Der Allerseelen Monat November neigt sich dem Ende zu.
Unsere Brüder und Schwestern im Fegefeuer lobsingen die Güte und Barmherzigkeit Gottes, denn, obschon sie der noch sehr schmerzlichen Läuterung der Seele bedürfen, sind sie doch dem ewigen Tod entronnen und warten - in unermesslich schmerzhafter Sehnsucht nach Gott - auf ihre Erlösung aus dem Läuterungsfeuer. Der Tod ist durch unseren Herrn und Gott Jesus Christus besiegt worden. Durch Sein Leiden und Sterben hat Er die Macht des Todes gebrochen. Ein jeder, der in der Gnade unseres Herrn aus dieser Zeit entschläft, wird durch, mit und in Ihm zum ewigen Leben auferstehen. "Tod, wo ist dein Stachel ?" dürfen wir mit dem hl. Paulus ausrufen.
(Ebenso eine Glaubenswahrheit: Wer bewusst und aus freiem Willen die liebende Barmherzigkeit Gottes - des Fleisch gewordenen Ewigen Wortes Jesus Christus - bis zuletzt zurückstösst und in dieser Seelenverfassung stirbt, wird vor der Gerechtigkeit Gottes nicht bestehen und somit dem zweiten, ewigen Tod der verlorenen Seelen in der Hölle verfallen.)
Wer sich der Ewigen Wahrheit Jesus Christus auch im Tode anvertraut, erfährt Frieden und freudige Erwartung des Kommenden.
Der Dominikanerpater A.D. Sertillange
- "Der Tod ist unfühlbar. Was Schmerzen bereitet, ist nicht er, sondern der Kampf gegen ihn, ist der Rest des Lebens, ist das Leben. Wenn dieses hartnäckige Leben mit sich geschehen liesse, würde man nicht leiden. Wer sich dem Tode anvertraut, hat von da an Frieden in Erwartung des ewigen Friedens." -
Hören wir als Ausklang des Monats November die Beschreibung eines gnadenreichen Todes wie es im Buch "Der Beruf zum Ordensstande" von Hw A. Leguan beschrieben worden ist. Dieses Werk wurde 1882 verfasst und richtet sich wie es der Titel schon sagt vornehmlich an Angehörige des Ordensstandes, ist aber für einen jeden treugläubigen Katholiken ausserhalb des Ordensstandes ebenso segensreich. Hier nun die Ausführung über das über und über Hinscheiden in der Gnade unseres Herrn und Jesus Christus.
"Siehe hier die Tröstungen, welche die fromme Seele auf ihrem Sterbebette erfüllen, wenn sie den Blick noch einmal auf die Vergangenheit wirft: Leiden, Trübsale, ob, die nur kurze Zeit dauerten und jetzt eine ewige Belohnung erhalten sollen. Die Zeit der Gefahren und Versuchungen ist vorüber; die Angriffe des bösen Feindes sind siegreich zurückgeschlagen; die Schlingen, welche ihre Unschuld gelegt wurden, sind verschwunden. Die unaufhörlichen Kämpfe, die sie mit ihren Leidenschaften zu bestehen hatte, sind nun ausgekämpft; die Hindernisse, welche das Fleisch und die Sinnlichkeit ihrem geistigen Fortschritte entgegenstellten, sind nun für immer beseitigt und vernichtet.
Und wenn der Priester kommt, um ihr von Gott und der Hinfälligkeit aller irdischen Dinge zu sprechen, so ist sie weder erschreckt, noch verwirrt; diese heilsamen Wahrheiten, welche die Weltleute in ihrem letzten Augenblicke überraschen und mit Entsetzen erfüllen, sind für sie glänzende Lichtpunkte, die sie während ihrer Laufbahn nie aus dem Auge verloren hatte; dieser trostvollen Wahrheiten bilden ihre angenehmste Beschäftigung; sie beherzigt, sie verkostet dieselben sie schöpft sie im Innersten das Herzens, wo sie steht ihre Wohnung hatten, um sie jetzt ihren Augen vorzuführen. Grosser Gott! Welcher Friede, welche Erleuchtung, welche Wonne, welche Gefühle der Liebe, der Freude, des Vertrauens, der Dankbarkeit bewegen als dann diese treue Seele! Ihr Glaube erneuert sich, ihre Liebe entzündet sich, ihre Inbrunst verdoppelt sich, ihr Reueschmerz gewinnt am Tiefe und Vollkommenheit. Je mehr der irdische Mensch seiner Auflösungen entgegen sieht, desto mehr lebt der neue Mensch auf dich. Je mehr die Hütte von Staub zusammenbricht, umso mehr erhebt und läutert sich die Seele Je mehr der Leib sich auflöst, desto freier entfesselt sich der Geist. wie gross es scheint uns die fromme Seele auf dem sterbebette, die also vom Geiste des Glaubens durchdrungen ist! Es ist ein Schauspiel, würde der Engel und Menschen Ausrufezeichen jetzt erscheint die Seele wirklich als Herrin der Welt unter Geschöpfe Strich. Jetzt, da sie schon teilnimmt an der Grösse und Unwandelbarkeit Gottes, mit welchem sie sich zu vereinigen im Begriff steht, schwebt sie gleichsam über dem Vergänglichen und sieht über sich nichts mehr, als Gott allein. Auf dem Sterbebette beruhigt sie der Gott des Friedens, der sich ihr mitteilt; die Schrecken der Ewigkeit verschwinden plötzlich und verwandeln sich in süsser Hoffnung. Schon durchdringt ihr erlöschende Blick das Gewölk der Sterblichkeit, welches sie noch umhüllt und sie sieht gleich dem heiligen Stephanus, den Himmel offen und den Sohn Gottes, den Bräutigam ihre Seele, zur Rechten des Vaters, bereit sie zu empfangen. Und wenn der Priester naht, ihr anzuzeigen, dass ihre Stunde gekommen ist, und sie und die Pforten der Ewigkeit sich vor ihr erschliessen; wenn er im Auftrag der Kirche spricht: 'Scheide hin, christliche Seele, aus dieser zerbrechlichen Hülle, die dich so lange gefangen hält; die Zeit der Prüfung ist vorüber - siehe hier deinen gerechten Richter der die Bande der Sterblichkeit sprengen will kehre wieder zurück zu dem, dessen Gebilde du bist und dem zuliebe du alles verlassen hast sprich der Herr liess sich doch deine Tränen bewegen, jetzt kommt er, um dir die ewigen Wohnungen zu eröffnen. Scheide hin, christliche Seele, um dich mit der triumphierenden Kirche zu vereinigen, die dich sehen ist erwartet!' Welch seliger Befehl! Mit welchem Frieden, welchen Vertrauen, mit welcher Salbung der Gnade geht die fromme Seele ihn empfangen! So gereinigt durch die Busse, eines strengen und harten Lebens, gestärkt durch die Heilmittel der Kirche, gewaschen in dem Blute des Lammers, getröstet durch die Hoffnung auf die Verheissungen Gottes, aufrecht gehalten durch das Wehen des Geistes, der in ihr wohnt, herangereift für die Ewigkeit, nimmt sie Abschied vom Leben, schliesst in seliger Freude die Augen und entschläft ruhig dem Herrn, zurück in den Schooss Gottes, der sie erschaffen und erlöst hat. Welch ein glückseliger Tod!" -
Beten wir für das Wertvollste und Wichtigste überhaupt im irdischen Leben; für einen gnadenreichen Tod in der liebenden Barmherzigkeit unseres Herrn und Gottes Jesus Christus....für uns und für die uns Anvertrauten sowie für alle Menschen guten Willens.
- "Herr Jesus Christus, König von Ewigkeit, König der Herrlichkeit! In der Güte Deines Herzens hast Du auch hier, mitten unter Deinen Erlösten, Deinen Thron errichtet,
wo die Augen des Glaubens Dich erkennen unter den geheimnisvollen Gestalten dieses heiligen Sakramentes.
Wir bitten um Deinen Königlichen Segen und um Deine Gnade.
Erhalte uns in Deiner Treue, damit Du uns einmal in Deinem ewigen Reiche die Krone des Lebens reichen kannst und wir mit Dir herrschen dürfen, wie Du verheissen hast. Der Du lebst und als König herrschest mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -|addpics|qps-16-770b.jpeg-invaddpicsinvv,qps-27-9a4d.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
"o salutaris hostia - o heilbringende Opfergabe " (Hymne des hl. Thomas v. Aquin); gesungen von den Benediktinermönchen in der Abtei Clervaux (Luxembourg):
O salutaris Hostia quæ cœli pandis ostium . Bella Premunt Hostilia ; Da Robur, fer auxilium .
Uni trinoque Domino Sit sempiterna gloria: Qui vitam sine termino, Nobis donet in patria. Amen.
O heilbringende Opfergabe die Du die Türe des Himmels öffnest, feindliche Kriege drängen, gib Kraft, bring Hilfe.
Dem einen dreifaltigen Herrn Sei ewige Ehre, der Leben ohne Ende uns geben möge im Vaterland. Amen. -
Gemäss der neuen Liturgieordnung wird das Hochfest Christkönig am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert.
(Gemäß dem alten Liturgiekalender der Tradition wurde es bereits am letzten Sonntag im Oktober gefeiert.)
Die Präfation aus der hl. Messe: - "In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken. Du hast Deinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, mit dem Öl der Freude gesalbt zum ewigen Priester und zum König der ganzen Schöpfung. Als makelloses Lamm und friedenstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen. Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er Dir, seinem Vater, das ewige, alles umfassende Reich übergeben: das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens. Durch ihn rühmen Dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob Deiner Herrlichkeit: Heilig, Heilig, Heilig ...
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Aus dem hl. Evangelium nach Mt. 28,18 : - „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ -
Papst Pius XI. erklärt in seiner erwähnten Christkönigsenzyklika Quas primas.... zur doppelten Königsherrschaft Christi:
- "CHRISTUS IST KÖNIG kraft eines ANGEBORENEN Rechtes, weil er der Gottmensch, also wahrer Gott ist, und er ist es auch aufgrund eines ERWORBENEN Rechtes, da er die Welt erlöst und alle Menschen sozusagen mit seinem Blute erkauft hat."
Jesus Rex Admirabilis von Giovanni Perluigi da Palestrina, vorgetragen von Benedictines of Mary
Jesu Rex Admirabilis
Jesu, Rex admirabilis Et triumphator nobilis Dulcedo ineffabilis Totus desiderabilis.
Jesus, wunderbarer König und edler Triumphator, unaussprechliche Süßigkeit, ganz Ersehnenswerter.
Mane nobiscum Domine Et nos illustra lumine Pulsa mentis caligine Mundum reple dulcedine.
Bleib bei uns, Herr, und bescheine uns mit Licht, vertreibe das Dunkel unseres Geistes, fülle die Welt mit Süssigkeit.
Süsses Herz Jesu, lebendiger Brunnen, übertreffend alle Freude, und alle Sehnsucht.
Aus dem Bomm Volksmenssbuch 1962: - "Die Endzeit des Kirchenjahres ist gekommen; aller Herzen richten sich auf die Wiederkunft des Herrn, deren erneute Feier vorzubereiten. Dieser Zeit ordnen sich die beiden hohen Feste des Oktobers und Novembers singemäss ein, das Königsfest und Allerheiligen. Beide lassen vor unserem Auge die Herrlichkeit des ewigen Reiches und seines Königs Christus leuchten und wecken und stärken so in uns den Wunsch, einst in die Glorie dieses Reiches und in das Zelt des Königs einzugehen, nachdem wir hier auf Erden die Mühen Seines Dienstes treu getragen haben."
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Die Wahl dieses Zeitpunktes des letzten Sonntags vor Allerheiligen hatte einen guten Grund. In seiner Enzyklika Quas primas aus dem Jahre 1925 schrieb Papst Pius XI. : - "Es soll jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober, also an dem Sonntag, der dem Fest Allerheiligen unmittelbar vorausgeht, auf der ganzen Erde begangen werden."
- Der katholische Schriftsteller Reinhold Schneider (1903-1958): - IN "CHRISTUS, DEM KÖNIG, herrscht die Liebe von Anbeginn; die Liebe ist schon in der Zeit über das eine und einzige Königreich ergossen, das da ist das Reich des ewigen Lebens; und keine Stirne ist in Wahrheit vom Glanze dieses Königreichs gekrönt, aus der nicht die Freude des ewigen Lebens leuchtet: die Verheißung, dass nicht Trauer, noch Klage, noch Schmerz mehr sein wird und Gott abwischen wird eine jede Träne. Es ist der Wille des großen Königs, dass die von Ihm Gesendeten diese unvergängliche Freude durch die Vergänglichkeit tragen. Sie ist das untrügliche Zeichen ewigen Königtums."
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Dass nicht alle diese Erlösung annehmen wollen ist die Entscheidung ihres freien Willens.
Wiederum Papst Pius XI. in seiner Enzyklika "Quas Primas" aus dem Jahre 1925: - "Doch ist diese Herrschaft vor allem geistiger Natur und betrifft die geistigen Belange. Das zeigen sehr deutlich die oben angeführten Stellen aus der Heiligen Schrift, das beweist auch Christus der Herr selbst durch die Art und Weise seines Handelns. Zu wiederholten Malen hören wir von den Juden, ja von den Jüngern selbst die irrtümliche Meinung, der Messias werde dem Volke wieder zur Freiheit verhelfen und das Reich Israel wieder aufrichten. Christus zerschlug diese Einbildung und verachtete dieses Hoffen. Als das von Bewunderung ergriffene Volk ihn zum König ausrufen wollte, da lehnte er sowohl Titel als Ehre ab, indem er floh und sich verbarg. Dem römischen Landpfleger erklärte er, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Dieses Reich wird in den Evangelien dahin umschrieben, daß die Menschen ihren Eintritt in dasselbe durch Buße vorbereiten sollen, daß sie aber in dasselbe nur durch den Glauben eingehen können und durch die Taufe, die zwar eine äußere Handlung ist, aber dennoch die innere Wiedergeburt anzeigt und bewirkt. Dieses Reich ist einzig dem Reiche Satans und der Macht der Finsternis entgegengesetzt. Es verlangt von seinen Anhängern nicht nur, daß ihr Herz sich löse von irdischen Reichtümern und Gütern, daß sie Milde walten lassen, daß sie hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sondern auch daß sie sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen."
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Die Feinde Christi wollen nicht, dass Christus herrscht.
Im ursprünglichen Christkönig-Hymnus "Te saeculorum principem“ noch deutlich hervorgehoben.... durch nachkonzilär "weltoffene Veränderung" gleichsam "wegretuschiert" Die rot unermalten Strophen sind in der nachkonziliaren Liturgie - mit der auch das Fest auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr verschoben worden ist - ersatzlos entfernt worden...!!!!
- Hymnus des Christkönigsfestes
1. Den hehren Fürst der Ewigkeit, der Völker Herrscher Jesus Christ, ihn ganz allein erkennen wir als aller Herzen König an.
2.Es ruft der Gegner wilde Schar: „Wir wollen nicht, dass Christus herrscht!“ Doch wir erklären freudig, gern, als allerhöchsten Herren ihn.
3. O, Christus, hehrer Friedensfürst, beug der Rebellen trotzig Haupt, und führe die Verirrten all zur einen Herde wieder heim!
4. Dafür hängst Du am Kreuzesstamm, die Arme weithin ausgespannt, und zeigst Dein liebeglühend Herz, das von dem Speer durchstoßen ist.
5. Dafür wohnst Du auf dem Altar, verborgen unter Wein und Brot, und strömst aus der durchbohrten Brust in Deiner Kinder Seelen Heil.
7.Es neige jede Königskron und jedes Zepter sich vor Dir! Mach jedes Haus und jedes Land mit milder Hand Dir untertan!
8 Dir, Jesus, sei das Lob geweiht, der Du das Weltenzepter führst, mit Gott, dem Vater, und dem Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. -
Das "Kyrie" der hl. Messe ist denn auch das Bekenntnis zur wahren Gottheit und zum Königtum Christi....und somit auch das Bekenntnis zur Anbetung unseres Herrn. Dazu aus "Zum Altare Gottes will ich treten" von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft:
- "Das ‚Kyrie‘ ist eine Huldigung zur Ehre Gottes. Es vereinigt uns im Bekenntnis zur wahren Gottheit und zum Königtum Christi mit dem hl. Apostel Thomas, der anbetend sprach: „Mein Herr [kyrios] und mein Gott!“ (Joh 20, 28) Auch denken wir an das Wort des hl. Apostels Paulus: „Auf dass beim Namen Jesu sich beuge jedes Knie, derer im Himmel, derer auf Erden und derer unter der Erde, und jede Zunge bekenne: Herr [kyrios] ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil 2, 10 f)
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Auszüge aus einer Predigt des hl. Josefmaria Escriva, dem Begründet des "Opus Dei":
- [....] Viele ertragen es nicht, daß Christus herrscht; sie widersetzen sich Ihm auf tausenderlei Weise in ihrer Auffassung von der Welt und vom menschlichen Zusammenleben, in ihrem sittlichen Verhalten, in Wissenschaft und Kunst, ja selbst im Leben der Kirche. Ich spreche nicht von den Übeltätern, schreibt der heilige Augustinus, die Gott beleidigen, denn es sind in der Tat wenige, welche Ihn mit ihrer Zunge beleidigen, aber es sind viele, die Ihn durch ihren Lebenswandel beleidigen (Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus, 27,11 [PL 35, 1621]).
Manche stoßen sich sogar an der Bezeichnung Christkönig, weil sie allzu oberflächlich bei Worten stehenbleiben, als könnte man das Königtum Christi mit politischen Vorstellungen verwechseln; oder sie stören sich daran, weil das Bekenntnis zum Königtum Christi sie auch zur Anerkennung eines Gesetzes führen könnte. Und sie dulden kein Gesetz, nicht einmal das liebenswürdige Gebot der Liebe; sie wollen sich nicht der Liebe Gottes nähern, sondern nur dem eigenen Egoismus dienen. [....] Lasst uns jetzt betrachten, wie derselbe Christus, den wir in Bethlehem als neugeborenes, liebenswertes Kind gesehen haben, zugleich der Herr der Welt ist. Denn durch Ihn wurde alles im Himmel und auf Erden erschaffen; Er hat alles mit dem Vater versöhnt und den Frieden zwischen Himmel und Erde wiederhergestellt durch das Blut, das Er am Kreuz vergossen hat (Vgl. Kol 1,11-16). Jetzt herrscht Christus zur Rechten des Vaters. Zwei Engel in weißen Gewändern offenbaren es den Jüngern, die nach der Himmelfahrt des Herrn verwundert zu den Wolken aufblicken: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen ist, wird ebenso wiederkommen, wie ihr Ihn habt zum Himmel auffahren sehen(Apg 1,11).
Durch Ihn herrschen die Könige (Spr 8,15), nur daß Könige und menschliche Autoritäten vergehen, während das Reich Christi auf immer und ewig (Ex 15,18) bleibt. Sein Reich ist ewig und währt von Geschlecht zu Geschlecht (Dtn 3,100).
[....] Warum aber erscheint Er jetzt nicht in seiner Herrlichkeit? Sein Reich ist nicht von dieser Welt(Joh 18,36), obwohl es in dieser Welt ist. Jesus hatte Pilatus erwidert: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Jeder, der aus der Wahrheit kommt, hört auf meine Stimme (Joh 18,37). Alle, die vom Messias eine sichtbare, zeitliche Macht erwarteten, haben sich geirrt: Das Reich Gottes besteht ja nicht in Speise und Trank, sondern in Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist (Röm 14,17).
Wahrheit und Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist, das ist das Reich Christi: das göttliche Handeln, das die Menschen erlöst und das sich vollenden wird am Ende der Zeiten. Dann wird der Herr, der im Paradies herrscht, wiederkommen, um endgültig die Menschen zu richten.
Christus beginnt seine Predigt auf Erden nicht mit einem politischen Programm, sondern mit der Aufforderung: Kehret um! Denn das Himmelreich ist nahe (Mt 3,2; 4,17). Er beauftragt seine Jünger, diese frohe Botschaft zu verkünden (Vgl. Lk 10,9), und Er lehrt uns, im Gebet die Ankunft des Reiches zu erbitten (Vgl. Mt 6,10). Ein heiliges Leben, das ist das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ; das ist es , was wir zuerst suchen sollen (Vgl. Mt 6,33), das ist das einzig wirklich Notwendige (Vgl. Lk 10,42).
Die Erlösung, die Christus verkündet, ist eine Einladung, die Er an alle richtet: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit bereitete. Und er sandte seine Knechte aus, die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen (Mt 22,2-3). Deswegen offenbart uns der Herr: Das Reich Gottes ist mitten unter euch (Lk 17,21).
Gross bist Du, mein Herr und Gott! Du verleihst unserem Leben einen übernatürlichen Sinn und eine göttliche Wirksamkeit. Du läßt uns mit ganzer Kraft, mit Leib und Seele, aus Liebe zu Deinem Sohn ausrufen : Oportet illum regnare, Er soll als König herrschen! - auch wenn wir uns immer unserer Schwäche bewußt bleiben; Du weißt, daß wir Geschöpfe sind - und was für Geschöpfe! Nicht nur unsere Füße sind aus Lehm (Vgl. Dtn 2,33), sondern auch Herz und Haupt. Aber mit Deiner Gnade werden wir uns ausschließlich für Dich einsetzen. [....]
Heute aktueller denn je: Der wahre katholische Glaube basiert nicht auf die privaten Ansichten Einzelner .... sondern er ist eine unzertrennliche Einheit von Heiliger Schrift und hl. Tradition
Aus: "Die Ährenlese: ein katholisches Wochenblatt" aus dem Jahre 1841
- "Die wahre christliche Religion muss nicht nur Etwas von den Lehren Jesu Christi enthalten sondern muss Alles enthalten, was Jesus Christus gelehrt hat. Denn Er befahl den Aposteln: "Lehret sie (alle Völker) Alles zu halten, was Ich euch gelehrt habe." Eine Religion, die sich christliche nennt, aber z.B nur das lehrt, was die Apostel und Jünger aufgeschrieben haben aber nicht auch das, was sie auf Befehl Christi mündlich gepredigt haben - eine solche Religion enthält zwar etwas Christliches,nicht aber Alles, nicht die vollständige Lehre Christi, ist daher nicht allgemein, nicht katholisch und deshalb auch nicht die wahre. Der wahre christliche Glaube muss die Lehren Christi und der Apostel so erklären, verstehen und glauben wie sie von allen Rechtgläubigen, an allen Orten und zu allen Zeiten von der Zeit Christi und der Apostel her sind erklärt, verstanden und gelehrt worden. Wenn man daher christliche Lehren so erklärt, versteht und glaubt wie sich dieser oder jener sich weise dünkender Mann nach seiner Ansicht erklärt, versteht und glaubt, und wie sie nur da oder dort, oder erst seit drei, sechs.....Jahrhunderten von Einzelnen geglaubt wurde, so ist ein solcher Glaube nicht der allgemeine oder katholische und somit nicht der wahre."
Der hl. Thomas v. Aquin nannte als die grösste Wohltat gegenüber einem Menschen die Folgende: - Die grösste Wohltat für einen Menschen ist die, ihn vom Irrtum zur Wahrheitzu führen. -
Gerade heute laufen manche Katholiken Gefahr, einer falsch verstandenen "Nächstenliebe" zu erliegen, welche aber nichts mit der wahren Nächstenliebe zu tun hat.
Der hl. Josefmaria Escriva über die Unmöglichkeit von "Kompromissen" bez. Glaubenswahrheiten: - "Nachgiebigkeit in Fragen der Glaubenswahrheiten wäre falsch verstandene Nächstenliebe, eine Schlinge des Teufels und im Grunde Lüge. Der Apostel Petrus mahnt, "fortes in fide" zu sein, stark und fest im Glauben.
Das hat nichts mit Fanatismus zu tun, sondern heißt ganz schlicht, den Glauben zu leben. Darin liegt keine Lieblosigkeit gegenüber anderen Menschen. In allem Unwesentlichengeben wir nach, aber ein achselzuckender Kompromiß hinsichtlich des Glaubens selbst ist unmöglich Wir dürfen das Öl unserer Lampen nicht weggeben, denn sonst findet der Bräutigam, wenn er kommt, die Lampen erloschen."
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Die Haupttugend des Christen ist die Liebe. Freilich darf sie niemals aus falsch verstandener Nächstenliebe - d.h. einer rein "humanistischen" ohne Wahrheitsbezug und somit ohne Ausrichtung auf das Seelenheil - zu einem Glaubensrelativierer werden.
Der hl. Josefmaria Escriva hat Dies in "Feuer der Schmiede" in Erinnerung gerufen: - "Diese deine Liebe darf dich jedoch nicht dazu führen - sie wäre dann keine Tugend mehr -, die Glaubensinhalte zu entschärfen, ihre Konturen abzuschleifen und sie - wie manche es gerne hätten - soweit zu verharmlosen, dass aus dem Ganzen ein undefinierbares Etwas ohne die Kraft und Wahrheit Gottes" würde
Wie schon mehrfach im Verlaufe dieses Threads angemerkt, muss ein Mensch im Streben nach Vollkommenheit den Weg über die Läuterung der Sinne - und je nach Gottes Ratschluss - auch des Geistes gehen. Diese Läuterung formt die Seele nach und nach zu einem geduldigen Durchstehen der Drangsale, Mühsale und Bedrängnisse, seien sie auch noch so klein oder aber gross. Ja, es ist für eine Menschen eine besondere Gnade Gottes, wenn ihm die leidvolle Läuterung schon in diesem irdischen Leben zuteil werden soll, damit er - so wie es sein Fassungsvermögens zulässt - schon hier auf Erden der Gotteinung teilhaftig werden kann. Entscheidend ist, dass der Mensch dort, wohin ihn Gott im Leben gestellt hat, diese Läuterungen erfährt und und an keinem anderen Ort ! Dort ist der Ort seiner Heiligung !
Der hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) hat dazu in seinem Werk "Die lebendige Liebesflamme" aus seiner eigenen Erfahrung Folgendes geschrieben:
- Es ist also für den Menschen angemessen, mit grosser Standhaftigkeit und Geduld lange in allen geistlichen und leiblichen grösseren und kleineren Drangsalen und Mühsalen zu stehen, die Gott von aussen und von innenauferlegen sollte, indem er das alles wie aus Seiner Hand zu seinem Wohl und Heil annimmt und nicht davor flieht, denn es bedeutet Heilung für ihn, und dabei den Rat des Weisen annimmt, der sagt: 'Wenn der Geist dessen ,der die Macht hat, über dich kommen sollte, dann verlasse deinen Posten nicht, das heisst den Posten und Ort deiner Erprobung, nämlich der Mühsal, die Er dir schickt; denn die Heilkur, so sagt er, wird grosse Sünden aufhören lassen ( Koh 10,4). Das will sagen, sie muss dir die Wurzeln deiner Sünden und Unvollkommenheiten, welches die schlechten Grundhaltungen sind, abschneiden, denn der Kampf mit Mühsalen, Bedrängnissen und Versuchungen löscht die schlechten und unvollkommenen Grundhaltungen des Menschen aus und läutert und stärkt ihn.
Darum soll der Mensch es sehr schätzen, wenn Gott ihm innere und äussere Mühsale schickt, und verstehen, dass es sehr wenige sind, die durch Leiderfahrungen verdienen vollendet zu werden, leidend zum Zweck einer so hohen Verfassung -
Der wahrsten Sinne des Wortes alles entscheidende Augenblick im Leben eines Menschen ist seine Todesstunde ! Die Stunde der Wahrheit vor unserem Herrn und Gott Jesus Christus - der Ewigen Wahrheit.
Nebst dem Gebetfür die Armen Seelen im Fegefeuer - der Monat November ist den Armen Seelen im Fegefeuer gewidmet - ist gerade auch jenes für die Sterbenden ein grosses Werk der Nächstenliebe. Dabei sollte insbesondere die mächtige Fürbitte des hl. Joseph angerufen werden.
Papst Pius X.:
- Wir raten allen Gläubigen und besonders den Ordensleuten beiderlei Geschlechtes, sich daran zu gewöhnen, alle Tage eigene Gebete zu Gott und zum hl. Josef für die Sterbenden emporzusenden; denn wenn es ein heiliger und heilsamer Gedanke ist, für die Verstorbenen zu beten, so verdient die gleiche Empfehlung der Eifer, die Hilfe des Himmels auf jene Armen herabzuflehen, die sich im letzten Kampfe befinden, von dem die Ewigkeit abhängt!"
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Ein anempfohlenes Fürbitt-Gebet für die Sterbenden des Tages oder der Nacht lautet: - "Heiliger Josef, Du Nährvater Jesu Christi und wahrer Bräutigam der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, bitte für uns und für die Sterbenden dieses Tages / dieser Nacht"
Der hl. Bernhard v. Clairvaux (1090-1153) über die Wirkmächtigkeit des allerheiligsten Altarsakramentes:
- Die doppelte Wirkung hat dieses Geheimnis (der Eucharistie) in uns: es mindert den Hang zur kleinen Sünde und nimmt die Zustimmung zur schweren Sünde. Wenn jemand von euch nicht so oft und nicht so heftig Regungen des Zornes, des Neides, der Sinnenlust oder der anderen Laster verspürt, so sage er Dank dem Leibe und Blute des Herrn, weil die Kraft des Sakramentes in ihm wirksam ist.
Der hl. Thomas v. Aquin nannte als die grösste Wohltat gegenüber einem Menschen die Folgende: - Die grösste Wohltat für einen Menschen ist die, ihn vom Irrtum zur Wahrheit zu führen. -
Heute "zeitgemäss" kaum noch zu vernehmen.....wer die wahrhaft Armen sind. In einer Zeichnung erklärt es ein Bischof einem Kind:
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"'Ich gab heute mein Mittagessen (im Sinn von Pausenbrot für Mittags) den Armen, Bischof!" Der Bischof sagt: " Das ist eine gute Sache kleines Kind... Aber denk immer daran, die erste Stelle den spirituellen Dingen einzuräumen.... Die wahrhaft Armen sind die, die Christus nicht kennen; die wahrhaft Nackten sind die, die nicht bekleidet sind mit den Sakramenten und die wahrhaft Hungrigen sind die, die nicht empfangen Christus, die heilige Eucharistie"
Wir stehen mitten im Allerseelen-Monat November, in dem wir besonders unserer Brüder und Schwestern im Fegefeuer gedenken. Sie, die noch der sehr sehr schmerzlichen Läuterung bedürfen.
Freilich dürfen wir uns nicht einfach damit begnügen, das Fegefeuer als unausweichlich zu sehen. Die hl. Theresa von Lisieux betont, dass wer stets vom unausweichlichen Fegefeuer spreche, letztendlich auch dorthin gelange. Nein, unsere ganze Sehnsucht muss stets auf die Anteilhabe am Göttlichen Dreifaltigen Leben gerichtet sein. Durch die unermesslich kostbaren Verdienste unseres Herrn und Gottes Jesus Christus sind uns überreiche Gnadengaben geschenkt worden, um in die ewige Glückseligkeit eingehen zu können. Unsere Heilige Mutter Kirche ist als der mystische Leib Christi die Spenderin der sakramentalen Gnaden.
In Zeiten des Mittelalters pflegte man die "ars moriendi" - die Kunst des Sterbens. Ein gleichsam bereits läuterndes Sterben im Leben, um so dem Tod in der Gnade Jesu Christi als Tor zum wahren Leben entgegenzusehen. Ein jeder treugläubige Katholik weiss denn auch heute noch um die Richtigkeit dieser Kunst des Sterbens.
Der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges (1863-1948):
- Man zürnt nicht den Tod, wenn man gut zu sterben vermag [....] sich als Sterbenden erfahren sich als Sterbender begreifen, sich als Sterbender hinnehmen, aber als sterbend Unsterblicher - das ist die wahre Haltung vor dem Tod.
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Zitate entnommen aus: "Sertillanges - Im Tode vom Leben umfangen", Herder 1965.
Diese "ars moriendi", die Kunst des Sterbens in der Gnade unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, bekleidet denn auch die Seele mit der Schönheit und dem Anmut einer Braut, die sehnlichst auf ihren Bräutigam - unseren Herrn - wartet. Die Braut-Mystik wurde besonders von der hl. Theresa von Avila (1515-1582) und vom hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591) gelehrt. Der hl. Johannes vom Kreuz hat in seinem Abschlusswerk "Die lebendige Liebesflamme" gerade auch über das Sterben der Braut beschrieben. Auf diesem Werk basierend, hat der Kartäuserpater Ange Helly eine kleine Schrift verfasst mit dem Titel "Auf dem Weg des Schweigens; ein Einsiedler erfährt Johannes vom Kreuz" ( Don Bosco Verlag, München 1997).
Aus dieser nun nachfolgend ein längerer Auszug mit segensreichen Betrachtungen über den gnadenreichen Tod in der Vereinigung mit unserem Herrn: - "Wenn aber die Braut ihren Bräutigam nahen sieht, wünscht sie sich sehnlichst, er möge sich ihr doch endlich ohne Schleier zeigen, bei jedem Kommen ist ihr, als vollende sich in diesem Augenblick ihr Leben, doch noch muss sie sich gedulden. Erst wenn die körperlichen Kräfte mehr und mehr schwinden, weiss sie, dass sie sich ihrem Ziel nähert, dass endlich jene Bewegung einsetzt, die alle Bande mit der Erde zerreisst, dass die Stunde der Vereinigung naht in ihrer Umgebung nimmt dieses Liebesdrama war, denn dies alles vor vollzieht sich in Schweigen und Frieden. Ärzte und Krankenschwestern umgeben sie, überhäufen sie mit ihrem Medikamenten und ihre Fürsorge, beobachten den Vorgang der Krankheit. Sie jedoch befindet sich anderswo, weit weg von allem Irdischen; voll Dankbarkeit lässt sie die vielen Freundlichkeiten geschehen, die ihren Abschied von der Erde begleiten. Einzig ihre engsten und liebsten Freunde ahnen diese letzten Stürmer der Liebe. Doch während der Körper in sich zusammen sinkt, erhebt sich die Seele und es kommt der Augenblick, in dem die Atmung aussetzt und die Augen brechen. Das ewige Schweigen beginnt. Von jetzt an schaut die Seele ihren Gott. im neuen Leben mit ihm atmet sie auf und wird nicht müde, ewig ein Loblied auf sein Erbarmen zu singen
Fällt das Sterben - so gesehen - nicht leicht? Wird nicht, wenn Jesus an uns vorbeigeht, der Wunsch nach dem Tod von selbst laut? In solchen Augenblicken drängen sich die Worte des alten Apostels (Johannes) auf die Lippen: "Komm, komm Herr Jesus, komm....!" was könnte man Schöneres sagen, was würde der Bräutigam lieber hören? Es geschieht dies keinesfalls aus einer falschen Überheblichkeit. Die Seele weiss um ihre Schönheit und erfreut sich an ihr. Ihr Blick ist so klar und so hellsichtig geworden, dass sie keinen Gefallen mehr an sich selber findet sie denkt nur an das Glück und die Freude ihres Bräutigams, an die Geschenke kommen mit denen er sie überhäuft hat. Ganz versunken in sich selbst, sieht sie sich von Licht durchflutet - wie das Meer, das an bestimmten Tagen durchsichtig und transparent erscheinen wenn die Sonne es mit ihrem Strahlen durchdringt. Warum aber Angst haben vor dem Sterben ? ist das Ziel des Lebens nicht erreicht? Ist das Weiterleben nicht nutzlos geworden? Es ist yie Stunde der langen Rast. Die Sonne, die die Seele erhellt und ihre Schönheit zeigt, wird immer zärtlicher. Die Seele öffnet sich ihren Strahlen. Sie fühlt die Liebkosung ihres Gottes, der ihr so nah ist. Ihr ist, als hebe sich der Schleier, der ihn von ihr trennt, jeden Tag mehr. Er scheint ihr aus Fäden gesponnen, die sich manchmal in unserer Gärten verirren und - weil sie so leicht und so dünn in ihren silbernen Schönheit sind- von dem kleinsten Windhauch davongetragen werden; alles verblasst vor dieser Schönheit, vor dieser Zärtlichkeit, vor dieser Liebe Gottes. Alles Irdischee erscheint ihr eitel Punkt ihr bleibt nur noch das Eine, die letzten Fäden des Lebens zu zerreissen. Dies wird das Werk der Liebe sein. Zu bewundern ist wahrlich die Geduld derer, die sich im Laufe eines langen Lebens Gott nähern, indem sie sich Stück für Stück und ohne Hast von den Bindungen lösen, die sie an der Erde festhalten. So ist ihr Leben nach und nach ganz transparent geworden. Sie verlöschen sanft um in die Herrlichkeit Gottes zu entwinden, denn sie Tag für Tag ihr Liebe geschenkt haben.
aber dann gibt es andere, deren Liebe so weit und so tief geworden ist, dass sie sie in einem Augenblick verzehrt sie steigen in einem hellem Licht zu ihrem Gott empor, in einem Blitz, der alles verbrennt, der alles mit sich wegreisst. Es stimmt, dass ihr ganzes Leben lang mit Schmerzen die Liebe gesucht haben sich dabei auf dornenreichen Weg verletztend, nur mühsam Schritt für Schritt in der Dunkelheit im Gipfel eines Berges zustrebten, der sich immer weiter zu entfernen schien. Eines Tages aber dann ahnen sie im helleren Licht des Himmels, beim Anblick der Landschaft die sich unter ihren Füssen ausbreitet, dass der Gipfel, auf dem Jesus sie erwartet, nah ist. Da steht er, von denen umgeben, die ihn lieben, der den Lohn ewiger Fried und ewiger Ruhe ist, die sich verlieren im Lichte Gottes und in der Betrachtung des Himmels und der Erde. Jesus kommt uns entgegen, um uns die Hand zu reichen und uns in unserem letzten Kampf beizustehen wie ein Freund, der vor uns auf dem Berggipfel angekommen ist, aber nicht ausruhen kann, bis wir bei ihm sind, um, uns mit ihm an der Schönheit der Dinge zu erfreuen. Dann beeilt man sich und mobilisiert die letzten Kräfte; in einem einzigen Augenblick überschaut man sein ganzes Leben, alles vergessend, mit festem Blick auf den wartenden Bräutigam gibt man sich ganz hin. Wer kann die Schönheit dieses Aktes und die Zärtlichkeit dieser Begegnung beschreiben, wenn sich die Braut königlich zum Gipfel der Liebe empor schwingt? In einem einzigen Augenblick, indem sie ihm ihre ganze Schönheit zeigt, hat sie für immer das Herz ihres Bräutigams verzaubert; er ist das der Lohn, er ist das Fest, das sie als Ziel vor sich gesehen hat, obwohl sie es manchmal aus den Augen verloren hatte, wurde ihr Leben doch geheimnisvoll von ihm erhellt, wie auch uns armen Sünden dieses himmlische Fest Mut macht und immer wieder Kraft schenkt, den harten Lebensweg hinanzusteigen. Vielleicht sind wir im Laufe unseres Lebens schon einmal von diesem Geist angerührt worden dann schien es uns als würden wir unserem Gott begegnen und uns in ihn verlieren; doch noch war diese Liebe nicht weit und nicht tief genug, um uns von der Erde loszureissen. Dennoch dürfen wir den der Hoffnung leben, denn ganz allmählich wird die Seele durch die wiederholten Berührungen des Bräutigams in die Bewegung Gottes hineingetragen bis diese dann eines Tages so mächtig wird, dass die Seele ihr nicht mehr widerstehen kann und sich mitreissen lässt. Voller Ungeduld wartet sie dann auf den natürlichen Tod, der ihren Körper in den Schoss der Erde zurückkehren lässt; mit einem Gebet der Liebe schwingt sie sich zu ihrem Bräutigam empor.
Wenn ich die Seele so im Schosse Gottes ruhend betrachte, möchte ich all denen, die ich liebe, sagen Verliert eure Zeit hier unten nicht mit Eitelkeiten, gebt euch viel mehr ganz den Übungen der Liebe hin, denn der Bräutigam erwarteteuch und steigt schon eilig vom Berge herab, um euch mit weit geöffneten Armen des Erbarmens und der Liebe zu empfangen. -
In ihrer "Vida" - ("Das Buch meines Lebens") - hat die hl. Teresa v. Avila (1515-1582) in ihrer einfachen Sprache nachfolgende wunderschöne Worte über die Wirkkraft der hll. Sakramente gefunden:
- [....] daher ergibt es sich für die Seele, zu den Sakramenten zu eilen, und daraus ergibt sich dann der lebendige Glaube, der hier in ihr zurückbleibt, wenn sie die Kraft sieht, die Gott insie gelegt hat, und auch der Lobpreis auf Dich, weil Du eine solche Medizin und Salbe fürunsere Wundenhinterlassen hast, die diese nicht nur oberflächlich abheilen, sondern ganz und gar wegnehmen[[....]
Die Verehrung des hl. Martin v. Tours - 11. November - (der ursprünglich aus Ungarn stammte !) gründet sich in der Legende um seinen mit einem armen Bettler geteilten Soldatenmantel.
Die besonders bei Kindern beliebte Tradition der Laternenumzüge am St. Martinstag sowie die szenische Darstellung der Teilung des Mantels wird heute noch vielerorts gepflegt.
Aus dem Schott Messbuch 1962:
- 11. November
Fest des hl. Martinus Bischof und Bekenner, † um 400 in Frankreich 3. Kl. – Farbe weiß
Gedächtnis des hl. Mennas Martyrer
Zu Sabaria in Ungarn geboren, war Martinus zuerst Soldat und wurde mit 18 Jahren getauft. Nachher wurde er Schüler des hl. Hilarius zu Poiters, dann Einsiedler und gründete das Kloster Ligugé bei Poitiers. 371 oder 372 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours erwählt, war er unermüdlich tätig. Man rühmte an ihm seinen Gebetsgeist, seine Wunderkraft und seine Menschenfreundlichkeit bei unerbittlicher Strenge gegen sich selbst. In seinem Munde sei nichts anderes gewesen als Christus, in seinem Herzen nur Güte, Frieden und Erbarmen.
Der hl. Mennas war Soldat im römischen Heere und wurde wegen Verachtung des Götzendienstes, den er öffentlich im Theater schmähte, um 295 in Phrygien nach vielen Martern enthauptet.
Der Introitus, die Lectio und das Garduale feiern die erhabene Würde des hl. Martin, in dessen Seele und Wirken alles vom lautersten Geiste des Glaubens (Evang.) beherrscht war. Von Gottes Kraft gestützt (Offert.), hat er sein Amt getreu verwaltet; dafür hat ihn Gott zur ewigen Kommunion im Himmel berufen (Comm.).
Wissenswertes über die Geschichte und die Bedeutung der Verehrung des hl. Martins im folgenden Artikel von Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti aus dem Jahre 1997: - Der Heilige Martin von Tours, der das Reich der Franken und die von ihnen besiedelten Gebiete geprägt hat, war in der lateinischen Kirche der erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches Leben erreichte. Vor mehr als 1.600 Jahren, am 8.11.397, ist der dritte Bischof von Tours gestorben. Martin, personales Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich, verkörperte modellhaft für Jahrhunderte das neue spätantike Priester- und Bischofsideal: Ein asketischer Mönch, gebildet und tatkräftig zugleich, für den Kult und Kultur der gleichen Quelle entsprangen, der lebte, was er predigte, der sich vor Christus beugte, um ihn herrschen zu lassen. Am 11. November 1997 wurde zum eintausendsechshundertsten Mal seines Todes gedacht. Papst Johannes Paul II. hat bei seinem Pastoralbesuch in Frankreich am Grab des heiligen Martin von Tours gebetet.
„Mein Herr, es ist ein harter Kampf, den wir in Deinem Dienste in diesem Dasein führen. Nun aber habe ich genug gestritten. Wenn Du aber gebietest, weiterhin für Deine Sache im Felde zu stehen, so soll die nachlassende Kraft des Alters kein Hindernis sein. Ich werde die Mission, die Du mir anvertraust, getreu erfüllen. Solange Du befiehlst, werde ich streiten. Und so willkommen dem Veteranen nach erfüllter Dienstzeit die Entlassung ist, so bleibt mein Geist doch Sieger über die Jahre, unnachgiebig gegenüber dem Alter.”
Die überlieferten letzten Worte des heiligen Martin klingen wie ein Rapport. Sie lassen die innere Einstellung eines ehemaligen Soldaten erkennen: Disziplin und Pflichterfüllung kennzeichnen diesen Mann, der sich nicht blind einem Gott unterworfen, sondern sich Gottes Sache zu eigen gemacht hat. Schwärmerisches, unkontrolliertes Gefühl müssen diesem Mann fremd gewesen sein.
Gesprochen wurden diese Worte im Jahr 397, vor über 1.600 Jahren. Der diese Worte gesprochen hat, hieß Martinus und war Bischof von Tours, schon zu Lebzeiten eine Legende.
Von Geburt ein Römer, stammte er aus einer Familie mit militärischer Tradition. Schon sein Name war Programm: „Martinus” leitet sich ab vom Kriegsgott Mars. Man könnte den Namen übersetzen als „zum (Kriegsgott) Mars gehörend” oder „Kämpfer, Kriegerischer”. Durch Martin von Tours wurde dieser martialische Name von den Christen übernommen. Er hatte einen neuen Sinn erhalten: „Martin” war nicht mehr länger ein disziplinierter Kämpfer unter dem römischen Kriegsgott, sondern ein Soldat Gottes, einer, der sich mit Eifer und Disziplin in die Pflicht der Kirche nehmen ließ.
-
Die Legende über den hl. Martin; aus "Heiligenlegenden":
[....] "Eines Tages, — es war in einem so strengen Winter, daß mehrere Menschen vor Kälte erstarrten, — begegnete er am Tor von Amiens einem halbnackten Bettler, der die Vorübergehenden um ein Almosen ansprach. Keiner achtete aber des Unglücklichen. Martin dachte, Gott habe ihm den selben aufbewahrt. Aber alles, was er besaß, hatte er schon verteilt und es blieb ihm nichts mehr, außer seine Waffen und sein Kriegsgewand.
Gleich entschlossen, riß er sein Schwert von der Seite, zerschnitt seinen Mantel in zwei Stücken, gab die eine Hälfte dem Armen und warf die andere, so gut er es vermochte, wieder um sich. Einige, die ihn in diesem Anzug sahen, lachten seiner; andere hingegen staunten über eine solche Mildtätigkeit und schämten sich, daß sie dem Halbnackten von ihrem Überfluss nichts abgegeben hatten. In der folgenden Nacht erschien ihm der Heiland im Schlaf, angetan mit der Hälfte des Mantels, den er dem Armen gegeben hatte, und er hörte ihn zu einer ihn umgebenden Engelschar sagen: „Martin, noch Taufbewerber, hat mich mit diesem Gewande bekleidet.” - http://www.heiligenlegenden.de/monate/no...tours/home.html
- [....] "Die heilige Kommunion hat etwas mit dem Leben nach dem Tode zu tun, mit dem Leben, mit dem unsterblichen Leben der Seele und mit der Auferstehung des Leibes, die wir am Ende der Zeiten erwarten. Die heilige Kommunion macht uns christusförmig, sie setzt uns gewissermaßen Lebens- und Auferstehungskeime ein, in Leib und Seele, und diese Lebens- und Auferstehungskeime sollen einmal wunderbar aufgehen, im Tode zum ersten Mal, wenn wir in die ewige Seligkeit eingehen wollen und sollen, und bei der Auferstehung des Fleisches, wenn der Leib dem verklärten Leibe des Heilandes ähnlich werden soll. So ist die heilige Kommunion ein Unterpfand, d.h. eine Bürgschaft für die künftige Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Je häufiger und je würdiger wir die heilige Kommunion empfangen, um so stärker werden in uns die Lebens- und Auferstehungskräfte, um so mehr werden wir christusförmig, christusähnlich, und um so gewisser ist uns die kommende Herrlichkeit." [....]
Wir sind im Allerseelenmonat November; vergessen wir während der hl. Messe denn auch unsere Brüder und Schwestern im Läuterungsfeuer nicht.... "O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen."
Hw Prof. May: ...."Am wirksamsten kann Gott Bitte und Sühne für die Verstorbenen durch die Feier des Messopfers dargebracht werden. In jeder hl. Messe betet die Kirche für die abgeschiedenen Gläubigen. Das Messopfer kann darüber hinaus in der besonderen Absicht dargebracht werden, bestimmten (oder allen) verstorbenen Gläubigen zu Hilfe zu kommen. Hier fleht der sich opfernde Christus mit uns um Erbarmen...." -
Ja, so wie in Deinem Fazit lässt es sich in etwa zusammenfassen: "Deshalb ist es so wie ich es verstehe: Man kann schon um Heilung und /oder Gerechtigkeit bitten/beten und wenns klappt ist gut wenn nicht soll man das eben zum eigenen Heil annehmen. Hoffe ich habe das richtig zusammengefasst." - Siehe dazu bitte auch hier:
Ich möchte zunächst noch etwas zu dem Gleichnis selber sagen: Lk 18,1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: Lk 18,2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. Lk 18,3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lk 18,4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; Lk 18,5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Lk 18,6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Lk 18,7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Lk 18,8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden? -
Mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter verweist unser Herr auf viel Grösseres, nämlich auf das unbeirrbare Gebet Seiner Jünger um das Kommen des Reiches Gottes ! Wenn wir dann Vers 8 betrachten, wird ersichtlich, dass sich dieses Gleichnis auf die Wiederkunft Christi - der Parusie - bezieht. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden
Das Gebet um das Kommen des Reiches Gottes - "Vater unser im Himmel....Dein Reich komme" ist untrennbar verbunden mit dem Gebet "Vater unser im Himmel....Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden..."
Zusammen fliessen diese beiden Bitten in eben jene Tugend, die Du richtigerweise genannt hast - in die Demut ! Hat so diese Tugend gleichsam Wurzeln gefasst, so erwächst aus ihr der Wille zum Streben nach Vollkommenheit. , der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes hin zur schon hier auf Erden möglichen Gotteinung. Diebezüglich haben wir einen mittlerweile ausführlichen Thread:
Aus diesem möchte ich folgenden Auszug posten: ++++
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
- "Die Seele eines Menschen äussert sich durch seinen Leib und in seiner Lebensgeschichte. Und wiederum prägen leibhafte Auesserungen und die Lebensgeschichte diese bleibende Mitte des Menschen, die Seele. Bei vielen Menschen gibt es Störungen sowohl im leiblichen als auch im geistigen und seelischen Bereich. Sie können als Folge einer falschen Entscheidung auftreten, oder der Mensch bringt sie bei seinem Kommen mit in diese Welt. Die Sehnsucht, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, wird zur Aufgabe des Menschen.
Der einfachste Weg ist ein geistlicher: Im Schweigen richtet der Betende durch einen zarten Willensimpuls, der aber sofort wieder aufgegeben wird, seine Aufmerksamkeit auf Gott. Damit wendet er sich ab von allem, was nicht Gott ist, und bleibt durch eine leise AnrufungJesu Christi in dieser Ausrichtung. + Ganz von selbst stellt die Seele ihre Kraft in den Dienst Gottes und empfängt das für sie Notwendige.". + -
Heilung beginnt immer in der - mehr und mehr geläuterten - Seele und kann sich danach auch auf die leibliche Gesundheit ausweiten. Ich hoffe, dass meine Erläuterungen nicht allzu kompliziert dahergekommen sind, doch es war mir wichtig, aufzuzeigen, dass das wirkmächtige Gebet im Einklang mit dem Willen Gottes nicht ohne innere Disposition zu erreichen ist, sprich nicht ohne den - nicht einfachen, ja gar schmerlich finsteren - Weg der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes gehen zu wollen.
Ein treugläubiger Katholik weiss um die immerwährende Lehre der Kirche bezüglich der Gemeinschaft der Heiligen der Heiligen Mutter Kirche.
Die Gläubigen der streitenden Kirche auf Erden die Armen Seelen der leidenden Kirche im Fegefeuer die Heiligen der triumphierenden Kirche im Himmel
Für die sich bereits im Zustand der ewigen Glückseligkeit befindlichen Heiligen der triumphierenden Kirche muss nicht mehr gebetet werden. Vielmehr zu ihnen, damit uns ihre Fürsprache zuteil wird.
Die Armen Seelen der leidenden Kirche im Fegefeuer dagegen bedürfen unserer Gebete, denn sie können selber für sich nichts mehr tun. Wenn wir unsere Gebete für die Verstorbenen verrichten, so müssen wir dies immer eingedenk der Wahrheit tun, dass alleine denjenigen Verstorbenen, die in Christus entschlafen sind, diese Gebete zuteil werden können.
Im Hochgebet der Kirche heisst es denn auch: - "Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht“
- In der Gnade Gottes entschlafen heisst alleine in der Gnade unseres Herrn und Gottes Jesus Christus von dieser Welt scheiden; "Schleichwege" sind ausgeschlossen. Für diejenigen, die nicht in der Gnade Christi verstorben sind, sind jegliche Gebete wirkungslos.
Um den Seelenzustand eines verstorbenen Menschen weiss alleine unser Herr. Somit bleibt für uns für manche unter ihnen alleine noch in der Hoffnung zu beten, dass sie in der Gnade Christi verstorben sind.
Während sich unsere Gebete für die Verstorbenen alleine an jene, die in der Gnade Christi verschieden sind, richten, so verhält es sich mit den Gebeten für die Lebenden anders. Hier sollen und müssen wir insofern für alle beten, als dass die Gnadenzeit zur Umkehr bis zur Sterbestunde währt. Hier also können die Gebete einem Menschen, dessen Seele in Gefahr steht, verloren zu gehen, noch zur Mitarbeit an den geschenkten Gnaden gereichen und somit zu seiner Rettung.
Reue, Busse und Umkehr sind an die Vernunft und den freien Willen geknüpft. Immer und immer wieder muss mahnend betont werden, dass alleine die geschenkte irdische Zeit zur Erlangung des Seelenheiles bleibt. Diese Zeit ist denn auch kostbar und kann auch in eigenwilliger Unbussfertigkeit "vertrieben" werden....solange bis es zu spät ist ! Die kostbare Zeit
Es gibt ein "zu spät" !
Unser Herr und Gott Jesus Christus mahnt uns im Gleichnis von den zehn Jungfrauen (den fünf klugen und den fünf törichten ) zur steten Wachsamkeit.... Siehe bitte hier: Die Letzten Dinge
Aufgrund der weit verbreiteten und immer subtiler verwoben vorgetragenen Häresie der ang. Möglichkeit der Reue / Umkehr auch noch nach dem irdischen Tod, die diesbezügliche "sententia certa" Theologische Gewißheitsgrade Teil II
Lehre der Kirche:
"Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des Verdienstes und des Mißverdienstes und die Möglichkeit der Bekehrung auf". (Sententia certa) (DH 411) -
Zu spät ist es eben auch, wenn ein Mensch nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist....unterliess ein solcher Mensch bewusst die rechtzeitige Umkehr, so verbleibt die Seele nun auch in diesem Zustand !
Zu spät ist es selbstredend auch nach dem irdischen Tod.
Freilich sollen wir das Fürbittgebet für die noch Lebenden nicht aufgeben, auch wenn sie subjektiv nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, zumal den Seelenzustand vor dem Übergang ins Delirium alleine unser Herr kennt.
Der uniforme Wunsch an alle Verstorbenen "Ruhe in Frieden" erfährt freilich seine Richtigstellung im Lichte der Ewigen Wahrheit Jesus Christus. Ausserhalb der Gnade Christi kann es keinen "Frieden" geben.... weder hier auf Erden noch in der Ewigkeit !
Abschliessend eine unmissverständliche Warnung in einem Kommentar bei der heute leider nicht mehr aktiven Seite "deislam.wordpress.com" auf die Frage „Wozu sollte/n ich/wir Kirche, Priester, Führung brauchen?“ :
- "Um unser „Ende“ beim wahren Gott, im wahren, wirklichen, ewigen Zuhausesein bei IHMzu finden, um ewig glück-SELIG zu werden. Gemäß JESUS CHRISTUS gibt es keinen anderen Eingang in den Himmel als IHN. Wer IHN ablehnt und nicht auf IHN hört und nicht an IHN glaubt, wird nicht Einlass finden in den „Hochzeitssaal“. Und wer die Kirche, die Priester, wer die Gesandten, Beauftragten, Autorisierten Christi als Führer (generell) ablehnt, lehnt mit ihnen IHN ab. Du siehst Dein Absterben als einen natürlichen Prozess an. Es beunruhigt Dich nicht. Das ist das Altwerden (und Sterben) unter anderem auch: ein natürlicher Prozess – für den Leib, den Körper. Der Mensch kann tatsächlich auch „friedlich einschlafen“ ohne Kirche und Priester und auch ohne jeglichen Glauben und Gedanken an Gott. Ein solcher hat dann aber eben seine Seele bereits „eingeschläfert“, „unempfindlich gemacht“, „abgetötet“ gegenüber Gottes Heils-Einwirkungen. Und so erwacht seine Seele und wird sie einsichtig erst nach ihrem leiblichen Tod, angesichts ihres göttlichen Richters. Spätestens dann packt sie die Angst, der Schrecken. Und wenn sie, wie Du, das Kreuz entfernte aus ihrem Leben, „weil sein Anbick (vermeintlich) keine guten Energien aufkommen ließ“, und wenn sie, wie Du, ihr Ende als in der „Muttergöttin“ Hand liegend glaubte, wird sie mit Entsetzen gewahr werden, dass sie sich, weil sie sich eines Besseren nicht belehren ließ, nicht nur gewaltig getäuscht hatte, sondern damit ihre Rettung durch IHN, den ERLÖSER, den HEILAND, den HIRTEN und FÜHRER für immer verwirkt hat."
Ich denke, dass sich Deine Frage durchaus auch manch andere Mitleser gestellt haben dürften, denn die Frage nach dem "Warum" von Krankheiten und Leiden bewegt die Menschen seit je her.
Alleine die Frage nach dem "Warum? " des Leidens findet keine sinngebende Antwort. Erst die Frage "Für Wen?" öffnet die Türe zum Sinn des Leidens und des Lebens.
Dazu Auszüge aus einem Artikel ( St. Josephsblatt) von Pater Korbiniam Brandmaier vom Kreuzorden:
-
"Die meisten von uns - wenn wir leiden - fragen: 'Warum gerade ich? Warum muss gerade ich leiden ?'
Der Sinn des Leidens wird uns jedoch klarer werden, wenn wir den Sinn des Lebens finden und wenn wir anstatt 'Warum?' die Frage stellen: 'Für Wen? Für wen leide ich?'
Das Leiden beginnt nämlich ein menschliches Gesicht zu bekommen. Wir müssen auf Jesus Christus, unseren gekreuzigten Herrn und Heiland schauen. Dort werden wir den Sinn unserer Existenz und die Antwort auf all unser Suchen und Sehnen finden. [....] In unserem Leid verlangen wir Antworten. Das Leiden, vor allem chronische körperliche Krankheiten, tiefer emotionaler Schmerz und schliesslich der Tod selbst, führen in eine persönliche Krise.
Wir werden förmlich gezwungen, tief in uns zu gehen und Fragen an unsere menschliche Existenz zu stellen. Gerade der Schmelztiegel des schweren Leidens ist es, der uns entweder in die Nähe zu Gott bringt, in seine liebende Gegenwart, oder zu Rebellen macht. [....] Viele Menschen heute suchen ein einfaches Leben ohne Leiden, ohne Opfer, ohne Verzicht, ohne Demütigungen. Die heutige Gesellschaft will nicht leiden, und darum müssen wir die Worte des hl. Paulus beherzigen: 'Gleicht euch nicht der Welt an!' (Römer 12,2)
Wir müssen davon überzeugt sein, dass es nur einen Jesus gibt, und das ist der gekreuzigte Jesus, der von den Toten auferstand. Christentum ohne Kreuz ist kein wirkliches Christentum. Nur durch das Kreuz Jesu haben wir die Erlösung.
Wenn wir darum leiden, sollten wir unser Leiden nicht als eine Last ansehen, sondern wir müssen im Kreuz ein grosses Geschenk der Liebe Gottes erkennen wollen. -
Nun ist es so, dass sich ein Gebet formal und sicherlich auch innerlich zwar als beharrliches anfühlen kann, in Wirklichkeit sich aber als eines gleichsam am "Ziel vorbei gebetetes" entpuppt.
Woran liegt es nun, dass ein Gebet zwar als "beharrlich" gedacht wird, es aber in Wirklichkeit doch nicht ist?
Die Antwort finden wir im "Vater unser"..... Gebete, deren Kern sich um das "Mein Wille geschehe" drehen, können keine Erhörung finden, denn, so der hl. Vinzenz v. Paul: - Der Wille Gottesschützt uns manchmal gegen uns selbst.
-
Das beharrliche Gebet muss denn immer mit dem "Vater unser im Himmel...Dein Wille geschehe...." vereint sein.
Der hl. Vinzenz v. Lérin (gest. 430): - "Gottes Werke wirken nicht, wenn wir es wollen, sondern wenn es Ihm gefällt. Wir müssen mit geduldiger Zurückhaltung seinen Willen abwarten. Gottes Werke haben ihren Augenblick. In diesem Augenblick wirkt die Vorsehung, nicht früher und nicht später." -
Gott macht keine Fehler ! Die Wege der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes sind nicht die unseren, doch sie führen Diejenigen, die aus der Wahrheit sind, immer ans LICHT!
Daher, lieber Andi, niemals verzagen:
Diese Wege sind denn oft dunkel
- von unserem Auge undurchdringlich -
aber NIE lichtlos !
Daher niemals verzagen, das LICHT des LEBENS unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS leuchtet immer in der Ferne!
+
Sie sind oft schwer
- rauh, steil, einsam, unwegsam, gehen an Abgründen vorbei....-,
aber NIE trostlos !
Daher niemals verzagen. Der Trost unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS - GOTTES Kraft ! - kommt immer zur rechten Zeit.
+
Sie sind oft lang
- können wie eine "Ewigkeit" vorkommen -,
sind aber NIE endlos!
Sie dauern denn nur eine "kleine Weile",
denn am Ende wartet wieder unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS !
Besonders der angebrochene Monat November - als der Armen Seelen Monat - lädt uns dazu ein, wieder vertieft über die Wahrheiten von Leben und Sterben nachzusinnen.
So soll an dieser Stelle immer wieder der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges (1863-1948) zu Wort kommen (aus: "Sertillanges - Im Tode vom Leben umfangen", Herder 1965.) - dessen tiefgründig erbaulichen segensreichen Gedanken über Leiden und Sterben zur Glaubensstärkung und -festigung für treugläubige Katholiken beitragen. Leiden und Sterben in der Gnade unseres Herrn Jesus Christus heisst Hinübergehen ins wahre glückselige Leben:
"Wir haben gesehen: alle diese kleinen Tode, die man Leiden nennt, dienen dazu - wenn wir einstimmen -, uns unserem niederen Ich zu entreissen und Gott zuzuwenden in einer heiligen Verwandlung. Dies ist der tiefste Sinn des Schmerzes; er verwirklicht sich aber immer nur in Vorbereitung und Hoffnung. Das entscheidende Tun , das die wirkliche Zuwendung bringt, den Sprung in Gott hinein - wenn man so sagen darf -, unsere Uebergangsperson mit dem, was sie erworben, und dem, was sie unvermeidlich gefehlt: das ist der Tod. Vorausgesetzt, dass er uns als Kinder Gottes findet, wird unser Sein von Grund auf neu gestaltet, eingestimmt audf das Göttliche, in der lichten Fasslichkeit eines kindlichen Gesprächs, auf immer in Sicherheit befestigt ohne Gefahren und ohne Schwächen mehr. Das ist überwältigend Vollkommene. Das ist das Leben im wahren Sinn, hier triumphiert, verglichen mit dem niederen Sein, die Erhabenheit unserer Natur. Das Tier, das stirbt, lebt neu in einem anderen auf und hat davon weder Nutzen noch Bewusstsein. Der Mensch, der christlich stirbt, lebt ebenfalls neu in einem anderen auf, aber das ist er selbst, verwandelt, ganz vollendet und herrlich seiner Lebensfülle bewusst, die aufgeblüht in Freude. (....) Der Tod ist die letzte Kommunion des Christen und der einzige Grund aller anderen. Man vereint sich vorübergehend mit Christus nur, um mit ihm ewig vereint zu sein. Man stirbt, indem man Kommunion hält durch die Wegzehrung; aber vor allem hält man im Sterben Kommunion, wenn man im Herrn stirbt." -
+ Ein in der Gnade unseres Herrn und Gottes Jesus Christus hinscheidender Mensch geht heim ! + Die Trauer über das Entschlafen unserer Lieben darf und muss immer mit der Auferstehungsfreude einhergehen. Diesbezüglich wiederum der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges:
- "Es kommt vor, das Sterbende wachen Geistes sich mit einem Mal wie abgelöst von dieser Welt und wandelnd in der anderen fühlen; ihr bewegungsloser Leib ist kaum mehr als ein Symbol und ihre Seele fast eine Erinnerung und sie setzen ihre Umgebung in Staunen durch die Fremdartigkeit ihrer Blicke und fernen Klang ihren Worte so als ob sie schon Dinge sehen und begreifen, die die Lebenden nicht begreifen.
Beweinen wir nicht unsere Toten, und jammern wir nicht vor unserem eigenen Weggang, als ob es hienieden nur Klage und Trauer gäbe. Mit uns, in uns tragen wir den Samen DER AUFERSTEHUNG." -
Diesen Samen der Auferstehung tragen auch unsere bereits entschlafenen Brüder und Schwestern der leidenden Kirche im Fegefeuer - die Armen Seelen - in sich. Ihre Sehnsucht nach der endgültigen Heimkehr - der Anschauung Gottes - ist unermesslich gross, aber gleichzeitig auch sehr schmerzlich läuternd. Die Armen Seelen im Fegefeuer sind unsere glühendsten Fürsprecher. Sie erweisen sich unermesslich dankbar fur die ihnen zugewendeten Wohltaten.
Der hl. Pfarrer von Ars: (1768-1859): - "Wenn man wüsste, welche Macht die lieben Armen Seelen über das Herz Gottes haben, und wenn man wüsste, welche Gnaden man durch ihre Fürbitte erlangen kann, sie wären nicht so vergessen. Man muss viel für sie beten, damit sie viel für uns beten." -
Nicht immer ist es gegeben, eine hl. Messe für die Armen Seelen lesen zu lassen. Doch welch tröstlich erbauliche Worte hören wir dazu vom Franziskanerpater Martin v. Cochem (1634 - 1712 ): - "Wie wohl es mehr ist, eine hl. Messe lesen zu lassen als eine für die arme Seele zu hören, so gereicht es der Seele doch zum besonderen Trost,
wenn du die hl. Messe für sie opferst und das Blut Christi über sie ausgiesst.
Durch das Messehören kannst du das ganze Fegefeuer abkühlen und die Armen Seelen kräftiglich erquicken. Wenn du für deine Verstorbenen keine Messe lesen lassen kannst, so kannst du sie durch Messehörenerlösen."