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RE: Stufen zur Vollkommenheit
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von Aquila • 7.423 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Rufen wir es uns immer wieder ins Gedächtnis:
Wir sind zur Anteilhabe an Gottes Dreifaltigem Leben berufen !
Unser Herr und Gott Jesus Christus:
-
Joh 4,24
"Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten,
müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten."
-
Anbeten durch, mit und in Jesus Christus, dem Mensch gewordenen, in Ewigkeit gezeugten Sohn Gottes, durch Ihn, der alleine uns Kunde gebracht hat vom Innenleben Gottes, der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Der der erschaffenen Seele innewohnende menschliche Geist ist unermesslich grösser als der von ihm durchmessene Raum, denn er ist erschaffen für das Leben jenseits von Raum und Zeit....
zum ewigen Leben;
zur Anteilhabe am am Göttlichen Dreifaltigen Leben!
Im Streben nach Vollkommenheit erfahren Sinne und - je nach göttlichem Ratschluss - auch der Geist des Menschen eine tiefgehende und aufgrund ihrer Intensität auch als schmerzhaft empfundene Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung.
Grosse Lehrmeister dieses Weges der Läuterung sind der hl. Johannes v. Kreuz und die hl. Theresa v. Avila.
Daneben auch die hl. Theresa v. Lisieux, die hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit sowie die hl. Theresa Benedicta vom Kreuz ( Edith Stein ); sie gehören alle dem Karmeliten Orden an.
Ein wie auch immer gestaltetes geistliches Leben ohne Streben nach Vollkommenheit wird stets ein oberflächliches und somit für Irrungen und Wirrungen anfälliges bleiben.
- Ist der gefasste freie (!) Wille - der stets auf dem Anstoss durch die Gnade des Heiligen Geistes fusst - getan, so muss als Erstes eine gleichsam radikale ( von der Wurzel aus) Aufräumung des Innenlebens erfolgen; d.h. das Loslassen und gleichzeitig Entfernen aller "fremden Götter", die sich in zahlreichen Varianten im tiefsten Innern eingenistet haben können.
- die Läuterung der Sinne ! Diese bedarf des aktiven Mittuns des Menschen !
- Nach diesem Entfernen dieser die Seele gefangen gehalten habenden Hemmnissen bedarf es der intensiven inneren Reinigung, zumal diese teils über Jahre oder Jahrzehnte festgefahrenen schädlichen Einflüsse vieles an Schlacken und Staubschichten hinterlassen haben
- die Läuterung des Geistes ! Diese erfährt der Mensch passiv als Einwirkung Gottes; die Aufgabe des Menschen ist, dies geschehen zu lassen !
Diese Phase der Läuterung ist derart intensiv, dass der Mensch aufgrund seiner Schwachheit durch die Kraft des Göttlichen Einströmens (blass vergleichbar als Folge eines ungeschützten Blick in die Sonne) in eine "dunkle Nacht" des Geistes fällt , einem Gefühl der Gottverlassenheit und geistlichen Leere.
- Schliesslich folgt nach der Reinigung das "Wechseln der Kleider"; ein Gott geschenktes neues Verstehen und eine neue Einsicht
- die Gotteinung !
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes" v. Kreuz (1542-1591)
zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
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"Schafft die fremden Götter weg, die ihr bei euch habt ! Reinigt euch und wechselt eure Kleider" (Genesis / 1 Mose 35,2b ).
Diese drei Dinge müssen vollkommen verwirklicht werden, ehe der Mensch den Gipfel des Gottesberges schauen darf, um mit Gott in seinem Herzen wieder herabzusteigen und einen neuen Auftrag in dieser Welt zu erfüllen.
Als Erstes müssen alle fremden Götter aus dem Inneren des Menschen hinausgeworfen sein - das sind alle Neigungen zu unguten, abhängig und krank machenden Dingen; Bindungen, die die Seele fesseln und den in ihr wohnenden Wunsch, zu Gott aufzusteigen, verhindern.
Selbst wenn diese "fremden Götter" die Seele verlassen haben, so bleibt doch in ihr ein Nachgeschmack dessen zurück, was sie so lange besetzt hielt. Daher ist auf der nächst feineren Ebene die Reinigung von all dem unabdingbar.
Das dritte Notwendige ist das Wechseln der Kleider; das heisst:
Gott legt ein neues Verstehen in die Seele des Menschen und schenkt neue Einsicht.
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Oder mit den Worten eines Karmelitenpaters:
der Geist regiert überden Leib / das Fleisch.
die Seele regiert über den Geist;
Gott regiert über die Seele;
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RE: Stufen zur Vollkommenheit
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von Aquila • 7.423 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Gelebte Beziehung zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus ist unabdingbarer Grundstein im Streben nach Vollkommenheit.
Der Karmeliterpater Ulrich Dobhan (in einem Vortrag über die hl.Teresa von Avila):
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"Wir sind keine Buchreligion sondern eine Beziehungsreligion.
Christsein ist in erster Linie in Beziehung mit dem Mensch gewordenen Gott zu leben und nicht die Bibel auswendig zu können. Da finden wir Zeugnisse über Jesus, das stimmt; aber ein Christ zu sein ist in dieser Beziehung zu leben."
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Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591)
zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf..
Am Anfang des Weges im Streben nach Vollkommenheit steht der feste Wille zur Umkehr....mit der Bitte um den Beistand des Herrn:
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"Herr Jesus Christus, du hast gesagt: 'Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach' ( Lukas 9 23 ).
Wenn ich deine Worte auf mein Leben beziehe, fühle ich mich wie der reiche Jüngling, der nicht loslassen konnte und daher traurig wegging (Vergleiche Matthäus 19, 16-22).
Mein Wunsch, Herr, ist es jedoch, an deiner Seite zu sein, damit du meinen Weg mit mir gehst - nein, damit ich deinen Weg mit dir gehe.
Doch dazu, Herr, muss ich noch lernen, mein Leben neu zu ordnen und zu gewichten. Es gibt ungute Verbindungen zu Menschen, die durch meinen Egoismus, Geltungsdrang und meine Leidenschaften entstanden sind. Hinzu kommt dass ich mich an Dinge klammere, die es nicht einmal wert sind, genannt zu werden.
Herr, vieles liegt noch im argen, und ich bitte dich aus ganzem Herzen, mir bei der radikalen Aufarbeitung meines Lebens zur Seite zu stehen."
[....]
"Kann es etwas Grösseres geben als die uns entgegenkommenden Liebe Jesu Christi ?
Unabhängig von deiner Liebe zu einem Menschen oder zu mehreren Menschen darfst du dich auf den Weg machen, ihn auf die Weise, die sich dir jeweils offenbart, widerzulieben.
Christus wird zu dir halten und dich nicht verlassen, selbst wenn du durch eine falsche Entscheidung vom Weg abgekommen bist.
Halte dich an Jesus Christus und richte dich nach ihm aus. Ob im Leben oder Sterben:
Ueberlass dich seiner Treue. Er, der dich umschliesst mit seiner Liebe, er, der ewig Seiende, der der Anfang und das Ende alles Geschaffenen ist, sollte in deinem Bewusstsein den höchsten Stellenwert einnehmen.
Alles andere, und was es auch sein mag, kommt erst danach.
Gestalte von ihm her - von seiner Lehre und seiner Liebe zu dir - dein Leben. Von ihm besitzt du die Fähigkeit andere Menschen und die gesamte Schöpfung zu lieben."
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RE: Stufen zur Vollkommenheit
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von Aquila • 7.423 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Das für das Gelingen des Voranschreitens im Streben nach Vollkommenheit viele Gnaden schenkende innere Gebet ist für die hl. Theresa v. Avila, den hl. Johannes v. Kreuz und die hl. Theresa v. Lisieux verbunden mit der Liebe zur Heiligen Mutter Kirche als der Braut Christi.
In "Zeit für Gott - Führer für das Innere Gebet" greift Pater Jacques Philippe
dieses wesentliche Merkmal des inneren Gebetes auf und erläutert zunächst die unabdingbare Notwendigkeit der Verbundenheit mit der Kirche und der Liebe zu ihr, zu unserer Mutter !
Sie ist der mystische Leib unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, Seine Braut !
Die Liebe zur Kirche ist eins mit der Liebe zu Gott:
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"Die Gnade des Inneren Gebetes ist immer von einer tiefen Einfügung in das Geheimnis der Kirche begleitet.
[....]
In der Lehre der Kirche wird von den grossen Vertretern des Karmels (Theresia von Avila, Johannes vom Kreuz, Theresia von Lisieux) gesagt, dass das Mysterium der Kirche wesentlich die Liebe ist.
Die Liebe eint Gott und die Seele, und die Liebe bildet die tiefste Wirklichkeit und Identität der Kirche, denn diese Liebe ist Gabe des Heiligen Geistes.
[....]
Der heilige Johannes vom Kreuz bestätigt ganz klar, dass die kostenlose und absichtslose Liebe zu Gott, die im Inneren Gebet gelebt wird, der Kirche am meisten nutzt und dass sie sie ganz besonders braucht:
"Ein Akt der Liebe nutzt der Kirche mehr als alle Werke der Welt".
[....]
Das Leben von Theresia von Lisieux beweist dieses schöne Mysterium. Theresia wollte immer nur eines leben,
Herz zu Herz mit Jesus zu sein.
Je mehr sie in dieses Herz zu Herz eintrat, desto mehr zentrierte sie sich in der Liebe zu Jesus, und ihr Herz wuchs gleichzeitig und weitete sich in der Liebe zur Kirche....
Wer im Gebet nicht in eine bräutliche Beziehung zu Gott, wird niemals die Kirche verstehen, dringt nie zu seiner tiefsten Identität durch.
Diese ist, Braut Christi zu sein.
[....]
Das ist die besondere Gnade des Karmels, diese tiefe Verbindung von Herz zu Herz mit Jesus im Inneren Gebet und diese Einfügung im Herzen der Kirche als selbstverständlich zu sehen.
Ist der Karmel nicht der erste marianische Orden in Europa?
Wer anders als Maria, die Braut par excellence und das Vorbild der Kirche, kann uns in diese Tiefen einführen?
-
Weiter legt Pater Jacques drei wesentliche Voraussetzungen für das Reifen im inneren Gebet:
- das stete Verlangen, die stete Sehnsucht nach Vollkommenheit....Heiligkeit,
- das Erlernen, das Leben stets unter dem Blick Gottes, in Seiner Gegenwart, zu leben,
- durch begangene Fehler sich niemals vom Inneren Gebet abhalten lassen:
-
"Um sich Gott hinzugeben, muss man sich selbst vergessen.
Die Liebe ist von Natur aus ekstatisch. Wenn sie stark ist, lebt man mehr in dem anderen als in sich selbst.
Aber wie kann man diese ekstatische Dimension der Liebe im Inneren Gebet leben, wenn man während des übrigen Tages nur sich selbst sucht, wenn man zu sehr an materiellen Dingen, an seinem Komfort, an seiner Gesundheit hängt, wenn man keinen einzigen Widerspruch erträgt?
Wie können wir in Gott leben, wenn wir nicht fähig sind, uns selbst zu vergessen, zum Nutzen unserer Brüder?
Im geistlichen Leben muss ein Gleichgewicht gefunden werden, das nicht immer leicht ist:
Auf der einen Seite sollen wir doch nach der Vollkommenheit verlangen.
Ohne diese Sehnsucht, diese beständige starke Verlangen nach Heiligkeit
- selbst wenn wir sehr gut wissen, dass wir sie niemals aus eigener Kraft erreichen, aber dass es Gott allein ist, der uns zur Heiligkeit führen kann -
würde das Innere Gebet letztendlich immer etwas sehr Oberflächliches sein, eine fromme Übung, aber nicht mehr.
Ebenso muss man sich auch klar darüber sein, dass es einen Lebensstil gibt, der dem Inneren Gebet sehr nützen oder im Gegenteil sehr schaden kann.
Wie wird es uns möglich sein, uns in die Gegenwart Gottes zurückzuziehen, wenn wir in der übrigen Zeit in tausend oberflächlichen Sorgen und Befürchtungen zerstreut sind, wenn wir uns ohne jede Zurückhaltung in unnütze Schwätzereien gehen lassen, wenn wir leerer Neugierde nachgehen, ohne ein gewisses Fasten des Herzens, des Blickes, des Geistes, durch den wir uns bremsen in allem, was uns zerstreuen und entfernen könnte vom Wesentlichen.
Es ist uns sicher nicht möglich, ohne bestimmte Zerstreuung en zu leben, ohne Momente der Entspannung.
Aber es ist wichtig zu verstehen, immer wieder zu Gott zurückzukehren, der die Einheit unseres Lebens bildet und von dem alles lebt, unter seinem Blick und in Beziehung zu ihm.
Um allen Umständen zu trotzen, trägt ein Klima der völligen Hingabe des friedlichen Vertrauens zu Gott bei. Im jeweiligen Augenblick zu leben, ohne sich von den Sorgen des nächsten Tages annagen zu lassen, sich einüben, alles friedlich zu tun und ohne Befürchtungen um das Folgende usw. und das Gebetsleben wird sich entfalten.
Das ist nicht leicht, aber es ist sehr gesegnet, sich soviel als möglich darum zu bemühen.
Auch ist es wichtig, nach und nach zu erlernen, ganz unter dem Blick Gottes zu leben, in seiner Gegenwart in einer Art von beständigen Dialog mit ihm zu bleiben, uns so viel als nur möglich an ihn zu erinnern, mitten in unserer Beschäftigungen und alles in seiner Begleitung zu erleben.
Je mehr wir uns anstrengen, desto leichter wird es für uns, in das Innere Gebet einzutreten.
Man findet viel bequemer zurück zu Gott im Augenblick des Gebetes, so als ob man ihn nie verlassen hätte!
Die Praxis des Inneren Gebetes muss also zum beständigen Gebet streben, nicht notwendigerweise in dem Sinne, dass es ein ausdrückliches Gebet ist, sondern zu einer beständigen Übung der Gegenwart Gottes.
Wenn wir so unter dem Blick Gottes leben, wird uns das frei machen.
Viel zu oft leben wir in Wirklichkeit unter dem Blick der anderen (aus Furcht oder in dem Bedürfnis bewundert zu werden) oder unter unserem eigenen Blick (einem missfälligen oder selbstbeschuldigenden), aber wir finden die innere Freiheit nur, wenn wir gelernt haben unter dem liebenden und barmherzigen Blick Gottes zu leben.
[....]
Und noch ein wichtiger Ratschlag;
nach begangenen Fehler nicht beschämt und unzufrieden über uns selbst werden, um so gar das Gebet "auszusetzen"... im Gegenteil
Genau umgekehrt zu unserer normalen Verhaltensweise ist die einzig richtige Reaktion, wenn wir gesündigt haben, sich sofort mit Reue und Demut und ebenfalls mit einem unendlichen Vertrauen in die Arme der Barmherzigkeit Gottes zu werfen, mit der Sicherheit, aufgenommen zu werden und Vergebung zu erhalten. Das ist der richtige Sinn nach der Bibel, d.h. übereinstimmenden mit der Offenbarung Gottes an uns.
Und wenn man einmal Gott ernsthaft um Vergebung gebeten hat, muss man sofort, ohne Aufschub, die gewohnten Gebetsübungen wieder aufnehmen, ganz besonders das Innere Gebet.
Man geht zur passenden Zeit seine Fehler beichten, wenn es erforderlich ist, aber in der Zwischenzeit werden die gewohnten Gebete ohne Veränderungen eingehalten.
Diese Vorgehensweise ist am meisten wirksame, um eines Tages aus der Sünde herauszukommen, denn sie ehrt am meisten die göttliche Barmherzigkeit.
Die heilige Theresia von Avila sagt etwas sehr schönes zu diesem Thema.
Sie sagt,
+
dass der, der das Innere Gebet praktiziert, sehr wohl weiterhin fällt und seine Schwächen haben wird und Rückfälle erlebt,
aber weil er das Innere Gebet praktiziert, ist jeder Fall eine Hilfe, höher zu springen.
Gott lässt alles zum Guten beitragen und zu Fortschritt für denjenigen, der im Inneren Gebet treu ist, selbst dessen eigenen Fehler."
+
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RE: Stufen zur Vollkommenheit
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von Aquila • 7.423 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Streben nach Heiligkeit kann nicht gelingen, wenn nicht die "Königin der Tugenden" - die Demut - sich der Herzen bemächtigt.
Die Heiligen waren zeitlebens keinesfalls fehlerfrei, doch sie übten sich in der Tugend der Demut und somit im Bewusstsein der Notwendigkeit an der Mitarbeit der geschenkten Gnaden des Heiligen Geistes; den Gnaden, die unser Herr und Gott Jesus Christus durch das hochheilige Kreuzesopfer mit Seinem kostbaren Blut für uns erworben hat.
Treue zur immerwährenden Lehre der Heiligen Mutter Kirche und ihren Gnadenkanälen der hl. Sakramente ist die sichere Gewähr, nicht vom rechten Weg im Streben nach Vollkommenheit abzuirren.
Passend auch zum ausklingenden Kostbaren Blut Christi Monat Juli
Pater Josef Peňáz von der Petrus-Bruderschaft: über das notwendige Fundament im Streben nach Heiligkeit:
-
[....]
Wenn wir die Heiligen feiern, müssen wir wissen, dass es gerade das vergossene Blut des Herrn war, warum sie heilig sein können.
Das Blut Christi ist und bleibt die Bedingung und Voraussetzung der Heiligkeit.
[....]
Die Heiligkeit besteht weder in der Heuchelei, zu der das Verschweigen der Wirklichkeit oder Täuschung gehört, noch im Ausüben von Komödien. Man muss normal bleiben (der Natur gemäss) und als ein normaler Mensch nach der Heiligkeit streben.
[....]
Statt der Heuchelei, gegen die unser Herr so häufig gesprochen hat, waren die Heiligen wahrhaftig.
Mit ehrlichem Schuldbekenntnis konnten sie dank dem Blute Christi die Vergebung empfangen und später sind sie heilig geworden.
Weder die Verkümmerung des Natürlichen, noch der uferlose Sentimentalismus, noch die äussere Ordnung (leere Formen / Zeremonien ohne wahre Ehrfurcht, nur nach aussen, ein blosses Theater) können den Menschen zur Heiligkeit führen.
Unsere Religion ist etwas Anderes.
Das Christentum ist Religion Jesu Christi.
„Ich hatte mir nämlich vorgenommen, unter euch nichts anderes zu kennen als Jesus Christus, und zwar den Gekreuzigten“ (1Kor 2, 2). - Das Opfer des Herrn, sein am Kreuze vergossenes Blut."
[....]
-
Knüpfen wir noch einmal an die "Königin" unter den Tugenden - die Demut - an.
Sie wird auch mit der "Selbstverleugnung" gleichgesetzt, die keinesfalls eine falsch verstandene Abwertung der eigenen Person bedeutet, sondern vielmehr im Bewusstsein der völligen Abhängigkeit von Gott vor gefährlicher Selbstüberschätzung bewahrt. Der Mensch erkennt sich als ein Geschöpf und Kind Gottes, getragen von Seiner Barmherzigen Liebe und zur Liebeseinung mit Ihm berufen.
Demut und Selbstverleugnung verhelfen den Seelen zu einer in der gesunden Lehre der Kirche verwurzelten Ehrfurcht in der Gottes Begegnung und so auch zu einem gesunden Umgang mit den Nächsten.
Die hl. Theresa v. Avila (1515-1582) schreibt in "Wege der Vollkommenheit" sehr schön darüber, dass Jene, die sich in wahrer Demut üben, sich dessen oft gar nicht bewusst, obschon sie Stufe um Stufe im Streben nach Vollkommenheit erklimmen.
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"Demut und Selbstverleugnung sind Schwestern, die man nicht trennen sollte.
Mit ihnen kann man gegen die Welt und ihre Fallstricke, ja gegen die ganze Hölle zum Kampfe antreten.
Dennoch ist es wahr, dass niemand, der diese Tugenden besitzt, das weiss.
Sie verbergen sich ihm derart, dass, selbst wenn man ihn auf ihren Besitz aufmerksam machte, er es nicht glauben würde. Er meint, keine dieser Tugenden zu besitzen.
Doch schätzt er sie so sehr, dass er sich ständig um sie bemüht, und so wird er, ohne es zu wissen, in ihnen immer vollkommener"
-

Gelobt sei Jesus Christus !
Im Streben nach Vollkommenheit hat ein jeder Mensch seine eigene "Vorgeschichte";
Belastendes in Körper, Geist und Seele.
Diese dürfen und sollen wir unserem Heiland, unserem Herrn und Gott Jesus Christus, anvertrauen.
In Momenten der Stille als ein gleichsam Ausruf der Seele nach dem ewigen Heil.
Und unser Heiland wird sich unser immer wieder heilend und stärkend annehmen und uns in den hl. Sakramenten wieder aufrichten.
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591)
zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
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"Die Seele eines Menschen äussert sich durch seinen Leib und in seiner Lebensgeschichte.
Und wiederum prägen leibhafte Auesserungen und die Lebensgeschichte diese bleibende Mitte des Menschen, die Seele.
Bei vielen Menschen gibt es Störungen sowohl im leiblichen als auch im geistigen und seelischen Bereich. Sie können als Folge einer falschen Entscheidung auftreten, oder der Mensch bringt sie bei seinem Kommen mit in diese Welt.
Die Sehnsucht, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, wird zur Aufgabe des Menschen.
Der einfachste Weg ist ein geistlicher:
Im Schweigen richtet der Betende durch einen zarten Willensimpuls, der aber sofort wieder aufgegeben wird, seine Aufmerksamkeit auf Gott. Damit wendet er sich ab von allem, was nicht Gott ist,
und bleibt durch eine leise Anrufung Jesu Christi in dieser Ausrichtung.
+
Ganz von selbst stellt die Seele ihre Kraft in den Dienst Gottes und empfängt das für sie Notwendige.".
+
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Siehe bitte auch:
Der erschaffene Mensch: Einheit von Seele und Leib
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