Der Ostersamstag in der hl. Osteroktav. Es ist der Samstag vor dem Weissen Sonntag. Die Täuflinge legen ihr in der hl. Osternacht erhaltenes weisses Taufgewand wieder ab. Eine sinnbildliche Bedeutung: Auf die Zeit des durch die hl. Taufe "neugeborenen Kindleins" folgt nun die Zeit des Wachsens und Reifens im und kraft des Glaubens.
Aus der Lesung 1. Petrus 2, 1-10
- "Legt ab alle Bosheit, alle Arglist und Verstellung, alle Mißgunst und üble Nachrede. Wie neugeborene Kinder verlangt nach der geistigen, unverfälschten Milch (der wahren christlichen Lehre und der Speise der heiligen Eucharistie), damit ihr durch siezum Heile heranwachset. Ihr habt ja gekostet,wie gut der Herr ist."
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Dazu auch aus dem Bomm Volksmessbuch Lateinisch Deutsch 1962: - "In der Taufe ist Christus in uns als das Licht des Lebens aufgeleuchtet. Auch wir haben in der Taufe Christuswahrhaft angezogen, sind ein anderer Christus geworden und ziehen ihn in der hl. Kommunion innerlich von Neuem an. Möge dieses Kleid uns stets verbleiben."
- Ebenso versinnbildlicht das Ablegen des Taufkleides das Hintersichlassen alles Irdischen, das Zurücklassen des "alten Menschen". Im hl. Evangelium hören wir, dass auch unser auferstandener Herr - der neue Adam - Sein irdisches Kleid im Grabe zurückgelassen hat.
Der hl. Petrus und der hl. Johannes finden nur noch die zurückgelassenen Linnentücher vor.
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes (20,1-9): - "In jener Zeit, am ersten Wochentage, kam Maria Magdalena in der Frühe, da es noch dunkel war, zum Grabe und sah den Stein vom Grabe weggewälzt. Da eilte sie zu Simon Petrus, und zum andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und sagte zu ihnen: «Sie haben den Herrn aus dem Grabe weggenommen, und wir wissen nicht, wohin sie Ihn gelegt haben.» Da gingen nun Petrus und der andere Jünger [Johannes] hinaus und begaben sich zum Grabe. Beide eilten miteinander; der andere Jünger aber lief schneller als Petrus und kam zuerst zum Grabe. Er beugte sich vor und sah die Linnentücher daliegen, ging jedoch nicht hinein. Jetzt kam auch Simon Petrus hinter ihm nach; er ging in das Grab und sah ebenfalls die Linnentücher liegen und auch das Tuch, das Sein Haupt verhüllt hatte; es lag aber nicht bei den Linnentüchern, sondern abseits zusammengefaltet an einem eigenen Platze. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst zum Grabe gekommen war, hinein. Er sah und glaubte. Denn bisher hatten sie die Schrift noch nicht verstanden, daß Er von den Toten auferstehen müsse."
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Die Sequentia der hl. Messe: - Wir bitten Dich, o Herr: gib, daß wir ob dieser österlichen Geheimnisse uns allezeit glücklich schätzen, auf daß die fortwirkende Kraft unserer Erlösung uns zur Ursache bleibender Freude werde. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen."
Der auferstandene Herr erscheint Seinen hl. Aposteln auf dem Berg in Galiläa und erteilt ihnen den Missions- und Taufbefehl !
[Die Taufe; nicht "in den Namen" / auf "die Namen" sondern IM NAMEN / auf DEN NAMEN des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, des DREIEINIGEN Gottes: Taufe auf DEN Drei-Einen Gott
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus (28,16-20):
- "In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa, auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte. Als sie Ihn sahen, beteten sie Ihn an; einige aber zweifelten. Da trat Jesus näher und sprach zu ihnen: «Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet also hin und LEHRET alle Völker und TAUFET sie IM NAMEN des VATERS und des SOHNES und des HEILIGEN GEISTES und lehret sie alles halten, was Ich euch geboten habe. Und seht, Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.»
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Dazu aus dem Bomm Volksmessbuch Lateinisch-Deutsch 1962: - Nun herrscht Christus, der Sieger über den Tod, vom Kreuzesholz herab über Seine Erlösten (Alleluja). Im Evangelium erscheint Er Seinen Jüngern auf dem Berge und sendet sie aus, den Völkern zu predigen und sie zu taufen. Im eucharistischen Opfer erscheint Er auch uns auf dem Berge des Altares,erfüllt uns mit Seinem göttlichen Leben und sendet uns aus, allen Menschen es weiterzugeben."
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Ebensowenig wie unser Herr hier zum wahrheitsgefilterten "Dialog" aufgefordert hat, ebensowenig hat Er an Pfingsten den "Geist des Dialoges" gesandt, sondern Den aus dem Vater und Ihm, dem Sohn hervorgehenden (filioQUE) Heiligen Geist.
Auslegungen zum hl. Evangelium:
Der hl. Hilarius: - "Was nämlich ist in diesem Geheimnis des menschlichen Heiles nicht enthalten? Alles ist [von ihm] erfüllt, wie es auch aus ihm, dem ganz und gar vollkommenen, hervorgeht. Denn der Name seiner Natur stammt vom VATER, der Vater aber ist so groß, daß er nicht nochmals auf menschliche Weise einen anderen Ursprung hat, von dem her er Vater ist: Er selbst ist ungezeugt, ewig und hat in sich selber den Grund, daß er ewig ist. Er ist allein dem Sohn bekannt. Der SOHN aber ist gezeugt vom Ungezeugten, Einer von Einem, Wahrer vom Wahrem, Lebender vom Lebenden, Vollkommener vom Vollkommenen, Kraft der Kraft, Weisheit der Weisheit, Herrlichkeit der Herrlichkeit, Bild des unsichtbaren Gottes, Gestalt des ungezeugten Vaters. Der HEILIGE GEIST aber kann nicht vom Bekenntnis des Vaters und des Sohnes getrennt werden. Und nirgends fehlt dieser Trost unserer Erwartung. Hier ist er in den Gnadengaben der Unterpfand der zukünftigen Hoffnung, hier das Licht der Herzen, hier der Glanz der Seelen."
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Der hl. Chrysostomos: - "Weil er ihnen aber Großes aufgetragen hatte, richtet er ihre Herzen auf, und sagt: Seht, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Damit sagt er: Damit ihr nicht sagt, daß mein Auftrag schwierig ist, bin ich mit euch; denn ich mache alles leicht. Er sagte aber nicht nur, daß er mit jenen sein werde, sondern auch mit allen, die nach ihnen glauben würden: Denn die Apostel blieben nicht bis zum Ende der Welt, sondern er spricht sozusagen vom einen Leib der Gläubigen .
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Der hl. Leo der Grosse: - "Er, der in den Himmel aufgefahren ist, verläßt die nicht, die er als Kinder angenommen hat; er ermutigt hier unten zur Geduld, und lädt in der Höhe zur Herrlichkeit ein. An seiner Herrlichkeit lasse er selbst uns teilhaben, Christus, der König der Herrlichkeit, der Gott ist, gepriesen in Ewigkeit. Amen."
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Unser Herr und Gott Jesus Christus hat durch Sein hochheiliges Erlösungswerk die Macht Satans gebrochen ! Im und durch den wahren Glauben der unabänderlichen Lehre der Kirche so wie sie immer verkündet wurde ist dem Menschen die Waffenrüstung zum Siege geschenkt. Ohne Kampf kein Siegeslorbeer....ohne geistlichen Kampf keine Krone der Glückseligkeit.
Diesbezüglich folgende Auseinanderfaltung aus:
"Specielle Dogmatik" (1843) - "Die gebrochene Macht des Satans durch Christus befreit den Menschen von der Furcht, daß er unter dessen Herrschaft stehe, und als sein Gefangener dem ewigen Untergange hingegeben sei, eine Furcht, welche noch vor Christus die Welt beängstigte Hebr. II. 14. 15.
Die in dem gleichwohl besiegten Feindeweiter vorhandene Lust zu schaden, fordert den Christen zur beständigen Vorsicht, Wachsamkeit und grösseren Kraftanstrengung auf, indem sich um Fleische und der Welt auch noch der dritte Verführer sich gesellen kann: "Da die Leute schliefen, kam der Feind und säte Unkraut" Matth. VIII.,25. Vielleicht dass der nun so allgemein verbreitete Unglaube hinsichtlich des Teufels eine ausgeführte Hauptlist desselben zum Fange der Sorglosen ist.
Die durch Christus dem Menschen gewordene Möglichkeit, dem Teufel sich entreissen, ihm widerstehen, mit ihm kämpfen und ihn besiegen zu können, und die besonderen Aufforderungen hiezu Eph. VI. 11. ſlg. Jak. IV. 7. geben Muth und Kraft, auch wider eine Legion böser Geister zu Felde zu ziehen, auch mit den Fürsten und Gewalten der Hölle es aufzunehmen, und so jedes Böse zu bewältigen.
Diese an den Menschen gemachten Forderungen, und der in seine Hand gelegte Sieg über den Satan benehmen ihm jede Beschönigung seiner Nachlässigkeit im Guten, jede Schuldwälzung auf die zu gewaltigen Angriffe eines unsichtbaren Feindes, machen ihn vielmehr um so strafbarer, weil er ohne Umsicht und Waffenrüstung auf seinen Posten gestanden ist."
- "In jener Zeit stand Maria [Magdalena] draußen beim Grabe und weinte. Während sie so weinte, beugte sie sich vor und schaute in das Grab hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Kleidern dasitzen, einen zu Häupten und einen zu Füßen, dort wo der Leichnam Jesu hingelegt worden war. Diese sprachen zu ihr: «Frau, warum weinst Du?» Sie erwiderte ihnen: «Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin sie Ihn gelegt haben.» Nach diesen Worten wandte sie sich um und sah Jesus dastehen; sie wußte aber nicht, daß es Jesus sei. Da sprach Jesus zu ihr: «Frau, was weinest du? Wen suchest du?» Im Glauben, es sei der Gärtner, sprach sie zu Ihm: «Herr, wenn du Ihn weggetragen hast, so sag mir, wohin du Ihn gelegt hast, daß ich Ihn holen kann.» Da sagte Jesus zu ihr: «Maria!» Sie wandte sich um und sprach: «Rabboni!» das heißt: «Meister!» Jesus sagte zu ihr: «Rühre Mich nicht an; denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren. Geh aber hin zu Meinen Brüdern und sag ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und eurem Vater, zu Meinem Gott und eurem Gott.» Da ging Maria Magdalena hin und verkündete den Jüngern: «Ich habe den Herrn gesehen und das hat Er mir gesagt.»
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Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft über Maria Magdalenas emotionalen Ausnahmezustand: - "Wahrscheinlich befand sich Maria Magdalena psychisch und emotional in einem fortgesetzten Ausnahmezustand. Man kann es nachfühlen: Sie erlebte die Hinrichtung Jesu hautnah, stand mit der Mutter Jesu und anderen Frauen unter dem Kreuz, sah Jesus sprichwörtlich dran in den Tod gefoltert (die Gerichtsmedizin unserer Tage kann uns sehr detailliert Auskunft erteilen, wie grauen- und qualvoll die Kreuzigung gewesen sein muss!). Darauf das (angesichts des bevorstehenden Sabbat) überstürzte Begräbnis; kaum Zeit, den leblosen Körper zu waschen, zu salben und um Abschied zu nehmen! Hastig wird Jesu Leib in das Grab gelegt und der Stein davor gewälzt … all das steckt man nicht einfach so weg, das lässt einem keine Ruhe, das treibt einem auch mitten in der Nacht noch an das Grab, um wenigstens in der Nähe des Leichnams irgendetwas wie Nähe spüren zu können. Ein Quantum Trost in der totalen Trostlosigkeit, mittendrin in einer bis ins Mark reichenden Verstörung! Die Menschen in der Bibel waren Menschen wie wir. Sie hegten die gleichen Gefühle und litten dieselben Schmerzen an Körper, Seele und im Gemüt, wie auch wir heute Ähnliches erleiden! Sie wurden erschüttert, waren beklommen, bekamen es mit der Angst zu tun, wussten weder aus noch ein. Darin unterscheiden Sie sich keinen Deut von uns – das dürfen wir nicht vergessen. Maria Magdalena war so neben der Spur, dass sie den Herrn nicht einmal erkannte, als dieser ihr leibhaft gegenüberstand, "sie wähnt, es sei der Gärtner" (Joh 20, 15). Erst indem Jesus diesen im Wähnen sich buchstäblich am Rand des Wahnsinns bewegende und weinende Frau heilend bei ihrem Namen ruft und sie damit wieder zu sich selbst bringt, dringt er zu ihr durch: „Maria“ – nun erkennt sie ihn: „Rabbuni! Das heißt: Lehrer!“ (Joh 20, 16)."
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Einige Auslegungen der Kirchenväter:
Der hl. Chrysostomos: - "Warum wandte sie sich um, obwohl sie von den Engeln noch keine Antwort gehört hatte? Es scheint mir, Christus sei, während sie sprach, hinter ihr erschienen, und die Engel hätten ihren Gebieter gesehen, und durch ihre Haltung, Blick und Bewegung sogleich zu erkennen gegeben, daß sie den Herrn sahen. Und das könnte Maria dazu gebracht haben, sich umzuwenden. Den Engeln erschien er als Gebieter, der Frau aber nicht, damit sie nicht beim ersten Anblick die Besinnung verlöre. Sie sollte allmählich und nicht plötzlich zu der gewaltigen Erkenntnis geführt werden."
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Der hl. Gregor der Grosse: - Er fragt nach der Ursache ihres Schmerzes, auf daß ihre Sehnsucht nochmals wachse; denn bei der Nennung des Namens dessen, den sie sucht, würde sie in noch größerer Liebe entbrennen.
Aber wenn sie ihn für einen Gärtner hielt, warum sagte sie ihm dann nicht, wen sie sucht, sondern antwortet: "Wenn du ihn weggenommen hast [...]"? Die Liebe freilich bewirkt, daß jemand nicht glauben kann, daß der, die eigenen Gedanken ausfüllt, jemandem andern unbekannt sein könnte. Nachdem nun der Herr nicht erkannt worden war, als er sie mit der allgemeinen Anrede "Frau" angesprochen hatte, nennt er sie beim Namen: "Jesus sagte zu ihr: Maria" - als wollte er sagen: Erkenne doch den, von dem Du gekannt bist. Da sie nun beim Namen genannt wird, erkennt sie ihn: es ist derselbe, der sie mit äußerlich vernehmbaren Worten ruft, und sie innerlich lehrte, ihn zu suchen".
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Der hl. Augustinus: - "Er sagt nicht: Ich gehe hinauf zu unserem Vater, sondern: "zu meinem Vater und zu eurem Vater". Auf andere Weise ist er "mein Vater" als "euer Vater"; er ist mein Vater von Wesen, der eure aufgrund der Gnade. Er sagt auch nicht: zu unserem Gott, sondern: "zu meinem Gott", unter dem ich als Mensch stehe,. "und eurem Gott", zwischen dem und euch ich Mittler bin."
"Vollständiges Lese- und Gebetbuch für katholische Christen" (1789):
- "Hochgepriesen, Vater! sei deine Vaterliebe. Du hast uns durch die Auferstehung deines Sohns zur lebendigen Hoffnung wiedergeboren. Der erstandene, lebende Christus kann unsern Geist, der von Gott ist, und zu Gott hin aufstrebt – von dieser verweslichen Lemhütte losmachen. Er kann dem Gefangenen Erledigung geben; dem Gebundenen die Fessel abnehmen, und den Kerker aufthun. Er kann uns ins Vaterland führen, daß uns nichts widriges aufstößt. Er kann aus dem verweslichen das unverwesliche, aus dem sterblichen das unsterbliche Leben auferwecken. Er Selbst war eine Leiche, ohne Atem, ohne Bewegung. Seine Augen sahen nicht mehr; Seine Ohren hörten nicht mehr; Sein Herz bewegte sich nicht mehr. Er starb wie alle, die gestorben sind, und sterben werden. Aber Er blieb nicht im Tode: Er lebt wieder. Wahrhaftig, durch einen Menschen kam der Tod; durch einen Menschen kommt die Auferstehung der Toten. Adam ging allen voran ins Grab; Jesus geht allen voran ins ewige Leben. Er starb, und lebt durch Gotteskraft: wir sterben, und werden leben durch die Kraft des Auferstandenen. Jetzt tragen wir das Bild des irdischen Adams; einst werden wir das Bild des himmlischen tragen. Die Toten werden wiederleben. O Hoffnung aller Hoffnungen! Und dies Wiederleben der Toten ist so gewiß, wie das Sterben der Lebenden. O Freude aller Freuden! Also dies mein Angesicht wird einst Todeserblassen – und das erblaßte wieder lebendig werden. Dieser redende Mund wird einst geschlossen werden – und der im Tode geschlossene wird wieder redend werden. Dies schlagende Herz wird einst erstarren – und das erstarrte wird wiederschlagend werden. Dieses sehende Auge wird einst erlöschen – und das erloschene wird wieder sehend werden. Dieser ganze, kraftvolle, gesunde, lebendige Leib wird einst ein kalter Leichnam – und der kalte Leichnam, oder vielmehr der Staub, in den der Leib wird aufgelöset werden – dieser Todesstaub wird wieder ein lebendes, thätiges Gottesbild, ein lebendiger Mensch werden. Und diese Hoffnung ist so gewiß, als mein Leben; ist so gewiß, als die Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu Christi. Die Posaune wird schallen, und die Toten werden auferstehen; das Verwesliche das Unverwesliche, das Sterbliche die Unsterblichkeit anziehen".
Die Lesung aus dem hl. Evangelium nach Johannes 21,1-14:
Der auferstandene Herr erscheint den erfolglos fischenden Jüngern am Ufer des Sees Tiberias; Er fordert sie auf, das Netz auf der rechten Seite - rechte Seite wieder als Bild für die Kinder Gottes, den behüteten Schafen im Gegensatz zur linken Seite der Kinder der Welt, den verworfenen Böcken - erneut auszuwerfen und das Netz wird voll und reisst nicht - ein Bild für die Gemeinschaft der Heiligen im Reiche Gottes. Er reicht ihnen erneut eine geheimnisvolle Speise; Fisch und Brot als Bild für die hl. Kommunion.
Aus dem Bomm Volksmessbuch 1962: - "Wieder erscheint der Auferstandene den Jüngern und auch uns. In dem wunderbaren Fischfang zeigt Er uns das Geheimnis des Reiches Gottes an, in dem die Jünger nun wirken sollen; denn die 153 Fische sind ein Bild der Gläubigen, die zu Christus gelangen. Wieder reicht der Herr den Jüngern - und in der Kommunion auch uns - geheimnisvolle Speise, einen Fisch und Brot. Es ist dies die dritte Erscheinung Christi unter uns."
Wir hören im hl. Evangelium, dass der auferstandene Herr bei seiner Erscheinung am See Tiberias an dessen Ufer stand, während die Jünger sich auf den Wogen des Meeres befanden. Die tiefere Bewandtnis dieses Geschehens legt der hl. Gregor der Grosse (540-604) aus: - "Man kann auch fragen, warum der Herr nach der Auferstehung am Ufer steht, während die Jünger sich auf dem Meer abmühen. Vor seiner Auferstehung wandelte er schließlich in Gegenwart der Jünger auf dem Meer. - Das Meer bezeichnet nämlich diese Weltzeit, die durch die Stürme der Prozesse und die Wogen des vergänglichen Lebens aufgewühlt wird, wohingegen das feste Ufer die beständige Dauer der ewigen Ruhe darstellt. Weil also die Jünger noch mitten in den Fluten des sterblichen Lebens standen, arbeiteten sie auf dem Meer, unser Erlöser dagegen hatte nach der Auferstehung die Vergänglichkeit des Fleisches bereits hinter sich gelassen und stand am Ufer." -
Wie wir bei der Auslegung des hl. Evangeliums vom Osterdienstag gehört haben, wird mit der Auferstehung des Leibes auch keine Vergänglichkeit mehr sein.... für den verklärten Leib werden keine Notwendigkeiten wie etwa Essen und Trinken mehr sein; alleine die Möglichkeiten werden bestehen bleiben. Dies hat der auferstandene Herr auch durch sein Essen mit den Jüngern belegt.
Der hl. Augustinus (354-430) dazu: - "Die Leiber der Gerechten aber werden, wenn sie auferstehen, nicht des Lebensbaumes (Vgl. Gen 2,9; 3,22.24 ) bedürfen, um nicht an einer Krankheit oder vom Alter ausgezehrt zu sterben, noch werden sie irgendeine andere materielle Nahrung brauchen, um die Beschwerden von Hunger oder Durst zu vermeiden. Sie besitzen vielmehr das sichere, unverlierbare Geschenk der Unsterblichkeit, so daß sie essen können, wenn sie wollen, aber nicht durch eine Notwendigkeit dazu gezwungen werden. Nicht die Möglichkeit, sondern die Notwendigkeit zu essen und zu trinken wird diesen Leibern genommen sein. Genauso aß und trank unser Erlöser nach der Auferstehung mit seinen Jüngern - er besaß ja bereits einen verklärten, aber doch wahren Leib: Er tat es, nicht weil er der Nahrung bedurfte, sondern weil er es konnte." -
Über die Auferstehung unseres Herrn aus: "Vollständiges Lese- und Gebetbuch für katholische Christen" (1789): - "Er kam aus dem Grab siegreich zurück, und brachte Leben für alle mit. Er ist der Erbherr aller Dinge; Er kann auch uns unser Erbgut im Himmel – in Besitz geben. Die Sünde und der Tod hat uns alle Hoffnung zu diesem unvergänglichen Erbgut benommen. Ein Toter hätte uns von der Herrschaft der Sünde und des Todes nicht befreien können. Jesus hat uns also durch Seine Auferstehung dieses aufbehaltene Erb zugesichert. Er ist das Haupt; wir Seine Glieder. Er zieht uns nach Sich, wie das Haupt die Glieder nach sich zieht. Er stärkt uns, reinigt uns, belebt uns zum Mitgenuß des unbefleckten Erbguts im Himmel. Hochgepriesen, Vater! Sei deine Vaterliebe. Du hast uns durch die Auferstehung deines Sohnes zur lebendigen Hoffnung wiedergebohren. Der Auferstandene kann unsre Sünde tilgen, wie eine Wolke, und unsre Missethaten, wie einen Nebel. Er ist das Lamm, das die Sünden der Welt hinwegnimmt; Sein Blut reinigt von aller Missethat. Er ist der Sündenvergeber, Er der Sündentilger. Er vermag, was keiner vermag. Er kann das Unreine rein, das Böse gut, das Schwache stark, das Tote lebendig machen. Er kann die Wurzel der Sünde tilgen; Er kann den Stachel des Todes entkräften."
Die Feier des Osterfestkreises dauert bis zum Pfingsfest. So lange feiert die Heilige Mutter Kirche die Osterfreude der Auferstehung unseres Herrn.
Die hl. Osterwoche - die hl. Osteroktav von Ostersonntag bis Weissen Sonntag - ist in der Rangordnung an erster Stelle; es sind alles Festtage 1. Klasse und können durch keine andere Feste verdrängt werden. Da die hl. Osterwoche heute in ihrer grossen Bedeutung kaum mehr wahrgenommen wird, wollen wir sie hier gerade deshalb besonders würdigen.
Auf den Ostermontag folgt der Osterdienstag.
Die Lesung aus dem hl. Evangelium: Der auferstandene Herr erscheint den erschreckten Jüngern
und zeigt seine Hände und Füsse; Er isst den von den Jüngern gereichten Fisch und Honig und reicht die Speise den Jüngern:
Über die Bedeutung von Fisch und Honig aus dem Bomm-Volksmessbuch Lateinisch-Deutsch 1962:
- "Im heiligen Opfer wird der Herr auch in unsere Mitte treten, uns den Frieden bringen und uns heilige Speise zu kosten geben, Fisch und Honig sind nämlich Bilder für die hl. Eucharistie, in der wir Christus den wahren Fisch empfangen, und das Himmelsbrot, Das alle Süssigkeiten in sich begreift. Christus heisst der Fisch, griechisch Ichthys, und wird unter dem Bilde des Fisches dargestellt, weil die Buchstaben dieses griechischen Wortes die Anfangsbuchstaben der Worte sind: Jesous Christos, Theou Yios, Soter, welche bedeuten: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser."
Das hl. Evangelium berichtet, dass unser Herr bei seiner Erscheinung mit seinen Jüngern auch gegessen hat.
Der hl. Beda Vulnerabilis ( Kirchenlehrer, +735) erschliesst uns diese Begebenheit näher: - "Um ihnen also die Wahrheit seiner Auferstehung zu zeigen, will er sich von den Jüngern nicht nur berühren lassen, sondern auch mit ihnen essen, damit sie nicht meinten, er sei ihnen bloß wie eine Einbildung und nicht leibhaft erschienen.
Er aß also nach der Auferstehung nicht, weil er einer Speise bedurft hätte, noch wollte damit zu verstehen geben, daß wir bei der Auferstehung, die wir erwarten, noch körperliche Nahrung bräuchten.
Er wollte uns vielmehr auf diese Weise über die Natur des auferweckten Leibes unterrichten.
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Unser verklärter Leib wird denn nach der Auferstehung keinerlei Nahrung mehr bedürfen. Zu welch einer für uns jetzt noch unfassbaren Herrlichkeit der Leib eines in der Gnade Christi Verstorbenen gewandelt wird, hat Hw Prof. Matthias Josef Scheeben eindrücklich in "Der Heilige Geist:" umschrieben:
- "Unser Leib wird mit einem übernatürlichen Licht umgeben und durchdrungen, das ihm höchsten Glanz und grosse Kraft verleiht. Dieses Licht ist über alles irdische, natürliche Licht erhaben und unseren jetzigen schwachen Augen völlig unzugänglich. Dann aber ist der verklärte Leib der Seele ähnlich; mit ihr zusammen strahlt er ihre innere Herrlichkeit nach aussen: DIE GÖTTLICHE GLUT DES HEILIGEN GEISTES." - Siehe bitte auch: Der erschaffene Mensch: Einheit von Seele und Leib
Zur Auferstehung unseres Herrn aus: "Vollständiges Lese- und Gebetbuch für katholische Christen" aus dem Jahre 1785:
- "An der Auferstehung deines Sohnes hast Du uns, Vater einen Grundstein unsers Glaubens, und eine Hauptsäule unsrer Hoffnung gegeben. Was Jesus Christus für uns thun will, hat Er durch Sein Sterben am Kreuz erwiesen: aber was Er für uns thun kann, da für ist uns seine Auferstehung ein theures Unterpfand. Sein Sterben beweiset Seine Liebe: aber Seine Auferstehung offenbaret Seine Macht. Aus Schwachheit ward Er gekreuzigt: aber nun lebt Er durch Gotteskraft. Ja, Vater! Du hast uns an deinem Sohn nicht bloß einen Lehrer gegeben, der lehrt und stirbt; sondern einen lebendigen Heiland, der selig ist und selig macht. Du hast uns an deinem Sohn nicht bloß ein Tugendbeispiel verschafft, das auch nach dem Tode des Tugendhaften noch Gutes wirkt: sondern einen lebendigen Erretter, der heilig ist und heilig macht. Du hast uns an deinem Sohn nicht etwa einen Propheten gegeben, der deinen Willen kund thut: sondern einen in allen Dingen versuchten, für alle unsre Angelegenheiten innig sorgenden Bruder, der mit Weisheit und Macht und Liebe sich Seiner Brüder annimmt. Du hast uns an Ihm einen Herrn gegeben, der hört und antwortet; einen König, der hilft und segnet. Er ist von Todten auferstanden, und kann von Todten erwecken. Er lebt, und kann lebendig machen." [....]
Heute wurde bei uns nach Ende der hl. Messe im trindentinischen Ritus gemeinsam für den verstorbenen Papst Franziskus gebetet. Schliessen wir ihn auch in unsere persönlichen Gebete mit ein.
Beten wir auch um Erleuchtung der Kardinäle für die kommende Papstwahl !!!! -
Herr Jesus Christus ! Mit dem ganzen, unendlichen Reichtum Deines göttlichen und menschlichen Lebens bist Du gegenwärtig unter den leblosen Gestalten dieses heiligen Sakramentes. Wir beten Dich an. Wir danken Dir, dass Du als Auferstandener in unserer Mitte wohnst.
Durch die Sünde war einst der Tod in die Welt gekommen. Weil alle gesündigt hatten, waren alle dem Tod verfallen. (Röm 5,12) Denn der Sold der Sünde ist der Tod. (Röm 6,23) Doch Du, o Herr, hast uns geliebt, da wir noch Sünder waren. Du selbst, der Sündlose, nahmst unsere Last auf Dich. Der Schuldschein, der dar zeugte wider uns, hast Du gelöscht mit Deinem eigenen Blut. Als makelloses Osterlamm gabst Du Dein Leben für die Sünder. Du aber bist das Leben selbst. Von Ewigkeit bist Du gezeugt, des gleichen Wesens mit dem Vater. Du bist die Auferstehung und das Leben. Du konntest auch als Mensch nicht die Verwesung schauen. Als Sieger über Tod und Teufel entstiegen Du Deinem Grab, wie Du vorausgesagt: Reisst diesen Tempel nieder. Ich will ihn in drei Tagen neu errichten. (Joh 2,19) Du hast den Tod vernichtet durch Dein Sterben. Durch Deine Auferstehung erwarbst Du neues Leben für die Sünder. Verschlungen ist der Tod im Sieg! Tod, wo ist ein Stachel ? Lasset uns preisen den Herrn! Alleluja! Dank sei dem Vater, Er hat uns den Sieg geschenkt, durch Christus Seinen Sohn!
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr"
Die Freude über die Auferstehung unseres Herrn feiert die Heilige Mutter Kirche 50 Tage.
Dabei umfasst die Oster-Oktav die acht Tage vom Ostersonntag bis zum Weissen Sonntag / dem Barmherzigkeitssonntag. Diese Tage werden alle wie Hochfeste gefeiert !
Der Weisse Sonntag trägt seinen Namen aufgrund der frühereren Praxis des an diesem Tag letztenmal Tragens des weissen Taufkleides durch die Neugetauften.
In den Tagen nach Ostersonntag wird in den Lesungen das Augenmerk auf das Wirken der hl. Apostel Petrus und Johannes gerichtet. Die Evangelien wiederum berichten v.a. über Erscheinungen des auferstandenen Herrn.
Dazu Pater Biffart von der Petrus-Bruderschaft:
- "Gerade das hohe Osterfest zeigt uns das Fundament unseres Glaubens auf. Es ist die Verkündigung der Apostel, die Zeugen des Auferstandenen geworden sind. Der österliche Glaube beruht auf Augenzeugen, die den Auferstandenen selbst gesehen, Ihn berührt, mit Ihm gesprochen haben. Gott ließ es zu, daß unter den Aposteln Zweifler waren, daß wir um so leichter ihrem Zeugnis Glauben schenken können: Jesus lebt! Er ist wahrhaft Gottes Sohn. Der hl. Gregor der Große predigt:
„Daß Thomas nicht glaubte und Jesus seine Wunden von ihm berühren ließ, geschah nicht aus Zufall, sondern aus göttlicher Fügung. Der zweifelnde Jünger berührte die Wunden am Leibe seines Meisters und heilte dadurch die Wunden unseres Unglaubens. Der Unglaube des Thomas hat unserem Glauben mehr genutzt, als der Glaube der übrigen Apostel; denn während jener durch Berührung zum Glauben gebracht wurde, hat er uns jeden Zweifel genommen und unseren Glauben selbst begründet."
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Der Ostermontag war früher eingebunden in die "drei Auferstehungstage" , also einem "Auferstehungs-Triduum", von Oster-Sonntag bis Oster-Dienstag. So hatte es Papst Urban VIII. im Jahre 1642 bestimmt.
Heute steht der Ostermontag fast etwas "verloren" da.....und doch ist seine Bedeutung nicht minder wichtig. Er ist gleichsam das fortdauernde "Echo" des OSTER-SONNTAGES!
Zum Ostermontag einige Gedanken des hl. Josefmaria Escriva: ( Begründer des "Opus Dei") zu der Begegung der Emmaus-Jünger mit dem auferstandenen Herrn:
- "Als sie das Dorf erreichen, geht die Wanderung zu Ende. Die beiden Jünger sind - ohne es zu merken - von den Worten und der Liebe des menschgewordenen Gottes in ihrem Herzen tief getroffen.
Sie bedauern, daß der Herr weiterzieht. Denn Er grüßte sie und tat, als wolle Er weitergehen (Lk 24,28). Er, unser Herr, drängt sich nie auf. Er möchte, daß wir Ihn von uns aus rufen, nachdem wir die Reinheit seiner Liebe, die Er uns in die Seele gelegt hat, einmal erahnt haben. Wir müssen Ihn nötigen, Ihn bitten: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt (Lk 24,29), es wird Nacht.
So sind wir: immer wenig kühn, vielleicht aus Unaufrichtigkeit, vielleicht aus Scham. Im Grunde denken wir: Bleibe bei uns, denn unsere Seele ist von Finsternis umhüllt, und nur Du bist das Licht, nur Du kannst die Sehnsucht in uns stillen, die uns verzehrt. Denn verkennen wir unter den wunderbaren, edlen Gaben nicht die beste von allen: Gott für immer zu besitzen (Gregor von Nazianz, Epistolae, 212 (PG 37, 349]).
Jesus bleibt. Wie dem Kleophas und seinem Begleitergehen uns die Augen auf, da Christus das Brot bricht.
Mag Er auch unseren Blicken wieder entschwinden, fortan werden wir fähig sein, uns von neuem auf den Weg zu machen, während die Nacht hereinbricht, um zu den anderen über Ihn zu sprechen, denn soviel Freude kann ein Herz allein nicht fassen.
Der Weg nach Emmaus... Welch gewinnenden Klang hat Gott diesem Namen geben wollen. Emmaus - das ist die ganze Welt, denn der Herr hat die Wege Gottes auf Erden geöffnet."
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Aus einer Predigt zum Ostermontag von Hw Klaus Klein-Schmeink: - "Brannte uns nicht das Herz...Und in derselben Stunde brachen sie auf.
Liebe Schwestern und Brüder, mit brennendem Herzen machen sich die Jünger von Emmaus auf den Weg, um den anderen zu erzählen, dass Jesus lebe. Sie sind Feuer und Flamme für den Auferstandenen. Ihre Begegnung mit ihm schenkt ihn einen nie dagewesenen Elan.
Dank solcher Menschen - mit für Christus entbrannten Herzen - haben wir hier unseren Glauben erhalten. Dank der Apostel, dank der Missionare der frühen Kirche, dank des hl. Liudger, der ersten Bischofs unserer Diözese, dank so vieler Heiliger und Seliger, dank so vieler Glaubenden aus allen Schichten, dank unserer Eltern, Lehrer... [....] Brannte uns nicht das Herz...Und in derselben Stunde brachen sie auf. Was hat das Herz der Jünger damals brennen gemacht? Schauen wir uns die Stelle genauer an. Vielleicht finden wir dort Hinweise.
Er sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn. Als sie mit Christus beteten erkannten sie ihn. Im sakramentalen Zeichen der Eucharistie, im Brotbrechen erkannten sie ihn.
Nicht während sie über ihn redeten, sondern während sie mitihm redeten, Gottesdienst feierten, erkannten sie ihn. [....] Das Gebet und die Feier der Sakramente sind der Weg, um Christus wirklich zu begegnen, die Herzen zu entflammen. Das ist das Entscheidende. Das bleibt das Entscheidende. [....] Um das Feuer des Glaubens im Herzen, in meinem Herzen wach zu halten, bedarf es des beständigen Gebetes, des würdigen Empfanges der Sakramente. Gebet und Sakramente sind sozusagen das Holz, das dem Feuer Nahrung gibt. Selbst das kleinste Stoßgebet hält den Glauben am Brennen, wie ein kleiner Reisigzweig das Feuer. [....] Liebe Schwestern und Brüder, vielleicht werfen Sie mir jetzt innerlich vor, dass ich die ganze Sache vereinfache. Als ob das Gebet und die Sakramente alles wäre. Vielleicht haben Sie mit diesem Vorwurf sogar Recht.
Aber ich bin sicher, felsenfest davon überzeugt, dass ohne Gebet und Sakrament alles nichts wäre. Ein geistlich erfahrener Autor hat einmal gesagt: "Katholiken, die nicht mehr regelmäßig beten und die Sakramente empfangen leben für eine gewisse Zeit noch von ihren geistlichen Reserven und dann... vom Schwindeln...".
Damit die Flamme des Glaubens weitergegeben werden kann, muß die Kirche eine betende Kirche sein. Und die Kirche sind wir, sind Sie und ich. Das Gebet, egal ob vorformuliert oder frei, ob lang oder kurz, ob Dank oder Bitte - das Gebet ist immer ein Zeichen der Treue. Wer betet, bleibt Gott treu. Wer die Sakramente empfängt, bleibt Gott treu. Das gilt für jeden Gläubigen wie für die ganze Kirche.
Aus dem Schott-Messbuch 1962: - "Alle Tage der Osterwoche gelten der Liturgie als Festtage. Die Neugetauften wohnten in weißen Gewändern der Messe bei; deshalb beziehen sich die Texte der Meßfeier vielfach auf die in der hl. Taufe erlangte Wiedergeburt. Auch wir danken in diesen Tagen für die Gnade, die uns im Empfang der hl. Taufe zuteil geworden, und sind uns des neuen Lebens in Christus und der Reichtümer des Christenstandes bewußt.
Zum Hochfest Ostern, der Auferstehung unseres Herrn:
- "DAS IST DER TAG, DEN UNS DER HERR BEREITET.
Das ist der Tag, den uns der Herr bereitet, Alleluja! Lasset uns frohlocken und fröhlich sein, Alleluja! Mit frohem Herzen kommen wir heute zu Dir, Herr Jesus Christus, um Deine Auferstehung zu feiern. Wie die Jünger am Osterabend sich freuten ,als sie Dich, ihren Herrn, sahen, so freuen auch wir uns über Deine Gegenwart hier in unserer Mitte. Lobpreis und Ehre sei Dir in Ewigkeit! In fremder Gestalt warst Du mit den beiden Jüngern nach Emmaus gegangen. Auch hier bist Du in fremder Gestalt unter uns. Aber unsere Augen sind aufgetan durch den Glauben, und wir erkennen Dich unter der Gestalt des eucharistischen Brotes. Wohl sehen wir Deine Wundmale nicht, aber mit Thomas bekennen wir: Mein Herr und mein Gott!
Wir danken Dir für diesen Glauben! Denn selig sind ja, die nicht sehen und doch Glauben.
Wohl hast Du uns in diesem Sakrament das Andenken an Dein Leiden hinterlassen, aber Du bist doch nicht als ein Leidender hier, sonden als der Sieger über Sünde und Tod. Nach Deiner Auferstehung wirst Du nicht mehr sterben. Der Tod hat keine Macht mehr über Dich. Wohl trägt auch Dein verklärter Leib noch die Male Deiner Wunden - unseren Augen jetzt verborgen - doch nicht als Zeichen Deiner Erniedrigung, vielmehr als Zeichen Deines Sieger über Tod und Leiden und als Zeichen Deine Liebe zu uns Sündern. Dank sei Dir, Herr! Das ist der Tag, den uns der Herr bereitet! Alleluja! Lasst uns frohlocken und fröhlich ein! Alleluja!
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist wie es war im Anfang so auch jetzt und in Ewigkeit. Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Die Auferstehung; Schlussszene aus "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson
(Kurze Anmerkung: Mel Gibbson ist gerade dabei einen zweiten Teil fertigzustellen mit dem Titel "The Passion of the Christ II - The Resurrection"; dieser handelt von den drei Tagen zwischen der Grablegung und der Auferstehung Christi)
"CHRISTUS gestern und heute Anfang und Ende Alpha und Omega Sein sind die Zeiten Sein die Jahrhunderte Sein ist die Herrlichkeit und das Reich Durch alle Äeonen der Ewigkeit. Amen." (Aus der Liturgie der Osternacht.)
"Tulerunt Dominum meum" von Nicolas Gombert (1495-1560); vorgetragen von "Oxford Camerata"
Tulerunt Dominum meum, et nescio ubi posuerunt eum. Dicunt ei angeli: 'Mulier, quid ploras? Surrexit, sicut dixit, praecedet vos in Galilaeam, ibi eum videbitis, alleluja.' Cum ergo fleret, inclinavit se, et perspexit in monumentum, et vidit duos angelos sedentes, qui dicunt ei: 'Praecedet vos in Galilaeam, ibi eum videbitis, alleluja.
Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Die Engel sagen zu ihr: „Frau, warum weinst du? Er ist auferstanden; Er wird euch nach Galiläa vorangehen. Dort wirst du ihn sehen, Halleluja.‘ Während sie weinte, neigte sie sich, und schaute in das Grab, und sah zwei Engel sitzen, die zu ihr sagten: „Er wird euch nach Galiläa vorangehen, Dort werdet ihr ihn sehen, Halleluja
Der hl. Papst Leo der Grosse: -
"Unter allen Tagen, die die christliche Frömmigkeit in Ehren hält, STEHT OSTERN AN ERSTER STELLE: Durch Ostern erhalten alle anderen Feste der Kirche Gottes ihre Weihe." -
Aus dem Bomm Volksmessbuch 1962: - "Mit dem Jubel der Auferstehungsmesse hat die hohe Zeit der immerwährenden Osterfreude begonnen. 50 Tage lang dauert sie nun fort. Sie ist wie ein einziger grosser Festtag, ein einziges Ostern. In milder, ungetrübter Heiterkeit erstrahlt das geistige Licht der Osrersonne über uns und in aller Herzen, die neue Gnadenschöpfung hegend. Was wir bereitet in der Zeit der Läuterung und Busse, nun ist es aufgekeimt durch Christi Gnade. Vereint mit Christus dürfen wir in Freude den Lohn geniessen für die Mühen, der doch, weil Christus ihn für uns erworben, all unser Mühen und Verdienen in seiner Gnadenfülle übertrifft."
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Aus dem römischen Katechismus: - "Die Auferstehung Jesu
Nachdem CHRISTUS DER HERR am Freitag, in der neunten Stunde des Tages, am Kreuze seinen Geist ausgehaucht hatte und an demselben Tage abends von seinen Schülern begraben worden war, die mit Erlaubnis des Landpflegers Pilatus den Leib des Herrn vom Kreuze herabgenommen und in das neue Grabmal eines nahen Gartens getragen hat, wurde am dritten Tage nach seinem Tode, welches ein Sonntag war, in aller Frühe seine Seele wieder mit dem Leibe vereinigt, und so ist der, welcher jene drei Tage tot gewesen war, wieder zum Leben, aus dem er sterbend geschieden war, zurückgekehrt und auferstanden. Aber unter dem Worte “Auferstehung”ist nicht bloß das zu verstehen, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, was vielen anderen gemeinsam war; sondern dass er DASS ER AUS EIGENER MACHT UND KRAFT AUFERSTAND, was bei ihm eigentümlich und einzig ist. Denn es liegt nicht in der Natur, noch ist es irgend einem Menschen gegeben, dass er sich selbst aus eigener Kraft vom Tode zum Leben zurückrufen kann. Dieses ist vielmehr bloß der höchsten MACHT GOTTES vorbehalten, wie wir aus jenen Worten des Apostels ersehen: “Obwohl er gekreuzigt ist aus Schwachheit, SO LEBT ER DOCH AUS GOTTES KRAFT” (2 Kor 13,4). Weil aber diese weder von Christi Leib im Grabe, noch von seiner Seele, als sie in die Unterwelt hinabstieg, je getrennt war, so war die göttliche Kraft sowohl im Leibe, um sich mit der Seele wieder zu vereinigen, als in der Seele, um wieder zum Leibe zurückkehren zu können; DURCH SIE WAR ES IHM AUCH MÖGLICH, IN EIGENER MACHT wieder aufleben und von den Toten erstehen zu können. Dieses hat aber David, vom Geiste Gottes erfüllt, mit folgenden Worten vorhergesagt: “Es hat ihm geholfen seine Rechte und sein heiliger Arm” (Ps 97,2). Dann hat es auch der Herr selbst durch das göttliche Zeugnis seines Mundes bestätigt: “Ich gebe mein Leben hin, um es wieder zu nehmen” (Joh 10, 17f). Zu den Juden sprach er auch, um die Wahrheit dieser Lehre zu bekräftigen: “Löset diesen Tempel auf, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten” (Joh 2,19). Obgleich sie dies von jenem prächtig aus Stein erbauten Tempel verstanden, so redete er doch, wie es durch die Worte der Schrift an eben dieser Stelle erklärt ist, vom Tempel seines Leibes. Wenn wir aber in den Schriften bisweilen lesen, Christus der Herr sei vom Vater auferweckt worden, so ist das auf ihn als Menschen zu beziehen; wie hinwieder das auf ihn als Gott geht, wenn es heißt, dass er durch eigene Kraft auferstanden sei."
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Der hl. Ambrosius über gleichsam das Herz unseres Glaubens: - . „Nicht darin besteht das Verdienst des Christen, zu glauben, daß Christus gestorben ist, sondern zu glauben, daß er von den Toten auferstanden ist.“
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Der hl. Josefmaria Escriva: - CHRISTUS LEBT ! Das ist DIE WAHRHEIT, die unseren Glauben mit Inhalt erfüllt. JESUS, DER am Kreuz starb, IST AUFERSTANDEN, ER HAT ÜBER den Tod GESIEGT, ÜBER die Macht der Finsternis, über den Schmerz und die Angst. Fürchtet euch nicht, diesen Gruß entbot der Engel den Frauen, die zum Grabe gingen. Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. ER IST AUFERSTANDEN, er ist nicht hier. Haec est dies quam fecit Dominus, exsultemus et laetemur in ea, das ist der Tag, den der Herr gemacht hat, da laßt uns frohlocken und fröhlich sein. DAS IST DER TAG, DEN DER HERR GEMACHT HAT, LASST UNS FROHLOCKEN UND FRÖHLICH SEIN"
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Ein Lied aus dem "Gotteslob" fasst das hochheilige österliche Geschehen in vortreffliche Strophen: - Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden! Da sieht man Seiner Gottheit Macht, sie macht den Tod zuschanden.
Ihm kann kein Siegel, Grab noch Stein, kein Felsen widerstehn. Schliesst Ihn der Unglaub' selber ein, er wird Ihn siegreich sehn. Alleluja, alleluja, alleluja!
Wo ist dein Sieg, o bittrer Tod? Du selber musst erbeben; der mit dir rang, ist unser Gott, Herr über Tod und Leben. Verbürgt ist nun die Göttlichkeit von Jesu Werk und Wort; und Jesus ist im letzten Streit für uns ein sichrer Hort. Alleluja, alleluja, alleluja! [....]
Aus dem Schott-Messbuch 1962: -
DOMINICA RESURRECTIONIS (OSTERSONNTAG)
1. Kl. mit Oktav 1. Kl. – Farbe weiß Stationskirche: Groß St. Marien
«FEST DER FESTE» wird Ostern seit uralten Zeiten genannt, weil es, wie der hl. Bischof Gregor von Nazianz sagt, alle andern Feste überragt, wie der Glanz der Sonne die Sterne überstrahlt. In der Mitte des 5. Jahrhunderts sagt der hl. Papst Leo der Große: «Unter allen Tagen, die die christliche Frömmigkeit in Ehren hält, steht Ostern an erster Stelle: durch Ostern erhalten alle anderen Feste der Kirche Gottes ihre Weihe.»
Fest der Feste ist Ostern schon deshalb, weil es das älteste Fest ist: es reicht bis tief hinein ins Alte Testament. Das jüdische Osterfest (Pascha) erhielt das Andenken an das erbarmungsvolle «Vorübergehen» (das bedeutet Pascha, die aramäische Nebenform des hebräischen Pesach) des Würgeengels an den mit dem Blute des Osterlammes bezeichneten Häusern der Israeliten und damit überhaupt das Andenken an die sich daran anschließende wunderbare Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Die Juden feierten dieses Fest acht Tage hindurch.
Im christlichen Osterfest lebt das altjüdische weiter fort, aber mit neuem Geiste erfüllt. Was dort in unvollkommenem Schatten vorbedeutet war, kam in Christi Leiden und Auferstehen zu vollkommener Erfüllung: CHRISTUS IST DAS WAHRE OSTERLAMM, wie der hl. Paulus in der heutigen Lesung sagt; er hat uns befreit vom Joche der Sünde und des alttestamentlichen Gesetzes. Weil im christlichen Osterfeste das alte, unvollkommene Erbe weiterlebt, spielt die Osterliturgie gern auf jene Vorbilder an, z.B. auf das Paschamahl, auf den Auszug aus Ägypten und den Untergang der Bedränger im Roten Meere.
Seit die wahre Sonneaus der Nacht des Grabes emporgestiegen war, konnten sich die Christen nicht mehr mit dem Schatten des alttestamentlichen Osterfestes begnügen. So löste sich, wohl schon in apostolischer Zeit, das christliche Osterfest los von seinem jüdischen Vorbild: während die Juden ihr Ostern am 14. Nisan, am ersten Vollmond nach der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings, hielten, feierten die Christen das Osterfest am Sonntag danach, an dem Tag, an dem der Heiland auferstand.
Das Geheimnis der Auferstehung des göttlichen Heilandes ist so reich und so fruchtbar, daß sich seine Feier über eine ganze Woche erstreckt; acht Tage lang soll dies Geheimnis der Geheimnisse vor unsrer Seele stehen und unser Herz mit Festesjubel erfüllen.
Die Liturgie dieser Tage ist ganz durchwoben von sinnreichen Beziehungen auf die Taufe, die uns die Auferstehung des Heilandesgeistig miterleben ließ. In der Osternacht haben früher viele Erwachsene dieses Auferstehungsglück erfahren dürfen; in ihren blendend weißen Taufgewändern wohnten sie während der ganzen Woche dem feierlichen Gottesdienste bei und strahlten ihr morgenfrisches Osterglück in die Herzen aller Gläubigen. Manche Texte der Osterliturgie sind in erster Linie auf die Neugetauften zu beziehen.
Danken wir daher in dieser Zeit für die hl. Taufe, widersagen wir aufs neue dem Satan und der Welt mit ihrem Geiste! «Christus stirbt nicht mehr, der Tod hat keine Gewalt mehr über ihn», sagt der Apostel (Röm. 6, 9) vom auferstandenen Heiland. Auch der getaufte, mit Christus von der Sünde auferstandene Christ soll nicht mehr durch die Sünde sterben, sondern sich im Leben der Gnade erhalten, ein neues Leben führen.
Die neuen Ostern gehören zum Urbestande des Christentums und sind der Keim des liturgischen Festjahres geworden. Ostern wurde und blieb «aller Feste heilige Krone, blinkend in Christi Siegesglanz», wie der selige Notker von St. Gallen († 912) in einer Sequenz singt. Nach dem Eintreten des Friedens für die Kirche unter Konstantin d. Gr. († 337) bekam Ostern auch eine denkwürdige Bedeutung für das außergottesdienstliche Leben. Christus hat mit seinen Ostern die Gefangenen der Vorhölle befreit und auch uns Menschen – den gefangenen Knechten der Sünde, des Todes und des Urfeindes – durch die Ostergnade der hl. Taufe eine heilige Freiheit geschaffen. [....] Introitus (Ps. 138, 18 u. 5 - 6)
Resurrexi, et adhuc tecum sum, alleluja: posuisti super me manum tuam, alleluja: mirabilis facta est scientia tua, alleluja, alleluja. (Ps. ibid. 1-2) Domine, probasti me, et cognovisti me: tu cognovisti sessionem meam et resurrectionem meam. V Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in sæcula sæculorum. Amen. – Resurrexi (usque ad Ps.).
Auferstanden bin Ich und bin nun immer bei Dir, alleluja. Du legtest Deine Hand auf Mich, alleluja. Gar wunderbar ist Deine Weisheit, alleluja, alleluja. (Ps. ebd. 1- 2) Herr, Du prüfest Mich, und Du durchschaust Mich, Du kennst Mein Ruhen und Mein Auferstehen. V Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. – Auferstanden bin Ich (bis zum Ps.). [....] Sequentia
Victimæ paschali laudes Immolent Christiani.
Weihet dem Osterlamme Lobgesänge, ihr Christen.
Agnus redemit oves: Christus innocens Patri Reconciliavit Peccatores.
Denn das Lamm erlöste die Schafe; Mit dem Vater versöhnte Christus, der Reine, Alle die Sünder.
Mors et vita duello Conflixere mirando: Dux vitae mortuus. Regnat vivus.
Tod und Leben da kämpften seltsamen Zweikampf: Der Fürst des Lebens, dem Tode erliegend, Herrscht als König und lebt.
Dic nobis, Maria, Quid vidisti in via?
«Maria, künde uns laut: Was hast auf dem Weg du geschaut?»
Sepulcrum Christi viventis: Et gloriam vidi resurgenti «Sah Christ, des Lebendigen Grab, Und wie Glanz den Erstand´nen umgab.
Angelicos testes, Sudarium et vestes. Sah himmlische Boten, Schweißtuch und Linnen des Toten.
Surrexit Christus, spes mea: Præcedet vos in Galilæam.
Christus erstand, Er, mein Hoffen; Nach Galiläa geht der Herr euch voraus.»
Scimus Christum surrexisse a mortuis vere: Tu nobis, victor Rex, Miserere. Amen. Alleluja.
Nun wissen wir: Christ ist erstanden Wahrhaft vom Tod. Du Sieger, Du König, Sieh unsre Not. Amen. Alleluja.
[....] Præfatio von Ostern
Vere dignum et justum est, æquum et salutare: Te quidem, Domine, omni tempore, sed in hac potissimum die gloriosius prædicare, cum Pascha nostrum immolatus est Christus. Ipse enim verus est Agnus, qui abstulit peccata mundi. Qui mortem nostram moriendo destruxit et vitam resurgendo reparavit. Et ideo cum Angelis et Archangelis, cum Thronis et Dominationibus cumque omni militia cælestis exercitus hymnum gloriæ tuæ canimus, sine fine dicentes:
Es ist in Wahrheit würdig und recht, billig und heilsam, Dich, Herr, zu jeder Zeit, vornehmlich aber an diesem Tage mit besonders festlichem Jubel zu preisen, weil Christus als unser Osterlamm geopfert ist. Er ist in Wahrheit das Lamm, das hinwegnimmtdie Sünden der Welt. Durch Sein Sterben hat Er unsern Tod vernichtet und durch Seine Auferstehung neues Leben uns erworben. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, mit den Thronen und Herrschaften und mit der ganzen himmlischen Heerschar den Hochgesang Deiner Herrlichkeit und rufen ohne Unterlaß:
Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus, Deus Sabaoth. Pleni sunt cæli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis. Benedictus, qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.
Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe! Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!
Unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS hat viele Wunder gewirkt und dabei auch Menschen vom Tode erweckt....bitte lesen wir richtig.....
"vom Tod-e" erweckt....
diese - so wie der hl. Lazarus- sind denn aber wieder auf diese Welt "zurückgekommen" im Sinne der noch nicht teilhaftig gewordenen Verklärung und sie mussten erneut den irdischen Tod sterben.
Aber niemand anders
als unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS
ist von den Tot-en auferstanden
also nicht vom "Tod-e" sondern von den Tot-en! mit einem verklärten Leib.....der nicht mehr an Raum und Zeit gebunden ist.
ER alleine ist - wie es in der Geheimen Offenbarung der Hl. Schrift geschrieben steht ( Offb. 1;5 )
der ERSTGEBORENE von den TOT-EN !
[ Anmerkung zum eingeflochtenen Bild:
Dies ist ist kein Gemälde. Es ist eine dreidimensionale Negativ-Photographie vom hl. Grabtuch von Turin, hergestellt im Jahr 1978 von einer NASA-Forschergruppe. Bei der Erstellung eines Positives fiel einem der Forscher - einem bis zu diesem Zeitpunkt Ahteisten - beim siebenten Abdruck des Bildes das hochheilige Antlitz unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS auf. Der Nasa-Forscher bekehrte sich zum Glauben an die EWIGE WAHRHEIT JESUS CHRISTUS. Das Leiden Christi und das Grabtuch Jesu ]
Diese Auferstehung von den TOT-EN ist allen Kindern Gottes verheissen, die mit unserem HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS hier auf Erden leiden...und mit IHM sterben...
denn diese werden auch mit IHM von den Tot-en AUFERSTEHEN...
Aus dem Deutschen Brevier, übersetzt von Hw Dr. Johann Schenk 1937:
- Ostersonntag - Hl. Papst Gregor aus dem Brevier Lesung 1-3 Mark.16, 1-7
Auslegung des hl. Papstes Gregor
Geliebteste Brüder, ihr habt gehört,wie die heiligen Frauen, die dem Herrn gefolgt waren, mit Spezereien zum Grabe kamen, um ihm, den sie im Leben so innig geliebt, auch nach dem Tode noch einmal einen Liebesdienst zu erweisen. Ihre Handlungsweise lehrt uns, was wir in der heiligen Kirche tun sollen. Wir sollen nämlich in der Absicht den Bericht des Evangeliums anhören, daß wir uns dabei auch überlegen, wie wir sie nachahmen können. Und wenn wir an den Herrn glauben, der für uns starb, und vom Wohlgeruche der Tugend umduftet, und durch eifrige Übung guter Werke bewährt, den Herrn suchen, dann kommen wir auch mit wohlriechenden Spezereien an sein Grab. Jene Frauen,welche mit Spezereien kamen, durften die Engel sehen; denn die Herzen, die dem Herrn im Wohlgeruche der Tugend und mit heiligem Verlangen entgegeneilen, dürfen die seligen Geister schauen. Wir müssen nun beachten, was es bedeutet, daß sie den Engel zur Rechten sitzen sahen. Was wird durch die Linke anderes als das gegenwärtige Leben, und durch die Rechte anderes als das ewige Leben bezeichnet? Daher heißt es im Hohen Lied: Seine Linke ist unter meinem Haupte, und seine Rechte hält mich umfangen. Da unser Heiland das gegenwärtige, vergängliche Leben bereits vollendet hatte, darum saß der Engel ganz richtig zur Rechten; er war ja gekommen, sein ewiges Leben uns zu verkünden. Der Engel erschien im weißen Gewande; denn er kündigte uns die Freuden des heutigen Festes an; die weiße Farbe seines Kleides bezeichnet den Glanz unseres frohen Festes. Sollen wir sagen: unseres oder seines Festes? Am richtigsten sagen wir wohl seines und unseres zugleich. Denn die Auferstehung unseres Erlösers war ein Festtag für uns Menschen, weil sie uns wieder zur Unsterblichkeit geführt hat. Zugleich war sie auch ein Festtag für die Engel, weil wir jetzt wieder den Zutritt zum Himmel haben und durch die Menschen die Zahl der seligen Geister wieder ergänzt wird. So erschien der Engel an seinem und unserem Festtag im weißen Kleide; denn durch die Auferstehung des Herrn wurden wir zum Himmel zurückgeführt, und so wurde der Verlust des ewigen Vaterlandes wiedergut gemacht. Doch hören wir auch,wie er die Frauen bei ihrer Ankunft begrüßt: Fürchtet euch nicht! Es ist, als wollte er sagen: Jene sollen zittern, welche nicht gerne selige Geister kommen sehen. Jene sollen erschrecken, die unter dem Druck fleischlicher Begierden keine Hoffnung mehr haben, einst in ihre Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Ihr aber, warum habt ihr Furcht, da ihr doch eure Mitbürger seht? Darum sagt auch Matthäus, wie er die Erscheinung des Engels beschreibt: Sein Anlitz war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. Der Blitz bedeutet nämlich Schrecken und Furcht, der Schnee aber reizende Unschuld.
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CHRISTUS RESURREXIT !
CHRISTUS IST AUFERSTANDEN !
ALLELUJA !
Mit Eindrücken vom Osterfest 2023 im Stift Heiligenkreuz wünsche ich ALLEN MITGLIEDERN UND GÄSTEN EIN FROHES UND GESEGNETES OSTERFEST !
Vor dem HOCHFEST der Auferstehung des Herrn - dem Osterfest -feiert die Heilige Mutter Kirche am Vorabend die Ostervigil, die Osternacht.
"Mutter aller Vigilien" nennt sie der hl. Augustinus. Er hebt hervor, dass wir in dieser Osternacht eine zweifache Auferstehung feiern: Zum Einen die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus als dem Haupt der Kirche und zum Anderen die geistige Auferstehung der Glieder Seines Leibes, der Gläubigen. Dies durch die hl. Taufe oder in der Erneuerung der Taufe in der Osternacht.
Diese Kerngedanken betont auch die Feier der Osternacht. Aus dem Schott-Messbuch 1962:
"Zwei Kerngedanken sind es, die wir bei der Feier der Ostervigil ins Auge fassen müssen: die AUFERSTEHUNG DES gekreuzigten ERLÖSERS aus dem Grabe und unsere Auferstehung (Wiedergeburt) in der Taufe. Darauf ist die Liturgie dieser Nacht aufgebaut: die Weihe des neuen Feuers, die Weihe der Osterkerze, der österliche Preisgesang des Exsultet, die Lesungen, die Weihe des Taufwassers, die Taufe, die Erneuerung der Taufgelübde durch die Gemeinde, die Meßfeier, schließlich die Osterlaudes."
-
Ein sehr schön gesungenes "Exsultet" - das feierliche Osterlob zu Beginn der Osternacht.
[
UNSER AUFERSTANDENER HERR UND GOTT JESUS CHRISTUS: HERRSCHER ÜBER ZEIT UND EWIGKEIT.
Besonders eindrücklich zelebriert bei der Weihe der Osterkerze; für dieses Jahr:
Christus heri et hodie Christus gestern und heute
Der Priester ritzt den Längsbalken ein
Principium et Finis Anfang und Ende
er ritzt den Querbalken ein
Alpha Alpha
er ritzt den Buchstaben A ein
et Omega und Omega
er ritzt den Buchstaben Ω ein
Ipsius sunt tempora Sein sind die Zeiten
er ritzt die Ziffer 2 ein
et sæcula Sein die Jahrhunderte
er ritzt die Ziffer 0 ein
Ipsi gloria et imperium Sein ist die Herrlichkeit und das Reich
er ritzt die Ziffer 2 ein
Per universa aeternitatis saecula. Amen. Durch alle Äeonen der Ewigkeit. Amen.
er ritzt die Ziffer 5 ein
Jetzt reicht der Diakon dem Priester die 5 Weihrauchkörner, und dieser besprengt sie und beräuchert sie und weiht sie dabei ohne Gebet. Dann fügt er die Körner in die fünf Male ein und spricht dabei die Worte:
Per sua sancta vulnera Durch Seine heiligen Wunden, gloriosa die wir rühmen und preisen, custodiat beschütze uns et conservet nos und erhalte uns Christus Dominus. Amen. Christus, der Herr. Amen.
Der Diakon reicht dem Priester mit einem Wachsdocht das neue Feuer und der Priester zündet die Osterkerze an mit den Worten:
Lumen Christi gloriose resurgentis Christus besiegte den Tod Dissipet tenebras cordis et mentis Über das Dunkel der Herzen siege Sein Licht!
Die Grabesruhe des Herrn entfacht denn auch das sehnsüchtige Warten auf die Erfüllung Seiner Verheissung....SeinerAuferstehung am dritten Tage !
Aus einer alten Predigt zum Karsamstag ( im Katechismus zu finden ): - „Tiefes Schweigen herrscht heute auf Erden, tiefe Schweigen und Stille. Tiefes Schweigen, weil der König ruht. Furcht hat die Erde gepackt und sie ist verstummt, weil Gott - im Fleisch - in Schlaf gesunken ist und Menschen aufgeweckt hat, die seit unvordenklicher Zeit schliefen... Er geht auf die Suche nach Adam, unserem Stammvater, nach dem verlorenen Schaf. Besuchen will er, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes. Er kommt, um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen, er, der zugleich ihr Gott und ihr Sohn ist ... ‚ Deinetwegen wurde ich dein Sohn, ich, dein Gott...Wach auf, Schläfer... Ich habe dich nicht geschaffen, damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst. Steh auf von den Toten! Ich bin das Leben der Toten"
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Am Karsamstag spiegelt eine in den Kirchen bedrückende Leere das Wesen dieses Tages wider: kein Allerheiligstes; offene leere Tabernakel kein Weihwasser, keine hl. Messe ( bis zur Feier der Osternacht) keine Glockengeläute, keine Blumen, kein Orgelspiel
Im Credo bekennen wir:
"... hinabgestiegen in die Hölle.." ( heute wird auch "in das Reich des Todes" gebraucht ...) - dieses Hinabsteigen unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS nach dem Tode in die Hölle ist denn auch die ERLÖSUNG der Gerechten der Vorzeit seit Adam !Ihnen wurde die Erlösung durch diesen Hinabstieg gebracht.....
Den anderen Menschen wird bis zum Ende der Zeit die ERLÖSUNG durch die sakramentale Gnadenfülle der Heiligen Mutter Kirche zuteil !
Das Grab unseres Herrn wurde von den Römern bewacht.
Obiges Bild zeigt das wieder restaurierte "Heilige Grab von Kappel"; es wurde im Jahre 2016 in der ehemaligen Klosterkirche in Grünwald ausgestellt:
Das Bewachen als Symbol auch für alle Verfolger der Wahrheit: Zum Einen geraten die Verfolger und Feinde der WAHRHEIT, die immer auch Verfolger und Feinde der Heiligen Mutter Kirche und ihrer immerwährenden Lehre sind, in eine Wut angesichts der Tatsache, dass sie trotz ihrer gewalttätigen oder durchtrieben psychologischen Tyrannei niemals die geistliche Kraft des Glaubens an die EWIGE WAHRHEIT JESUS CHRISTUS "bewachen oder versiegeln" können ! Denn diese geistliche Kraft ist ganz und gar
i n n e r l i c h
und kann weder durch Terror noch durch Maulkorb-Gesetze und schon gar nicht durch seelenverderbend-zeitgeistgemässe "Mehrheitsentscheide" zum "Verschwinden gebracht" werden. Sie wächst vielmehr bis zum Himmel hinauf......dorthin, wo der Vater der Lüge niemals gelangen kann !
Das verschlossene und bewachte Grab unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS ist denn auch jenes Sinnbild für eine angsterfüllte Feindesschar, das von ihrem Sturz und ihrem unvermeidliches Ende zeugt.
Niemand vermag der ALLMACHT der ALLERHEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT, GOTTES zu trotzen....
Mit der Grabesruhe des Herrn beginnt auch bereits Seine Erhöhung und Verherrlichung. Unser im Grabe ruhender Erlöser und Heiland....die Welt in Gottverlassenheit ! Der Tag der Grabesruhe zeugt denn aber auch von der Unhaltbarkeit dieses Zustandes.
Der hl. Paulus schreibt im 1. Brief an die Korinther, dass der Tod Christi per se - als Schlusspunkt - ohne Dessen Auferstehung uns zu Irrenden, ja Verlorenen gemacht hätte....denn wir stürben weiter in der Sünde ! - "Also sind auch verloren, die in Christus entschlafen sind. Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, sind wir elender als alle Menschen
Denn, so der hl. Ambrosius - "Nicht darin besteht das Verdienst des Christen, zu glauben, dass Christus gestorben ist, sondern zu glauben, dass ER VON DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST".
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Die Hymne des hl. Alfons Maria von Ligouri auf den unerschütterlichenGlauben der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.:
- "Maria sieht, wie sie mit dem göttlichen Kind im Schoss auf der Strasse nach einer Herberge suchend von den Menschen verstossen wird und glaubt, dass Er der Sohn Gottes ist.
Sie sieht ihren Sohn im Stall Bethlehem und glaubt, dass Er der Schöpfer der Welt ist.
Sie erlebt Seine Flucht vor König Herodes, und doch wird sie nie irre im Glauben, dass Er der König der Könige ist.
Sie sieht Ihn zur Welt kommen und glaubt, dass Er von Ewigkeit ist.
Sie sieht dass Ihm in Seiner Armut selbst das Notwendigste fehlt, und dennoch glaubt sie, dass Er der Herr des Alls ist.
Sie sieht Ihn als Kind auf Stroh gebettet, und ihr Glaube sagt ihr, dass Er der Allmächtige ist.
Sie spricht kein Wort, und dennoch glaubt sie, dass Er die Ewige Weisheit Selbst ist.
Sie hört Ihn weinen, und doch glaubt sie, dass Er die Freude des Paradieses ist.
Und schliesslich sieht sie Ihnsterben, ans Kreuz genagelt, Spott und Hohn ausgesetzt, und da alle anderen im Glauben schwach werden, bleibt Maria stark und glaubt unerschütterlich daran, dass ER GOTT IST"
Karfreitag - der Gedenktag (kein Fest !) des Leidens und Sterbens unseres Herrn:
"O crux benedicta - O seliges Kreuz" von Francisco Guerrero ( 1528-1599, Priester und Komponist); vorgetragen von "Musica Ficta":
"O Crux benedicta, o Crux splendidior omnis astris, quae sola fuisti digna, portare talentum mundi. Dulce lignum, dulcis clavos, dulcia ferens pondera, salva presentem catervam, in tuis laudibus congregatam. Alleluia.
O gesegnetes Kreuz, o Kreuz, heller als alle Sterne, du allein warst würdig, den Erlöser der Welt auf dich zu tragen. Süßes Holz, süße Nägel, süßes Gewicht, das du getragen hast: rette alle, die sich zu deinem Lob versammelt haben. Halleluja."
Fast- und Abstinenztag.
- Gedenken ( kein Fest !) des Leidens und Sterbens unseres Herrn:
Zum Karfreitag - Freitag des Leidens und Sterbens unseres Herrn - aus dem Schott-Messbuch 1962:
- I. Oratio Oremus. Deus qui peccati veteris hereditariam mortem, in qua posteritatis genus omne successerat, Christi tui, Domini nostri, passione solvisti: da, ut, conformes eidem facti; sicut imaginem terrenæ naturæ necessitate portavimus, ita imaginem cælestis gratiæ sanctificatione portemus. Per eundem Christum Dominum nostrum. R Amen.
O Gott, durch das Leiden Deines Gesalbten, unseres Herrn, hast Du aufgehoben das Erbe der alten Sünde, den Tod, der übergegangen ist auf alle Geschlechter. Die wir nach unabwendbarem Lose das Bild der irdischen Natur tragen sollten, verleihe uns, da wir gleichförmig geworden sind Deinem Sohne, nun auch das Bild des himmlischen Menschen in uns zu tragen, geheiligt aus Gnade. Darum bitten wir Dich durch Ihn, Christus, unsern Herrn. R Amen. [....] II. Oratio Deus, a quo et Judas reatus sui pœnam, et confessionis suæ latro præmium sumpsit, concede nobis tuæ propitiationis effectum: ut, sicut in passione sua Jesus Christus, Dominus noster, diversa utrisque intulit stipendia meritorum; ita nobis, ablato vetustatis errore, resurrectionis suæ gratiam largiatur: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia sæcula sæculorum. R Amen.
O Gott, von dem Judas die Strafe für seine Schuld und der Schächer den Lohn für sein Bekenntnis empfing, laß uns die Wirkung Deiner verzeihenden Huld erfahren, und wie unser Herr Jesus Christus in Seinem Leiden jedem der beiden nach seinen Verdiensten verschieden vergolten hat, so befreie Er uns von alter Verblendung und schenke uns die Gnade Seiner Auferstehung: der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.
-
Des Propheten Jesaja Weissagung: Jes 53,3 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
Das zweite, dritte, vierte und fünfte Gesätz des schmerzhaften hl. Rosenkranzes, szenisch untermalt mit Sequenzen aus "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson:
"Der für uns gegeisselt worden ist":
[[File:Kunst.jpg|left|auto]] (Anmerkung: Der einen römischen Soldaten verkörpernde Schauspieler ( auf dem Bild rechts ohne Helm) war ein Moslem und wurde während der Dreharbeiten ein Christ; nun unser Bruder in Christo!)
"Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist":
"Der für uns das schwere Kreuz getragen hat":
"Der für uns gekreuzigt worden ist":
Wir lesen im heiligen Evangelium nach Markus - Mk 15,33 Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. -
Diese äussere Finsternis zeigte sinnbildlich jene unermessliche qualvolle Finsternis der Seele unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS.... durch diese unbeschreiblichen Verlassenheits-Gefühle selbst von Seinem Vater hat ER in für uns niemals nachvollziehbarer Art und Weise die Qualen derjenigen erlitten, die in der Hölle für immer von der HERRLICHKEIT GOTTES getrennt sein müssen....
Unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS hat die Qualen der Höllenverlassenheit erlitten, damit der Mensch nicht auf ewig von GOTT verlassen werden muss.... und nach den dreistündigen unermesslich qualvollen Verlassenheitsgefühlen am Kreuze rief Er aus: -
Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? -
Hier müssen wir auch gleich anknüpfen und den dogmatischen Glaubensaritkel zitieren, der besagt: - "... hinabgestiegen in die Hölle.." ( heute wird auch "in das Reich des Todes" gebraucht ...) -
Dazu aus Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik, 1963: - "Nach seinem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seelein die Unterwelthinab. [....] Die Unterwelt ist der Aufenthaltsort der Seelen der Gerechten der vorchristlichen Zeit, die sogenannte Vorhölle (limbus Patrum)."
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Dieses Hinabsteigen unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS nach dem Tode in die Hölle ist denn auch die ERLÖSUNG der Gerechten der Vorzeit seit Adam.
Der Katechismus nach dem Konzil v. Trient:
- Es wird uns zu glauben vorgestellt, dass als Christus schon gestorben war, seine Seele in die Unterwelt hinabstieg und dort so lange verblieb, als sein Leib im Grabe war. Mit diesen Worten bekennen wir aber auch zugleich, dass dieselbe Person Christi in dieser Zeit sowohl in der Unterwelt war, als sie im Grabe lag. Dass wir so sprechen, darf niemand Wunder nehmen, da ja, wie wir schon oft erklärt haben, obwohl die Seele vom Leibe fortging, dennoch niemals die Gottheit weder von der Seele, noch vom Leibe sich getrennt hat. [....] die Gerechten.... durch die selige Hoffnungvder Erlösung aufgerichtet, einen ruhigen Aufenthalt genossen. Die Seelen dieser Gerechten nun, welche im Schosse Abrahamsden Erlöser erwarteten, hat Christus der Herr bei seinem Herabsteigen in die Hölle befreit.“
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Den anderen Menschen wird bis zum Ende der Zeit die ERLÖSUNG durch die sakramentale Gnadenfülle der Heiligen Mutter Kirche zuteil !
Wir sehen also, dass das unermessliche Leiden unseres Herrn und Gottes Jesus Christus - auch die völlige Verlassenheit am Kreuze - zum Erlösungswerk unabdingbar dazugehört.....
ER hat sich in dieser Zeit für uns verurteilen lassen .... aufdass wir nicht in Ewigkeit verurteilt werden müssen
ER war in dieser Zeit in völliger Verlassenheit.... aufdass wir nicht in Ewigkeit von IHM verlassen sein müssen
ER ist in dieser Zeit für uns gestorben.... aufdass wir nicht in Ewigkeit sterben müssen.
Der heilige Hieronymus über den hochheiligen Tod unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS:
"Er ist in den Tod gegangen, auf daß der Todan seinem Todden Tod finde"
Der hl. Franz v. Sales: - "Ezechiel sah etwas wie eine Hand, die ihn bei einer einzigen Locke seines Hauptes ergriff und ihn zwischen Erde und Himmel emporhob (Ez 8,3). So war auch der Herr auf dem Kreuz zwischen Erde und Himmel erhöht, scheinbar von der Hand seines Vaters nur an der äußersten Spitze seines Geistes gehalten, sozusagen an einem einzigen Haar seines Hauptes, das, von der gütigen Hand des ewigen Vaters berührt, einen über alles erhabenen Einstrom von Seligkeit empfing, während alles übrige in Traurigkeit und Verlassenheit versunken blieb, weshalb er auch ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mt 27,46). Man sagt, der sogenannte Laternenfisch hebe bei den ärgsten Unwettern seine Zunge aus den Fluten und diese sei so leuchtend, strahlend und hell, daß sie den Schiffern als Leuchte und Fackel diene (Plin. H. n. 9,27). So waren auch in dem Meer der Leiden, in das unser Herr versenkt war, alle Fähigkeiten seiner Seele wie verschlungen von der Qual so vieler Peinen und wie begraben in ihr, außer der Spitze seines Geistes, die, frei von aller Drangsal, ganz hell und leuchtend war vor Herrlichkeit und Seligkeit. Wie selig ist die Liebe, die in der höchsten Spitze des Geistes der Gläubigen herrscht, während sie in den Wogen und Fluten der inneren Drangsale
Er hatte einen aus dem Sterblichen kommenden Widerwillen, den Tod zu erleiden, er sagte es selber; aber während alles andere sich auflehnte, war er mit der äußersten Spitze des Geistes dem Willen seines Vaters ergeben".
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Über die Notwendigkeit der immer vertiefter zu verinnerlichenden richtigen Betrachtung des Leidens Christi der Prämonstratenser-Pater Leonarde Goffine in seinem Unterrichtsbuch aus dem 19.Jahrhundert: - "Die Betrachtung des Leidens Christi ist bei den meisten Menschen sehr fehlerhaft beschaffen! Sie stellen sich vor, als wenn Jesus Christus wirklich vor ihren Augen Blut schwitzte, gefangen, gegeißelt, gekreuzigt würde. Das ist recht; aber oft hält man sich nur bei den Schmerzen des Leidens auf und beherzigt nicht, warum und wie, mit welcher Geduld, Sanftmut und Liebe Er gelitten hat; ja, man meint, die Hauptsache sei getan, wenn man mit dem leidenden und sterbenden Heilande ein recht großes Mitleiden gehabt habe. Es ist ganz recht, wenn ein christliches Herz bei den Misshandlungen des Erlösers ein großes Mitleiden empfindet. Aber damit muss man nicht zufrieden sein; das muss man nicht als die Hauptsache ansehen. Warum wohl hat der heilige, unschuldige Jesus so mannigfaltige und unausstehliche Schmerzen erduldet, warum hat er sich von den Juden und den Heiden, von Volk und Priestern, von Richtern und Anklägern so schrecklich misshandeln lassen? Warum hat Er an Leib und Seele so unaussprechlich gelitten? Neben dem, dass Er uns durch Sein allbelebendes Sterben von der Sünde erlösen wollte, war gewiss auch dies eine Ursache davon, dass Er uns, sozusagen, ein allmächtiges und in jeder Hinsicht vollkommenes Beispiel gäbe, wie wir, wir sündige Menschen, uns in unseren geringen, oft gar wohlverdienten Widerwärtigkeiten betragen sollen. Christus hat für uns gelitten, schreibt der heilige Petrus (1. Br. 2,21) und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolget. Diese wenigen Worte unterrichten uns, wie wir das Leiden und Sterben Jesu Christi betrachten sollen. Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus, dass wir (nebst dem, dass wir die Sünden, die Ihn ans Kreuz gebracht haben, von Herzen verabscheuen) das Beispielreiche in seinem Leiden und Sterben genau heraussuchen, aufmerksam überdenken und getreu in unserem Wandel widerspiegeln.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus, dass wir Seinen vollkommenen Gehorsam gegen den Willen des himmlischen Vaters, Seine unermessliche Liebe gegen uns Menschen, Seine wahrhaft göttliche Geduld und Sanftmut in den schrecklichsten Leiden oft bei uns ernsthaft erwägen und unser Reden und Schweigen, unser Leiden und Dulden, danach einrichten.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus, dass wir an den Gekreuzigten glauben wie Paulus und Seiner Liebe nachfolgen wie Johannes.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus, dass wir als wahre Jünger Jesu leiden, wie Er gelitten hat; als wahre Jünger Jesu gehorsam seien, wie Er lebte und starb.
Wer die Geduld, wie die Sanftmut, die Zufriedenheit mit Gott im Leiden aus der Betrachtung des Leidens Jesu Christi noch nicht gelernt hat; der hat das Leiden Jesu Christi noch nie recht betrachtet.
Wer aus der Betrachtung des Leidens Christi noch nie gelernt hat, auf Gott zu vertrauen, auch wenn Er verwundet; zu Ihm aufzusehen, wenn Er auch sein Angesicht verbirgt; Ihm zu danken, wenn Er schlägt; Ihn mit ausharrendem Vertrauen anzurufen, wenn Er seine Hilfe zu verzögern scheint; der mag Alles verstehen, aber die leichte und, wenn ich so sagen darf, kunstlose Kunst, das Leiden Christi nutzbringend zu betrachten, versteht er nicht.
Wer aus der Betrachtung des Leidens Christi noch nicht gelernt hat, Böses mit Gutem zu vergelten, den Flucher zu segnen, den Hasser zu lieben, den Beleidiger zu umarmen – er mag große Dinge kennen – seinen Herrn und Meister, sein Beispiel, Jesum Christum, kennt er noch nicht: Jesum Christus und den, der Ihn gesandt hat, liebt er noch nicht. Und daran ist doch alles gelegen. Lasset uns darum, wenn wir das Leiden Christi betrachten, es so betrachten, dass wir uns dabei Sein heiliges Beispiel vor Augen stellen und uns aneifern, Seinen heiligen Fußstapfen nachzufolgen! (Bischof Sailer)"
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Kreuz -Verehrung
Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit!
Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Mit dem Gründonnerstag beginnt das "Triduum Sacrum", - die Heiligen Drei Tage - das dreitägige Gedächtnis des Leidens, Sterbens, der Grabesruhe und der Auferstehungunseres Herrn und Gottes Jesus Christus .
Der Gründonnerstag ist auch die Erinnerung an die Einsetzung des allerheiligsten Altarsakramentes und des Priestertums.
Aus dem Film "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson ( Szene auf Aramäisch mit Untertiteln; der ganze Film ist in den Originalsprachen Lateinisch, Hebräisch und Aramäisch.)
Aus dem Bomm Volksmessbuch 1962: - "Die Kirche nennt den heutigen Tag "Donnerstag vom Letzten Abendmahl des Herrn". Sie begeht also an ihm in besonderer Weise das Gedächtnis und die Erneuerung des Letzten Abend- und Liebesmahles mit der Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums."
Die bevorstehenden unermesslichen Leiden vor Seinem allwissenden Augen sehend - die gesamte Sündenlast aller Menschengeschlechter auf Ihm lastend - liessen unseren Herrn und Gott Jesus Christus denn auch vor Angst zu Boden sinken und Seinen Vater darum bitten, Dieser möge den Kelch an Ihm vorübergehen lassen.... doch sogleich fügte Er hinzu, dass der Wille Seines Vaters geschehen möge!
Der hl. Franz v. Sales schreibt: - So wie der Herr nach seinem Gebet der Ergebung im Ölgarten und nach seiner Gefangennahme sich nicht nur mit einer wunderbaren Hingabe seines Leibes und seines Lebens denen auslieferte, die ihn kreuzigen wollten, sich von ihnen nach ihrem Belieben behandeln und wegführen ließ, sondern auch mit einem vollkommenen Gleichmut seine Seele und seinen Willen in die Hände des Ewigen Vaters übergab. Denn obwohl er sagte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mt 27,46), so geschah dies nicht, um dem heiligen Gleichmut zuwiderzuhandeln, von dem er beseelt war, sondern um uns die tatsächliche Bitternis und die Peinen seiner Seele erkennen zu lassen. Das zeigte er bald darauf, indem er sein ganzes Leben und sein bitteres Leiden mit den unvergleichlichen Worten abschloß: „Vater, in Deine Hände empfehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46).
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Wir hören im heiligen Evangelium nach Lukas, dass unser Herr und Gott Jesus Christus in Seinem einsamen Leiden am ÖlbergBlut geschwitzt hat. Heute gedenken wir denn auch Seiner unermesslichen Todes-Angst am Ölberg.....
In Lk 22, 44 : "Und als er in Angst geriet, betete er noch eindringlicher, und es wurde seinSchweiß wie Blutstropfen, die niederrannen zur Erde." (Vulgata) Das erste Gesätz des schmerzhaften Rosenkranzes lautet denn auch "Der für uns Blut geschwitzt hat".
Filmszene wiederum aus "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson; unser Herr schwitzt Blut und wird vom Satan versucht:
Dazu tief besinnliche Worte des katholischen Schriftstellers Georges Bernanos (1888-1948)
- "Nie war menschliche Angst so riesengroß geworden, nie wird sie wieder so groß sein. Sie hatte alles in ihm überdeckt, nur jenen äußersten Gipfel der Seele nicht, auf dem er sich dem göttlichen Willen fügte...
Den Märtyrern stand Christus bei. Aber ihm stand niemand bei, denn jede Hilfe, jede Barmherzigkeit geht von ihm aus. Kein lebendes Wesen wird je so einsam, so entwaffnet in den Tod gehn wie er. Auch der Unschuldigste ist immer noch ein Sünder und fühlt unbestimmt, daß er als solcher den Tod verdient. Der sündige Mensch sühnt im Tod seine Sünden. Aber er..."
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Die unermessliche Todes-Angst unseres Herrn und Gottes Jesus Christus im Oelgarten, meisterhaft filmisch dargestellt in "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson; im Film wird aramäisch ( so wie unser Herr gesprochen hat ), hebräisch und lateinisch - mit Untertiteln - gesprochen; in der Oelbergszene aramäisch:
"Das Gebet am Ölberg
Lk 22,39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. Lk 22,40 Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! Lk 22,41 Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: Lk 22,42 Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. Lk 22,43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. Lk 22,44 Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Lk 22,45 Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. Lk 22,46 Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet" -
"In monte oliveti - Auf dem Oelberg" von Orlando di Lasso (1532-1594); vorgetragen von "Singer Pur":
In monte Oliveti oravit ad Patrem : pater, si fieri potest, transeat a me calix iste. Spiritus quidem promptus est, caro autem infirma : fiat voluntas tua.
Auf dem Ölberg betete Jesus zum Vater: Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Der Geist ist zwar willig, doch das Fleisch ist schwach. Dein Wille geschehe!
Ein Mensch kann bloss Symbole hinterlassen..... Unser Herr und Gott Jesus Christus aber hat uns im allerheiligsten Altarsakrament..... Sich Selbst "hinterlassen".....und nicht bloss einen "Teil" von Sich.... sondern Sein ganzes Wesen......die Kraft und die Fülle Seines Dreieinen Göttlichen Lebens!
Der heilige Bernhardin von Siena schreibt: - " Freunde hinterlassen ein Zeichen, vielleicht einen Ring, aber Christus hinterlässt uns Seinen Leib und Sein Blut, Seine Seele und Seine Gottheit, sich Selbst, ohne etwas zurückzubehalten."
Zum Gründonnerstag - Missa "nos autem" - aus dem Introitus der Liturgie: (Schott-Messbuch 1962): -
Introitus Gal. 6, 14
Nos autem gloriari oportet in Cruce Domini nostri Jesu Christi: in quo est salus, vita et resurrectio nostra: per quem salvati et liberati sumus. (Ps. 66, 2) [....]
Wir aber sollen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus. / In Ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben; / durch Ihn sind wir erlöst und befreit. (Ps. 66, 2) [....]
Weiter aus dem Schott-Messbuch 1962: - Feria Quinta in Cena Domini – Das Gedächtnis des Herrenmahles
Gründonnerstag
Das Abendmahlsamt Stationskirche: St. Johann im Lateran 1. Kl. – Farbe weiß
Die Kirche gedenkt heute einer Reihe geheimnisreicher Begebenheiten, die der Passion unseres Herrn unmittelbar vorausgingen. Es sind dies: das letzte Abendmahl mit den Abschiedsreden, die Fußwaschung an den Aposteln, die Einsetzung der heiligen Eucharistie als Christi immerwährendes Vermächtnis, die Betrauung der Apostel mit dem Priestertum, der Verrat des Judas, schließlich Jesu Todesangst und Gefangennahme am Ölberg. Dazu kommt, daß die römische Kirche in alter Zeit zum Abschluß der Buß- und Fastenwochen die am Aschermittwoch aus der Gemeinde ausgeschlossen öffentlichen Büßer heute wieder aufnahm und ihnen Aussöhnung gewährte. Freude und Wehmut liegen heute also nahe beisammen. Mit Recht heißt dieser Tag Grün- = Grein-Donnerstag (greinen = weinen), da er uns vor allem an Bitternis und Buße gemahnt.
Entblößung der Altäre
Am vorbereiteten Altar angekommen, stellt der Zelebrant die Pyxis auf das Corporale nieder, macht Kniebeuge, legt abermals Weihrauch ein und beräuchert das Allerheiligste. Unterdessen singt der Sängerchor „Tantum ergo“ bis zum Schluß des Hymnus. Der Zelebrant (Diakon) gibt das Allerheiligste in den Tabernakel; alle halten danach inne und verharren eine Weile in stillem Gebet. Dann geht der Zug nach einer Kniebeuge zum Hochaltar zurück.
Sind mehrere Pyxides mit konsekrierten Hostien zu übertragen, so geschieht dies jetzt gleich, wobei jedoch nur zwei Akoluthen (Ministranten) mit brennenden Kerzen den Priester (Diakon) begleiten.
Nun legen Zelebrant, Diakon und Subdiakon in der Sakristei die weißen Paramente ab, der Zelebrant und der Diakon nehmendie violette Stola, und alle drei gehen zur Entblößung der Altäre
Vor dem Altar stehend, spricht der Zelebrant die Antiphon „Dividunt sibi vestamenta mea, et de veste mea mittunt sortem“ und stimmt den folgenden Psalm 21 an, den der anwesende Klerus weiterbetet. Inzwischen entblößt der Priester unter Beihilfe des Diakons und des Subdiakons die Altäre, den Hochaltar zuerst; ausgenommen den Altar, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird. Sind alle Altäre entblößt, kehrt der Zelebrant an den Hochaltar zurück und wiederholt die Antiphon."
Immer wieder bleibt uns das ehrfürchtige Staunen vor dem Ewigen Ratschluss der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes. So begann denn der unermesslich schmerzliche Kreuzweg unseres Herrn und Gottes Jesus Christusim Garten Getsemani am Fusses des Ölberges ! In einem Garten.....denn die Erschütterung der Welt durch die Ursünde durch unsere Stammeltern - Adam und Eva - vollzog sich auch in einem Garten.... im paradiesischen Garten Eden ! Der neue Adam - unser Herr und Gott Jesus Christus - begann Seinen hochheiligen Leidensweg auch in einem Garten.... Getsemani.
Der Mensch gewordenen eingeborene Sohn Gottes Jesus Christus ist für die Sühne der Sünden der Welt gekommen....um so alles neu zu machen....
- Offb 21,5 Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.
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In einem Garten - Eden - geschah der Sündenfall
In einem Garten - Getsemani - begann der hochheilige Leidensweg des zur Sühne der Sünden der Welt Mensch gewordenen eingeborenen Sohnes Gottes.... unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS .....
Welch ein unergründliches Mysterium des Ewigen Ratschlusses Gottes !
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Vergessen wir auch nicht: Bereits am GründonnerstagAbend hat das unermessliche Leiden unseres Herrn und Gottes Jesus Christus begonnen.
Mit der Gefangennahme und der Nacht im Kerker.... fürchterliche Misshandlungen, Verhöhnungen und Demütigungen.... um am darauffolgenden Morgen schon entkräftet und entstellt durch die Misshandlungen den Kreuzweg zu gehen....und seine Mutter - die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria - litt auch hier immer mit; wiederum eindrücklich aus dem Film "The Passion of the Christ" von Mel Gibbson:
Wir befinden uns in der hl. Karwoche und gedenken dem Leiden und Sterben unseres Herrn und Gottes Jesus Christus.
Der hl. Ambrosius v. Mailand (339-397) mit einer wunderschönen Hymne auf die zur Sühne der Sünden der Welt durch, mit und in Jesus Christus Fleisch gewordene Barmherzigkeit Gottes: - "Christus ist in allem unser Leben. Seine Gottheit ist Leben, seine Ewigkeit ist Leben, sein Fleisch ist Leben, seine Passion ist Leben. So hat Jeremias gesagt: „Wir leben in seinem Schatten“. Der Schatten seiner Flügel ist der Schatten des Kreuzes, der Schatten seiner Passion. Sein Tod ist Leben, seine Wunde ist Leben, sein Blut ist Leben, sein Grab ist Leben, seine Auferstehung ist Leben … Er ist das Korn, und in seinem Leibe ist er zerrieben worden und gestorben, um in uns viele Frucht zu bringen"
Aus dem Film: "the passion of the Christ" von Mel Gibbson:
Des Propheten Jesaja Weissagung: Jes 53,3 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir befinden uns in der hl. Karwoche, in der wir dem Leiden und Sterben unseres Herrn und Gottes Jesus Christus gedenken; dem unermesslichen Leiden und Sterben des in Ewigkeit gezeugten Sohnes, Gottes Selbst, zur Sühne der Sünden der Welt. Durch Seinen Tod hat Er für uns den Tod überwunden ! Durch Seine Auferstehung hat Er für uns das Leben wiedergewonnen.
"Per tuam crucem salva nos - Durch Dein Kreuz rette uns" von Cristóbal de Morales (1500-1553): vorgetragen von "Daltrocanto"
Per tuam crucem salva nos, Christe Redemptor: qui mortem nostram moriendo destruixisti et vitam resurgendo reparasit.
Durch Dein Kreuz rette uns Christus, Du Erlöser: Durch Dein Sterben hast Du unseren Tod überwunden, wiederaufstehend hast Du das Leben wiedergewonnen. -
Am Kreuz hast Du die Arme ausgebreitet, um alle Menschen an Dich zu ziehen. (Joh 12,32)
So breitest Du jetzt in allen Tabernakeln der Welt unsichtbar Deine Arme nach uns aus:
"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will dich erquicken." (Mt 11,28)
Ja, Herr, wir kommen. Ziehe uns alle an Dein göttliches Herz.! Mit eisernen Nägeln warst Du ans Holz des Kreuzes beschlagen, wie Du selbst durch den Mund des Propheten vorausgesagt hattest: "Sie haben eine Hände und Füsse durchbohrt, alle meine Gebeine haben sie gezählt." (PS 21,17) Die Feinde spotten Deiner Ohnmacht: "Steig doch vom Kreuz herab! Du bist ja Gottes Sohn!" Und doch war es nicht ihre Macht, es war die Gewalt Deiner Liebe, die Dich ans Kreuz gebracht! Keiner nahm Dir das Leben. Du gabst es selbst dahin. (Joh 10,18)
Hier aber, Herr, im heiligsten Sakrament, da steigst Du vom Kreuz herab, das in der Wandlung aufgerichtet wird in unserer Mitte.
Nicht zwar, um Deine Macht zu zeigen; vielmehr, um Deine Liebe uns zu offenbaren. Zu einem jeden von uns willst Du selber kommen und ihm in der heiligen Kommunion die Gnaden der Erlösung bringen, die Du am Kreuze für uns erworben hast. Dank sei Dir, Herr, für Deine übergrosse Liebe! Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, als Gekreuzigter kommst Du in der heiligen Kommunion zu uns sündigen Menschen, um uns in unbegreiflichen Herablassung selbst die Gnaden Deiner Erlösung zu bringen. Wir bitten Dich: Wie wir im Geheimnis Deines Kreuzes so innig Anteil haben, so lass uns auch einmal Anteil haben an Deiner Auferstehung. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen."
-
Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -
Zum zweiten Passionssonntag - Palmsonntag - ein erster Teil aus einer Predigt des hl. Josefmaria Escriva (1902-1975), dem Begründer des "Opus Dei":
- [....] "Pax coelo, Frieden im Himmel. Doch behalten wir auch die Welt im Auge: Warum gibt es keinen Frieden auf Erden? In der Tat, es herrscht kein Frieden, nur einen scheinbaren Frieden gibt es, ein Gleichgewicht der Angst, notdürftige Kompromisse. Auch in der Kirche gibt es keinen Frieden. Sie ist von Spannungen gezeichnet, die das makellose Gewand der Braut Christi zu zerreißen drohen. Und ebenso gibt es keinen Frieden in vielen Herzen, die vergebens versuchen, die Unruhe der Seele durch beständige Betriebsamkeit zu überspielen, durch billigen Genuß von Dingen, die nicht sättigen, weil sie immer einen traurigen und bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Der heilige Augustinus schreibt: <Die Palmzweige bedeuten Verehrung, weil sie Zeichen des Sieges sind. Der Herr stand kurz vor seinem Sieg durch seinen Tod am Kreuz. Im Zeichen des Kreuzes überwand Er den Teufel, den Fürsten des Todes.> (Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus, 51, 2, [PL 35, 1764]). Christus ist unser Frieden, weil Er gesiegt hat. Er siegte, weil Er gekämpft hat in einem unerbittlichen Kampf gegen alle Bosheit in den Herzen der Menschen.
Christus, unser Frieden, ist auch der Weg (Joh 14,6). Wenn wir den Frieden wollen, müssen wir seinen Schritten folgen. Der Frieden ist eine Folge des Krieges, des Kampfes, eines asketischen Kampfes, den jeder Christ in seinem Innern ausfechten muß gegen alles, was in seinem Leben nicht von Gott ist: gegen den Hochmut, gegen Sinnlichkeit, Egoismus, Oberflächlichkeit und Engherzigkeit. Vergeblich ruft man nach äußerer Ruhe, wenn im Gewissen, im Grunde der Seele, die Ruhe fehlt, denn aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Gotteslästerung (Mt 15,19)."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Dominica II. Passionis seu in Palmis Zweiter Passionssonntag – Palmsonntag
Die heutige Liturgiefeier besteht aus zwei Teilen, die verschiedenes Gepräge haben: Aus der feierlichen Palmprozession mit vorausgehender Palmweihe und aus der Meßfeier. Im ersten Teil stimmen wir ein in den Jubel, von dem Jerusalem widerhallte, da Jesus triumphierend als Messias und König einzog; im zweiten geben wir uns der Trauer hin unter dem Eindruck des Leidens Christi, dessen Gedächtnis wir in dieser Woche begehen.
I. Palmprozession – Zu Ehren Christi des Königs
Die Kirche feiert heute zunächst das Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem. Sie bildet diesen Triumphzug dramatisch nach in einer eigenen Prozession, bei der wir Huldigungslieder singen und geweihte Zweige (Palm- und Ölzweige, bei uns meist Buchszweige oder Weidenkätzchen) in den Händen tragen. Die rote Paramentenfarbe (in alter Zeit die Farbe der Hochfeste) weist anschaulich auf den triumphierenden Kyrios und sein Erlösungsopfer hin.
Abschliessend ein weiterer Teil aus einer Predigt und Betrachtungen des hl. Josefmaria Escriva zum Palmsonntag: - "Öffnet die alten Pforten. Diese Aufforderung zum Kampf ist nichts Neues im Christentum. Es ist die ewige Wahrheit. Ohne Kampf kein Sieg. Ohne Sieg kein Frieden. Und ohne Frieden ist die Freude des Menschen nur Schein und Trug; sie bleibt unfruchtbar, sie drängt nicht dazu, den Menschen zu helfen, Werke der Liebe zu tun und der Gerechtigkeit, des Verzeihens und Erbarmens, des Dienens vor Gott.
Heute gewinnt man den Eindruck, daß viele, innerhalb wie außerhalb der Kirche, oben wie unten, zu kämpfen aufgehört haben, den persönlichen Krieg gegen das eigene Versagen eingestellt und sich in voller Waffenrüstung der Knechtschaft ausgeliefert haben, die die Seele erniedrigt. Diese Gefahr droht uns Christen immer.
Deshalb tut es not, die Allerheiligste Dreifaltigkeit inständig zu bitten, Sie möge sich unser aller erbarmen. Wenn ich von diesen Dingen spreche, erzittere ich beim Gedanken an die Gerechtigkeit Gottes. Doch ich nehme meine Zuflucht zu seiner Barmherzigkeit und seinem Erbarmen, damit Er nicht auf unsere Sünden schaue, sondern auf die Verdienste Christi und seiner heiligen Mutter - die auch unsere Mutter ist - und auf die Verdienste des heiligen Josef, der Ihm Vater war, und die Verdienste aller Heiligen.
Am heutigen Fest lesen wir in den Meßtexten, daß Gott den Christen bei der Hand nimmt. Wir alle können in dieser Gewißheit leben, wenn wir nur bereit sind zu kämpfen. Jesus, der auf einem armseligen Esel in Jerusalem einzieht, Er, der König des Friedens, hat gesagt: Das Himmelreich erleidet Gewalt, und die Gewalt gebrauchen, reißen es an sich (Mt 11,12). Diese Gewalt ist nicht gegen andere gerichtet. Sie ist die Stärke im Kampf gegen die eigenen Schwächen und Erbärmlichkeiten, der Mut, die persönlichen Treulosigkeiten nicht zu vertuschen, und die Kühnheit, den Glauben auch in feindseliger Umgebung zu bekennen.
Heute wie gestern wird vom Christen erwartet, daß er heroisch lebt. Heroisch, wenn es nötig ist, in den großen Kämpfen. Heroisch - und das wird das Normale sein - in den kleinen, alltäglichen Dingen. Wenn wir ohne Unterlaß kämpfen, aus Liebe und in dem, was scheinbar bedeutungslos ist, dann wird der Herr seinen Kindern zur Seite stehen wie ein liebevoller Hirte: Ich selbst werde meine Schafe weiden, ich selbst lasse sie lagern. Das Verirrte werde ich suchen, das Versprengte heimführen, das Verletzte verbinden, das Kranke stärken... Sie werden auf ihrer Heimatscholle in Sicherheit wohnen und erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich die Stangen ihres Joches zerbreche und sie aus der Gewalt derer befreie, die sie geknechtet haben (Ez 34,15-16; 27)"
+
"Wir wollen uns an diesem Palmsonntag, da der Herr in die entscheidende Woche unserer Erlösung eintritt, nicht bei oberflächlichen Überlegungen aufhalten. Stoßen wir zum Entscheidenden vor, zu dem, was wirklich wichtig ist. Seht, was wir erstreben sollen, ist, in den Himmel zu kommen; sonst würde sich unser Leben nicht lohnen. Um in den Himmel zu gelangen, müssen wir treu der Lehre Christi folgen; und um treu zu sein, müssen wir ständig gegen Hindernisse kämpfen, die sich unserer ewigen Seligkeit entgegenstellen.
Ich weiß schon, wenn von Kampf die Rede ist, haben wir sogleich unsere Schwachheit vor Augen, wir ahnen kommende Niederlagen, Irrwege. Doch Gott rechnet damit. Da wir unterwegs sind, läßt es sich nicht vermeiden, daß wir beim Voranschreiten den Staub des Weges aufwirbeln. Wir sind Geschöpfe, voller Gebrechen. Ja, mir scheint sogar, daß es Gebrechen in unserer Seele geben muß wie Schatten, von denen sich als Kontrast die Gnade Gottes und unser Bemühen, diesem göttlichen Geschenk zu entsprechen, um so klarer abheben. Erst beides zusammen Licht und Dunkel macht uns menschlich, demütig, verständnisvoll und großzügig.
Betrügen wir uns doch nicht selbst: Wenn wir in unserem Leben mit Glanz und Erfolg rechnen, werden wir auch mit Niederlagen und Rückschlägen rechnen müssen. So ist immer der Weg des Christen auf der Erde gewesen, auch der Weg jener, die wir heute als Heilige verehren. Denkt nur an Petrus, Augustinus und Franziskus. Mir haben nie jene Lebensbeschreibungen gefallen, die, aus Naivität, aber auch aus Mangel an christlicher Lehre, die Heiligen so darstellen, als wären sie vom Mutterschoß an unfehlbar mit der Gnade Gottes ausgestattet gewesen. Nein, die wahren Lebensgeschichten der christlichen Heiligen gleichen den unsrigen aufs Haar: Sie kämpften und unterlagen, um von neuem, reuevoll, den Kampf wieder aufzunehmen.
Es sollte uns nicht wundern, daß wir relativ häufig Niederlagen einstecken müssen, auch wenn es sich dabei gewöhnlich, ja vielleicht immer um geringfügige Dinge handelt, die uns weh tun, als wären sie von großer Bedeutung. Wenn wir Gott lieben, demütig sind und kämpfen, werden solche Niederlagen nie von großem Ernst sein. Denn wir werden dann auch Kämpfe bestehen können, große Siege davontragen in den Augen Gottes. Wenn wir mit lauterer Absicht arbeiten und Gottes Willen zu erfüllen trachten, ist uns, in unserer Nichtigkeit, seine Gnade gewiß; und dann gibt es keine Niederlagen."
-
( Aus "Christus begegnen" - Kapitel: "Der innere Kampf")
- "Ja, ich fühle es, hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme Jesu zu werfen, denn ich weiß, wie sehr er das verlorene Kind liebt, das zu ihm zurückkehrt."
Die heutige gleichsam von Sinnen scheinende, neuheidnisch gewordene Spass- und Auslebegesellschaften fliehen vor dem Kreuz; "geniessen" solle man das Leben; fast schon im Delirium eilen sie dem Abgrund entgegen. Alles, was ihrem Geniess- und Spasswahn im Wege steht, müsse beseitigt werden:
- beseelte ungeborene Kinder - durch die mörderische Abtreibung. - Ehe und Familie - durch den Transgender Irrsinn. - Kranke und ältere Menschen - durch Beihilfe zum Selbstmord oder sogar Euthanasie.
Der gefallene Engel, Satan, treibt die willen- und glaubenslose Masse vor sich her und schmiedet immer grausamere Ketten der Knechtschaft wider sie, im Wissen, dass er in ihnen durch die ohne Unterlass Anstachelung der Sinne selbst den kleinsten Keim des Sündenbewusstseins verdorren lassen kann.
Wie sind in die zweiwöchige Passionszeit vor dem Hochfest Ostern eingetreten...der Zeit der Verehrung des Kreuzes ! Das Leiden heisst seit Christus.....Kreuz ! Verehren wir das Kreuz Christi; üben wir uns daher in der Geduld, dem Vergeben, dem Ertragen von äusseren und inneren Drangsalen und Leiden, getragen durch das Gebet und dem Empfang der hll. Sakramente der Beichte und des Altares. und opfern wir sie unserem Herrn und Gott Jesus Christus auf, aufdass sie für andere zur Umkehr gereichen mögen. Das ist der Königsweg ! Wer einen anderen Weg gehen will, wird nicht ans Ziel kommen können.
Mit dem Kreuz beginnt das Ostergeheimnis....der Durchgang vom Leiden durch den Tod zum ewigen Leben.
Hw Frits Gerben Louis van der Meer in "Das Glaubensbekenntnis der Kirche" (1954): - Die glücklichen Oberflächlichen, die oft so gedankenlos hartherzig sind und so viel Lärm machen, wissen nicht, wie wenig sie in dieser Welt bedeuten. Aber die anderen, die bei allem, was sie durchmachen, gelassen, gütig und freundlich bleiben, wissen nicht, welch ungeheure Kraft von ihnen auf andere ausgeht. Weil weil sie viele tragen, können sie kommen hierher, die vielen erquicken, die mühselig und beladen sind, und wie von ihrem Herrn gilt auch von ihm, dass die sanftmütigen das Land besitzen werden. Aber noch mehr: In der freiwilligen Annahme ihres Leidens erlösen sie sich selbst und die anderen. Wenn sie ihr Leiden als Opfer annehmen, das der göttlichen Majestät gebührt, binden sie sich als Sühnopfer auf den Altar und wirken dadurch mit an ihrer eigenen Erlösung vom Leiden und sind innerlich davon befreit. Und wenn sie es freiwillig für andere annehmen, dann wirken sie stellvertretenden mit an der Erlösung dieser anderen. Ihr Herr hat gesagt, niemand habe größere Liebe, als wer sein Leben gibt, für seine Freunde. Da es ihnen aber nicht ergeben ist, das Leben einzusetzen, stellen sie das Leiden, dieses tägliche Sterben, in den Dienst der Liebe, denn es kommt ja in der Liebe nicht darauf an, ob das Leben noch einmal eingesetzt wird oder auf lange Sicht und im allmählichen Absterben eines unerschöpflichen Schenkens. Vor Christus war das Leiden etwas, in das man sich mehr oder weniger heroisch ergeben konnten. Christus hat es verwandelt: nun ist es etwas, woran sich die Menschen läutern, woran sie sich erwärmen, womit sie ihre Liebe entzünden, womit sie Gott ohne Worte verherrlichen. Das brennende Feuer des Opfers. SEIT CHRISTUS heißt das Leiden: KREUZ. Die Menschen tragen keine Leiden mehr, sie tragen Kreuze. Und sie wissen, dass für jeden, wie für ihren Herrn, mit dem Kreuz das Pascha beginnt, der Durchgang vom Leiden durch den Tod zum ewigen Leben, hinter dem Kreuz liegt das Land der Vollkommenheit und auch der Leidenslosigkeit, wo das Leiden durch Leiden überwunden sein wird. Denn auch sie wissen, dass die Leiden dieser Welt die Herrlichkeit, den ihnen offenbar werden soll, nicht aufwiegen können, denn es geht mit ihnen nicht anders als mit ihrem Urbild und Haupt. So wie wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht. Denn empfangen wir Christi Leiden in vollem Maße, dann auch durch Christus in vollem Maße unseren Trost (Vergleiche Römer 8,17 folgende; 2 Korinther 1,5).
Ein Mensch ist keine unbegrenzte Möglichkeit zum Leiden; das Unbegrenzte hat allein der Erlöser in Seiner Seele gelitten, in der Er über alles Maß hinaus leiden konnte. Aber in der ungeheuren Leidensfähigkeit des Menschen liegt auch die einzige Möglichkeit unbegrenzten Glückes. Es gibt keinen anderen Weg zum Heil als den königlichen Weg des Kreuzes Die Medizin des Leidens ist so notwendig, dass, wer in der Kirche die Arznei für das ewige Leben verlangt, dieses göttliche Leben unter Leidensgestalten zu essen und zu trinken bekommt; von einem Opferaltar isst er die Passion, und er genießt Fleisch und Blut eines Lammes, das in Seiner Verklärung "steht als geschlachtet "(apocalypse 5,6).
Die wahren Christen haben keine Schwierigkeiten mit dem Leiden. Sie fühlen das Leiden bis auf den Grund, so wie es wirklich ist, und fürchten es oft, wenn es auf sie zukommt; aber ihr natürlicher Widerwille schlägt in eine höhere Bereitschaft zum Opfer um. Manche haben gemeint, das Christentum sei eine Zuflucht für arme Schlucker. Aber es bietet denen, die an ihren Leiden zugrunde gehen nicht die geringste Aussicht, und für die die etwas daraus machen wollen, ist es eine Schule harten Trainings. Wer auf spürbaren Trost und Betäubung rechnet, kommt nicht auf seine Kosten. Es lehrt die Überwindung des Leidens durch die Liebe zu Gott, es ist die Religion der innerlich Ungebrochenen, und es kennt kein höheres Zeugnis für die Wahrheit als das freiwillige martyrion, dass Martyrertum, das mit der Gewaltlosigkeit beginnt und mit dem Tode endet. Das Wunder der christlichen Dulder ist gerade dies, dass sie keine Betäubung und Abstumpfung nötig haben, um strahlend glücklich zu sein. Vielleicht leiden sie sehr, aber sie sind nie wirklich unglücklich. -
"O crux, ave" - O Kreuz, sei gegrüsst" von Cristobal de Morales (1500-1553); vorgetragen von "Stile antico":
O Crux, ave, spes unica, O Redemptoris gloria, auge piis iustitiam reisque dona veniam
O Kreuz, sei gegrüßt einzige Hoffnung, O des Erlösers Herrlichkeit, vermehre die Gnaden der Gerechten, und gewähre den Schuldigen Vergebung. -