Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#96

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 28.04.2017 23:39
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Das Erwachen mitten in der Nacht und die damit verbundene aufkommende Unruhe dürfte kaum einem Menschen erspart bleiben.
Doch während die Meisten gleichsam noch an dieser Unruhe drehen weil sie versuchen Dieser aus eigener Kraft zu widerstehen
finden nur Wenige ihre Zuflucht bei Jenem, der alleine dieser Unruhe Gebieten kann
bei unserem Herrn und Gott Jesus Christus.....

wie derartige schlaflose Momente zu Momenten der Gnade werden können, erklärt



der hl. Pfarrer v. Ars:



-

"Gewöhnt euch an, meine Kinder: wenn ihr nachts erwacht,
so versetzt euch im Geiste schnell vor den Tabernakel und sagt zum lieben Heiland:

Mein Gott, da bin ich, ich komme,
um Dich anzubeten, zu lieben, zu preisen,
Dir Dank und Liebe zu erweisen
und Dir Gesellschaft zu leisten mit den hl. Engeln
.“

Verrichtet eure Gebete, welche ihr kennt,
und wenn es euch nicht möglich ist, zu beten,
so verbergt euch hinter eurem Schutzengel und bittet ihn für euch zu beten".


-


zuletzt bearbeitet 28.04.2017 23:42 | nach oben springen

#97

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 21.06.2017 00:03
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Im Streben nach Vollkommenheit werden Zeiten der Mutlosigkeit und der seelischen Trockenheit nicht ausbleiben können.
Über das richtige Verhalten in diesen Zeiten der Anfechtungen die segensreichen und ermutigenden Ausführungen von
Pater Pater Jean-Jacques Udressy von der Pius-Bruderschaft:

-

"[....]Die Seele wird von der Mutlosigkeit überwältigt, weil sie immer wieder in dieselben Fehler fällt.
Am Anfang hatte sie den guten Willen, sie wollte ihr Leben hingeben, sie fürchtete Gott zu beleidigen. Im Rahmen der Beichte, der Kommunion, vielleicht auch der Betrachtung wiederholte sie den Vorsatz, ihm zu gefallen, und legte die Punkte fest, in welchen sie sich bemühen wollte.
Und dann, in der Praxis… immer noch dieselben Probleme:
Sie ist nachlässig, fällt wieder in dieselben Fehler, ist den Vorsätzen untreu.
Sie verliert also ihren Mut und sagt sich:
„Die Heiligkeit, das ist nicht für mich!“
Und es kommt die Versuchung, alles aufzugeben, sogar das Gebet.
Manchmal hört eine entmutigte Seele für eine gewisse Zeit ganz auf, sich um ihre Heiligung
zu kümmern.
Diese Fehler erfolgen oft aus der Schwachheit unserer menschlichen Natur und werden nicht wirklich bewusst begangen,
wie z. B. Zerstreuungen im Gebet, spontane Zeichen von Ungeduld, von Zorn oder Antipathien.
Es wird uns nie ganz gelingen, diese Anfälle ganz zu vermeiden.
Lassen wir uns durch sie nicht beängstigen,
sondern wenden wir uns nachher in aller Einfachheit zu Gott durch einen Akt der Liebe und der Reue.
Unter diesen Fehlern sind aber auch wohl überlegte Sünden, manchmal Gewohnheitssünden.
Vor allem sie sind es, die die Seele zur Verzweiflung neigen lassen.
Passen wir auf:
Die Entmutigung hat ihre Quelle oft in einem versteckten Stolz.
Die Seele möchte gerne Erfolge im Kampf um die Tugenden sehen.
Diese würden sie stärken. Ja, sie möchte Gefallen in sich selber finden.
Nun sieht sie nur Schwächen und Unterlassungen und ist deshalb traurig.
Sie kann ihre Schwachheit nicht akzeptieren und will aufgeben.
Dieses Verhalten missfällt Gott sehr, vielleicht sogar mehr als die Sünden, die es verursacht haben.
Nachdem wir in die Sünde gefallen sind, sollen wir unsere Schuld demütig vor Gott bekennen.
Aber dieses Bekenntnis soll uns nicht in die Verzweiflung treiben, sondern zu einer wahren Reue hinführen, in welcher wir auch unseren Vorsatz erneuern.
„Aber was mich gerade entmutigt, ist, dass ich immer wieder in dieselben Fehler falle, obwohl ich mir so oft vornehme, mich zu bessern. Der liebe Gott muss schon müde sein, meine Vorsätze anzuhören. Ob er sie überhaupt noch wahrnimmt?
Ich habe selber daran Zweifel, dass sie aufrichtig sind.“
Nein, Gott wird nicht müde.
Was er verlangt, ist dieser Wunsch, dieser Drang nach Vollkommenheit. Nun zeigt sich dieser Wille auch durch die Reue. Demut, Reue und Rückkehr zu Gott, das ist unser Weg zu ihm.
Sind wir also schwach und unfähig, durch eine fehlerlose Treue die Gott gebührende Ehre zu erweisen, dann dienen wir ihm durch die Demut und die Reue.
Was uns noch den Mut zu nehmen droht, ist die Langsamkeit, mit der man vorwärts schreitet:
„So komme ich aber nicht vorwärts!“
Da schleicht sich oft die Eigenliebe ein.
Man möchte einen Fortschritt sehen und ihn messen können, aber das ist gefährlich.
Stellt man nämlich Fortschritte fest, ist die Gefahr da, in sich selbst Gefallen zu finden und sich mit
den anderen zu vergleichen.
Sieht man andrerseits überhaupt keinen Fortschritt, neigen wir dazu, den Mut zu verlieren.
Niemand hat uns gesagt, wir sollten binnen eines Tages heilig werden.
Haben wir etwa an einem einzigen Tag das Gehen, Reden oder Schreiben gelernt?
So werden wir auch nicht an einem Tag heilig werden.
Gott weiß es, denn er hat uns geschaffen.
Er nimmt Rücksicht auf unsere Natur, die ja immer Zeit braucht und Geduld erfordert.

Man schreitet allmählich und langsam zur Vollkommenheit.
Die guten Vorsätze müssen beharrlich beibehalten werden.
Hat man in einer Woche, in einem Monat, einen einzigen Tugendakt zustande gebracht, einen
einzigen Sieg gegen einen seiner Hauptfehler errungen, dann soll man nicht glauben, dass es nichts sei und verlorene Zeit gewesen wäre.
Es ist zwar wenig, aber es ist immerhin ein Beginn.
Was uns manchmal zu entmutigen sucht, sind auch die Trockenheiten, welche der Seele im geistlichen Leben widerfahren.
Sie empfindet Abneigung gegen das Gebet.
Die Messe, die Kommunion, der Rosenkranz, die Hauptgebete wie das Morgen- und Abendgebet fal-
len ihr schwer. Sie sind zur Last geworden.
Es ist ihr unmöglich, ihre Gedanken zu Gott zu erheben, den Worten der Gebete Aufmerksamkeit zu schenken und Gott ihre Gefühle auszudrücken.
Das Herz ist trocken, hart wie ein Stein.
Die Seele wird traurig und niedergeschlagen.

Auch die Arbeiten des Alltags sind zu einer mühsamen Last geworden.
Warum dies?
Viele Seelen, die unter solcher Trockenheit leiden, stellen sich vor, lau zu sein, und befürchten deswegen, Gott zu missfallen.
Sie verstehen unter Lauheit das Fehlen von spürbarem Eifer. So sagen sie:
„Ich bin nicht mehr eifrig!“ Nun hängt es nicht von uns ab, unseren Eifer im geistlichen Leben zu spüren oder nicht.
Der liebe Gott lässt ihn spüren, wenn er eine noch schwache Seele ermutigen und sie an seine Liebe ziehen will.
Man ist aber nicht deshalb heiliger, da man Trost empfindet. Ebenso ist nicht weniger heilig, wer sich in Trostlosigkeit befindet.
Es ist also falsch zu glauben, man sei lau, weil man diesen spürbaren Eifer nicht empfindet.
Worin besteht die geistige Trägheit?
Es ist der Zustand einer Seele, die Gott genug fürchtet, dass sie die Todsünden vermeiden will,
aber deren Liebe zu klein ist, um sie vor lässlichen Sünden zurückzuhalten.
Diese Seele behält die Gewohnheit, diese Sünden zu begehen und ist nicht bemüht,
sich zu bessern.

Hat man aber trotz der Trockenheit, in welcher man steckt, eine wahre Sorge, die lässlichen Sünden zu vermeiden, so dass es uns schmerzt, wenn man sie begangen hat, hat man den Wunsch, sich zu bessern, dann kann man beruhigt sein:
Es handelt sich nicht um Lauheit.

„Aber ich muss mich zum Gebet zwingen.
Solche Gebete sind doch nicht echt, sie haben keinen Wert!“
Nein, gerade das Gegenteil ist wahr:
Die Gebetsübungen, die in diesem Zustand verrichtet werden, haben in den Augen Gottes oft mehr Verdienst.
Wenn sie nämlich von geistlicher Freude begleitet sind, besteht die Gefahr, dass man sie bloß wegen dieses Vergnügens macht.
Überfällt einen aber Langeweile und Überdruss und man bleibt dennoch treu, dann ist dies ein Beweis, dass man Gott liebt.
Diese Übungen finden umso mehr Gefallen bei Gott und bringen umso mehr Verdienste, je schwerer sie fallen.
Sie sind auch geeignet, uns Gnaden zu erwerben.
Verrichtet man diese Frömmigkeitsübungen, obwohl uns innerlich alles dazu treibt, sie auszulassen, dann zeigt man, dass man Gottes Gnaden wirklich schätzt und sie erlangen will.
Die Liebe bewährt sich nämlich vor allem in der Zeit der Prüfung.
....lasst Euch also nicht von der Mutlosigkeit ergreifen.
Habt Mut! Macht mit Gottes Hilfe aus jedem Tag, aus jedem Augenblick das Beste, indem ihr seinen Willen gewissenhaft erfüllt.
Überlasst die Vergangenheit der Barmherzigkeit Gottes,
die Zukunft seiner heiligen Vorsehung und vertraut auf seine Güte und Allmacht.
Ihr könnt alles in ihm, der euch stärkt!
Alles, auch heilig zu werden."


-

Siehe bitte auch:
Folgen der Erbsünde

Die Vorsehung Gottes

Das beharrliche Gebet



-


zuletzt bearbeitet 21.06.2017 00:14 | nach oben springen

#98

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 13.07.2017 23:59
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !




Der hl. Josefmaria Escriva:




-


Welt, Teufel und Fleisch sind drei Landstreicher.

Sie nützen die Schwäche des Wilden aus, den du in deinem Innern mit dir herumträgst.
Sie sind darauf aus, dir für das armselige, wertlose Geglitzer eines Vergnügens das blanke Gold und die Perlen und Brillanten und Rubinen abzunehmen, die vom lebendigen und erlösenden Blut deines Gottes durchglüht sind und die das Lösegeld und den Schatz darstellen für deine Ewigkeit.


Hörst du? - In einem anderen Stande, an einem anderen Ort, in einer anderen Stellung und in einem anderen Beruf könntest du viel mehr Gutes leisten.
Für deine gegenwärtige Tätigkeit braucht man doch kein Talent!...
Ich dagegen sage dir:
Dort, wohin du gestellt bist, gefällst du Gott...
Was du da dachtest, ist eindeutig eine teuflische Eingebung.


Schon wieder ein Sturz... Und was für ein Sturz!... Verzweifeln?
Nein:
dich demütigen und durch Maria, deine Mutter, die barmherzige Liebe Jesu anrufen.
- Ein "miserere" und Kopf hoch. - Und neu beginnen.



Dein Sturz ist sehr tief! - Fange von hier unten wieder mit dem Aufbau an. - Sei demütig.
"Cor contritum et humiliatum, Deus, non despicies."
Gott wird ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz nicht verschmähen.


Gib nie die Hoffnung auf.
Tot und schon in Verwesung war Lazarus:
"Iam foetet, quatriduanus est enim" - er riecht schon, denn er ist schon vier Tage im Grabe, sagt Martha zu Jesus.
Wenn du die Eingebung Gottes hörst und sie befolgst "Lazare, veni foras!" Lazarus, komm heraus! - dann kehrst du zum Leben zurück.


Es ist schwer! - Ich weiß. Dennoch, vorwärts!
Niemand erhält den Preis - welch hohen Preis! - ohne sich gut geschlagen zu haben.


Herr, jeden Tag vertraue ich weniger auf mich und mehr auf Dich!

Erhoffe alles von Jesus: du hast nichts, bist nichts, kannst nichts. - Er wirkt, wenn du dich Ihm
Jesus! - In Dir ruhe ich.
Vertraue immer auf deinen Gott. - Er verliert nie eine Schlacht.

-

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#99

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 18.07.2017 23:55
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Wer nicht heilig werden will, wer nicht beharrlich im Streben nach Vollkommenheit voranschreiten will, wer nicht gewillt ist, denn inneren geistigen Kampf aufzunehmen und bis zuletzt zu führen....
der wird den Siegeslorbeer der ewigen Glückseligkeit nicht erlangen können.
Im Himmel, in der Gemeinschaft der triumphierenden Kirche, sind nur Heilige.





Der hl. Josefmaria Escriva über einige wichtige Aspekte der Heiligkeit:




-

Heiligkeit besteht im Kampf,
im Wissen, dass wir Fehler haben, und im heroischen Bemühen, sie zu überwinden.


Die Heiligkeit besteht nicht in großartigen Unternehmungen.
- Sie bedeutet Kampf, damit dein übernatürliches, inneres Leben nicht versandet.


Sie sagten mir, dass ich trotz meiner Vergangenheit zu einem >heiligen Augustinus< werden kann. Ich zweifle nicht daran, und ich will es versuchen - heute noch entschiedener als gestern.«
Ja, aber du musst so mutig und so radikal den Schlußstrich unter dein früheres Leben ziehen, wie es der heilige Bischof von Hippo getan hat.


Genau darin besteht die Heiligkeit:
Kampf um Treue, solange wir leben, und freudige Annahme des Willens Gottes, wenn es ums Sterben geht.


Heilig werden wir mit dem
Beistand des Heiligen Geistes - der in unserer Seele Wohnung nimmt
- durch die Gnade, die uns in den Sakramenten zuteil wird,
und durch einen beharrlichen asketischen Kampf.

Wir wollen uns nichts vormachen, mein Sohn:
Du und ich, wir alle - ich werde nicht müde, es zu wiederholen - werden immer, immer kämpfen müssen, bis zu unserem Lebensende.
So werden wir den Frieden lieben, den Frieden weitergeben und den ewigen Lohn erhalten."

-


Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Josefmaria Escriva ( Begründer des Opus Dei)

-


zuletzt bearbeitet 18.07.2017 23:59 | nach oben springen

#100

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 28.08.2017 23:12
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Im Streben nach Vollkommenheit muss auch nach und nach die
Beherrschung der Augen gefestigt werden.
Durch die Macht des Auges wird das Herz erreicht und so auch der Wille beeinflusst.
"Was das Auge sieht, das denkt das Herz" !

In "Vollständiges Lexikon für Prediger und Katecheten, in welchem die katholischen Glaubens- und Sitten-Lehren ausführlich betrachtet sind" (1845)
wird dieser wichtige Aspekt vertiefter beleuchtet:

-

[....]
"Wie mächtig die Augen das Herz und den Willen nach sich ziehen, sehen wir in dem Beispiele der Eva.
Woher wußte sie, daß die verbotene Frucht gut schmecke, da sie doch noch nie davon gegessen hatte?
Die Augen überredeten sie dazu.
Weil sie die Frucht wohlgesällig anschaute, bekam sie Lust, davon zu essen, und die Lust machte ihr die Frucht wohlschmeckend, ehe sie noch davon gegessen hatte.
Das Auge hat Gott und die Natur dem Menschen zur Leuchte und zum Führer gegeben .
Ohne Auge ist das Herz gleichsam blind;
es hat eben deßwegen auch weniger Begierden; denn was man nicht kennt, darnach verlangt man auch nicht.
Wie also der Mensch in der Finsterniß dem vorausgehenden Lichte folgt, wohin es ihn immer führt, so folgt sein Herz dem Auge.
Wohin immer das Auge sich richtet, wendet sich auch das Herz.
Ruhet jenes auf verbotenen Gegenständen, so ist natürlich auch dieses auf die Sünde gerichtet.
Der Seele bleiben aber die berührten Gegenstände nicht lange fremd;
sie nimmt sie in sich auf.
Wie die Biene aus den Blumen, auf welchen sie sich niederläßt, den Honig sammelt,
so saugt das Herz aus den Gegenständen, auf welchen das Auge ruht,
Gutes
oder Böses.
Von Dornhecken lassen sich aber nicht Trauben pflücken;
so kann auch das Herz aus unreinen Blicken nichts Gutes in sich aufnehmen.
[....]
Was das Auge sieht, das denkt das Herz.
Wenn unreine Vorstellungen durch die Augen in die Seele hineingetragen werden, so ist es natürlich, daß auch die Gedanken befleckt seien.
Die Augen sind die Fenster des Leibes.
Daher sagt Jesus :
Ist dein Auge einfältig, so wird dein ganzer Leib licht sein. Mtth. 6, 22.
Eine entgegengesetzte Ursache hat aber auch eine entgegengesetzte Wirkung.
Ist das Auge unrein, so wird es auch das Herz, sein.
Wenn die Fenster des Hauses bei jedem Wetter offen bleiben, so wird durch
dieselben Nässe und viel Unrath in die Wohnungen hineindringen.
Auf gleiche Weise wird viel Unreinigkeit in die Seele gerathen, wenn die Augen immer offen stehen, wenn sie zügellos auf allen Gegenständen herumschweisen.
Darum sagt der hl. Ephrem :
Wenn du deine Augen abwendest, daß sie die Eitelkeit nicht sehen, so wird nichts Böses in deinen Gedanken sein.
Jesus Christus sagt, wir sollen im verschloffenen Kämmerlein beten. Mtth. 6, 6.
Dies hat einen geistigen Sinn.
Unter der Kammer, welche man schließen soll, werden unsere Augen verstanden.
Denn er verlangt ein gesammeltes Gebet.
„Im Geiste und in der Wahrheit sollst du Gott anbeten."
Die Bewachung der Augen ist aber das kräftigste Mittel, den Geist zu sammeln.
Darum nennt ein Geisteslehrer die Augen die zwei Herzenspförtchen, und verlangt diese zu schließen, wenn man den Geist in der Sammlung erhalten will.
— Wenn Elias in innige Vertrautheit mit Gott trat, heißt es von ihm, daß er sein Angesicht mit dem Mantel bedeckte. 3. Reg. 19, 13.
Damit ist angedeutet, daß der Geist um so mehr von irdischen Dingen getrennt, und auf Gott gerichtet ist, je weniger die Augen die Außenwelt schauen.
Der selige Laurentius Justinianus, sagt von ausschweifenden Augen:
Sie verscheuchen die guten Gedanken, zerstreuen den Geist,
erkalten die Liebe, schwächen die Zerknirschung, beflecken die Andacht,
stören den Frieden und trüben den geistigen Blick mit den Staubwolken
der Vergänglichkeit
.
Keine Zunge, fährt der Nämliche fort, kann es sagen, wie viel Schaden die vernachlässigte Bewachung der Augen dem innern Menschen bringt.
Wer seine Augen bewacht, gleicht einem Menschen, der vor die
Schwelle seiner Hausthür sich stellt, und jedem verdächtigen Fremden
den Eintritt versagt
.
Unter diesen verdächtigen Fremden werden im geistigen Sinne die
zweideutigen Gedanken verstanden, welche in der Seele in Folge der äußern Anschauung entstehen würden.
Wer hingegen seine Augen frei herumfahren läßt,
von dem sagt der heil. Chrysostomus,
daß er in seiner Seele sich selbst einen Gluthofen der Leidenschaft bereitet.
Deswegen wird uns mit Recht so viel Vorsicht in Bezug auf die Augen anempfohlen...."

[....]
-


zuletzt bearbeitet 28.08.2017 23:37 | nach oben springen


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