Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....
3. Freitag nach dem Pfingstfest: Hochfest des ALLERHEILIGSTEN HERZENS JESU.

#31

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 03.06.2025 19:35
von Aquila • 7.401 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Zum bevorstehenden Pfingstfest:

Der Karmeliten-Pater Maria-Eugen Grialou (1894-1967)
in "In der Verborgenheit des Herzens beten" über den Heiligen Geist:

-
„…Der Lebensrythmus im Innern des dreifaltigen Gottes ist ewig und unveränderlich.
Der VATER ERKENNT sich selbst und ZEUGT das EWIGE WORT. Ausdruck seines Wesens;
VATER und SOHN BRINGEN
DURCH IHREN GEMEINSAMEN LIEBESHAUCH den HEILIGEN GEIST HERVOR
.
Weder Zeit noch Ewigkeit werden an dieser Bewegung jemals etwas ändern…“
[....]
Gottes Geist ist nicht eine Idee oder eine in höheren Regionen schwebende Wirklichkeit.
Er ist JEMAND!
Er wohnt in uns, Er ist das Leben der Seele
,
Er ist ihrlebendiger Atem, ihr ständiger Gast,
Er wirkt unablässig in uns.
Er ist eine lebendige, kluge und liebevolle PERSON in unserem Innern.

Fassen wir also den Entschluss, mit diesem Geist zu leben, ab und zu bei ihm einzukehren, ja ihn oft zu besuchen !

Wir müssen den Heiligen Geist auf persönliche Weise finden,
da Er an uns ganz persönlich dachte, da Er uns bei unserem Namen rief und uns persönlich liebt."

-

Der Heilige Geist kann nicht ausserhalb des Ewigen Wortes in uns Wohnung nehmen; d.h. nur wer in der Ewigen Wahrheit Jesus Christus bleibt, wird auch zur Wohnung des Heiligen Geistes.


Der hl. Franz v. Sales (1567-1622)

-
"Der Heilige Geist wohnt in uns, wenn wir lebendige Glieder Christi sind, der zu seinen Jüngern sagt:
'Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt viele Frucht.'
Wer in ihm bleibt, hat Anteil an seinem Geiste, der wie eine springende, lebendige Quelle inmitten des menschlichen Herzens ist.

Lass die Welt sagen, was sie will, du liebe deinen Gott von Herzen !

-


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#32

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 05.06.2025 19:01
von Aquila • 7.401 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Hw Prof. Matthias Scheeben (1835-1888) in "Der Heilige Geist":

-

"In Gott gibt es keinen Augenblick, wo er nicht liebt; die Liebe Gottes ist er selbst in seiner reinsten Wirklichkeit. Sie ist nicht minder fruchtbar als die göttliche Erkenntnis, weil sie überreich und ewig ist.
Nicht die Liebe selbst, sondern der Liebesbauch wird als Person hervorgebracht:
der Heilige Geist.

Er ist die Flamme,
der Hauch,
das Pfand,
das Geschenk,
die Einheit, durch die Vater und Sohn vereinigt sind in unzerstörbarem Frieden.

Die Lebensmitteilungen in Gott sind ewig wie Gott selbst;
sie haben keinen Anfang und kein Ende....
Weder der Heilige Geist noch das Wort werden in Gott von irgendwo herbeigeführt und durch irgendeine Bewegung, die beginnt oder vorübergeht.
Dauernd werden sie hervorgebracht, dauernd haben sie ihren Ursprung in Gott.
Sie sind ewig; der Vater ist ewig, der Sohn ist ewig, und der Heilige Geist ist ewig, wie Gottes Leben ewig ist; gleich ewig - gleich göttlich!
[....]

-

Als Vorbereitung zum kommenden Pfingstfest - dem zweithöchsten Fest der Kirche - ein Auszug aus dem Büchlein von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft -
"Gaben des Geistes; Christsein konkret"

über das tiefere Wesen der sieben Gaben des Heiligen Geistes:



[....]
"Offenbar ist es dem Heiligen Geist eigen, auf siebenfache Weise zu wirken:

- Jesus ist der Gesalbte Gottes (Christus), den der Heilige Geist auf siebenfache Weise erfüllt.

- Die Sakramente entspringen der geöffneten Seite des Erlösers und ergießen die Heilsgnade in sieben Strömen über die Kirche.

- Schließlich wirkt der Heilige Geist in der Seele jedes einzelnen Christen auf siebenfache Weise durch seine sieben Gaben.
[....]
Das also sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes:

1. Weisheit
2. Verstand
3. Rat
4. Stärke
5. Wissenschaft
6. Frömmigeit
7. Gottesfurcht


Zum Verständnis dieser Gaben ist ihre Reihenfolge durchaus von Bedeutung.
Es ist nämlich kein Zufall, dass die Weisheit an erster Stelle steht, denn sie ist die höchste, während die Gottesfurcht die grundlegendste der sieben Gaben ist. Willst du also zur Weisheit gelangen? So beginne mit der Gottesfurcht!

Nicht umsonst heißt es mehrmals in der Heiligen Schrift:
"Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn." (z.b. Sprüche 1,7 oder Sirach 1,14)

Wenn wir nun also die Reihenfolge der sieben Gaben erklären, beginnen wir beim Fundament um von der Gottesfurcht empor zu steigen bis zur Weisheit.
So erklärt es schon der heilige Papst Gregor der Große:

"Durch die Gottesfurcht steigen wir auf zur Frömmigkeit, von der Frömmigkeit zur Wissenschaft, von der Wissenschaft erlangen wir die Stärke, von der Stärke den Rat, vom Rat schreiten wir fort zum Verstand und mit den Verstand zur Weisheit, und so wird uns durch die siebenförmige Gnade des Geistes am Ende des Aufstieges der Eingang zum himmlischen Leben geöffnet. " (Homilien in Ezechielem 2.7, 7)

Prägen wir uns nun zu jeder der sieben Gaben zunächst ein Stichwort ein, damit wir den Überblick gewinnen und bereits einen Begriff davon haben, wohin der weitere Weg uns führt.

1. Die Gottesfurcht macht dem Bösen abgeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Abkehr von allem, was finster und gottwidrig ist.

2. Die Frömmigkeit macht dem Guten zugeneigt:
Sie bewirkt eine grundsätzliche Hinwendung zum Licht.

3. Die Wissenschaft lehrt unterscheiden.

4. Die Stärke gibt Kraft zum Guten.

5. Der Rat zeigt dir die richtigen Mittel, um das Ziel sicher zu erreichen.

6. Der Verstand vervollkommnet den Glauben: Er vereint das erkenntnisvermögen mit Gott und lässt uns die offenbarte Wahrheit tiefer verstehen.

7. Die Weisheit vervollkommnet die Liebe:
Sie vereint den Willen mit Gott und befahigt, IHN aus ganzem Herzen und über alles zu lieben.

Die siebte Stufe, nämlich die der Weisheit, beschreibt der heilige Franz von Sales mit den schönen Worten:

"Auf der siebten vereinigen wir unseren Willen mit Gott, um die Wonnen seiner unbegreiflichen Güte zu verkosten und zu erfahren. Denn auf der höchsten Spitze dieser Leiter neigt sich Gott zu uns herab, gibt uns den Liebeskuss und stillt uns an seiner heiligen Brust mit seinen Wonnen." (Theotimus XI 15,3)

-

Das Büchlein von Pater Martin Ramm kann hier bestellt werden:
https://petrusverlag.de/?artikelid=44
-

Über die wahre Gottes-Furcht siehe bitte hier:
Ehrfurcht vor der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
-


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#33

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 08.06.2025 20:35
von Aquila • 7.401 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

In der Heiligen Schrift ist das "Hohelied" ganz bewusst von der Kirche in den Kanon aufgenommen worden. Die auf den ersten Blick oft "erotisch" klingenden Verse sind in Wirklichkeit ein Bild für das Göttliche Agape - für die sich verschenkenden Liebe Gottes im Heiligen Geiste !

Eines hat der verstorbene Papst Franziskus immer betont; die Zärtlichkeit Gottes !
Manche tun sich denn auch schwer mit dieser Zärtlichkeit dieses unermesslich erhabenen Dreieinen Gottes. Freilich zeugt Seine Menschwerdung in Seinem Ewigen Wort - Seinem in Ewigkeit gezeugten Sohn Jesus Christus - von einer unvorstellbaren Liebe und.....Zärtlichkeit Gottes, indem sich diese einer jeden Seele so annimmt, als wäre es die alleinige auf der Welt.
Das "Hohelied" bejubelt denn auch die "Gotteinung" einer Seele, die nach erfahrener Läuterung der Sinne und des Geistes - hindurchgegangen durch die "Dunkle Nacht" - sich mit ihrem Geliebten - Gott - vereint.

Wir müssen immer vor Augen haben, dass unsere Bestimmung nichts weniger als die Anteilhabe am Göttlichen Dreifaltigen Leben ist. Menschen, die "Ja" sagen zum "sanften Lockruf" Gottes werden auf "geheimen und dunklen" Wegen Schritt für Schritt die Stufen der Vollkommenheit erklimmen dürfen und schon hier auf Erden - soweit es unsere menschliche Schwäche erfahren kann - den Frieden der Gotteinung erfahren dürfen.
Stufen zur Vollkommenheit

In den Schriften des hl. Johannes v. Kreuz und der hl. Teresa v. Avila wird diese schrittweise Läuterung der Sinne und des Geistes ausführlich dargelegt. Der hl. Johannes v. Kreuz hat denn auch als gleichsam "Krönung" seiner Erfahrungen das Buch "Der geistliche Gesang" geschrieben; einem Lobgesang auf die Vereinigung einer geläuterten Seele ( der Braut) mit Gottes Liebe ( dem Bräutigam).
Es ist das Einströmen des Heiligen Geistes in eine "in den Augen" Gottes so liebreizend, schön und anziehend gewordenen Seele.

"Das Hohelied" findet denn auch sehr intime Worte für diese im Grunde genommen kaum in Worte zu fassende Gotteinung einer geläuterten, liebenden Seele mit DER Liebe Selbst - Gott.

Gioseffo Zarlino (1517-1590) - Priester und Komponist - hat einen Teil des "Hohenliedes" sehr einfühlsam vertont.
So etwa den Vers: "Ecce tu pulchra es amica mea" - "Siehe, meine Freundin, du bist schön"....die Freude Gottes an einer geläuterten, schön geschmückten und somit anziehenden Seele, in der Er sich freut Wohnung zu nehmen.
vorgetragen vom Ensemble "Plus Ultra:"





Ecce tu pulchra es amica mea

ecce tu pulchra es, oculi tui columbarum
ecce tu pulcher es dilecte mit et decorus
Lectulus noster floridus
Tigna domorum nostrarum cedrina
laquearia nostra cypressina

Siehe, meine Freundin, du bist schön
schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen
Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich
Unser Lager ist voller Blumen.
Die Balken unseres Hauses sind aus Zedern
unsere Täfelung aus Zypressen


-


zuletzt bearbeitet 08.06.2025 20:48 | nach oben springen

#34

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 09.06.2025 21:29
von Aquila • 7.401 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Durch die Sendung des Heiligen Geistes widerfährt der Seele das unermessliche Gnadengeschenk der Teilhabe am intimsten Geheimnis des Innenlebens des Dreifaltigen Göttlichen Lebens.
Der Heilige Geist ist das Intimste überhaupt, was uns von Seiten Gottes geschenkt werden kann:
Gott verschenkt sich in Seiner Dritten Person als das Hervorgehen aus dem Vater und dem Sohne;
das Ewige Band der Liebe zwischen der Liebesbewegung des Vaters hin zum Sohne und vom Sohne hin zum Vater.
Wie schon im vorigen Beitrag angedeutet, ist der Mensch berufen zur Anteilhabe an diesem Mysterium des Dreifaltigen Göttlichen Innenlebens.
Und Gottes Liebe drängt dazu, dass der Mensch schon auf Erden im Rahmen seiner menschlichen Fassungskraft dieser Anteilhabe gewahr werden könne.
Im Streben nach Vollkommenheit macht sich der bereitwillige Mensch auf, die Stufen der Läuterung zu erklimmen - jene der Sinne (aktiv durch Mitwirkung des Menschen) und - je nach Gottes Fügung - auch diejenige des Geistes ( passiv, d.h. durch Gottes Einwirkung). Letztere ist es dann auch, die die Seele mehr und mehr gleichförmig macht mit dem Willen Gottes.

Wer sich intensiver mit dieser Thematik befassen möchte, sei als Erstes das Werk "Die dunkle Nacht" vom hl. Johannes v. Kreuz ermpfohlen, danach jenes mit dem Titel "Aufstieg zum Berge Karmel".
Die späteren Werke "Worte von Licht und Liebe", "Der geistliche Gesang", "Die lebendige Liebesflamme" werden dann im fortgeschrittenen Läuterungsstadium dienlich sein.

In diesem Thread ist Ausführlicheres über die Stufen zur Vollkommenheit dargelegt:
Stufen zur Vollkommenheit


Die Schönheit einer geläuterten Seele kommt einem geschmückten Gemache gleich, in dem sich der König freudig niederlässt; Gottes zunächst Vermählung und dann die Liebeseinung mit einer solchen Seele.

Dies ist die Thematik des Hohenliedes in der Heiligen Schrift.
Das Begehren Gottes - des Bräutigams - nach seiner Braut - der geschmückten ( geläuterten) Seele - um diese Seine liebende Zärtlichkeit zuteil werden zu lassen. Der hl. Johannes v. Kreuz lehrt, dass
das "Brenneisen" dieser Liebe Gottes der Heilige Geist ist ! (Der Sohn ist ferner die Berührung und der Vater die Umarmung Gottes ).
Er ist es, der die Seele mit einer Liebe von unermesslicher Weite und Tiefe erfüllt, geborgen in der Anteilhabe am Ewigen Leben des Dreieinigen Gottes.

Hören wir einen weiteren Vers aus dem Hohenlied in der Komposition von Hw Gioseffo Zarlino (1519-1590); vorgetragen vom Ensemble "Plus Ultra"
Der Vers beschreibt die Sehnsucht einer Gott liebenden Seele, die solange nicht ruht, bis sie - trotz aller Widerstände - im Schosse Seines Geliebten - Gottes zärtlichen Liebe - sich geborgen weiss.





In lectulo meo per dies quaesivi quem diligit anima mea.
Quasivi illum, et no inveni.
Surga, et circuibo civitatem,
per vicos et plateas quaeram quem diligit anima mea.
Invenerunt me vigiles, qui custodiunt civitatem,
Num, quem diligit anima mea, vidistis ?
Paululum cum pertranissem eos, inveni quem diligit anima mea.
Tenui eum, nec dimittam, donec introducam illum in domum matris meae.
et in cubiculum genitricis.

In meinem Bett tagelang suchte ich den, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und hab ihn nicht gefunden.
Ich werde aufstehen und in der Stadt herumgehen
durch die Strassen und Höfe und werde den suchen, den meine Seele .
Ich suchte ihn und habe ihn nicht gefunden.
Die Wächter, die die Stadt bewachen, fanden mich.
Habt ihr den gesehen, den meine Seele liebte ?
Als ich gerade an ihnen vorüber war, da fand ich ihn, den meine Seele liebt.
Ich hielt ihn und werde ihn nicht loslassen, bis ich ihn in das Haus meiner Mutter bringe,
in die Kammer derer, die mich gebar.

-


zuletzt bearbeitet 09.06.2025 22:31 | nach oben springen

#35

RE: Der Heilige Geist - Die Dritte Göttliche Person

in Der Heilige Geist 10.06.2025 20:02
von Aquila • 7.401 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Im letzten Beitrag haben wir gesehen, dass der hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591) den Heiligen Geist als "Brenneisen" der Liebe benannt hat.
Seinem Werk "Die lebendige Liebesflamme" steht eines seiner Gedichte zu Grunde.
Es lautet:

-
1. O Flamme von Liebe lebendig,
die du zärtlich verwundest
meine Seele in tiefster Mitte!
Da du nicht mehr quälend bist,
komm schon ans End’, wenn’s dir gefällt;
zerreiß den Schleier zur süßen Begegnung!

2. O Brenneisen zärtlich!
O Wunde wonnetrunken!
O milde Hand, o zartkosende Berührung,
die schmeckt nach ewigem Leben
und alle Schuld begleicht!
Tötend hast Tod du in Leben getauscht.

3. O Leuchten von Feuer,
in deren Strahlen
die tiefen Höhlen des Sinnes,
der dunkel und blind war,
mit wundersamen Aufgipfelungen
Wärme und Licht zugleich ihrem Liebsten spenden!

4. Wie sanft und liebkosend
erwachst du in meinem Schoß,
wo du allein insgeheim wohnest!
Und in deinem köstlichen Hauch,
von Gutem und Herrlichkeit voll,
wie zartkosend machst du mich verliebt!

-

Dieses Gedicht zeugt von der dem Heiligen bereits im irdischen Leben zuteil gewordenen Gotteinung.
Der Heilige Geist ist jenes "Brenneisen", dessen Liebes-Wunde die Seele trifft als das "Erwachen Gottes" in der Seele !
Der hier liebende Mensch liebt Gott im Heiligen Geiste als der personifizierten Liebe der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Nur so kann der Mensch die ihm durch Gott zuteil gewordene Liebe auch erwidern.
Dieses Gedicht besingt und bejubelt die Vermählung der Seele mit Gott - die Gotteinung.

In derselben Strophe, wo das "Brenneisen" erwähnt wird, schreibt der hl. Johannes v. Kreuz auch über eine "zartkosende Berührung" (denken wir an die hl. Kommunion !) und eine "milde Hand".
Wunderschöne Umschreibungen für das Wirken Gottes in Seiner Allerheiligsten Dreifaltigkeit; doch hören wir ihn selbst:

-
"Das erste ist eine Wunde, wonnetrunken, und dieses schreibt er dem Heiligen Geist zu; deswegen nennt er ihn "Brenneisen".

Das zweite ist das Verschmecken ewigen Lebens, und dieses schreibt er dem Sohn zu; deshalb nennt er Ihn "zartkosende Berührung".

Das dritte ist, Ihn sich gleichgeschaltet zu haben, was die Schuld ist, mit der der Mensch gut ausbezahlt worden ist, und dieses schreibt er dem Vater zu; deshalb nennt er Ihn "milde Hand"".

Und auch wenn er hier aufgrund der Eigenschaften ihrer Wirkungen alle Drei benennt, so spricht er, wenn er sagt: "in Leben hast Du getauscht" doch nur Einen an, denn im Wirken sind sie alle eins
...."

-

Der hl. Johannes v. Kreuz umschreibt in seinem Gedicht die von ihm erfahrene Gotteinung.
Um diese erfahren zu dürfen, musste auch er zuvor durch die Läuterung der Sinne und des Geistes.
Diese Läuterung erfährt ein Mensch, den Gott nach und nach zur geistlichen Vermählung führen will.

Ich werde im Thread "Die Stufen zur Vollkommenheit" auf diesen nicht leichten - ja schmerzhaften, denn es handelt sich um eine Läuterung, die jenem im Fegefeuer gleichkommt, nur dass es hierbei um eine Liebesläuterung handelt - noch einmal näher eingehen.


Doch hören wir noch einen Vers aus dem "Hohenlied", vertont vom Priester und Komponisten Gioseffo Zarlino (1519-1590); vorgetragen vom Ensemble "Plus Ultra":

Der Vers besingt die - trotz aller Hindernisse - unbändige Sehnsucht der Gott liebenden Seele nach ihrem Geliebten:




Capite nobis vulpes parvulas quae demoliuntur vineas
nam vinea nostra floruit.
Dilectus meus mihi et ego illi, qui pascitur inter lilia,
donec aspires dies, et inclinentur umbrae;
Revertere;
similius esto diliecete mi capreae hinnuloque cervolum, super montes Bather.

Fangt uns die Füchse, die die Weinberge zerstören,
denn unser Weinberg blüht.
Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet.
Bis der Tag atmet und die Schatten sich neigen,
komm zurück mein Geliebter,
wie die Gazelle oder wie der junge Hirsch auf den Bergen von Bether.


-


zuletzt bearbeitet 10.06.2025 20:35 | nach oben springen


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