- [....] "Wir beten Dich an, König der Herrlichkeit! Doch wolltest Du uns nicht als Waisen zurücklassen. Nicht nur in Deiner göttlichen Allgegenwart, sondern auch als Mensch, als unser Freund und Erlöser, wolltest Du bei uns bleiben. Dank sei Dir, Herr!
Darum hast Du uns dieses heilige Sakrament geschenkt, in dem die Augen des Glaubens Dich sehen unter den Gestalten von Brot und Wein.
Die Welt sieht Dich nicht, weil ihr der Glaube fehlt. Doch wir erkennen Dich und beten Dich an! Lob und Ehre, Preis und Macht sei Dir in Ewigkeit.
König der Herrlichkeit! Herr Jesus Christus, obwohl Du heimgekehrt bist zu Deinem Vater, von dem Du ausgegangen warst, hast Du uns nicht verlassen. Auf neue, geheimnisvolle Weise hast Du vielmehr hier im Lande der Verbannung
Dein Tabernaculum, Dein Gezelt, aufgeschlagen.
Erhalte uns in Deiner Gnade, damit auch wir einst heimkehren dürfen zum Vater durch Dich, Christus unseren Herrn. Amen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit bis in Ewigkeit."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr. - |addpics|qps-fi-8b5b.jpg-invaddpicsinvv,qps-fk-719b.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
40 Tage nach dem Osterfest feiert die Heilige Mutter Kirche das
Hochfest Christi Himmelfahrt.
An diesem Hochfest wird in den hl. Messen im Alten Ritus auch die Osterkerze - das Symbol der Anwesenheit des auferstandenen verherrlichten Christus - nach der Lesung aus dem hl. Evangeliums gelöscht.
Responsorium für Christi Himmelfahrt: "Ascendo ad patrem" - "Ich fahre auf zu meinem Vater" (Joh 20,17) in der Version des Komponisten und Priesters Gioseffo Zarlino (1517-1590); vorgetragen von "Singer Pur"
"Ascendo ad patrem meum et patrem vestrum, Dem meum et Deum vestrum, alleluja."
"Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, meinem Gott und euren Gott, Halleluja."
Aus dem "Bomm"-Messbuch: - "Alle Kinder der Kirche versammeln sich heute, am vierzigsten Tage nach Ostern, in der Weltkirche St. Peter und schauen empor zu ihrem göttlichen Herrn, Der triumphierend zum Himmel aufsteigt und Seinen grossen Ostersieg vollendet: O König der Glorie, Herr der Heerscharen, als Triumphator steigst Du heute über alle Himmel auf! Ob der Grösse Seines Triumphes kennen wir heute keine Abschiedstrauer, sondern jubeln ihm freudig zu. Von nun an warten sie aber auch auf den Tröster, Den Er versprochen hat: Lass uns nicht als Waisen zurück, sondern sende in uns hinein den Verheissenen des Vaters, den Geist der Wahrheit." (Brevier)
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Hier hören wir es wieder heraus: Unser wahrer Glaube ist auch eine Religion des Heiligen Geistes und nicht bloss eine des Buches !
Über die glaubensstärkenden Tröstungen durch dieses Hochfest: der hl. Leo d. Grosse..... - Er, der in den Himmel aufgefahren ist, verläßt die nicht, die er als Kinder angenommen hat; er ermutigt hier unten zur Geduld, und lädt in der Höhe zur Herrlichkeitein. An seiner Herrlichkeit lasse er selbst uns teilhaben, Christus, der König der Herrlichkeit, der Gott ist, gepriesen in Ewigkeit. Amen.
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Aus dem Schott-Messbuch 1962: - 1. Kl. – Farbe weiß Stationskirche: St. Peter
Die Himmelfahrt des Heilandes ist die Krönung und Vollendung seines gottmenschlichen Lebens auf Erden. Unter den Siegesgesängen der vereinigten Himmelschöre öffnen sich für ihn die Tore des Himmels; mit seiner verklärten Menschheit, begleitet von den Erstlingen der Erlösung: den Vätern aus der Vorhölle, tritt Jesus als König ein in die blendende Gottesherrlichkeit. Statt mit der schimpflichen Dornenkrone ist er nun mit «Ehre und Herrlichkeit» gekrönt. Er sitzt auf dem höchsten Throne und hat von seinem Vater unumschränkte Herrschergewalt erhalten über alle Völker der Erde. Als mitleidsvoller, mit unseren Schwachheiten vertrauter Hoherpriester zeigt er dem Vater ohne Unterlaß die Wundmale, die er auch in seiner Verklärung beibehalten wollte, und bewegt ihn dadurch zum Erbarmen. Er ist unser Fürsprecher beim Vater (1 Joh. 2, 1).
Christus zog nicht allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur teil. «Gott», sagt der hl. Paulus (Eph. 2, 4-6), «hat uns mitbelebt in Christus und mitauferweckt und in Christus Jesus mitversetzt in den Himmel.» Er ist nicht allein aufgefahren, er hat nicht allein den Thron der Herrlichkeit bestiegen, sondern wir mit ihm: «Gottes Sohn hat die mit ihm als Glieder zu einem Leibe zusammengeschlossenen Gläubigen zur Rechten des Vaters gesetzt»(hl. Leo der Große). So findet das erhabene Geheimnis der Himmelfahrt seine Fortsetzung, bis mit der Aufnahme des letzten Auserwählten der mystische Leib Christi seine Vollendung erreicht haben wird.
Wir wollen uns freuen über den Triumph unsres göttlichen Heilandes, der nun der «König der Glorie» ist. «Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe» (Joh. 14, 28). Wir sollen aber auch selbst ein sehnsüchtiges Verlangen erwecken nach der Seligkeit des Himmels, unsrer einstigen Heimat. «Was droben ist, suchet, wo Christus ist zur Rechten des Vaters» (Kol. 3, 1). Beachten wir auch, daß der Heiland vom Ölberg, der Stätte seines Leidensbeginnes, zum Himmel aufgefahren ist; so müssen auch wir «durch viele Trübsale ins Himmelreich eingehen» (Act. 14, 22).
Ursprünglich war die gottesdienstliche Feier der Auffahrt des Herrn mit dem Pfingsttage verbunden gewesen (s. S. 567). Um das Jahr 400 aber war ihr bereits auch ein eigener Tag geweiht. Als selbständiges Fest gewann es von den ältesten Zeiten her gerade in der Mutterkirche von Rom eine hervorragende Stellung. War Ostern das Fest des Sieges Jesu Christi, so erscheint das heutige als das Fest des triumphierende Einzuges des Ostersiegers in die ewige Lichtstadt des Himmels, wo er als unser glorreicher Mittler und König thront («Rex gloriæ»). In der Frühzeit des Kirchenjahres war dieser Tag der Abschluß der großen Feste des Erlösers. «Die Himmelfahrt Christi ist die Vollendung und Erfüllung aller seiner übrigen Feste und ein glückseliger Beschluß der ganzen irdischen Laufbahn des Gottessohnes» (hl. Bernhard, † 1153).
Wir sind um Petrus geschart (Stationskirche). Mit ihm schauen wir zu dem in den Himmel Erhöhten auf, an dem wir liebend hängen. Er tröstet uns durch die Versicherung seiner Wiederkunft (Intr.). Wir verlangen, dem Geiste nach im Himmel zu leben (Oratio). Lukas und Markus berichten uns die näheren Einzelheiten der Himmelsfahrt Christi (Lesung, Evang.). Freudig begrüßen wir Christus als König (Allel., Offert.) und gehen ihm entgegen, der als verklärter Gott in der hl. Wandlung zu uns kommt und in uns die Gnaden seiner Himmelfahrt wirkt (Comm.).
Noch eine Anmerkung zu Mk 16,19 "Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. -
Der hl. Augustinus kommentiert die oft missverstandene bzw. missinterpretierte Beschreibung "zur Rechten Gottes" zum besseren Verständnis so: - "Dieses Sitzen zur Rechten sollen wir nicht im Sinne menschlicher Glieder verstehen, als würde der Vater links, der Sohn rechts sitzen. Wir verstehen unter der "Rechten" die Vollmacht, die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat, so daß er einst wiederkommen soll als Richter - er, der zuerst gekommen war, um von den Menschen gerichtet zu werden. Unter "sitzen" verstehen wir "wohnen"; so sagen wir von jemandem: Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt. Ebenso sollt ihr glauben, daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat: Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit; und diese Glückseligkeit heißt "die Rechte des Vaters".
-
Aus: "Katholische Christenlehren von einem Dorfpfarrer im Bisthume Augsburg" (1805):
- Die Zeit der Himmelfahrt: sie geschah am vierzigsten Tage nach der Auferstehung. Der Herr wollte nicht gleich nach der Auferstehung in den Himmel auffahren, sondern aus Liebe zu seinen Gläubigen verweilte er noch vierzig Tage auf Erden. Er wollte sie auf mancherlei Weise von seiner Auferstehung überzeugen: er gab den Jüngern nebst andern Unterweisungen auch diesen Befehl, in alle Welt auszugehen, das Evangelium zu predigen, und alle Völker zu taufen; er erheilte ihnen auch die Gewalt, die Sünden zu vergeben, und versprach, bei ihnen, das ist, bei seiner Kirche, bis an das Ende der Welt zu verbleiben. Ein schönes Beispiel für Eltern, wie sie vor ihrem Absterben ihre Haushaltung in gute Ordnung bringen, und ihren Kindern und Hausgenoffenen gute Lehren geben sollten.
2) Der Ort, wo Christus in den Himmel auf gefahren, war der Oelberg, der nämliche Ort, wo er sein Leiden angefangen hatte. Da lehrte er uns, daß der rechte Weg zum Himmel über den Oelberg gehe; das ist, daß man zuerst leiden müsse, ehe man in die Freuden des Himmels eingehen kann.
3) Die Herrlichkeit der Himmelfahrt Christi bestand darin, daß er am hellen Tage, in Gegenwart von hundert und zwanzig Personen, unter denen die göttliche Mutter, die Apostel, die andern Jünger, und mehrere fromme Frauen waren, aus eigener Macht gegen Himmel aufgefahren ist. Der Prophet Elias wurde von den Engeln aufeinem feurigen Wagen fortgeführt; Christus aber ging ohne Hilfe der Engel von sich selbst in den Himmel hin auf. Alle Seelen der Gerechten, die er aus der Vorhölle erlöset hatte, fuhren mit ihm hinauf. Die Engel des Himmels kamen ihrem Könige entgegen, Zwei davon zeigten sich sogar sichtbar, und redeten mit den Jüngern. Der himmlische Vater empfing ihn mit unendlicher Freude, und sprach zu ihm, wie es David im Geiste vorgesagt: „Setze dich zu meiner Rechten.“ [....] Gott, der allmächtige Vater, ist ein purer Geist, hat keinen Leib, keine Hand, mithin sitzt Jesus nicht so seinem himmlischen Vater zur Rechten, wie ein Mensch dem andern zur rechten Seite sitzt. Wie wir Demjenigen, dem wir die rechte Seite lassen, dadurch eine Ehre erzeigen wollen, so will uns der Glaube mit den Worten: „Jesus sitzt zur Rechten Gottes,“nur lehren, daß ihm vom himmlischen Vater alle Gewalt im Himmel und auf Erden sei „übergeben worden,“ daß er den Vorzug habe über alle Menschen und Engel, daß er das Oberhaupt der ganzen Kirche, und der König der ewigen Herrlichkeit sei. Also, nachdem Jesus auf Erden so viel gethan und gelitten, so sitzt er jetzt im Himmel, das ist, er genießt die ewige Ruhe, die nimmermehr wird gestöret werden. Lasset uns also um Gottes willen gerne arbeiten und leiden, damit wir auch in die ewige Ruhe einzugehen Hoffnung haben. Jesus sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, weil er sich auf Erden unter Alles verdemüthiget hat, weil er die Gestalt eines Knechtes angenommen, weil er gehorsam war bis in den Tod, so hat ihn der himmlische Vater über Alles erhoben, und ihm eine Ehre angethan, die über alle Ehre ist im Himmel und auf Erden."
Zum Ausklang des Marien Monats Mai: Ohne die Verehrung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria ist der Weg in den Glaubensabfall vorgezeichnet.
Papst Pius XII. im Jahre1952 in einer Radioansprache anlässlich des Katholikentages in Berlin: - "Das Zeugnis von drei Jahrhunderten bestätigt, dass
die Katholiken, welche die Mutter des Herrn ehrten, auch ihren Sohn noch ehren.
Während jene, welche nun aufgehört haben den Sohn zu bekennen, damit begannen, die Mutter aus den Augen zu verlieren“.
-
|addpics|qps-72-a10d.jpg-invaddpicsinvv|/addpics| "Ave regina caelorum" - "Gegrüsset seist du Himmelskönigin" von Cipriano der Rore (1516-1565) ; vorgetragen von "The Tallis Scholars":
Ave Regina caelorum, Mater Regis angelorum, O Maria, flos virginum, Velut rosa vel lilium. Funde preces ad Dominum Pro salute fidelium. Amen.
Gegrüssest seist du, Himmelskönigin, Mutter des Königs der Engel, O Maria, Blüte der Jungfrauen, der Rose und der Lilie gleich, richte dein Gebet an den Herren, für das Heil der Gläubigen, Amen. -
O mein Jesus, ich schließe mich ein in alle heiligen Messopfer, die heute auf dem ganzen Erdboden dargebracht werden und opfere sie Dir auf in Vereinigung mit den Absichten Deines heiligsten Herzens und flehe zu Dir:
Bewahre mir aus jedem heiligen Messopfer einen Tropfen Deines Blutes zur Genugtuungmeiner Sünden und Sündenstrafen. Auch flehe ich zu Dir: Verleihe mir die Gnade, dass durch die Kraft eines jeden hl. Opfers eine arme Seele aus dem Fegfeuer befreit werde, ein Sterbender Barmherzigkeit finde, ein Sünder sich zu Dir bekehre und eine schwere Sünde, die Deinem heiligsten Herzen am schmerzlichsten ist, verhindert werde. Amen."
- Aus: "Das Goldene Buch" des hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort ("Gebetsübungen im Geiste der vollkommenen Andacht") -
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, gib uns Deinen Frieden
Zum 5. Sonntag nach Ostern "vocem jucundidatis" aus dem Schott-Messbuch 1962:
- Introitus (Ps. 48, 20)
Vocem jucunditatis annuntiate, et audiatur, alleluja: annuntiate usque ad extremum terræ: liberavit Dominus populum suum, alleluja, alleluja. (Ps 65, 1 - 2) Jubilate Deo, omnis terra, psalmum dicite nomini ejus: date gloriam laudi ejus. V Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in sæcula sæculorum. Amen.
Kündet den Freudenruf, daß man ihn höre, alleluja; kündet bis an das Ende der Erde; befreit hat der Herr Sein Volk, alleluja, alleluja. (Ps. 65, 1 - 2) Jubelt Gott, ihr Lande all, singet Psalmen Seinem Namen; herrlich laßt Sein Lob erschallen. V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste; wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Einführung
In der hl. Taufe hat «der Herr sein Volk befreit» (Intr.). Der Prüfstein des wahren Christengeistes, zu dem die Taufe verpflichtet, ist Eifer in der Nächstenliebe (Epistola). Damit wir als ganze Christen leben können, geht Christus als Mittler zum Vater; er will für uns flehen, wir sollen in seinem Namen, in seiner Kraft, durch ihn den Vater wirksam bitten (Evang.). Wir tun es vor allem im Anschluß an das Opfer Christi und der hl. Kirche in der Feier der hl. Messe.
Zum 5. Sonntag nach Ostern aus dem Deutschen Brevier 1937, übersetzt von Hw Dr. Johan Schenk:
- Aus dem Buch des hl. Bischofs Ambrosius über den Glauben an die Auferstehung
Weil die Weisheit Gottes nicht sterben konnte, andererseit aber auch nicht auferstehen konnte, was nicht gestorben war, darum nahm sie Fleisch an, das dem Tode verfallen konnte. [....] Wir sehen, was für ein schweres Sakrileg es ist, an die Auferstehung nicht zu glauben. Denn wenn wir nicht auferstehen, dann ist Christus vergebens gestorben, und folglich ist er auch nicht auferstanden. Wenn er nämlich nicht zu unserem Heile auferstanden ist, so ist er gar nicht auferstanden, da er ja keine Ursache hatte, für sich selbst aufzuerstehen. In ihm aber ist die ganze Welt vom Tode erstanden, in ihm ist der Himmel, in ihm ist die Erde auferstanden, denn es wird ein neuer Himmel und eine neue Erde sein. Für ihn selbst aber war die Auferstehung nicht notwendig, denn die Bande des Todes konnten ihn nicht festhalten. Wenn er auch seiner Menschheit nach gestorben war, so war er doch sogar in der Totenwelt völlig frei. Willst du wissen wie? So höre: Ich bin wie ein hilfloser Mensch geworden, wie einer, der frei ist unter den Toten. Er war doch wohl frei; denn er hatte die Macht, sich selbst zu erwecken, gemäß dem Worte; Brechet diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten. Er war frei, da er ja hinabgestiegen war, um andere frei zu machen."
+ - Auslegung des hl. Bischofs Augustinus Joh 20, 23-30:
"Wir haben jetzt das Wort des Herrn zu betrachten: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bitten werden, so wird er es euch geben. Schon in den vorhergehenden Teilen dieser Rede des Herrn wurde wegen derer, die etwas vom Vater im Namen Christi begehren, es aber nicht erhalten, dargelegt, daß man nicht im Namen des Heilands bittet, sooft man etwas erbittet, was dem Heile zuwider ist. Denn man darf nicht den Klang der Buchstaben oder der Silben nehmen, sondern das, was der Klang selbst bedeutet und was darunter richtig und wahrheitsgemäß verstanden wird. Das, so müssen wir annehmen, hatte Christus im Sinne, als er sagte: In meinem Namen. Wer daher von Christus denkt, was man vom Eingeborenen Sohne nicht denken darf, der bittet nicht in seinem Namen, wenn er auch den Buchstaben und Silben nach den Namen Christus ausspricht. Denn er bittet nur im Namen dessen, an den er in seiner Bitte denkt. Wer aber von Christus denkt, was man denken muss, der bittet wirklich in seinem Namen und er erhält auch, was er begehrt, soweit es nicht seinem ewigen Heil zuwider ist. Er erhält es, wenn er es haben darf. Denn manches wird uns nicht gerade versagt, wohl aber hinausgeschoben und erst zur gelegenen Stunde uns gegeben. Das Wort: Er wird es euch geben, ist so zu verstehen: Es soll damit auf jene Gnaden hingewiesen werden, die die Bittenden persönlich angehen. Denn alle Heiligen werden erhört, wenn sie für sich selbst etwas erbitten, aber nicht immer, wenn sie für ihre Freunde oder Feinde oder für sonst jemanden bitten; denn es heißt nicht ohne weiteres: Er wird es geben, sondern er wird es euch geben. Bisher habt ihr, heißt es, um nichts in meinem Namen gebeten; bittet und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude vollkommen werde. Diese vollkommene Freude, von der er spricht, ist keine fleischliche, sondern eine geistige; und wenn sie einmal so groß ist, daß sie gar nicht mehr zunehmen kann, dann ist sie zweifellos vollkommen. Was immer ihr erbittet, um diese Freude zu erlangen, das müssen wir im Namen Christi erbitten, wenn wir überhaupt die Gnade Gottes verstehen, wenn wir wirklich nach dem ewigen Leben verlangen. Alles andere, was wir sonst noch erbitten können, ist nichts; nicht als ob die Sache selbst nichts wäre, sondern weil im Vergleiche mit diesem hohen Gute alles andere, was wir begehren, nichts ist.
Aus "Weihe der Andacht" von Hw Philipp Fritz aus dem Jahre 1830: - "O geheimnisvolle Verborgenheit ! Gottheit und Menschheit, Beides innigst vereinigt voll Geist, Leben und Unsterblichkeit ist wunderbar enthalten in der Brots-Gestalt und Wein-Gestalt.
O mein Jesus! Ich glaube an Dein Wort und an das, was Deine katholische Kirche lehrt. Was sie lehrt, hat sie von Dir und vom Heiligen Geiste. Ich glaube an Deine persönliche und gottmenschliche Gegenwart im Allerheiligsten Sakramente des Altares. Irdischen Geistesaugen unsichtbar, bist Du sichtbar dem geistigen Auge des Glaubens."
Zum 4. Sonntag nach Ostern aus dem Schott-Messbuch 1962: - 2. Kl. – Farbe weiß
Dankbar singen wir dem Herrn, der in der hl. Taufe an uns so Großes gewirkt hat (Intr.). Wir flehen für uns und die ganze hl. Kirche um den vollkommenen Taufgeist (Oratio), um die große Gabe von oben (Epistola). Wenn so die Taufgnade in uns wirksam geworden, ist sie ein lebendiges Zeugnis dafür, daß Christus lebt: dann ist es Sünde, wenn die Welt nicht an ihn glaubt; also ist er gerecht und heilig, sonst hätte ihn der Vater nicht liebend zu sich genommen; also hat er Gericht gehalten über Sünde und Tod, sie besiegt (Evang.). Er lebt, denn er kommt in der hl. Wandlung zu uns, gibt uns in der hl. Kommunion Anteil an seinem Leben und macht uns so zu lebendigen Zeugen für ihn, für seine Heiligkeit und seinen Sieg (Comm.).
-
Zur Lesung aus dem Brief des hl. Jakobus (1, 17-21) einige Gedanken zur Betrachtung von Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft:
- "Da ist die Rede von der „guten Gabe“ und dem „vollkommenen Geschenk“, das wir „von oben“ erwarten dürfen, „vom Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel gibt und keinen Schatten von Veränderlichkeit“. Wir können auch sagen: Es ist die Rede von den guten und vollkommenen Lösungen für unser in Wechsel und Unbeständigkeit verheddertes Leben mit all seinen Knoten, die wir selbst nicht lösen können. Es ist von Lösungen die Rede, die zum Ziel führen!
Eine betrachtende Lektüre der Epistel sei Ihnen, liebe Gläubige, bei dieser Gelegenheit empfohlen. Der Apostel gibt uns konkrete Hilfestellungen an die Hand: Wir sollen zunächst hören, ehe wir reden. Wir sollen uns im Zorn zurückhalten, Unreinheit und allen Auswurf des Bösen ablegen und „in Sanftmut“ das uns „eingepflanzte Wort“ aufnehmen, „das eure Seele zu retten vermag“.
Das uns eingepflanzte Wort ist Christus selbst, Gottes ewiges Wort.
Seine Stimme können wir hören, wenn wir uns dem Lärm zu entziehen versuchen, der durch die „irdischen Wechselfälle“ und die „Unbeständigkeit der Welt“ in uns und um uns herum rauscht, wenn wir lieben gelernt haben, was Gott anordnet, und ersehnen, was er verspricht. In Christus, dem uns eingepfanzten Wort, erfüllen sich Gesetz und Verheißung Gottes. In ihm ist die Fülle des Lebens: für uns, für das Leben der Welt."
Die älteste Antiphon (3. Jahrhundert) zu Ehren der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria: - Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.
-
Aus der Lauretanischen Litanei:
- Mutter Christi bitte für uns! Mutter der Kirche bitte für uns! Mutter der göttlichen Gnade bitte für uns! Du reine Mutter bitte für uns! Du keusche Mutter bitte für uns! Du unversehrte Mutter bitte für uns! Du liebenswürdige Mutter bitte für uns! Du wunderbare Mutter bitte für uns! Du Mutter des guten Rates bitte für uns! Du Mutter des Schöpfers bitte für uns! Du Mutter des Erlösers bitte für uns
Der hl. Bernhard v. Clairvaux (1090-1153): - "Geenke, o gütigste Jungfrau Maria, es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief und um deine Fürbitte flehte, von dir verlassen worden ist.
Wir befinden uns im Marien Monat Mai. Die richtige, gesund katholische besondere Verehrung (nicht Anbetung !) der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria als unsere mächtigste Fürsprecherin bei ihrem Göttlichen Sohne, unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, muss einem jeden treugläubigen Katholiken ein Herzensanliegen sein.
Unser neu gewählte Heilige Vater Leo XIV. zeigt sich bereits als grosser Marienverehrer. Er weiss um den mütterlichen Beistand unserer himmlischen Mutter, die auch die Mutter unserer Kirche ist.
Zum Marienmonat Mai Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft:
"De Maria numquam satis! – So lautet ein bekannter katholischer Grundsatz. Maria kann man nie genug loben! – Wenn die Verehrung der Gottesmutter in der rechten Weise geschieht, brauchen wir keine Angst zu haben, dadurch Gottes Ehre zu schmälern. Im Gegenteil! Das Lob der Mutter ist die Ehre Gottes. In unzähligen Rundschreiben haben die Päpste die Vorrangstellung der Gottesmutter allen Geschöpfen gerühmt, ihre unvorstellbaren Gnaden, mit denen sie von Gott ausgestattet wurde, gepriesen und sie uns immer und immer wieder als
leuchtenden Stern auf unserer nächtlichen Fahrt zur himmlischen Heimat
an die Hand gegeben.
-
"Ave virgo sanctissima" vom Komponisten und Priester Francisco Guerrero (1527-1599); vorgetragen vom Ensemble "Currende":
Ave virgo sanctissima Dei mater piisima Maris stella clarissima Salve semper gloriosa Margarita pretiosa Sicut lilium formosa Nitens olens velut rosa
Sei gegrüßet, heiligste Jungfrau, hochgesegnete Mutter Gottes, hellster Meeresstern. Sei gegrüßet, allzeit Ruhmreiche, kostbare Perle, schön wie die Lilie, prächtig und wohlriechend wie die Rose.
Gerade in Zeiten wie den unsrigen, in denen das Gift der Lüge verbissen versucht, Einlass in die Kirche zu finden, ist es notwendiger denn je, unsere himmlische Mutter - die Königin des Himmels und der Erde - um ihren mächtige Fürsprache anzurufen.
Papst Leo XIV. beendete denn seine segensreiche erste Predigt mit der Bitte um die Fürsprache Mariens:
"Gott gebe mir diese Gnade, heute und immer, mit der Hilfe der liebevollen Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche.".
Der Heilige Vater bittet um die Gnade einer Amtsführung des "selber Verschwindens, sich Klein Machens", aufdass Christus immer und überall erkannt, geliebt und verherrlicht werde ! Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025 (2)
Nichts anderes ist das Wesen der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria: Dass Ihr Göttlicher Sohn erkannt, geliebt und verherrlicht werde !
"Man kann Maria nie genug verehren." !
Pater Metz von der Petrusbruderschaft fügt einen Auszug aus dem marianischen Rundschreiben „Lux veritatis“ von Papst Pius XI. aus dem Jahre 1931 an: - "Gott hat Maria uns geschenkt und ihr die Gefühle einer Mutter zu einem jeden von uns eingeflößt, die ja nichts anderes atmen als Liebe und Nachsicht. [....] Das ist auch der Grund, warum wir uns von einer übermächtigen Gewalt zu Maria hingezogen fühlen, so dass wir ihr vertrauensvoll alles ans Herz legen, unsere Freuden, wenn wir hochgestimmt sind, unsere Bedrängnisse, wenn uns Furcht befällt, unsere Hoffnungen, wenn wir nach Höherem streben. Das Gleiche gilt, wenn für die Kirche die Zeitverhältnisse sich schwierig gestalten, wenn der Glaube wankt, wenn die Liebe erkaltet, wenn die private und öffentliche Moral sinkt, wenn Gefahren für Kirche und bürgerliche Gesellschaft heraufziehen; dann flüchten wir zu Maria und suchen Hilfe und Zuflucht bei ihr. Das gilt aber vor allem im Augenblick unseres Hinscheidens: Wenn es keine Hoffnung für uns gibt und keine Hilfe mehr möglich ist, dann wollen wir unsere tränenfeuchten Augen und unsere zitternden Arme zu ihr erheben, um durch sie von ihrem Sohn Verzeihung und ewige Seligkeit im Himmel zu erflehen."
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Der Erzbischof von Chartres, Petrus Cellensis (+1180): - "Für den ist das Gericht nicht gefahrdrohend, dem Maria als Fürbitterin zur Seite steht." -
Der hl. Peter - Julian Eymard (1811 - 1868) in "Die Reale Gegenwart"
über die vier Worte unseres Herrn und Gottes Jesus Christus: "Das ist mein Leib"
- "Das ist mein Leib
Diese vier Worte Jesu Christi genügen zur Anspornung unseres Glaubens und unserer Frömmigkeit zur anbetungswürdigen Eucharistie. Sie sagen uns, dass Jesus Christus wahrhaft, wirklich und wesenhaft im Hlst. Sakrament des Altars gegenwärtig ist.
Diese Worte sind so klar und verständlich durch sich selbst, dass weder der Schleier der Gestalten noch die Tiefgründigkeit der Philosophen und auch nicht die Boshaftigkeit der Häretiker deren eigentlichen Sinn verdrehen könnten.
Diese Worte sind so geeignet, uns die unendliche Vollkommenheit Gottes erkennen zu lassen, dass "er nichts Großartigeres tun konnte, mag er auch allmächtig und allweise sein, uns kein kostbareres Geschenk geben konnte, mag er auch noch so reich sein" ,als dass er sich selbst uns in der Eucharistie schenkte mit den bedingungslosen Worten: "Das ist mein Leib, das ist mein Blut."
Diese gebieterischen Worte sind so wirksam, dass sie das verwirklichen, was sie bezeichnen zum Unterschied von den Worten der Menschen, die stets eine prinzipielle Schwäche darstellen und nichts erzeugen oder mit ihrem Klang aufhören.
Diese vier göttlichen Worte bekräftigen also den Glauben, den Respekt der Anbetung und Liebe,
die wir Jesus Christus in der hl. Hostie schulden."
Zum 3. Sonntag nach Ostern aus dem Schott-Messbuch 1962: - 2. Kl. – Farbe weiß
Heute weist uns das Evangelium zum ersten Mal auf den Weggang Christi und auf die Ankunft des Hl. Geistes. Die Liturgie ahmt den Heiland nach, der in den Abschiedsreden die Apostel auf das Kommen des Hl. Geistes vertröstet, ihre Gedanken im Himmel verankert und sie im gläubigen Blick nach oben Kraft finden läßt für den Kampt des Erdenlebens. Christus entzieht uns seine leibliche Gegenwart, aber sein Geist bleibt in uns und in seiner Kirche. Das ist die stille geklärte Osterfreude: in seinem Geiste ist er uns nahe, wir sind in seinem Geist ihm verbunden, wir sind Auferstandene mit der Bürgschaft der ewigen Auferstehung.
Freudig jubeln wir im Introitusunsrem verklärten Heilandzu.
Wenn wir mit unsrer geistigen Auferstehung ernst machen, so fühlen wir und hier auf Erden als Fremdlinge (Epistola) und legen den irdischen, weltlichen Wandel entschlossen ab. Aber immer und immer können wir in der hl. Messe «auf ein Weilchen» das strahlende Antlitz des Auferstandenen schauen (Evang.), endgültig und für immer erst in der Kommunion des Himmels (Comm.).
Aus einer Predigt des hl. Augustinus: ( aus dem Deutschen Brevier, 1937, übersetzt von Hw Dr. Johann Schenk)
- In diesen heiligen, der Auferstehuung des Herrn geweihten Tagen wollen wir, soweit es uns mit seiner Gnade möglich ist, über die Auferstehung des Fleisches reden. Sie ist Gegenstand unseres Glaubens; dies Geschenk wurde uns verheißen, da unser Herr Jesus Christus im Fleische erschien, und von ihm, dem Vorbild wurde sie auch zum ersten mal verwirklicht. Als er sie uns am Schlusse seines Lebens verhieß, wollte er sie uns nicht nur mit Worten vorverkündigen, sondern sie auch selbst zeigen. Die Menschen die damals lebten, konnten ihn sehen; aber sie erschraken und glaubten einen Geist zu sehen; Sie konnten dann von der Wirklichkeit des Leibes sich überzeugen: denn er redete nicht nur mit Worten zu ihren Ohren, sondern auch durch seine Erscheinung zu ihren Augen; und es war ihm nicht genug, sich ihnen zu zeigen, er bot sich ihnen auch zum Berühren und Betasten dar. Denn der Herr sprach: Warum erschreckt ihr und warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf? Sie meinten nämlich einen Geist zu sehen. Warum erschreckt ihr, sprach er also, sprach er also, um warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf? Seht meine Hände und Füsse! Tastet und sehet; ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr es bei mir seht. Gegen diese offenkundige Tatsache erhoben die Menschen Bedenken. Was wollten auch Menschen, die nur Sinn haben für das, was des Menschen ist, anderes tun, als über Gott und gegen Gott streiten? Er ist Gott, sie sind Menschen; doch Gott kennt die Gedanken der Menschen und weiß, daß sie eitel sind. Beim fleischgesinnten Menschen bildet die Grundlage für sein ganzes Denken das, was er sieht. Was er sieht das glaubt er; was er nicht sieht, das glaubt er auch nicht. Ganz gegen die gewöhnliche Ordnung der Dinge wirkt Gott seine Wunder, weil er eben Gott ist. Wohl ist es ein größeres Wunder, daß täglich so viele Menschen geboren werden, die vorher gar nicht da waren, als daß einige die schon da waren, wieder auferstehen. Und doch werden diese Wunder nicht der Beachtung gewürdigt, sondern haben in Folge ihrer Alltäglichkeit jeden Reiz verloren. Christus ist auferstanden; das ist sichere Tatsache. Er hatte einen menschlichen Leib, menschliches Fleisch; er hing am Kreuze, er gab den Geist auf, sein Leichnam wurde ins Grab gelegt. Er machte ihn wieder lebendig, er, der in diesem Leibe lebte. Warum staunen wir? Warum wollen wir nicht glauben? Es ist ja Gott der es getan hat."
Heute hat Papst Leo XIV. seine erste hl. Messe als Papst gefeiert. Dabei benutzte er zwar auch schwarze Schuhe....aber und - das ist relevanter - den goldenen Bischofsstab von Papst Benedikt XVI. !!!!!
Seine erste Predigt war nun in der Tat beeindruckend und für traditionsverbundene "katholische Ohren" echter Balsam !
Er begann seine Predigt - an die Kardinäle gewandt - mit den Worten:
»Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes« (Mt 16,16). Als Petrus zusammen mit den anderen Jüngern vom Meister nach seinem Glauben an ihn gefragt wird, bringt er in verdichteter Form zum Ausdruck, was die Kirche durch die apostolische Nachfolge seit zweitausend Jahren als Erbe bewahrt, vertieft und weitergibt. Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, das heißt der einzige Erlöser. Er offenbart das Antlitz des Vaters.
Die Predigt in voller Länge: (eine Uebersetzung bei kath.net):
-
»Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes« (Mt 16,16). Als Petrus zusammen mit den anderen Jüngern vom Meister nach seinem Glauben an ihn gefragt wird, bringt er in verdichteter Form zum Ausdruck, was die Kirche durch die apostolische Nachfolge seit zweitausend Jahren als Erbe bewahrt, vertieft und weitergibt.
Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, das heißt der einzige Erlöser. Er offenbart das Antlitz des Vaters.
Um den Menschen nahe und ihnen zugänglich zu sein, hat Gott sich uns in den vertrauensvollen Augen eines Kindes, im lebendigen Geist eines Jugendlichen, in den reifen Zügen eines Mannes offenbart (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22), bis er schließlich den Seinen nach der Auferstehung in seiner verherrlichten Gestalt erschien. So hat er uns ein Vorbild für ein heiliges menschliches Leben gegeben, das wir alle nachahmen können, zusammen mit der Verheißung einer ewigen Bestimmung, die hingegen alle unsere Grenzen und Fähigkeiten übersteigt.
Petrus hält in seiner Antwort beides fest: die Gabe Gottes und den Weg, den man gehen muss, um sich von ihr verwandeln zu lassen. Dies sind zwei untrennbare Dimensionen der Erlösung, die der Kirche anvertraut sind, damit sie sie zum Wohl der Menschheit verkündet. Sie sind uns anvertraut, die wir von ihm auserwählt wurden, bevor wir im Mutterleib geformt wurden (vgl. Jer 1,5), die wir im Wasser der Taufe wiedergeboren und über unsere Grenzen hinaus und ohne unser Verdienst hierhergeführt und von hier ausgesandt worden sind, damit das Evangelium allen Geschöpfen verkündet werde (vgl. Mk 16,15).
In besonderer Weise vertraut Gott, indem er mich durch eure Wahl zum Nachfolger des Ersten der Apostel berufen hat, diesen Schatz mir an, damit ich mit seiner Hilfe ein treuer Verwalter (vgl. 1 Kor 4,2) zum Wohl des gesamten mystischen Leibes der Kirche sei, auf dass sie immer mehr zu einer Stadt auf dem Berg wird (vgl. Offb 21,10), zu einer rettenden Arche, die durch die Wogen der Geschichte steuert, zu einem Leuchtturm, der die Nächte der Welt erhellt. Und dies weniger wegen der Großartigkeit ihrer Strukturen oder der Pracht ihrer Bauten – wie die Baudenkmäler, in denen wir uns befinden –, sondern durch die Heiligkeit ihrer Glieder, dieses »Volkes, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat« (1 Petr 2,9).
Allerdings geht dem Gespräch, in dem Petrus sein Glaubensbekenntnis ablegt, noch eine weitere Frage voraus. Jesus fragt: »Für wen halten die Menschen den Menschensohn?« (Mt 16,13). Das ist keine unbedeutende Frage, sie betrifft vielmehr einen wichtigen Aspekt unseres Dienstes: die Wirklichkeit, in der wir leben, mit ihren Grenzen und Möglichkeiten, mit ihren Fragen und Überzeugungen.
»Für wen halten die Menschen den Menschensohn?« (Mt 16,13). Wenn wir an die Szene denken, die wir gerade betrachten, könnten wir auf diese Frage zwei mögliche Antworten finden, die auch zwei Haltungen beschreiben.
Da ist zunächst die Antwort der Welt. Matthäus betont, dass das Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern hinsichtlich seiner Identität in der wunderschönen kleinen Stadt Cäsarea Philippi stattfindet, die reich an prächtigen Palästen ist, inmitten einer bezaubernden Naturlandschaft am Fuße des Hermon liegt, aber auch Sitz grausamer Machtzirkel und Schauplatz von Verrat und Untreue ist. Dieses Bild spricht von einer Welt, die Jesus als einen völlig unbedeutenden Menschen betrachtet, höchstens als eine kuriose Figur, die mit ihrer ungewöhnlichen Art zu sprechen und zu handeln Staunen hervorrufen kann. Und so wird diese „Welt“ nicht zögern, ihn zurückzuweisen und zu beseitigen, sobald er aufgrund der Ehrlichkeit und der moralischen Ansprüche, die er einfordert, lästig wird.
Dann gibt es noch die zweite mögliche Antwort auf die Frage Jesu: die der einfachen Leute. Für sie ist der Nazarener kein „Scharlatan“: Er ist ein aufrechter Mann, einer, der Mut hat, der gut spricht und das Richtige sagt, wie andere große Propheten in der Geschichte Israels. Deshalb folgen sie ihm, zumindest solange sie dies ohne allzu große Risiken und Unannehmlichkeiten tun können. Doch er ist für sie nur ein Mensch, und deshalb verlassen auch sie ihn in der Stunde der Gefahr, während seiner Passion, und gehen enttäuscht weg.
Bemerkenswert an diesen beiden Haltungen ist ihre Aktualität. Sie verkörpern nämlich Vorstellungen, die wir leicht – vielleicht in einer anderen Sprache, aber im Wesentlichen gleich – in den Mündern vieler Männer und Frauen unserer Zeit wiederfinden können.
Auch heute wird der christliche Glaube in nicht wenigen Fällen als etwas Absurdes angesehen, als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen; vielfach werden andere Sicherheiten wie Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen bevorzugt.
Es handelt sich um Umfelder, in denen es nicht leicht ist, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden, und in denen Gläubige verspottet, bekämpft, verachtet oder bestenfalls geduldet und bemitleidet werden. Doch gerade deshalb sind dies Orte, die dringend der Mission bedürfen, denn der Mangel an Glauben hat oft dramatische Begleiterscheinungen: dass etwa der Sinn des Lebens verlorengeht, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät, die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird, die Krise der Familie und viele andere Wunden, unter denen unsere Gesellschaft nicht unerheblich leidet.
Vielfach wird Jesus, obwohl er als Mensch geschätzt wird, auch heute bloß als eine Art charismatischer Anführer oder Übermensch gesehen, und zwar nicht nur von Nichtgläubigen, sondern auch von vielen Getauften, die so schließlich in einen faktischen Atheismus geraten.
Dies ist die Welt, die uns anvertraut ist und in der wir, wie Papst Franziskus uns so oft gelehrt hat, berufen sind, den freudigen Glauben an Jesus, den Erlöser, zu bezeugen. Deshalb ist es auch für uns unerlässlich, immer neu zu bekennen: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes« (Mt 16,16).
Das ist vor allem in unserer persönlichen Beziehung zu ihm von wesentlicher Bedeutung, im Bemühen um einen täglichen Weg der Umkehr. Aber dann auch für uns als Kirche, indem wir gemeinsam unsere Zugehörigkeit zum Herrn leben und allen die Frohe Botschaft bringen (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 1).
Ich sage dies vor allem im Blick auf mich selbst, als Nachfolger Petri, der ich meine Mission als Bischof der Kirche von Rom beginne, welche berufen ist, der Gesamtkirche in der Liebe vorzustehen, gemäß dem berühmten Wort des heiligen Ignatius von Antiochien (vgl. Brief an die Römer, Gruß). Als er in Ketten in diese Stadt gebracht wurde, an den Ort seines nahenden Lebensopfers, schrieb er an die Christen dort: »Dann werde ich wirklich ein Jünger Jesu Christi sein, wenn die Welt meinen Leib nicht mehr sieht« (Brief an die Römer, IV, 1). Er bezog sich darauf, dass er im Zirkus von wilden Tieren verschlungen werden würde – und so geschah es –, doch seine Worte verweisen in einem allgemeineren Sinn auf eine unverzichtbare Anforderung für alle, die in der Kirche ein Leitungsamt ausüben: zu verschwinden, damit Christus bleibt, sich klein zu machen, damit er erkannt und verherrlicht wird (vgl. Joh 3,30), sich ganz und gar dafür einzusetzen, dass niemandem die Möglichkeit fehlt, ihn zu erkennen und zu lieben.
Gott gebe mir diese Gnade, heute und immer, mit der Hilfe der liebevollen Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche. -
Eine in der Tat vielversprechende erste Predigt des neuen Papstes Leo XIV. ! Hoffen und beten wir, dass er den fest in der Lehrtradition der Kirche verankerten Weg seines Namensvorgängers - Leo XIII. - weiter gehen wird: sozial-missionarisch und in der Lehre traditionsverbunden dogmatisch !
Gut möglich, dass sich auf Seiten der jetzt noch eher zuversichtlich scheinenden liberalen Kreisen sehr bald Ernüchterung breit machen wird.
Ja, auch meine ersten Eindrücke waren etwas zwiegespalten - "Dialog", "synodal" sind Anlehnungen an Franziskus - doch unter dem Strich dennoch nicht in Resignation verfallend. Die Gründe hierfür möchte ich kurz darlegen:
Kardinal Robert Francis Prevost - der nun neu gewählte Papst Leo XIV. scheint mir ein klassischer "Kompromisskandidat" zu sein. Er ist als Angerhöriger des Augustinerordens natürlich sozial und missionarisch, gilt aber in Glaubensfragen als dogmatisch! Seine liturgische Kleidung zeugt von einem wieder gut katholischen Papstverständnis ( ganz anders als bei Franziskus ) Alles in allem wie erwähnt ein "Kompromisskandidat" mit dennoch dogmatisch konservativer Gewichtung in Glaubensfragen. So lehnt er etwa auch die Weihe von Frauen in welcher Form auch immer ab.
Die Namenswahl des neuen Papstes ist kein Zufall: Wie schon erwähnt handelt es sich bei Papst Leo XIV. um einen Angehörigen des Augustinerordens, der - wie alle Orden - sich besonders sozial und missionarisch engagieren.
Papst Leo XIII. wiederum war denn auch der erste Papst, der eine Sozialenzyklika der Kirche verfasste, nebst vielen weiteren Enzykliken und war ein grosses Verehrer der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria. Er war ein Verfechter einer traditionellen Ordnung ( Restauration der hochmittelalterlichen Ordnung !) von Kirche und Staat . Ebenso förderte er den römischen Zentralismus (!) Dies alles muss im Hinterkopf bleiben, wenn nun in Zukunft viel die Rede vom neuen Papst Leo XIV. sein wird.
Zusammenfassend: Ja, es sind Züge zu erkennen, die strukturell an das Pontifikat von Franziskus anknüpfen. Es bleibt freilich abzuwarten, inwiefern Papst Leo XIV. nun in Glaubensfragen seinem Namensvorgänger - Leo XIII. - nachfolgen wird, der als fest in der Tradition der Kirche verwurzelt galt und u.a. die Freimaurerei und deren Machenschaften scharf verurteilte
Als Katholiken dürfen wir uns keiner falschen Demut unterwerfen.... jener "Demut", die sich vor dem wahrheitsfernen Zeitgeist verbeugt. Als treugläubige Katholiken dürfen und müssen wir uns konsequent im gesunden demütigen Stolz üben....
Pater Bernward Deneke von der Petrus-Bruderschaft beschreibt diesen genauer: - [....] "An dieser Stelle ist eine Klärung am Platz. In frommen Ohren hat das Wort Stolz einen schlechten Klang, da es sogleich als sündhafte Selbstüberhebung verstanden wird. Tatsächlich aber handelt es sich dabei um einen zunächst neutralen Begriff. Stolz sein bedeutet: den Nacken nicht beugen, Dienst und Unterwerfung verweigern. Es ist einleuchtend, daß Stolz gegenüber Gott und den Menschen, die einen berechtigten Anspruch an uns geltend machen, eine schwere Verfehlung darstellt. Wie jedoch verhält es sich, wenn uns ein Unrechtsregime, eine gottlose Institution oder einfach nur der moralisch verkommene Zeitgeist in die Knie zwingen will? Wenn gar der Teufel uns auffordert, ihm zu huldigen? Ist da nicht das herrisch-stolze Wort Christi am Platz: „Weiche Satan! Denn es steht geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und Ihm allein dienen“ (Mt 4,10)?
„Agnosce, o Christiane, dignitatem tuam“, ruft der hl. Papst Leo der Grosse in einer berühmten Weihnachtspredigt aus: „Erkenne, o Christ, deine Würde.“ Gemeint ist die Würde, die unserer Erwählung und Wiedergeburt zu Gotteskindern entstammt. Der Adel von Gliedernam Mystischen Leib Jesu Christi, die teilhaben an Seinem Fleisch und Blut. Und die Zierde von Tempeln des Heiligen Geistes. Würde, Adel und Zierde dieser Art verstärken im gläubigen Herzen die Gesinnung tiefer Demut vor Gott, dem allein die gnadenhafte Erhebung zu verdanken ist. Zugleich erwecken sie aber auch das Bewußtsein der eigenen Kostbarkeit und damit verbunden das kämpferisch-kompromißlose Nein gegenüber jeder Macht, die uns solche Herrlichkeit rauben will. „Lieber sterben als sündigen“, hielt Maria Goretti ihrem Mörder entgegen. Ja, lieber sterben als die christliche Würde der Gottlosigkeit, Niedertracht und Unzucht preiszugeben, das ist die Haltung demütigen Stolzes.
Wer jungen Menschen in unserer Zeit nur von Demut und Unterordnung spricht; wer ihnen nicht sagt, daß Gott ihnen hohen Adelverliehen hat; wer ihnen nicht hilft, den aufrechten Gang auch unter erschwerten Bedingungen zu wahren, das Haupt angesichts der Verführer und Bedränger zu erheben: „Für das, was du mir da anbietest, bin ich mir einfach zu schade; es ist unter meiner Würde“ – wer also diese Seite des christlichen Lebens unterschlägt, der produziert exakt jenes Duckmäusertum, jene falsche Bescheidenheit und Angepaßtheit, durch die das Imperium des Fürsten dieser Welt besteht und sich beständig ausbreitet. Es gibt keine Alternative zum demütigen Stolz!"
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Siehe bitte auch die Anmerkungen von Hw Robert Mäder über den gesunden katholischen Stolz: Religion und Wahrheit (20) -
- "Herr Jesus Christus! Du bist der Gute Hirt! Du hast Dein Leben hingegeben für deine Schafe. Um uns vor dem ewigen Tod zu retten, hast du dich selbst dem Vater dargebracht. Du hast unsere Sünden an deinem Leibe auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir, für die Sünde gestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch Deine Wunden wurden wir geheilt. Wir waren wie verirrte Schafe. Jetzt aber sind wir heimgekehrt zum Hirten unserer Seelen (1 Petr 2,24)
Dank sei dir Herr! Als guter Hirt willst Du Deinen Schafen nahe sein. Zwar hast du vor Deiner Himmelfahrt dem heiligen Petrus und seinen Nachfolgern die Sorge für Deine ganze Herde anvertraut. Du hast ihm Deinen Beistand versprochen bis ans Ende der Zeiten. Du selber sorgst durch ihn für Deine Herde. Aber du wolltest auch ganz persönlich denn Deinen nahe sein. Darum hast Du uns dieses wunderbare Sakrament geschenkt: ein Gedanke Deiner gottmenschlichen Liebe ist es gewesen. Da du die Deinen , die in der Welt waren, liebtest, ging Deine Liebe bis an die Grenze des Möglichen. Nicht nur in Deiner göttlichen Allgegenwart, sondern auch in Deiner Menschheit, die in unverhülltem Glanze zur Rechten Deines Vaters thront, wolltest Du überall zugegen sein, wo Menschen leben, die Dir angehören. Dank sei dir Herr, wir beten Dich an im Sakramente Deiner Liebe.
Der gute Hirt führt Seine Schafe auf gute Weide. Du tust noch mehr, unbegreiflich mehr: Dein eigenes Fleisch und Blut gibst Du den Deinen zur Speise hin, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Du bist der gute Hirt. Alleluja. Du kennst die Deinen , und die Deinen kennen Dich. Alleluja. Lasset uns beten: wir danken Dir Herr Jesus Christus, Du guter Hirt, dass Du uns in unverdienter Gnade in Deine Herde berufen hast. Bewahre uns vor den Feinden, die immer wieder einbrechen in Deine Herde. Vor allem aber verleihe uns, o Herr, dass wir allezeit auf Deine Stimme hören: lass uns nicht in die Irre gehen, sondern in Dir das Leben finden. Der du lebst und Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
- Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Zum 2. Sonntag nach Ostern - Sonntag vom guten Hirten -
aus dem Schott-Messbuch 1962:
- 2. Kl. – Farbe weiß
Der heutige Sonntag wird nach seinem Evangelium «Sonntag vom guten Hirten» genannt.
Während der vierzig Tage, die der Heiland nach seiner Auferstehung noch auf Erden weilte, erschien er öfter seinen Jüngern und «redete mit ihnen über das Reich Gottes» (Act. 1, 3), d. i. über die Einrichtung, Lehre und Heilsmittel der Kirche. Gerade in diesen Tagen, da er seine Kirche fester begründete, setzte er den Hirten ein, der seine Gläubigen bis ans Ende der Zeiten leiten sollte: seinen Stellvertreter auf Erden, Petrus und dessen Nachfolger.
Sehr sinnreich wurde in Rom der Stationsgottesdienst vordem in St. Peter, am Grabe des ersten obersten Hirten, gefeiert. An diesem Sonntag hielt man früher dort auch die Ostersynode ab.
Im seligen Aufblick zum guten Hirten singen wir dankbar den Introitus und schauen in der Lesung das Bild des guten Hirten Christus, das uns der erste Hirte der Kirche, der hl. Petrus, zeichnet. Was der gute Hirte im Evangelium von seiner Hirtengüte sagt, das haben auch wir in der Auserwählung zur hl. Taufe, in den Reichtümern unsrer Christuszugehörigkeit an uns erfahren. – Im Opfergang eilen wir, vertrauend, nach Leben dürstend, in die Arme des Hirten (Offert.), der in der hl. Wandlung auf dem Altare erscheint, um uns in der hl. Kommunion sein Leben mitzuteilen.
Wir lesen zu diesem Sonntag im heiligen Evangelium nach Johannes ( 10, 11-16 ) die Worte unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS: -
"Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe". [.....] -
Gerade in Zeiten zunehmender Häresie und Apostasie innerhalb der Kirche wichtig zu wissen: Der heilige Johannes Chrysostomus hat diesbezüglich Folgendes dargelegt. Er sagt, dass nur solange wir "Schafe" sind, werden wir die zahlenmässig überlegenen "Wölfe" bezwingen und besiegen können !
Warum ?
Weil wir nur als "Schafe" den S c h u t z des Guten Hirten, unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS erfahren können. Nur so kann ER Seine Macht beweisen !
Wird ein Mensch aber zu einem "reissenden Wolf", so wird er eben nicht mehr vom Hirten beschützt.... denn Dieser hütet alleine "Schafe" und keine "Wölfe" ! -
Selbst Seine Mutter - allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria - hat unser Herr und Gott Jesus Christus vom Kreuze herab auch uns zur Mutter gegeben, damit die Gnaden des Heiligen Geistes durch ihre liebenden Mutterhänden fliessen sollen.
Diesen liebenden Mutterhände voll der Gnade hat Kardinal Faulhaber (1869-1952) folgende schöne Worte gewidmet: -
"Gott hat seine Gnaden nicht an die Sterne des Himmels geheftet; wir könnten sie von dort nicht herunterholen. Gott hat seine Gnaden nicht in die Tiefe des Meeres versenkt; wir könnten sie von dort nicht heraufholen. Gott hat seine Gnaden in die Mutterhände Mariens gelegt, weil Mutterhände immer bereit sind, mit vollen Händen auszuteilen." -
Und der hl. Fulgentius (+532)
"Maria ist die Himmelsleiter; auf dieser ist Gottzu uns herabgestiegen, auf ihr können wir wieder zuGottemporsteigen." -
Der gregorianische Antiphon "Ave, spes nostra, Dei Genetrix intacta - Sei gegrüsst, unsere Hoffnung, unberührte Gebärerin Gottes." in der Version des Renaissance Komponisten Vicente Lusitano; vorgetragen von "The Marian Consort".
Ave, spes nostra, Dei Genetrix intacta; ave, illud Ave per angelum accipiens; ave, concipiens Patris splendorem benedicta; ave, Virgo sanctissima et mater sola intacta; te glorificat omnis creatura Matrem luminis. Alleluia.
Sei gegrüßt, unsere Hoffnung, unberührte Gebärerin Gottes; sei gegrüßt, die du dieses „Ave“ durch den Engel angenommen hast; sei gegrüßt, Gepriesene, die du den Glanz des Vaters empfangen hast; sei gegrüßt, heiligste Jungfrau und alleine unberührte Mutter; dich verherrlicht jedes Geschöpf als Mutter des Lichtes. Alleluia. -
Aus einem Artikel des "Opus Dei": - [....] "Wer am „Tag der Arbeit“ zur Kirche geht, wendet den Blick von wehenden Fahnen und das Ohr von hohlen Phrasen ab. Er lässt jene andere Botschaft auf sich wirken, deren Mitte nicht ein Begriff – „die Arbeit“ – ist, sondern ein Mensch, ein richtiger Handwerker, Josef von Nazareth. Und dieser verweist auf den Jugendlichen, der jahrelang lernbegierig auf ihn geschaut hat und später „der Sohn des Zimmermanns“ (Mt 13, 55) genannt wurde: auf Jesus.
Wir dürfen uns vorstellen, dass für seine Mitbürger in Nazareth Josef der liebenswürdige Nachbar und zuverlässige Handwerker war. Ihnen blieb aber verborgen, dass er Träger der Verheißungen Israels war.
In der Werkstatt von Nazareth
Josef und der heranwachsende Jesus stehen zusammen in der Werkstatt von Nazareth. Sie lernen voneinander. Josef wird Jesus die Kunstfertigkeit eines guten Handwerkers und das Gespür für die Würde einer gut gemachten Arbeit gelehrt haben. Und der junge Jesus wird Josef ohne Worte das noch verborgene Geheimnis seiner Person verehrungswürdig gemacht haben. Beide zusammen verweisen auf die Würde der Arbeit aus ihren Händen: „Dieses Fest ist wie eine Heiligsprechung der Arbeit als gottgewollter Wert, und es zeigt, wie in der Gemeinschaft der Kirche jene Kernwahrheiten des Evangeliums widerhallen, die nach dem Willen Gottes in unserer Zeit besonders bedacht und beherzigt werden sollen“ (hl. Josefmaria, Christus begegnen 52)
Wer sich ins Evangelium vertieft wird ahnen, wie Josef seine Arbeit in die Nähe des Geheimnisses der Erlösung bringt. Ohne Worte, denn von ihm sind uns keine Worte überliefert. Durch Taten, umhüllt von Schweigen. Die wenigen Stellen im Evangelium die sich auf ihn beziehen, zeigen ihn als Handelnden. Aber einer, der zuerst ein Hörender ist, empfänglich für die göttlichen Eingebungen. Seine Handlungsweise, wie wir sie aus dem Evangelium kennen, hat eine klare Struktur: Hören, Aufnehmen, Handeln." [....]
Hw Theoderich Kampmann (1899-1983) in "Licht in der Nacht" (1963): - "Schweigend überwacht Josef das heilige Geschehen in der Höhle von Bethlehem. Schweigend geleitet er Mutter und Kind nach Ägypten. Er beschreitet die alte Karawanenstraße, welche Patriarchen und Propheten gepilgert sind, die Moses gegangen ist und sein störrisches Volk. Hin und zurück wandert der große Gerechte seinen Weg. Schweigend lässt er sich endlich in Nazareth nieder. Und tut seinen Dienst um des Gegenwärtigen willen, welcher der Vergangene ist und der Zukünftige. Jesus Christus, Gottes einziggeborener Sohn."
-
Gebet des hl. Franz v. Sales (1567-1622): - "Glorreicher hl. Josef, Bräutigam Mariens, nimm uns unter deinen väterlichen Schutz; wir beschwören dich darum durch das Heiligste Herz Jesu. O du, dessen Macht sich auf all unsere Bedürfnisse erstreckt und der du das Unmögliche möglich machen kannst, wende deine väterlichen Augen auf die Interessen deiner Kinder, und nimm dich ihrer an.
In der Not und Bedrängnis, die uns bedrücken, eilen wir mit Vertrauen zu dir.
Würdige dich, die Leitung dieser wichtigen und schwierigen Angelegenheiten, die uns beunruhigen und bedrücken, mit väterlicher Güte selbst zu übernehmen. Mache, daß der glückliche Ausgang derselben zu deiner Ehre und zu unserem Besten gereichen möge. Amen."
ist der besonderen Verehrung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria gewidmet.
Abt Maurus Xaverius von Plankstetten ( 1701 - 1757 ): - Ist Maria eure Mutter, so hört bis zum Tode nicht auf, sie als Kinder zu verehren! Liebet, was sie geliebt hat, ehrt, was sie verehrte: euren Heiland im Leiden und am Kreuze!
Kennt keinen anderen Jesus als den Gekreuzigten, aber auch keine andere Mutter als Maria unter dem Kreuz. Vergesst der Schmerzen dieser eurer Mutter nicht....
Katholisches Volk, schenke Maria dein Herz, und lass Mariens Herz das deinige sein! Sie wird für dich wachen, für dich sorgen und für dich stehen!
-
Der hl. Kardinal Newman (1801-1890):
- "Weil nach langem Eis und Schnee, nach der drückenden Witterung des Winters, nach den Frühlingsstürmen und Regenschauern die Erde im Monat Mai sich mit neuem Grün und frischem Blätterschmuck bekränzt.
Weil überall in Feld und Garten, auf Bäumen und an Fenstern die Blumen erstehen, die Tage länger werden und den Sonnenschein uns immer länger öffnen. Dieser stumme Jubel der Natur ist der natürliche Ausdruck unserer Verehrung für diejenige, die da genannt wird „mystische Rose“ und „goldenes Haus“.
Vielleicht wendet jemand dagegen ein, in unseren Breitengraden sei der Mai oft genug rauh und kalt. Aber das beweist nichts dagegen, dass dieser Monat der Monat der Hoffnungen und Verheißungen ist. Mag das Wetter noch so trübe sein, so verheißt der Monat doch den Sommer, ja er ist sein Herold und öffnet ihm die Bahn. Mag der Himmel mit düsteren Wolken und kaltem Nebel noch so verhangen sein, wir wissen, dass früher oder später doch die Sonne durchbrechen und helles Licht die Natur und unsere Seelen erleuchten wird. Sagt doch der Prophet: „Der Glanz der Schönheit wird einst aufsteigen und uns nicht täuschen; wenn er zögert, dann nur Geduld! Denn er wird sicher kommen und unsere Hoffnung nicht zuschanden werden lassen.
Wenn also der Mai nicht die Zeit der Erfüllung ist, so ist er doch der Monat der Verheißungen (und die Verheißung ist, wie nun einmal das Leben sich gestaltet, immer näher als die Erfüllung, und unser Erwarten immer beseligender denn das Erreichen). Als die Fülle der Erwartung müssen wir aber gerade die allerseligste Jungfrau Maria betrachten. Darum ist der Monat Mai ihr in besonderer Weise geweiht. Der Prophet sagt: „Ein Reis wird hervorgehen aus der Wurzel Jesse, und eine Blume aus der Pflanze sich erheben.“ Das Reis, die Blume, ist unser gebenedeiter Herr selbst; der Wurzelstock aber und die schöne Pflanze, aus der die Blume hervorbricht, ist Maria, die Mutter des Herrn und auch unsere Mutter.
Es war prophezeit, dass Gott auf der Erde erscheinen werde, und die Erfüllung wurde angekündigt mit den Worten des Engels: „Gegrüßet seist Du, voll der Gnade! Der Herr ist mit Dir, und Du bist gebenedeit unter den Weibern.“ Die Jungfrau selbst ist also die sichere Verheißung des kommenden Erlösers, und der Monat der Verheißungen, des Sprießens und Sprossens in der Natur sowie der freudigen Erwartung in den Menschenseelen muss darum ihr geweiht sein.
Ein weiterer Grund, warum dieser Monat der allerseligsten Jungfrau geweiht wurde, ist der, dass der freudigste und an feierlichen Festen reichste Teil des Kirchenjahres in diesen Monat fällt. Wer möchte wünschen, dass der Februar, März oder April, die Zeit des Fastens und der Busse, oder der Dezember, die Zeit des Adventes – zwar der Hoffnung, aber auch der Einkehr und Reue – als Marienmonat erwählt worden wäre? Weihnachten selbst dauert keinen Monat, und obwohl der Januar das Hochfest der Epiphanie mit den folgenden Sonntagen bringt, so ist die Zeit durch das frühe Eintreten der Vorfasten (Septuagesima) doch meist recht kurz bemessen.
Der Mai aber gehört zur Osterzeit, die 50 Tage währt, und so umfasst dieser Monat gewöhnlich ganz oder doch sicher die erste Hälfte dieser Gnadenzeit. Die Hochfeste der Himmelfahrt und der Geistsendung haben fast immer, mit ein oder zwei Ausnahmen in 40 Jahren, ihren Platz im Mai Monat und ebenso die Feste der Heiligsten Dreifaltigkeit und des Allerheiligsten Sakramentes. Darum wird im Monat Mai so oft das Alleluja gesungen, dass man ihn die Zeit der Allelujas nennen könnte, weil der Herr aus dem Grabe hervorgegangen und zum Himmel aufgestiegen ist, um uns an Seiner Stelle den Heiligen Geist zu senden. Das ist also einer der Gründe, warum der Mai auf die besondere Verehrung der allerseligsten Jungfrau abgestimmt und ihr geweiht ist. [....] Der Monat muss darum mit Fug und Recht ihr gehören, da wir die großen Feste der Erbarmung Gottes, unserer Erlösung und Heiligung in den drei göttlichen Personen feiern. Aber Maria ist nicht nur die treue Dienerin ihres Herrn, sondern auch die Mutter ihres Sohnes und die Königin aller Heiligen. Die Kirche hat darum in ihrem Monat einige Feste der größten Heiligen wie ein königliches Gefolge festgesetzt:
Das Fest des Heiligen Kreuzes, an dem wir das kostbare Blut, das am Kreuze für uns geflossen ist, verehren; das Fest der Kreuzauffindung am 3. Mai. Ferner das Fest des hl. Michael und dreier Apostel, des Lieblingsjüngers Johannes, des hl. Philipp und des hl. Jakobus; sieben Päpste, insbesondere Gregor VII., Pius V. und zwei der größten Kirchenlehrer, Athanasius und Gregor von Nazianz; ferner zwei von Gott besonders begnadete Jungfrauen, die hl. Katharina von Siena [deren Fest in England im Mai gefeiert wird], und Magdalena von Pazzi; ferner eine heilige Frau, deren Name in der Geschichte der Kirche alle anderen überstrahlt, die hl. Monika, die Mutter des hl. Augustinus; und schließlich auch, besonders für das Oratorium [Newman gehört zur Kongregation des Oratoriums des hl. Philipp Neri] das Fest unseres hl. Vaters Philipp Neri, das mit seiner Novene und Oktav den halben Monat Mai erfüllt.
Das sind einige der herrlichsten Früchte der göttlichen Gnade, einige der erhabensten Gestalten, welche die Kirche in ihrer charakteristischen Eigenart zum Hofstaat ihrer Königin bestellt hat."
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria ist ganz Hingabe;
dazu die hl. Katharina v. Siena (1340-1387): - "Als Mensch war der Gottessohn von dem Wunsch getragen, zur Ehre seines Vater und für unser Heil zu wirken; und dieser Wunsch war so mächtig, dass er in seinem Eifer Leid, Schmach und Schande bis hin zu seinem elenden Kreuzestod auf sich nahm. Den gleichen Wunsch hegte auch Maria, denn sie konnte nichts anderes wünschen als die Ehre Gottes und das Heil seiner Geschöpfe."
-
Der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria können wir niemals zuviel an Verehrung zukommen zu lassen ! Nichts behält sie für sich....ihr ganzes Wesen ist Hingabe an ihren Göttlichen Sohn. Ihr Wille ist ganz im Willen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes.
Der heilige Bernhard von Clairvaux, der Förderer des Zisterzienserordens ( gestorben 1153 ), hat wunderschön die Einzigartigkeit der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria - als reinstes Gefäss der Göttlichen Erwählung und als sich völlig dem Willen Gottes hingebende Magd - in einem Bitt-Satz so zusammengefasst: - "Gewähre du uns Zutritt zu deinem Sohne, o Gebenedeite, Ermittlerin der Gnade, Spenderin des Lebens, Mutter des Heiles ! Durch dich möge uns aufnehmen, Der durch dich uns geschenkt ward."