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RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 04.03.2017 22:54von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Zum Ersten Fastensonntag -"Invocabit" -:
Mit den Worten im "Introitus"aus dem 90. Psalm
"Invocabit me" - "Er ruft mich an" - beginnt die hl. Messe dieses Sonntages.
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Invocabit me, et ego exaudiam eum:
er ruft Mich an und Ich erhöre ihn
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Aus dem Schott-Messbuch 1962:
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EINFÜHRUNG
Stationskirche: St. Johann im Lateran
1. Kl. – Farbe violett
Mit diesem Sonntag begann ursprünglich die Fastenzeit (vgl. die Secreta).
Er gilt als einer der wichtigsten Tage des Kirchenjahres und erscheint nach dem Aschermittwoch wie ein zweites Eingangstor in die große Zeit der Buße.
Deshalb ist zu Rom schon seit der Mitte des 4. Jahrhunderts Statio in der Haupt- und Mutterkirche, in St. Johann im Lateran, die eigentlich Kirche des allerheiligsten Erlösers heißt.
Wir ziehen im Geiste an der Seite der Katechumenen nach dem Lateran und denken an die Auferstehung zum neuen Leben (Taufe), die an den Katechumenen in der Taufkirche der Lateranbasilika während der hl. Osternacht zur Wirklichkeit werden soll.
Für unsre Tauf- und Lebenserneuerung gibt uns Paulus Weisungen in der Epistel.
Der Kampf gilt der Fleischeslust, der Hoffart des Lebens und der Augenlust; dazu mahnt uns das Beispiel, das uns der Heiland in seinem Kampfe gegen Satan gibt (Evang.).
Wir gehen vertrauensvoll in diesen Kampf: Gottes Engel geleiten uns (Grad., Tractus),
Christus selbst kämpft mit uns und in uns, seinen Gliedern, und wendet uns vom Altare in der hl. Kommunion die Gnaden und wirksamen Kräfte zu, die er in seinem Kreuzesopfer verdient hat (Comm.).
Die griechischen Buchstaben auf dem Schild der Initiale des Introitus bedeuten:
Jesus Christos nika = Jesus Christus siegt.
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Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...aso1/node1.html
Zur Fastenzeit einige Gedanken vom
Benediktinerpater Dom Propster Gueranger (1805-1875):
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Vierzig Tage der Buße sind wohl unbedeutend für ein ganzes Leben, in welchem wir Christus fremd geblieben sind.
Aber selbst diese vierzig Tage würden allzu schwer auf unserer Weichlichkeit lasten,
wenn der Heiland nicht selbst käme, um dieselben mit uns zuzubringen.
Seien wir jedoch sicher, er kommt!
Während dieser heilsamen Zeit betet er mit uns, fastet er mit uns, übt er alle Werke der Barmherzigkeit mit uns.
War er nicht selbst der erste, der diese vierzigtägige Sühne vollzog?
Fassen wir Mut, und wenn uns gleichwohl die Schwäche übermannt,
nahen wir uns ihm, gleich dem Kranken, wovon wir eben gehört.
Schon die Berührung seiner Kleidungsstücke reichte hin, denen die Gesundheit zu geben, welche dieselbe verloren hatten;
um wie viel mehr werden wir erlangen, wenn wir im heiligsten Sakramente ihn selbst empfangen.
Eilen wir zu ihm, und das göttliche Leben, dessen Keim bereits in uns liegt,
wird sich mehr und mehr entfalten;
die Tatkraft aber, die in unseren Herzen nachzulassen begann, wird auf’s Neue erwachen und wachsen.»
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RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 05.03.2017 07:17von Andi • 1.077 Beiträge
40 Tage Fastenzeit ? Auf verzichten kann sich das wohl bei vielen nicht mehr beziehen. Dann schon eher auf Buße und geistliche Umkehr.
Für Millionen Deutsche und auch in anderen Ländern in Europa ist in der Realität 365 Tage Fastenzeit.
Armut in Deutschland: Hunderttausenden Deutschen wurde der Strom abgestellt
Kein Licht, keine Heizung, kein warmes Wasser, kein Kochen, in der Wohnung breitet sich ein Hauch von Mittelalter aus, der Strom ist abgeklemmt. So erging es mehr als 331.000 Haushalten in Deutschland, denen zuletzt binnen eines Jahres der Strom abgestellt wurde. Während Sonnenkönige und Windbarone Milliarden Euro an Subventionen abschöpfen, Deutschland als EU-Stromexportmeister so viel Energie ins Ausland verkauft wie nie zuvor, ist der Strom für die Armen nicht mehr bezahlbar.
Focus Online vom 02.03.2017:
Armut in Deutschland hat viele Gesichter. Die Betroffenen können sich viele selbstverständliche Dinge einfach nicht leisten. Besonders bitter ist es, wenn der Strom gesperrt wird: Schicksal Hunderttausender Deutscher.
Mehr als 331.000 Menschen in ganz Deutschland wurden zuletzt innerhalb eines Jahres der Strom gesperrt, mehr als 6,2 Millionen Mal wurden Stromsperrungen angedroht. Die Höhe der Forderung der Grundversorger an die Betroffenen zum Zeitpunkt der Androhung lagen bei 119 Euro im Durchschnitt. Zudem gab es 2015 in rund 44.000 Fällen Sperrungen von Gas.
Stromsperrungen gelten als Folge von Armut in Deutschland. der Anteil der durch Armut gefährdeten Menschen in Deutschland beträgt je nach Datenquelle zwischen 15,7 und 16,7 Prozent, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht. Experten meinen, die offiziellen Zahlen spiegeln die Wirklichkeit nicht richtig wieder. Besonders in Großstädten sei das Ausmaß noch viel größer. Betroffen sind oft Hartz-IV-Bezieher.
Ohne Strom auszukommen, bringt Menschen, die eine Schieflage haben, völlig aus dem Gleis“, sagt Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale in Mainz. Wenn es abends dunkel wird, bringen oft nur noch Kerzen Licht in die Wohnung. Der Hauptgrund für das Abschalten des Stroms ist laut Weinreuter, dass der bei Hartz IV dafür vorgesehene Anteil angesichts der gestiegenen Energiekosten schlicht nicht reiche.
Während Angela Merkel es sich gut gehen lässt …
… schon nach der Wahl im Herbst werden wir ALLE in bitterer Armut leben. Und das wegen dieser 3 schrecklichen Merkel-Lügen! Watergate.tv hat die schockierende Wahrheit jetzt enthüllt. Sie werden nicht glauben, wie einfach es für Politiker ist, Ihnen das Geld aus den Taschen zu ziehen!
https://politikstube.com/armut-in-deutsc...rom-abgestellt/
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 05.03.2017 22:21von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber Andi
Ich denke, dass die Thematik der Armut nicht einer einheitlichen Schablone gemäss abgehandelt werden kann.
So wie Menschen ohne eigenes Dazutun in finanzielle und somit existenzielle Schwierigkeiten geraten können,
so ist es auch unbestritten, dass bei einer Vielzahl von Menschen ihre existenzielle Not,
- die immer auch mit seelischer Not einhergeht -
mit ihrer vorigen oder aktuellen Lebensführung bzw. ihrer Lebensausrichtung zu tun hat.
Hier hat die Fastenzeit, ja das Glaubensleben überhaupt mehrheitlich kaum bis keine Bedeutung.....
Alleine wirtschaftliche Armut wird gleichgesetzt mit Lebensverdruss.
Die damit einhergehende seelische Not wird völlig ausgeblendet.
Der Kreislauf der wirtschaftlichen Armut mag hin und wieder "autark" durchbrochen werden können.....
nicht aber derjenige der seelischen Armut !
Erst wenn diese wieder durch den wahren Glauben bereichert wird und somit die Seele ihre im wörtlichsten Sinne not-wendige Heilung erfährt,
sie gleichsam wiederbelebt wird,
erst dann öffnen sich auch wieder bis anhin ungedachte und ungeahnte Türen.
Auch wird die Armut so durch die Fastenzeit in einem im wörtlichsten Sinne neuem Licht gesehen.
Weiter ist eine gleichsam "Ausrottung der Armut" (Zitat Papst Franziskus) nicht nur illusorisch
sondern
geht auch nicht konform mit den Worten unseres Herrn und Gottes Jesus Christus.
Ja, mehr noch....
unser Herr mahnt gar dazu,
das Ansinnen der Linderung der Armut nicht gleichsam vor die Gottesverehrung zu stellen.
-
Mt 26,8
Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem, wohlriechendem Öl zu ihm und goss es über sein Haar.
Mt 26,8
Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu diese Verschwendung?
Mt 26, 9
Man hätte das Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können.
Mt 26,10
Jesus bemerkte ihren Unwillen und sagte zu ihnen: Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.
Mt 26,11
Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer.
Mt 26,12
Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.
Mt 26,13
Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.
-
Auch heute haben wir die unermessliche Gnade,
unsern Herrn immer unter uns zu wissen.....in Gestalt von Brot und Wein.
In der hl. Hostie empfangen wir
den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Christi
Im Tabernakel
dürfen und sollen wir den gegenwärtigen Herrn
denn auch stets in demütiger Dankbarkeit anbeten und lobpreisen.
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat uns
kein "Paradies auf Erden " verheissen....
"ohne Armut" etwa....(vielmehr dient uns die Armut Anderer zur Übung der Tugenden.)
sondern
uns angewiesen
zunächst Sein Reich zu suchen....
danach wird uns auch alles Andere dazugegeben.
"Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles Andere wird euch hinzugegeben“( Mt 6,33)
Ich werde an anderer Stelle einen interessanten Artikel über die Kernausrichtung des hl. Evangeliums posten....
und diese ist wie wir wissen nicht die " soziale Gerechtigkeit" !
Freundliche Grüsse und Gottes Segen.
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 06.03.2017 00:18von Andi • 1.077 Beiträge
Lieber Aquila,
ich weiß jetzt nicht ob mich vielleicht mißverstanden hast oder ich habe mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt.
Ich erinnere mich an eine Predigt vor ein oder zwei Jahren als der Pfarrer mal sagte man solle doch in der Fastenzeit auf den einen oder anderen Luxus verzichten. Ich dachte mir noch "redet der von sich selber oder wen meint er"? Er redete gerade so als würden die meisten Menschen im Luxus leben.
Aber egal - du schreibst das die existenzielle Not mit ihrer vorigen oder aktuellen Lebensführung bzw. ihrer Lebensausrichtung zu tun hat. Also selber Schuld sozusagen. Der Meinung bin ich nicht angesichts der Nidriglöhne teurer Mieten und und und..
Auch wenn die Seele wieder durch den wahren Glauben wieder bereichert wird öffnen sich noch lange keine ungedachte und ungeahnte Türen wie du schreibst denn die meisten Armen bleiben arm bis zum Ende.
Die Armut ist auch manchmal da um die Menschen nicht Stolz werden zu lassen und wie man weiß fragen die Reichen so gut wie nie nach Gott. Der andere Teil deines Beitrages stimmt wieder wenn du sagst das Jesus Christus uns kein Paradies auf Erden versprochen hat. Die hl.Bernadette Soubirous,Lazarus und viele Andere waren auch bettelarm. Auf Bergoglio will ich schon garnicht eingehen und deinen Bibeltext nehme ich eher wenn der Vorwurf wegen dem "Reichtum der Kirche" von den Kirchengegnern kommt.
Der letzte Satz : "Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles Andere wird euch hinzugegeben“( Mt 6,33) Der Satz trifft auf Hiob gut zu der hernach noch mehr hatte als zuvor aber auf die Mehrzahl der Heiligen die wirklich nach dem Reich Gottes getrachtet haben wohl nicht.
Vielleicht meinen wir ja das gleiche nur unter anderen Blickwinkeln. Wenn die Armut von Gott gewollt ist dann ist es halt so aber die Reichen die das verursacht haben in ihrer Gier nicht zu erwähnen und die Schuld der Armut den Armen selbst zuzuschreiben soll uns auch ferne liegen.
Gruß Andreas
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
RE: Aschermittwoch / Fastenzeit
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 06.03.2017 21:22von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber Andi
Die Thematik der Armut wäre sicherlich ein eigenes Thema wert.
Hier an dieser Stelle - im Thread über die Fastenzeit - will ich nur noch kurz einige Gedanken anfügen.
Wenn wir wie hier nicht von der Armut in der Dritten Welt sondern von jener in den "Wohlstandsländer" sprechen, so ist diese eben nicht "homogen" sondern zeigt viele Facetten.
Die ohne eigenes Dazutun / Verschulden erfahrene Armut habe ich denn auch explizit hervorgehoben.
Nun ist es aber auch so, dass nicht Wenige der aktuell Armutsbetroffenen vorher einen alleine dieseitsbezogenen, konsum- und spassausgerichteten Lebensentwurf gelebt haben bzw. weiter an diesem festhalten und somit auch ihre finanziellen Verhältnisse überschreiten.
So kann bei bestem Willen eine Mitschuld nicht ausgeschlossen werden.
Ebensowenig können sich Jene, die sich jahrelang Süchten und ungeordneten Leidenschaften hingegeben haben und denen somit nach und nach gleichsam der Boden unter den Füssen entzogen wurde, der Mitverantwortung an ihrer jetzigen Situation entziehen.
Ein Mensch, der unentwegt nur darauf bedacht ist, es sich "gut gehen zu lassen" bzw. "noch besser gehen zu lassen" und somit auch neidvoll auf "die da oben" oder auf "die, denen es besser geht" schielt, verliert den Blick auf das wesentliche im Leben und kann denn auch den Sinn von Leid und Armut nicht einmal ansatzweise erfassen.
Freiwilliger Verzicht ist ihm denn auch undenkbar.
Wenn nun aber unfreiwilliger Verzicht nicht mehr abzuwenden ist, dann bleiben zwei Möglichkeiten:
An der Situation verzweifeln, klagen und schimpfen und somit auch die Seele weiter verarmen lassen
oder
diese Realität akzeptieren und gleichzeitig in sich zu gehen....
zu fragen nach dem "Weshalb" und "Wozu"....
und darin liegt die Möglichkeit des Auffindens des kostbaren vergrabenen Schatzes....
(Siehe das Gleichnis Mt 13,44-46)des seelenheilenden wahren Glaubens.
Wenn ich von sich öffnenden Türen spreche, dann nicht im Sinne von plötzlichem wirtschaftlichen Wohlergehen sondern vielmehr im Sinne der Auseinandersetzung mit dem Zustand der Armut als Fundament zur Heilung der Seele.
Vergessen wir auch nicht, dass es oft eine schuldhaftes Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben ist, welche sich mit Nicht-wissen-Wollen verbindet, um nicht umkehren zu müssen und das Gewissen leichter betäuben zu können.
Der Irrweg wird besiegelt, Aberglaube und Unglaube wuchern häufig und zeitigen oft seelische "Abstürze", die per se um ein Vielfaches schlimmer sind als die möglicherweise nachfolgenden materiellen.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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