Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#91

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 18.03.2017 22:05
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Die Krone der Glückseligkeit muss im wahren Glauben durch geistigen Kampfe erstritten werden.....
dem Himmelreich muss also "Gewalt" angetan werden.....


Aus:


Katholische Bußpredigten über die vier letzten Dinge des Menschen: (1836):




-

"Nein, liebe Christen! der Weg zum Himmel ist nicht breit,
man wird auch nicht in jeder Religion selig.
Es wird erfodert, daß wir unser Heil in Furcht und Zittern wirken;
denn Jesus Christus, die ewige Wahrheit, sagt,
daß wir das Himmelreich nur mit Gewalt erobern werden
.

Der Apostel sagt: Die Belohnung der Heiligen ist eine Krone,
welche nur denen gegeben wird, die recht gestritten haben. Timoth. 2, 5.
Jhr sehet also, meine Christen!
der Himmel wird nur als eine Eroberung gegeben; man muß kampfen, wenn man ihn erhalten will.
Man muß arbeiten, denn er ist der Lohn der treuen Arbeiter;
man muß ihn durch gute Werke verdienen.
Ihr müsset alles thun, was unser Erlöser befohlen hat;
ihr müsset euch ein Aug' ausreißen, einen Fuß, eine Hand abhauen,wenn dieser Fuß, diese Hand, und dieses Auge euch eine Gelegenheit zum Falle, zur Sünde gibt.
Ihr sehet also, wenn ihr selig werden wollet, so müsset ihr
jener gefährlichen Bekanntschaft entsagen,
jenes Haus verlassen, welches euch Gelegenheit zur Sünde gibt;
ja, ihr müsset diese Gelegenheit verlassen,
selbst wenn sie euch so lieb als euer Auge, euer Fuß und eure Hand wäre.

Ihr müsset jenes Gewerb aufgeben, wenn es euch Gelegenheit zur Sünde gibt;
ihr müsset das Gut zurück geben, welches ihr ungerechter Weise besitzet, es mag euch noch so hart ankommen,der Schaden mag noch so groß seyn, ihr müsset es ftinem rechtmäßigen Herrn wieder zustellen.
Ihr müsset euern Hochmuth beugen, euern Zorn ersticken, den sinnlichen Gelüsten entsagen;
kurz, ihr müsset
alle eure Leidenschaften unterdrücken,
euern Leib streng halten,
eure Augen von gefahrlichen Gegenständen wegwenden,
eure Zunge von sündhaften Reden abhalten,
eure Ohren müsset ihr den Reden der Gottlosen, den Verleumdern
verschließen
. —
Das sind die Opfer, welche das Heil der Seele von euch verlangt.
Der Himmel ist alles werth, und er muß erkämpft, errungen,
ja er muß mit Angst und Zittern erobert werden."

-


zuletzt bearbeitet 08.12.2018 23:43 | nach oben springen

#92

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 25.03.2017 22:27
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Niemals verzagen.....beim Erklimmen der Stufen zur Vollkommenheit.


Aus:
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"Licht- und Trostquellen - in kurzen Betrachtungen
auf alle Tage des katholischen Kirchenjahres von Hw Johann Peter Silbert"
(1843)



-

"Verzage auch nicht wenn Gott es zulässt,
daß du deine bösen Neigungen und die unbezähmten Regungen und Begierden deines Herzens nur schwer unterwirfst
und daß diese häuslichen Feinde dich fortwährend bedrängen;
sondern rufe den Beistand Gottes an- und kämpfe männlich und mit Vertrauen.
Die Neigung zu Unwillen und Zorn, die Versuchungen des Fleisches und feindlichen Anfälle
rauben uns, wenn wir ihnen eifrig widerstehen, weder die Gnade noch die Tugend;
vielmehr reinigen sie uns wirksam von Untugenden, vergrößern unser Verdienst und bereiten uns im Himmel eine glorreichere Krone.
O könntest du die himmlischen Belohnungen sehen, die diese Kämpfe dir erwirken, gern würdest du fie bis zum Jüngsten Tage erdulden.

Wer selten im Innern aufgeregt wird. den kostet es keine sonderliche Ueberwindung, sanft und freundlich zu sein; und wer erangefochten nur selten angefochten wird von den Antrieben der Begierlichkeiten, der kauft Tugend der Keuschheit um leichten Preis.

Gott aber hat Wohlgefallen an den Siegen Seiner tapferer Streiter;
und vor Ihm hat die demüthige und tiefe Erkenntniß unsrer eigenen Gebrechlichkeit, zu welcher unsre Verfuehrungen uns führen. höheren Werth, als Wunderwerke und andere glänzende Thaten.
Indessen sollen wir nicht ablassen, Gott um Seine Gnade anzuflehen,
die Er auch Jedem nach dem Wohlgefallen Seiner Weisheit zu seiner Besserung verleiht.

- ..So richtet denn die gesunkenen Hände und die kraftlosen Kniee abermals auf und machet richtige Schritte mit euren Füßen “ (Hebr. 12. 12.) "

-

Siehe bitte auch:
Verführungen der Welt / Versuchungen

-


zuletzt bearbeitet 25.03.2017 23:04 | nach oben springen

#93

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 07.04.2017 23:59
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Ohne geistlichen Kampf kann der "Siegeslorbeer" der Glückseligkeit nicht erreicht werden.
Der stete Kampf des Geistes gegen das Fleisch
( nicht nur im sinnlichen Bereich gemeint sondern auch allgemein als Aufbegehren des Egos gegen den Willen Gottes) ist seelenheilsnotwendig.
Ohne diesen Kampf wird die Seele zur Beute des Widersachers, des Teufels, der es bestens versteht, dem Menschen den gefährlichen Zustand der Lau- und Gleichgültigkeit gegenüber dem wahren Glauben auch noch als "Freiheit" zu verkaufen....
als einen kampflos erlangten "Frieden"....einen verderblichen "Frieden".




Johannes Cassianus (gest. 435; seine Werke auch unter "Cassian" bekannt )



über die Nützlichkeit des geistlichen Kampfes, des Widerstreites des Geistes und des Fleisches:



-

[....]
"Daß dieser Kampf in nützlicher Weise auch in unsere Glieder gelegt sei, lesen wir beim Apostel so geschildert:
„Denn das Fleisch begehrt wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch;
diese also bekämpfen sich gegenseitig, so daß ihr nicht thuet, was ihr gerade immer wollt.“
Da hast du also auch hier den Kampf gleichsam im Eingeweide unseres Leibes
nach dem Walten der göttlichen Anordnung.
Denn wenn Etwas allgemein und ohne jede Ausnahme Allen innewohnt, was kann man dann anders denken, als daß es dem menschlichen Wesen selbst nach dem Falle des ersten Menschen gleichsam von Natur aus zugetheilt sei?
Und wenn Etwas Allen angeboren und eingewachsen sich zeigt, wie sollte man nicht glauben,
daß es durch den Willen des Herrn, der nicht schaden, sondern fürsorgen will, eingepflanzt sei? 
Als Grund nun dieses Krieges zwischen Fleisch und Geist verzeichnet der Apostel folgenden:
so daß ihr nicht thuet, was ihr nur immer wollt.“
Was also Gott zu verhüten suchte,
wofür kann Dieß anders gehalten werden, als für schädlich?
Und so ist immerhin dieser Kampf, den uns Gottes Anordnung einpflanzte,
nützlich und ruft und treibt uns in einen bessern Zustand,
während im Gegentheil ohne ihn gewiß ein verderblicher Friede folgen würde."




Die unreinen Geister - die gefallenen Engel - mögen nichts mehr als die "kampflose Kapitulation".....
Noch einmal Cassian:

-

"Man muß aber wissen, daß die unreinen Geister den Menschen auf zwei Arten gehorchen:
entweder werden sie der Heiligkeit der Gläubigen durch Gottes Gnade und Kraft unterworfen,
oder sie sind den Gottlosen,
durch deren Opfer und Zaubergesänge geschmeichelt, wie Freunden zu Willen."

-

Siehe bitte auch:
Verführungen der Welt / Versuchungen
-


zuletzt bearbeitet 08.04.2017 00:27 | nach oben springen

#94

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 21.04.2017 23:34
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Im Streben nach Vollkommenheit ist der stete innere Kampf unerlässlich und darf auch nicht aufgegeben werden.....auch wenn immer mal Niederlagen zu beklagen sind.
"Stets beginnen und immer wieder neu beginnen".....so schreibt



der hl. Josefmaria Escriva:



-

"Der Christ führt einen ständigen Krieg.
Denn in seinem Innenleben muß er stets beginnen und immer wieder neu beginnen.
Dies verhindert, daß wir hochmütig werden und uns einbilden, wir seien bereits vollkommen. Schwierigkeiten auf unserem Weg sind unvermeidlich.
Würden wir nicht auf Hindernisse stoßen, wären wir keine Menschen aus Fleisch und Blut;
immer werden wir mit Leidenschaften zu tun haben, die uns nach unten ziehen, und immer werden wir uns gegen diese mehr oder weniger heftigen Angriffe zur Wehr setzen müssen.

Es dürfte für uns nichts Neues sein, wenn wir an Leib und Seele den Stachel des Stolzes,
der Sinnlichkeit, des Neides, der Faulheit und die Neigung spüren, die Menschen um uns zu tyrannisieren.
Es ist ein altbekanntes Übel, das uns die eigene Erfahrung immer wieder bestätigt;
es ist der Ausgangspunkt und der gewohnte Hintergrund unseres inneren Wettkampfes um den Sieg, unseres Laufs zum Hause des Vaters.
Deshalb sagt uns der heilige Paulus:
Ich laufe daher, aber nicht ins Ungewisse; ich kämpfe, aber nicht wie einer, der bloße Luftstreiche ausführt, sondern ich züchtige meinen Leib und bringe ihn in Dienstbarkeit, damit ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verworfen werde (1 Kor 9, 26-27).

Der Christ kann nicht auf äußere Zeichen oder auf eine günstige innere Stimmung warten,
um diesen Kampf aufzunehmen oder durchzustehen.
Das innere Leben ist nicht Sache des Gefühls oder der Stimmung,
sondern Sache der Gnade Gottes und unseres Wollens, Sache der Liebe
.

Alle Jünger vermochten Christus am Tage seines Triumphes in Jerusalem nachzufolgen,
aber fast alle ließen Ihn im Stich zur Stunde der Schande des Kreuzes.

Um wirklich zu lieben, sind Starkmut und Treue nötig,
das Herz muß fest verankert sein in Glauben, Hoffnung und Liebe
.
Nur wer leichtfertig und oberflächlich ist, ändert launenhaft den Gegenstand seiner Liebe,
die dann aber nicht Liebe ist, sondern Befriedigung des Egoismus.
Wo Liebe ist, da ist auch vollständige Hingabe:
die Fähigkeit, sich zu schenken, die Bereitschaft zu Opfer und Verzicht.

Und gerade in dieser Hingabe, im Opfer und im Verzicht, in der Qual der Widrigkeiten finden wir Glück und Freude. Diese Freude wird uns nichts und niemand nehmen können.

In diesem Kampf aus Liebe dürfen uns Stürze nicht betrüben - selbst schwere nicht -, wenn wir reuevoll und mit guten Vorsätzen im Sakrament der Buße bei Gott unsere Zuflucht suchen.
Der Christ ist nicht krampfhaft darauf bedacht, von Gott einen tadellosen Leistungsnachweis zu erhalten.
So sehr Jesus Christus, unser Herr, ergriffen ist von der Unschuld und Treue des Johannes - als Petrus nach seinem Fall reuevoll umkehrt, wendet Er sich ihm voll Liebe wieder zu.
Jesus hat Verständnis für unsere Schwachheit und zieht uns wie über eine sanft ansteigende Ebene zu sich hin.
Er erwartet nur, daß wir uns immer wieder bemühen, täglich ein wenig höher zu kommen.

Er sucht uns auf, wie Er die beiden Jünger von Emmaus aufsuchte und sie begleitete, und wie Er den Thomas aufsuchte, ihm die offenen Wunden seiner Hände und seiner Seite zeigte und ihn aufforderte, sie mit seinen Fingern zu berühren.
Gerade weil Jesus unsere Schwachheit kennt,
wartet Er ständig darauf, daß wir zu Ihm zurückkehren".


-


zuletzt bearbeitet 22.04.2017 00:00 | nach oben springen

#95

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 22.04.2017 23:43
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !



Der hl. Franz v. Sales
hatte über 26 Jahre lang (!) mit seinem Jähzorn zu kämpfen ehe er zur
gleichsam "Sanftmut in Person" werden und uns folgenden segensreichen Rat erteilen konnte:

[[File:content.jpg|left|auto]]

Entnommen aus "Blätter zur Belehrung und Erbauung für katholische Christen:( 1835-1838)" :



-

"Nicht immer ist es Zeit, zu reden.
Der heilige Franz von Sales, das Muster evangelischer Sanftmuth,
wurde eines Tages von einem jungen aufbrausenden Menschen auf alle mögliche Weise beschimpft und beleidigt; doch der Heilige wußte sich so zu beherrschen, daß er auch nicht ein Wort darauf erwiderte.
Eine Person, die zugegen gewesen war, fragte ihn, wie er doch dazu habe stillschweigen können.
Ich habe,“ antwortete der Heilige,“
einen festen Bund geschlossen zwischen meiner Zunge und meinem Herzen.
So oft dieses aufgeregt ist, muß jene schweigen,
sobald aber mein Herz ruhig ist, darf auch meine Zunge sprechen.

Eine weise Verfahrungsart, die alle Menschen und vorzüglich jene befolgen sollten,
die von Natur aus zum Zorn und Ungestüm geneigt sind.
Dieſe würden gewiß viele Fehler vermeiden, wenn sie jene Regel des heiligen Salesius recht beachteten."

-

Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Franz v. Sales

-


zuletzt bearbeitet 23.04.2017 00:06 | nach oben springen


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