besaß, dass sie nachher sich viel weniger oder gar nichts mehr daraus macht.
Die Seele, die im geistlichen Leben voranzukommen wünscht, muss immerdar in der dem Feind entgegen gesetzten Weise verfahren.
Das heißt: versucht der Feind die Seele zu vergröbern,
so besorge die Seele, sich zu verfeinern.
Sucht der Feind sie entsprechend bis ins Äußerste zu verfeinern,
so besorge sie, sich in der Mitte zu festigen, um in allem ruhig zu werden."
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