Gelobt sei Jesus Christus !
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Der hl. Franz v. Sales mahnt in seinem Werk "Philothea",
uns im Streben nach Vollkommenheit geduldig im Kleinen - im Alltäglichen - zu bewähren.
Nur so kann uns unser Herr auch über Grosses setzen:
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"Sei also bereit, große Leiden, ja selbst den Martertod für den Herrn auf dich zu nehmen; sei entschlossen, ihm das Kostbarste zu opfern, wenn er es verlangen sollte: Vater, Mutter, Bruder, Gatten oder Gattin und Kinder, deine Augen sogar und dein Leben; dies alles hinzugeben, soll dein Herz bereit sein.
Da dir aber die göttliche Vorsehung nicht so schmerzliche und große Prüfungen schickt, da sie nicht die Augen von dir fordert, so gib ihr wenigstens deine Haare,
d. h. ertrage gelassen die kleinen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten, die kleinen alltäglichen Opfer.
Mit jedem dieser kleinen Geschenke kannst du seine Liebe gewinnen, wenn du in sie viel Liebe und Hingabe hineinlegst.
Diese täglichen kleinen Liebesdienste, das Kopfweh und die Zahnschmerzen, das Geschwür und die üble Laune des Mannes oder der Frau, ein zerbrochenes Glas, ein geringschätziges oder unwilliges Wort, der Verlust eines Ringes oder Taschentuchs, die kleine Unbequemlichkeit, früh schlafen zu gehen, um früh zu Gebet und Kommunion aufzustehen, die Scheu, gewisse Übungen der Frömmigkeit öffentlich zu verrichten, kurz alle diese kleinen Leiden in Liebe angenommen und ertragen, erfreuen die göttliche Güte überaus, die für ein einziges Glas Wasser das Meer der Seligkeit den Gläubigen versprochen hat (vgl. Mt 10,42).
Da sich solche Gelegenheiten sehr oft bieten, können wir durch sie große geistliche Reichtümer anhäufen, wenn wir sie gut benützen.
Lege die Hand an Großes, übe dich im innerlichen Gebet, in der Betrachtung, empfange die Sakramente, flöße anderen die Liebe zu Gott ein, senke in ihre Herzen gute Regungen, wirke Großes und Wichtiges je nach deinem Beruf;
darüber aber vergiss nicht deinen Spinnrocken und deine Spindel, d. h. übe die kleinen und bescheidenen Tugenden, die wie Blumen am Fuß des Kreuzes wachsen: Armendienst, Krankenbesuche, gewissenhafte Sorge für die eigene Familie mit allem, was dazu gehört, fleißige Arbeit, die dich nie müßig sein lässt.
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Die großen Gelegenheiten, Gott zu dienen, sind selten: kleine gibt es immer.
Wer aber im Kleinen treu ist, sagt der Heiland, den wird man über Großes setzen (Mt 25,21).
Verrichte also alles im Namen Gottes (Kol 3,17) und es wird gut getan sein.
Ob du isst oder trinkst (1 Kor 10,31), dich erholst oder am Herd stehst: wenn du deine Arbeit gut verrichtest, wirst du großen Nutzen vor Gott haben, wenn du alles tust, weil Gott es von dir verlangt.
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Sehne dich nur in dem Maß nach Kreuzen, als du jene gut getragen hast, die dir bisher auferlegt wurden.
Es ist ein Unfug, sich nach dem Martertod zu sehnen, wenn man nicht den Mut hat, eine Beleidigung zu ertragen.
Der böse Feind flößt uns eine mächtige Sehnsucht nach fernen Dingen ein, die niemals geschehen werden, um unseren Geist von dem abzulenken, was wir jetzt zu tun haben oder was uns viel nützen könnte, wenn es auch unscheinbar ist.
Wir kämpfen in der Phantasie gegen die afrikanischen Ungeheuer und lassen uns von den kleinen Schlangen am Weg töten, weil wir ihrer nicht achten.
Wünsche dir keine Versuchungen; das wäre Anmaßung.
Begnüge dich damit, sie mutig zu erwarten und dich gegen sie zu wehren, wenn sie kommen.
Vielerlei Speisen, besonders wenn sie in großen Mengen genossen werden, beschweren den Magen; wenn er schwach ist, geht er daran zugrunde.
Beschwere auch deine Seele nicht mit vielerlei Wünschen, sie schaden ihr nur; nicht einmal mit geistlichen Wünschen, denn sie hemmen deinen Fortschritt."
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Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Franz v. Sales
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