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#21

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 17.05.2021 21:34
von Aquila • 7.243 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Hw Prof. Matthias Scheeben (1835-1888) in "Der Heilige Geist":

-

"In Gott gibt es keinen Augenblick, wo er nicht liebt; die Liebe Gottes ist er selbst in seiner reinsten Wirklichkeit. Sie ist nicht minder fruchtbar als die göttliche Erkenntnis, weil sie überreich und ewig ist.
Nicht die Liebe selbst, sondern der Liebesbauch wird als Person hervorgebracht:
der Heilige Geist.

Er ist die Flamme,
der Hauch,
das Pfand,
das Geschenk,
die Einheit, durch die Vater und Sohn vereinigt sind in unzerstörbarem Frieden.

Die Lebensmitteilungen in Gott sind ewig wie Gott selbst;
sie haben keinen Anfang und kein Ende....
Weder der Heilige Geist noch das Wort werden in Gott von irgendwo herbeigeführt und durch irgendeine Bewegung, die beginnt oder vorübergeht.
Dauernd werden sie hervorgebracht, dauernd haben sie ihren Ursprung in Gott.
Sie sind ewig; der Vater ist ewig, der Sohn ist ewig, und der Heilige Geist ist ewig, wie Gottes Leben ewig ist; gleich ewig - gleich göttlich!
[....]

-

Als Vorbereitung zum kommenden Pfingstfest - dem zweithöchsten Fest der Kirche - ein Auszug aus dem Büchlein von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft -
"Gaben des Geistes; Christsein konkret"

über das tiefere Wesen der sieben Gaben des Heiligen Geistes:



[....]
"Offenbar ist es dem Heiligen Geist eigen, auf siebenfache Weise zu wirken:

- Jesus ist der Gesalbte Gottes (Christus), den der Heilige Geist auf siebenfache Weise erfüllt.

- Die Sakramente entspringen der geöffneten Seite des Erlösers und ergießen die Heilsgnade in sieben Strömen über die Kirche.

- Schließlich wirkt der Heilige Geist in der Seele jedes einzelnen Christen auf siebenfache Weise durch seine sieben Gaben.
[....]
Das also sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes:

1. Weisheit
2. Verstand
3. Rat
4. Stärke
5. Wissenschaft
6. Frömmigeit
7. Gottesfurcht


Zum Verständnis dieser Gaben ist ihre Reihenfolge durchaus von Bedeutung.
Es ist nämlich kein Zufall, dass die Weisheit an erster Stelle steht, denn sie ist die höchste, während die Gottesfurcht die grundlegendste der sieben Gaben ist. Willst du also zur Weisheit gelangen? So beginne mit der Gottesfurcht!

Nicht umsonst heißt es mehrmals in der Heiligen Schrift:
"Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn." (z.b. Sprüche 1,7 oder Sirach 1,14)

Wenn wir nun also die Reihenfolge der sieben Gaben erklären, beginnen wir beim Fundament um von der Gottesfurcht empor zu steigen bis zur Weisheit.
So erklärt es schon der heilige Papst Gregor der Große:

"Durch die Gottesfurcht steigen wir auf zur Frömmigkeit, von der Frömmigkeit zur Wissenschaft, von der Wissenschaft erlangen wir die Stärke, von der Stärke den Rat, vom Rat schreiten wir fort zum Verstand und mit den Verstand zur Weisheit, und so wird uns durch die siebenförmige Gnade des Geistes am Ende des Aufstieges der Eingang zum himmlischen Leben geöffnet. " (Homilien in Ezechielem 2.7, 7)

Prägen wir uns nun zu jeder der sieben Gaben zunächst ein Stichwort ein, damit wir den Überblick gewinnen und bereits einen Begriff davon haben, wohin der weitere Weg uns führt.

1. Die Gottesfurcht macht dem Bösen abgeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Abkehr von allem, was finster und gottwidrig ist.

2. Die Frömmigkeit macht dem Guten zugeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Hinwendung zum Licht.

3. Die Wissenschaft lehrt unterscheiden.

4. Die Stärke gibt Kraft zum Guten.

5. Der Rat zeigt dir die richtigen Mittel, um das Ziel sicher zu erreichen.

6. Der Verstand vervollkommnet den Glauben: Er vereint das erkenntnisvermögen mit Gott und lässt uns die offenbarte Wahrheit tiefer verstehen.

7. Die Weisheit vervollkommnet die Liebe:
Sie vereint den Willen mit Gott und befahigt, IHN aus ganzem Herzen und über alles zu lieben.

Die siebte Stufe, nämlich die der Weisheit, beschreibt der heilige Franz von Sales mit den schönen Worten:

"Auf der siebten vereinigen wir unseren Willen mit Gott, um die Wonnen seiner unbegreiflichen Güte zu verkosten und zu erfahren. Denn auf der höchsten Spitze dieser Leiter neigt sich Gott zu uns herab, gibt uns den Liebeskuss und stillt uns an seiner heiligen Brust mit seinen Wonnen." (Theotimus XI 15,3)

-


Das Büchlein von Pater Martin Ramm kann hier bestellt werden:
https://petrusverlag.de/?artikelid=44


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zuletzt bearbeitet 17.05.2021 21:37 | nach oben springen

#22

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 19.05.2021 20:46
von Aquila • 7.243 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Wir stehen kurz vor dem Hochfest Pfingsten, der Herabkunft des Heiligen Geistes, des Geistes der Wahrheit !
Der Heilige Geist ist die Dritte Göttliche Person und steht alleine der Braut Christi, der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche bei.
Keine Regenbogenfahnen-Häretiker oder Zeitgeist-Apostaten können für sich in Anspruch nehmen, im Namen des Heiligen Geistes zu sprechen und zu handeln.

Die Lehre der Kirche über den Heiligen Geist kurz zusammengefasst in
"Gaben des Geistes - Christsein konkret" von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft (siehe bitte auch vorigen Beitrag):

-

"Von Anfang an hat die Kirche sich darum bemüht, da sie von Jesus anvertraute Glaubensgut in Worte zu fassen und Glaubensbekenntnisse zu formulieren.
Dazu hat Jesus seiner Kirche den Beistand des Heiligen Geistes gegeben, denn er sprach:
"Der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe!"
(Johannes 14, 26)
An erster Stelle steht das altehrwürdige Apostolische Glaubensbekenntnis, welches in die Zeit der Apostel zurückreicht und seinen liturgischen Platz im Ritus der Taufe hat. An zweiter Stelle ist jenes Glaubensbekenntnis zu nennen, welches als Frucht der beiden Konzilien von Nicäa (325) und Konstantinopel (381) den Namen Nicäakonstantinopolitanisches (oder einfach "großes") Glaubensbekenntnis trägt.
Beide sollte jeder Christ unbedingt auswendig können, zumal es das Apostolische Glaubensbekenntnis im Rosenkranzgebet und das große Glaubensbekenntnis in jeder Sonntagsmesse begegnet.
Credo

Im großen Glaubensbekenntnis bekennen wir:
"Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht; der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten.

In dieser griffigen amtlichen Formel ist unser Glaube an den Heiligen Geist kurz und bündig zusammengefasst.

Dabei sind drei wichtige Punkte ganz besonders zu betonen:
1. Der Heilige Geist ist eine wirkliche Person.
2. Der Heilige Geist ist eine vom Vater und vom Sohn verschiedene Person.
3. Der Heilige Geist ist eine göttliche Person.


Über diese Wahrheiten herrscht nicht selten große Verwirrung, und zwar nicht nur in esoterischen Kreisen, sondern auch in den Köpfen mancher Theologen. Man spricht zwar vom "heiligen Geist , versteht darunter aber ein unpersönlich und zuweilen sogar weibliche Kraft oder kosmische Energie.
Die Tendenz zur Entpersönlichung der dritten göttlichen Person wird auch von einigen Bibelübersetzungen begünstigt, die beispielsweise nicht mehr sagen
"der Heilige Geist wird über dich kommen", sondern" heiliger Geist wird über dich kommen" (Vergleiche Lukas 1,35, zu.

Mit der Kirche glauben wir, dass der Heilige Geist eine wirkliche Person ist, ein echtes Du.
Weil aber auch wir Menschen Personen sind, da Gott den Menschen nach seinem Bilde erschaffen (Vergleiche Genesis 1,27) und ihm den Odem des Lebens eingehaucht hat (Vergleiche Genesis 2,7, ), sind wir zur innigen persönlichen Beziehung mit dem Heiligen Geist befähigt.
Und weil der Heilige Geist göttliche Person ist, ist das zu schwach, nur allgemein von einer Verehrung des Heiligen Geistes zu sprechen. Jedenfalls ist das nicht Verehrung in dem Sinn, wie wir die Gottesmutter Maria oder die heiligen verehren.
Vielmehr beten wir IHN an und verherrlichen IHN als den, "der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht." Dabei denken wir daran,
dass Jesus klar und deutlich bezeugt, dass der Heilige Geist
sowohl vom Vater ausgeht als auch vom Sohn gesandt wird, denn er sagt:
"Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit,
der vom Vater ausgeht wird er Zeugnis geben von mir."
( Johannes 15, 26)"

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Das Büchlein von Pater Martin Ramm kann hier bestellt werden:
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zuletzt bearbeitet 19.05.2021 23:32 | nach oben springen

#23

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 26.05.2022 21:11
von Aquila • 7.243 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Nach dem Hochfest Christi Himmelfahrt beginnt die Vorbereitung auf das Hochfest Pfingsten.

Dazu ein Auszug aus dem Büchlein von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft -
"Gaben des Geistes; Christsein konkret"

über das tiefere Wesen der sieben Gaben des Heiligen Geistes:



[....]
"Offenbar ist es dem Heiligen Geist eigen, auf siebenfache Weise zu wirken:

- Jesus ist der Gesalbte Gottes (Christus), den der Heilige Geist auf siebenfache Weise erfüllt.

- Die Sakramente entspringen der geöffneten Seite des Erlösers und ergießen die Heilsgnade in sieben Strömen über die Kirche.

- Schließlich wirkt der Heilige Geist in der Seele jedes einzelnen Christen auf siebenfache Weise durch seine sieben Gaben.
[....]
Das also sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes:

1. Weisheit
2. Verstand
3. Rat
4. Stärke
5. Wissenschaft
6. Frömmigeit
7. Gottesfurcht


Zum Verständnis dieser Gaben ist ihre Reihenfolge durchaus von Bedeutung.
Es ist nämlich kein Zufall, dass die Weisheit an erster Stelle steht, denn sie ist die höchste, während die Gottesfurcht die grundlegendste der sieben Gaben ist. Willst du also zur Weisheit gelangen? So beginne mit der Gottesfurcht!

Nicht umsonst heißt es mehrmals in der Heiligen Schrift:
"Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn." (z.b. Sprüche 1,7 oder Sirach 1,14)

Wenn wir nun also die Reihenfolge der sieben Gaben erklären, beginnen wir beim Fundament um von der Gottesfurcht empor zu steigen bis zur Weisheit.
So erklärt es schon der heilige Papst Gregor der Große:

"Durch die Gottesfurcht steigen wir auf zur Frömmigkeit, von der Frömmigkeit zur Wissenschaft, von der Wissenschaft erlangen wir die Stärke, von der Stärke den Rat, vom Rat schreiten wir fort zum Verstand und mit den Verstand zur Weisheit, und so wird uns durch die siebenförmige Gnade des Geistes am Ende des Aufstieges der Eingang zum himmlischen Leben geöffnet. " (Homilien in Ezechielem 2.7, 7)

Prägen wir uns nun zu jeder der sieben Gaben zunächst ein Stichwort ein, damit wir den Überblick gewinnen und bereits einen Begriff davon haben, wohin der weitere Weg uns führt.

1. Die Gottesfurcht macht dem Bösen abgeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Abkehr von allem, was finster und gottwidrig ist.

2. Die Frömmigkeit macht dem Guten zugeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Hinwendung zum Licht.

3. Die Wissenschaft lehrt unterscheiden.

4. Die Stärke gibt Kraft zum Guten.

5. Der Rat zeigt dir die richtigen Mittel, um das Ziel sicher zu erreichen.

6. Der Verstand vervollkommnet den Glauben: Er vereint das erkenntnisvermögen mit Gott und lässt uns die offenbarte Wahrheit tiefer verstehen.

7. Die Weisheit vervollkommnet die Liebe:
Sie vereint den Willen mit Gott und befähigt, IHN aus ganzem Herzen und über alles zu lieben.

Die siebte Stufe, nämlich die der Weisheit, beschreibt der heilige Franz von Sales mit den schönen Worten:

"Auf der siebten vereinigen wir unseren Willen mit Gott, um die Wonnen seiner unbegreiflichen Güte zu verkosten und zu erfahren. Denn auf der höchsten Spitze dieser Leiter neigt sich Gott zu uns herab, gibt uns den Liebeskuss und stillt uns an seiner heiligen Brust mit seinen Wonnen." (Theotimus XI 15,3)

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Über die wahre Gottes-Furcht siehe bitte hier:
Ehrfurcht vor der Allerheiligsten Dreifaltigkeit


In der Zeit der Vorbereitung ist auch eine Novene zum Heiligen Geist anempfohlen.
RE: Pfingstnovene

-


zuletzt bearbeitet 27.05.2022 21:54 | nach oben springen

#24

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 02.06.2022 19:20
von Aquila • 7.243 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Pater Stefan Reiner von der Petrus-Bruderschaft über die für das Reifen im Glaubens- und Seelenleben unabdingbare Gabe der Gottesfurcht als jene Kraft des Heiligen Geistes in uns, die uns die Ehr-Furcht vor der unfassbaren Majestät Gottes lehrt:

-
"Anlässlich des Pfingstfestes, das wir in diesem Jahr Anfang Juni feiern, möchte ich an dieser Stelle über eine vielleicht etwas verkannte Gabe des Hl. Geistes schreiben, nämlich über die Gottesfurcht.
Bezüglich der Gottesfurcht ist man versucht die Frage zu stellen:
Soll die Furcht Gottes wirklich eine Gabe des Heiligen Geistes sein?
Jenes Pfingstgeistes, der mit Seiner Kraft und Allmacht eine neue Welt schuf, die Kirche leitet und inspiriert und von dem man sagt, dass er die Liebe sei?
Ist nicht Furcht etwas Beschämendes, etwas Niederdrückendes, etwas die menschlichen Kräfte Lähmendes?
Sagt nicht der Lieblingsjünger Johannes:
„Die Liebe kennt keine Furcht. Die vollkommene Liebe schließt die Furcht aus.“? (1 Joh 4,17)
Auf der anderen Seite finden wir auch folgende Stellen:
„Wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern“ (Phil 2,12) oder
„Vollendet eure Heiligung in der Furcht Gottes“ (2 Kor 7,1).
Offensichtlich gibt es keinen Widerspruch zwischen der Tugend der Liebe und der Gabe der Gottesfurcht, wenn man die genannten und viele andere Stellen in der Heiligen Schrift in ihrer Zusammenschau betrachtet.
Der hl. Thomas von Aquin schreibt dementsprechend, dass Furcht und Liebe sich gegenseitig verlangen. Dazu muss man erklären, was er unter Furcht versteht.
Es gibt eine Art niedere Furcht,eine feige Furcht, eine abergläubische Furcht vor Unglück und Krankheit oder eine Furcht vor der Hölle.
Und daneben gibt es eine andere Art von Furcht, die den Menschen adelt, die ihn einerseits erschaudern lässt von der unendlichen Größe und Majestät Gottes, aber zugleich in tiefer Liebe sich in ihm geborgen weiß.
Die Gabe der Gottesfurcht ist jene Kraft des Heiligen Geistes in uns, die sich fürchtet Gott zu missfallen und ihn durch eine Sünde zu betrüben.

Daraus folgernd können wir sagen, dass je stärker die Liebe Gottes in uns ist, umso geringer wird der Druck der niederen Furcht, die eigentlich nicht Gott
im Blick hat, sondern sich selbst.
Solch eine niedere Furcht ist nicht vereinbar mit der innigen Liebe zu Gott.
Je mehr der Mensch hingegen von der Gottesliebe durchdrungen ist, desto mehr fürchtet er jedes Zurückweichen von Gott, desto mehr erkennt er auch die Größe dessen, den er lieben darf.

Der hl. Augustinus treibt diesen Zusammenhang auf die Spitze mit der Formulierung:
„Fürchte, damit du nicht zu fürchten brauchst. Fürchte Gott, so wirst du von aller anderen Furcht befreit sein. Ruhe, Sicherheit und Frieden werden in dein Herz einkehren“.


Der Philosoph und Theologe Dietrich von Hildebrand (gest. 1977), der mit Papst Pius XII. befreundet war, und der von ihm als Kirchenlehrer des 20. Jahrhunderts bezeichnet wurde, schrieb zu diesem Thema folgendes:

„Ich wage einmal zu behaupten, dass der innerste Kern alles religiösen Erlebnisses doch der Schrecken vor Gott sein muss. Wenn man mit dem lieben Gott immer nur verhandelt, wie mit seinesgleichen oder höchstens in ihm einen vorgesetzten Kollegen sieht, mit dem man auf Du und Du steht, dann weiß man nichts von Gott.
Man muss zuerst einmal aus innerstem Herzen vor Gott und seinen Unheimlichkeiten, seinen Rätseln und Unendlichkeiten in die Knie gebrochen sein, wenn man erspüren und erkennen will, was es bedeutet, wie Gott sich mit uns beschäftigt, dass wir ihm nicht gleichgültig sind und dass er
uns liebt …

Es ist etwas Heilsames, dem streng und herb erscheinenden Gott des Alten Testaments zu begegnen, um die Tiefe und Bedeutung des Neuen Testaments in Jesus Christus zu begreifen“.

Kann man anhand dieser großen Worte Hildebrands nicht auch die Worte aus Psalm 110 besser verstehen, in dem es heißt:
Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn“.
Man könnte sogar sagen, dass wahre Liebe nach solch einer gearteten Furcht verlangt. Ist nicht wahre Liebe nur dort möglich, wo trotz der seelischen Vereinigung man sich des seelischen Abstandes respektvoll bewusst bleibt?

Diese Gottesfurcht bewahrt uns vor einer unangemessenen Vertrautheit mit Gott, die einer Art „Kumpelhaftigkeit“ nahekommt.
Diese Gabe verhütet, dass Opfer, Sakramente, Gebet und Gnade von ihrer göttlichen Höhe herabsinken und durch den alltäglichen Gebrauch ihres unendlichen Werts entkleidet werden.
Wir vermögen erst dann die Nähe Gottes zu uns in Jesus Christus zu erkennen, die Liebe Gottes richtig einzuschätzen, wenn wir zugleich die unheimliche Größe und Majestät Gottes erfasst haben."

-
Siehe bitte auch:
Ehrfurcht vor der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
-


zuletzt bearbeitet 02.06.2022 19:24 | nach oben springen

#25

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 03.06.2022 20:35
von Aquila • 7.243 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Wir stehen kurz vor dem Hochfest Pfingsten, der Herabkunft des Heiligen Geistes, des Geistes der Wahrheit !
Der Heilige Geist ist die Dritte Göttliche Person und steht alleine der Braut Christi, der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche bei.

Die Lehre der Kirche über den Heiligen Geist kurz zusammengefasst in
"Gaben des Geistes - Christsein konkret" von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft:
-

"Von Anfang an hat die Kirche sich darum bemüht, da sie von Jesus anvertraute Glaubensgut in Worte zu fassen und Glaubensbekenntnisse zu formulieren.
Dazu hat Jesus seiner Kirche den Beistand des Heiligen Geistes gegeben, denn er sprach:
"Der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe!"
(Johannes 14, 26)
An erster Stelle steht das altehrwürdige Apostolische Glaubensbekenntnis, welches in die Zeit der Apostel zurückreicht und seinen liturgischen Platz im Ritus der Taufe hat. An zweiter Stelle ist jenes Glaubensbekenntnis zu nennen, welches als Frucht der beiden Konzilien von Nicäa (325) und Konstantinopel (381) den Namen Nicäakonstantinopolitanisches (oder einfach "großes") Glaubensbekenntnis trägt.
Beide sollte jeder Christ unbedingt auswendig können, zumal es das Apostolische Glaubensbekenntnis im Rosenkranzgebet und das große Glaubensbekenntnis in jeder Sonntagsmesse begegnet.
Credo

Im großen Glaubensbekenntnis bekennen wir:
"Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht; der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten.

In dieser griffigen amtlichen Formel ist unser Glaube an den Heiligen Geist kurz und bündig zusammengefasst.

Dabei sind drei wichtige Punkte ganz besonders zu betonen:
1. Der Heilige Geist ist eine wirkliche Person.
2. Der Heilige Geist ist eine vom Vater und vom Sohn verschiedene Person.
3. Der Heilige Geist ist eine göttliche Person.


Über diese Wahrheiten herrscht nicht selten große Verwirrung, und zwar nicht nur in esoterischen Kreisen, sondern auch in den Köpfen mancher Theologen. Man spricht zwar vom "heiligen Geist , versteht darunter aber ein unpersönlich und zuweilen sogar weibliche Kraft oder kosmische Energie.
Die Tendenz zur Entpersönlichung der dritten göttlichen Person wird auch von einigen Bibelübersetzungen begünstigt, die beispielsweise nicht mehr sagen
"der Heilige Geist wird über dich kommen", sondern" heiliger Geist wird über dich kommen" (Vergleiche Lukas 1,35, zu.

Mit der Kirche glauben wir, dass der Heilige Geist eine wirkliche Person ist, ein echtes Du.
Weil aber auch wir Menschen Personen sind, da Gott den Menschen nach seinem Bilde erschaffen (Vergleiche Genesis 1,27) und ihm den Odem des Lebens eingehaucht hat (Vergleiche Genesis 2,7, ), sind wir zur innigen persönlichen Beziehung mit dem Heiligen Geist befähigt.
Und weil der Heilige Geist göttliche Person ist, ist das zu schwach, nur allgemein von einer Verehrung des Heiligen Geistes zu sprechen. Jedenfalls ist das nicht Verehrung in dem Sinn, wie wir die Gottesmutter Maria oder die heiligen verehren.
Vielmehr beten wir IHN an und verherrlichen IHN als den, "der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht." Dabei denken wir daran,
dass Jesus klar und deutlich bezeugt, dass der Heilige Geist
sowohl vom Vater ausgeht als auch vom Sohn gesandt wird, denn er sagt:
"Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit,
der vom Vater ausgeht wird er Zeugnis geben von mir."
( Johannes 15, 26)"

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