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RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 06.03.2019 23:59von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber Sel
Es freut mich, dass Dir der Beitrag zugesagt hat.
In der heutigen von der menschlichen Hybris geprägten Zeit der christuslosen Nacht dürften die folgenden Wort von Hw Romano Guardini aus dem Jahre 1922 besonders schmerzlich erscheinen:
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einmal wird aus blühendem Leben Asche.
Aus der starken Gestalt wird ein schütteres Häufchen Staub, das jeder Wind zerweht.
Aus den leuchtenden Farben grauliches Mehl.
Aus dem warm schwellenden, fühlenden Leben kärgliche Erde; weniger als Erde: Asche! Auch uns geht es so …
Denke daran, Mensch: Staub bist du,und zu Staub kehrst du zurück! … Vergänglichkeit –
das ist es, was die Asche spricht. Unsere Vergänglichkeit – nicht die der Anderen, meine! Mein Vergehen spricht zu mir, wenn der Priester am Beginn der
Fastenzeit mir mit der Asche der einst frisch blühenden Zweige vom vorjährigen Palmsonntag das Kreuz auf die Stirne schreibt:
Memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris!
Alles wird zu Asche.
Mein Haus, mein Gewand und Gerät und Geld; Acker, Wiese und Wald. Der Hund und
das Tier im Stall. Die Hand, mit der ich schreibe, das lesende Auge, mein ganzer
Leib. Die Menschen, die ich geliebt, die Menschen, die ich gehasst, und die Menschen, die ich gefürchtet habe. Was mir auf Erden groß erschienen ist, und was klein – alles Asche.
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 09.03.2019 22:56von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Zum Ersten Fastensonntag -"Invocabit" -:
Mit den Worten im "Introitus"aus dem 90. Psalm
"Invocabit me" - "Er ruft mich an" - beginnt die hl. Messe dieses Sonntages.
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Invocabit me, et ego exaudiam eum:
er ruft Mich an und Ich erhöre ihn
-
Dazu der hl. Josefmaria Escriva (1902-1975:
-
"Invocabit me et ego exaudiam eum, lesen wir in der Liturgie dieses Sonntags (Ps 90,15 {Introitus der heiligen Messe]):
Wenn ihr zu mir ruft, werde ich euch erhören, sagt der Herr.
Betrachtet die Sorge des Herrn um uns:
Er ist immer bereit, uns zu erhören, Er ist immer offen für das Wort des Menschen.
Er ist immer für uns da, aber besonders jetzt, da unser Herz willig ist und entschlossen, sich zu läutern, wird Er die Bitten eines zerknirschten und demütigen Herzens (Ps 50,19) nicht verschmähen.
Er erhört uns, um dann einzugreifen, sich in unser Leben einzumischen,
uns vom Bösen zu befreien und mit Gutem zu überhäufen: Eripiam eum et glorificabo eum (Ps 90,15 [Introitus der heiligen Messe]),
sagt Er vom Menschen, ich will ihn befreien und verherrlichen.
Hoffnung also auf die Herrlichkeit:
wieder stehen wir hier, wie schon so oft, am Beginn jenes inneren Weges, der das geistliche Leben ist.
Die Hoffnung auf diese Verherrlichung festigt unseren Glauben und entzündet unsere Liebe. Die drei göttlichen Tugenden, die uns unserem Vater Gott ähnlich machen, beginnen sich auf diese Art zu entfalten."
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Die Gnadenströme durch das hl. Sakrament der Busse, der hl. Beichte:
Lossprechung von den Sünden (9)
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
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EINFÜHRUNG
Stationskirche: St. Johann im Lateran
1. Kl. – Farbe violett
Mit diesem Sonntag begann ursprünglich die Fastenzeit (vgl. die Secreta).
Er gilt als einer der wichtigsten Tage des Kirchenjahres und erscheint nach dem Aschermittwoch wie ein zweites Eingangstor in die große Zeit der Buße.
Deshalb ist zu Rom schon seit der Mitte des 4. Jahrhunderts Statio in der Haupt- und Mutterkirche, in St. Johann im Lateran, die eigentlich Kirche des allerheiligsten Erlösers heißt.
Wir ziehen im Geiste an der Seite der Katechumenen nach dem Lateran und denken an die Auferstehung zum neuen Leben (Taufe), die an den Katechumenen in der Taufkirche der Lateranbasilika während der hl. Osternacht zur Wirklichkeit werden soll.
Für unsre Tauf- und Lebenserneuerung gibt uns Paulus Weisungen in der Epistel.
Der Kampf gilt der Fleischeslust, der Hoffart des Lebens und der Augenlust; dazu mahnt uns das Beispiel, das uns der Heiland in seinem Kampfe gegen Satan gibt (Evang.).
Wir gehen vertrauensvoll in diesen Kampf: Gottes Engel geleiten uns (Grad., Tractus),
Christus selbst kämpft mit uns und in uns, seinen Gliedern, und wendet uns vom Altare in der hl. Kommunion die Gnaden und wirksamen Kräfte zu, die er in seinem Kreuzesopfer verdient hat (Comm.).
Die griechischen Buchstaben auf dem Schild der Initiale des Introitus bedeuten:
Jesus Christos nika = Jesus Christus siegt.
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Die hl. Messe gemäss der überlieferten - alten - Liturgieordnung:
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http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...aso1/node1.html
Zur Fastenzeit einige Gedanken vom
Benediktinerpater Dom Propster Gueranger[/blau] (1805-1875):
-
Vierzig Tage der Buße sind wohl unbedeutend für ein ganzes Leben, in welchem wir Christus fremd geblieben sind.
Aber selbst diese vierzig Tage würden allzu schwer auf unserer Weichlichkeit lasten,
wenn der Heiland nicht selbst käme, um dieselben mit uns zuzubringen.
Seien wir jedoch sicher, er kommt!
Während dieser heilsamen Zeit betet er mit uns, fastet er mit uns, übt er alle Werke der Barmherzigkeit mit uns.
War er nicht selbst der erste, der diese vierzigtägige Sühne vollzog?
Fassen wir Mut, und wenn uns gleichwohl die Schwäche übermannt,
nahen wir uns ihm, gleich dem Kranken, wovon wir eben gehört.
Schon die Berührung seiner Kleidungsstücke reichte hin, denen die Gesundheit zu geben, welche dieselbe verloren hatten;
um wie viel mehr werden wir erlangen, wenn wir im heiligsten Sakramente ihn selbst empfangen.
Eilen wir zu ihm, und das göttliche Leben, dessen Keim bereits in uns liegt,
wird sich mehr und mehr entfalten;
die Tatkraft aber, die in unseren Herzen nachzulassen begann, wird auf’s Neue erwachen und wachsen.»
-
Noch eine Anmerkung:
In der Fastenzeit sind die Sonntage keine Fastentage!
Daher beträgt die Fastenzeit auch nur 40 Tage statt deren 46 !
Siehe bitte hier:
Schon gewusst ? - Warum beträgt die Fastenzeit 40 Tage ?
-
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 10.03.2019 23:50von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Der hl. Peter Julian Eymard über die Fastenzeit:
-
Nun stehen wir in der Fastenzeit.
Die Buße ist ein wahres Charakteristikum der christlichen Religion.
Wo Jesus Christus ist, befindet sich die Kirche; und wo die Kirche ist, befindet sich der Geist der Buße.
Das ganze Leben Jesu Christi bestand in einer einzigen Buße:
es war eine beständige Kreuzigung.
Auch die katholische Kirche hat die Bußpraxis immer gelehrt und gefordert.
[....]
Die Protestanten sagen:
Christus hat uns gänzlich und vollends losgekauft, folglich haben wir es nicht nötig, Buße zu tun.
Sie fördern den Sensualismus, das weltliche Leben und den Stolz.
Die Grundlage der katholischen Religion ist die Buße,
weil ihr Fundament der Kalvarienberg ist, und weil ohne Kalvarienberg die christliche Religion nicht existiert.
[....]
Man hat nur zu einem solchen Menschen ein wirkliches Vertrauen und öffnet ihm das Herz,
wenn dieser Mensch abgetötet ist.
Sind es nicht die Sünden der Sinnlichkeit, die ihr am meisten bedauert?
Dies ist ein augenscheinlicher Beweis, dass die Abtötung, welche unsere Sinne durch ihre Beherrschung mittels unseres Willens zur Ruhe bringt, eine der wichtigsten Tugenden ist.
Ich bin mir klar, dass die Buße etwas kostet.
Aber wäre sie ohne dies eine Tugend?
Wollt ihr den Wert der Buße abschätzen?
Überlegt, dass unser Herr, unser Vorbild, sie in einer ununterbrochenen Weise und in allen Bereichen geübt hat.
Niemals hat er dem natürlichen Wohlbefinden und den Bequemlichkeiten seines Leibes Befriedigung gewährt; immer hat er in der Armut gelebt.
Es ist so schwer, rein zu bleiben, wenn man alles wunschgemäß zur Verfügung hat!
Darum hat unser Herr ständig ein hartes und nüchternes Leben geführt.
Er hat nicht nur an seinem Leib gelitten, sondern auch in seiner Seele,
was sehr viel härter ist.
Es gibt sehr wenige, welche die Kraft haben, die inneren Leiden durchzustehen;
denn wenn die Seele einwilligt, innerlich zu leiden, stimmt sie zu, auf alles zu verzichten, selbst auf das Erlaubte;
sie ist bereit, alles aus Gottes Hand anzunehmen und Genugtuung weder durch ihre Freunde noch durch Gott selbst zu erfahren.
Das ist Heiligkeit.
Und zudem hat Jesus Christus nicht nur auf dem Kreuz gelitten.
Dort hat er nur drei Stunden gehangen.
Sein ganzes Leben lang war ihm dieser Gedanken des Kalvarienberges gegenwärtig und warf seine Schatten über die selbst berechtigten Freuden, die er verkostet hat.
So sprach er oft davon, sein Geist war alle Tage ans Kreuz geheftet,
noch bevor sein Leib daran angenagelt wurde.
Es mußte wohl so sein, damit er in Wahrheit sagen konnte:
"Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst, er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach"
[....]
Welches sind aber die Gründe dieser Verhaltensweise unseres Herrn?
- Das Leiden ist an sich nicht erstrebenswert, und Gott befiehlt uns nicht, es auf diese Weise zu lieben.
Liebt es denn eine Mutter, ihr Kind zu strafen?
Man kann nur lieben, was liebenswert ist, weil nur dies in irgendeiner Weise an den Vollkommenheiten Gottes teilnimmt.
Nun ist das Leiden nur ein Fehlen des Guten, ein Verlust.
Es könnte nicht über unsere Liebe gebieten.
Trotzdem muß das Leiden begründet sein, da unser Herr uns aufträgt, das Leiden zu tragen. Diese Gründe sind folgende:
- Wir sind Sünder und müssen daher in dieser oder in der anderen Welt bestraft werden.
Es liegt eine zu bezahlende Schuld vor; und
man heiligt sich nur, wenn man diese Schuld begleicht.
[....]
Seht ihr, wie groß die Barmherzigkeit Gottes ist!
Wollt ihr nicht die Buße auf euch nehmen, welche seine Gerechtigkeit fordert?
Er schickt euch Prüfungen, Krankheiten, innere und äußere Leiden,
welche auf dieser Welt die schuldig gewordenen Fähigkeiten bestraft.
Wenn ihr leidet, so beklagt euch also nicht darüber.
Bittet nicht, geduldet und preisgünstig behandelt zu werden wie Leute in der Miete!
Es handelt sich um wirkliche Schulden, die ihr bezahlen müßt.
Es ist eure strikte Pflicht, die ihr erfüllt."
[....]
-
Der zweite Teil folgt....
-
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 11.03.2019 07:39von benedikt • 3.365 Beiträge
Danke, lieber Aquila!
Zitat: Die Grundlage der katholischen Religion ist die Buße, Zitatende,
Ich dachte immer, die Grundlae der katholischen Religion sei die LIEBE?
Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir die Gnade Gottes. benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
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