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#1

Aschermittwoch / Fastenzeit

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 01.03.2014 22:39
von Aquila • 7.062 Beiträge

Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit.

Siehe dazu bitte auch:

blog-e4146-Warum-betraegt-die-Fastenzeit-Tage.html

Bei der
Spendung des Aschenkreuzes spricht der hw Priester:
( das Aschenkreuz wird heute meist auch am darauffolgenden Sonntag noch einmal für alle jene gespendet, die heute, am Aschermittwoch, dieses nicht empfangen konnten )



Memento, homo, quia pulvis est et in pulverem revertis!
Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst
!



Es ist eine Anknüpfung an die Worte aus der Heiligen Schrift:(Genesis 3, 19).
-

Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen.
Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück“



Die Fastenzeit ruft in erster Linie zur

U m k e h r

auf....

zur Reue über die begangenen Sünden und zur Abkehr von der Sünde....zur UMKEHR !

Zur inneren Läuterung
einhergehend mit der sakramentalen Gnadenfülle der hl. Beichte und der hl. Kommunion.


Papst Benedikt XVI. anlässlich einer Predigt bei der Aschermittwochsliturgie,
21. Februar 2007:
-

Innere Läuterung

Das Fasten, zu dem uns die Kirche in dieser intensiven Zeit einlädt,
geschieht natürlich nicht aus Beweggründen körperlicher oder ästhetischer Natur,
sondern es entspringt einem dem Menschen eigenen Bedürfnis nach innerer Läuterung,
die ihn von der vergiftenden Verschmutzung durch die Sünde und das Böse befreit,
die ihn erzieht zu jenem gesunden Verzicht,
der den Gläubigen frei macht von der Sklaverei des eigenen Ich;
die ihn aufmerksamer und verfügbarer macht für das Hören auf Gott und den Dienst an den Brüdern.
Aus diesem Grund werden das Fasten und die anderen Praktiken der Fastenzeit von der christlichen Tradition
als geistliche Waffen zum Kampf gegen das Böse, gegen die schlechten Leidenschaften und die Laster betrachtet.

-

So spricht der HERR:

"So wahr ich lebe, ich will nicht den Tod des Sünders sondern dass er sich bekehre und lebe"
-

Noch einige sehr schöne Gedanken zur Fastenzeit
von Hw Pater W. Hähnchen:
-

Die ernsteste und heiligste Zeit des Jahres, die Fastenzeit,
erinnert uns an das Beispiel des Erlösers, der vierzig Tag lang fastete.

Die Zahl vierzig ist in der Sprache der heiligen Schrift die heilige Zahl der Buße.

Wenn der Herr im Alten Bund die Menschen für ihre Sünden strafen wollte,
so schickte Er eine vierzigtägige, ja sogar einmal eine vierzigjährige Züchtigung,
wie z.B. bei der Sintflut, wo es vierzig Tage regnete,
oder bei der 40jährigen Wanderung des jüdischen Volkes durch die Wüste.
Diese vierzigtägige Bußzeit erinnert uns aber auch daran,
dass ein so großes Fest wie die Auferstehung unseres Herrn einer außergewöhnlichen Vorbereitung bedarf.

Im Alten Bund verlangte Gott mehrmals,
wenn Er besondere Wohltaten spenden wollte, eine vierzigtägige Vorbereitung:
Bevor z. B. Moses auf dem Berge Sinai und der Prophet Elias auf dem Berge Horeb dem Herrn nahen durften, mussten sie vierzig Tage fasten.

So sollte auch wir das Hauptziel der Fastenzeit,
uns aus dem Grabe der Sünde zu erheben,
zu erreichen suchen und uns auf eine möglichst würdigen fruchtbaren Empfang der heiligen Osterkommunion vorbereiten.
Bedenken wir zum Fasten noch Folgendes:

1. Das Fasten heilt unsere Seele


Es ist ein allgemeines Gesetz, gültig im Himmel und auf der Erde:
Zahle, was du schuldig bist!
Haben wir Unrecht getan, so müssen wir es wieder gut machen.
Wenn wir die Gott zugefügte Beleidigung an uns selber strafen,
durch Fasten und Abtötung, so hat Gott uns verheißen,
dass Er ein zerknirschtes Herz nicht verschmäht, dass Er um dieser Busse willen
uns verzeihen will.

2. Das Fasten bewahrt uns vor der Sünde


"Tut Buße" sagt uns der Herr, und diese Buße besteht zunächst darin,
dass jeder Mensch sich ganz – mit Leib und Seele
von den Geschöpfen zum Schöpfer, vom Irdischen zum Himmlischen wende,
dass er mit der Seele bete und mit dem Leib faste.
Adam und Eva wollten nicht „fasten“,
sich nicht der verbotenen Speise enthalten und so kam großes Elend über sie;
die sündigen Niniviten dagegen wurden nach freiwilliger 40-tägiger Buße vor dem
Verderben bewahrt.

3. Das Fasten fördert die Tugend

Wir spüren in uns einen zweifachen Drang bzw. Zug:
- der eine hebt uns empor zu Gott, zum Ewigen, - der andere reißt uns abwärts,
zur Erde, zum Vergänglichen.
Je mehr wir durch Fasten den Zug nach unten schwächen und zurückhalten,
desto freier und kräftiger wird der Zug nach oben.

Der heilige Kirchenlehrer Chrysologus sagt sehr treffend:

Das Fasten
ist der Tod der Laster, das Leben der Tugend, der Friede für den Körper, die Zierde der Glieder, der Schmuck des Benehmens, die Stärkung des Gemütes, die Kraft der Seele, die Schutzmauer der Keuschheit, die Festigung der Schamhaftigkeit, die Schule der Verdienste, die Meisterschaft der Heiligkeit
.“

Zu dieser "Meisterschaft der Heiligkeit" werden wir es nicht auf einmal bringen,
aber durch Stetigkeit, Beharrlichkeit und Ausdauer.
Haben die Heiligen das Beispiel Jesu mit bestem Erfolg nachgeahmt (im Fasten),
so werden es sicher viele Verdammte zu ihrem größten Schaden freiwillig unterlassen haben.
Wollen wir das tun, was uns möglich ist!

-


Abschliessend noch die
Fastengebote der Kirche im „Codex Iuris Canonici“ (= CIC) 1983
-

Can. 1249 —
Alle Gläubigen sind, jeder auf seine Weise, aufgrund göttlichen Gesetzes gehalten,
Buße zu tun;

damit sich aber alle durch eine bestimmte gemeinsame Beachtung der Buße miteinander verbinden, werden Bußtage vorgeschrieben,
an welchen die Gläubigen sich in besonderer Weise dem Gebet widmen,
Werke der Frömmigkeit und der Caritas verrichten, sich selbst verleugnen,
indem sie die ihnen eigenen Pflichten getreuer erfüllen und nach Maßgabe der folgenden Canones besonders Fasten und Abstinenz halten.

Can. 1250 —
Bußtage und Bußzeiten für die ganze Kirche sind
alle Freitage des ganzen Jahres und die österliche Bußzeit.


Can. 1251 —
Abstinenz von Fleischspeisen oder von einer anderen Speise entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz
ist zu halten
an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt:
Abstinenz und Fasten
ist zu halten an
Aschermittwoch und Karfreitag.

Can. 1252 —
Das Abstinenzgebot verpflichtet alle, die das
vierzehnte Lebensjahr vollendet haben;
das Fastengebot verpflichtet
alle Volljährigen bis Zum Beginn des sechzigsten Lebensjahres.
Die Seelsorger und die Eltern sollen aber dafür sorgen,
daß auch diejenigen, die wegen ihres jugendlichen Alters zu Fasten und Abstinenz
nicht verpflichtet sind, zu einem echten Verständnis der Buße geführt werden.

Can. 1253 —
Die Bischofskonferenz kann die Beobachtung von Fasten und Abstinenz näher bestimmen
und andere Bußformen, besonders Werke der Caritas und Frömmigkeitsübungen,
ganz oder teilweise an Stelle von Fasten und Abstinenz festlegen.

-

Das einmalige Sättigen ist denn auch de facto auch nur an den beiden genannten
strengen Abstinenz- und Fasttagen
- Aschermittwoch und Karfreitag -
geboten !

Da nun aber Fasten nicht nur mit Verzicht auf üppiges Essen verbunden ist
sondern den Menschen als Leib und Seele stärken soll...
so ist Fasten auch immer eine Art Askese....
Askese in der Form verstanden, dass durch oft
verborgene, aber nicht minder wertvolle dargebrachte Opfer Verzicht geübt wird....


und somit auch Übung in den Tugenden.....

in den Drei Göttlichen
Glaube, Hoffnung, Liebe...
sowie
in den sieben Gaben des Heiligen Geistes:
Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

und Deren Früchte:

Katechismus 1832
Die Früchte des Geistes sind Vollkommenheiten,
die der Heilige Geist in uns als die Erstlingsfrüchte der ewigen Herrlichkeit hervorbringt.
Die Überlieferung der Kirche zählt deren zwölf auf:
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit" (Gal 5,22-23 Vg.).


Auch das innige(re) Gebet
und die vermehrte Anbetung des ALLERHEILIGSTEN
sollen nach Möglichkeit mit eingebracht werden....


zuletzt bearbeitet 28.02.2017 17:35 | nach oben springen

#2

RE: Aschermittwoch / Fastenzeit

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 05.03.2014 12:26
von Aquila • 7.062 Beiträge

Zum heutigen Aschermittwoch
ein Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff
-

Am Aschermittwoch

Auf meiner Stirn dies Kreuz
Von Asche grau
:

O schnöder Lebensreiz,
Wie bist du schlau
Uns zu betrügen!
Mit Farben hell und bunt,
Mit Weiß und Rot
Deckst du des Moders Grund;
Dann kömmt der Tod
Und straft dich Lügen.

Und wer es nicht bedacht
Und wohl gewußt,
Sein Leben hingelacht
In eitler Lust,
Der muß dann weinen;
Er achtet nicht was lieb;
Und was ihm wert,
Das flieht ihn wie ein Dieb,
Fällt ab zu Erd'
Und zu Gebeinen.

Was schmückt sich denn so hold
In bunter Seid'?
Was tritt einher in Gold
Und Perlgeschmeid'?
O Herr! ich hasche
Nach Allem, was nicht gut,
Nach Wahn und Traum,
Und hänge Erd' und Blut
Und Meeresschaum

Um bunte Asche.


Was wird so heiß geliebt?
Was legt in Band,
Ob's gleich nur Schmerzen gibt,
Sinn und Verstand?
O Herr, verzeihe!
Die Seele minnt man nicht,
Die edle Braut,
Und wagt um ein Gesicht,
Aus Staub gebaut,
Die ew'ge Reue!

Stellt ein Geripp' sich dar
Vor meinem Blick,
So sträubt sich mir das Haar;
Ich fahr' zurück
Vor dem, was ich einst bleibe,
Und werd' es selber noch,
Und weiß es schon,
Und trag' es selber doch
Zu bitterm Hohn
Im eignen Leibe!

Fühl' ich des Pulses Schlag
In meiner Hand,
Worüber sinn ich nach?
O leerer Tand:
Ob ich gesunde!
Und denke nicht betört,
Daß für und für
Ein jeder Pulsschlag zehrt
Am Leben mir,
Schlägt Todeswunde!

Du schnöder Körper, der
Mich oft verführt,
Mit Welt und Sünde schwer
Mein Herz gerührt,
Noch hast du Leben!

Bald liegst du starr wie Eis,
Der Würmer Spott,
Den Elementen preis;

O möge Gott
Die Seele heben!



-


Und ein dies vertiefendes Gedicht der hl. Theresia v. Avila

-

Seufzer einer verbannten Seele

Ach, wie traurig ist's, zu geh'n,
Herr, durchs Leben ohne dich!
Nur ein Sehnen kenne ich:
Sterben möcht' ich,
dich zu seh'n.


1. Lang ist unser Weg hienieden,
Durch der Tränen banges Tal,
Mühevoll der Menschen Dasein,
Der verbannung herbe Qual.
Meister, voller Ruhm und Zier,
Nimm mich, Heiland, weg von hier!
Ja, nur darum will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

2. Düster ist das Erdenleben,
Bitter bis zum Übermaß,
Fern von dir seufzt meine Seele,
Trauernd ohne Unterlaß.
Ach, wie ist mir, süßes Gut,
Elend ohne dich zumut!
Nur um eines will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

3. Tod, du Trost in meinen Nöten,
Heile meiner Sehnsucht Schmerz!
Süß empfind' ich deine Schläge,
Sie befrei'n mein armes Herz.
Welch ein Glück, Geliebter mein,
Ganz vereint mit dir zu sein!
Nur um eines will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

4. Wie die schnöde Erdenliebe
Sich an dieses Leben hängt,

So die hehre Gottesliebe
Uns zum wahren Leben drängt.

Wie vermöchte, Meister, ich
Zu bestehen ohne dich?

Nur um eines will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

5. Unser Weilen hier auf Erden
Ist nur Schmerz und Seelenpein,
Reines Leben wird uns werden
In des Himmels Höh'n allein.
Gott, mein Gott, gewähre mir,
Daß ich lebe dort bei dir!
Nur um eines will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

6. Wer soll noch in Furcht erbeben,
Wenn der leib in Staub zerfällt,

Da man doch für dieses Leben
Grenzenlose Lust erhält?
Süßes Dürsten, süße Pflicht,
Dich zu lieben, schönstes Licht!
Nur um eines will ich fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

7. Meine Seele schwebt in Ängsten,
Seufzt vor Schwäche, seufzt vor Leid.
Welches Herz soll sich denn freuen,
Wenn der Vielgeliebte weit?
Meine Qualen, meine Pein,
Laß sich bald zu Ende sein!
Herr, ich kenne nur ein Fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

8. Wie der Fisch am Angelhaken
Hängt und zerrt, dem Tod geweiht,
Und von seinen tausend Qualen
Erst im Tode wird befreit,
So leid' ich der Schmerzen Glut
Ohne dich, mein höchstes Gut.
Und ich kenne nur ein Fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

9. O mein Meister, ganz vergeblich
Sucht dich meine Seele hier,
Unsichtbar dem blöden Auge
Birgst du allzeit dich vor ihr.
In der Trennung heißem Schmerz
Fliegt ihr Sehnen himmelwärts.
Eines will sie nur erfleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

10. Ach, wann wirst du dich entschließen,
Einzukehren, Herr, bei mir?
Muß ich ja noch immer fürchten,
Daß ich dich, mein Gott, verlier'.
Seufzend ruft die Seele mein,
Schmerzerfüllt gedenkt sie dein,
Und um eins nur kann sie fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

11. Komm doch deiner Magd zu Hilfe,
Die in Sehnsucht fast vergeht!
Setz ein Ende ihren Nöten,
Höre doch ihr Bittgebet!
Brich die Ketten rasch entzwei,
Daß sie endlich glücklich sei!
Denn sie kann nur eines fleh'n:
Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.

12. Doch, ach nein, mein guter Meister,
Ist mir doch mein Schmerz zum Heil,
Sühnen will ich meine Fehler,
Tilgen meiner Schulden Teil.
Höre, Herr, meine Klagen an,
Und mein Ruf steig' himmelan!
Eines will ich nur erfleh'n:

Sterben möcht' ich, dich zu seh'n.



-


zuletzt bearbeitet 28.02.2017 17:35 | nach oben springen

#3

RE: Aschermittwoch / Fastenzeit

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 18.02.2015 01:05
von Aquila • 7.062 Beiträge

Zum heutigen
Aschermittwoch
aus "Festtagspredigten"
von Hw Jakob Göschl
aus dem Jahre 1833:

-

„Gedenke, 0 Mensch,
daß du Staub bist,
und wieder zu Staube werden wirst."


1 Mosis III. 19.

Geliebte Christen!

Diese Worte, die uns heute unsere Kirche zuruft, durchdringen unsere ganze Seele.
— Tief fühlen wir die Wahrheit dieser Worte.
— Wo sind nun die lärmenden Freuden der vergangenen Tage? —

Nur in ihren traurigen Ueberbleibseln,
in den schmerzhaften Folgen,
welche sie zurückgelassen haben,
merken wir noch, baß sie gewesen sind.
— Wie Mancher betrauert heute seine verlorene Unschuld — sein beflecktes Gewissen, sein verschwendetes Geld,
und die daraus entsprungene Nothwendigkeit,
nun darben zu müssen
— seine zerrüttete Gesundheit, und seine geschändete Ehre?? —

Wir haben uns in den verwichenen Tagen manches Vergnügen erlaubt, haben vielleicht mit Ungebunbenheit uns demselben hingegeben,
und Mancher möchte hierbey sein erhabenes Ziel vergessen haben —
Manchem möchte sein Ende, seine Hinfälligkeit — mit einem Worte: die menschliche Gebrechlichkeit aus den Augen entschwunden sein!
Da ruft uns denn die Kirche diese ernste Wahrheit mit klaren Worten zu: Weg vom Lärm, vom Tanz, vom Spiele,
Blick', o Mensch! nach deinem Ziele! Sieh!
das Bild des Todes hier Kreuz und Asche sagen dir:
Was geboren ist auf Erben, Muß zu Erd und Asche werden.
Heute, als am Aschermittwoch,
wo bie 40tägige Fasten ihren Anfang nimmt, läßt die Kirche Asche weihen, und ihren Gläubigen auf die Stirne streuen.

In den Gebethen, welche dabey verrichtet werben, bittet sie zu Gott,
daß Er allen Jenen,
die sich mit dieser Asche bestreuen lassen, [lila][b]einen reumüthigen und zerknirschten Geist und Verzeihung aller Sünden verleihen wolle. Die Asche aber ist nicht nur ein Sinnbild ber Buße, sondern auch unserer Sterblichkeit; daher wenn der Priester die geweihte Asche auf die Stirne streuet, spricht er dazu:
„Gedenk, o Mensch lt."



Ausführlicheres über den Aschermittwoch, die Fastenzeit und ihre Gebote siehe
bitte im nachfolgenden Link zum Eingangsbeitrag:

Aschermittwoch / Fastenzeit

-


zuletzt bearbeitet 28.02.2017 17:35 | nach oben springen

#4

RE: Aschermittwoch

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 10.02.2016 00:03
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Zum Aschermittwoch und der beginnenden Fastenzeit
Erläuterungen von
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft:
-

"Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!" (Gen 3,19).
Kurz nach dem Sündenfall wurde dieses Wort
zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gesprochen,.
Es galt Adam nach dessen Sündenfall.

Die Kirche wiederholt es alljährlich zu Beginn der Fastenzeit.
Der Priester legt mit diesen Worten den Gläubigen am Aschermittwoch die geweihte Asche auf.
Die Asche erinnert uns an unsere Vergänglichkeit,
an die Wirklichkeit des Todes.

Asche hat ja bekanntlich kein Leben in sich, keine Festigkeit,
es genügt ein leichter Windhauch, um sie zu zerstreuen.
Bereits beim alttestamentlichen Psalmisten können wir lesen:
"Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie die Blume des Feldes.
Fährt der Wind darüber, ist sie dahin
".
Und Kohelet drückt es noch deutlicher aus, wenn er sagt:
"Windhauch, Windhauch, alles ist Windhauch."
Wie nötig haben wir es, uns diese Wahrheit wieder neu vor Augen stellen zu lassen.
Wie könnte man auch angesichts des sicheren Todes diese Wahrheit von der eigenen Vergänglichkeit überhaupt bezweifeln?

Der Blick auf den Tod
soll uns nun aber nicht ängstigen - wie auch,
wenn wir den zum Freund haben,
derden Tod glorreich überwunden hat?
- unseren Herrn Jesus Christus

Der Blick auf den Tod soll uns vielmehr zum Guten anspornen.
"Bedenke bei all deinen Werken das Ende, und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen" (Sir 7,40)
Der Gedanke an den Tod will uns
an die Eitelkeit alles Irdischen erinnern, an die Flüchtigkeit des Lebens
- alles vergeht, nur Gott bleibt - und deshalb eifert der Tod uns an, keinem Ding anzuhängen,
die irdischen Genüsse gering zu schätzen und Gott alleine zu suchen.
Der Gedanke an den Tod lässt uns befreifen , dass
"alles eitel ist, ausser Gott lieben und ihm allein dienen" (Nachfolge Christi) .
Denn am Ende dessen, was wir irrtümlicherweise das Leben nennen,
am Ende unserer irdischen Pilgerschaft, bleiben nur Gott und die Seele.
Die hl. Theresa v. Avila mahnt uns daher:
"Bedenke, dass du nur eine Seele hast und nur kurze Zeit, um sie zu retten,
und du wirst viele Dinge lassen
" (Geistliche Weisungen).
Und der hl. Johannes vom Kreuz erinnert uns daran:
"In der letzten Stunde wird nach deiner Liebe gefragt werden" (Den Sprüche).

Durch das körperliche Fastenm durch den freiwilligen Verzicht auf erlaubte Dinge,
wird in uns das Bewusstsein von der Vorläufigkeit alles Irdischen neu belebt und dadurch der Blick auf das Eine, was Not tut, hingelenkt.
Durch das Fasten sollen wir zur Umkehr des Herzens geführt werden.
Gleichzeitig gibt die Zerknirschung des Herzens dem Fasten erst seinen Wert.
Beides ist untrennbar miteinander verbunden.
Wenn auch die Zerknirschung und Umkehr des Herzens im Vordergrund steht
-"Zerreisst eure Herzen und nicht eure Kleider!" -
so bereitet so bereitet doch das Fasten des Leibes die Umkehr der Seele erst richtig vor, da sie ein Mittel ist, diese zu erlangen,

Überlegen wir zu Beginn der Fastenzeit genau,
wo die Anhänglichkeit an diese Welt sich in meinem geistlichen Leben besonders bemerkbar macht.
Was mir am meisten von der kostbaren Zeit,
+
Die kostbare Zeit
+
die Gott mir schenkt, raubt.
Welche Dinge ich viel zu oft tue, die doch keinen Ewigkeitswert besitzen
- und legen wir mutig die Axt an die schlechten Wurzeln, um es aus unserem Leben zu verbannen.
Vielleicht ist es ja gerade das, was ich mir am wenigstens eingestehe, dass es mir auf dem Weg in den Himmel das grösste Hindernis ist."

-

Mehr über Aschermittwoch und die Fastenzeit siehe bitte im Eingangsbeitrag, hier:

Aschermittwoch

-

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#5

RE: Aschermittwoch / Fastenzeit

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 11.02.2016 00:48
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Thomas v. Kempen in "Nachfolge Christi"


-

"Sterblicher, denk an's Sterben.

Schnell (und schneller, als du es nicht glaubst),
wird es mit dir hienieden geschehen sein.
Darum sei nicht mit dir zufrieden, bis du ein anderer Mensch geworden sein wirst,
(setze dich in eine solche Fassung, daß dir der Tod nie zu frühe kommen kann).
Denn sieh heut noch ist der Mensch und morgen ist er nicht mehr.
Und ist er einmal ausden Augen der Welt, so ist er auch schnell aus ihrem Andenken dahin.
Wie ist doch das Herz des, Menschen so verstockt, so abgestumpft sein Gefühl,
daß er, angeklammert an die Gegenwart, nicht hinausblicken mag auf die Zukunft!
Alles, was du denkst und tust, alles soll so gedacht und so getan werden,
als wenn du heut noch sterben müßtest.
Wenn du wirklich ein gutes Gewissen hättest,
so würdest du nicht sonderlich vor dem Tode zittern.
Immer besser, die Sünde meiden, als den Tod fürchten.
Und wenn du heut nicht bereitet bist, wie wirst du es morgen sein?
Der morgige Tag ist ein ungewisser Tag, und wer hat es dir denn verbürget,
daß du ihn noch erleben werdest?


Was nützt es dir, lange leben, wenn dein Eifer, besser zu werden,
von so kurzer Dauer und oft geringer Wirkung ist?
Ach! ein langes Leben macht den Menschen nicht immer besser,
(macht ihn oft nur schlimmer), macht die Zahl seiner Schulden nur größer.

Hätten wir doch hier auf Erde, auch nur einen Tag recht gut gelebet!
Es gibt Leute, die von ihrer ersten Bekehrung an die Jahre fleißig zählen;
aber, so groß diese Zahrzahl immer sein mag,
die Frucht der Bekehrung ist doch sehr geringe.
Wenn es für dich so schrecklich ist, zu sterben:
so ist es vielleicht noch gefährlicher, langer zu leben.
Selig, wer die Stunde des Todes immer vor Augen hat,
und sich täglich zum Sterben rüstet!

Wenn du einen Menschen sterben siehst,
so sprich zu dir: Diesen Weg muß ich auch gehen.

Wenn die Morgenstunde kommt, so rechne darauf,
daß du vielleicht die Abendstunde nicht mehr erleben werdest.
Und wenn die Abendstunde da ist, so wag es nicht,
dir noch die Morgenstunde zu versprechen.
So sei denn immer bereitet, und lebe so, daß dich der Tod
nie unbereitet finden
(nie überraschen) kann
.

Es sterben doch so viele, ehe sie es vermuten, und recht unbefragt dahin.
Der Menschensohn kommt, auch in dem Sinne, zur Stunde, wo man es nicht glaubt.
Wenn deine letzte Stunde wird gekommen sein,
dann wirst du dein vergangenes Leben ganz in einem andern Lichte sehen,

und es wird dir dein Herz zerreissen, daß du im Guten so nachlässig und lau gewesen bist.

Wie selig und klug ist doch der Mensch, der keine andere Sorge kennt,
als so zu leben, wie er im Tode wünschen wird, gelebt zu haben!

Denn die Lüste der Welt standhaft verschmähen,
in allen Tugenden mit Eifer vorwärts dringen, Zucht und Ordnung lieb haben,
in strenger Buße und in hurtigem Gehorsam,
in Verleugnung seiner selbst und in Erduldung alles Widrigen,
aus Liebe zu Jesu, ausharren — das gibt Mut und Zuversicht, selig zu sterben.
In gesunden Tagen kannst du viel Gutes tun;
was du aber in kranken Tagen ausrichten werdest, davon habe ich keinen Begriff.
Kranksein macht wenig Menschen besser — viel Wallfahrten selten heilig. .,,;,

Baue doch dein Heil nicht auf die ungewisse Zukunft:
und verlaß dich nicht auf deine Freunde und Verwandte;
denn die Menschen werden deiner ungleich früher und schneller vergessen haben,
als du jetzt nicht glauben kannst.
Es ist besser, jetzt, da du noch Zeit dazu hast,
dein Geschäft mit aller Vorsicht in Ordnung bringen, und gute Werke vorausschicken,
als auf fremde Hilfe warten.
Wenn du jetzt für dich selbst so unbesorget dahinlebest,
wer wird in Zukunft für dich besorget sein?
Jetzt ist köstliche Zeit, jezt sind Tage des Heils, jetzt ist Zeit der Gnade.
Aber wehe, wehe, daß du diese Zeit, in der du dir einen Schatz sammeln könntest,
von dessen Früchten du die ganze Ewigkeit zu leben hättest,
nicht besser anwendest;

du wirst vielleicht bald um die Frist eines Tages, einer Stunde bitten,
um nicht ungebessert dahin sterben zu müssen, und wer weiß, ob du sie erlangen werdest.


Sieh doch, lieber Bruder, faß es doch zu Herzen,
wie groß die Gefahr, wie peinlich die Furcht sei,
von der dich nur die sorgsame, stete Vorbereitung zum Tode, freimachen kann!
So lerne denn jetzt leben, und so leben, daß dir die Todesgestalt lieblich werden
und mehr Freude als Schrecken für dich mitbringen möge
!

Lerne jetzt der Welt sterben,
damit du im Tode mit Christus zu leben anfangen (eigentlich: mit Christus ewig fortleben) könnest.
Lerne jetzt alles (Vergängliche) verschmähen,
damit 'du alsdenn frei von allen Banden,
zu Christus heimgehen könnest.
Laß jetzt deinen Leib die Züchtigung der heiligen Buße fühlen,
damit du ihn einst mit Zuversicht verlassen kannst.

O des Thoren!
was schmeichelst du dir mit der Hoffnung, lange zu leben,
da du auch nicht auf einen Tag sichere Rechnung machen kannst?
Wie viele haben sich mit falscher Hoffnung betrogen,
und mußten zur Stunde, die sie schon gar nicht für ihre letzte hielten,
von dieser Welt abtreten!

Wie oft hast du erzählen hören:
dieser ist erstochen worden, jener ertrunken:
dieser fiel vom Dache, und brach sich den Nacken, jener starb am Tische,
der beim Spiele, einen tötete das Feuer, den andern das Schwert,
einen dritten die Seuche, einen vierten die Gewalt der Straßenränder.
So sterben alle dahin, und das Leben der Menschen geht wie ein Schatten vorüber.

Wer wird deiner, nach dem Tode, noch denken? Wer für dich beten?
O, Freund, jetzt, jetzt leg die Hand ans Werk und tu, was du tun kannst.
Denn du weißt nicht, wann du sterben werdest,
und was mit dir nach dem Tode geschehen werde.
Jetzt, da du noch Zeit hast, jetzt sammle unsterbliche Reichtümer.
Dein Heil sei dein liebster, dein einziger Gedanke, Gottes Reich deine erste Sorge.
Jetzt mache dir die Heiligen Gottes zu Freunden, das ist, verehre sie und lebe wie sie,
damit sie dich, in der Stunde deines Scheidens aus diesem Leben,
in die ewigen Hüten aufnehmen.


Sei du immer wie ein Fremdling und Gast auf Erde,
und sieh die Angelegenheiten der Welt für auswärtige Geschäfte an,
die dich nichts angehen.
Behalte dein Herz frei, und in steter Richtung nach oben, zu Gott;
denn es ist für dich hienieden — keine bleibende Stätte.
Dorthin, (in dein Vaterland) sende täglich deine Tränen, Gebete und Seufzer voraus,
damit ihnen einst dein Geist, nach dem Tode, selig nachfolgen,
und zum Herrn heimgeholet werden möge,
Amen"
.


-

Siehe bitte auch

Die Letzten Dinge

-


zuletzt bearbeitet 11.02.2016 00:49 | nach oben springen


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