Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum.... |
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Liebe Mitglieder und Leser!
Schon lange denke ich darüber nach, wann Charakterzüge wie Geiz, Zorn usw. zur Sünde werden.
Dr. Hertzka, der bekannte Hildegardarzt, sagte einmal bei einem Vortrag: "Zorn ist eine Krankheit!"
Aber wann wird die Grenze überschritten?
Der im Glauben Bemühte wird natürlich daran arbeiten, seine schlechten Anlagen zu verbessern, der Gleichgültige steuert voraussichtlich der Hölle oder zumindest einem schweren Fegefeuer zu.
Wie seht Ihr das?
LG. Hemma
Liebe Hemma
Der Zorn gehört zu den sieben Hauptsünden.
Nicht umsonst heissen sie denn auch "Wurzelsünden";
Die sieben Hauptsünden
Werden sie nicht mit dem Schwert des Gebete und dem Schilde des wahren Glaubens
- v.a. mit den hl. Sakramenten -
bekämpft, so können sie zu schweren Lastern bis hin zur damit verbundenen Unbussfertigkeit werden.
So kann denn auch der ungezügelte Zorn
schnell in Verachtung, Rachsucht und...
gerade auch in Verwünschungen - konkret auch steten Verfluchungen - ausarten.
Es darf uns denn nicht überraschen,
wenn diese oder jene Hauptsünde oft mit bedrohlich dicken Wurzeln verankert zu sein scheint.
Daher ist uns auch die hl. Beichte
- und durch das hl. Messopfer die hl. Kommunion -
geschenkt, aufdass dieser sündhafte Unrat an Gedanken, Worten und Taten stets aufs Neue
im reinigenden Blute Christi von der Seele gespült wird, aufdass er sich nicht festzusetzen vermag.
Gerade deshalb ist der Ort für das aufrichtige Bekenntnis dieser oft gerne "unterschlagenen" / "schöngeredeten" Wurzelsünden der Beichtstuhl, um sie am weiteren Austrieb zu hindern.
Der Empfang des hl. Sakrament der Busse, die hl. Beichte,
spricht uns
nicht nur lvon den Sünden los
sondern
- und dies wird mitunter unterschätzt -
heilt und stärkt die Seele;
heilt sie von den durch die Sünde erlittenen Wunden und stärkt sie im Streben nach Vollendung.
Gnadenquelle hl. Beichte !
Wie seelenheilsnotwendig die regelmässige Gewissenserforschung ist, zeigen sehr schön die Worte eines hw Karmeliten-Paters über die Notwendikgkeit der Läuterung
der Sinne
u n d....
des Geistes im Streben nach Heiligkeit.....
über die Früchte der Gedanken:
-
"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte;
achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Taten;
achte auf Deine Taten, denn sie werden zur Gewohnheit;
achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden zu Deinem Charakter;
achte auf Deinen Charakter, denn er wird zu Deinem ewigen Zustand
-
Die Versuchungen zum Zorn sind breitgestreut....
nicht immer gelingt es den Aufwallungen zum Zorn zu entgehen....
unsere Schwächen und Unvollkommenheiten werden gleichsam zu dessen Türöffner.
In seinem Werk "Philothea" beschreibt
der hl. Franz v. Sales
- der selber während 29 Jahre unter Jähzorn gelitten hat -
wie dem plötzlich aufkommenden Zorn zu begegnen ist:
[....]
Werden wir einmal aus Schwäche und Unvollkommenheit davon überrascht,
dann ist es besser, ihn rasch niederzuschlagen,
als mit ihm zu unterhandeln;
denn sowenig Freiheit man ihm auch zugesteht, er macht sich doch schnell zum Herrn der Lage, der Schlange gleich, die leicht ihren ganzen Leib nachzieht, wo sie einmal den Kopf durchstecken kon rasch niederzuschlagen, als mit ihm zu unterhandeln; denn sowenig Freiheit man ihm auch zugesteht, er macht sich doch schnell zum Herrn der Lage, der Schlange gleich, die leicht ihren ganzen Leib nachzieht, wo sie einmal den Kopf durchstecken konnte.
Wie aber schlägt man den Zorn nieder?
Nimm schnell
deine Kraft zusammen, sobald du ihn aufsteigen fühlst:
nicht heftig und ungestüm,
sondern ruhig und doch ernsthaft.
Bei Parlaments- und Gerichtssitzungen machen oft die Türhüter, die „Ruhe!“ schreien, mehr Lärm als die Leute, die sie zum Schweigen bringen wollen;
so geht es auch oft mit dem Zorn:
wenn wir heftig dagegen ankämpfen,
machen wir unser Herz unruhiger,
als es vorher war, so dass es vor Aufregung nicht mehr Herr über sich selbst ist.
Nach diesem ruhigen Bemühen befolge die Weisung des hl. Augustinus an den jungen Bischof Auxilius:
„Handle, wie ein Mann handeln soll.
Trifft dich, was der Mann Gottes im Psalm sagt: ,Mein Herz ist von großem Zorn erregt‘, dann rufe zu Gott, auf dass er seine Rechte ausstrecke, um deinem Zorn zu gebieten: ,Herr, hab Erbarmen mit mir!‘ (Ps 31,10).“
Damit will ich sagen,
dass wir Gott um Hilfe anrufen müssen, wenn wir uns vom Zorn erregt fühlen,
wie die Apostel, als sie mitten auf dem See von Sturm und Unwetter hin- und hergeschleudert wurden.
Es wird unsere Leidenschaft zum Schweigen bringen und es wird eine große Ruhe sein.
Aber eines sage ich dir immer wieder:
Wenn du im Gebet gegen einen vorhandenen oder aufsteigenden Zorn ankämpfst,
dann bete immer ruhig, ja nicht heftig!
So müssen alle Mittel gegen dieses Übel gehandhabt werden.
[....]
-
Freundliche Grüsse und und Gottes Segen
Liebe Hemma,
du schreibst: Der im Glauben Bemühte wird natürlich daran arbeiten, seine schlechten Anlagen zu verbessern, der Gleichgültige steuert voraussichtlich der Hölle oder zumindest einem schweren Fegefeuer zu.
So sehe ich das auch. Ich meine das manche Menschen überhaupt alleine wegen diesem Grund noch am Leben sind, weil sie bemüht sind ihre schlechten Anlagen zu verbessern und Gott das honoriert sozusagen. Aber wer gehört zu diesen Menschen ? Ja die im Glauben bemühten - also nur diejenigen die sowieso zur Eucharastie gehen und in die hl.Messe. Und was ist mit den anderen ? Keine Ahnung.
Das ist ein so komplexes vielschichtiges Thema das mehr Fragen aufwirft als man beantworten kann. Ich denke wir können das garnicht beantworten. Es gibt ja welche die trotz Beichte, Eucharastie, Gebete ihre Sünden behalten. Warum ist das so ? Soll es so sein ? Ist es eine Strafe für begangene Sünden trotz Beichte und allem ? Nehmen wir zum Beispiel einen süchtigen Menschen welche Sucht das auch immer sein soll. Er macht alles aus Glaubenssicht wie Aquilla es beschrieb und trotzdem bekommt er es nicht los. Woran liegt das ? Süchtige aller Varianten von Tabletten über Alkohol zu Drogen und vielen anderen Süchten gibt es Millionen. Und die Wenigen von denen, die gläubige Katholiken sind machen das alles wie Aquilla in seinem Beitrag beschrieb und bekommen diese Sünde trotzdem nicht los. Sowas gibt es auch.
Und bei den anderen die außerhalb der Kirche stehen, kann man oft beobachten das es noch schlimmer wird und das manche auch sterben. Vor einer Woche erfuhr ich das ein ehemaliger Bekannter von mir der im gleichen Alter war und aus dem gleichen Dorf kam wie ich, gestorben ist. Das war aber schon vor ca. 5 jahren und ich hörte eh nichts mehr von ihm. Der hatte mehrmals am Tag viele jahre lang Haschisch geraucht und nach Angaben von demjenigen der es mir erzählte zu Hause noch eine andere Droge probiert die dann zuviel/zu stark war und hat einen Herzinfarkt bekommen und aus wars. Die schweren Laster führen also oftmals zum Tode bei den Glaubensfernen.
Zusammenfassend kann man sagen das man sich zumindest bemühen muß sein Laster zu bekämpfen. Gott gibt aber nicht nicht immer die Kraft mit trotz Gebet und allem. Das verstehe ich auch nicht. Bei manch anderen macht er es und bei anderen wiederum nicht. All das habe ich schon beobachtet. Wer versteht schon Gottes Ratschluß ? Niemand. Letztendlich bleibt nur das Vertauen auf ihn und selbst das muß man wiederum erstmal aufbringen.
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
Lieber Andi
Wenn ich mich kurz einklinken darf......
Deine Gedanken und Fragen sind durchaus nachvollziehbar.
Gerade Deine Frage nach dem "Warum" des Gelingens bzw. Misslingens der Bemühungen im Streben nach Vollkommenheit scheint keine Antwort zu finden.
Der Schlüssel liegt im richtigen Verständnis der Gnadenwirkung.
Ich werde im Thread "Die Gnaden" noch Einiges dazu anfügen.
Konkret bez. der Antwort auf Deine Frage möchte ich auf den bez. der Gnadenwirkung gleichsam Schlüsselbegriff zurückgreifen - die Beharrlichkeit - und diesen von
Hw Josepf Reiter in "Das Dreifache Reich Gottes" aus dem Jahre 1911 auseinanderfalten lassen:
[....]
"Wenn wir auch das Gute wirklich üben, wirklich die Beschwerlichkeiten der Tugend überwinden,
wie leicht können wir wieder in schwere Sünde zurückfallen,
wie leicht im Guten ermüden und davon ablassen!
Es ist uns also noch etwas notwendig, nämlich
- die Beharrlichkeit,
denn nur "wer bis zum Ende verharrt, wird selig werden".
So bedarf auch der Kranke, wenn er gesund zu werden angefangen hat, stärkender Mittel, damit er nicht wieder in seine Krankheit zurückfalle.
dieses mannigfaltige Bedürfnis des Menschen seufzt der heilige Paulus:
"Ich elender Mensch!
wer wird mich erlösen von dem Leibe des Todes?" das ist, von diesem Unvermögen, in welchem ich weder das Gute erkenne, noch, wenn ich es erkannt habe, dasselbe aufrichtig liebgewinnen und wollen, noch, wenn ich es liebgewonnen habe
und will, es ausüben, noch, wenn ich es ausübe, darin beharren kann?
Und er antwortet sich selbst auf seine Frage:
"Die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn." (Röm. 7, 24. 25.)
Und diese Gnade ist nun die wirksame Gnade. Sie ist also ein innerliches, übernatürliches Licht von Gott, durch welches unser Verstand erleuchtet wird, das Gute zu erkennen; ein Licht, in welchem wir zugleich die Gefahren erkennen, in welchen wir uns befinden, und jene Täuschungen bemerken, welche die Verführung zum Bösen hat; sie ist ein Licht, welches uns die Irrtümer aufdeckt,
uns unsere Vorurteile, unsere bösen Neigungen und Gewohnheiten darstellt, und uns Wahrheiten schauen lässt, die uns Fleisch und Blut nicht schauen lässt.
Die wirkliche Gnade ist ferner eine innere, übernatürliche Kraft, vermöge welcher, nach dem Ausdruck des heiligen Augustin,
"für uns das Gute reizend und ergötzlich wird, wozu wir bisher keine Lust hatten";
eine Kraft, die unser Herz rührt,
und in demselben das Gefühl für himmlische Tugend erweckt.
Die wirkliche Gnade ist weiters eine innere, übernatürliche Stärkung,
vermöge welcher wir das Gute, so wir erkennen und liebgewinnen, wirklich ausüben; eine Stärkung, durch welche unsere guten Vorsätze Wirksamkeit erhalten, dass sie nicht sogleich wieder vergehen, sobald sie gemacht sind; eine Stärkung, vermöge der wir wirklich dem Laster entsagen und die Tugend ausüben;
eine Stärkung, durch die wir die Beschwerden des Guten, alle Hindernisse überwinden, und alle Mühen ertragen, alle Kämpfe bestehen.
Die wirkliche Gnade ist endlich ein innerer, übernatürlicher Beistand, wodurch wir bis zum Ende im Guten erhalten, vor dem Rückfalle beschützt, in der Beharrlichkeit bewahrt werden.
Schön sagt der heilige Augustin von der wirklichen Gnade:
"Wir haben nicht nur die Hilfe nötig, ohne die wir niemals im Guten anfangen könnten,
wenn wir schon wollten, sondern auch eine so starke Hilfe, welche macht, dass wir es wirklich wollen, es annehmen und darin beharren;
eine Hilfe, die uns gibt, nicht nur zu können, was wir wollen, sondern auch zu wollen, was wir können, und zwar so sehnlich zu wollen, so inbrünstig zu lieben, dass
diese Gnade den Willen des Fleisches, dessen Begierlichkeit dem Geiste immer widerstrebt,
durch den Willen des Geistes überwinde."
[....]
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Franz v. Sales mit segensreichen Ratschlägen zu den Tugendübungen in einem von Krankheit oder Müdigkeit ermatteten Körper:
-
"Quäle dich nicht damit ab, viel tun zu wollen,
sondern suche das, was du zu leiden hast, mit Liebe zu leiden.
Vor allem muss man nach der Ruhe des Gemütes trachten,
weil sie die Tochter des Gottesliebe und die Verleugnung unseres eigenen Willens ist.
Jeder Tag bietet Gelegenheit, sich in letzterer zu üben; denn womwir auch sein mögen, nirgends fehlt es an Widerwärtigkeiten. Bereitet sie uns kein anderer, so tun wir es selbst.
Mache dir keine Sorgen, du möchtest deine Tugendübungen nicht recht verrichten,
sie sind vielmehr gut, auch wenn sie mit halbgelähmtem, schwerfälligem und sozusagen widerwilligem Herzen verrichtet werden.
Es ist eine unbestreitbare Tatsache,
dass die Seele
in ihrem niederen Teil von den Zuständen und dem Befinden des Körpers in Mitleidenschaft gezogen wird.
Mit Absicht sage ich: In ihrem niederen Teil,
denn er steht unmittelbarer Verbindung mit dem Körper und ist daher auch seinen Unbequemlichkeiten unterworfen.
Bei einem Körper, der durch Anstrengungen erschöpft und von vielen Schmerzen gequält wird,
kann das Herz keine so lebhafte und rasche Tätigkeit entfalten wie sonst.
Dies alles jedoch vermag
die Akte des höheren Teils der Seele in ihrem Wert nicht zu beeinträchtigen,
sie sind vielmehr Gott ebenso wohlgefällig, als wenn sie in freudig gehobener Stimmung erfolgten;
ja sie sind sicherlich von noch grösserem Wert,
weil sie mehr Mühe erfordern und grössere Hindernisse zu überwinden sind.
Wenn wir körperlich unpässlich sind,
so dürfen wir von unserem Geiste nur verlangen, sich gerne zu unterwerfen,
das Kreuz willig auf sich zu nehmen
und den eigenen Willen mit dem Wohlgefallen Gottes zu vereinigen,
ein Vorgang, der sich gleichsam im höchsten Gipfel unserer Seele vollzieht"
-
Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Franz v. Sales
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