Zum Monat August, der dem Unbefleckten Herzen Mariens gewidmet ist:
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria ist ganz
H i n g a b e !
Ihr ganzes Wesen ist Hingabe an ihren Göttlichen Sohn. Ihr Herz ist eins mit Seinem Herzen. Wer sich an sie wendet und um ihre Fürsprache bittet, erfährt diese ihre Hingabe durch die Hinführung zu ihrem Göttlichen Sohn, unserem Herrn und Gott Jesus Christus.
So schilderte es auch der
Karmelitenpater Hermann Cohen
(1820-1871, jüdischer Konvertit; sein Seligsprechungsverfahren wurde 2016 eingeleitet):
- "Ich habe die Welt gesehen, ich habe sie geliebt, und ich habe gelernt, dass das wahre Glück dort nicht zu finden ist. Da offenbarte mir Maria das Geheimnis der Eucharistie. Und ich erkannte:
- "Herr Jesus Christus, König der ewigen Herrlichkeit
In Ehrfurcht beten wir Dich an in diesem erhabenen Sakrament.
Nach dem Willen des Vaters bist Du zu uns Menschen herabgestiegen, um unsdurch Dein Kreuz aus dem Finsternis der Sünde zur Teilnahme an Deiner Herrlichkeit zu führen. Je mehr ein Mensch an Deiner Niedrigkeit und an Deinem Kreuz teilnimmt, um so näher wird er einmal Deinem Throne stehen. Darum wollen wir uns rühmen in Deinem Kreuz, in ihm ist unser Heil, unser Leben und unsere Auferstehung.
Doch wer stand Dir in Deinem Leben näher als Maria ? Selig der Leib, der Dich getragen und selig die Brust, die Dich genährt hat! Und wer stand Deinem Kreuze näher als sie, Deine Mutter?
So hast Du sie erhoben über alle Welt zur Königin des Himmels und der Erde hast Du sie gekrönt. Jetzt ist erfüllt, was sie im Heiligen Geiste einst gesprochen: Es werden mich selig preisen alle Geschlechter, denn Grosses Tat an mir der Mächtige, Er, dessen Name heilig ist.!
Lasset uns beten: Herr und Heiland, in diesem Chor der Geschlechter, die Deine Mutter selig preisen, wollen nun auch wir wieder einstimmen. Lass uns, wir bitten Dich, durch ihre machtvolle Fürsprache einmal nach den Prüfungen des Lebens zur Teilnahme an Deiner Herrlichkeit gelangen. [....] Herr Jesus Christus, unser Mittler zum Vater, Du hast Deine eigene Mutter, die seligste Jungfrau Maria, auch uns zur Mutter und Mittlerin bei Dir gegeben. Verleihe gnädig, dass jeder, der bittend zu Dir kommt, alles glücklich durch sie erlangt. Der Du lebst und herrschst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr" - |addpics|qps-x-c980.jpeg-invaddpicsinvv,qps-y-f824.jpeg-invaddpicsinvv|/addpics|
das Hochfest Aufnahme Mariens in den Himmel / Mariä Himmelfahrt.
Am 1. November 1950 verkündete Papst Pius XII. das Dogma der mit Leib und Seele Aufnahme Mariens in den Himmel:
- "Nachdem Wir nun lange und inständig zu Gott gefleht und den Geist der Wahrheit angerufen haben, verkündigen, erklären und definieren Wir zur Verherrlichung des Allmächtigen Gottes, dessen ganz besonderes Wohlwollen über der Jungfrau Maria gewaltet hat, zur Ehre seines Sohnes, des unsterblichen Königs der Ewigkeit, des Siegers über Sünde und Tod, zur Mehrung der Herrlichkeit der erhabenen Gottesmutter, zur Freude und zum Jubel der ganzen Kirche, kraft der Vollmacht Unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und Unserer eigenen Vollmacht: Die unbefleckte, immerwährend jungfräuliche Gottesmutter Maria ist, nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde. Wenn daher, was Gott verhüte, jemand diese Wahrheit, die von Uns definiert worden ist, zu leugnen oder bewusst in Zweifel zu ziehen wagt, so soll er wissen, dass er vollständig vom göttlichen und katholischen Glauben abgefallen ist. Keinem Menschen sei es also erlaubt, diese Unsere Erklärung, Verkündigung und Definition ungültig zu machen, ihr in verwegener Kühnheit entgegenzutreten oder sie zu bekämpfen! Sollte sich aber jemand unterfangen, es dennoch zu tun, so möge er wissen, dass er den Zorn des Allmächtigen Gottes und der heiligen Apostel Petrus und Paulus auf sich herabruft"
Der Jubel über die Aufnahme Mariens in den Himmel: "Assumpta est Maria" vom flämischen Komponisten und Priester Ghiselin Danckerts (1510-1576); vorgetragen vom Ensemble "Cantar Lontano":
"Alleluia Assumpta est Maria in coelum: gaudent angeli, collaudantes benedicunt Dominum, alleluia"
"Halleluja, Maria wurde in den Himmel aufgenommen: Die Engel jubeln, loben und segnen den Herrn, Halleluja" -
Aus dem Bomm-Volksmessbuch 1962:
"Die Kirche feiert heute den Heimgang der Gottesmutter und ihre Aufnahme in den Himmel, die ihr Gott nicht nur der Seele, sondern auch dem Leibe nach gewährt hat. Was bereits seit alter Zeit der fromme und allgemeine Glaube der Kirche gewesen ist, nämlich dass die sünden- und makellose Jungfrau-Mutter bereits jetzt auch dem Leibe nach an der Auferstehungsherrlichkeit ihres Sohnes Anteil hat, auf die wir als hoffen, das hat Papst Pius XII. am 1. November des Heiligen Jahres 1950 als Dogma feierlich verkündet. Für das heutige Fest hat er zugleich neue Messtexte ausgewählt.
Wie ein leuchtendes Wahrzeichen erscheint das Bild der verklärten Gottesmutter am nachtdunklen Himmel unserer Zeit (Einzugsvers). Gott hat es einst Seinem Seher Johannes gezeigt, als Er die Ereignisse offenbarte, dieses nahende Ende kundtun sollten. Dieses Zeichen soll nun über der Kirche Gottes erstrahlen und den Gläubigen Hoffnung geben. Maria, in der Gottes machtvoll wirkende Kraft den Tod überwand, ist ja wie ein neues Pfand der Auferstehung aller inmitten der Vorboten des Untergangs (Lesung). Maria kommt uns zu Hilfe; ihr Anblick macht uns froh. Ihr Lobgesang wir danach der unsere sein (Evangelium, Kommunionvers), wenn erst die alte Feindschaft zwischen ihr und Satan im Sieg des Gottesreiches geeendet hat (Opferungsvers)."
Dazu Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft:
- [....] "Der Glaube lehrt uns, dass Maria den Tod als Straffolge der Sünde nicht erleiden musste, und dass sie bereits jetzt schon, im Gegensatz zu allen anderen Heiligen, die wir verehren, mit Leib und Seele im Himmel leben darf. Maria hatte keinen Todeskampf mit dem Feind austragen müssen, sie, von der bereits die Genesis sagt, dass sie der Schlange den Kopf zertreten würde. (vgl. Gen 3,15) Für sie war das Hinscheiden nicht die schwerste, die härteste aller Stunden, wie es bei uns einmal sein wird. Genauso wenig, wie sie bei der Geburt ihres Sohnes Geburtswehen erleiden musste, weil diese ja, wie auch der Tod, Folge der Sünde sind – „Unter Schmerzen sollst du deine Kinder gebären!“ (vgl. Gen 3,16) – so wurde Maria auch vor der sichtbarsten Folge der Sünde, vor dem Tod, durch Gottes Hand bewahrt. Sie starb so, wie es ursprünglich von Gott für die Menschen im paradiesischen Urzustand angedacht war, wenn unsere Stammeltern nicht gesündigt hätten: Ein Tod ohne Grauen, eine Heimkehr in die himmlische Herrlichkeit ohne Verwesung!
Im Augenblick ihres Hinscheidens, im Augenblick ihrer glorreichen Aufnahme in den Himmel, wurde Maria, die in ihrem Leben soviel gelitten hat, das Schwert aus ihrem Herzen gezogen und ihre Wunden wurden geheilt. Nun ist die Mutter der Schmerzen die Königin der Glorie. Ihre Himmelfahrt ist der Lohn für ihre lebenslange Treue, die niemals auch nur durch die kleinste Sünde verletzt wurde.
Doch trotz ihres vollkommenen Glücks im Himmel vergisst Maria ihre Kinder auf Erden nicht. Ihre große mütterliche Sorge ist Ihre Sorge ist es, dass keiner von uns verloren geht. Ihre Sorge ist es, dass die Schlange, die im Paradies unsere Stammeltern zu Fall gebracht hat, über keinen von uns siegreiche Machtgewinnt. Maria vergisst uns nicht! Und wir vergessen sie nicht. Maria selbst hat es während ihres irdischen Lebens vorausgesagt: „Selig preisen werden mich alle Geschlechter!“ - es, allen den Weg zu ihrem Sohn zu weisen.
So ist es, Maria. Selig preisen werden dich alle Geschlechter bis zum Ende der Zeiten. In Guadalupe, in Fatima, in Lourdes, an unzähligen Wallfahrtsorten, in unzähligen Kirchen, Kapellen und Herzen bewahrheitet sich das, was du, voll des Hl. Geistes, geschaut hast: „Selig preisen werden mich alle Geschlechter!“ Selig preisen werden dich alle Geschlechter, ob deiner einzigartigen Würde und Schönheit. Seligpreisen werden dich alle Geschlechter, ob der unvorstellbaren Gnadenvorzüge, die Gott dir in seiner überfließenden Liebe geschenkt hat. Seligpreisen werden dich alle Geschlechter, ob deiner mütterlichen Liebe und treuen Sorge um uns, die wir so oft im Salve Regina zu dir rufen, in der unerschütterlichen, zuversichtlichen Hoffnung, dass wir eines Tages einmal zusammen mit dir deinen Sohn, unseren Herrn und Gott im Himmel voll Freude anbeten dürfen:
Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Süßigkeit, unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir rufen wir, elende Kinder Evas. Zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tale der Tränen. Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen uns zu, und nach diesem Elende zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. O gütige, milde, o süße Jungfrau Maria."
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Salve Regina - Sei gegrüsset, o Königin vom Renaissancekomponisten und Priester Tomas Luis de Victoria, vorgetragen von "Pro Cantione Antiqua":
Salve, Regina, mater misericordiae, vita, dulcedo, et spes nostra, salve. Ad te clamamus exsules filii Evae. Ad te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrimarum valle. Eia, ergo, advocata nostra, illos tuos misericordes oculos ad nos converte. Et Jesum, benedictum fructum ventris tui, nobis post hoc exsilium ostende. O clemens, O pia, O dulcis Virgo Maria. Amen.
Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, uns're Wonne und uns're Hoffnung, sei gegrüßt. Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas, zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen. Wohlan denn, uns're Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen uns zu, und nach diesem Elend zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Amen.
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden. Sie - die ohne Erbsünde Empfangene -
unterlag nicht der Erbsünde und war von jeglichem Sündenmakel rein. So war ihr "Sterben" denn auch keines wie bei allen anderen Menschen; also keine Trennung von Seele und Leib als Folge der Erbsünde.
Noch einmal Papst Pius XII.: - [....] "Sie hat ja durch ein besonderes Gnadenprivileg, durch ihre Unbefleckte Empfängnis, die Sünde besiegt, war deshalb dem Gesetz der Verwesung des Grabes nicht unterworfen und brauchte auf die Erlösung ihres Leibes nicht bis zum Ende der Zeiten zu warten." [....]
- Ein Auszug aus "Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)". Jetzt auch digitalisiert und nochmals neu überarbeitet von Josef Dirschl (2008)"...... der uns in sehr einfühlsamer und nachvollziehbarer Weisedie Besonderheit der Vollendung des irdischen Lebens der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria nahe bringt: - [....] "Endlich war der Tag und die Stunde gekommen, wo der Himmel sich öffnen sollte, um seine Königin aufzunehmen. Wohl hätte Marie,die von der Erbsünde frei geblieben war und auch niemals sich einer Sünde schuldig gemacht hatte, von dem Tode befreit sein müssen, der ja nur eine Strafe der Sünde ist. Doch wie ihr göttlicher Sohn Jesus sich freiwillig dem Gesetze des Todes unterworfen hatte, um dadurch den Menschen das ewige Leben zu gewinnen, so wollte auch seine hochheilige Mutter, die ihm in allen Stücken als seine getreueste Nachfolgerin ähnlich geworden, gleichfalls von diesem Gesetze nicht ausgenommen sein. Da sie aber auch in so vielen Stücken vor allen Menschen ausgezeichnet und begnadigt war, so war auch ihr Tod nicht, wie bei anderen Menschen, die Folge einer körperlichen Krankheit, sondern, wie die heiligen Väter lehren, vielmehr eine Folge der Liebe, welche sie verzehrte. Entweder, sagt der heilige Ildephonsus, mußte Maria nicht sterben, oder sie mußte vor Heftigkeit der Liebe sterben. Das Feuer dieser Liebe war sie heftig, sagt der heilige Bernhard, daß die Erhaltung ihres Lebens ein beständiges Wunder war. Als daher die Stunde ihres Todes nahte, hielt Jesus die verzehrende Gewalt dieses Feuers nicht mehr zurück und so verlosch das Leben der reinsten Jungfrau wie ein Licht, verzehrt von der Flamme. [....] Des anderen Tages hüllte man den heiligen Leib in kostbare Leinwand und umgab ihn mit wohlriechenden Gewürzen. Auf einem Tragbett mit einem schönen Schleier bedeckt, trugen die Apostel die teuere Leiche auf ihren Schultern in den Garten Gethsemani und senkten sie in das schon vorbereitete Grab. Drei Tage lang wachten und beteten die Apostel mit den Gläubigen bei dem Grabe, als der heilige Thomas erschien und mit Bestürzung vernahm, daß die heilige Mutter des Herrn verschieden sei und bereits im Grabe ruhe. Ganz trostlos hierüber bat er seine Mitbrüder, das Grab zu öffnen, damit er das teuere Angesicht der hoch begnadigten noch einmal sehen könne. Seine Bitte wurde gewährt. Man wälzte das Felsstück, womit das Grab verschlossen war, hinweg,
aber man fand nichts mehr, als die Blumen,
womit der Leichnam bedeckt und die Leinwand, worin er gehüllt war. Der aller reinste Leib, der den Herrn der Unsterblichkeit geboren, sollte keine Speise der Würmer sein. So lange sie lebte, sagt ein frommer Verehrer der seligsten Jungfrau, hatten Himmel und Erde gleichen Anteil an diesem erhabenen Wesen; nun hat der Himmel gleich alles genommen und alles verherrlicht — ihre Seele und ihren Leib! Eine schöne Kirche ist auf das Grab der heiligen Jungfrau gebaut worden. Man steigt auf einer sehr breiten Treppe von fünfzig Stufen hinunter. Daneben befindet sich aus das Grab des heiligen Joseph und der beiden Eltern der heiligsten Jungfrau, Joachim und Anna. [....]
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Aus einer alten Präfation zu diesem Hochfest: - "An diesem Tag ist die Jungfrau und Gottesmutter aus der Welt heimgegangen zu Christus. Sie blieb unberührt vom Verderben, und der Verwesung im Grab war sie nicht unterworfen. Frei von jeder Sünde, in ihrem Sohn verherrlicht, der Aufnahme in den Himmel gewiss, mit göttlicher Gnade gefüllt, liess ihr Kind sie das Gelübde der Jungfräulichkeit wahren, und sie war weder preisgegeben den Wehen des Gebärens noch den Leiden des Sterbens ! Ihr Leben war nicht an die natürliche Ordnung gehalten, und ihr Sterben nicht an ihre Gesetze. Wunderschönes Brautgemach, aus dem ein würdiger Bräutigam hervorging: das Licht der Heiden, die Hoffnung der Gläubigen, der Vertreiber der bösen Geister! Du Kelch des Lebens, Zelt der Herrlichkeit und Tempel Gottes ! Du hattest mit der Welt nichts gemein, darum solltest du auch nicht ihre Gefangene sein" [....]
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Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft über die allerseligste Jungfrau Maria als unsere alle Gnaden erflehende gute Mutter im Himmel: - Die Kirche wendet sich tatsächlich an Maria, um Gnaden aller Art, zeitliche und geistliche, zu erlangen – als Beispiele seien hier nur die Gnade der Bekehrung genannt und, darauf aufbauend, die Gnade der Berharrlichkeit bis zum Ziel. In diesem Rahmen werden durch Maria Gnaden aller Art ausgeteilt, im gewissen Sinne auch jene der Sakramente; denn Maria hat uns diese in Vereinigung mit dem Herrn auf Kalvaria verdient. Darüber hinaus hilft sie uns, dass wir uns den Sakramenten nahen und sie gut empfangen. Die Lehre, die im Glauben der Kirche enthalten und in den allgemeinen Gebeten (lex orandi, lex credendi: „aus dem Gesetz des Betens erkennt man das Gesetz des Glaubens“) ausgesprochen ist, gründet sich auf die Heilige Schrift und die Überlieferung. In den Evangelien tritt uns Maria in wichtigen Momenten als die Mittlerin der Gnade gegenüber: Durch sie heiligt der Herr den Vorläufer Johannes, als sie ihre Verwandte Elisabeth besucht und im Magnificat Gottes Gnade besingt. Durch die Fürsprache Mariens festigt Jesus den Glauben der Jünger bei der Hochzeit zu Kana, indem er das Wunder, um das sie bat, gewährt: „Und seine Jünger kamen zum Glauben an ihn“ (Joh 2, 11).
In einer viel weiteren und größeren Perspektive ist Maria nach ihrer Aufnahme mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Gottes Austeilerin aller Gnaden.
Als unsere allheilige, selige Mutter im Himmel kennt Maria die geistlichen Bedürfnisse ihrer Kinder, die sie auf Erden zurückließ. Als unsere gute Mutter bittet Sie für uns bei Gott, und da sie alles über das Herz ihres Sohnes vermag, so erlangt sie uns alle Gnaden, derer wir bedürfen – Gnaden, die diejenigen empfangen, die sich dem Guten öffnen und sich nicht im Bösen verhärten. Maria ist wie ein Aquädukt (Kanal) der Gnaden und im mystischen Leib der Kirche gleichsam der jungfräuliche Hals, der das Haupt mit den Gliedern verbindet, wie der bedeutende deutsche Dogmatiker Matthias Joseph Scheeben (1835 – 1888) im Anschluss an den hl. Bernhard von Clairvaux einmal sagte. Seien wir unserer guten Mutter im Himmel, die uns alle Gnaden am Throne Gottes erfleht, treue und eifrige Kinder durch unser geistliches Leben"
Die Kirche feiert heute den kostbaren Tod und die glorreiche Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Am 1. November 1950 wurde von Papst Pius XII. als Glaubenssatz verkündet, daß die allerseligste Jungfrau Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ward. Aus diesem Anlaß wurde für das Fest Mariä Himmelfahrt an Stelle der bisherigen Festmesse die nachstehende vorgeschrieben.
Die demütige Jungfrau erhielt die herrlichste Himmelskrone,
bestieg den höchsten Ehrenthron. Nun ist sie die Königin der Engel, aber auch die mächtige und milde Fürbitterin und Schützerin der Gläubigen auf ihrer gefahrvollen Pilgerreise zum Himmel.
In vielen Kirchen Deutschlands findet heute die sehr alte »Kräuterweihe« statt. Sie hat eine sinnige Beziehung auf Maria, die »Blume des Feldes und die Lilie der Täler«, und auf den Wohlduft ihrer Tugenden. Vielleicht hängt diese Weihe auch zusammen mit der frommen Legende, nach der die heiligen Apostel, als sie das Grab der seligsten Jungfrau noch einmal öffneten, darin nicht mehr deren heiligen Leichnam, sondern Blumen fanden. Bei der Weihe der Kräuter und Blumen wird um Wohlfahrt des Leibes und der Seele und um Schutz vor widrigen Einflüssen gebetet. Mit Ehrfurcht und Vertrauen zur Gottesmutter soll man die geweihten Kräuter aufbewahren.
Der Ursprung des Festes führt in den Orient, wo es wohl schon über das Konzil von Chalcedon (451) hinaufreicht. In der römischen Kirche bestand das Fest des Heimganges Mariä sicher im 7. Jahrhundert."
Zur Vorbereitung auf das Hochfest Mariä Himmelfahrt - Aufnahme Mariens in den Himmel; aus einer Ansprache von Papst Pius XII. aus dem Jahre 1950: anlässlich der Verkündigung dieses Dogmas: - "Wir werden nicht müde, diese Welt daran zu erinnern, dass nichts die Tatsache und das Bewusstsein übertreffen soll, dass wir alle Kinder einer gleichen Mutter, Maria, sind, die im Himmel ist, sie, die als Band der Einigung für den mystischen Leib Christi eine neue Eva, eine neue Mutter der Lebenden ist, die alle Menschen der Wahrheit und der Gnade ihres göttlichen Sohnes nahe bringen will."
Dazu auch ein Auszug aus dem Römischen Katechismus - "dem Katechismus nach dem Beschlusse des Konzils von Trient für die Pfarrer auf Befehl der Päpste Pius V. und Klemens XIII. herausgegeben". -
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9. Christus wird mit Recht der zweite Adam und Maria die andere Eva genannt.
Bisweilen pflegt der Apostel Christus Jesus "den neuen Adam" (1 Cor 15, 21. Rom 5,12-14) zu nennen und ihn mit dem ersten Adam zusammenzubringen; denn wie im ersten alle Menschen sterben, so werden im zweiten alle ins Leben zurückgerufen, und wie Adam für das menschliche Geschlecht, so weit es den natürlichen Stand betrifft, der Vater war, so ist Christus Urheber der Gnade und Herrlichkeit. In dieser Weise können wir auch die jungfräuliche Mutter mit Eva so zusammenbringen daß der ersten Eva die zweite, welche Maria ist, entspricht; gleichwie wir vom zweiten Adam, das ist Christus, gezeigt haben, daß er dem ersten Adam entspricht. Eva nämlich hat, weil sie der Schlange Glauben schenkte, Fluch und Tod über das Menschengeschlecht gebracht, und nachdem Maria dem Engel geglaubt hatte, geschah es durch Gottes Güte, daß Segen und Leben den Menschen zuteil wurde. Um Evas willen werden wir als Söhne des Zornes (Eph 3,2) geboren: von Maria aber haben wir Jesus Christus empfangen, durch den wir zu Söhnen der Gnade wiedergeboren werden. Zu Eva wurde gesagt: "In Schmerzen wirst du Kinder gebären" (Gen 3, 16); + Maria ist von diesem Gesetz befreit, indem sie, unbeschadet der Unversehrtheit ihrer jungfräulichen Scham, ohne jedes Gefühl eines Schmerzes, wie oben gesagt worden, Jesus, den Sohn Gottes, gebar. +
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Im Magnificat preist denn Maria Dreierlei (Lk 1,46-55):
- die Grosstaten Gottes in ihrem eigenen Leben (46-50) - die Grosstaten Gottes in der Menschheitsgeschichte (51-53) - die Grosstaten Gottes in der Geschichte Israels (54-55)
Maria ist ganz Hingabe an ihren Göttlichen Sohn. Nichts behält sie für sich.
Das Magnificat, vorgetragen von "Capella Antiqua München":
- Magnificat anima mea Dominum, et exsultavit spiritus meus in Deo salutari meo. Quia respexit humilitatem ancillae suae. Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes. Quia fecit mihi magna, qui potens est, et sanctum nomen eius.
Et misericordia eius a progenie in progenies timentibus eum. Fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente cordis sui. Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles. Esurientes implevit bonis et divites dimisit inanes.
Suscepit Israel puerum suum, recordatus misericordiae suae. Sicut locutus est ad patres nostros, Abraham et semini eius in saecula.
Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen
(Hodie completi sunt dies Pentecostes, alleluja hodie Spiritus Sanctus in igne discipulis apparuit, et tribuit eis charismatum dona, misit eos in universum mundum prædicare, et testificari: Qui crediderit et baptizatus fuerit, salvus erit, alleluia. Alleluja.)
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Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang, so auch jetzt und in Ewigkeit Amen.
(Heute sind die Tage des Pfingstfestes erfüllt, Halleluja: Heute erschien der Heilige Geist im Feuer den Jüngern und gab ihnen das Geschenk der Gnade: Er hat sie in die ganze Welt gesandt, um zu verkünden und Zeugnis abzulegen: dass jeder, der glaubt und getauft wird, gerettet wird, Halleluja.)
Das Streben nach Vollkommenheit bedarf der Läuterung in Geduld, dem Gebet der Hingabe und der beständigen Ausrichtung auf unseren Herrn und Gott Jesus Christus und Seiner Lehre, die eins ist mit derjenigen der Heiligen Mutter Kirche, Seiner Braut ! Durch sie führt Er Sein Erlösungswerk kraft der hll. Sakramente auf Erden fort.
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
- "Der wirkliche Fortschritt im geistlichen Leben besteht nicht nur darin, dass uns zu strömende Gute anzunehmen, sondern auch bei weichender Gnade Geduld zu bewahren und die täglichen Aufgaben zu erfüllen. Viele werden ungeduldig, wenn es nicht nach ihnen Vorstellungen geht. Sie verlangenen Zeichen oder geben gerade ihr Gebetsleben auf. Wir sollten weder göttliche Offenbarung verlangen noch dem Schöpfer den Rücken kehren. Wenn wir uns gegen ihn entscheiden, bleiben Leiden nicht aus, und andererseits lässt es sich zu nichts bringen. Das Leben und der Weg eines jeden Menschen liegen in der Hand Gottes. Er nimmt und gibt - ganz wie er will. Doch allzu oft nur können wir die Gründe nicht einsehen. Wichtig ist, dass wir in Geduld die uns eigene Gangart einhalten. Wer dagegen gewaltsam über sich hinauswachsen möchte, läuft Gefahr, die ihm zukommende Gnade zu verlieren. [....] Um offen zu sein für die Liebe Gottes, die in uns Wandlung zum Besseren bewirken möchte, müssen bestimmte Vorbedingungen erfüllt sein. Hierzu gehört das wachsende frei sein von Unvollkommenheiten und Fehlhaltung. Falsche, aus reinem Egoismus getroffene Entscheidungen haben im Nervensystem und in der Seele des Menschen nicht nur erhebliche Spuren eingraviert, sondern auch unverarbeitete Rückstände hinterlassen, die das Fliessen der Liebe Gottes hemmen, ja, sogar aufhalten. Vornehmliche Aufgabe eines jeden geistlichen Weges besteht darin, alle Hindernisse zu beseitigen, Widerstände abzubauen, negative Spuren zu tilgen und Wunden zu heilen. Wenn wir im Gebet der Hingabe schweigend vor Gott treten und uns ihm ganz übereignen, wird er uns seine Liebe schenken und in die Bereiche unserers Seins strömen lassen, die der Heilung und der Stärkung bedürfen. Jegliche Bindung an uns selbst, Unruhe, Ungeduld und jeder Erwartung stehen dem heilenden Wirken Gottes und der Einigung mit ihm im Weg. [....] Durch Christus haben wir "im Glauben Zutritt zu dieser Gnade, in der wir stehen, erlangt (Römer 5,2). Von da aus, wo wir gerade stehen, setzen wir unseren Weg mit Jesus Christus fort. Seine Liebe, seine Gnade und seine Lehre begleiten uns und führen uns sicher. Der Boden, auf den wir stehen, ist uns bisher gelebtes Leben mit seinem verstehbaren und unverstehbaren Inhalten.... Entscheidung, Traurigkeiten, Hoch-Zeiten und Tragiken. Auf der Grundlage unserer bisher gelebten Religiosität, der uns offenbarten inneren Wahrheit, unserer Erkenntnis aus den Heiligen Schriften und der Begegnung mit Gott nahe Menschen richten wir uns immer wieder neu auf Jesus Christus aus. Durch ihn, die Quelle des Lichtes und der Liebe, haben wir auch Zugang zu der nicht sichtbaren Dimension des Lebens. Aus ihr schöpfen wir Wasser, das nicht mehr durstig macht, Kraft und Wissen, die unsere Schwachheit und Unwissenheit aufheben, und ewiges Leben." -
Wir befinden uns im Monat August; in Diesem verehren wir besonders das Unbefleckte Herzen Mariens: Gedenk- und Weihemonate (16)
Am kommenden Freitag - 15. August - feiern wir das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel.
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Mariahat die innigst vorstellbare Verbindung überhaupt zum Quell aller Gnaden als Mutter Ihres Göttlichen Sohnes – unseres Herrn und Gottes Jesus Christus!
Sie ist denn auch die Mittlerinaller vom Heiligen Geist geschenkten – Gnaden.
So wie unser Herr und Gott Jesus Christus das Haupt Seines mystischen Leibes, der Heiligen Mutter Kirche ist und wir – die Gläubigen – dessen Glieder, so ist die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria dessen Herz!
Jesus Christus, der Mensch gewordene - in Ewigkeit gezeugte - Sohn Gottes, Gottes Fleisch gewordenes Wort…unser Erlöser von Sünde und Tod ist der ABGLANZ des Vaters, Gott selbst!
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria (gratia plena…voll der Gnade !) ist denn auch…der Widerschein Gottes!
Und dies Seine Mutter hat unser Herr auch uns zur Mutter geschenkt: .Joh 19,26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Joh 19,27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. –
Der heilige Augustinus hat die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria mit einer "Gussform" verglichen: "Würdig bist du, Gottes göttliche Gussform genannt zu werden"
Der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort wiederum hat diese Aussage aufgegriffen und diese "Gussform" als diejenige Art und Weise der Bildung und Formung eines Menschen zur Verähnlichung mit unserem Herrn und Gott genannt, die in kürzester Zeit zu erreichen ist.
Alle anderen Art und Weisen hat er mit einem Bildhauer verglichen, der versucht aus einem harten Stein mit unzähligen, mühseligen Hammerschlägen zur Verähnlichung Christi zu gelangen oder mit einem einem Holzschnitzer, der der ein Stück Holz lange zu bearbeiten hat, bis es die polierte Form angenommen hat.
Durch Maria zu JESUS !
Der sicherste und kürzeste Weg zum Herzen Jesu !
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Eine sehr schöne Marien-Motette "O Virgo virginum - O Jungfrau der Jungfrauen" von Josquin Desprez (1440-1521) - er war damals wie wir heute sagen würden ein "Star" unter den Komponisten; vorgetragen vom "Orlando Consort":
O Virgo virginum, quomodo fiet istud? Quia nec primam similem visa est, nec habere sequentem.
Filiae Jerusalem, quid me admiramini? Divinum est misterium, hoc quod cernitis.
O Jungfrau der Jungfrauen, wie kann das geschehen? Denn weder vor dir hast du eine ähnliche gesehen, noch hast du eine dir nachfolgende.
Ihr Töchter Jerusalems, was staunt ihr über mich? Göttlich ist dieses Geheimnis, das ihr seht.
"Die Feinde spotten Deiner Ohnmacht: "Steig doch vom Kreuz herab ! Du bist ja Gottes Sohn !" Und doch war es nicht ihre Macht, es war die Gewalt Deiner Liebe, die Dich ans Kreuz gebracht.
Keiner nahm Dir das Leben. Du gabst es selbst dahin. Hier aber, Herr, im heiligsten Sakrament, da steigst Du vom Kreuz herab, das in der Wandlung aufgerichtet wird in unserer Mitte.
Nicht zwar, um Deine Macht zu zeigen; vielmehr, um Deine Liebe uns zu offenbaren . Zu einem jeden von uns willst Du selber kommen und ihm in der heiligen Kommunion die Gnaden der Erlösung bringen, die Du am Kreuz für uns erworben hast.
Dank sei Dir, Herr, für Deine übergrosse Liebe! Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, als Gekreuzigter kommst Du in der heiligen Kommunion zu uns sündigen Menschen, um uns in unbegreiflicher Herablassung selbst die Gnaden Deiner Erlösung zu bringen.
Wir bitten Dich: Wie wir am Geheimnis Deines Kreuzes so innig Anteil haben, so lass uns auch einmal Anteil haben an Deiner Auferstehung. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr"
Lieber Blasius; Du hast obiges Gebet lediglich so übernommen, daher siehe bitte nachfolgende Bemerkungen nicht als persönliche Kritik an.
Ich muss gestehen, dass ich mit einem Teil dieses Gebetes sehr viel Mühe habe. Und zwar mit diesem Teil:
"Gib den Ermordeten deinen Frieden im Land der Lebendigen. Ihren ungerecht erlittenen Tod aber lass heilsam werden durch das Blut deines Sohnes Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen."
Die Lehre der Kirche besagt freilich, dass Jene, die in der Gnade Christi verstorben sind, gerettet sind und so - sollten sie als Teil der leidenden Kirche im Läuterungsfeuer, dem Fegefeuer - sein, durch die Opfer und Fürbitten der streitenden Kirche auf Erden Linderung erfahren.
Nun wird aber durch obigen Gebetteil suggeriert, dass alleine die "ungerechte Ermordung" ausreiche, um gerettet zu sein....unabhängig vom Glauben an die Ewige Wahrheit Jesus Christus. Unser Herr und Gott Jesus Christus hat es mehrfach angemahnt, dass der Mensch wachsam sein solle und jederzeit bereit sein müsse, wenn der Bräutigam - Christus - komme, also in der Sterbestunde. Ja, Er hat gar Sein Kommen verglichen wie demjenigen "eines Diebes in der Nacht".
In welchem Seelenzustand ein Mensch aus dieser Welt scheidet, weiss alleine unser Herr. Auch, ob und wie er aus freiem Willen an den geschenkten Gnaden des Heiligen Geistes mitgearbeitet hat oder nicht. Ob und in welchem Masse er im Glauben an unseren Erlöser und Heiland gestorben ist. Wir dürfen uns freilich nicht dazu hinreissen lassen, alleine den Umstand eines gewaltsamen oder unerwarteten Todes als "Rettung der Seele" zu sehen.
Daher bedarf auch ein weiterer Teil - diesmal in der Einleitung - des Gebetes einer Erklärung:
"Ihn, der schuldlos war, hast du für uns dahingegeben, damit durch ihn alle gerettet werden."
Hier sind wir nun wieder bei der von Papst Benedikt XVI. so dringlich empfohlenen Anwendung der korrekten Formulierung bei der hl. Wandlung:
"Das ist der Kelch des Neuen und Ewigen Bundes, mein Blut, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden."
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat Sein kostbarstes Blut zwar für alle Menschen vergossen, aber nicht alle wollen gerettet werden, indem sie Ihn bewusst und gewollt zurückweisen bis zuletzt, d.h. bis zum irdischen Tod.
Ich bete daher stets für alle Menschen, diein der Gnade Christi verstorben sind und noch der Läuterung im Fegefeuer bedürfen, also für unsere Brüder und Schwestern der leidenden Kirche - so wie es auch die Kirche tut während dem hl. Messopfer - nicht aber pauschal für "alle Verstorbenen". Wer zu unseren Brüder und Schwestern der leidenden Kirche im Fegefeuer gehört, weiss alleine unser Herr.
Kein Jota wird sich an den Worten der Ewigen Wahrheit Jesus Christus ändern:
Joh 14,6 "Ich binderWeg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater ausser durch mich.".
Dazu ist es hilfreich, sich auch immer wieder die im nachfolgenden Link behandelte Glaubenswahrheit bewusst zu machen, gerade auch die Wahrheit, dass nicht alle Menschen gerettet werden (wollen): Vorherbestimmung zur ewigen Seligkeit
Menschengedachtes, welches sich nicht mit der Lehre der Kirche in Einklang bringen lässt, sollte denn auch nicht in Gebete miteinfliessen.
Der Mensch ist von Gott auf Gott hin erschaffen und somit zur Vollkommenheit / Heiligkeit berufen. Wer nicht heilig werden will, kann auch keinen Anteil haben am Heiligen Ewigen Göttlichen Dreifaltigen Leben. In jeder hl. Messe lobpreisen wir den Dreieinen Gott mit dem dreifachen "Heilig, Heilig, Heilig". Oft schreckt der Mensch vor dem Streben nach Heiligkeit mit der Begründung zurück, dass es zu schwierig sei, dies verwirklichen zu können. So mag ein Mensch denken, der der fälschlichen Meinung ist, der Erfolg es läge alleine in seinen Kräften, ohne zu verinnerlichen, dass es unser Herr und Gott Jesus Christus ist, der uns nicht nur zum Streben nach Vollkommenheit beruft sondern dieses auch als unser Heiland mit seinen Heilmitteln trägt.
So schreibt der hl. Josefmaria Escriva (1902-1975) denn auch Tröstliches und Erbauliches bez. des Strebens nach Heiligkeit / Vollkommenheit: - Heilig sein heißt so leben, wie unser Vater im Himmel es will. Ihr werdet einwenden, das sei schwierig. Ja, das Ideal ist sehr hoch. Aber gleichzeitig ist es leicht: es liegt in Reichweite. Wenn jemand krank wird, kommt es manchmal vor, daß man das richtige Medikament nicht findet. Ganz anders ist es im Übernatürlichen; die Medizin ist immer nahe: Jesus Christus, gegenwärtig in der heiligen Eucharistie, der uns darüber hinaus seine Gnade in den anderen Sakramenten schenkt, die er für uns eingesetzt hat.
Wiederholen wir in Worten und Werken: Herr, ich vertraue auf Dich, mir genügt Deine allgemeine Vorsehung, Deine tägliche Hilfe. Nicht große Wunder sollen wir von Gott erbitten - warum auch? -, wohl aber, daß Er unseren Glauben vermehre, unseren Verstand erleuchte und unseren Willen stärke. Jesus bleibt immer bei uns und verhält sich als der, der Er ist.
Seit Beginn meiner Seelsorge habe ich euch vor einer falschen Vergöttlichung gewarnt. Laß dich nicht dadurch verwirren, daß du weißt, aus welchem Stoff du bist: aus Lehm. Das soll dich nicht bekümmern, denn du und ich, wir sind Kinder Gottes - darin besteht die gute Vergöttlichung -, auserwählt durch den Ruf Gottes seit Ewigkeit: In Ihm hat Er uns schon vor Erschaffung der Welt auserwählt, daß wir heilig und untadelig vor Ihm seien (Eph 1,4). Gott besonders zugehörig, werden wir als seine Werkzeuge, trotz unserer Erbärmlichkeiten, wirksam sein, wenn wir unsere eigene Schwäche, deren Ausmaß in den Versuchungen zur Sünde spürbar wird, niemals vergessen.
Wenn ihr euch angesichts einer vielleicht besonders lebendigen Erfahrung eurer eigenen Mittelmäßigkeit entmutigt fühlt, dann ist der Augenblick gekommen, sich ganz den Händen Gottes zu überlassen.
Selbst in den Augenblicken, da wir unsere Begrenztheit besonders eindringlich spüren, können und müssen wir zu Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist aufschauen, denn wir sind Teilhaber am göttlichen Leben. Niemals gibt es einen berechtigten Grund zurückzublicken (Vgl. Lk 9,62): Der Herr steht an unserer Seite. Wir müssen treu und loyal sein, unseren Pflichten nachkommen und in Jesus die Liebe und den Ansporn dazu finden, die Fehler der anderen zu verstehen und unsere eigenen Fehler zu überwinden. Und so wird selbst noch alle Verzagtheit - deine, meine und die aller Menschen - das Reich Christi tragen helfen.
Erkennen wir unsere Krankheiten an, aber bekennen wir die Macht Gottes. Der Optimismus, die Freude, die feste Überzeugung, daß der Herr sich unser bedienen will, müssen das Leben eines Christen prägen. Wenn wir uns als Teil dieser heiligen Kirche fühlen, wenn wir uns vom festen Felsen Petri getragen und durch das Wirken des Heiligen Geistes gestützt wissen, dann werden wir uns dazu entscheiden, die kleinen Pflichten jedes Augenblicks zu erfüllen: jeden Tag ein wenig zu säen. Und die Ernte wird die Scheunen bis zum Bersten füllen. [....] Bemühen wir uns darum, in der Tiefe unseres Herzens ein starkes, überwältigendes Verlangen nach Heiligkeit zu erwecken, auch wenn unsere Elendigkeit uns noch so klar vor Augen steht. Seid deswegen ohne Sorge; die persönlichen Fehler werden um so deutlicher, je mehr man auf dem Weg des inneren Lebens fortschreitet. Dies rührt daher, daß die Gnade Gottes wie ein Vergrößerungsglas wirkt und Winziges - ein Staubpartikel oder ein Sandkorn - riesengroß erscheinen läßt; denn die Seele erlangt ein hohes Feingefühl für das Göttliche, und das Gewissen, das nur die Reinheit Gottes stillen kann, stößt sich bereits am leisesten Schatten...
Sage jetzt dem Herrn aus deinem tiefen Herzensgrunde: ja, Herr, ich will heilig werden, ich will Dein würdiger Jünger sein und Dir bedingungslos folgen. Und nimm dir zugleich vor, die herrlichen Ideale, die du in diesem Augenblick empfindest, jeden Tag zu erneuern. [....] Die "große" Heiligkeit besteht im Erfüllen der "kleinen Pflichten" jeden Augenblicks. [....] Der Weg zur Heiligkeit ist ein Weg des Gebetes; und das Gebet muß nach und nach in der Seele Wurzeln schlagen, so wie ein kleines Samenkorn, das sich später in einen dichtbelaubten Baum verwandelt."
Im Streben nach Vollkommenheit ist uns eine mächtige Fürsprecherin und Mittlerin aller Gnaden gegeben; die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, die Mutter unseres Herrn, die Er auch uns zur Mutter geschenkt hat. Sie ist der schnellste und sicherste Weg zu ihrem göttlichen Sohn. Durch Maria zu Jesus !
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft:
_ [....] "Warum ist Maria das Ideal aller, die nach Vollkommenheit streben? – Weil kein Mensch einen solchen Einfuss auf das Herz eines Kindes hat wie seine Mutter, weil kein Mensch die Gesinnung eines Kindes so zu prägen vermag wie diejenige Frau, die es empfangen hat. Darum hängt die Fruchtbarkeit unseres Christenlebens entscheidend
von der Lebendigkeit unserer Verbindung zu unserer himmlischen Mutter ab.
Wie Maria uns einst die Taufgnade erbeten hat, so will sie fortan unablässig die Gesinnung ihres Sohnes in uns ausbilden. Was Maria als Mutter des Hohenpriesters leiblich an Christus getan hat, will sie als unsere Mutter geistig an uns vollziehen, indem sie uns zu vollkommenen Abbildern ihres Sohnes formen will....
Heilige Maria, Du unsere gute Mutter, bitte für uns! "
- "Dieses Fest steht nicht nur der Zeit, sondern auch seine Bedeutung nach in der Mitte zwischen Ostern und Advent, Aufstehung und Wiederkunft des Herrn. Es zeigt uns die Menschheit Christi in der Verklärung, das heißt in der himmlischen Herrlichkeit, die sie seit der Auferstehung besitzt und in der sie am Jüngsten Tage vor unser aller Augen erscheinen wird. Auch unser glückseliges los wird die Verklärung sein, ja geistigerweise strahlt jetzt schon, seit dem Tage der Auferstehung, Christi Verklärungslicht in alle Glieder Seines Leibes und auch in unser Herz hinein So ist also der heutige Tag für uns ein Tag erneuter Osterfreude und zugleich ein Fest der Sehnsucht nach der vollen Verklärung, die einst nach Christi Bild uns wird gegeben werden."
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Zu diesem Fest aus Katholische Handpostille von Pater Leonhard Goffine (1648-1719): - "Warum ist Christus auf dem Berge Thabor vor den drei Jüngern verklärt worden?
1. Damit er ihnen seine Gottheit offenbare, 2. auf dass er sie dadurch im Glauben befestige, damit sie, wenn sie ihn auf dem Calvarienberge würden sterben sehen, nicht in Zweifel fielen; 3. ist die Verklärung geschehen, um die Jünger Christi und mit ihnen alle Gläubigen im Hinblicke auf die zukünftigen Freuden zum Kreuz und Leiden aufzumuntern; 4. hat Christus uns darin zeigen wollen, wie herrlich unsere Leiber einmal von den Toten auferstehen würden (Phil 3, 21).
Warum hat Christus nur die drei Jünger ( Petrus, Johannes, Jakobus) mit sich genommen?
Weil sie die standhaftesten unter den Zwölfen waren und auch im Ölgarten Zeugen seiner Traurigkeit und Todesangst sein sollten, auf dass sie alsdann nicht kleinmütig würden, indem sie ja versichert sein mussten, dass die Gottheit unter seiner Menschheit verborgen sei.
Wie ist Christus verklärt worden?
Das ist geschehen, indem sein Angesicht mehr leuchtete als die Sonne und (nach der Meinung der Schriftausleger) auch sein ganzer Leib glänzte und (nach der Lehre des Hl. Augustinus und Ambrosius) die Gottheit Christi hindurchstrahlte. Er ist auch verklärt worden, indem seine Kleider weiß wurden wie der Schnee.
Warum sind Mose und Elias dabei erschienen?
Damit in ihnen das Gesetz und die Propheten Christo Zeugnis geben sollten, dass er der Heiland der Welt sei; denn durch Moses wird das Gesetz und durch Elias die Propheten verstanden.
Wovon haben sie mit Christus geredet?
Von seinem Leiden und Tode, den er zu Jerusalem glorreich ausstehen würde (Lk 9, 31). – Lerne man in den guten Tagen, wie man sich auch der bösen erinnern soll, die einem widerfahren können! (Kor 11, 27).
Warum wollte Petrus auf dem Berge drei Hütten bauen?
Das tat er im Übermaß der Freude; denn er wusste nicht, was er redete; darum dachte er auch nicht daran, dass man zur himmlischen Glorie durch größere Mühe gelangen muss. Hat den Petrus schon ein Tröpflein der ewigen Herrlichkeit wie berauscht, mein Gott, was wird dann nicht erst im Himmel der Überfluss des Hauses Gottes bewirken! (Ps 35, 9).
Von wem kam die Stimme aus den Wolken, die da sprach: „Das ist mein geliebter Sohn, diesen sollt ihr hören“?
Vom himmlischen Vater, der dadurch andeutete, dass das neue Gesetz durch seinen Sohn verkündet werde und dass alle ihn hören, d. i. ihm gehorsam sein sollen (Hebr 1, 2. 3).
Warum hat Christus den drei Jüngern geboten, dass sie niemanden von der Verklärung etwas sagen sollten?
Das ist, 1. darum geschehen, damit die andern Jünger und Nachfolger Christi nach seiner Auferstehung ihnen desto besser glauben sollten; 2. damit er uns lehrte, unsere guten Werke bis zum Tode zu verhehlen; darum sagt die Schrift: „Niemanden sollst du rühmen vor seinem Tode“ (Kor 11, 30).
Ziehe uns zu dir, o Herr, durch die Betrachtung der himmlischen Freuden, damit wir im geistlichen Streite nicht unterliegen, sondern durch deine Gnade obsiegen und den unvergänglichen Siegeskranz davontragen." -
Der grosse hl. Kirchenvater Hieronymus über die Verklärung des Herrn (Mt 17,1-9):
- "Er erschien den Aposteln so, wie er sein wird, wenn er die Welt richtet. Niemand soll aber glauben, daß er seine ursprüngliche Gestalt und sein Aussehen ganz verloren hat oder seinen Leib ablegte und einen geistigen oder ätherischen Leib annahm; der Evangelist sagt deutlich, wie er verwandelt wurde: "sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht." [....] Es wird ihm also nicht seine Substanz weggenommen, sondern sie wird in Herrlichkeit verwandelt. Gewiß aber, ist der Herr in die Herrlichkeit verwandelt worden, mit der er später in sein Reich kommen wird. [....] Das alles ist also körperlich und anfaßbar und nicht vergeistigt und ätherisch, so daß es die Augen täuschen und nur in Phantasiegebilden geschaut würde
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962: - 2. Kl. – Farbe weiß
Der göttliche Heiland zeigte sich auf den Höhen des Tabor vor seinen Jüngern im herrlichen Lichtglanze der Verklärung. Er wollte dadurch die Apostel, bevor für ihn die Nacht des Leidens begann, im Glauben an seine Gottheit stärken und ihnen zugleich einen Vorgeschmack ihrer eigenen Verklärung bieten.
Das Fest wurde 1457 von Papst Kalixtus III. allgemein vorgeschrieben zur Erinnerung an den glorreichen Sieg, den der hl. Johannes Capistran im Verein mit Johannes Hunyadi bei Belgrad errang. Die Anfänge dieses Festes gehen im Orient bis ins 5. Jahrhundert zurück.
Der hl. Papst Xystus II. war von Geburt Grieche, regierte die Kirche von 257 bis 258 und nahm im Ketzertaufstreit eine vermittelnde Stellung ein. Er wurde in der valerianischen Verfolgung während der Feier der Liturgie ergriffen und samt seinen Diakonen Felicissimus und Agapitus enthauptet. Zu seinen Diakonen gehörte auch der hl. Laurentius. Der hl. Xystus wird im Kanon der hl. Messe erwähnt.
Was sich auf dem Tabor abspielte, erneuert sich in geistiger Weise beim Opfer des Altars: verklärendes Licht strahlt auf und weckt in unsrer Seele die Sehnsucht nach dem Lichte der ewigen Glorie (Intr.). Auch für uns wird einmal der Tag der Verklärung anbrechen. In dieser Hoffnung bestärkt uns in der Epistola ein Zeuge des Taborglanzes. Beim Graduale, Alleluja und Offertorium steht vor unsrem Auge das leuchtende Bild des verklärten Heilandes. In der hl. Kommunion nimmt auch unsre Seele die Strahlen der Verklärung in sich auf und damit das Unterpfand der ewigen Verklärung (Comm.)
Hw Frits Gerben Louis van der Meer in "Das Glaubensbekenntnis der Kirche" (1954):
- "Das Christentum ist die Religion, die der Mensch nicht selbst gemacht hat. Der wahre Glaube ist nicht einmal gefunden oder entdeckt worden, er ist uns gegeben worden. Und seitdem wird er immer wieder neu, sicher auch irgendwo in unserer Nähe, verkündigt. Wir haben darum zunächst nichts anderes zu tun als zu hören: Der Glaube kommt aus dem Hören. Die Unterweisung im christlichen Glauben ist keine philosophische Darlegung. Es geht nicht darum sich kritisch mit irgendwelchen Theorien auseinanderzusetzen, sondern Wahrheiten zu hören und anzunehmen, die unser Heil betreffen. Auf dieses hören kommt es an, und dass wir dann, was weiter in erster Linie von unserem guten Willen nach von unserer klaren Einsicht abhängt, glauben. Das besagt nicht: überzeugt werden, denn der Glaube ist noch etwas anderes als eine bestimmte Überzeugung. [....] Der, auf dessen Wort wir hören, ist Gott. Nur Gott kann von uns verlangen dass wir glauben. Die Kirche ist Christi Leib, beseelt durch Seinen Geist, Christus aber ist der, den Gott gesandt hat. Damit ist das ganze Christentum als göttliche Heilsbotschaft legitimiert.
Wie die Hoffnung und der Glaube wird auch die Liebe, die Gott fordert, von Gott selbst angezündet: "sie ist in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist" (Römer 5,5). Die Antwort auf die Frage wie es möglich sei Gott wirklich zu lieben, mit einer Liebe, die der seinen entspricht, ist immer wieder die Tatsache, dass Gott selbst sich uns mitgeteilt hat. Seine Offenbarung, die unseren Hochmut zerbrach und unsere Natur überstrahlte, ist an sich und von Ursprung an das Werk seiner Liebe. Gott betonte nicht seine Ewigkeit, die uns in gewissem Sinne abstößt und verwirrt, statt seines Wesens offenbarte er seine Herablassung zu uns: er wurde uns gleich (Newman). Der Vater und der Heilige Geist wollten verborgen bleiben hinter dem unvergesslichen
Die Propheten hatten ihn in seiner Größe angekündigt, die Apostel verkündigten, wie er uns zuvor geliebt, und der Lieblingsjünger hundertjährig, die neue Definition der göttlichen Majestät: Gott ist Liebe.
[....]
So verlangt der Glaube ein reines Herz. Er ist der Schatz, der in den teuren Acker verborgen liegt, für den man vieles verkaufen muss, um ihn zu erlangen. Und er ist zugleich eine entgegengestreckte Hand: Diese göttliche Hand aber wird nicht endlos neue entgegen gestreckt. Die Gnade des Glaubens ist eine Möglichkeit, an der wir nicht ungestraft vorübergehen. Die Gnaden (5)
Die Kirche versichert uns, dass Gott alle, die er aus dem Dunkel ans Licht gerufen hat, stärkt, damit sie den Glauben bis zum Ende bewahren. Gott verlässt nicht, wenn er selbst nicht verlassen wird. Und schwerlich kann der, der an Gott glaubt, hoch genug vom Stande des Glaubens denken. Ist sein Glaube stark, dann vermag er nicht nur Berge zu versetzen, sondern über allen Bergen und Abgründen der Schöpfung Gott zu erreichen. Er empfängt das göttliche Wort wie einen Samen und lässt ihn aufgehen in der Wirklichkeit eines anderen Christus. Wie in einer anderen Menschwerdung trägt er die Früchte des Heiligen Geistes und hat so in gewissem Sinn Anteil an der Würde der Gottesmutter, die den Menschgewordenen aus der Kraft desselben Geistes empfing als Frucht ihres Schosses. Denn auch sie begann als Glaubende ihrer Würde, von ihr ist ja gesagt worden, dass sie das WORT eher mit ihrem Geist als mit ihrem Schosse empfing (Augustinus). Und mehr noch als um ihres Schosses willen, der das WORT getragen hat, ist sie selig gepriesen worden, weil sie es gehört und bewahrt hat." -
- "Dank sei Dir Herr ! Hier im heiligsten Sakramente bis Du in dieser Güte und Herablassung an die Grenzen des Möglichen gegangen. Wir alle sollten Dein gnadenvolles Herabsteigen in unsere Welt und Dein Erlösungsopfer miterleben; wir alle sollten unmittelbar schöpfen können aus den Quellen des Heiles, die Du uns erschlossen.
Darum hast Du hier Deine Herrlichkeit
verborgen unter den Gestalten, die von Brot und Wein zurückgeblieben sind.
Die Augen unseres Glaubens
erkennen Dich unter den leblosen Zeichen.
Wir beten Dich an, o Herr, wir preisen Deine Güte."
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Entnommen aus: "VENITE ADOREMUS Eucharistische Gebete für das Kirchenjahr"
Unbefleckten Herzen der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria gewidmet.
Das eigentliche Fest des Unbefleckten Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria wird gem. der überlieferten Liturgieordnung am 22. August gefeiert.
Der hl. Josefmaria Escriva (1902-1975):
- "Laß es dir selbstverständlich werden, dein armes Herz dem liebevollen und unbefleckten Herzen Mariens anzuvertrauen, damit es von Schlacken gereinigt wird. Unsere Liebe Frau wird dich zum Heiligsten Herzen Jesu hinführen, das voller Erbarmen ist."
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Im Jahre 2010 hat Papst Benedikt XVI. in Fatima ein sehr schönes Gebet gesprochen:
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APOSTOLISCHE REISE NACH PORTUGAL ANLÄSSLICH DES 10. JAHRESTAGES DER SELIGSPRECHUNG DER HIRTENKINDER VON FATIMA, JACINTA UND FRANCISCO (11.-14. MAI 2010)
AKT DES ANVERTRAUENS UND DER WEIHE AN DAS UNBEFLECKTE HERZ MARIÄ GEBET VON BENEDIKT XVI. Dreifaltigkeitskirche - Fatima Mittwoch, 12. Mai 2010 - Maria, Unbefleckte Mutter, an diesem Ort der Gnade, an dem die Liebe deines Sohnes Jesus, des Ewigen Hohenpriesters, uns Söhne im Sohn und seine Priester zusammengerufen hat, weihen wir uns deinem mütterlichen Herzen, um treu den Willen des Vaters zu erfüllen. Wir sind uns bewußt, daß wir ohne Jesusnichts Gutes vollbringen können (vgl."Joh"15,5) und daß wir nur durch ihn, mit ihm und in ihm für die Welt Werkzeug des Heils sein können. Braut des Heiligen Geistes, erwirke uns die unschätzbare Gabe der Umgestaltung in Christus. In derselben Kraft des Geistes, der dich überschattet und zur Mutter des Erlösers gemacht hat, hilf uns, daß Christus, dein Sohn, auch in uns geboren werde. Die Kirche möge so von heiligen Priestern erneuert werden, die von der Gnade dessen verwandelt wurden, der alles neu macht.
Mutter der Barmherzigkeit, dein Sohn hat uns berufen, so zu werden wie er selbst: Licht der Welt und Salz der Erde. (vgl."Mk "5,13.14). Hilf uns mit deiner mächtigen Fürsprache, daß wir dieser erhabenen Berufung nie untreu werden, daß wir unserem Egoismus nicht nachgeben, noch den Schmeicheleien der Welt und den Verlockungen des Bösen. Bewahre uns mit deiner Reinheit, beschütze uns mit deiner Demut und umfange uns mit deiner mütterlichen Liebe, die sich in vielen Seelen widerspiegelt, die dir geweiht sind und uns zu echten Müttern im Geiste geworden sind.
Mutter der Kirche, wir Priester wollen Hirten sein, die nicht sich selbst weiden, sondern sich Gott hingeben für die Brüder und Schwestern und darin ihre Erfüllung und ihr Glück finden. Nicht nur mit Worten, sondern mit unserem Leben wollen wir demütig Tag für Tag unser „Hier bin ich“ sagen. Von dir geführt, wollen wir Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit sein und voll Freude jeden Tag das heilige Opfer des Altares feiern und allen, die darum bitten, das Sakrament der Versöhnung spenden.
Fürsprecherin und Mittlerin der Gnaden, du bist ganz hineingenommen in die einzige universale Mittlerschaft Christi, erflehe uns von Gott ein völlig neues Herz, das Gott mit all seiner Kraft liebt und der Menschheit dient wie du. Sprich zum Herrn noch einmal dein wirkungsvolles Wort: „Sie haben keinen Wein mehr“ ("Joh "2,3), damit der Vater und der Sohn über uns den Heiligen Geist wie in einer neuen Sendung ausgießen. Voller Staunen und Dank für deine ständige Gegenwart in unserer Mitte, will auch ich im Namen aller Priester ausrufen: „Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ ("Lk "1,43).
Maria, seit jeher unsere Mutter, werde nicht müde, uns zu „besuchen“, uns zu trösten, uns zu stützen. Komm uns zu Hilfe und errette uns aus allen Gefahren, die uns drohen. Mit diesem Akt des Anvertrauens und der Weihe wollen wir dich auf tiefere und vollständigere Weise, für immer und ganz in unser Leben als Menschen und Priester hineinnehmen.
Deine Gegenwart lasse die Wüste unserer Einsamkeit neu erblühen und die Sonne über unserer Dunkelheit leuchten und bringe nach dem Sturm die Ruhe zurück, damit jeder Mensch das Heil des Herrn sehe, das den Namen und das Gesicht Jesu trägt, der sich in unseren Herzen widerspiegelt, da sie stets eins mit dem deinen sind. Amen."
-
In Monat August wird auch das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert ( 15. 8. )
Im Streben nach Vollkommenheit hat ein jeder Mensch seine eigene "Vorgeschichte"; Belastendes in Körper, Geist und Seele. Diese dürfen und sollen wir unserem Heiland, unserem Herrn und Gott Jesus Christus, anvertrauen. In Momenten der Stille als ein gleichsam Ausruf der Seele nach dem ewigen Heil. Und unser Heiland wird sich unser immer wieder heilend und stärkend annehmen und uns in den hl. Sakramenten wieder aufrichten.
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:
- "Die Seele eines Menschen äussert sich durch seinen Leib und in seiner Lebensgeschichte. Und wiederum prägen leibhafte Auesserungen und die Lebensgeschichte diese bleibende Mitte des Menschen, die Seele. Bei vielen Menschen gibt es Störungen sowohl im leiblichen als auch im geistigen und seelischen Bereich. Sie können als Folge einer falschen Entscheidung auftreten, oder der Mensch bringt sie bei seinem Kommen mit in diese Welt. Die Sehnsucht, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, wird zur Aufgabe des Menschen.
Der einfachste Weg ist ein geistlicher: Im Schweigen richtet der Betende durch einen zarten Willensimpuls, der aber sofort wieder aufgegeben wird, seine Aufmerksamkeit auf Gott. Damit wendet er sich ab von allem, was nicht Gott ist, und bleibt durch eine leise AnrufungJesu Christi in dieser Ausrichtung. + Ganz von selbst stellt die Seele ihre Kraft in den Dienst Gottes und empfängt das für sie Notwendige.". + -
Streben nach Heiligkeit kann nicht gelingen, wenn nicht die "Königin der Tugenden" - die Demut - sich der Herzen bemächtigt. Die Heiligen waren zeitlebens keinesfalls fehlerfrei, doch sie übten sich in der Tugend der Demut und somit im Bewusstsein der Notwendigkeit an der Mitarbeit der geschenkten Gnaden des Heiligen Geistes; den Gnaden, die unser Herr und Gott Jesus Christus durch das hochheilige Kreuzesopfer mit Seinem kostbaren Blut für uns erworben hat. Treue zur immerwährenden Lehre der Heiligen Mutter Kirche und ihren Gnadenkanälen der hl. Sakramente ist die sichere Gewähr, nicht vom rechten Weg im Streben nach Vollkommenheit abzuirren.
Passend auch zum ausklingenden Kostbaren Blut Christi Monat Juli Pater Josef Peňáz von der Petrus-Bruderschaft: über das notwendige Fundament im Streben nach Heiligkeit: -
[....] Wenn wir die Heiligen feiern, müssen wir wissen, dass es gerade das vergossene Blut des Herrn war, warum sie heilig sein können. Das Blut Christi ist und bleibt die Bedingung und Voraussetzung der Heiligkeit. [....] Die Heiligkeit besteht weder in der Heuchelei, zu der das Verschweigen der Wirklichkeit oder Täuschung gehört, noch im Ausüben von Komödien. Man muss normal bleiben (der Natur gemäss) und als ein normaler Mensch nach der Heiligkeit streben. [....] Statt der Heuchelei, gegen die unser Herr so häufig gesprochen hat, waren die Heiligen wahrhaftig. Mit ehrlichem Schuldbekenntniskonnten sie dank dem Blute Christi die Vergebung empfangen und später sind sie heilig geworden. Weder die Verkümmerung des Natürlichen, noch der uferlose Sentimentalismus, noch die äussere Ordnung (leere Formen / Zeremonien ohne wahre Ehrfurcht, nur nach aussen, ein blosses Theater) können den Menschen zur Heiligkeit führen.
Unsere Religion ist etwas Anderes. Das Christentum ist Religion Jesu Christi. „Ich hatte mir nämlich vorgenommen, unter euch nichts anderes zu kennen als Jesus Christus, und zwar den Gekreuzigten“ (1Kor 2, 2). - Das Opfer des Herrn, sein am Kreuze vergossenes Blut." [....] -
Knüpfen wir noch einmal an die "Königin" unter den Tugenden - die Demut - an. Sie wird auch mit der "Selbstverleugnung" gleichgesetzt, die keinesfalls eine falsch verstandene Abwertung der eigenen Person bedeutet, sondern vielmehr im Bewusstsein der völligen Abhängigkeit von Gott vor gefährlicher Selbstüberschätzung bewahrt. Der Mensch erkennt sich als ein Geschöpf und Kind Gottes, getragen von Seiner Barmherzigen Liebe und zur Liebeseinung mit Ihm berufen. Demut und Selbstverleugnung verhelfen den Seelen zu einer in der gesunden Lehre der Kirche verwurzelten Ehrfurcht in der Gottes Begegnung und so auch zu einem gesunden Umgang mit den Nächsten.
Die hl. Theresa v. Avila (1515-1582) schreibt in "Wege der Vollkommenheit" sehr schön darüber, dass Jene, die sich in wahrer Demut üben, sich dessen oft gar nicht bewusst, obschon sie Stufe um Stufe im Streben nach Vollkommenheit erklimmen.
- "Demut und Selbstverleugnung sind Schwestern, die man nicht trennen sollte. Mit ihnen kann man gegen die Welt und ihre Fallstricke, ja gegen die ganze Hölle zum Kampfe antreten. Dennoch ist es wahr, dass niemand, der diese Tugenden besitzt, das weiss. Sie verbergen sich ihm derart, dass, selbst wenn man ihn auf ihren Besitz aufmerksam machte, er es nicht glauben würde. Er meint, keine dieser Tugenden zu besitzen. Doch schätzt er sie so sehr, dass er sich ständig um sie bemüht, und so wird er, ohne es zu wissen, in ihnen immer vollkommener"
- "Ein Jahrhundert gewinnt oder verliert an Grösse nach dem Mass der Verehrung, die es der göttlichen Eucharistie zollt. Das bezeugt die Geschichte. Durch die Sünde zersprengt, findet die Menschheit im Blut des Lammes ihre verlorene Einheit wieder.
Wir werden dir folgen, denn du trägst den Schatz der Welt mit dir. Kühner werden die Angriffe der Häresie, schmählicher werden die Lästerungen der undankbaren Söhne, leuchtender soll auch das Bekenntnis unseres Glaubens werden, inniger unsere Anbetung, glühender und lebendiger die Beweise unserer Liebe zur heiligen Hostie".
Ein durch versessene Diesseitsbezogenheit fast kollektiv seelisch vernebelt gewordenes bzw. gemachtes Menschengeschlecht dreht sich im Wahnkreise der Rebellion gegen Gottes Schöpfung und Ordnung, gegen Gnade und Erlösung. Neue Un-Heilskulte prägen Herz und Verstand; Jugend- und Gesundheitswahn, Klimahysterie, Evolutionslüge, Naturanbetung, Neuheidentum, Hofierung von Irrlehren, Gender Wahnsinn sowie unsagbare Verbrechen wie der Massenmord an ungeborenen beseelten Kindern, die Beihilfe zum Selbstmord und die Euthanasie umrahmen diese menschliche Hybris.
Gerade in diesen Zeiten gilt es weiter treu und wachsam zu bleiben ! Hw Pater Leo Kuchar SSS ( Sacerdotes Sanctissimi Sacramenti, Priester vom Allerheiligsten Sakrament) - in: "Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel"
- "Treue
Herr Jesus Christus, je näher das Ende der Welt heranrückt, desto wachsamer und treuer müssen wir sein. Das Überhandnehmen des Bösen, das wir erleben, ist nicht ein Zeichen, dass Dein Einfluss abnimmt und Deine Macht schwächer wird, sondern, dass sich die Wahrhaftigkeit Deiner prophetischen Worte immer klarer bestätigt. Es geschieht nichts, was Du nicht vorausgesagt hast. Herr Jesus, der Teufel wird alle seine Macht aufbieten, um Deinen Sieg zu verhindern. Wir dürfen schon jetzt erfahren, was geschehen wird:
'Der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt'(2 Thess 2, 4).
Herr, Dein Widersacher wird mit unvorstellbarer Dreistigkeit Deine Rolle zu spielen versuchen. Er wird sich als Erlöser und Beglücker ausgeben und mit Wundern der Technik und Wissenschaft viele betören, ihr Vertrauen gewinnen und sie von Dir abwenden. Der hl. Paulus bestätigt das mit den Worten: - 'Er wird alle, die verlorengehen betrügen und zur Ungerechtigkeit verführen; sie gehen verloren, weil sie sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen haben, durch die sie gerettet werden sollten' (2 Thes 2, 10). -
Herr Jesus, je näher der Tag Deines Triumphes heranrückt, desto mehr wird die Macht des Antichrist ausufern. Diese Tage werden sogar abgekürzt werden, sonst würden nicht einmal die Gerechten und Treuen bestehen. Du selbst hast aufmerksam gemacht: - „Und wenn jene Zeit nicht verkürzt wurde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden.“ (Mt 24, 22). - [....] Vor ihrem Ende und vor Deinem Sieg, Herr Jesus, wird die ganze Erde in feindseliger Aufruhr gegen Dich geraten, aber auch in dieser stürmischen Zeit wird Deinem Siege eine Morgenröte vorausgehen - die Verkündigung des Evangeliums allen Völkern der Erde, denn Du hast versichert: „Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Vöker es hören; dann erst kommt das Ende“ (Mt 24, 14).
Das für das Gelingen des Voranschreitens im Streben nach Vollkommenheit viele Gnaden schenkende innere Gebet ist für die hl. Theresa v. Avila, den hl. Johannes v. Kreuz und die hl. Theresa v. Lisieux verbunden mit der Liebe zur Heiligen Mutter Kirche als der Braut Christi.
In "Zeit für Gott - Führer für das Innere Gebet" greift Pater Jacques Philippe dieses wesentliche Merkmal des inneren Gebetes auf und erläutert zunächst die unabdingbare Notwendigkeit der Verbundenheit mit der Kirche und der Liebe zu ihr, zu unserer Mutter ! Sie ist der mystische Leib unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, Seine Braut ! Die Liebe zur Kirche ist eins mit der Liebe zu Gott:
- "Die Gnade des Inneren Gebetes ist immer von einer tiefen Einfügung in das Geheimnis der Kirche begleitet. [....] In der Lehre der Kirche wird von den grossen Vertretern des Karmels (Theresia von Avila, Johannes vom Kreuz, Theresia von Lisieux) gesagt, dass das Mysterium der Kirche wesentlich die Liebe ist. Die Liebe eint Gott und die Seele, und die Liebe bildet die tiefste Wirklichkeit und Identität der Kirche, denn diese Liebe ist Gabe des Heiligen Geistes. [....] Der heilige Johannes vom Kreuz bestätigt ganz klar, dass die kostenlose und absichtslose Liebe zu Gott, die im Inneren Gebet gelebt wird, der Kirche am meisten nutzt und dass sie sie ganz besonders braucht: "Ein Akt der Liebe nutzt der Kirche mehr als alle Werke der Welt". [....] Das Leben von Theresia von Lisieux beweist dieses schöne Mysterium. Theresia wollte immer nur eines leben, Herz zu Herz mit Jesus zu sein. Je mehr sie in dieses Herz zu Herz eintrat, desto mehr zentrierte sie sich in der Liebe zu Jesus, und ihr Herz wuchs gleichzeitig und weitete sich in der Liebe zur Kirche....
Wer im Gebet nicht in eine bräutliche Beziehung zu Gott, wird niemals die Kirche verstehen, dringt nie zu seiner tiefsten Identität durch. Diese ist, Braut Christi zu sein. [....] Das ist die besondere Gnadedes Karmels, diese tiefe Verbindung von Herz zu Herz mit Jesus im Inneren Gebet und diese Einfügung im Herzen der Kirche als selbstverständlich zu sehen. Ist der Karmel nicht der erste marianische Orden in Europa? Wer anders als Maria, die Braut par excellence und das Vorbild der Kirche, kann uns in diese Tiefen einführen? -
Weiter legt Pater Jacques drei wesentliche Voraussetzungen für das Reifen im inneren Gebet:
- das stete Verlangen, die stete Sehnsucht nach Vollkommenheit....Heiligkeit, - das Erlernen, das Leben stets unter dem Blick Gottes, in Seiner Gegenwart, zu leben, - durch begangene Fehler sich niemals vom Inneren Gebet abhalten lassen:
- "Um sich Gott hinzugeben, muss man sich selbst vergessen. Die Liebe ist von Natur aus ekstatisch. Wenn sie stark ist, lebt man mehr in dem anderen als in sich selbst. Aber wie kann man diese ekstatische Dimension der Liebe im Inneren Gebet leben, wenn man während des übrigen Tages nur sich selbst sucht, wenn man zu sehr an materiellen Dingen, an seinem Komfort, an seiner Gesundheit hängt, wenn man keinen einzigen Widerspruch erträgt? Wie können wir in Gott leben, wenn wir nicht fähig sind, uns selbst zu vergessen, zum Nutzen unserer Brüder?
Im geistlichen Leben muss ein Gleichgewicht gefunden werden, das nicht immer leicht ist: Auf der einen Seite sollen wir doch nach der Vollkommenheit verlangen. Ohnediese Sehnsucht, diese beständige starke Verlangen nach Heiligkeit - selbst wenn wir sehr gut wissen, dass wir sie niemals aus eigener Kraft erreichen, aber dass es Gott allein ist, der uns zur Heiligkeit führen kann - würde das Innere Gebet letztendlich immer etwas sehr Oberflächliches sein, eine fromme Übung, aber nicht mehr.
Ebenso muss man sich auch klar darüber sein, dass es einen Lebensstil gibt, der dem Inneren Gebet sehr nützen oder im Gegenteil sehr schaden kann. Wie wird es uns möglich sein, uns in die Gegenwart Gottes zurückzuziehen, wenn wir in der übrigen Zeit in tausend oberflächlichen Sorgen und Befürchtungen zerstreut sind, wenn wir uns ohne jede Zurückhaltung in unnütze Schwätzereien gehen lassen, wenn wir leerer Neugierde nachgehen, ohne ein gewisses Fasten des Herzens, des Blickes, des Geistes, durch den wir uns bremsen in allem, was uns zerstreuen und entfernen könnte vom Wesentlichen. Es ist uns sicher nicht möglich, ohne bestimmte Zerstreuung en zu leben, ohne Momente der Entspannung. Aber es ist wichtig zu verstehen, immer wieder zu Gott zurückzukehren, der die Einheit unseres Lebens bildet und von dem alles lebt, unter seinem Blick und in Beziehung zu ihm.
Um allen Umständen zu trotzen, trägt ein Klima der völligen Hingabe des friedlichen Vertrauens zu Gott bei. Im jeweiligen Augenblick zu leben, ohne sich von den Sorgen des nächsten Tages annagen zu lassen, sich einüben, alles friedlich zu tun und ohne Befürchtungen um das Folgende usw. und das Gebetsleben wird sich entfalten. Das ist nicht leicht, aber es ist sehr gesegnet, sich soviel als möglich darum zu bemühen. Auch ist es wichtig, nach und nach zu erlernen, ganz unter dem Blick Gottes zu leben, in seiner Gegenwart in einer Art von beständigen Dialog mit ihm zu bleiben, uns so viel als nur möglich an ihn zu erinnern, mitten in unserer Beschäftigungen und alles in seiner Begleitung zu erleben. Je mehr wir uns anstrengen, desto leichter wird es für uns, in das Innere Gebet einzutreten. Man findet viel bequemer zurück zu Gott im Augenblick des Gebetes, so als ob man ihn nie verlassen hätte!
Die Praxis des Inneren Gebetes muss also zum beständigen Gebet streben, nicht notwendigerweise in dem Sinne, dass es ein ausdrückliches Gebet ist, sondern zu einer beständigen Übung der Gegenwart Gottes. Wenn wir so unter dem Blick Gottes leben, wird uns das frei machen. Viel zu oft leben wir in Wirklichkeit unter dem Blick der anderen (aus Furcht oder in dem Bedürfnis bewundert zu werden) oder unter unserem eigenen Blick (einem missfälligen oder selbstbeschuldigenden), aber wir finden die innere Freiheit nur, wenn wir gelernt haben unter dem liebenden und barmherzigen Blick Gottes zu leben.
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Und noch ein wichtiger Ratschlag; nach begangenen Fehler nicht beschämt und unzufrieden über uns selbst werden, um so gar das Gebet "auszusetzen"... im Gegenteil Genau umgekehrt zu unserer normalen Verhaltensweise ist die einzig richtige Reaktion, wenn wir gesündigt haben, sich sofort mit Reue und Demut und ebenfalls mit einem unendlichen Vertrauen in die Arme der Barmherzigkeit Gottes zu werfen, mit der Sicherheit, aufgenommen zu werden und Vergebung zu erhalten. Das ist der richtige Sinn nach der Bibel, d.h. übereinstimmenden mit der Offenbarung Gottes an uns. Und wenn man einmal Gott ernsthaft um Vergebung gebeten hat, muss man sofort, ohne Aufschub, die gewohnten Gebetsübungen wieder aufnehmen, ganz besonders das Innere Gebet. Man geht zur passenden Zeit seine Fehler beichten, wenn es erforderlich ist, aber in der Zwischenzeit werden die gewohnten Gebete ohne Veränderungen eingehalten. Diese Vorgehensweise ist am meisten wirksame, um eines Tages aus der Sünde herauszukommen, denn sie ehrt am meisten die göttliche Barmherzigkeit. Die heilige Theresia von Avila sagt etwas sehr schönes zu diesem Thema. Sie sagt, + dass der, der das Innere Gebet praktiziert, sehr wohl weiterhin fällt und seine Schwächen haben wird und Rückfälle erlebt, aber weil er das Innere Gebet praktiziert, ist jeder Fall eine Hilfe, höher zu springen. Gott lässt alles zum Guten beitragen und zu Fortschritt für denjenigen, der im Inneren Gebet treu ist, selbst dessen eigenen Fehler." +
Hw Robert Mäder (1875-1945) über das allerheiligste Altarsakrament: - "Der Blutstrom des heiligen Messopfers
Wer während der Messe nicht geistig sich auf dem Kalvarienberg unter dem Kreuze fühlt, weiß nicht, was katholischer Gottesdienst ist. Was ist Messe? Ein Blutstrom. Alle Gnaden kommen vom Kreuz. Das Kreuz ist die Zentrale aller Gnaden. Die Gnade Gottes ist durch Jesus Christus unseren Herrn. Wir sind erlöst durch das „Kostbare Blut". Oberster Glaubenssatz des Christentums! Aber die Gnaden, die in dem Herzen Jesu wie in einem Reservoir aufbewahrt sind, bedürfen eines Kanals, durch den sie den Menschen zugewendet werden. Dieser Gnadenkanal des „Kostbaren Blutes" ist beim „Letzten Abendmahl" eingesetzt worden. Es ist der unter der Gestalt des Brotes gegenwärtige Leib des Herrn, der für uns hingegeben. Es ist das unter der Gestalt des Weines lebendige Blut Christi, das, für uns vergossen wird. Es ist die Messe. Das Pauluswort „Ohne dass Blut fließt, keine Vergebung der Sünden"gilt, solange es Menschen auf der Erde gibt. Die Messeist das wirkliche wenn auch unsichtbare geheimnisvolle Bluten der Wunden Christi." [....] -
Gelebte Beziehung zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus ist unabdingbarer Grundstein im Streben nach Vollkommenheit. Der Karmeliterpater Ulrich Dobhan (in einem Vortrag über die hl.Teresa von Avila): - "Wir sind keineBuchreligionsondern eine Beziehungsreligion. Christsein ist in erster Linie in Beziehung mit dem Mensch gewordenen Gott zu leben und nicht die Bibel auswendig zu können. Da finden wir Zeugnisse über Jesus, das stimmt; aber ein Christ zu sein ist in dieser Beziehung zu leben." -
Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf..
Am Anfang des Weges im Streben nach Vollkommenheit steht der feste Wille zur Umkehr....mit der Bitte um den Beistand des Herrn:
- "Herr Jesus Christus, du hast gesagt: 'Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach' ( Lukas 9 23 ). Wenn ich deine Worte auf mein Leben beziehe, fühle ich mich wie der reiche Jüngling, der nicht loslassen konnte und daher traurig wegging (Vergleiche Matthäus 19, 16-22). Mein Wunsch, Herr, ist es jedoch, an deiner Seite zu sein, damit du meinen Weg mit mir gehst - nein, damit ich deinen Weg mit dir gehe. Doch dazu, Herr, muss ich noch lernen, mein Leben neu zu ordnen und zu gewichten. Es gibt ungute Verbindungen zu Menschen, die durch meinen Egoismus, Geltungsdrang und meine Leidenschaften entstanden sind. Hinzu kommt dass ich mich an Dinge klammere, die es nicht einmal wert sind, genannt zu werden. Herr, vieles liegt noch im argen, und ich bitte dich aus ganzem Herzen, mir bei der radikalen Aufarbeitung meines Lebens zur Seite zu stehen." [....] "Kann es etwas Grösseres geben als die uns entgegenkommenden Liebe Jesu Christi ? Unabhängig von deiner Liebe zu einem Menschen oder zu mehreren Menschen darfst du dich auf den Weg machen, ihn auf die Weise, die sich dir jeweils offenbart, widerzulieben. Christus wird zu dir halten und dich nicht verlassen, selbst wenn du durch eine falsche Entscheidung vom Weg abgekommen bist. Halte dich an Jesus Christus und richte dich nach ihm aus. Ob im Leben oder Sterben: Ueberlass dich seiner Treue. Er, der dich umschliesst mit seiner Liebe, er, der ewig Seiende, der der Anfang und das Ende alles Geschaffenen ist, sollte in deinem Bewusstsein den höchsten Stellenwert einnehmen. Alles andere, und was es auch sein mag, kommt erst danach. Gestalte von ihm her - von seiner Lehre und seiner Liebe zu dir - dein Leben. Von ihm besitzt du die Fähigkeit andere Menschen und die gesamte Schöpfung zu lieben." -