Die Verehrung des hl. Martin v. Tours - 11. November - (der ursprünglich aus Ungarn stammte !) gründet sich in der Legende um seinen mit einem armen Bettler geteilten Soldatenmantel.
Die besonders bei Kindern beliebte Tradition der Laternenumzüge am St. Martinstag sowie die szenische Darstellung der Teilung des Mantels wird heute noch vielerorts gepflegt.
Aus dem Schott Messbuch 1962:
- 11. November
Fest des hl. Martinus Bischof und Bekenner, † um 400 in Frankreich 3. Kl. – Farbe weiß
Gedächtnis des hl. Mennas Martyrer
Zu Sabaria in Ungarn geboren, war Martinus zuerst Soldat und wurde mit 18 Jahren getauft. Nachher wurde er Schüler des hl. Hilarius zu Poiters, dann Einsiedler und gründete das Kloster Ligugé bei Poitiers. 371 oder 372 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours erwählt, war er unermüdlich tätig. Man rühmte an ihm seinen Gebetsgeist, seine Wunderkraft und seine Menschenfreundlichkeit bei unerbittlicher Strenge gegen sich selbst. In seinem Munde sei nichts anderes gewesen als Christus, in seinem Herzen nur Güte, Frieden und Erbarmen.
Der hl. Mennas war Soldat im römischen Heere und wurde wegen Verachtung des Götzendienstes, den er öffentlich im Theater schmähte, um 295 in Phrygien nach vielen Martern enthauptet.
Der Introitus, die Lectio und das Garduale feiern die erhabene Würde des hl. Martin, in dessen Seele und Wirken alles vom lautersten Geiste des Glaubens (Evang.) beherrscht war. Von Gottes Kraft gestützt (Offert.), hat er sein Amt getreu verwaltet; dafür hat ihn Gott zur ewigen Kommunion im Himmel berufen (Comm.).
Wissenswertes über die Geschichte und die Bedeutung der Verehrung des hl. Martins im folgenden Artikel von Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti aus dem Jahre 1997: - Der Heilige Martin von Tours, der das Reich der Franken und die von ihnen besiedelten Gebiete geprägt hat, war in der lateinischen Kirche der erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches Leben erreichte. Vor mehr als 1.600 Jahren, am 8.11.397, ist der dritte Bischof von Tours gestorben. Martin, personales Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich, verkörperte modellhaft für Jahrhunderte das neue spätantike Priester- und Bischofsideal: Ein asketischer Mönch, gebildet und tatkräftig zugleich, für den Kult und Kultur der gleichen Quelle entsprangen, der lebte, was er predigte, der sich vor Christus beugte, um ihn herrschen zu lassen. Am 11. November 1997 wurde zum eintausendsechshundertsten Mal seines Todes gedacht. Papst Johannes Paul II. hat bei seinem Pastoralbesuch in Frankreich am Grab des heiligen Martin von Tours gebetet.
„Mein Herr, es ist ein harter Kampf, den wir in Deinem Dienste in diesem Dasein führen. Nun aber habe ich genug gestritten. Wenn Du aber gebietest, weiterhin für Deine Sache im Felde zu stehen, so soll die nachlassende Kraft des Alters kein Hindernis sein. Ich werde die Mission, die Du mir anvertraust, getreu erfüllen. Solange Du befiehlst, werde ich streiten. Und so willkommen dem Veteranen nach erfüllter Dienstzeit die Entlassung ist, so bleibt mein Geist doch Sieger über die Jahre, unnachgiebig gegenüber dem Alter.”
Die überlieferten letzten Worte des heiligen Martin klingen wie ein Rapport. Sie lassen die innere Einstellung eines ehemaligen Soldaten erkennen: Disziplin und Pflichterfüllung kennzeichnen diesen Mann, der sich nicht blind einem Gott unterworfen, sondern sich Gottes Sache zu eigen gemacht hat. Schwärmerisches, unkontrolliertes Gefühl müssen diesem Mann fremd gewesen sein.
Gesprochen wurden diese Worte im Jahr 397, vor über 1.600 Jahren. Der diese Worte gesprochen hat, hieß Martinus und war Bischof von Tours, schon zu Lebzeiten eine Legende.
Von Geburt ein Römer, stammte er aus einer Familie mit militärischer Tradition. Schon sein Name war Programm: „Martinus” leitet sich ab vom Kriegsgott Mars. Man könnte den Namen übersetzen als „zum (Kriegsgott) Mars gehörend” oder „Kämpfer, Kriegerischer”. Durch Martin von Tours wurde dieser martialische Name von den Christen übernommen. Er hatte einen neuen Sinn erhalten: „Martin” war nicht mehr länger ein disziplinierter Kämpfer unter dem römischen Kriegsgott, sondern ein Soldat Gottes, einer, der sich mit Eifer und Disziplin in die Pflicht der Kirche nehmen ließ.
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Die Legende über den hl. Martin; aus "Heiligenlegenden":
[....] "Eines Tages, — es war in einem so strengen Winter, daß mehrere Menschen vor Kälte erstarrten, — begegnete er am Tor von Amiens einem halbnackten Bettler, der die Vorübergehenden um ein Almosen ansprach. Keiner achtete aber des Unglücklichen. Martin dachte, Gott habe ihm den selben aufbewahrt. Aber alles, was er besaß, hatte er schon verteilt und es blieb ihm nichts mehr, außer seine Waffen und sein Kriegsgewand.
Gleich entschlossen, riß er sein Schwert von der Seite, zerschnitt seinen Mantel in zwei Stücken, gab die eine Hälfte dem Armen und warf die andere, so gut er es vermochte, wieder um sich. Einige, die ihn in diesem Anzug sahen, lachten seiner; andere hingegen staunten über eine solche Mildtätigkeit und schämten sich, daß sie dem Halbnackten von ihrem Überfluss nichts abgegeben hatten. In der folgenden Nacht erschien ihm der Heiland im Schlaf, angetan mit der Hälfte des Mantels, den er dem Armen gegeben hatte, und er hörte ihn zu einer ihn umgebenden Engelschar sagen: „Martin, noch Taufbewerber, hat mich mit diesem Gewande bekleidet.” - http://www.heiligenlegenden.de/monate/no...tours/home.html
- [....] "Die heilige Kommunion hat etwas mit dem Leben nach dem Tode zu tun, mit dem Leben, mit dem unsterblichen Leben der Seele und mit der Auferstehung des Leibes, die wir am Ende der Zeiten erwarten. Die heilige Kommunion macht uns christusförmig, sie setzt uns gewissermaßen Lebens- und Auferstehungskeime ein, in Leib und Seele, und diese Lebens- und Auferstehungskeime sollen einmal wunderbar aufgehen, im Tode zum ersten Mal, wenn wir in die ewige Seligkeit eingehen wollen und sollen, und bei der Auferstehung des Fleisches, wenn der Leib dem verklärten Leibe des Heilandes ähnlich werden soll. So ist die heilige Kommunion ein Unterpfand, d.h. eine Bürgschaft für die künftige Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Je häufiger und je würdiger wir die heilige Kommunion empfangen, um so stärker werden in uns die Lebens- und Auferstehungskräfte, um so mehr werden wir christusförmig, christusähnlich, und um so gewisser ist uns die kommende Herrlichkeit." [....]
Wir sind im Allerseelenmonat November; vergessen wir während der hl. Messe denn auch unsere Brüder und Schwestern im Läuterungsfeuer nicht.... "O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen."
Hw Prof. May: ...."Am wirksamsten kann Gott Bitte und Sühne für die Verstorbenen durch die Feier des Messopfers dargebracht werden. In jeder hl. Messe betet die Kirche für die abgeschiedenen Gläubigen. Das Messopfer kann darüber hinaus in der besonderen Absicht dargebracht werden, bestimmten (oder allen) verstorbenen Gläubigen zu Hilfe zu kommen. Hier fleht der sich opfernde Christus mit uns um Erbarmen...." -
Ja, so wie in Deinem Fazit lässt es sich in etwa zusammenfassen: "Deshalb ist es so wie ich es verstehe: Man kann schon um Heilung und /oder Gerechtigkeit bitten/beten und wenns klappt ist gut wenn nicht soll man das eben zum eigenen Heil annehmen. Hoffe ich habe das richtig zusammengefasst." - Siehe dazu bitte auch hier:
Ich möchte zunächst noch etwas zu dem Gleichnis selber sagen: Lk 18,1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: Lk 18,2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. Lk 18,3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lk 18,4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; Lk 18,5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Lk 18,6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Lk 18,7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Lk 18,8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden? -
Mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter verweist unser Herr auf viel Grösseres, nämlich auf das unbeirrbare Gebet Seiner Jünger um das Kommen des Reiches Gottes ! Wenn wir dann Vers 8 betrachten, wird ersichtlich, dass sich dieses Gleichnis auf die Wiederkunft Christi - der Parusie - bezieht. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden
Das Gebet um das Kommen des Reiches Gottes - "Vater unser im Himmel....Dein Reich komme" ist untrennbar verbunden mit dem Gebet "Vater unser im Himmel....Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden..."
Zusammen fliessen diese beiden Bitten in eben jene Tugend, die Du richtigerweise genannt hast - in die Demut ! Hat so diese Tugend gleichsam Wurzeln gefasst, so erwächst aus ihr der Wille zum Streben nach Vollkommenheit. , der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes hin zur schon hier auf Erden möglichen Gotteinung. Diebezüglich haben wir einen mittlerweile ausführlichen Thread:
Aus diesem möchte ich folgenden Auszug posten: ++++
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
- "Die Seele eines Menschen äussert sich durch seinen Leib und in seiner Lebensgeschichte. Und wiederum prägen leibhafte Auesserungen und die Lebensgeschichte diese bleibende Mitte des Menschen, die Seele. Bei vielen Menschen gibt es Störungen sowohl im leiblichen als auch im geistigen und seelischen Bereich. Sie können als Folge einer falschen Entscheidung auftreten, oder der Mensch bringt sie bei seinem Kommen mit in diese Welt. Die Sehnsucht, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, wird zur Aufgabe des Menschen.
Der einfachste Weg ist ein geistlicher: Im Schweigen richtet der Betende durch einen zarten Willensimpuls, der aber sofort wieder aufgegeben wird, seine Aufmerksamkeit auf Gott. Damit wendet er sich ab von allem, was nicht Gott ist, und bleibt durch eine leise AnrufungJesu Christi in dieser Ausrichtung. + Ganz von selbst stellt die Seele ihre Kraft in den Dienst Gottes und empfängt das für sie Notwendige.". + -
Heilung beginnt immer in der - mehr und mehr geläuterten - Seele und kann sich danach auch auf die leibliche Gesundheit ausweiten. Ich hoffe, dass meine Erläuterungen nicht allzu kompliziert dahergekommen sind, doch es war mir wichtig, aufzuzeigen, dass das wirkmächtige Gebet im Einklang mit dem Willen Gottes nicht ohne innere Disposition zu erreichen ist, sprich nicht ohne den - nicht einfachen, ja gar schmerlich finsteren - Weg der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes gehen zu wollen.
Ein treugläubiger Katholik weiss um die immerwährende Lehre der Kirche bezüglich der Gemeinschaft der Heiligen der Heiligen Mutter Kirche.
Die Gläubigen der streitenden Kirche auf Erden die Armen Seelen der leidenden Kirche im Fegefeuer die Heiligen der triumphierenden Kirche im Himmel
Für die sich bereits im Zustand der ewigen Glückseligkeit befindlichen Heiligen der triumphierenden Kirche muss nicht mehr gebetet werden. Vielmehr zu ihnen, damit uns ihre Fürsprache zuteil wird.
Die Armen Seelen der leidenden Kirche im Fegefeuer dagegen bedürfen unserer Gebete, denn sie können selber für sich nichts mehr tun. Wenn wir unsere Gebete für die Verstorbenen verrichten, so müssen wir dies immer eingedenk der Wahrheit tun, dass alleine denjenigen Verstorbenen, die in Christus entschlafen sind, diese Gebete zuteil werden können.
Im Hochgebet der Kirche heisst es denn auch: - "Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht“
- In der Gnade Gottes entschlafen heisst alleine in der Gnade unseres Herrn und Gottes Jesus Christus von dieser Welt scheiden; "Schleichwege" sind ausgeschlossen. Für diejenigen, die nicht in der Gnade Christi verstorben sind, sind jegliche Gebete wirkungslos.
Um den Seelenzustand eines verstorbenen Menschen weiss alleine unser Herr. Somit bleibt für uns für manche unter ihnen alleine noch in der Hoffnung zu beten, dass sie in der Gnade Christi verstorben sind.
Während sich unsere Gebete für die Verstorbenen alleine an jene, die in der Gnade Christi verschieden sind, richten, so verhält es sich mit den Gebeten für die Lebenden anders. Hier sollen und müssen wir insofern für alle beten, als dass die Gnadenzeit zur Umkehr bis zur Sterbestunde währt. Hier also können die Gebete einem Menschen, dessen Seele in Gefahr steht, verloren zu gehen, noch zur Mitarbeit an den geschenkten Gnaden gereichen und somit zu seiner Rettung.
Reue, Busse und Umkehr sind an die Vernunft und den freien Willen geknüpft. Immer und immer wieder muss mahnend betont werden, dass alleine die geschenkte irdische Zeit zur Erlangung des Seelenheiles bleibt. Diese Zeit ist denn auch kostbar und kann auch in eigenwilliger Unbussfertigkeit "vertrieben" werden....solange bis es zu spät ist ! Die kostbare Zeit
Es gibt ein "zu spät" !
Unser Herr und Gott Jesus Christus mahnt uns im Gleichnis von den zehn Jungfrauen (den fünf klugen und den fünf törichten ) zur steten Wachsamkeit.... Siehe bitte hier: Die Letzten Dinge
Aufgrund der weit verbreiteten und immer subtiler verwoben vorgetragenen Häresie der ang. Möglichkeit der Reue / Umkehr auch noch nach dem irdischen Tod, die diesbezügliche "sententia certa" Theologische Gewißheitsgrade Teil II
Lehre der Kirche:
"Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des Verdienstes und des Mißverdienstes und die Möglichkeit der Bekehrung auf". (Sententia certa) (DH 411) -
Zu spät ist es eben auch, wenn ein Mensch nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist....unterliess ein solcher Mensch bewusst die rechtzeitige Umkehr, so verbleibt die Seele nun auch in diesem Zustand !
Zu spät ist es selbstredend auch nach dem irdischen Tod.
Freilich sollen wir das Fürbittgebet für die noch Lebenden nicht aufgeben, auch wenn sie subjektiv nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, zumal den Seelenzustand vor dem Übergang ins Delirium alleine unser Herr kennt.
Der uniforme Wunsch an alle Verstorbenen "Ruhe in Frieden" erfährt freilich seine Richtigstellung im Lichte der Ewigen Wahrheit Jesus Christus. Ausserhalb der Gnade Christi kann es keinen "Frieden" geben.... weder hier auf Erden noch in der Ewigkeit !
Abschliessend eine unmissverständliche Warnung in einem Kommentar bei der heute leider nicht mehr aktiven Seite "deislam.wordpress.com" auf die Frage „Wozu sollte/n ich/wir Kirche, Priester, Führung brauchen?“ :
- "Um unser „Ende“ beim wahren Gott, im wahren, wirklichen, ewigen Zuhausesein bei IHMzu finden, um ewig glück-SELIG zu werden. Gemäß JESUS CHRISTUS gibt es keinen anderen Eingang in den Himmel als IHN. Wer IHN ablehnt und nicht auf IHN hört und nicht an IHN glaubt, wird nicht Einlass finden in den „Hochzeitssaal“. Und wer die Kirche, die Priester, wer die Gesandten, Beauftragten, Autorisierten Christi als Führer (generell) ablehnt, lehnt mit ihnen IHN ab. Du siehst Dein Absterben als einen natürlichen Prozess an. Es beunruhigt Dich nicht. Das ist das Altwerden (und Sterben) unter anderem auch: ein natürlicher Prozess – für den Leib, den Körper. Der Mensch kann tatsächlich auch „friedlich einschlafen“ ohne Kirche und Priester und auch ohne jeglichen Glauben und Gedanken an Gott. Ein solcher hat dann aber eben seine Seele bereits „eingeschläfert“, „unempfindlich gemacht“, „abgetötet“ gegenüber Gottes Heils-Einwirkungen. Und so erwacht seine Seele und wird sie einsichtig erst nach ihrem leiblichen Tod, angesichts ihres göttlichen Richters. Spätestens dann packt sie die Angst, der Schrecken. Und wenn sie, wie Du, das Kreuz entfernte aus ihrem Leben, „weil sein Anbick (vermeintlich) keine guten Energien aufkommen ließ“, und wenn sie, wie Du, ihr Ende als in der „Muttergöttin“ Hand liegend glaubte, wird sie mit Entsetzen gewahr werden, dass sie sich, weil sie sich eines Besseren nicht belehren ließ, nicht nur gewaltig getäuscht hatte, sondern damit ihre Rettung durch IHN, den ERLÖSER, den HEILAND, den HIRTEN und FÜHRER für immer verwirkt hat."
Ich denke, dass sich Deine Frage durchaus auch manch andere Mitleser gestellt haben dürften, denn die Frage nach dem "Warum" von Krankheiten und Leiden bewegt die Menschen seit je her.
Alleine die Frage nach dem "Warum? " des Leidens findet keine sinngebende Antwort. Erst die Frage "Für Wen?" öffnet die Türe zum Sinn des Leidens und des Lebens.
Dazu Auszüge aus einem Artikel ( St. Josephsblatt) von Pater Korbiniam Brandmaier vom Kreuzorden:
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"Die meisten von uns - wenn wir leiden - fragen: 'Warum gerade ich? Warum muss gerade ich leiden ?'
Der Sinn des Leidens wird uns jedoch klarer werden, wenn wir den Sinn des Lebens finden und wenn wir anstatt 'Warum?' die Frage stellen: 'Für Wen? Für wen leide ich?'
Das Leiden beginnt nämlich ein menschliches Gesicht zu bekommen. Wir müssen auf Jesus Christus, unseren gekreuzigten Herrn und Heiland schauen. Dort werden wir den Sinn unserer Existenz und die Antwort auf all unser Suchen und Sehnen finden. [....] In unserem Leid verlangen wir Antworten. Das Leiden, vor allem chronische körperliche Krankheiten, tiefer emotionaler Schmerz und schliesslich der Tod selbst, führen in eine persönliche Krise.
Wir werden förmlich gezwungen, tief in uns zu gehen und Fragen an unsere menschliche Existenz zu stellen. Gerade der Schmelztiegel des schweren Leidens ist es, der uns entweder in die Nähe zu Gott bringt, in seine liebende Gegenwart, oder zu Rebellen macht. [....] Viele Menschen heute suchen ein einfaches Leben ohne Leiden, ohne Opfer, ohne Verzicht, ohne Demütigungen. Die heutige Gesellschaft will nicht leiden, und darum müssen wir die Worte des hl. Paulus beherzigen: 'Gleicht euch nicht der Welt an!' (Römer 12,2)
Wir müssen davon überzeugt sein, dass es nur einen Jesus gibt, und das ist der gekreuzigte Jesus, der von den Toten auferstand. Christentum ohne Kreuz ist kein wirkliches Christentum. Nur durch das Kreuz Jesu haben wir die Erlösung.
Wenn wir darum leiden, sollten wir unser Leiden nicht als eine Last ansehen, sondern wir müssen im Kreuz ein grosses Geschenk der Liebe Gottes erkennen wollen. -
Nun ist es so, dass sich ein Gebet formal und sicherlich auch innerlich zwar als beharrliches anfühlen kann, in Wirklichkeit sich aber als eines gleichsam am "Ziel vorbei gebetetes" entpuppt.
Woran liegt es nun, dass ein Gebet zwar als "beharrlich" gedacht wird, es aber in Wirklichkeit doch nicht ist?
Die Antwort finden wir im "Vater unser"..... Gebete, deren Kern sich um das "Mein Wille geschehe" drehen, können keine Erhörung finden, denn, so der hl. Vinzenz v. Paul: - Der Wille Gottesschützt uns manchmal gegen uns selbst.
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Das beharrliche Gebet muss denn immer mit dem "Vater unser im Himmel...Dein Wille geschehe...." vereint sein.
Der hl. Vinzenz v. Lérin (gest. 430): - "Gottes Werke wirken nicht, wenn wir es wollen, sondern wenn es Ihm gefällt. Wir müssen mit geduldiger Zurückhaltung seinen Willen abwarten. Gottes Werke haben ihren Augenblick. In diesem Augenblick wirkt die Vorsehung, nicht früher und nicht später." -
Gott macht keine Fehler ! Die Wege der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes sind nicht die unseren, doch sie führen Diejenigen, die aus der Wahrheit sind, immer ans LICHT!
Daher, lieber Andi, niemals verzagen:
Diese Wege sind denn oft dunkel
- von unserem Auge undurchdringlich -
aber NIE lichtlos !
Daher niemals verzagen, das LICHT des LEBENS unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS leuchtet immer in der Ferne!
+
Sie sind oft schwer
- rauh, steil, einsam, unwegsam, gehen an Abgründen vorbei....-,
aber NIE trostlos !
Daher niemals verzagen. Der Trost unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS - GOTTES Kraft ! - kommt immer zur rechten Zeit.
+
Sie sind oft lang
- können wie eine "Ewigkeit" vorkommen -,
sind aber NIE endlos!
Sie dauern denn nur eine "kleine Weile",
denn am Ende wartet wieder unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS !
Besonders der angebrochene Monat November - als der Armen Seelen Monat - lädt uns dazu ein, wieder vertieft über die Wahrheiten von Leben und Sterben nachzusinnen.
So soll an dieser Stelle immer wieder der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges (1863-1948) zu Wort kommen (aus: "Sertillanges - Im Tode vom Leben umfangen", Herder 1965.) - dessen tiefgründig erbaulichen segensreichen Gedanken über Leiden und Sterben zur Glaubensstärkung und -festigung für treugläubige Katholiken beitragen. Leiden und Sterben in der Gnade unseres Herrn Jesus Christus heisst Hinübergehen ins wahre glückselige Leben:
"Wir haben gesehen: alle diese kleinen Tode, die man Leiden nennt, dienen dazu - wenn wir einstimmen -, uns unserem niederen Ich zu entreissen und Gott zuzuwenden in einer heiligen Verwandlung. Dies ist der tiefste Sinn des Schmerzes; er verwirklicht sich aber immer nur in Vorbereitung und Hoffnung. Das entscheidende Tun , das die wirkliche Zuwendung bringt, den Sprung in Gott hinein - wenn man so sagen darf -, unsere Uebergangsperson mit dem, was sie erworben, und dem, was sie unvermeidlich gefehlt: das ist der Tod. Vorausgesetzt, dass er uns als Kinder Gottes findet, wird unser Sein von Grund auf neu gestaltet, eingestimmt audf das Göttliche, in der lichten Fasslichkeit eines kindlichen Gesprächs, auf immer in Sicherheit befestigt ohne Gefahren und ohne Schwächen mehr. Das ist überwältigend Vollkommene. Das ist das Leben im wahren Sinn, hier triumphiert, verglichen mit dem niederen Sein, die Erhabenheit unserer Natur. Das Tier, das stirbt, lebt neu in einem anderen auf und hat davon weder Nutzen noch Bewusstsein. Der Mensch, der christlich stirbt, lebt ebenfalls neu in einem anderen auf, aber das ist er selbst, verwandelt, ganz vollendet und herrlich seiner Lebensfülle bewusst, die aufgeblüht in Freude. (....) Der Tod ist die letzte Kommunion des Christen und der einzige Grund aller anderen. Man vereint sich vorübergehend mit Christus nur, um mit ihm ewig vereint zu sein. Man stirbt, indem man Kommunion hält durch die Wegzehrung; aber vor allem hält man im Sterben Kommunion, wenn man im Herrn stirbt." -
+ Ein in der Gnade unseres Herrn und Gottes Jesus Christus hinscheidender Mensch geht heim ! + Die Trauer über das Entschlafen unserer Lieben darf und muss immer mit der Auferstehungsfreude einhergehen. Diesbezüglich wiederum der Dominikanerpater Alonso-Dalmace Sertillanges:
- "Es kommt vor, das Sterbende wachen Geistes sich mit einem Mal wie abgelöst von dieser Welt und wandelnd in der anderen fühlen; ihr bewegungsloser Leib ist kaum mehr als ein Symbol und ihre Seele fast eine Erinnerung und sie setzen ihre Umgebung in Staunen durch die Fremdartigkeit ihrer Blicke und fernen Klang ihren Worte so als ob sie schon Dinge sehen und begreifen, die die Lebenden nicht begreifen.
Beweinen wir nicht unsere Toten, und jammern wir nicht vor unserem eigenen Weggang, als ob es hienieden nur Klage und Trauer gäbe. Mit uns, in uns tragen wir den Samen DER AUFERSTEHUNG." -
Diesen Samen der Auferstehung tragen auch unsere bereits entschlafenen Brüder und Schwestern der leidenden Kirche im Fegefeuer - die Armen Seelen - in sich. Ihre Sehnsucht nach der endgültigen Heimkehr - der Anschauung Gottes - ist unermesslich gross, aber gleichzeitig auch sehr schmerzlich läuternd. Die Armen Seelen im Fegefeuer sind unsere glühendsten Fürsprecher. Sie erweisen sich unermesslich dankbar fur die ihnen zugewendeten Wohltaten.
Der hl. Pfarrer von Ars: (1768-1859): - "Wenn man wüsste, welche Macht die lieben Armen Seelen über das Herz Gottes haben, und wenn man wüsste, welche Gnaden man durch ihre Fürbitte erlangen kann, sie wären nicht so vergessen. Man muss viel für sie beten, damit sie viel für uns beten." -
Nicht immer ist es gegeben, eine hl. Messe für die Armen Seelen lesen zu lassen. Doch welch tröstlich erbauliche Worte hören wir dazu vom Franziskanerpater Martin v. Cochem (1634 - 1712 ): - "Wie wohl es mehr ist, eine hl. Messe lesen zu lassen als eine für die arme Seele zu hören, so gereicht es der Seele doch zum besonderen Trost,
wenn du die hl. Messe für sie opferst und das Blut Christi über sie ausgiesst.
Durch das Messehören kannst du das ganze Fegefeuer abkühlen und die Armen Seelen kräftiglich erquicken. Wenn du für deine Verstorbenen keine Messe lesen lassen kannst, so kannst du sie durch Messehörenerlösen."
Am 2. November gedenkt die Heilige Mutter Kirche der Armen Seelen im Fegefeuer.
Dieses Jahr fällt der Allerseelentag auf einen Sonntag, was folgende Besonderheit ergibt:
- in der neuen Liturgieordnung wird der Gedenktag am Sonntag begangen - in der alten Liturgieordnung dagegen - aufgrund des Vorranges des Sonntags - erst am Montag.
++++ Ebenso ist der gesamte Monat November den Armen Seelen gewidmet. ++++
Sie gehören als in der Gnade Christi (!) Verstorbene auch mit zur Gemeinschaft der Heiligen und bedürfen der Hochherzigkeit der Gläubigen der streitenden Kirche auf Erden, da sie für sich selber nichts mehr tun können.
Die Gemeinschaft der Heiligen ist eng miteinander verflochten. Dazu ein Auszug aus "Kleiner Katechismus des katholischen Glaubens" von Hw Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft.
- 89.Wer gehört zur Gemeinschaft der Heiligen?
Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören
1) die Gläubigen auf Erden die streitende Kirche 2) die Seelen im Fegefeuer die leidende Kirche 3) und die Heiligen im Himmel die triumphierende Kirche In der Gemeinschaft der Heiligen sind alle durch das geheimnisvolle Band der heiligmachenden Gnade miteinander verbunden.
90.Worin zeigt sich unsere Gemeinschaft mit den Heiligenim Himmel?
Wir verehren die Heiligen und rufen sie an. Sie aber helfen uns durch ihre Fürbitte bei Gott.
91.Worin zeigt sich unsere Gemeinschaft mit den Armen Seelen im Fegfeuer?
Sie zeigt sich darin, dass wir den Armen Seelen durch unser Gebet und andere gute Werke, durch Ablässe und besonders durch das heilige Messopfer helfen.
Denken wir also an die Möglichkeit der besonderen Tat der Nächstenliebe; der Möglichkeit vom 1. - 8. November täglich einmal einen vollkommenen Ablass für die Armen Seelen zu erwirken; ein vollkommener Ablass ist möglich unter den folgenden in Kürze aufgeführten Bedingungen:
- Hl. Beichte (eine kann für mehrere Ablässe gelten) und hl. Kommunion. Diese beiden hl. Sakramente können 8 Tage - nach jüngsten Richtlinien auch ca. 20 Tage - vor oder nach dem Feste Allerheiligen empfangen werden;
Weiter sind folgenden Ablasswerke erforderlich:
- Friedhofsbesuch mit Gebet für die Armen Seelen;
- Besuch einer Kirche oder Kapelle von der Zeit vom 1. November 12.00 Uhr bis Allerseelen 2. November 24.00 Uhr; der Besuch einer Kirche am Allerseelentag kann auch den Friedhofsbesuch ersetzen;
- Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters ( z.B. "Vater unser", "Ave Maria" , Ehre sei dem Vater....") und die vollständige Abkehr von der Anhänglichkeit an die Sünde.
-
Ergänzend dazu aus dem Katechismus der Katholischen Kirche:
- 1471 Die Lehre über die Ablässe und deren Anwendung in der Kirche hängen eng mit den Wirkungen des Bußsakramentes zusammen.
Was ist der Ablaß?
„Der Ablaß ist Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuldschon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet."
„Der Ablaß ist Teilablaß oder vollkommener Ablaß, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz freimacht." Ablässe können den Lebenden und den Verstorbenen zugewendet werden (Paul VI., Ap. Konst. „Indulgentiarum doctrina" normæ 1-3). -
Anmerkung: Ein Ablass kann entweder für sich selbst oder für die Armen Seelen im Fegefeuer erworben werden; nicht aber für andere Lebende, da diese in ihrer Freiheit selbst verantwortlich sind, Sündenvergebung und Ablässe für sich zu erlangen.
Wissenswertes über den Ablass siehe bitte hier: Der Ablass
+
Aus der römischen Liturgie: - "Heute ist das feierliche Gedächtnis aller abgeschiedenen Gläubigen. Soeben noch hat die Kirche als gemeinsame und zartfühlende Mutter sich Mühe gegeben, all ihre Kinder in der Himmelsfreude mit gebührenden Preisgesängen zu verherrlichen. Unverweilt will sie heute in Muttersorge allen ihren Kindern,
die im Reinigungsorte seufzen,
durch machtvollen Beistand bei Christus, dem Herrn und Bräutigam, zur baldmöglichen Aufnahme in die Gemeinschaft der Himmelsbürger verhelfen."
Requiem æternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. (Ps. 64, 2-3) Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. – Requiem æternam (usque ad Ps.).
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. (Ps. 64, 2-3) O Gott, Dir gebührt ein Loblied in Sion, Dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet, zu Dir kommt alles Fleisch. – Herr, gib ihnen die ewige Ruhe (bis zum Ps.).
Requiem aeternam gesungen von Harpa Dei:
Aus: "Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863) (Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)): - "Am Tag aller Heiligen richtet die heilige Kirche den Blick ihrer Kinder zum Himmel und zeigt ihnen die Glorie und Seligkeit ihrer verklärten Glieder; heute aber spricht sie trauernd zu uns: „Ich habe noch andere, teuere Glieder, die ohne Freude, ohne Trost, ohne Erquickung und Ruhe im Ort der Qual und Peinen unaufhörlich nach Erlösung seufzen, die erfaßt von einem invorstellbaren Sehnen nach der Vereinigung mit Gott, noch unwürdig sich fühlen, zu schauen sein heiligstes Angesicht und erst vom Feuer gereinigt werden müssen, um diese Gnade teilhaftig werden zu können Sie sind Glieder meines Leibes, aber arm und elend, hilflos und jeglichem Leid preis gegeben. Ihr aber, meine Kinder, die ihr noch lebt, ihr könnt ihnen helfen, ihr könnt abkürzen, ja enden die Tage der ihrer Qual und stillen ihre Sehnsucht nach der Anschauung Gottes. Sie sind ja eure Brüder und Schwestern, eure Freunde , eure Glaubensgenossen, wollt ihr sie vergeblich rufen lassen nach eurer Hilfe? ”...
Wer diese hilflosen Brüder und Schwestern sind, das sagt dir dein katholisches Herz. Es sind die armen Seelen im Fegefeuer.
Da sie abgeschieden von dieser Welt, hatten sie das Werk der schuldigen Buße für ihre Sünden noch nicht vollbracht und sich nicht gereinigt von jeder Makel der Sünde. Darum hat sie der dreimal heilige und gerechte Gott von sich gewiesen, aber nicht für immer verstossen, denn in seiner Gnade sind sie gestorben. Nicht würdig, in den Himmel einzugehen, wo nur die reinen, lauteren Seelen wohnen dürfen, aber auch nicht schuldig der ewigen Strafe der Hölle, weil keine Todsünde sie belastet, mußten sie hinab steigen in den Ort der Reinigung, um dort geläutert zu werden, wie das Gold im Feuerofen. Dort nun leiden sie unaussprechliche Qual. „Dieses Feuer,” sagt der heilige Augustin„wenn gleich nicht ewig, ist doch so wunderbar heftig, daß es jede Pein übersteigt, welche ein Mensch jemals gelitten hat oder leiden kann.” „Alle Strafen, Qualen und Peinen der Welt, die man sich nur denken mag, sind im Vergleich mit den Leiden des Fegefeuers vielmehr Erquickungen,” schreibt der heilige Bischof Cyrillus an den heiligen Augustin. Ihr größtes Leid aber, das allen Begriff übersteigt, ist die Trennung von Gott, dem allerhöchsten Gut. Ihre Liebe zu Gott, losgelöst von jeder Anhänglichkeit an das Irdische, ist grenzenlos; mit unbeschreiblicher Sehnsucht verlangen sie nach der Vereinigung nach ihm, der Urquelle aller Seligkeit, ja, sie fühlen sich, wie die heilige Katharina von Genua sagt, von einer unvorstellbaren Gewalt zu Gott hingezogen und können doch nicht zu ihm gelangen, ja sie fühlen es mit ungeheurem Schmerz, daß sie der Anschauung Gottes nicht würdig sind, weil noch Flecken an ihnen haften und ihre Schuld noch nicht gebüßt ist. So finden sie sich einerseits zu Gott hingezogen, ja von Gott selbst angezogen, aber andererseits von den Fesseln ihrer Sünden und ihrer Schuld zurück gehalten. Der Schmerz hierüber, der ihr Inneres gleichsam zerreisst, ist nicht zu schildern. Dazu kommt noch, daß sie sich nicht helfen können und auch kein Mittel haben, ihren Schmerz zu lindern. Daß sie zu Gott kommen werden, das wissen sie, aber die von Gottes Gerechtigkeit bestimmte Zeit ihrer Pein können sie nicht abkürzen. Die Zeit des Verdienstes ist für sie abgelaufen, ihre Leiden, die sie mit vollster Geduld und Ergebung tragen, bilden kein verdienstliches Werk mehr, womit sie ihre Schuld bezahlen können: Es ist die Nacht für sie angebrochen, wo niemand mehr wirken kann. Sie können und müssen nur leiden.
Doch da kommt ihnen die katholische Liebe zu Hilfe und bringt ihnen Trost, Erquickung und Erlösung. Gemäß der Lehre von der Gemeinschaft der Heiligen sind die Seelen der Abgestorbenen im Reinigungsort von uns nicht getrennt, wie die verdammten, die da abgeschnitten sind vom Leibe Christi. Der Glaube, die Hoffnung und die Liebe verbindet sie mit uns, sie sind unsere Brüder und Schwestern im Herrn und wenn sie sich selbst nicht helfen können, sokönnen wir es tun. Wir können für sie beten, wir können gute Werke für sie verrichten, durch Almosen spenden, wir können das heiligste Opfer für sie darbringen und die Früchte der heiligen Abläße ihnen schenken."
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Der hl. Kardinal Bellarmin: - "Derjenige, der sich der Armen Seelen annimmt und ihnen Gutes erweist, tut ein viel grösseres Werk , als wenn er einem Armen dieser Welt das reichste Almosen gäbe"
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Requiem æternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. (Ps. 64, 2-3) Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. – Requiem æternam (usque ad Ps.).
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. (Ps. 64, 2-3) O Gott, Dir gebührt ein Loblied in Sion, Dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet, zu Dir kommt alles Fleisch. – Herr, gib ihnen die ewige Ruhe (bis zum Ps.).
Requiem aeternam von Hw Tomas Louis de Victoria (1548-1611), gesungen vom Tenebrae Chor:
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Das Fegefeuer gehört nicht zu den letzten Dingen; Tod, Gericht, Himmel, Hölle. Die Letzten Dinge
Das Fegefeuer ist denn auch kein "Letztes" sondern ein Vorletztes....als Läuterungsort für den Himmel ! Das Fegefeuer: Jene, die zwar in der Gnade Christiverstorben sind, aber noch der Läuterung der Seele bedürfen, werden im Fegefeuer schmerzhaft von allen ungeordneten Anhänglichkeit gelöst. Fegefeuer / Läuterungsfeuer
Eucharistische Gebete zu Allerheiligen und für die Armen Seelen:
"Herr und König ! Auch wir dürfen hier vor Deinem Throne knien. Aber unsere Augen sind noch gehalten. Wir können als Menschen dieser Erde den unverhüllten Glanz Deiner Majestät noch nicht ertragen. Darum hast Du Dich für uns verborgen unter den schlichten Zeichen dieses Sakramentes. Wenn unsere Augen aber auch nur Brot zu sehen meinen, so glauben und wissen wir:
Du bist es Herr, derselbe den die Heiligen im Himmel ohne Hülle schauen dürfen: Unser Herr und Gott, und zugleich unser Bruder und Freund und Erlöser.
Wir preisen Dich, o Herr, wir beten Dich an in der Gemeinschaft Deiner Heiligen. Wir sind ja Dein Volk, die Heiligen da droben und wir in der Verbannung im Kampfe unsers Lebens.
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Hier im heiligsten Sakrament hast Du uns das Andenken an Dein Leiden und Deinen Tod hinterlassen. Ja, in wunderbarer Weise lässt Du Tag für Tag das Opfer der Erlösung hier gegenwärtig werden.
Bei dieser Liebe, die uns so sehr geliebt, bitten wir Dich: Erbarme Dich der Armen Seelen. Lass das Blut Deines Herzens vom Opferaltar des Kreuzes in das Fegefeuer fliessen:
Lass die Seelen geläutert werden durch das Feuer Deiner Liebe. Du hast einmal gesagt: Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alles an mich ziehen (Job 12,32). Ziehe auch die Seelen des Fegefeuers an Dein heiligstes Herz."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr"
Am 1. November feiert die Heilige Mutter Kirche das Hochfest Allerheiligen.
[Anmerkung: Der unsägliche "Halloween" -Brauch ist eine teuflische Verhöhnung von Allerheiligen. "Halloween" ist der verunstaltete Begriff vom ursprünglichen "All Hallows Eve" ....dem "Vorabend (eve) Aller (All) Heiligen (Hallows))]
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Diesbezüglich der Hinweis auf die Möglichkeit der Gewinnung von Voll- bzw. Teilablässen für unsere Brüder und Schwestern der leidenden Kirche - die Armen Seelen im Fegefeuer - als eine besondere Tat der Nächstenliebe !
Vom 1. bis zum 8. November kann täglich einmal ein vollkommener Ablass für die in der Gnade Christi (!) Verstorbenen gewonnen werden. Ein vollkommener Ablass ist möglich unter den folgenden in Kürze aufgeführten Bedingungen:
- Hl. Beichte (eine kann für mehrere Ablässe gelten) und hl. Kommunion. Diese beiden hl. Sakramente können 8 Tage - nach jüngsten Richtlinien auch ca. 20 Tage - vor oder nach dem Feste Allerheiligen empfangen werden;
Weiter sind folgenden Ablasswerke erforderlich:
- Friedhofsbesuch mit Gebet für die Armen Seelen;
- Besuch einer Kirche oder Kapelle im Zeitraum vom 1. November 12.00 Uhr bis Allerseelen 2. November 24.00 Uhr; der Besuch einer Kirche am Allerseelentagkann auch den Friedhofsbesuch ersetzen;
- Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters ( z.B. "Vater unser", "Ave Maria" , Ehre sei dem Vater....") und die vollständige Abkehr von der Anhänglichkeit an die Sünde.
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- Ergänzend dazu aus dem Katechismus der Katholischen Kirche:
- 1471 Die Lehre über die Ablässe und deren Anwendung in der Kirche hängen eng mit den Wirkungen des Bußsakramentes zusammen.
Was ist der Ablaß?
„Der Ablaß ist Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuldschon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet."
„Der Ablaß ist Teilablaß oder vollkommener Ablaß, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz freimacht." Ablässe können den Lebenden und den Verstorbenen zugewendet werden (Paul VI., Ap. Konst. „Indulgentiarum doctrina" normæ 1-3). -
Anmerkung: Ein Ablass kann entweder für sich selbst oder für die Armen Seelen im Fegefeuer erworben werden; nicht aber für andere Lebende, da diese in ihrer Freiheit selbst verantwortlich sind, Sündenvergebung und Ablässe für sich zu erlangen. -
Der hl. Hieronymus (gestorben 420): - "Aber wenn die Apostel und Märtyrer für andere beten können, wenn sie noch im Leibe sind, zu einer Zeit, in der sie um sich selbst besorgt sein sollten - wieviel mehr werden sie solches tun, nachdem sie ihre Kronen, Siege und Triumph empfangen haben." -
Die Heiligen sind unsere Vorbilder und Fürsprecher. Sie gehören bereits der triumphierenden Kirche im Himmel an. Die Armen Seelen im Fegefeuer gehören zur leidenden Kirche; die Gläubigen auf Erden zur streitenden Kirche Alle gemeinsam bilden die Gemeinschaft der Heiligen ! -
Aus dem Bomm-Volksmessbuch 1962: - "Das Gedächtnis aller Heiligen eröffnet vor den Augen der [b]auf Erden streitenden Kirche das Bild der im Himmel schon triumphierenden: O wie glorreich ist das Reich, in dem die Heiligen alle mit Christus sich freuen! Mit weissen Kleidern angetan, folgen sie dem Lamme, wohin immer Es geht (Brevier). Dieser Anblick erfüllt uns mit grosser Freude, da wir wissen, dass auch wir einmal an diesem herrlichen Reiche teilhaben werden, dem unsere Brüder und Schwestern schon angehören.... [....] So feiert die Kirche heute ein Fest sowohl des Dankes für die Glorie so vieler ihrer Kinder, als auch der Sehnsucht nach jenem Tage, der einmal die Zahl der Auserwählten vollständig macht und das ewige Reich beginnen lässt, wie es die Lesung der Festmesse schildert. Auch das Evangelium ist nicht nur dem Gedenken jener gewidmet, die den Himmelslohn schon erlangten, sondern dem Troste aller Gläubigen, die auf Erden noch um Christi willen leiden. Uns allen gibt es Hoffnung, dass auch wir bald Gott schauen werden." [....]
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In der 2. Vesper vor Allerheiligen; "o quam gloriosam"
O quam gloriosum est regnum, in quo cum Christo gaudent omnes Sancti! Amicti stolis albis, sequuntur Agnum, quocumque ierit.
O wie herrlich ist das Reich, in welchem mit Christus alle Heiligen sich freuen; angetan mit weißen Kleidern folgen sie dem Lamme, wohin immer es geht.
Eine Predigt von Bischof Vitus Huonder (+) am Hochfest von Allerheiligen am Sonntag, 1. November 2015, in der Kathedrale in Chur): - "Brüder und Schwestern,
was feiern wir, wenn wir die Heiligen feiern? Wenn wir Allerheiligen feiern? Wenn wir die Heiligen feiern, feiern wir die Gnade Gottes. Denn die Heiligen sind das Werk der Gnade Gottes.
Gnade ist ein Begriff, ein Wort. Es ist ein Wort, welches das Wohlgefallen Gottes meint. Es ist ein Wort, welches das Wirken Gottes umschreibt. Doch, damit dieses Wirken Gottes einen Ausdruck, ein Gesicht bekommt – fassbar wird – muss es an jemandem geschehen. Die Gnade muss sich inkarnieren. Das ist nur möglich, wenn die Gnade in einem Menschen Gestalt annimmt. Die Gnade Gottes offenbart sich am Menschen.
Sie wirkt sich zum Beispiel bei der Taufe auf den Täufling aus. Der Menschen wird in der Taufe durch die Gnade verwandelt, geistigerweise verwandelt. Er wird durch die Gnade geheiligt. Das Leben Gottes nimmt in ihm Gestalt an. Der Mensch wird durch die Gnade ein Heiliger. Damit sind wir beim Fest Allerheiligen … oder beinahe beim Fest Allerheiligen. Denn es braucht noch ein Element, damit wir das Fest Allerheiligen feiern können, damit wir die Heiligen feiern können. Dieses eine Element lässt sich in der Lesung aus der Offenbarung des Johannes finden (Joh 7,2-14). In der Offenbarung des Johannes ist die Rede vom Siegel des lebendigen Gottes. Bestimmte Menschen werden mit diesem Siegel bezeichnet. Ein Engel rief mit lauter Stimme: „Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben“ (Offb 7,3). Wer sind nun die Menschen, die mit dem Siegel bezeichnet werden, die Knechte unseres Gottes? Das ist unsere Frage. Wie kommen sie zu diesem Siegel, das offenbar den Schutz Gottes bedeutet, und Sicherheit vor dem Untergang gewährt? Der Seher hat eine zweite Vision. Sie hilft uns verstehen, wer die ausgezeichneten Menschen sind, die Menschen, welche von den Plagen Gottes verschont bleiben. Er berichtet: „Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen“ (Offb 7,9). Diese ausgezeichneten Menschen, von Gott behüteten und bevorzugten Menschen befinden sich alle anbetend vor dem Throne Gottes. Sie sind die Geretteten, die Verschonten.
Warum aber sind sie und nur sie die Geretteten? Das ist eine weitere Frage, die uns zu tiefst beschäftigt. Auf diese Frage gibt uns der Schluss der Lesung die Antwort: „Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen und woher sind sie gekommen? Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagt zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ (Offb 7,13-14). Mit dieser Erklärung sind wir nun beim Fest Allerheiligen. Wenn wir die Heiligen feiern, so haben wir gesagt, feiern wir die Gnade Gottes. Der Mensch wird durch die Gnade ein Heiliger. Der Heilige aber, den wir heute feiern, der von Gott bevorzugte, geschützte und ausgezeichnete Mensch, ist der Mensch, der diese Heiligkeit in seinem Leben bewahrt hat, um sie gerungen hat, sie in den Wechselfällen dieser Weltzeit gehütet hat, das heißt: trotz der Bedrängnis dieser Welt im weißen Gewand, mit der Palme, vor Gott erschienen ist.
Das meint das Wort aus der Offenbarung des Johannes: „Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ (Offb 7,14). Aller dieser Menschen, die uns vorangegangen sind und die um den Glauben gerungen haben, die treu zum Glauben gestanden sind, ihr Leben für den Glauben hingegeben haben, dürfen wir in dieser Feier gedenken. Und damit feiern wir das Wirken der Gnade Gottes an den Menschen in dieser Weltzeit, in den Bedrängnissen dieses Lebens.
Wir feiern Gott in seinen Heiligen. Was nehmen wir mit auf den Weg in unserem Alltag? Dass wir um die Gnade Gottes, die wir in der Taufe empfangen haben, ringen müssen, um sie zu bewahren, damit auch wir einmal, wenn die Zeit unseres Lebens zu Ende geht, lobend und anbetend vor dem Throne Gottes sein dürfen – zusammen mit allen Heiligen. Amen"
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Ebenso segensreich sind die folgenden Worte aus einer Predigt aus dem Jahre 2010 von Hw Ulrich Engel aus Rodgau bei Offenbach: - [....] "Liebe Brüder und Schwestern im Herrn, aber wir wissen dies doch im Glauben und es ist für uns nichts, was in Zweifel steht und was für einen Christen überhaupt zweifelhaft sein dürfte. Wir haben eine Glaubenssicherheit, die nicht im Kopf, sondern im Herzen ihren Sitz hat. Im Herzen wissen wir: Diese Heiligkeit ist genau das, wozu wir alle vom Vater von Ewigkeit her bestimmt sind und wozu er uns Menschen geschaffen hat. Und nur um dieser Heiligkeit willen sind wir aus dem Absturz in die Unheiligkeit der Sünde erlöst. Dazu ist Gott Mensch geworden in Jesus Christus, hat er gelitten, ist er ans Kreuz gegangen und auferstanden. Zu unserer Heiligung hat er den Heiligen Geist gesandt, zu unserer Heiligung gibt es überhaupt nur die Kirche und Christentum. Wir sind Christen, weil wir mit dem Heiligen Geist, dem Geist der Heiligkeit, gesalbt sind - nichts anderes bedeutet ja Christsein als: Gesalbt-sein mit dem Heiligen Geist Gottes. [....] Die Frage ist, ob wir Ihn, den Heiligen, an uns schaffen und uns von Ihm heilig machen lassen wollen! Die Heiligen in der Vollendung haben dieses Geschenk der Heiligung von Gott angenommen. Heute denken wir besonders an sie und wir danken Gott insbesondere dafür, dass er diese Heiligen so begnadet hat, dass sie aber die ihnen angebotene Gnade auch angenommen haben und auch darin unsere Vorbilder sind.
Sie haben einmal genauso so in dieser Welt gelebt wie wir heute, nicht selten sogar unter sehr viel schwierigeren oder schlechteren Bedingungen.
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn, Heiligkeit ist ein Geschenk des heiligen, lieben Gottes. Für uns kommt es nur darauf an, dass wir nach seiner Weisung leben und uns von dem Heiligen diese Heiligkeit schenken lassen - so, wie es die Heiligen im Himmel in ihrem irdischen Leben auch getan haben. Da brauchen wir also nicht mutlos zu werden, sondern genau das Gegenteil ist angesagt." [....]
In Festo Omnium Sanctorum – Fest Allerheiligen 1. Kl. – Farbe weiß
Die Kirche feiert dieses echt christliche Familienfest, das uns im Geiste so innig mit unsern beseligten Brüdern im Himmel verbindet, aus mannigfachen Gedanken heraus. Dieses Hochfest gegen Ende des gottesdienstlichen Jahres ist ein feierlicher Dank an Gott den Heiligmacher für die Fülle der Gnaden und Tugendfrüchte aller Heiligen. Es ist auch eine gebührende gemeinsame Ehrung der unzähligen Heiligen; denn jedem einzelnen ein eigenes Fest zu widmen, ist unmöglich. Wir bezeugen ferner unsre Mitfreude an der ewigen Freude aller Heiligen und werden zugleich angespornt zu ihrer Nachahmung; auch wird in uns die Sehnsucht danach geweckt, einmal Anteil an ihrem Himmelsglück zu bekommen. Dabei ermutigt uns das Fest zum Vertrauen im Ringen nach den Verheißungen Christi. «Diese konnten es und jene, warum nicht auch ich?» (Hl. Augustinus) Damit wir das leichter erreichen, rufen wir, durchdrungen vom Glauben an die Gemeinschaft der Heiligen, diese heute besonders um ihre vereinte Fürbitte an. «Wir sind Kinder der Heiligen» (Tob. 2,18)
Im Morgenland feierte man schon im 4. Jahrhundert am Sonntag nach Pfingsten ein eigenes Fest zu Ehren aller Heiligen (Martyrer). Als Papst Bonifatius IV. am 13. Mai 609 oder 610 das zum Andenken an Kaiser Augustus erbaute Pantheon zu einer Kirche weihte zu Ehren der Mutter Gottes und aller hll. Martyrer, kam das Allerheiligenfest auch im Abendland auf. Gregor IV. verlegte es auf den 1. November und führte es auf Bitten Ludwigs des Frommen 835 im Frankenreiche ein.
Heilige Festesfreude hat uns zum gemeinsamen Gottesdienste zusammengeführt (Intr.). In der Lectio dürfen wir einen Blick werfen in das selige Reich der Auserwählten. Sie mahnen uns im Graduale, daß auch wir in Gottesfurcht unser Leben Gott weihen sollen. Ihr eigenes Leben war zwar reich besät mit Leiden und Prüfungen aller Art (Offert.), aber gerade dadurch haben sie verdient, daß an ihnen die Seligpreisungen des Heilandes in Erfüllung gehen (Evang.). In der Kraft des heiligen Opfers und der hl. Kommunion können auch wir schon hier auf Erden «selig» werden (Comm.).
Grundlegendes über die Ur- und die Erbsünde von P. Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft aus seinem Büchlein "Logik der Liebe":
- "An dieser Stelle ist es nicht unwichtig, den Unterschied zwischen Sündenfall = Ursünde und Erbsünde zu verstehen.
Der Sündenfall war eine Tat, nämlich das, was die Ureltern sündigend getan haben.
Die Erbsünde aber ist jener Zustand, in welchem nach Adam die Menschen geboren werden.
Durch seine Sünde hat Adam nämlich nicht nur sich selber geschadet, sondern er hat als Haupt der Menschheit gehandelt und als solches ein trauriges Erbe hinterlassen.
Den Adelstitel der Gotteskindschaft hat er für sich und all seine Nachkommen verloren.
Auch die Gottesmutter Maria war, weil sie Tochter Evas war, der Erbsünde ver-haftet, aber sie war niemals damit be-haftet.
Nach dem Fall war sie der erste Mensch, der nicht der Gnade entblösst ins Dasein trat, denn Gott hat sie durch ein einzigartiges Privileg schon an der Quelle ihres Daseins in Voraussicht auf die Verdienste ihres göttlichen Sohnes vor jedem Makel der Erbschuld bewahrt und sie von Anfang an in das Gewand der Gnade gehüllt.
Als die Vorerlöste (präeredempta) ist die Gottesmutter ganz und gar geheiligt.
Am 8. Dezember gedenkt die Kirche ihrer Unbefleckten Empfängnis.
Wenn christliche Eltern ein Kind empfangen, bringen sie es gleich nach der Geburt zur Kirche, damit es getauft werde."
Gerade beim Gebet des Rosenkranzes stellen sich mannigfaltige Zerstreuungen in den Weg.
Der hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort (1673-1716) nennt gar das gute Beten des Rosenkranzes als das schwierigste überhaupt aber auch das verdienstvollste:
- [....] "Du kannst in Wahrheit den Rosenkranz nicht ohne irgendwelche unfreiwillige Zerstreuungen beten; es ist sogar schwer, ein Ave Maria zu beten, ohne dass deine stets bewegliche Einbildungskraft dir etwas von der Aufmerksamkeit raube; aber du kannst ihn ohne freiwillige Zerstreuung beten, und du musst allerlei Mittel anwenden, um die unfreiwilligen zu vermindern und deine Phantasie zu fesseln.
Wie es kein für die Seele verdienstreicheres Gebet gibt, als den gut gebeteten Rosenkranz, so bietet auch kein Gebet mehr Schwierigkeit, es gut zu verrichten und darin auszuharren, namentlich wegen der Zerstreuungen, die bei einer so häufigen Wiederholung desselben Gebetes von selber kommen. Was die Schwierigkeiten erhöht, ist unsere Einbildungskraft, die so flüchtig ist, dass sie fast keinen Augenblick ruhig bleibt, und die Bosheit des Teufels, der unermüdlich uns zu zerstreuen und am Gebet zu hindern sucht. Durch solche Listigkeit erzielt der Teufel oft, dass jemand den Rosenkranz ganz oder teilweise aufgibt, oder ihn gegen andere Gebete vertauscht oder ihn verschiebt. Dein Rosenkranz ist umso besser je verdienstreicher er ist; er ist umso verdienstreicher, je beschwerlicher; er ist umso beschwerlicher je weniger er der Seele natürlicherweise angenehm und je mehr er von diesen erbärmlichen kleinen Fliegen und Ameisen belästigt ist, die gegen unseren Willen in der Phantasie hin- und herlaufen und der Seele keine Zeit lassen, das Gebet zu kosten und in Frieden zu ruhen. . „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grösseren getreu“ (Lk. 16,10). Nichts ist so gewiss, wie dies; denn der Heilige Geist selbst hat es gesagt.
Mut also, getreue Diener und Dienerinnen Jesu Christi und seiner heiligsten Mutter, die ihr den Entschluss gefasst habt, den Rosenkranz täglich zu beten! Die Menge der Fliegen, so nenne ich die Zerstreuungen, die während des Gebetes gegen euch ankämpfen, sollen es nicht zustande bringen, dass ihr die Gesellschaft Jesu und Maria, in der ihr euch während des Rosenkranzgebetes befindet, feige verlasset."
-
"Sei gegrüsst, heilige Mutter, die du geboren den König, der über Himmel und Erde herrscht in alle Ewigkeit."
Pater Nikolaus Gorges von der Petrus-Bruderschaft über das tiefere Wesen des Rosenkranzgebetes: - [....] "Der heilige Papst Pius V. hat den Rosenkranz sehr gefördert und bald würde er zum beliebtesten Volksgebiet der Christenheit, das von der Kirche mit dem höchsten Lob bedacht, mit vielen Ablässen versehen wurde. Es hat zwar nie die Würde eines liturgischen Gebetes erlangt,
mit recht kann man es aber ein Volksbrevier nennen, weil wir mit ihm wie im Breviergebet der Kirche Gottes Grosstaten betend betrachten. Die 15 Geheimnisse, die den Geist des Rosenkranzes bilden, lassen das Leben Jesu und Mariä kurz an uns vorüberziehen. Der einzelnen Rosenkranzgeheimnisse umschliessen die wichtigsten Stationen des Erlösungswerkes.
Der Rosenkrannzbeter denkt durchaus nicht an jedes einzelne Ave Maria, oder an dessen Einzelworte, sondern wenn er es mündlich spricht, ist sein Sinn und seine Aufmerksamkeit, seine Andacht nur einigen Gedanken und Bildern zugekehrt, vor allem den Geheimnissen unserer Erlösung. Das ist der Atem, wie dem Breviergebet die einzelnen Verse der Psalmen. Statt an als Einzelheiten denkt der Beter oft nur an die Hauptpunkte, an die Antiphon, der Rosenkrannzbeter an das Heilsgeheimnis, das er im Gesetz gerade betrachtet. Die meisten Feste des Heilsmysteriums sind auch Geheimnisse des Rosenkranzes. Mit diesem Gebet können wir leicht tief hineinschauen in das Werk unserer Erlösung, das wir im Laufe des liturgischen Jahres vor allem in der Liturgie der Kirche betrachten und feiern."
Zum Hochfest Christkönig: - "Herr Jesus Christus, König von Ewigkeit, König der Herrlichkeit! In der Güte Deines Herzens hast Du auch hier, mitten unter Deinen Erlösten, Deinen Thron errichtet,
wo die Augen des Glaubens Dich erkennen unter den geheimnisvollen Gestalten dieses heiligen Sakramentes.
Wir bitten um Deinen Königlichen Segen und um Deine Gnade.
Erhalte uns in Deiner Treue, damit Du uns einmal in Deinem ewigen Reiche die Krone des Lebens reichen kannst und wir mit Dir herrschen dürfen, wie Du verheissen hast. Der Du lebst und als König herrschest mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" -|addpics|qps-16-770b.jpeg-invaddpicsinvv,qps-27-9a4d.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Gemäß dem alten Liturgiekalender der Tradition wird am letzten Sonntag im Oktober das Hochfest Christ-König gefeiert.
(nach der Liturgiereform im Neuen Kalender am letzten Sonntag des Kirchenjahres)
Die Präfation aus der hl. Messe: - "In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken. Du hast Deinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, mit dem Öl der Freude gesalbt zum ewigen Priester und zum König der ganzen Schöpfung. Als makelloses Lamm und friedenstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen. Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er Dir, seinem Vater, das ewige, alles umfassende Reich übergeben: das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens. Durch ihn rühmen Dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob Deiner Herrlichkeit: Heilig, Heilig, Heilig ...
-
Aus dem hl. Evangelium nach Mt. 28,18 : - „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ -
Papst Pius XI. erklärt in seiner erwähnten Christkönigsenzyklika Quas primas.... zur doppelten Königsherrschaft Christi:
- "CHRISTUS IST KÖNIG kraft eines ANGEBORENEN Rechtes, weil er der Gottmensch, also wahrer Gott ist, und er ist es auch aufgrund eines ERWORBENEN Rechtes, da er die Welt erlöst und alle Menschen sozusagen mit seinem Blute erkauft hat."
Jesus Rex Admirabilis von Giovanni Perluigi da Palestrina, vorgetragen von Benedictines of Mary
Jesu Rex Admirabilis
Jesu, Rex admirabilis Et triumphator nobilis Dulcedo ineffabilis Totus desiderabilis.
Jesus, wunderbarer König und edler Triumphator, unaussprechliche Süßigkeit, ganz Ersehnenswerter.
Mane nobiscum Domine Et nos illustra lumine Pulsa mentis caligine Mundum reple dulcedine.
Bleib bei uns, Herr, und bescheine uns mit Licht, vertreibe das Dunkel unseres Geistes, fülle die Welt mit Süssigkeit.
Süsses Herz Jesu, lebendiger Brunnen, übertreffend alle Freude, und alle Sehnsucht.
Aus dem Bomm Volksmenssbuch 1962: - "Die Endzeit des Kirchenjahres ist gekommen; aller Herzen richten sich auf die Wiederkunft des Herrn, deren erneute Feier vorzubereiten. Dieser Zeit ordnen sich die beiden hohen Feste des Oktobers und Novembers singemäss ein, das Königsfest und Allerheiligen. Beide lassen vor unserem Auge die Herrlichkeit des ewigen Reiches und seines Königs Christus leuchten und wecken und stärken so in uns den Wunsch, einst in die Glorie dieses Reiches und in das Zelt des Königs einzugehen, nachdem wir hier auf Erden die Mühen Seines Dienstes treu getragen haben."
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Die Wahl dieses Zeitpunktes des letzten Sonntags vor Allerheiligen hatte einen guten Grund. In seiner Enzyklika Quas primas aus dem Jahre 1925 schrieb Papst Pius XI. : - "Es soll jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober, also an dem Sonntag, der dem Fest Allerheiligen unmittelbar vorausgeht, auf der ganzen Erde begangen werden."
- Der katholische Schriftsteller Reinhold Schneider (1903-1958): - IN "CHRISTUS, DEM KÖNIG, herrscht die Liebe von Anbeginn; die Liebe ist schon in der Zeit über das eine und einzige Königreich ergossen, das da ist das Reich des ewigen Lebens; und keine Stirne ist in Wahrheit vom Glanze dieses Königreichs gekrönt, aus der nicht die Freude des ewigen Lebens leuchtet: die Verheißung, dass nicht Trauer, noch Klage, noch Schmerz mehr sein wird und Gott abwischen wird eine jede Träne. Es ist der Wille des großen Königs, dass die von Ihm Gesendeten diese unvergängliche Freude durch die Vergänglichkeit tragen. Sie ist das untrügliche Zeichen ewigen Königtums."
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Dass nicht alle diese Erlösung annehmen wollen ist die Entscheidung ihres freien Willens.
Wiederum Papst Pius XI. in seiner Enzyklika "Quas Primas" aus dem Jahre 1925: - "Doch ist diese Herrschaft vor allem geistiger Natur und betrifft die geistigen Belange. Das zeigen sehr deutlich die oben angeführten Stellen aus der Heiligen Schrift, das beweist auch Christus der Herr selbst durch die Art und Weise seines Handelns. Zu wiederholten Malen hören wir von den Juden, ja von den Jüngern selbst die irrtümliche Meinung, der Messias werde dem Volke wieder zur Freiheit verhelfen und das Reich Israel wieder aufrichten. Christus zerschlug diese Einbildung und verachtete dieses Hoffen. Als das von Bewunderung ergriffene Volk ihn zum König ausrufen wollte, da lehnte er sowohl Titel als Ehre ab, indem er floh und sich verbarg. Dem römischen Landpfleger erklärte er, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Dieses Reich wird in den Evangelien dahin umschrieben, daß die Menschen ihren Eintritt in dasselbe durch Buße vorbereiten sollen, daß sie aber in dasselbe nur durch den Glauben eingehen können und durch die Taufe, die zwar eine äußere Handlung ist, aber dennoch die innere Wiedergeburt anzeigt und bewirkt. Dieses Reich ist einzig dem Reiche Satans und der Macht der Finsternis entgegengesetzt. Es verlangt von seinen Anhängern nicht nur, daß ihr Herz sich löse von irdischen Reichtümern und Gütern, daß sie Milde walten lassen, daß sie hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sondern auch daß sie sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen."
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Die Feinde Christi wollen nicht, dass Christus herrscht.
Im ursprünglichen Christkönig-Hymnus "Te saeculorum principem“ noch deutlich hervorgehoben.... durch nachkonzilär "weltoffene Veränderung" gleichsam "wegretuschiert" Die rot unermalten Strophen sind in der nachkonziliaren Liturgie - mit der auch das Fest auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr verschoben worden ist - ersatzlos entfernt worden...!!!!
- Hymnus des Christkönigsfestes
1. Den hehren Fürst der Ewigkeit, der Völker Herrscher Jesus Christ, ihn ganz allein erkennen wir als aller Herzen König an.
2.Es ruft der Gegner wilde Schar: „Wir wollen nicht, dass Christus herrscht!“ Doch wir erklären freudig, gern, als allerhöchsten Herren ihn.
3. O, Christus, hehrer Friedensfürst, beug der Rebellen trotzig Haupt, und führe die Verirrten all zur einen Herde wieder heim!
4. Dafür hängst Du am Kreuzesstamm, die Arme weithin ausgespannt, und zeigst Dein liebeglühend Herz, das von dem Speer durchstoßen ist.
5. Dafür wohnst Du auf dem Altar, verborgen unter Wein und Brot, und strömst aus der durchbohrten Brust in Deiner Kinder Seelen Heil.
7.Es neige jede Königskron und jedes Zepter sich vor Dir! Mach jedes Haus und jedes Land mit milder Hand Dir untertan!
8 Dir, Jesus, sei das Lob geweiht, der Du das Weltenzepter führst, mit Gott, dem Vater, und dem Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. -
Das "Kyrie" der hl. Messe ist denn auch das Bekenntnis zur wahren Gottheit und zum Königtum Christi....und somit auch das Bekenntnis zur Anbetung unseres Herrn. Dazu aus "Zum Altare Gottes will ich treten" von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft:
- "Das ‚Kyrie‘ ist eine Huldigung zur Ehre Gottes. Es vereinigt uns im Bekenntnis zur wahren Gottheit und zum Königtum Christi mit dem hl. Apostel Thomas, der anbetend sprach: „Mein Herr [kyrios] und mein Gott!“ (Joh 20, 28) Auch denken wir an das Wort des hl. Apostels Paulus: „Auf dass beim Namen Jesu sich beuge jedes Knie, derer im Himmel, derer auf Erden und derer unter der Erde, und jede Zunge bekenne: Herr [kyrios] ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil 2, 10 f)
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Auszüge aus einer Predigt des hl. Josefmaria Escriva, dem Begründet des "Opus Dei":
- [....] Viele ertragen es nicht, daß Christus herrscht; sie widersetzen sich Ihm auf tausenderlei Weise in ihrer Auffassung von der Welt und vom menschlichen Zusammenleben, in ihrem sittlichen Verhalten, in Wissenschaft und Kunst, ja selbst im Leben der Kirche. Ich spreche nicht von den Übeltätern, schreibt der heilige Augustinus, die Gott beleidigen, denn es sind in der Tat wenige, welche Ihn mit ihrer Zunge beleidigen, aber es sind viele, die Ihn durch ihren Lebenswandel beleidigen (Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus, 27,11 [PL 35, 1621]).
Manche stoßen sich sogar an der Bezeichnung Christkönig, weil sie allzu oberflächlich bei Worten stehenbleiben, als könnte man das Königtum Christi mit politischen Vorstellungen verwechseln; oder sie stören sich daran, weil das Bekenntnis zum Königtum Christi sie auch zur Anerkennung eines Gesetzes führen könnte. Und sie dulden kein Gesetz, nicht einmal das liebenswürdige Gebot der Liebe; sie wollen sich nicht der Liebe Gottes nähern, sondern nur dem eigenen Egoismus dienen. [....] Lasst uns jetzt betrachten, wie derselbe Christus, den wir in Bethlehem als neugeborenes, liebenswertes Kind gesehen haben, zugleich der Herr der Welt ist. Denn durch Ihn wurde alles im Himmel und auf Erden erschaffen; Er hat alles mit dem Vater versöhnt und den Frieden zwischen Himmel und Erde wiederhergestellt durch das Blut, das Er am Kreuz vergossen hat (Vgl. Kol 1,11-16). Jetzt herrscht Christus zur Rechten des Vaters. Zwei Engel in weißen Gewändern offenbaren es den Jüngern, die nach der Himmelfahrt des Herrn verwundert zu den Wolken aufblicken: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen ist, wird ebenso wiederkommen, wie ihr Ihn habt zum Himmel auffahren sehen(Apg 1,11).
Durch Ihn herrschen die Könige (Spr 8,15), nur daß Könige und menschliche Autoritäten vergehen, während das Reich Christi auf immer und ewig (Ex 15,18) bleibt. Sein Reich ist ewig und währt von Geschlecht zu Geschlecht (Dtn 3,100).
[....] Warum aber erscheint Er jetzt nicht in seiner Herrlichkeit? Sein Reich ist nicht von dieser Welt(Joh 18,36), obwohl es in dieser Welt ist. Jesus hatte Pilatus erwidert: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Jeder, der aus der Wahrheit kommt, hört auf meine Stimme (Joh 18,37). Alle, die vom Messias eine sichtbare, zeitliche Macht erwarteten, haben sich geirrt: Das Reich Gottes besteht ja nicht in Speise und Trank, sondern in Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist (Röm 14,17).
Wahrheit und Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist, das ist das Reich Christi: das göttliche Handeln, das die Menschen erlöst und das sich vollenden wird am Ende der Zeiten. Dann wird der Herr, der im Paradies herrscht, wiederkommen, um endgültig die Menschen zu richten.
Christus beginnt seine Predigt auf Erden nicht mit einem politischen Programm, sondern mit der Aufforderung: Kehret um! Denn das Himmelreich ist nahe (Mt 3,2; 4,17). Er beauftragt seine Jünger, diese frohe Botschaft zu verkünden (Vgl. Lk 10,9), und Er lehrt uns, im Gebet die Ankunft des Reiches zu erbitten (Vgl. Mt 6,10). Ein heiliges Leben, das ist das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ; das ist es , was wir zuerst suchen sollen (Vgl. Mt 6,33), das ist das einzig wirklich Notwendige (Vgl. Lk 10,42).
Die Erlösung, die Christus verkündet, ist eine Einladung, die Er an alle richtet: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit bereitete. Und er sandte seine Knechte aus, die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen (Mt 22,2-3). Deswegen offenbart uns der Herr: Das Reich Gottes ist mitten unter euch (Lk 17,21).
Gross bist Du, mein Herr und Gott! Du verleihst unserem Leben einen übernatürlichen Sinn und eine göttliche Wirksamkeit. Du läßt uns mit ganzer Kraft, mit Leib und Seele, aus Liebe zu Deinem Sohn ausrufen : Oportet illum regnare, Er soll als König herrschen! - auch wenn wir uns immer unserer Schwäche bewußt bleiben; Du weißt, daß wir Geschöpfe sind - und was für Geschöpfe! Nicht nur unsere Füße sind aus Lehm (Vgl. Dtn 2,33), sondern auch Herz und Haupt. Aber mit Deiner Gnade werden wir uns ausschließlich für Dich einsetzen. [....]
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Aus dem Schott-Messbuch 1962: -
Am letzten Sonntag im Oktober
In Festo Domini nostri Jesu Christi Regis 1. Kl. – Farbe weiß
Papst Pius XI. wollte das Jubeljahr 1925 feierlich beschließen durch die Einführung eines neuen Festes zu Ehren des Königtums Christi. Dieses Fest soll fortdauernd die Welt an die unveräußerlichen Königsrechte erinnern, die dem Heiland als Gottessohn und als Erlöser zustehen, und dazu beitragen, daß die Staaten und die einzelnen Menschen sich seinem sanften Herrscherjoche unterwerfen. Christus soll mehr und mehr herrschen im Geiste der Menschen durch den Glauben; im Willen durch die gehorsame Unterwerfung unter die Gebote Gottes und der Kirche, des sichtbaren Reiches Christi; im Herzen durch die Liebe, und auch im Leibe, der ja ein heiliger Tempel Gottes sein soll.
An diesem Feste wird die Weihe des ganzen Menschengeschlechtes an das Heiligste Herz Jesu erneuert."
Im Streben nach Vollkommenheit durchläuft ein Mensch drei Grade der Reife.
Der hl. Bernhard v. Clairvaux (1090-1153) - der auch ein grosser Mystiker war - umreisst diese drei Grade, indem er aufzeigt, dass der letzte Reifegrad - derjenige des Friedensstifters ( im richtig vestandenen Sinne!) - der Sohnschaft gleichkommt !
- An dieser Stelle wird auch ganz zutreffend sofort angefügt: 'Selig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden' (Mt 5,9) +
Ein friedlicher Mensch ist einer, der Gutes mit Gutem vergilt und, soweit es in seinem Vermögen steht, niemandem Schaden zufügen will.
Daneben gibt es den Geduldigen, der nicht Böses mit Bösem vergilt und die Kraft hat, den, der sein Leben beeinträchtigt, zu ertragen.
Und dann gibt es noch den Friedensstifter, der Böses mit Gutem vergilt und sogar bereit ist, dem, der sein Leben beeinträchtigt, zu helfen !
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Der Friedliche ist wie ein Kind und lässt sich leicht aus der Fassung bringen; ein solcher kann in dieser schlechten und Aergernissen reichen Welt nicht leicht sein Heil erlangen.
Der Geduldige ist, wie es in der Schrift heisst, 'mit seiner Geduld Herr über seine Seele' (Lk 21,19).
Und der Friedensstifter schliesslich ist nicht nur Herrr über seine Seele, sondern er gewinnt auch noch die Seelen vieler anderer !
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Der Friedliche hat Frieden, solange man ihn in Ruhe lässt.
Der Geduldige bewahrt den Frieden.
Der Friedensstifter schafft Frieden ! Die Vollendung: Der mit Gott und andere Versöhnende wird ein Sohn Gottes! Dem Friedensstifter wird zu Recht der glückliche Titel eines Sohnes verliehen, denn er erfüllt die Aufgabe des Sohnes; er nimmt seine eigene Versöhnung mit Gott nicht ohne weiteren Dank hin, sondern er versöhnt auch andere mit seinem Vater. Wer schliesslich seine Aufgabe gut erfüllt hat, der erreicht eine gute Stufe (1 Tim 3,13), und d er Glaube sagt, dass es im Haus des Vaters keine bessere Stufe gebe als die des Sohnes. 'Denn wenn ihr Söhne seid, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi. ( Röm 8,17) Christus hat es ja selbst gesagt; wo Er sei, da solle auch sein Diener sein." ( Joh 12,26) -
Der hl. Bernhard sieht also in den wahren Friedensstiftern Jene, die derart von der Liebe Christi ergriffen sind, dass sie auch ihre Nächsten / Feinde durch die Barmherzigkeit Christi mit dem Vater versöhnen lassen wollen.
Rufen wir uns auch immer wieder die gut einprägsame Darlegung des Strebens nach Vollkommenheit durch einen indischen Karmelitenpater; in Erinnerung:
+ Wie ergeht es den Kindern der Welt ? Der Körper ( das Fleisch) regiert über den Geist und der Geist regiert dann über die Seele, die so fern von Gott bleibt.
Ein Kind Gottes aber erklimmt die Stufen der Vollkommenheit; nach einer ersten schmerzlichen Läuterung der Sinne regiert der Geist über den Körper (das Fleisch) Nach dem Erreichen dieser Zwischenstufe folgt für die hierzu Auserwählten die weitere sehr schmerzliche Läuterung, diejenige des Geistes. Ein geistlicher Kampf mit dem Ziel, dass nun die Seele über den Geist regieren muss. Somit regiert letztendlich Gott über die Seele. +
Die zu erklimmenden Läuterungs-Stufen zur Vollkommenheit:
Der Geist regiert über den Leib / das Fleisch; die Seele regiert über den Geist; Gott regiert über die Seele. - Stufen zur Vollkommenheit -
Das Rosenkranzgebet führt uns in die Geheimnisse unserer Erlösung !
Pater Markus Rindler von der Petrus-Bruderschaft: - "Das Rosenkranzgebet ist nicht einfach ein ermüdendes 53faches Wiederholen desselben Gebetes. In der Mitte jedes Ave-Maria nennen wir ein Geheimnis aus dem Leben und Wirken Jesu. Jedes dieser genannten Ereignisse hat der Herr eigens für einen jeden von uns gewirkt. [....] Der Rosenkranz dagegen lädt uns ein, ein paar Minütchen bei dem jeweiligen Geheimnis zu verweilen. Wenn man den Rosenkranz täglich betet, kann unser Leben eine engere Verbindung zu diesen gnadenhaften Ereignissen bekommen, eine engere Verbindung zu Jesus Christus selbst. Indem wir geistig bei diesen Heilsgeheimnissen verweilen, werden wir nicht alleine gelassen, da wir in Form der Avemaria pausenlos die allerseligste Jungfrau Maria anrufen.
Sie ist beim Rosenkranzgebet in Hörweite, bei uns, wir haben ihre Rosenkranzschnur in der Hand, sind gewissermaßen an der Hand Mariens, die uns auf dem Weg zu ihrem Sohn führt und begleitet. Unzählige Christen so vieler Jahrhunderte haben die Erfahrung gemacht, dass Maria die kompetenteste Führerin und Begleiterin auf diesem Weg ist. " [....]
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Es naht der Monat November - der Allerseelen Monat.
Welch grosse Linderung das Rosenkranzgebet gerade auch für die Armen Seelen im Fegefeuer schenkt, hat der französische Trappistenpater Josef Maria Cassant (1878-1903) in nur wenigen Worten eindrücklich dargelegt:
Über die Gewalt des katholischen Priesters zu konsekrieren:
Fürsterzbischof Johannes Katschthaler von Salzburg, Kardinalpriester, Primas von Deutschland, Legatus natus des Apostolischen Stuhles, in einem Hirtenbrief vom 2. Februar 1905
- Kraft der Weihe hat der katholische Priester und wieder nur er, und nicht die protestantischen Pastoren, diese wunderbare Gewalt. — Die Gewalt zu konsekrieren, den Leib des Herrn mit dem kostbaren Blute, mit Seiner ganzen heiligen Menschheit und Seiner Gottheit unter den
G e s t a l t e n des Brotes und Weines gegenwärtig machen;
Brot und Wein verwandeln in den wahren Leib und das kostbare Blut unseres Herrn, welch' hohe, erhabene, ganz wunderbare Gewalt! Wo im Himmel ist eine solche Gewalt, wie die des katholischen Priesters? Bei den Engeln? Bei der Mutter Gottes? Maria hat Christum, den Sohn Gottes, in ihrem Schoße empfangen und im Stalle zu Bethlehem geboren. Ja. Aber erwäget, was bei der heiligen Messe vorgeht! Geschieht nicht unter den segnenden Händen des Priesters bei der heiligen Wandlung gewissermaßen dasselbe? Unter den Gestalten des Brotes und Weines wirdChristus wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig und gleichsam wiedergeboren. Dort zu Bethlehem gebar Maria ihr göttliches Kind und wickelte es in Windeln, der Priester tut gleichsam dasselbe und legt die Hostie auf das Korporale. Einmal hat Maria das göttliche Kind zur Welt gebracht. Und sehet, der Priester tut dies nicht einmal, sondern hundert und tausendmal, so oft er zelebriert. Dort im Stalle war das göttliche Kind, das durch Maria der Welt gegeben ward, klein, leidensfähig und sterblich. Hier auf dem Altare unter den Händen des Priesters ist es Christus in seiner Herrlichkeit, leidensunfähig und unsterblich, wie er im Himmel sitzt, zur Rechten des Vaters, glorreich triumphierend, vollkommen in jeder Beziehung. — Machen sie den Leib, das Blut des Herrn bloß gegenwärtig? Nein. Sondern sie opfern, sie bringen dem himmlischen Vater das Opfer dar. Es ist dasselbe, was Christus blutiger Weise auf Kalvaria und unblutigerweise beim letzten Abendmahl getan hat. Dort hat der ewige Hohepriester Jesus Christus Sein Fleisch, Sein Blut und Leben selbst dem himmlischen Vater zum Opfer gebracht, hier in der heiligen Messe tut Er dasselbe durch seine Stellvertreter, die katholischen Priester. Die Priester hat er an Seine Stelle gesetzt, damit sie dasselbe Opfer, das Er dargebracht, fortsetzen. Ihnen hat Er das Recht über Seine heilige Menschheit übertragen, ihnen gleichsam Gewalt über Seinen Leib gegeben. Der katholische Priester kann ihn nicht bloß auf dem Altare gegenwärtig machen, Ihn im Tabernakel verschließen, Ihn wieder nehmen und den Gläubigen zum Genusse reichen, er kann sogar Ihn, den Mensch gewordenen Gottessohn, für Lebendige und Tote als unblutiges Opfer darbringen. Christus, der eingeborene Sohn Gottes des Vaters, durch den Himmel und Erde geschaffen sind, der das ganze Weltall trägt, ist dem katholischen Priester hierin zu Willen.
"Ein bisschen katholisch" sein ist ebenso unmöglich wie "im Grossen und Ganzen mit einigen Ausnahmen" katholisch sein zu wollen.
Dazu bemerkte der als Heiliger verehrte Mönch und Priester Johannes Cassian: bereits im 5. Jahrhundert: - "Denn darin besteht das Wesen des kirchlichenMysteriums und des katholischen Glaubens, dass derjenige, der den einen TeildesMysteriumsleugnet, den anderen Teil nicht bekennen kann. Alles ist nämlich in der Weise verknüpft und organisch verbunden, dass das eine ohne das andere nicht bestehen kann und dass es bei Leugnung eines Elementes aus allen nichts nützt, alles andere geglaubt zu haben."
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Der hl. Thomas v. Aquin wird noch deutlicher. Er lehrt, dass der gesamte übernatürliche Glaube verloren gehe, wenneine von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott geoffenbarte und von der Kirche zu glauben vorgelegte Wahrheit bewusst und willentlich bestritten werde.
Wie sehr müssen wir es uns immer wieder verinnerlichen, dass unsere Heilige Mutter Kirche als die Braut Christi die Quelle des ewigen Lebens ist.
Der hl. Irenäus von Lyon (gest. um 200) in "Gegen die Häresien":
- "Alles, was zur Kirche gehört, muss man aufs innigste lieben und die Überlieferung der Wahrheit umklammern. Jeder, der will, kann aus der Kirche den Trunk des Lebens schöpfen"
Ohne die Verehrung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria ist der Weg in den Glaubensabfall vorgezeichnet.
Papst Pius XII. im Jahre1952 in einer Radioansprache anlässlich des Katholikentages in Berlin: - "Das Zeugnis von drei Jahrhunderten bestätigt, dass
die Katholiken, welche die Mutter des Herrn ehrten, auch ihren Sohn noch ehren.
Während jene, welche nun aufgehört haben den Sohn zu bekennen, damit begannen, die Mutter aus den Augen zu verlieren“.
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|addpics|qps-72-a10d.jpg-invaddpicsinvv|/addpics| "Ave regina caelorum" - "Gegrüsset seist du Himmelskönigin" von Cipriano der Rore (1516-1565) ; vorgetragen von "The Tallis Scholars":
Ave Regina caelorum, Mater Regis angelorum, O Maria, flos virginum, Velut rosa vel lilium. Funde preces ad Dominum Pro salute fidelium. Amen.
Gegrüssest seist du, Himmelskönigin, Mutter des Königs der Engel, O Maria, Blüte der Jungfrauen, der Rose und der Lilie gleich, richte dein Gebet an den Herren, für das Heil der Gläubigen, Amen. -