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Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Alphons Maria v. Ligouri
mit einem wichtigen Rat,
um im Streben nach Vollkommenheit nicht fehl zu gehen....
das sich stete Üben in der
- von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott -
beharrlich zu erbittenden Tugend der Geduld in Drangsal und Trübsal:
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"Lass Gott walten und nimm jedes Kreuz geduldig von ihm an.
Die Geduld ist ein Schild,
der wider alle Pein schützt, welche Verfolgung, Krankheit,
Armut und jede andere Trübsal mit sich bringen.
Wer diesen Schild nicht hat, ist allen Leiden blossgestellt.
Bitte darum Gott vor allem um diese Geduld;
denn ohne Gebet ist diese grosse Gabe niemals zu erlangen.
Bei Widerwärtigkeiten tue dir Gewalt an,
um nicht in ungeduldige Worte oder Klagen auszubrechen.
Wenn man dem Feuer den Zutritt der Luft nimmt, erlischt es von selbst!“
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Anzumerken ist noch,
dass auch die Geduld mit sich selbst geübt werden muss....
denn so der hl. Franz v. Sales:
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Haben Sie Geduld mit allen,
hauptsächlich aber mit sich selbst.
Und:
"Wollen wir nicht zu schnell Engel sein;
seien wir kleine Küken
unter dem Flügel der Mutter,
denn wir können noch nicht fliegen.
Üben wir die kleinen Tugenden,
die uns angemessen sind und nicht so glänzen."
Siehe bitte auch über das beharrliche Gebet:
Das beharrliche Gebet
Zitate des hl. Alphons Maria v. Ligouri
Zitate des hl. Alphons Maria von Liguori
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Gelobt sei Jesus Christus !
Kurz nach seiner Wahl im Jahre 2013 hat
Papst Franziskus am 7. Mai bei seiner Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta eine segensreiche Predigt über den
Weg des Erduldens gehalten.
Dieser zu beschreitende Weg,
der mitunter am meisten Schwierigkeiten bereitet und doch unabdingbar ist im Streben nach Vollkommenheit.
Gerade in der jetzigen Buß- und Fastenzeit können wir uns
gerade auch in der Tugend des Erduldens vermehrt üben:
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"„Sich in Geduld fassen:
Das ist die Straße, die Jesus uns Christen lehrt.
Es heißt nicht, traurig zu sein, nein – es geht um etwas anderes.
Es heißt, die Schwierigkeiten und Widersprüche ertragen.
Die Bibel hat dafür das griechische Wort hypomoné:
im Leben die tägliche Arbeit mit all ihren Schwierigkeiten durchstehen.
Diesen Weg hat Jesus gewählt: den Weg des Aushaltens und der Geduld.
Das ist ein Prozess des christlichen Reifens, den man nicht von einem Tag auf den anderen hinter sich bringt,
er dauert das ganze Leben. Das ist wie bei einem guten Wein..."
Mit den Schwierigkeiten kommen viele Versuchungen – etwa die, zu lamentieren:
Sieh mal, wie schlecht es mir geht.
Aber ein Christ, der sich ständig beklagt, ist kein guter Christ.
Jesus lehrt uns das stille Ertragen.
Er hat bei seinem Leiden nicht viel geredet, nur zwei oder drei Worte,
die nötig waren; doch auch das war kein trauriges Schweigen.
Ein schmerzvolles, aber kein trauriges Schweigen.
Der Weg des Erduldens lässt uns den christlichen Frieden vertiefen,
es macht uns stark in Jesus!“
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Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Franz v. Sales in einem Brief an eine seiner Schwestern
über das Ertragen von Widerwärtigkeiten:
[....]
"Geben wir uns nur recht vollständig dem Herrn hin, meine Tochter,
mitten unter all der Plage und den Wechselfällen der uns umgebenden Welt.
Wie wollen wir besser unsere Treue beweisen als bei Widerwärtigkeiten!
Ach, liebe Tochter, die Einsamkeit hat ihre Stürme, die Welt hat ihre Plage;
überall muss man guten Mut haben, da überall des Himmels Hilfe denen nahe ist,
die auf Gott vertrauen und mit Demut und Sanftmut ihn um seinen väterlichen Beistand anrufen.
Sei recht auf Deiner Hut, dass Deine Sorge nicht in Verwirrung und Unruhe ausartet.
Mag auch Dein Schifflein mitten im Sturm und Wogendrang der Geschäfte und Sorgen dahinschwanken,
richte nur immer Deinen Blick zum Himmel empor und sprich zu unserem Heilande:
O Gott, zu dir fahre und steure ich; sei du mein Führer und Leitstern!
Und dann lass mich getröstet sein, wenn wir in den Hafen werden eingelaufen sein,
wo solche Seligkeit unserer wartet,
dass wir darüber alle Mühen und Gefahren unserer Fahrt vergessen werden.
An dieses Ziel gelangen werden wir trotz all dieser Stürme,
wenn wir nur geraden Herzens, reiner Absicht, festen Mutes den Blick auf Gott gerichtet halten und auf ihn unser ganzes Vertrauen setzen.
Sollte auch die Heftigkeit des Sturmes uns mitunter ein bisschen Unruhe im Magen und Schwindel im Kopfe verursachen, so wundern wir uns nicht darüber;
suchen wir aber sobald wie möglich wieder zu Atem zu kommen und uns anzueifern,
später uns tapferer zu halten.
Ich bin versichert, Du wandelst stets an der Hand unserer heiligen Entschließungen.
Lass Dich daher durch diese kleinen Versuchungen zur Unruhe und zum Ärger,
wie sie die Menge Deiner häuslichen Geschäfte mit sich bringt, nicht außer Fassung bringen; nein, meine teure Tochter;
denn das soll Dir Anlass bieten, die teuersten und liebenswürdigsten Tugenden zu üben,
die unser Heiland uns empfohlen hat.
Glaube mir, die wahre Tugend gedeiht nicht bei äußerer Ruhe, ebensowenig wie gute Fische in den stehenden Wassern der Sümpfe.
Es lebe Jesus!
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Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Franz v. Sales über die Unterscheidung der guten von der bösen Traurigkeit:
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"Kennzeichen der guten und der bösen Traurigkeit.
Die schlimme Traurigkeit verwirrt den Geist und stürzt die Seele in Aufregung und Unruhe. Es klagt daher der König David nicht allein über Betrübnis, indem er spricht:
„Warum bist du traurig, meine Seele?”
sondern auch über Verwirrung und Beunruhigung, da er hinzufügt:
„Und warum verwirrst du mich?” (Ps. 42, 2.)
Die gute Traurigkeit hingegen belässt den Geist in tiefem Frieden und sanfter Ruhe.
Nachdem daher der Herr seinen Aposteln vorausgesagt hatte:
„Ihr werdet Trauer haben”, fügt er bei:
„Euer Herz beunruhige sich nicht und fürchte sich nicht.“ (Joh. 16, 20. 27. 33.)
„Siehe, meine bitterste Bitterkeit ist im Frieden.” (Jes. 38, 17.)
Die böse Traurigkeit fährt unerwartet nieder wie ein Hagelwetter,
schreckbar und mit großem Ungestüm, urplötzlich und ohne dass man sagen kann,
von wannen (wann) es kommt.
Denn sie hat weder Grund noch Ursache, und erst wenn sie da ist,
sucht sie allenthalben nach Vorwänden, um sich zu rechtfertigen.
Die gute Trauer dagegen schwebt leise zur Seele nieder wie ein sanfter Regen, der die Hitze der Tröstungen kühlt; immerhin hat sie vorher auch ihre Veranlassungen.
Die schlimme Traurigkeit macht mutlos und wirkt einschläfernd, betäubend und lähmend auf den Geist; sie macht, dass man die Arbeit aus den Händen sinken lässt,
wie der Psalmist sagt, und gleich Hagar das Kind unter den Baum legt und hingeht,
um zu weinen (1 Mos. 21, 15 – 16.).
Die gute Traurigkeit flößt Kraft und Mut ein;
kein gutes Vorhaben wird von ihr preisgegeben oder behindert.
Das zeigte sich an der Traurigkeit unseres Heilandes;
diese war so überaus groß, dass sie nie ihresgleichen hatte;
aber gleichwohl hielt sie ihn nicht ab, zu beten und um seine Apostel sich anzunehmen.
Auch Unsere liebe Frau, da sie ihr Kind verloren hatte, war über die Maßen betrübt;
aber dessenungeachtet suchte sie es auf mit allem Fleiße.
Ein Gleiches tat auch Magdalena, und ließ es nicht bei unnützem Jammern und Weinen bewenden.
Die böse Traurigkeit verdunkelt den Verstand, macht die Seele ratlos und raubt ihr alle Besonnenheit uns Urteilskraft.
Es zeigte sich dies bei jenen Unglücklichen, von denen der Psalmist sagt:
„Sie waren wirr und wankend wie ein Trunkener, und alle ihre Weisheit war verschlungen.“
(Ps. 106, 27.) In seiner Bestürzung streckt man rat- und planlos die Hände nach Rettung aus,
wie im Finstern tappend.
Die gute Trauer dagegen verleiht einen klaren Blick,
gießt helles Licht auf unsere Pfade; sie gibt, um mit dem Psalmensänger zu reden, die rechte Einsicht.
Die schlimme Betrübnis hindert, ja verleidet das Gebet und flößt Misstrauen ein gegen die Güte Gottes;
die gute dagegen kommt von Gott, gibt neue Zuversicht und größeres Vertrauen zu Gott und treibt an zum Gebete und zur Anrufung seiner Barmherzigkeit.
„Not und Bedrängnis verwirrten mich; aber deine Satzungen (Vorschriften) waren meine Betrachtung.” (Ps. 118, 143.)
Wer unter der Herrschaft der bösen Traurigkeit steht, wird von zahllosen leeren Schreckbildern und grundlosen Befürchtungen gequält;
es peinigt ihn die Angst und Besorgnis, von Gott verlassen,
in dessen Ungnade zu sein; es ist ihm,
als dürfe er Gott nicht mehr unter die Augen kommen und ihn um Vergebung anflehen; alles scheint sich gegen ihn und sein Heil verschworen zu haben; er kommt sich vor wie Kain, der meinte, alle, die ihn begegneten, würden ihn töten wollen.
Gegen ihn, ihn ganz allein, so meint er, sei Gott hartherzig und ewig unerbittlich,
alle übrigen Menschen seien glücklich im Vergleich zu ihm.
Es kommt dies von einem geheimen Stolze her,
der ihm einredet,
er musste frömmer und besser sein als andere und an Vollkommenheit alle übertreffen.
Kurzum, wenn solche Leute der Sache auf den Grund gehen wollen, so werden sie finden, dass sie nur deshalb aus ihrem Fehler so viel machen, weil sie aus sich selber so viel machen.
Die gute Traurigkeit dagegen denkt so:
Ich bin eine elende, verächtliche und niedrige Kreatur;
darum wird Gott sein Erbarmen an mir erweisen;
denn die Kraft wird in der Schwäche vollendet.
Keineswegs aber wundert sie sich über ihre Armseligkeit und Erbärmlichkeit.
Übrigens liegt der tiefste Grund dieses Unterschiedes zwischen der
guten und schlimmen Traurigkeit darin,
dass erstere den Heiligen Geist zum Urheber hat.
Da er unser einziger Tröster ist, so ist von keiner seiner Tätigkeiten die Liebe ausgeschlossen. Mit einem Worte, da es das wahre Gut ist, so zeigt er sich auch als solches in allem seinem Wirken. „Früchte des Geistes sind aber nach dem hl. Paulus Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Langmut.” (Gal. 5, 22.)
Im Gegenteil bringt der böse Geist, der Urheber der schlimmen Traurigkeit
– von der natürlichen Missgestimmtheit, derentwegen man eher eines Arztes als eines Theologen bedarf, rede ich hier nicht –,
mit sich Trostlosigkeit, Finsternis und Ratlosigkeit;
seine Früchte können nur sein:
Hass, Niedergeschlagenheit, Unruhe, Ärger, Ingrimm (Zorn) und gänzliche Selbstaufgabe.
Die genannten Kennzeichen der bösen Traurigkeit sind genau die nämlichen auch bei der bösen Ängstlichkeit.
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In einem Brief an die hl. Johanna Franziska von Chantal
hat der hl. Franz v. Sales
auch Ratschläge zum Umgang mit Versuchungen gegen den Glauben und die Kirche gegeben:
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"Sie ersuchen mich um Rat und Hilfe gegen die
Plage,
die ihnen der böse Feind mit seinen Versuchungen gegen den Glauben der Kirche antut, wenn ich Sie nämlich richtig verstehe.
Ich will Ihnen darüber sagen, was Gott mir eingibt.
Bei dieser Versuchung muss man sich verhalten wie bei den fleischlichen Versuchungen;
nicht streiten, durchaus nicht,
sondern es machen wie die Kinder Israels, welche die Gebeine des Osterlammes nicht zu zerbrechen versuchten, sondern sie ins Feuer warfen.
Man muss durchaus keine Antwort geben, muss vielmehr tun, als hörte man gar nicht, was der Feind sagt. Mag er draußen vor der Türe bellen, so viel er will; man muss nicht einmal rufen: Wer ist da?
„Das ist wohl gut,” werden Sie einwenden,
„aber er wird mir lästig, und sein Lärmen ist so arg, dass die drinnen sich nicht verstehen,
wenn sie miteinander plaudern.”
Das gilt gleich;
nur Geduld; man muss dann vor Gott sich niederwerfen und dort zu seinen Füßen bleiben;
er erkennt an dieser demütigen Haltung schon, dass Sie sein sind und seine Hilfe wollen, wenn Sie auch nicht reden können.
Halten Sie aber vor allem die Tür fest verschlossen und öffnen ja nicht, weder um zu sehen, wer da ist, noch um den Zudringlichen zu verjagen.
Er wird zuletzt des Schreiens schon müde werden und Sie in Frieden lassen.
„Ja, es wäre bald Zeit dazu,” entgegnen Sie.
Ich bitte Sie, suchen Sie sich das in spanischer Sprache von Pater Ribadeneira verfasste Werk „Von der Trübsal" zu verschaffen; der Pater Rektor (von Villars) wird Ihnen sagen,
wo es in französischer Übersetzung zu haben ist; lesen Sie fleißig in diesem Buche.
Nur Mut, bald wird die Stunde der Erlösung schlagen.
Wenn nur der Feind nicht eindringt, so hat es nichts zu sagen.
Es ist sogar ein gutes Zeichen, wenn er an der Türe pocht und wütet;
denn man sieht daran, dass er nicht hat, was er will.
Hätte er es, so würde er nicht mehr schreien, sondern eintreten und sich zur Ruhe setzen. Merken Sie sich das, um gegen ungegründete Gewissensbedenken geschützt zu sein
Nebst diesem Mittel empfehle ich Ihnen noch ein anderes.
Die Versuchungen gegen den Glauben gehen geradeswegs auf den Verstand los,
um ihn zum Streiten, zum Nachsinnen, zum Grübeln zu verleiten.
Wissen Sie, was Sie tun sollen, während der Feind sich anschickt, Ihren Verstand zu erstürmen? Gehen Sie durch die Tür des Willens hinaus und feuern eine tüchtige Ladung auf ihn ab.
Das heißt:
Wenn sich eine Versuchung gegen den Glauben Ihnen naht und Ihnen zuflüstert:
„aber wie ist dies möglich? es spricht doch dieses und jenes dagegen,”
so lassen Sie sich ja nicht in einen Wortstreit mit dem Feinde ein,
sondern stürzen mit aller Macht heiliger Entrüstung auf ihn los und schleudern ihm innerlich,
und wenn's sein muss, auch äußerlich mit lauter Stimme folgende oder ähnliche flammende Worte entgegen:
„Ha, elender Verräter! Du bist abgefallen von der Gemeinschaft der Engel und willst,
dass ich jene der Heiligen verlasse! Treuloser, falscher Betrüger,
du hast dem ersten Weibe den Apfel des Verderbens geboten und willst nun,
dass auch ich davon koste! Weiche von mir, Satan; es steht geschrieben:
du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen (Matth. 9, 7 – 10.).
Ich lasse mich auf keinen Streit, auf keinen Wortwechsel mit dir ein.
Eva wollte mit dir rechten (streiten), und kam zum Falle; Eva tat es, und ward verführt.
Es lebe Jesus, an den ich glaube! Es lebe die Kirche, an der ich festhalte!”
Auch an Jesus und an den Heiligen Geist müssen Sie sich mit heißem Flehen wenden,
wie er es Ihnen eingeben wird; und sogar auch an die Kirche:
„[blau]O Mutter der Kinder Gottes, niemals will ich von dir mich trennen; in deinem Schoße will ich leben und sterben.”
Ich weiß nicht, ob ich mich deutlich genug ausdrücke;
ich meine es so:
man soll durch kräftige Willensäußerung und nicht mit Vernunftbeweisen,
mit inbrünstigen Anmutungen, aber nicht mit Argumenten sich wehren.
Es ist wahr, der arme Wille ist in solchen Zeiten der Versuchung ganz trocken;
nun desto besser: seine Schläge werden dann den Feind umso schrecklicher treffen,
und wenn er sieht, dass er, statt Sie in Ihrem Fortschritte aufzuhalten,
Ihnen vielmehr Anlass zu tausend tugendsamen Anmutungen, besonders zur Beteuerung des Glaubens gibt, wird er Sie schließlich in Ruhe lassen.
[....]
Schließlich sind übrigens diese Versuchungen nur Widerwärtigkeiten wie andere auch,
und man muss sich bei dem Ausspruche der Heiligen Schrift beruhigen:
„Selig der Mann, der die Versuchung aushält; denn nachdem er bewährt befunden worden, wird er die Krone des ewigen Lebens empfangen.” (Jak. 1, 12.)
Wissen Sie, dass ich wenige Personen gekannt habe, die ohne diese Prüfung Fortschritte machten; man muss also Geduld haben.
Nach den Stürmen wird Gott Ruhe senden.
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Gelobt sei Jesus Christus !
Gerade für die im Streben nach Vollkommenheit sind die zu erklimmenden Stufen mit so manchen Widerwärtigkeiten belegt.
Der hl. Franz v. Sales in einem Brief an eine Dame über einige Grundsätze, den eingeschlagenen Weg der Gottseligkeit beharrlich weiterzugehen:
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"Annecy, den 26. April 1622.
Möge der Heilige Geist mir eingeben, was ich Ihnen schreiben soll, werteste Frau, oder vielmehr, wenn Sie wollen, teuerste Tochter!
Um auf dem Wege der Gottseligkeit zu beharren,
braucht man nur seinem Geiste
gewisse treffliche Grundwahrheiten nachdrücklich einzuprägen.
Die erste Wahrheit,
von der ich Sie durchdrungen wünsche, ist der Grundsatz des hl. Paulus:
„Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten.“ (Röm. 8, 28.)
Und wirklich, da es in Gottes Macht steht, das Böse zum Guten zu lenken,
für wen sollte er es denn tun, wenn nicht für diejenigen, die sich ohne Rückhalt ihm geschenkt haben?
Ja sogar die Sünden, vor denen uns Gott in seiner Güte bewahren wolle,
werden durch seine göttliche Vorsehung zum Besten derer gewandt, die ihm angehören.
Niemals würde David zu dieser tiefen Demut gelangt sein, wenn er nicht gesündigt hätte;
und Magdalena wurde ihren Heiland nicht so innig geliebt haben, wenn er ihr nicht so viele Sünde vergeben hätte; er hätte sie ihr aber nicht vergeben können, wenn sie dieselben nicht begangen hätte.
Sie sehen, teure Tochter, was dieser kunstreiche Meister des Erbarmens vermag;
er verwandelt unsere Armseligkeiten in Gnaden und bereitet
aus dem Schlangengifte unserer Missetaten eine heilende Arznei für unsere Seele.
Sagen Sie mir nun, ich bitte Sie,
was wird er nicht erst alles aus den Trübsalen, Mühseligkeiten und Verfolgung machen,
die man uns bereitet?
Stößt Ihnen also jemals wieder etwas Betrübendes zu, mag es kommen, woher es will,
so geben Sie Ihrer Seele die Versicherung,
wenn sie Gott recht liebe, werde sich alles zum Besten lenken.
Vermögen Sie auch nicht abzusehen, durch welche Verkettung der Umstände dies geschehen soll, so halten Sie nur desto mehr fest an der Überzeugung,
dass es geschehen wird.
Legt Gott Ihnen den Kot der Schmach auf die Augen
(Wie der Herr tat bei der Heilung des Blinden: Joh. 9, 6 - 11.), so geschieht es nur,
um Ihnen schönere Aussichten zu eröffnen und Sie vor aller Augen zu Ehren zu bringen.
Lässt Gott Sie fallen, wie er den hl. Paulus zu Boden stürzte,
so will er Sie nur zu höherer Herrlichkeit emporheben.
Der zweite Grundsatz ist:
Gott ist Ihr Vater.
Sonst würde er Ihnen nicht befehlen, zu beten:
„Vater unser, der du bist im Himmel.”
Was haben Sie aber als Kind eines solchen Vaters zu fürchten, ohne dessen Willen nicht einmal ein Haar von Ihrem Haupte fällt? (Luk. 21, 18.)
Wunder muss es nehmen, dass wir als Kinder eines solchen Vaters noch eine andere Sorge kennen als die, ihn recht zu lieben und ihm mit aller Treue zu dienen.
Sorgen Sie daher für Ihre eigene Person und für Ihre Familie nur,
insoweit Gott es will, und nicht mehr;
denn dann werden Sie sehen, dass er die Sorge für Sie übernimmt.
„Denke an mich," sprach er zu der hl. Katharina von Siena, deren Fest wir heute feiern,
„und ich werde an dich denken.”
„O ewiger Vater,” spricht der Weise, „deine Vorsehung regiert alles.” (Weish. 14, 3.)
Der dritte Grundsatz,
an den Sie sich halten sollen, ist der, den der Herr seine Apostel gelehrt hat:
„Woran hat es euch gemangelt?”
Sehen Sie, liebe Tochter, unser Heiland hatte seine Apostel da und dorthin geschickt ohne Geld, ohne Stab, ohne Schuhe, ohne Reisetasche, bloß mit einem Leibrock angetan,
und sprach dann nachher zu ihnen:
„Als ich euch also fortgeschickt habe, hat es euch an etwas gemangelt?”
Und sie erwiderten: „Nein!” (Luk. 22, 35.)
Nun denn, meine Tochter, wann immer Sie in Trübsal waren, selbst zur Zeit,
als Sie noch nicht so viel Vertrauen auf Gott hatten, sind Sie etwa zugrunde gegangen in der Trübsal?
Sie müssen sagen: Nein.
Warum sollte Ihnen also den weiteren Widerwärtigkeiten gegenüber der Mut sinken?
Gott hat Sie bisher nicht verlassen;
wie sollte er jetzt Sie verlassen, da Sie mehr als je ihm angehören ?
Machen Sie sich keine Sorge wegen eines künftigen Übels auf dieser Welt;
denn vielleicht kommt es gar nicht, und sollte es auch kommen,
so wird auf alle Fälle Gott Sie stärken.
Er befahl dem hl. Petrus, über die Wasserwogen hin zu wandeln;
als dieser aber den Wind und den Sturm sah, geriet er in Furcht, und die Furcht bewirkte,
dass er zu sinken begann. Da rief er seinen Meister um Hilfe an, und dieser sprach zu ihm: „Kleingläubiger warum hast du gezweifelt?”
Alsdann streckte er die Hand aus und brachte ihn in Sicherheit (Matth. 14, 28 - 31.).
Heißt also Gott auch Sie wandeln auf den Fluten der Trübsal, so zweifeln Sie nicht,
zagen Sie nicht; Gott ist mit Ihnen; seien Sie guten Mutes, Sie werden gerettet werden.
Der vierte Grundsatz
ist der Gedanke an die Ewigkeit.
Es liegt wenig daran, was ich während dieser vergänglichen Augenblicke bin,
wenn ich nur ewig in der Herrlichkeit meines Gottes bin.
Meine Tochter,
wir gehen der Ewigkeit entgegen, fast stehen wir schon mit einem Fuße auf der Schwelle derselben.
Wenn sie nur eine glückliche für uns ist, was liegt dann daran, ob diese flüchtigen Augenblicke voll Leid für uns waren?
Ist es möglich zu wissen, dass unsere Leiden, die nur drei oder vier Tage dauern, uns so viel himmlische Tröstung verschaffen, und sie dennoch nicht ertragen zu wollen?
„Was nicht kann für ewig sein, Ist nur alles leerer Schein.”
Der fünfte Grundsatz
ist der Wahlspruch des Apostels:
„Es sei ferne von mir, mich zu rühmen, außer im Kreuze meines Jesus.“ (Gal. 6, 14.)
Pflanzen Sie Jesus Christus den Gekreuzigten in Ihr Herz,
und alles Kreuz dieser Welt wird Ihnen wie Rosen erscheinen.
Wer mit den Dornen der Krone unseres Herrn verwundet ist,
empfindet kaum noch einen anderen Stich."
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Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Franz v. Sales
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