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RE: Verführungen der Welt /Versuchungen
in Der Sündenfall. 07.05.2021 22:47von Aquila • 7.270 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Der hl. Ignatius v. Loyola (1491-1556)
über die verschiedenen Vorgehensweise des Teufels, des bösen Feindes, bei feinen und groben Seelen:
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"Der Feind achtet sehr darauf, ob eine Seele grob oder fein ist.
Und ist sie fein, so besorgt er, sie je mehr ins Äußerste zu verfeinern, um sie je mehr zu verwirren und zugrunde zu richten.
Wenn er zum Beispiel sieht, dass eine Seele keine tödlichen oder lässlichen Sünden in sich einlässt, noch irgend einen Schein überlegter Sünde, dann besorgt der Feind,
wenn er nicht zuwege bringt, sie in etwas fallen zu lassen, was Sünde scheint, sie [wenigstens] eine Sünde sich einbilden zu lassen, dort, wo keine ist; wie etwa bei einen Wort oder einem geringsten Gedanken.
Ist die Seele grob, so besorgt der Feind, sie je mehr zu vergröbern; er wird zum Beispiel, wenn sie vorher kein Wesen aus lässlichen Sünden machte, darauf bedacht sein, dass sie aus Todsünden wenig Aufheben macht, und, wenn sie noch einige Scheu besaß, dass sie nachher sich viel weniger oder gar nichts mehr daraus macht.
Die Seele, die im geistlichen Leben voranzukommen wünscht, muss immerdar in der dem Feind entgegen gesetzten Weise verfahren.
Das heißt: versucht der Feind die Seele zu vergröbern,
so besorge die Seele, sich zu verfeinern.
Sucht der Feind sie entsprechend bis ins Äußerste zu verfeinern,
so besorge sie, sich in der Mitte zu festigen, um in allem ruhig zu werden."
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RE: Verführungen der Welt /Versuchungen
in Der Sündenfall. 18.01.2025 17:28von Aquila • 7.270 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Versuchungen und Verführungen begleiten uns bis zu unserem irdischen Tode.
Sie sind die bekannten Fallstricke des gefallenen Engels, Satans, um Seelen dadurch zu Fall bringen zu können.
Ihnen zu widerstehen, bedarf eines zunehmend gefestigten Glaubens- und somit Seelenlebens in der Kraft unseres Herrn und Gottes Jesus Christus.
Nicht das - die eigenen Kräfte überschätzende - angestrengt verkrampfte gegen sie Ankämpfenwollen schlägt den hinter diesen stehenden gefallenen Engel in die Flucht sondern dass sich - seiner eigenen Schwäche bewusste - vertrauensvoll flehende Anvertrauen an die Macht und den Beistand unseres Herrn, aufdass er Seine Hand ausstrecken möge und der versucherischen Brandung Einhalt gebiete, aufdass sie uns nicht wegspüle.
So bitten wir denn auch im von unserem Herrn und Gott Jesus Christus gelehrten "Vater unser" Gebet gerade auch darum
"Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen".
Aus den Erläuterungen zum "Gebet des Herrn" des hl. Gregor v. Nyssa (+ 390):
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"Wohlan, erheben auch wir uns und rufen zu Gott:
„Führe uns nicht in Versuchung!“ das heißt, laß uns nicht in die Verderbnisse des Lebens geraten,
„sondern erlöse uns vor dem Bösen“, der die Herrschaft in dieser Welt führt
und vor dem wir beschützt werden mögen durch die Gnade Christi .
Denn ihm gebührt Ehre und Herrlichkeit zugleich mit dem Vater und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit".
Der hl. Karmeliterpater Johannes v. Kreuz (1542-1591) erläutert das richtige Verhalten in Versuchungen konkret, indem er zwei Methoden benennt:
Die erste, noch unvollkommene und daher schwierigere, Ist die des Ergreifens von entgegengesetzten Tugendakten.
Die zweite ist die vollkommener und daher leichtere.
Aus: ""Johannes vom Kreuz - Worte von Licht und Liebe" :
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"Es gibt noch eine andere Methode, die viel leichter, hilfreicher und vollkommener ist um Fehlhaltungen und Versuchungen zu besiegen und Tugenden zu erwerben und zu gewinnen. Sie ist dann gegeben, wenn der Mensch nur durch liebende innere Akte und Gemütsbewegungen der Hinwendung zu Gott, also ohne sonstige äussere Übungen, alle Versuchungen unseres Widersachers zurückweist und beseitigt und die Tugenden in grösster Vollkommenheit erlangt und das ist auf folgende Weise möglich:
Wenn wir die erste Regung oder Aufforderung einer Fehlhaltung wie z.B der Unzucht, des Zorns, der Ungeduld oder Rauchsucht wegen einer erlittenen Kränkung und so weiter spüren , sollten wir ihr nicht, wie oben ausgeführt, durch die Praxis der entgegengesetzten Tugend widerstehen, sondern gegen jene Fehlhaltung, sobald wir sie spüren, einen inneren Akt oder eine Gemütsbewegung liebender Hinwendung zu Gott setzen, indem wir unser Gemüt zur Gotteinung erheben.
Denn da sich der Mensch durch diese Gemütserhebung daraus zurückzieht und in die Gegenwart seines Gottes eintritt und sich mit ihm verbindet, verfehlen die Fehlhaltung oder Versuchung und der Feind ihr Ziel und finden niemanden, den sie verletzen könnten, denn die Seele ist mehr dort, wo sie liebt, als wo sie lebt.
So ist sie mit Gottes Hilfe der Versuchung entkommen, und dem Feind verblieb nichts zu tun, weder zu schlagen noch zu erbeuten, denn die Seele ist nicht mehr dort, wo die Versuchung oder der Feind sie verletzen und schädigen wollten. Und dann, wie wunderbar:
Die Seele, die Regung der Fehlhaltung vergessend und verbunden und geeint mit ihrem Geliebten, spürt keine Regung jener Fehlhaltung mehr zu welcher der Böse sie verleiten wollte, und zwar mit Fleiss.
Zum einen ist sie ihm nämlich, wie gesagt, ausgewichen und nicht mehr da, und deshalb ist es, wenn man so sagen kann, fast so, als würde er einen Leichnam versuchen und gegen etwas ankämpfen, was es nicht gibt, gegen etwas, was nicht da ist, gegen etwas, dass nichts empfindet und deshalb gar nicht fähig ist versucht zu werden.
Auf diese Art und Weise werde Menschen eine heroische, bewundernswerte Tugend hervorgebracht die der heilige Thomas (v. Aquin), der Doktor Angelicus, als Tugend eines vollkommen geläuterten Menschen bezeichnet. Nach diesem Heiligen kommt ein Mensch in den Besitz dieser Tugend, wenn Gott ihn in einen solchen Zustand versetzt, dass er weder Regungen noch Anfälle oder Aufforderungen von Fehlhaltungen, und auch keine Versuchungen dazu verspürt, dank der grossen Tugend, die in einem solchen Menschen wohnt. Und daraus entsteht unterwegs ihm eine ganz hohe Vollkommenheit, so dass es ihm nichts mehr ausmacht, ob man ihn beleidigt, ob man ihn lobt und preist, oder ob man ihn demütigt, oder ob man nun Gutes oder Böses von ihm sagt, denn da diese liebenden Gemütsbewegungen der Hinwendung zu Gott den Menschen in einen so hohen, erhabenen Zustand versetzen, ist die ihnen eigene Frucht in der Menschenseele eben die, dass sie alles vergessen lassen, ausser dem Geliebten, der Jesus Christus ist.
Und daraus ergibt sich, wie gesagt, folgendes:
Sobald ein Mensch mit Gott verbunden und mit ihm beschäftigt ist, finden die Versuchungen niemanden mehr, den sie verletzen können, denn sie können sich nicht dorthin erheben, wohin sich der Mensch erhoben oder besser Gott ihn erhoben hat: non accedet ad te malum - nichts Böses erreicht dich (Psalm 91,10)."
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Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Johannes v. Kreuz
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Das Votiv Antiphon "Da pacem, Domine" - Gib Frieden, Herr",
in einer Komposition von Arvo Pärt; vorgertragen von The Hilliard Ensemble"
Da pacem, Domine, in diebus nostris
Quia non est alius
Qui pugnet pro nobis
Nisi tu Deus noster.
Gib Frieden, Herr, in unseren Tagen
Denn es ist kein anderer
Der für uns kämpfen würde
Wenn nicht du, unser Gott.
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