Segensreichen Adventsgedanken von Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft:
- Der Vorläufer und Bußprediger Johannes der Täufer ruft eindringlich in der Liturgie der Adventzeit: „Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Pfade. Was krumm ist, soll gerade, was uneben soll ebener Weg werden“ (Lk 3,4 f.).
Nachdem Gott in der Menschwerdung angekommen ist, will er auch in unserem Herzen Ankunft feiern. Deshalb müssen auch wir ihm die Wege bereiten: Wie aber bereiten wir dem Herrn die Wege, auf daß Weihnachten auch in unserem Herzen gefeiert werden kann?
1.) Die wichtigste und grundlegendste Vorbereitung auf Weihnachten ist eine aufrichtige, ehrliche Beichte, getragen von der Reue und dem Vorsatz, die Gelegenheit zur Sünde entschieden zu meiden. Durch die Sünde gehen wir krumme Wege, die uns von Gott wegführen und unser Herz für Gott verschließen. Der Herr aber geht uns nach, er ist gekommen, zu suchen was verloren ist. Er will das geknickte Rohr nicht brechen, den glimmenden Docht nicht auslöschen. Im Tod und am Ende der Zeiten wird er als gerechter Richter kommen. Doch vorher ringt er um jede einzelne Seele und sucht einen Weg um uns Sein Heil schenken zu können. Der Herr liebt jede einzelne Seele. Er hat sich jede Menschenseele sein kostbares Blut kosten lassen. Verwundert es, daß Er alles unternimmt, damit Seine Erlösung nicht um- sonst gewirkt wurde? In der Beichte machen wir einen Schritt auf den Herrn hin, getragen von Seiner Gnade. Doch zuvor hat der Herr schon hundert Schritte auf uns hin getan. Er wirbt um uns, Er sucht nach einem Weg in unser Herz. Und wenn wir Ihm durch eine Sünde eine Pforte schließen, klopft er an der nächsten und begehrt Einlaß. Der Heiland drängt, aber Er zwingt uns nicht. Sein Drängen wächst aus Seiner unendlichen Liebe zum Menschen. Seien wir nicht widerspenstig, es geht um unser ewiges Heil oder Unheil. Bereiten wir dem Herrn daher einen Weg, gehen wir Ihm entgegen, weil Er uns mit Seiner Gnade entgegeneilt. Wer das ewige Heil nicht erlangt, ist wie ein Mensch, der an Durst stirbt, obwohl er an der Quelle frischen Wassers lebt. Haben wir keine Angst vor unserer Schwäche, sagt doch der Apostel Johannes: „Dadurch werden unsere Herzen vor seinem Angesicht sich beruhigen, daß wenn uns unser Herz anklagt, Gott größer ist als unser Herz. Er weiß alles“ (1 Joh 3,20). Was wir nicht vermögen, will Er durch Seine Gnade möglich machen, die Er uns durch das Beichtsakrament reichlich zuteil werden läßt.
2.) Neben dem fruchtbaren Empfang des Sakramentes bereiten wir dem Herrn einen Weg in unser Herz, indem wir mit Johannes dem Täufer in die Wüste gehen. Der Konsumrausch unserer Tage hat aus der Bußzeit des Advents schon längst einen vierwöchigen Jahrmarkt gemacht. Aus der stillen Einkehr ist eine lärmende „Auskehr“ geworden. Entziehen wir uns in der Adventzeit bewußt diesem glitzernden Rummel. Die Geschäftigkeit dieser Tage ist durchaus ähnlich derjenigen in der Herberge zu Bethlehem: Damals stand der Erlöser vor der Tür – „Er kam in sein Eigentum, doch die Seinigen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11). Sie waren so beschäftigt mit den Dingen dieser Welt, dass sie nicht hören uns sehen wollten, wer um Einlaß bittet. Wer im weltlichen Treiben nicht untergeht, wird das Klopfen Gottes an der Seelenpforte hören. Dazu braucht es aber die innere Wüste: die Stille, ein zur Ruhe Kommen im Gebet.
In den kommenden Tagen werden die Häuser und Wohnungen festlich geschmückt. Und dennoch: Vergessen wir nicht vor allem anderen, unsere Seele zu bereiten und zu schmücken. Sie soll herrlicher erstrahlen als die Lichter am Weihnachtsbaum."
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Die abendliche kirchliche Vesper erfährt vor dem Weihnachtsfest - in der letzten Woche der hl. Adventszeit - Einfügungen; es sind dies die sieben O-Antiphonen.
Auch wir dürfen dieses durch die O-Antiphonen besonders ausgedrückte ehrfürchtige Sehnen in den kommenden Tagen mitbeten.
Zunächst eine Einleitung durch Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft, anschliessend das abendliche Gebet mit der ersten Antiphon vom 17. Dezember.
Zunächst die Einleitung:
- " Die sieben O-Antiphonen
Allabendlich singt die Kirche dem Herrn ihr Abendlob: die Vesper. Deren Höhepunkt ist der Gesang des Magnificat, den einst Maria bei ihrer Begegnung mit Elisabeth anstimmte (Lk 1,46-55). Eingerahmt wird der Gesang des Magnificat durch eine feierliche Antiphon (Leitvers). Unter den zahlreichen Magnificat-Antiphonen ragen besonders jene sieben heraus, welche vom 17. bis zum 23. Dezember gesungen werden. Man nennt sie "O-Antiphonen",denn jede von ihnen beginnt mit dem Ruf "O", mit einem Urlaut der Faszination und des Sehnens, auch der (Ehr-) Furcht.
Die sieben feierlichen Antiphonen flehen den Heiland unter Namen und in Bildern herbei, die dem Alten Testament entnommen sind. Diese Bilder werden geheimnisvoll-mystisch entfaltet, ehe sie ein jedes Mal in den Ruf Venite- "Komm" münden und um Erlösung bitten. Wir finden In den O-Antiphonen 'eine Zusammenfassung aller Weissagungen über den Erlöser. (...) Die sieben Lieder zeigen auch untereinander einen Gedankenfortschritt: Wir sehen zuerst den Gottessohn in seinem vorzeitlichen Leben als unerschaffene Weisheit, dann im Alten Bunde....als Führer des Volkes in der Wüste, als Wurzel Jesse und Schlüssel Davids, hierauf.... als Sonne, endlich sehen wir ihn als Erlöser der Heiden (Völkerkönig), als Gott mit uns' (Pius Latsch: Das Jahr des Heiles).
Wir möchten Sie einladen, sich zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest mit der Kirche abendlich zu vereinen und vom 17. Dezember an die O-Antiphonen und das Magnificat zu beten. Das Gebet kann der folgenden Struktur folgen: 1. Eröffnungsvers 2. O-Antiphon (Der jeweilige Antiphon vom 17. - 24. Dezember) 3. Magnificat 4. O-Antiphon (Wiederum der jeweilige Antiphon vom 17. - 24. Dezember) 5. Marienlob (Alma Mate redemptoris)"
Soweit diese kurze Einführung von Pater Gräuter.
Nachfolgend die abendliche Vesper mit der ersten Antiphon vom 17. Dezember:
- "Eröffnungsvers:
Herr öffne meine Lippen. Aufdass mein Mund Dein Lob verkünde. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
O-Antiphon:
O Weisheit / aus des Höchsten Munde, Du reichst vom Anfang bis zum Ende, in Kraft und Milde waltest Du in allem: Komm - zu lehren uns der Weisheit Wege.
Magnificat:
Hoch erhebt meine Seele den Herrn in Gott, meinem Heiland, jubelt mein Geist. er hat in Gnaden geschaut auf Seine niedrige Magd, siehe, von nun an nennen mich selig alle Geschlechter.
Grosses hat der Gewaltige an mir getan - heilig Sein Name -
und Sein Erbarmen währt von Geschlecht zu Geschlecht über jenen, welche ihn fürchten.
Macht hat Er geübt mit Seinem Arm, Sind zerstreut, die stolzen Herzens sind.
Herrscher hat Er vom Thron gestürzt, Niedrige aber erhoben.
Hungernde hat Er mit Gütern erfüllt, Reiche gehen lassen mit leeren Händen.
Israels, Seines Knechts, hat Er sich angenommen, dass er Seines Erbarmens gedenke,
wie Er zu unseren Vätern gesprochen - Seines Erbarmens für Abraham und sein Geschlecht durch alle Zeit.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit, und in Ewigkeit. Amen.
O-Antiphon:
O Weisheit / aus des Höchsten Munde, Du reichst vom Anfang bis zum Ende, in Kraft und Milde waltest Du in allem: Komm - zu lehren uns der Weisheit Wege.
Marienlob (Alma Mate redemptoris):
Hohe Mutter des Erlösers, du allzeit Himmelspforte und Stern des Meeres, hilf deinem Volke, dass sich müht, vom Falle aufzustehen ! Die du hast geboren, der Natur zum Staunen, deines Schosses heiligen Schöpfer. Jungfrau bist du, Jungfrau wie zuvor, da aus Gabriels Munde du empfingst das Ave, mit uns Sündern hab Erbarmen !"
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Die O-Antiphonen; erklärt von Kaplan Johannes M. Schwarz: Die erste Antiphon:
Pater Jakob Koch von den Steyler Missionaren über unseren Herrn und Gott Jesus Christus als das Licht der Welt:
- "Christus ist das Licht der Welt und der Wendepunkt der Zeit. Dafür wurde er geboren, dafür hat er gelebt, dafür ist er gestorben.
Das Licht der Welt. Er sollte die Wahrheit bringen und uns alle Fragen, die Wert und Bedeutung für unser Leben und Sterben haben, beantworten. Er sollte die großen Rätsel lösen nach dem Woher und Wohin des menschlichen Lebens, nach dem Leid und Weh der Erde, nach der Tilgung bzw. Erlösung aller Schuld.
Weder wusste die alte heidnische noch die moderne Wissenschaft eine befriedigende Antwort auf diese wichtigsten Menschheitsfragen zu geben. Christus hat all diese Fragen ganz klar beantwortet: Er ist das Licht der Welt.
Christus ist der Wendepunkt der Zeit. Vor ihm müssen alle Menschen einmal stehen und sich für oder wider ihn erklären, ob sie vor ihm die Knie zur Anbetung beugen oder sein Gericht über sich ergehen lassen wollen. - Du glaubst an Christus; du musst fester an ihn glauben. Du musst deutlicher und lauter dich für ihn erklären. Du musst durch dein Wort und Beispiel zur Erleuchtung anderer mitwirken. Das bist du Christus und den Menschen schuldig.
Ja, Christus muss auch für dich immer mehr zu einem Wendepunkt, zum Mittelpunkt deines Lebens und Strebens werden.
„Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet.“ (Joh. 1, 9.)
"Frieden" ist heute in aller Munde, aber nicht in aller Herzen !
Die hll. Engel bei der Verkündigung der Geburt unseres Herrn und Gottes Jesus Christus an die Hirten: - Lk 2,14 Ehre ist Gott in der Höheund auf Erden Friede Menschen eines guten Willens -
Statt "guten Willens" wird auch übersetzt "bei den Menschen Seiner Gnade" -
Msgr. Michael Schmitz, Generalvikar des Instituts Christus König und Hoherpriester über die Verkündigung des wahren Friedens: - [....] "Der Friede der Welt, das Geheimnis des Elendes und Ähnliches mehr, werden auf einen Platz gehoben, den sie in der Verkündigung der Kirche niemals gehabt haben und auch nicht haben dürfen.
Wenn uns aber all dies aus dem Glauben geschenkt wird, sind sie vielmehr Folgen des einen wahren Glaubens. Sie sind dann die Konsequenzen davon, daß die Menschen sich in ihren Herzen der Gnade öffnen, sich auf Gott konzentrieren, und Ihm die geschuldete Ehre erweisen. Nur dann kann der Friede kommen, nur dann können die Menschen besser miteinander leben, nur dann wird denen geholfen, die sonst unterdrückt würden. Gott muß immer im Zentrum stehen. Das haben verschiedene Päpste in ihrem Kampf gegen diesen Säkularismus bis heute immer wieder unterstrichen. Wir dürfen nicht zulassen, daß durch die Reduzierung der katholischen Religion auf das innerweltlich Nützliche die Notwendigkeit der Erlösung, das Wesen der Menschwerdung und seine Folgen, die Gottheit Christi und schließlich die Heilsnotwendigkeit unserer Religion und Kirche in Frage gestellt werden."
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Eine kurze prägnante Definition dieser Wahrheit von Ludolf von Sachsen (1300-1377) in "Das Leben Jesu Christi": - "Und Friede auf Erden den Menschen, nicht irgendwelchen Menschen, sondern jenen, die guten Willens sind. (Lk. 2,14), jenen also, die den menschgewordenen Christus guten Willens aufnehmen und nicht verfolgen."
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Das heisst auch die Heilige Mutter Kirche als die Braut Christi anzunehmen und nicht zu verfolgen !
- "Freuet euch im Herzen allezeit! Wiederum sage ich euch: Freuet euch! Lasst als Menschen eure Güte erfahren. Denn der Herr ist nahe!
Herr Jesus Christus! Zu heiliger Freude rufst Du uns heute durch Deine Kirche. Frohe Menschen sollen wir sein, auch wenn wir Busse tun. Wir wissen ja: Wenn wir mit rechtem Herzen zu Dir kommen, wirst Du alle Sündenschuld von unserer Seele nehmen. Um unseres Heileswillen bist Du ja herabgestiegen zu uns Menschen. Dank sei Dir, o Herr! So gib uns, Herr, die rechte Freude! Die Freude mit Dir, die Freude über Deine gnadenvolle Gegenwart in unserer Mitte. Du hast ja gesagt: 'Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt' (Mt 28,20). [....] Herr Du bist uns nahe, und wir freuen uns Deiner Gegenwart. Aber noch ist unsere Freude nicht vollkommen.
Denn wir erkennen Dich nur mit den Augen des Glaubens. Vor unseren Sinnen bist Du verborgen unter den Gestalten, der von Brot und Wein geblieben sind.
Wir wissen aber: Am Ende der Zeiten wirst Du in Deiner zweiten Ankunft kommen im vollem Lichte Deiner Gottesmajestät und in der verklärten Schönheit Deiner menschlichen Natur.
[....]
Herr Jesus Christus! Mit freudigen Herzen sagen wir Dank für Deine gnadenvolle Gegenwart unter uns sündigen Menschen.
Gib uns einen lebendigen Glauben, dass wir Dich erkennen, wenn Du in verhüllter Gestalt uns nahe bist.
Gib uns aber auch ein grosses Verlangen, Dich in Deiner Herrlichkeit zu schauen. Vor allem aber lass uns bereit sein, wenn Du einst wiederkommst, damit dann unsere Freude vollkommen sei. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Auch der hl. Pater Pio wurde von diesem unermesslichen Mysterium überwältigt. Während der hl. Wandlung vergoss er oft Tränen. Später erklärte er, dass er nicht nur einige Tropfen Tränen vergiessen wollte sondern einen ganzen Strom an Tränen und fügte hinzu :"Erkennt ihr nicht das grosse Geheimnis des hl. Messopfers ?"
"Gaudete""...."Freuet euch".... Der Herr ist nahe....
(Zur Erinnerung: die erste Advents-Kerze steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.) + die zweite Kerze steht für die Verheissungen an die Patriarchen des Alten Bundes. Aus den Nachkommen Abrahams wird der Erlöser entspringen.)
Die dritte Kerze steht für Weissagungen der Propheten des Alten Bundes. Hier besonders der Prophet Jesaia. - "Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben."(Jes 7,14)
Und die Weissagung des kommenden Rufers in der Wüste, dem hl. Johannes dem Täufer:
"Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Strasse für unseren Gott!" (Jes 40, 3)
Aus einer Adventspredigt des hl. Bernhard v. Clairvaux (1090-1153):
- "Liebe Brüder, ihr seid die Kleinen, denen Gott offenbart, was er den Weisen und Klugen verborgen hat. Verweilt in eifrigem Nachdenken bei dem, was wirklich dem Heil dient. Überlegt, was dieser Advent bedeutet. Fragt auch, wer da kommt, woher und wohin, wozu und wie er kommt. Eine solche Wissbegierde ist sicher lobenswert und heilbringend. Die ganze Kirche würde den gegenwärtigen Advent ja nicht mit solcher Hingabe feiern, wäre in ihm nicht ein so grosses Geheimnis verborgen.
Zuallererst wollen wir mit dem Apostel in Staunen und Bewunderung schauen, wie gross der ist, der (in die Welt) eintritt. Er ist nach dem Zeugnis des Gabriel "der Sohn des Höchsten" und somit selbst der Höchste mit dem Vater, denn es wäre unrecht, auch nur zu denken, der Sohn Gottes sei geringer (als der Vater)."
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Zum 3. Adventssonntag aus dem Schott-Messbuch 1962:
- 1. Kl. – Farbe violett oder rosarot Stationskirche: St. Peter
Die Kirche unterbricht heute den Ernst der Adventszeit. Alles ist in der Liturgie auf den Ton der Freude gestimmt. Statt der violetten Gewänder darf der Priester heute rosarote tragen, der Diakon die Dalmatik, der Subdiakon die Tunicella. Die Orgel kann ihr frohes Lied erklingen lassen. Freude herrscht, weil der Heiland mit dem Reichtum seiner Erlösungsgnade nahe ist. Der Sonntag führt wegen des Anfangs des Introitus den Namen «Gaudete». Er entspricht dem Sonntag «Lætare», dem vierten Fastensonntag, und trägt wie dieser den Gedanken der Freude in den Bußernst der Vorbereitungszeit.
«Der Herr ist nahe» (Intr., Epistel); er erscheint, um das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft (Introituspsalm, Offert.), um uns alle zu befreien. Wir flehen innig, daß er kommen möge (Oratio, Grad.). Schon gibt der Vorläufer den Abgesandten der jüdischen Behörden feierlich Zeugnis von ihm. «Der Herr ist nahe.» Ja, «er steht schon in unsrer Mitte», so jetzt beim Opfer der hl. Messe. Er kehrt bei uns ein in der hl. Kommunion; deshalb fort mit allem Kleinmut! (Comm.)
So wie der kleine Paul aus der Zentralafrikanischen Republik mit dem Jesuskind auf seinem Arm. (abgebildet auf einer Weihnachtsgrusskarte von "Kirche in Not")
Der Introitus der hl. Messe (Phil. 4, 4-6): Gaudete in Domino semper: iterum dico, gaudete. Modestia vestra nota sit omnibus hominibus: Dominus enim prope est. Nihil solliciti sitis: sed in omni oratione petitiones vestræ innotescant apud Deum. (Ps. 84, 2) Benedixisti, Domine, terram tuam: avertisti captivitatem Jacob. V Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in sæcula sæculorum. Amen. – Gaudete in Domino (usque ad Ps.).
Freuet euch allezeit im Herrn. Noch einmal sage ich: Freuet euch. Laßt alle Menschen eure Güte erfahren; denn der Herr ist nahe. Um nichts macht euch Sorgen, sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen vor Gott kund werden. (Ps. 84, 2) Herr, Du hast Dein Land gesegnet und Jakob heimgeführt aus der Gefangenschaft. V Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. – Freuet euch allezeit (bis zum Ps.).
Erzbischof Fulton Sheen in "Das Leben Jesu" über das fleischgewordene Ewige Wort Gottes:
- "Der heilige Johannes berichtet in seinem Evangelium die Vorgeschichte des Sohnes Gottes: Im Anfang war das WORT, Das WORT, es war bei Gott,
und dieses WORT war selber Gott. Im Anfang schon war es bei Gott.
Und alles ist durch es, nichts ist ohne es geworden. Jo 1, 1–3
„Im Anfang war das Wort.“ Was immer in der Welt ist, wurde nach einem Gedanken Gottes erschaffen; denn jedes Ding setzt einen Gedanken voraus. Jeder Vogel, jede Blume, jeder Baum wurde auf Grund einer im Geiste Gottes existierenden Idee erschaffen. Griechische Philosophen hielten dafür, dass der Gedanke etwas Abstraktes ist. Doch siehe: der Gedanke oder das Wort Gottes hat sich als Person geoffenbart. Die Weisheit Gottes ist eine göttliche Person. Vor seinem Erdendasein ist Jesus Christus Gott von Ewigkeit: die Weisheit, der Gedanke des Vaters. In seinem Erdendasein ist er jener Gedanke oder jenes Wort Gottes, das zu den Menschen spricht.
Die Worte der Menschen vergehen, sobald sie gedacht oder ausgesprochen sind; das Wort Gottes hingegen ist DAS Wort, Gott selbst, gesprochen seit Ewigkeit. Dieses Wort und der es spricht sind nie voneinander zu trennen. In seinem Wort spricht der ewige Vater seinen ganzen Verstand, sein ganzes Wissen, sein ganzes Wesen aus. [....]
Eine Adventsbetrachtung legt das Augenmerk auch auf Das letzte Kommen Jesu Christi in seiner Herrlichkeit, um die Lebendigen und die Toten zu richten."
Dazu Hw Pater Leo Kuchar SSS ( Sacerdotes Sanctissimi Sacramenti, Priester vom Allerheiligsten Sakrament) - in: "Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel
- "Herr Jesus, der Sinn der Menschheitsgeschichte ist die Verwandlung und Neugestaltung der Schöpfung. Die ganze Welt bewegt sich zum Jüngsten Tag Der hl. Petrus bekennt: „Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Grösse". (2 Petr 1, 16).
Herr Jesus, wir pilgern zu Dir in Deiner Kirche und Deine Kirche pilgert zu Dir in uns und durch uns. Die Gewissheit des Zieles gibt uns Freude und Kraft in allen Wechselfällen einer Fußwanderung. Auch Schwierigkeiten und Müdigkeit sind Anzeichen dafür, dass wir Dirnäher gekommen sind.
Der hl. Jakobus eifert uns an: „Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor" (Jak 5, 8)."
- Über das diesseitige Leben, den Tod, das besondere und das allgemeine Gericht sowie die Ewigkeit siehe bitte die folgenden lehrreichen Darlegungen von Prälat Hans Pfeil: Die Letzten Dinge (19) -
Herzlichen Dank für diesen - gerade auch für manch andere Mitleser - wertvollen Beitrag !
Dein Verhalten ist schlicht vorbildlich !
Du hast völlig richtig gehandelt. Heute ist es gar dringlich angesagt, dass ein treugläubiger Katholik sich rechtzeitig um seine ERD-Bestattung kümmert, will heissen - wie von Dir getan - durch eine Bestattungs-Verfügung dies festschreiben lässt. Auch das Hinterlegen hast Du nach Möglichkeit gut geregelt.
Auch ich habe bereits eine ERD-Bestattungs-Verfügung hinterlegt, welche auch den Verweis auf eine römisch katholische Begräbnisfeier durch einen Priester beinhaltet.
Vielen Dank noch einmal für diesen Beitrag. Er dürfte auch manch anderen Brüdern und Schwestern als segensreicher Gedankenanstoss dienlich sein.
Zur hl. Adventszeit - vom lateinischen "adventus" ( Ankunft ) und "venire" (kommen) abgeleitet...die Ankunft des Herrn ! - ein sehr schöner Lobpreis des hl. Alfons Maria von Ligouri (1696-1787) auf den unerschütterlichenGlauben der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.:
- "Maria sieht, wie sie mit dem göttlichen Kind im Schoss auf der Strasse nach einer Herberge suchend von den Menschen verstossen wird und glaubt, dass Er der Sohn Gottes ist.
Sie sieht ihren Sohn im Stall Bethlehem und glaubt, dass Er der Schöpfer der Welt ist.
Sie erlebt Seine Flucht vor König Herodes, und doch wird sie nie irre im Glauben, dass Er der König der Könige ist.
Sie sieht Ihn zur Welt kommen und glaubt, dass Er von Ewigkeit ist.
Sie sieht dass Ihm in Seiner Armut selbst das Notwendigste fehlt, und dennoch glaubt sie, dass Er der Herr des Alls ist.
Sie sieht Ihn als Kind auf Stroh gebettet, und ihr Glaube sagt ihr, dass Er der Allmächtige ist.
Sie spricht kein Wort, und dennoch glaubt sie, dass Er die Ewige Weisheit Selbst ist.
Sie hört Ihn weinen, und doch glaubt sie, dass Er die Freude des Paradieses ist.
Und schliesslich sieht sie Ihnsterben, ans Kreuz genagelt, Spott und Hohn ausgesetzt, und da alle anderen im Glauben schwach werden, bleibt Maria stark und glaubt unerschütterlich daran, dass ER GOTT IST"
Hochfest der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria, der ohne Erbsünde empfangenen allerseligsten Jungfrau Maria - 8. Dezember -:
Das Dogma lautet:
MARIA - UNBEFLECKT EMPFANGEN Verkündet am 8.12.1854 durch Papst Pius IX. in der Bulle "Ineffabilis Deus" (der unbegreifliche Gott): - "Die seligste Jungfrau Maria wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, rein von jedem Makel der Erbschuld bewahrt."
- "Die Kirche begeht heute nicht bloss das Geheimnis jenes glücklichen Augenblickes, in dem das Dasein der Gottesmutter in der Empfängnis begann, sondern sie will zugleich und ganz besonders den erhabenen Vorzug ehren, kraft dessen Maria durch die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers, schon in ihrer Empfängnis vor allem Makel der Erbsünde bewahrt und mit der Fülle der Gnaden ausgestattet wurde. Dieses Marienfest im Advent ist gleichsam die Morgenröte einer strahlend aufgehenden Sonne, des nahenden Weihnachtsfestes. Nicht ohne Absicht wurde es auch auf den heutigen Tag gelegt, der um neun Monate dem 8. September, dem Feste Mariä Geburt, vorausgeht." -
Hymnus: "Inviolata integra et casta es Maria - Unversehrt, makellos und rein bist du, o Maria" in der Version des Renaissance Komponisten Vicente Lusitano, vorgetragen von "The Marian Consort":
Inviolata integra et casta es Maria Unversehrt, makellos und rein bist du, o Maria
Quae es effecta fulgida caeli porta Die zum strahlenden Tor des Himmels gemacht wurde.
O mater alma Christi carissima Heilige erhabene Mutter Christi, lichteste,
Suscipe pia laudum praeconia. Empfange unsere frommen Hymnen und unser Lob.
Nostra ut pura pectora sint et corpora Dass unsere Herzen und Körper rein sein mögen,
Quae nunc flagitant devota corda et ora Unsere Herzen und Zungen bitten dich jetzt,
Tua per precata dulcisona Durch deine lieblich klingenden Gebete
Nobis concedas veniam per saecula. Erlange für uns Vergebung in Ewigkeit.
O benigna, o regina, o Maria O gütige! O Königin! O Maria,
Quae sola inviolata permansisti. die einzige unter den Frauen, die unversehrt ist.
Die Konvertitin Gertrud von le Fort (1876-1971): - "Wenn wir die großen Meister des Marienlebens, etwa Fra Angelico, zu Rate ziehen, so müssen wir mit dem letzten Bild beginnen, denn es ist im Grunde das erste. Die gläubige Kunst der Vergangenheit spiegelt hier in der Anordnung der Bilder die spätere Entfaltung der Dogmenbildung ahnungsvoll wider: erst im letzten Bild, im Bildnis der Gekrönten, wird ganz die Immaculata sichtbar. Das Dogma von ihr ist, geschichtlich betrachtet, spät verkündet worden; metaphysisch betrachtet aber steht es am Anfang des Mysteriums, ja es steht am Anfang überhaupt: es taucht gleichsam in den Morgenglanz der Schöpfungsstunde zurück. Das Dogma von der Immaculata bedeutet die Verkündigung dessen, was der Mensch als noch nicht gefallene Kreatur war; es bedeutet das unentweihte Antlitz des Geschöpfes, das göttliche Ebenbild im Menschen"
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Oft wird das Hochfest Unbefleckte Empfängnis Mariens nicht richtig eingeordnet. Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria wurde bei der Zeugung durch ihre Eltern - dem hl. Joachim und der hl. Anna - als einziger Mensch ohne Erbsünde empfangen. Nur so konnte sie zum makellosen "Gefäss" für die [b Menschwerdung Gottes[/b] werden.
Papst Pius IX. weiter:
- Der über alles Aussprechen erhabene Gott, dessen Wege Erbarmen und Wahrheit, dessen Wille die Allmacht ist, dessen Weisheit machtvoll wirkt von einem Ende bis zum anderen und in Milde alles lenkt, sah von Ewigkeit her das unheilvolle Verderben der Sünde Adams voraus. In Seinem geheimnisvollen, der Welt verborgenen Ratschluß beschloß Er aber, das erste Werk Seiner Güte durch die Menschwerdung des Wortes auf eine noch unbegreiflichere Weise zu ergänzen. Denn der Mensch, der entgegen Seinen liebevollen Absichten durch die List des Teufels in Schuld geraten war, sollte nicht zugrundegehen; und das, was durch den ersten Adam gefallen war, sollte durch den zweiten weit glücklicher wieder aufgerichtet werden. Darum wählte Er von Anfang an und schon vor aller Zeit für Seinen Eingeborenen Sohn eine Mutter aus und bestimmte, daß Er von ihr in der seligen Fülle der Zeiten als Mensch geboren werden sollte; ihr wandte Er mehr als allen anderen Geschöpfen Seine besondere Liebe zu und fand in dieser Einen Sein höchstes Wohlgefallen. So überhäufte Er sie weit mehr als alle Engel und Heiligen mit einer Fülle himmlischer Gnadengaben, die Er aus der Schatzkammer Seiner Gottheit nahm, begnadete sie so wunderbar, daß sie allzeit frei blieb von jeder Makel der Sünde, daß sie ganz schön und vollkommen wurde und eine solche Fülle von Reinheit und Heiligkeit besaß, daß man unterhalb von Gott eine größere sich nicht denken kann, und daß niemand außer Gott sie begreifen kann. Und es war auch ganz entsprechend, daß sie, die stets im Glanz vollkommenster Heiligkeit erstrahlte und sogar gänzlich frei blieb von der Makel der Erbsünde, über die alte Schlange einen vollen Sieg errang. Diese Reinheit der hochheiligen Jungfrau von der Erbsünde, die ja mit ihrer wunderbaren Heiligkeit und ihrer erhabenen Würde als Gottesmutter zusammenhängt, hat die heilige katholische Kirche, die immer vom Heiligen Geiste belehrt wird und die Säule und Grundfeste der Wahrheit ist, als eine von Gott mitgeteilte und im Glaubensgut der göttlichen Offenbarung enthaltene Lehre stets festgehalten.“
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Vier Jahre nach der Verkündung des Dogmas erschien die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria der hl. Bernadette in Lourdes und bestätigte es:
Das Gemälde zeigt die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria bei ihrer Erscheinung in Lourdes: "Ich bin die Unbefleckte Empfängnis".
Kardinal Scheffczyk (1920-2005) in "Maria - Mutter und Gefährtin Christi": - "Dieses Mariengeheimnis bekräftigt und unterstreicht also auch wieder das Erlösungsgeheimnis Christi. Es führt nicht von Christus fort, sondern leitet (wie alle Mariengeheimnisse) zu Ihm hin. Christus hat sich mit der an Maria gleichseim vorausgenommenen Erlösungstat den menschlich-mütterlichen Raum für seine Menschwerdung in einer Ihm angemessenen Weise zubereitet. Er hat damit nichts von seiner Erlösungsvollmacht preisgegeben, sondern sogar in einer unübertrefflichen Weise dokumentiert, daß es keine Selbsterlösung für die Menschen gibt, selbst nicht für den Menschen, der zur Gottesmutterschaft berufen war."
Sehr schön hat der heilige Franz von Sales über die Makellosigkeit der heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria geschrieben: - "Vor allem bedachte er seine hochheilige Mutter mit einem Gnadenvorzug, wie er der Liebe eines allweisen, allmächtigen und allgütigen Sohnes entsprach, der sich eine Mutter nach seinem Wohlgefallen bereiten wollte. Daher wollte er, daß seine Erlösung ihr zugewendet würde gleich einem vorbeugenden Heilmittel, damit der Strom der Sünde, der seine Wogen von Geschlecht zu Geschlecht fortwälzte, sie nicht erreichte. So wurde sie in ganz erhabener Weise erlöst. Als die reißenden Wasser der Erbsünde ihre unseligen Fluten über die Empfängnis Unserer Lieben Frau mit der gleichen Wildheit wie über alle Töchter Adams zu ergießen drohten, konnten sie doch nicht weiter; sie mußten still stehen wie ehedem der Jordan zur Zeit Josuas (Jos 3,16.17) und aus dem gleichen Grund."
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Der hl. Antonius v. Padua (1195-1231): -- "Wie ein Stern den anderen an Helligkeit übertrifft, so übertrifft die Geburt der allerseligsten Jungfrau die Geburt aller Heiligen, denn bereits im Schoss ihrer Mutter wurde sie mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet". -
Zum Hochfest aus dem Schott Mess- und Gesangsbuch 1962: - "Gegenstand der Festfeier ist nicht so sehr das Andenken an den glücklichen Augenblick, in dem das Dasein der Gottesmutter begann, sondern ganz besonders der erhabene Vorzug, kraft dessen Maria durch die Erlöserverdienste Jesu Christi in ihrer Empfängnis vor aller Makel der Erbsünde bewahrt geblieben ist und mit der Fülle der Gnaden ausgestattet wurde: "eine Lilie unter Dornen, ein Spiegel ohne Makel". Die Festmesse ist in allen Teilen ein jubelvolles Bekenntnis der hohen Gnadengaben der Unbefleckten.
Im Introitus hören wir Maria im wunderbaren Schmuck ihrer einzigartigen Begnadigung vor dem Throne Gottes ein herrliches Danklied anstimmen. Ihr Gnadenvorzug ist schon die Frucht der Erlösung Christi, er sollte aber auch dem Gottessohn eine würdige Wohnstätte bereiten (Oratio). Weil die allerseligste Jungfrau im Plane Gottes von Ewigkeit her mit dem Erlöser verbunden war, wendet die Kirche in der Lesung Worte, die eigentlich der unerschaffenen göttlichen Weisheit gelten, auf Maria an. Die Lobsprüche, mit denen einst Judith, die Befreierin des Volkes, geehrt wurde, richten wur im Graduale an Maria. Wenn wir im Evangelium den Engelgruss hören, freuen wir uns darüber, dass in der Seele Mariä die Gnade von Anfang an in ungetrübtem Glanz strahlte, und lassen im Offertium diese Freude wiedererklingen. In der Communio geben wir unserer Bewunderung noch einmal Ausdruck, zugleich mit dem Danke dafür, dass Gott auch an uns beim heiligen Opfer so Grosses gewirkt hat."
- "Gott, in Christus Jesus, Deinem Sohn, unserem Herrn, den wir im heiligsten Sakrament anbeten dürfen, bist Du auf unbegreifliche Weise uns Menschen nahe gekommen.
Mache uns durch Deine Gnade dieser Gegenwart würdig und bereite unsere Herzen durch wahre Busse vor auf den Tag, da wir Ihn einmal in unverhüllter Majestät nahen sehen, um das Werk der Erlösung zu vollenden. Der mit Dir lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit."
Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Unser irdisches Leben soll ein einziger Advent sein....
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft:
- "Seit der weltgeschichtlichen Tragödie des Sündenfalls am Morgen der Schöpfung hat tiefe, dunkle Nacht die Menschen umfangen, die von diesem Tag an im Schatten des Todes saßen. Doch bereits kurz nach dieser Tragödie leuchtete im Dunkel ein Licht auf, durchbrach ein heller Lichtstrahl die Finsternis des Unheils. Schon kurz nach dem Sündenfall wurden Adam und Eva und allen ihren Nachkommen der neue Adam und die neue Eva verheissen, als Gott zur Schlange sprach: „Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs.“ (vgl. Gen 3,15) Triumph Mariens über Satan
Gott versprach, einen Erlöser zu schicken, der uns durch eine geheimnisvolle Frau geschenkt werden würde. In dieser geheimnisvoll verheissenen Frau erkennen wir bereits Maria, die Morgenröte unserer Erlösung, die durch ihr Ja-Wort der Menschwerdung Gottes den Weg bereitet hat.
„Rorate, caeli“, „Tauet, ihr Himmel, den Gerechten“. Dieser Ruf zieht sich seit dem Sündenfall wie ein roter Faden durch das ganze Alte Testament hindurch, bis hin zu jener Nacht, in der das Sehnen der auserwählten Seelen dann seine sichtbare Erfüllung gefunden hat. „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“
Der Advent, der mit dem Sündenfall und der ersten Verheissung des kommenden Erlösers begonnen hatte, hat im Kind von Bethlehem seinen vorläufigen Abschluss gefunden. Dieser grosse, weltgeschichtliche + Advent, das Jahrhunderte währende Warten auf den Erlöser, soll sich nach Gottes Ratschluss auch in der Seele eines jeden Menschen vollziehen. Auch wir sollen unser ganzes irdisches Leben als einen einzigen Advent verstehen, in dem wir uns auf die Ankunft des Erlösers vorbereiten, damit dann im Augenblick unseres Todes auch für uns das ewige Weihnachten beginnen kann." + -
Zum 2. Adventssonntag:
(Zur Erinnerung: die erste Kerze steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.
die zweite Kerze steht für die Verheissungen an die Patriarchen des Alten Bundes.
Aus den Nachkommen Abrahams wird der Erlöser entspringen.
Aus dem Schott-Messbuch 1962: - 1. Kl. – Farbe violett Stationskirche: Zum hl. Kreuz in Jerusalem
Die heutigen Meßtexte reden öfters von Sion und Jerusalem (vgl. auch die Stationskirche: Zum hl. Kreuz in Jerusalem). Das alte Sion und Jerusalem sind in Trümmer gesunken; sie leben aber weiter in der neutestamentlichen Kirche.
Wir sind das begnadete Sion, zu dem der Erlöser kommt (Intr.). Zu diesem Sion sind nicht bloß Juden kraft der Verheißung, sondern vor allem auch Heiden aus reiner Barmherzigkeit Gottes berufen (Epistel). Der Erlöser ist nahe: schon tritt als sein Vorbote der Täufer auf (Evang.). Die Frage des Vorläufers: «Bist Du es, der da kommen soll?», beantwortet der Heiland, indem er nicht bloß auf sein eigenes messianisches Wirken hinweist, sondern auch dem hl. Johannes ein herrliches Zeugnis gibt. Beim Opfer der hl. Messe erneuert sich in geistiger Weise, was der Heiland von seinem messianischen Wirken berichtet. In der hl. Kommunion erhalten wir die Bürgschaft dafür, daß wir einst ins ewige Jerusalem eingelassen werden. (Comm.).
Der hl. Augustinus: über den Wegbereiter des Herrn, den hl. Johannes den Täufer: - "Johannes ist die Stimme, der Herr aber „war im Anfang das Wort“. Johannes war die Stimme auf eine Zeit lang, Christus ist das ewige Wort am Anfang. Es ist schwierig, das Wort (Jesus) von der Stimme (Johannes) zu unterscheiden. Darum wurde Johannes selbst für den Messias gehalten. "Ebnet den Weg des Herrn“, sagte die Stimme, als wollte sie sagen: Deswegen erklinge ich, um ihn in das Herz einzuführen. Aber wenn ihr den Weg nicht ebnet, will ernicht eintreten."
Am 6. Dezember ist der Gedenktag des hl. Nikolaus. (270-343).
Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft hat in
"Ein Geschenk vom Himmel. Dem Weihnachtsgeheimnis auf der Spur" den hl. Nikolaus "sprechen lassen":
- "Ich habe da noch einen ziemlich albernen Konkurrenten. Gewöhnlich erkennt man ihn an seiner roten Zipfelmütze und einem langen weissen Bart. Obwohl er mit Weihnachten eigentlich nicht viel zu tun hat, nennt man ihn doch den 'Weihnachtsmann'. Hätte ihn nicht im Jahr 1931 die Coca-Cola Comoany für ihre Werbung entdeckt, würde ihn heute wahrscheinlich kaum jemand kennen. Je mehr aber das Wissen um den christlichen Sinn des Advents und des Weihnachtsfestes verdunstet und je weniger man mich, den heiligen Nikolaus, kennt, desto mehr feiert der Weihnachtsmann traurige Triumphe als Verkaufsanimation. - Seid so gut, und verwechselt uns nicht!'
Wie alles in Bezug auf den wahren Glauben versucht der Geist der Welt gerade auch den hl. Nikolaus durch wahrheitsferne Zerrbilder zu verdrängen. Ob "Weihnachtsmann" oder "Santa Claus".... beide haben mit dem hl. Nikolaus nichts zu tun. Ihnen fehlen sämtliche christlichen Attribute wie Messgewand, Stab und Mitra !
Der antichristliche "Konkurrent" geistert überall rum, der "Weihnachtsmann". Diese Figur hat weder mit dem hl. Nikolaus noch mit dem Weihnachtsfest etwas zu tun. Er symbolisiert die neuheidnische Konsum- und Spassgesellschaft. Wenn also Kindern die alberne Frage gestellt wird, was denn der "Weihnachtsmann" bringe, so wäre die richtige Antwort: "Eine gewaltige Lüge!"
Dazu auch Pater Deneke von der Petrus-Bruderschaft: - [....] "Inbegriff des verfälschten Christfestes ist für den streitbaren Amerikaner wie auch für viele Gläubige der “sinnentleerten Länder Westeuropas” der Weihnachtsmann, jener wohlgenährte, bärtige Alte in rot-weißem Gewand mit Bommelmütze. [....] Jedenfalls verwandelte sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert der beliebte Heilige in den beleibten Weihnachtsmann, und dieser verdrängte nicht nur den heiligen Bischof, sondern in zunehmendem Maße auch das Christkind. Bald schon sollte er, nicht mehr St. Nikolaus oder der Gottessohn es sein, der die Menschen mit guten Gaben beschenkte. [....]
Der echte hl. Nikolaus ist denn auch stets dargestellt in bischöflichem Ornat, mit Mitra und Stab sowie mit Goldstücken oder Äpfeln.
In "Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)" ist ein ausführliche Abhandlung über den hl. Nikolaus zu lesen. Aus dieser ein kurzer Auszug mit einem Zitat des Onkels des hl. Nikolaus: - [....] "Der Bischof von Myro, sein Onkel, ein gar gottseliger Mann, nahm ihn mit Bewilligung seiner Eltern unter seine Geistlichkeit auf, und machte bei seiner Priesterweihe die wichtige Weissagung:
„Ich sehe, meine Brüder, ein neues Licht für die Kirche Gottes aufgehen und der Erde einen großen Trost erblühen. O glückliche Herde, die ihn zu ihrem Hirten erhalten wird.”
Nikolaus lebte als Priester wie ein Heiliger; sein einziges Streben war, Gott zu gefallen und dem Heile der Seele zu dienen. Um der Armen willen wurde er arm, und als seine Eltern an der Pest starben, verteilte er all sein Vermögen unter den Notleidenden" [....]
Der hl. Nikolaus gilt als Helfer in in vielerlei Nöten. Mehr Wissenswertes über den hl. Nikolaus von Pater Deneke: 6. Dezember; hl. Nikolaus
Die Gebeine des hl. Nikolaus wurden im Jahre 1087 nach Bari überführt und die Reliquien sind in der dortigen im Jahre 1098 geweihten Basilika St. Nikolaus aufbewahrt.
Deine Ausführungen belegen bereits grosse Fortschritte in Deinem Streben nach Vollkommenheit. Im ersten Teil Deiner Antwort verweist Du auf etwas ganz Wichtiges: Gottes Freiheit in Seiner Auserwählung !
Die Gnade (!) der - tiefen und somit auch schmerzlichen - Läuterung der Seele und nach Gottes Fügung auch des Geistes schon in dieser irdischen Zeit, erfahren nur weinige Menschen ! Jene, die willens sind, aus Liebe (!) zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus die Stufen zur Vollkommenheit Schritt für Schritt zu erklimmen hin zur schon in dieser irdischem Leben möglichen Gott-Einung ( so wie es die Fassungskraft eines jeden Menschen erlaubt). Jene, Menschen, die sich danach sehnen, Anteil haben zu dürfen, am Göttlichen Dreifaltigen Leben. Eins werden mit Christus führt über das Kreuz !
Der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges (1863-1948):
- "Am gedächtigsten, würdigsten, grossmütigsten sind die Menschen, die das Leid bereitwillig annehmen, nicht aber die, die sich darüber empören. Diese haben noch vieles zu sühnen, auch wenn sie sagen: 'Was habe ich getan?' Und sie könnten in der Heimsuchung doch immerzu wachsen und beitragen zur Erlösung der Welt. Unsere Sünden sind nur Versuche, falscher Güter zu erwerben. Das Leiden aber, das unsere Gemeinschaft mit den falschen Gütern zerschneidet, zielt auf unsere Läuterung. Es gewähren lassen, kann für uns das Heil sein. Das ganz grosse Unglück trennt nur selten mit einem Schlag einem Menschen von den verführerischen Verlockungen des Lebens; was wäre mit diesem, wenn es niemals etwas zu leiden gäbe? [....] ++++ Wenn Gottes zarte Liebe uns nichts erspart dann deshalb, weil sie uns so läutern will, dass sie uns nichts mehr zu vergeben hat ++++ [....] Vor dem Kreuz sind wir nicht frei, unsere Taufe ist Verpflichtung für uns; die Eucharistie wird nur wirksam, wenn wir dem Kreuz gleichförmig werden; es allein öffnet das Tor, durch das wir gehen sollen, es allein verschafft uns, was wir besitzen sollen nach solchem Gewicht bemisst sich, was wir zu zahlen haben; im Kreuz liegt die Liebe, ausserhalb von ihr hat nichts Bestand.
Wenn wir eins werden wollen mit Jesus Christus , müssen wir ihn doch wohl dort erfassen, wo er ist; am Kreuz" -
Die - auf den ersten Blick verständliche - Frage bezüglich dem "Weshalb" des vordergründig "angenehmen, leidlosen Leben" Deines Bekannten ist denn aber bei genaueren Hinsehen eine gleichsam natürliche Reaktion unseres geschwächten Willens als Folge der Erbsünde. Einem Willen, der sich schnell zu Vergleichen hinreissen lässt und somit letztendlich vom noch nicht ganz geläutertem Fleisch / dem Ego herrührt, der zu schnell auch einem neidischen Beäugen des vordergründig ang. "bessern Lebens" Anderer erliegt.
Ob Dein Bekannter wirklich "ein angenehmes, leidloses" Leben führt, dürfte kaum zutreffen. Ohne Deinen Bekannten nun etwas unterstellen zu wollen, zeigt sich freilich gemäss Deiner Schilderungen, dass er es versteht, sich - um es gelinde auszudrücken - "sparsam" durchzuschlagen, wobei dahinter schlicht auch Habgier und Geiz stecken kann, welche wiederum das allerwichtigste überhaupt - das reine Herz - gleichsam vernebeln, denn unser Herr und Gott Jesus Christus hat angemahnt, wo dein Schatz ist, dort ist auch dein Herz. Geiz und Habgier z.B. lässt Menschen zu Getriebenen ihrer selbst werden, die gleichsam nie zur inneren Ruhe / zum inneren Frieden kommen können, immer auf der Suche nach "Vorteilen" und "Gewinn", was sich wiederum in Unaufrichtigkeit, Verschlagenheit und kleineren oder grösseren Betrügereien und latenter Unzufriedenheit niederschlagen kann.
Auch wenn bei manchen Menschen gegen aussen augenscheinlich keine physischen Beschwerden festzustellen sind, können sie dennoch weit mehr - wie gesehen - an inneren Leiden im Verborgenen mit sich tragen, die schwerer wiegen können als jegliche physischen Leiden. -
Zu der Frage nach dem Leiden der Kinder rühren wir an einem Geheimnis. Diese Frage vermochte selbst Papst Franziskus - der ansonsten kaum Antworten schuldig blieb - nicht beantworten. Er verwies aber denn auf unseren Herrn am Kreuz.
Der hl. Josefmaria Escriva - der Begründer des Opus Dei - war jahrelang Krankenseelsorger. Seine Erfahrungen schrieb er in folgendem Satz nieder: - "Die Kinder und die Kranken sind wirklich Er ( Christus)." -
Nicht als gefundene Antwort sondern als ein vielleicht Gedankenanstoss der Hinweis auf das Fest der hll. Unschuldigen Kinder, welches wir in Bälde wieder feiern werden:
Besinnliche Worte zur hl. Adventszeit von ( aus dem Jahre 2018) [blau von ]Hw Stefan Kemmler[/blau] aus der Schweiz: - "Advent – Leben voller Erwartung
Nun steht wieder die Adventszeit vor der Tür. Der Advent ist von der Ankunft des Herrn geprägt. Er ist zwar – vom Kirchenjahr her – noch nicht in der Zeit geboren (das feiern wir erst an Weihnachten), aber seine bevorstehende Ankunft prägt schon jetzt unser Leben. Es ist wie das Morgenrot, das den Sonnenaufgang ankündigt oder die Vorbereitung auf eine grössere Reise: Das Kommende prägt bereits die Gegenwart. Die Erwartung des kommenden Herrn gibt dem Advent die Gestalt.
Warten auf den Herrn Wir warten nicht einfach auf irgend etwas, wir warten auf den Herrn. Durch Christus wurde die Welt erschaffen, er hat sie erlöst, er gibt unserem Leben Sinn und Erfüllung, er ist der Herr von Zeit und Ewigkeit. Auf ihn warten wir.
Maria – eine adventliche Frau Maria hatte ein Herz voller Erwartung. Sie erwartete den Messias, den Erlöser. Sie erwartete das rettende Eingreifen Gottes und konnte so Ja sagen zu dem, was Gott von und mit ihr wollte. So ist sie für uns zum Vorbild geworden. Im Advent schauen wir ganz besonders auf sie und geben ihre einen besonderen Platz. Die Roratemesse ist ja eigentlich die Votivmesse für die Mutter Gottes im Advent.
Johannes der Täufer – ein adventlicher Mann Johannes war der Vorläufer des Herrn. Er hat mit der ganzen Kraft seiner Existenz auf den kommenden Herrn hingewiesen. So ist er für uns zum Vorbild geworden. Auch wir sind berufen, mit unserem ganzen Leben Zeugnis zu geben für den Herrn, der vor 2018 Jahren im Stall zu Betlehem geboren wurde und der am Ende der Zeit wiederkommen wird in Herrlichkeit.
Advent und Weihnachten Der Advent ist keine «selbstständige» Zeit. Er ist voll und ganz geprägt von dem, was kommen wird. Weihnachten leuchtet in den Advent hinein. Das sehen wir an verschiedenen Symbolen: Das Licht nimmt im Advent ständig zu, bis es schliesslich an Weihnachten den Raum erhellt. Wir backen Weihnachtsgebäck und schmücken die Räume, so dass wir an Weihnachten das Fest feiern dürfen.
Adventliche Erwartung ist Kennzeichen für ein christliches Leben – Wir leben mit einer Perspektive – wir warten auf den Herrn. – Wir haben eine gute Perspektive – der Herr ist unser Retter und Heiland. – Wir haben Grund zu Freude und Zufriedenheit. – Freude und Gelassenheit auch in den dunklen Stunden unseres Lebens - am Ende wartet das Licht.
Im Advent können wir die christliche Zuversicht stärken z.B. – durch das persönliche Gebet – durch die Betrachtung der Hl. Schrift – durch den Besuch von Adventsgottesdiensten und sonstigen Angeboten – durch den Empfang des Bussakramentes – durch die Erfahrung der Liebe Gottes im hingebungsvollen Dienst an den Menschen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit voll froher Erwartung."
Die hl. Adventszeit.... hilft auch die das eigene Leben verdunkelnden Schatten zu erkennen.
Gedanken von Hw Josef Arquer (1930 -2018) vom "Opus Dei":
- "Advent ist eine Zeit der Hoffnung: Selbst noch im Dunkel, glimmt ein kleines Licht in uns, das nach und nach heller aufleuchtet. Das Licht ist in uns, doch kommt es nicht von uns. Es kommt von Gott. Der Adventskranz macht diese Hoffnung im Symbol sichtbar. Sich dem Licht aussetzen heisst zugleich die Schatten erkennen, die das eigene Leben verdunkeln: Sich Zeit nehmen für Gebet und innere Umkehr, sich innewerden, dass der Herr, dessen Kommen wir erst erwarten, zugleich schon bei uns ist. Mit einem Wort des heiligen Josefmaria: 'Advent. Wie sehr drängt uns diese Zeit, unsere Erwartung, unsere Sehnsucht, unser aufrichtiges Verlangen nach dem Kommen Christi zu erneuern! Und Er kommt ja jeden Tag in deine Seele, in der Eucharistie! – „Ecce veniet! – Siehe, Er kommt bald!, so ruft uns die Kirche zu.'"
-
Die hl. Adventszeit ist die Zeit der Stille. Über die Bedeutung der Stille einige Auszüge aus einer Predigt von Hw Stephan Müller:
- "ÜBER DIE BEDEUTUNG DER STILLE
Predigt von Pfarrer Stephan Müller
[....] "Das große Vorbild der adventlichen Haltungen Stille und Schweigen gibt uns die Muttergottes. In Stille und Schweigen ist Maria offen für das Wort des Engels und es geschieht dann das Wunder der Menschwerdung. [....] Die äußere Stille ist Voraussetzung, um zur inneren Stille zu gelangen. Bei der inneren Stille kommt unser innerer Mensch – die Seele mit ihren Fähigkeiten – zum Zug. Wenn wir Menschen still werden, dann meldet sich unsere Seele. Es kommen uns Dinge in Erinnerung, die wir vielleicht noch nicht erledigt haben, die uns beschäftigen, uns belasten usw. In der Stille meldet sich auch das Gewissen, erinnert uns an Gutes, das wir getan haben oder an Dinge, die vielleicht noch nicht gelöst sind. Im Advent äußere und innere Stille suchen ist in diesem Sinn auch ein Weg zur Selbsterkenntnis, ein Weg zum Bußsakrament. Eine Advent- oder Weihnachtsbeichte können wir nur in der Stille vorbereiten. Daheim in Stille sich Zeit nehmen, sein Leben mit den 10 Geboten Gottes zu konfrontieren (Beichtspiegel). [....] Das Wort Gottes spricht oft von der Stille. Der Prophet Isaias sagt: „Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft. (Isaias 30,15). In der Stille, im Stillsein vor Gott, wächst das Gottvertrauen. In der Stille können wir reifen. Alles Große geschieht in Stille."
Der gregorianische Antiphon "Ave, spes nostra, Dei Genetrix intacta - Sei gegrüsst, unsere Hoffnung, unberührte Gebärerin Gottes." in der Version des Renaissance Komponisten Vicente Lusitano; vorgetragen von "The Marian Consort".
Ave, spes nostra, Dei Genetrix intacta; ave, illud Ave per angelum accipiens; ave, concipiens Patris splendorem benedicta; ave, Virgo sanctissima et mater sola intacta; te glorificat omnis creatura Matrem luminis. Alleluia.
Sei gegrüßt, unsere Hoffnung, unberührte Gebärerin Gottes; sei gegrüßt, die du dieses „Ave“ durch den Engel angenommen hast; sei gegrüßt, Gepriesene, die du den Glanz des Vaters empfangen hast; sei gegrüßt, heiligste Jungfrau und alleine unberührte Mutter; dich verherrlicht jedes Geschöpf als Mutter des Lichtes. Alleluia.
- "Lasst uns die Herzen erheben. Denn alle, die Seiner harren, werden nicht enttäuscht. Auf Dich, o Herr, vertrauen wir, Du allein bist unser Heil.
Herr Jesus Christus, Heiland der Welt!
Als unser Gott und unser Erlöser bist Du hier unter uns gegenwärtig.
Die Erwartung des Alten Bundes, ja die Sehnsucht der ganzen Menschheit nach Gottesnähe und Erlösung ist in Dir erfüllt.
Wir beten Dich an im heiligsten Sakrament!
Jahrtausende haben auf Deine Ankunft gewartet. Schon am Morgen der Menschheitsgeschichte gleich nach dem Sündenfall, ward Dein Kommen verheissen, da der Herr zur Schlangesprach: 'Feindschaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deiner und ihrer Nachkommenschaft. Sie wird dir den Kopf zertreten.'
Abraham durfte von Ferne den Tag schauen, da als Geschlechter der Erde gesegnet würden in einem seiner Nachkommen. In Dir, o Herr, denn Du wolltest dem Fleische nach ein Sohn Abrahams sein. Ein Jahrtausend vor Deinem Kommen war David, dem grossen König Israels, die Verheissung gegeben, sein Thron werde stehen auf immer und ewig, sein Sohn werde herrschen über die Völker der Erde. Du, Herr, Du Sohn Davids(s. Mt 22,41-46), König des neuen Israels, der erlösten Menschheit, Du König in Ewigkeit.
Aus weiter Ferne durften die Propheten Deine Gestalt erkennen und Dein Kommen dem Volke verkünden. Immer deutlicher wurde Dein Bild: Sohn der Jungfrau, Freund der Armen und Bedrückten, Erlöser der Sünder, Mann der Schmerzen, Richter der Welten, starker Gott! Von Geschlecht zu Geschlecht haben sie gewartet und gehofft.
Wir aber haben Dich unter uns. Der erste Advent ist erfüllt. Du bist gekommen, die Welt zu erlösen. Nicht nur zu einem kurzen Besuch bist Du auf dieser Erde erschienen.
Du bist als Gottmensch sichtbar bei uns geblieben im heiligsten Sakrament!
Wir danken Dir, o Herr, dass Du gekommen bist. Wir danken Dir, dass Du bei uns geblieben bist. Wir beten Dich an, unseren Gott und Erlöser. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
-
Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Der hl. Papst Pius X. über die vier Adventsbetrachtungen (aus seinem "Kompendium der christlichen Lehre"): - Der Geist des Advents Die Kirche stellt uns im Advent vier Dinge zur Betrachtung vor:
1. Die Verheissungen Gottes, uns zu unserem Heil den Messias zu senden;
2. Die Sehnsucht der Väter des Alten Bundes, mit der sie sein Kommen herbeisehnten;
3. Die Predigt des heiligen Johannes des Täufers, der das Volk [b ermahnte, Busse zu tun[/b], um es darauf vorzubereiten, den Messias aufzunehmen;
4.Das letzte Kommen Jesu Christi in seiner Herrlichkeit, um die Lebendigen und die Toten zu richten."
-
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft hat in einer Predigt die tiefere Bedeutung der vier Adventskerzen erläutert:
So stehen sie für den nochmaligen Nachvollzug der Heilsgeschichte . Das Dunkel der noch nicht entzündenden Kerzen versinnbildlicht die Menscheit nach dem Sündenfall der ersten Menschen von Adam und Eva.
Die erste Kerze
steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.
Hierfür hat Gott ein einziges Mal Feindschaft gesetzt - Gen 3,15 Feindschaft setze ich zwischendich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.
Näheres zur Verheissung der kommenden siegreichen allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria über die alte Schlange, Satan, siehe bitte hier: Triumph Mariens über Satan
Zum 1. Adventssonntag aus dem Schott-Messbuch 1962:
- 1. Kl. – Farbe violett Stationskirche: Groß St. Marien (S. Maria Maggiore) in Rom
Der Doppelcharakter des Advents: Vorbereitung auf Weihnachten als das Fest der Erinnerung an die erste Ankunft des Heilands in seiner Geburt aus Maria Vorbereitung auf seine zweite Ankunft zum Gerichte, kommt in der heutigen Meßliturgie klar zum Ausdruck. Wir wenden uns mit ganzem Herzen zu Gott (Intr., Offert.), sind bereit, die Werke der Finsternis abzulegen (Epistel), voll Vertrauen auf Gottes Gnadenbeistand (Grad.). So gehen wir ruhigen Herzens der Parusie entgegen, der Wiederkunft Christi zur Vollendung unsrer Erlösung (Evang.). Beim Opfergang bringen wir uns mit der Opfergesinnung Christi («ziehet an den Herrn Jesus Christus» – Epistel) selbst als Opfer dar. Die Communio preist die göttliche Frucht, die das auserwählte Land, die allerseligste Jungfrau, in der hl. Weihnacht hervorgebracht hat und die auch uns in der hl. Kommunion geschenkt wird."
Die hl. Adventszeit ist die Zeit des sehnsüchtigen Harrens auf die Geburt unseres Erlösers und Heilandes....unseres Herrn und Gottes Jesus Christus. Besungen im "Rorate caeli desuper" -
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum: aperiatur terra, et germinet Salvatorem.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor ....
RORATE CAELI....
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum. Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
+
Ne irascaris Domine, ne ultra memineris iniquitatis. ecce civitas Sancti facta est deserta, Sion deserta facta est. Ierusalem desolata est. domus sanctificationis tuac et gloriae tuae, ubi laudaverunt te patres nostri.
Zürne nicht länger, Herr, nicht länger gedenke unserer Missetaten. Siehe, die Heilige Stadt ist zur Wüste geworden, Sion ist zur Wüste geworden. Jerusalem ist verödet, das Haus Deiner Heiligung und Deiner Herrlichkeit,wo Dich gepriesen haben unsere Väter.
+
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum. Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
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Peccavimus, et facti sumus tamquam immundus nos, et cecidimus quasi folium universi, et iniquitates nostrae quasi ventus abstulerunt nos. abscondisti faciem tuam a nobis, et allisisti nos in manu iniquitatis nostrae.
Wir haben gesündigt und sind unrein geworden und sind gefallen wie ein Blatt, und unsere Missetaten haben uns wie der Wind fortgetragen. Du hast Dein Antlitz verborgen vor uns und uns zerschmettert durch die Wucht unserer Schuld.
+
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum. Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
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Vide, Domini, afflictionem populi tui, et mitte quem missurus es, emitte Agnum dominatorem terrae, de Petra deserti montem filiae Sion: ut auferat ipse iugum captivatis nostrae.
Sieh an, Herr, die Betrübnis Deines Volkes, und sende, den Du senden willst. Sende aus das Lamm, den Beherrscher der Erde, vom Felsen der Wüste zum Berg der Tochter Zion, dass es hinwegnehme das Joch unserer Knechtschaft.
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Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum. Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
+
Consolamini, consolamini, popule meus: cito veniet salus tua. quare moerore consumeris, quia innovavit te dolor? Salvabo te, noli timere: ego enim sum Dominus Deus, tuus, Sanctus Israel, Redemptor tuus.
Ihr werdet getröstet, ihr werdet getröstet, mein Volk. Bald wird kommen Dein Heil. Warum verzehrst Du Dich in Trauer, weil sich erneuert hat dein Schmerz? Ich werde Dich retten, fürchte Dich nicht. Denn ich bin der Herr, Dein Gott, der Heilige Israels, Dein Erlöser.
+
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum. Tauet Himmel von oben,ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Ein Adventsbrief von Pater Alexander Metz von der Petrus- Bruderschaft - Verehrte Gläubige,
welche eine Quelle der Kraft und des Trostes ist doch die große Hoffnung, die jeden echten Christen erfüllt: Der Herr ist nahe! Zu jeder Zeit! – Einmal in den unscheinbaren Hilfen, die uns im Alltag „zufallen“, einmal in der Last der Arbeit und der Pflicht, einmal in der Hitze der Versuchung, einmal im Beistand eines guten Menschen, einmal in einem Kranken oder Notleidenden einmal im Gebet, einmal in den Sakramenten der Kirche. Wenn zwar immer auf verschiedene Art und Weise, so ist es doch jedes Mal der Herr, der uns begegnet, denn Er ist nahe! Endlich einmal wird Er zum letzten Male kommen am Ende der Zeiten, thronend auf den Wolken des Himmels, mit großer Macht und Herrlichkeit. Dann, so möchten wir vermuten, sollen wir uns ducken und vor Angst vergehen. Doch was für ein Irrtum, solches zu meinen! Der heilige Evangelist Lukas ruft uns vielmehr zu: „Dann schaut auf und erhebt eure Häupter, denn es naht eure Erlösung!“ (vgl. Lk 21, 25-33) Es ist diese adventliche Haltung, die einen wachsamen von einem schläfrigen Christen unterscheidet, jene Haltung, die versucht, in den scheinbar unscheinbaren Dingen des Alltages Ihn zu erkennen und Ihm zu folgen. Je mehr diese adventliche Haltung in uns wächst, desto mehr werden wir „ablegen die Werke der Finsternis und anziehen die Waffen des Lichtes“. (Röm 13,12) Je mehr wir Schwelgereien und Trinkgelage, Unzucht und Ausschweifung, Zank und Eifersucht ablegen und dafür Friede, Freude, Liebe, Güte, Geduld, Langmut, Sanftmut, Treue, Enthaltsamkeit und Keuschheit ergreifen, desto mehr werden wir in adventliche Menschen umgewandelt werden. Dann aber schauen wir nicht mehr ängstlich, sondern hoffnungsvoll nach vorne, dann erheben wir unsere Häupter, denn es naht unsere Erlösung. Dann wird all unserem Schaffen und Wirken, unseren Siegen und Niederlagen die tröstliche Verheißung des Psalmisten zuteil: „Der Herr gibt seinen Segen, und unser Land bringt seine Frucht hervor.“ (Ps 84) Gebe Gott, dass das Land unserer Seele in diesem Advent solche guten Früchte hervorbringe!
Mit meinem priesterlichen Segen,
-
Passend auch seine folgende Aufforderung zur Treue gegenüber der immerwährenden Lehre der Kirche: - "Bleiben wir treu ! Hören wir nicht auf das Geschwätz ausserhalb - und Gott sei es geklagt - teils auch innerhalb der Kirche . Bleiben wir treu !" -
Die bevorstehende hl. Adventszeit.... hilft auch die das eigene Leben verdunkelnden Schatten zu erkennen. Gedanken von Hw Josef Arquer (1930 -2018) vom "Opus Dei": - "Advent ist eine Zeit der Hoffnung: Selbst noch im Dunkel, glimmt ein kleines Licht in uns, das nach und nach heller aufleuchtet. Das Licht ist in uns, doch kommt es nicht von uns. Es kommt von Gott. Der Adventskranz macht diese Hoffnung im Symbol sichtbar. Sich dem Licht aussetzen heisst zugleich die Schatten erkennen, die das eigene Leben verdunkeln: Sich Zeit nehmen für Gebet und innere Umkehr, sich innewerden, dass der Herr, dessen Kommen wir erst erwarten, zugleich schon bei uns ist. Mit einem Wort des heiligen Josefmaria: 'Advent. Wie sehr drängt uns diese Zeit, unsere Erwartung, unsere Sehnsucht, unser aufrichtiges Verlangen nach dem Kommen Christi zu erneuern! Und Er kommt ja jeden Tag in deine Seele, in der Eucharistie! – „Ecce veniet! – Siehe, Er kommt bald!, so ruft uns die Kirche zu.'"
Mit dem letzten Sonntag nach Pfingsten geht das Kirchenjahr zu Ende. Das neue Kirchenjahr beginnt mit dem kommenden 1. Adventssonntag der hl. Adventszeit. Das liturgische Kirchenjahr
Die Zeit bis zum Entzünden der 1. Kerze am Adventskranz soll uns dabei helfen, die Dunkelheit bewusst wahrzunehmen....
Das Dunkel der noch nicht entzündenden Kerzen versinnbildlicht die Menscheit nach dem Sündenfall der ersten Menschen Adam und Eva. Die Ursünde / Erbsünde
"Wenn der Adventskranz reden könnte..."
Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft lässt in seinem eigentlich für Kinder verfassten, aber auch für Erwachsene segensreichem Büchlein "Ein Geschenk des Himmels. Dem Weihnachtsgeheimnis auf der Spur."
den Adventskranz "sprechen":
- "Was sagt uns der Adventskranz ?
Wenn der Adventskranz reden könnte, was würde er wohl sagen ?
Er würde sagen:
Nehmt ganz bewusst das Dunkel wahr!
Spürt ihr in euch die Sehnsucht nach dem Licht? Lasst mich leuchten! Ich künde euch Jesus, das Licht der Welt. Wie dunkel und wie traurig ist dein Herz, das Jesus nicht kennt! Mit jeder Kerze, die von Sonntag zu Sonntag an mir neu entzündet wird, soll es heller werden, nicht nur in euren Häusern, sondern auch in eueren Herzen! Tut Gutes und verscheucht die Sünde! Seid ganz Licht! Öffnet euere Herzen für Jesus, denn er allein kann euch erlösen!"
-
Dieses empfehlenswerte Büchlein kann hier bestellt werden:
Zur bevorstehenden hl. Adventszeit - eigentlich der Zeit der Stille ! - segensreiche Gedanken von Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft über die Notwendigkeit des Raumschaffens in der Seele für die Stille und für das Schweigen. Dabei knüpft er an die Worte des hl. Augustinus an:
Geh nicht aus dir hinaus, kehr bei dir selber ein. Im innern Menschen wohnt die Wahrheit.“: - [....] "Schaffen wir also Stille und Schweigen in unserem Lebensumfeld! Muss immer das Radio röhren? Muss der Kopf unentwegt mit Ohrhörern an ein Smartphone gekettet sein? Oder darf es nicht Augenblicke geben, wo wir bewusst Stille zulassen und uns dem Schweigen aussetzen, um wieder Hörende auf Gott hin zu werden? Wer sich bewusst von Zeit zu Zeit der Stille aussetzt, wird in unserer an Lärm gewöhnten Welt zunächst vielleicht Mühe haben. Denn wer still wird, still mit dem Mund, den Ohren und im Herzen, dem zeigt sich auch dieeigene Seelenverfassung. Und wenn das Schweigen dabei die gähnende Leere im Innern aufdecken sollte, dann können wir in zweierlei Weise damit umgehen: Entweder stürzen wir uns in den Lärm zurück, um uns zu betäuben. Wer diesen Weg geht, wird stets Lärm um sich herum suchen, gleich einem Kranken, der permanent eine gewisse Dosis an Schmerzmitteln benötigt, um den Schmerz zu betäuben. Diesen Weg gehen nicht wenige unserer Zeitgenossen; es schwillt der Lärm – und nicht nur er – um sie beständig. Oder wir setzen uns der eigenen Leere aus, treten vor Gott und bitten Ihn um Licht, damit wir den Weg erkennen, den Er für uns bestimmt hat. So finden wir durch das Schweigen zur Fülle des Lebens: „Rede Herr, Dein Diener hört!“ (1 Sam 3,9) Auch im Gebet will das Schweigen eingeübt sein. Das stille, betrachtende Verweilen vor dem Angesicht des Herrn wird uns davor bewahren, dass allein wir zu Gott sprechen, ohne Ihn zu Wort kommen zu lassen. Wer das Schweigen von Gott und vor Gott gelernt hat, wird auch im Alltag bedächtiger sprechen und beständiger in der Liebe bleiben.
Die Adventszeit ist eine Einladung, inmitten und gegen alle „Jingle Bells“-Fanfaren in Kaufhäusern, auf Plätzen, und in den Medien … den Weg Gottes nachzugehen:
„Ein Wort sprach der Vater, und das ist sein Sohn. Er spricht es immer im ewigen Schweigen, und schweigend muss es in der Seele gehört werden“, so der hl. Johannes vom Kreuz. Wer sich im Advent dem Lärm entzieht, der darf und kann sich auf Weihnachten freuen. Im Schweigen wird er seine Schuld erkennen und den Ruf des Herzens nach Umkehr und Beichte vernehmen. Gott aber wird Einzug halten in sein Herz und es mit jenem Jubel erfüllen, von dem die seligste Jungfrau Maria gesungen, als sie in Erwartung war: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland!“ (Lk 1, 46 f.)