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RE: Stufen zur Vollkommenheit
in Leben und Sterben 15.06.2018 23:41von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber benedikt
Du hast es trefflich auseinandergefaltet.
Hw Joseph Schumacher formuliert es so:
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"Der Teufel und die bösen Geister deuten „die Wahrheit über den Menschen um", sie vernebeln „die an sich klare Unterscheidung zwischen Ja und Nein" und verwirren „die von Gott gegebene Ordnung der Welt".
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Wir haben aber unsere Waffen im Kampfe gegen den Widersacher.
Dazu Hw Scopuli in "Der geistliche Kampf":
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"Mittel gegen die Versuchungen des Teufels
Diese Mittel werden uns von den Heiligen, besonders von der hl. Therese angegeben.
A) Das erste besteht in demütigem und vertrauensvollem Gebete, um Gott und seine Engel auf unsere Seite zu ziehen.
Ist Gott mit uns, wer wird gegen uns sein? Wer kann mit Gott verglichen werden?
Dieses Gebet muss demütig sein, denn nichts verjagt den aufrührerischen Engel schneller.
Durch Hoffart hatte er sich einst empört und nie verstand er, die Tugend der Demut sich anzueignen.
Sich vor Gott verdemütigen, unsere Ohnmacht, ohne seine Hilfe zu siegen, eingestehen, vereitelt die Absichten des stolzen Engels.
Unser Gebet muss vertrauensvoll sein, weil nämlich unser Sieg die Ehre Gottes fördert, können wir zuversichtlich auf die Wirksamkeit der Gnade rechnen.
Es ist auch sehr ratsam, den hl. Michael anzurufen.
Er hat bekanntlich einst dem Teufel eine schwere Niederlage beigebracht und wird glücklich sein,
in und durch uns seinen Sieg zu vollenden.
Unser Schutzengel wird ihm gern dabei helfen, vorausgesetzt, dass wir das nötige Vertrauen zu ihm haben.
Besonders aber vergessen wir nicht,
die Unbefleckte Jungfrau anzuflehen, die unaufhörlich mit ihrem jungfräulichen
Fuße der Schlange den Kopf zertritt und für den Teufel furchtbarer als ein in
Schlachtordnung aufgestelltes Heer ist.
B) Das zweite Mittel ist das Vertrauen auf Hilfe durch den
Gebrauch der hl. Sakramente und Sakramentalien.
Da die Beichte ein Akt der Demut ist, schlägt sie den Teufel in die Flucht.
Die Lossprechung, die dem Sündenbekenntnisse folgt, wendet uns die Verdienste Jesu Christi zu und macht uns gegen die Pfeile Satans unverwundbar.
Die hl. Kommunion legt denjenigen in unser Herz, der Satan besiegte und ihm Schrecken einflösst.
Eine sehr wertvolle Hilfe sind auch die Sakramentalien:
Das hl. Kreuzzeichen, die liturgischen Gebete, die im Geiste des Glaubens und in Vereinigung mit der Kirche verrichtet werden.
Die hl. Therese empfiehlt besonders das Weihwasser,
vielleicht, weil es für den Teufel eine Verdemütigung ist, durch ein so einfaches Mittel wie dieses, vertrieben zu werden.
C) Das letzte Mittel ist eine tiefe Verachtung des Teufels.
Wiederum wollen wir die hl. Therese sprechen lassen:
"Die höllischen Geister plagen mich zwar sehr oft, aber ich fürchte mich nicht vor ihnen, weil ich
sehr wohl weiß, ohne Zustimmung Gottes vermögen sie nicht sich zu rühren.
Man soll sich gut merken:
So oft wir sie verachten,
verlieren sie ihre Kräfte und die Seele gewinnt um so größere Gewalt über sie.
Stark sind sie nur feigen Seelen gegenüber, die sich ergeben.
Ihnen suchen sie durch ihre scheinbare Gewalt zu imponieren."
Sich verachtet zu sehen von Wesen, die schwächer sind als sie, ist in der Tat eine harte
Verdemütigurig für diese stolzen Geister.
Wie wir bereits sagten, haben wir, demütig auf Gott gestützt, das Recht und die Pflicht, sie zu verachten.
Wenn Gott mit uns ist, wer ist dann gegen uns?
Sie können zwar bellen, aber beißen können sie uns nur,
wenn wir uns durch Unvorsichtigkeit oder Stolz in ihr Bereich begeben.
-
Mehr von Hw Scopuli zum Kampf gegen den Teufel:
Verführungen der Welt / Versuchungen (5)
Siehe dazu bitte auch die Themen:
Die Unterscheidung der Geister
Das beharrliche Gebet
Sakramente; die Heilmittel für die Seele
Die Sakramentalien
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Stufen zur Vollkommenheit
in Leben und Sterben 08.09.2018 18:59von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
"Auf dem Weg zur Heiligkeit"
Auszüge aus einer Predigt des hl. Josefmaria Escriva (1902-1975) aus dem Jahre 1967:
-
[....]
Bei diesem Bemühen um die Gleichförmigkeit mit Christus unterscheide ich vier Stufen: ihn suchen, ihn finden, mit ihm Umgang haben, ihn lieben. Vielleicht fühlt ihr euch noch auf der ersten Stufe. Sucht ihn voller Sehnsucht, sucht ihn mit ganzer Kraft in euch selbst. Wenn ihr darin hartnäckig seid, dann, das wage ich euch zu versichern, habt ihr ihn schon gefunden, dann beginnt ihr schon, Umgang mit ihm zu haben und ihn zu lieben und ein Zwiegespräch im Himmel zu führen.
Ich bitte den Herrn darum, daß wir uns entschließen, in unserer Seele den einzig lohnenden Wunsch zu nähren, den einzigen, der der Mühe wert ist:
so nahe bei Jesus Christus zu sein wie seine heilige Mutter und der heilige Josef: sehnsüchtig, selbstvergessen, aufmerksam.
Wir werden das Glück der Gottesfreundschaft kosten – in innerer Sammlung, die mit unseren beruflichen und staatsbürgerlichen Pflichten gut vereinbar ist –, und wir werden dem Herrn für die Zartheit und die Klarheit danken, mit der er uns lehrt, den Willen unseres Vaters im Himmel zu erfüllen.
Aber vergesst eines nicht:
bei Jesus sein heißt auch mit Sicherheit seinem Kreuz begegnen.
Wenn wir uns in die Hand Gottes geben, läßt er es häufig zu, daß wir den Schmerz spüren, Einsamkeit, Widerwärtigkeiten, Verleumdungen, üble Nachrede, Spott, von innen und von außen; denn er möchte uns nach seinem Bild und Gleichnis gestalten, und so erlaubt er auch, daß man uns für verrückt hält und Narren nennt.
[....]
Das ist die Stunde der passiven Abtötung, die manchmal versteckt, bisweilen auch offen und sogar herausfordernd auf uns zukommt, gerade wenn wir es nicht erwarten.
Man verletzt die Schafe mit Steinwürfen, die eigentlich den Wölfen gelten sollten:
Wer Christus nachfolgt, wird am eigenen Leibe zu spüren bekommen, daß[/ die, die ihn eigentlich lieben sollten, ihm mißtrauen, sich feindselig, argwöhnisch oder haßerfüllt gegen ihn verhalten. Sie schauen ihn skeptisch an, wie einen Lügner, weil sie einfach nicht glauben, daß es eine persönliche Beziehung zu Gott, ein inneres Leben geben kann;
im Umgang mit Atheisten und Gleichgültigen aber geben sie sich liebenswürdig und verständnisvoll, auch wenn diese sich oft aggressiv und arrogant zeigen.
Doch gerade dadurch formt Jesus die Seelen der Seinen und schenkt ihnen dabei innere Gelassenheit und Freude, weil sie sehr gut wissen, daß der Teufel auch aus hundert Lügen zusammen noch keine einzige Wahrheit machen kann;
und der Herr prägt ihnen die tiefe Erkenntnis ein, daß sie es im Leben nur dann leicht haben werden, wenn sie sich dazu entschließen, es sich nicht leicht zu machen.
[....]
Wenn wir die heiligste Menschheit Jesu betrachten und wirklich lieben, dann werden wir auch nach und nach seine Wunden entdecken.
Und in der harten, mühevollen Zeit des Geläutert-Werdens, in der Zeit seliger und bitterer Tränen, der Umwelt verborgen, verlangen wir danach, uns in jede einzelne dieser heiligsten Wunden zu versetzen, in ihnen uns reinzuwaschen und voll tiefer Freude in der erlösenden Kraft seines Blutes zu erstarken.
Gleich den Tauben, die, wie die Heilige Schrift sagt , während des Sturmes in den Felsspalten Zuflucht suchen,
so suchen und finden wir diesen Zufluchtsort der herzlichen Vertrautheit mit Christus; wir entdecken, daß seine Stimme sanft und sein Antlitz schön ist , denn daß seine Stimme mild und angenehm ist, wissen die, die die Gnade des Evangeliums empfingen, welche sie ausrufen läßt:
Du hast Worte des ewigen Lebens.
[....]
Wir dürfen nicht meinen, daß, wenn wir diesen beschaulichen Weg eingeschlagen haben, die Leidenschaften ein für allemal verstummt sind.
Wir täuschten uns, wenn wir annähmen, daß die Sehnsucht nach Christus, die Erfahrung der Begegnung und des Umgangs mit ihm und seine sanftmütige Liebe uns bereits in sündenlose Menschen verwandelten.
Auch wenn ihr nicht mehr ohne Erfahrung seid, erlaubt mir trotzdem, euch noch einmal daran zu erinnern:
Der Feind Gottes und der Menschen – der Satan – gibt sich nicht geschlagen, er ist unermüdlich.
Er stürmt gegen uns an, auch wenn die Seele in Liebe zu Gott entflammt ist.
Er weiß, daß die Verführung dann schwieriger ist, aber er weiß auch, daß er, wenn sie gelingt und ein Geschöpf den Herrn beleidigt – und sei es nur im Geringen –, das Gewissen dieses Menschen in die schwere Versuchung der Verzweiflung stürzen könnte.
Wenn ihr aus der Erfahrung eines armen Priesters lernen wollt, der von nichts anderem als von Gott sprechen möchte, dann rate ich euch:
Verlangt das Fleisch sein verlorenes Recht, oder bäumt sich – was noch schlimmer ist – der Stolz trotzig auf,
dann flüchtet zu den göttlichen Wundmalen,
die von den Nägeln stammen, welche den Leib Christi ans Kreuz hefteten,
von der Lanze, die seine Seite durchbohrte.
Eilt zu ihm, wie das Herz es euch eingibt: bergt in den Wunden des Herrn eure ganze Liebe zu den Menschen – und zu Gott.
Denn das ist die Sehnsucht nach der Vereinigung mit ihm, die Überzeugung, sein Bruder zu sein: ein Blutsverwandter,
ein Sohn derselben Mutter, ist sie es doch, die uns zu Jesus geführt hat.
[....]
In allem werden wir bedrängt, aber nicht erdrückt; sind im Zweifel, aber verzweifeln nicht; leiden Verfolgung, sind aber nicht verlassen; werden niedergeworfen, aber nicht vernichtet.
Allzeit tragen wir Jesu Sterben an unserem Leibe.
Zudem bilden wir uns ein, daß der Herr uns nicht erhört, daß wir uns täuschen, daß wir nur unsere eigene Stimme vernehmen, die Selbstgespräche führt.
Wir fühlen uns haltlos auf Erden und vom Himmel verlassen.
Und doch empfinden wir eine echte, wirkliche Abscheu vor der Sünde, auch wenn sie nur läßliche Sünde ist.
Fallen wir, hartnäckig wie die Kananäerin, in Ergebenheit vor ihm nieder, beten wir ihn an, rufen wir wie sie:
Herr, hilf mir.
Und das Licht der Liebe wird die Dunkelheit verscheuchen.
[....]
Ich sprach vorhin von Schmerz, Leid und Tränen. Ich widerspreche mir nicht, wenn ich jetzt sage, daß ein Jünger Christi der Liebe den Meister sucht, Trauer, Drangsal und Bedrückung anders empfindet:
sie verschwinden für ihn in dem Maße, in dem er wirklich den Willen Gottes annimmt und freudig die göttlichen Fügungen bejaht: als treuer Sohn, mögen auch die Nerven bis zum äußersten gespannt sein und die Qual unerträglich erscheinen.
Bedenkt noch einmal in Ruhe jene göttliche Mahnung, die die Seele mit Unruhe erfüllt und sie zugleich die Süße des Wabenhonigs schmecken läßt:
Redemi te et vocavi te nomine tuo: meus es tu,
ich habe dich erlöst und dich beim Namen gerufen, du bist mein!
Nehmen wir Gott nicht das, was sein Eigentum ist.
Er ist ein Gott, der uns so sehr geliebt hat,
daß er für uns gestorben ist;
ein Gott, der uns von aller Ewigkeit her, noch vor Erschaffung der Welt, auserwählt hat, damit wir in seiner Gegenwart heilig seien ;
ein Gott, der uns immerfort Gelegenheit bietet, uns zu läutern und hinzugeben."
[....]
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RE: Stufen zur Vollkommenheit
in Leben und Sterben 08.09.2018 19:35von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Lieber Aquila!
Zitat: Bei diesem Bemühen um die Gleichförmigkeit mit Christus..Zitatende
Ich schaffe das nicht, denn ich möchte auch noch ein bis'chen Mensch bleiben -
Es grüßt dich herzlich und wünscht Dir den Frieden und die Liebe Gottes, benedikt.
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Stufen zur Vollkommenheit
in Leben und Sterben 08.09.2018 20:04von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber benedikt
Aus den Auszüge der Predigt des hl. Josefmaria Escriva geht hervor,
dass ohne ernsthaftes Bemühen nach Gleichförmigkeit mit Christus der Mensch nicht zur Anteilhabe am Göttlichen Dreieinen Leben - zur Glückseligkeit - finden kann.
Der hl. Cyrill v. Alexandrien die unermessliche Würde in folgende Worte:
-
"Wir sind der göttlichen Natur teilhaftig
durch die Verbindung mit dem Sohn und dem Heiligen Geist, nicht bloss dem Namen nach sondern in Wirklichkeit,
alle, die wir geglaubt haben und Gott gleichförmig geworden sind, indem wir zu einer alles Geschaffene erhabenen Schönheit verklärt wurden.
Denn Christus wird auf unaussprechliche Weise in uns eingeprägt,
nicht wie ein Geschöpf dem anderen,
sondern als Gott in der erschaffenen Natur, indem Er uns durch den Heiligen Geist in Sein Bild umgestaltet und zu einer übergeschöpflichen Würde erhebt".
-
In der Formulierung "ein bisschen Mensch bleiben wollen" schwingt die Neigung nach Ausrichtung gemäss eigenem Willen mit.
Nur mehr oder weniger dem Willen Gottes gemäss leben zu wollen, würde zu einer Art
"halben Heiligkeit" und somit zu gar keiner führen.
Die hl. Theresa v. Lisieux hat es so ausgedrückt:
-
"Sie können nicht ein halber Heiliger sein!
Sie müssen ein ganzer sein oder gar keiner !"
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Stufen zur Vollkommenheit
in Leben und Sterben 26.09.2018 22:15von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Unsere Heilige Mutter Kirche schenkt uns die Gnaden auf unserem Weg zur Heiligkeit...
Aus einem dogmatischen Kommentar von von
Mag. theol. Michael Gurtner über "Die Heiligkeit als Teilhabe am Sein Gottes":
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[....]
"Wenn wir von den Heiligen des Himmels sprechen, so meint dies, daß diese unverlierbare, vollendete Gottesgegenwart haben und deshalb Anteil am göttlichen Sein:
die Heiligen sind somit gleichsam die Vollglieder der Kirche, weil Kirche Gottesgegenwart ist, und somit in der Vollendung Kirche und Heiligkeit zusammenfallen.
In unserer irdischen Seinsweise bedeutet Heiligsein noch nicht jenes vollendetes Heiligsein, wie wir es meinen wenn wir von den Heiligen des Himmels sprechen. Wenn wir im Zusammenhang mit unserer irdischen, vorläufigen Existenz von Heiligung sprechen, so ist auch diese Heiligung eine vorläufige, die jedoch eine Voraussetzung für die Heiligkeit der Vollendung ist.
Diese unsere vorläufige Heiligung, zu welcher jeder Mensch, ausnahmslos, gehalten ist, besteht im Erfüllen des Willens des Allheiligen.
Ein heiliges Leben ist demnach nicht ein Leben welches schon vollendet ist, sondern ein Leben, welches auf die Vollendung in Gott zustrebt, indem es mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung gebracht zu werden versucht wird, und indem das Leben auf Gott hin gelebt wird.
Ein heiligmäßiges Leben ist demnach ein Leben gemäß den Geboten und dem Willen Gottes.
Das bedeutet, daß man den eigenen, menschlichen Willen dem Willen Gottes unterstellt und das Eigene dem Göttlichen anzugleichen sucht.
Dieser Wille Gottes ist jedoch nicht einem vagen Vermuten des Menschen ausgesetzt, sondern er ist konkret geworden in der Offenbarung Gottes und er ist konkret geblieben und ist auch nach wie vor konkret in der Kirche Gottes.
Diese hat er ja gerade zur Heiligwerdung des Menschen eingesetzt.
Er hat der Kirche seinen Willen kundgetan, damit der Mensch auch imstande ist, persönliche Heiligkeit zu erlangen, indem er sein Leben mit dem Willen Gottes in Einklang bringt.
Das heißt aber auch, daß sich die vielgenannte „Lebenswirklichkeit des Menschen an den Willen Gottes anpassen muß, und nicht umgekehrt der Wille Gottes (und damit auch die Lehre der Kirche) an die Lebenswirklichkeit der Menschen.
Der Weg zur ewigen Heiligkeit ist also letztlich gekennzeichnet durch ein Streben nach der Teilhabe am göttlichen Sein, welches reinste Heiligkeit ist.
Dies ist es, wofür der Mensch geschaffen ist, und worauf letztlich auch die ganze Schöpfung hingeschaffen ist.
Dieser Gedanke war besonders den Christen der Väterzeit sehr präsent.
Das bedeutet, daß die Welt auf die Teilhabe an seinem göttlichen Leben hin erschaffen ist (KKK Nr. 760), und die Teilhabe am göttlichen Leben ist nichts anderes als das, was die Kirche bezeichnet, welche der Welt vorausgestaltet ist.
Die Kirche in ihrem Gesamt ist genau diese Teilhabe am Sein Gottes, die Kirche als sichtbare Kirche hingegen ist jene göttliche Heilsinstitution, durch welche wir diesen Anteil erlangen können und welche uns heilig macht. Die persönliche Heiligkeit des Menschen ist das Übereinstimmen mit dem Willen Gottes, und die vollendete Heiligkeit das erreichte Ziel: die endgültige Teilhabe am Sein Gottes.
Weil Kirchengliedsein aber Teilhaftigsein am Sein Gottes bedeutet, gilt auch heute noch ungebrochen der Satz:
extra ecclesiam nulla salus. (Ausserhalb der Kirche kein Heil."
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