@Aquila: Da ich mir in Bezug auf die Menschen, ihren Seelenzustand, ihre tatsächliche "willentliche Unwissenheit" nicht sicher sein kann, bin ich im Urteil etwas vorsichtiger. Gerade Menschen die gescheiterte Beziehungen hinter sich haben, schuldlos geschieden wurden, machen sich das Leben nicht immer leicht.
Es hat nicht jeder die Charakterstärke einen Alkoholiker Jahre zu ertragen, der die Frau mit Gewalt überhäuft und dabei auch so weit geht, dass er ihr den Hals zerdrückt, sie fast zutode würgt, so dass sie kaum mehr eine Stimme hat- und die weiter bei dem Mann bleibt - wie ich von einem konkreten Fall weiß.
Gerade im Beispiel der Samariterin am Jakobsbrunnen können wir sehen, dass Menschen die in schwierige und sündhafte Beziehungen ( 5 Männer und der, mit dem sie jetzt zusammen ist, ist auch nicht ihr Mann) verstrickt sind, oft ein sehr großes Interesse an Gott haben. Wenn ich mich richtig erinnere, ist gerade jene sündhafte Frau am Jakobsbrunnen Verkünderin, und Zeugin Jesu geworden, und bekannte den Messias.
Von Menschen die nach außen hin alle Gesetze, Gebote buchstabengetreu erfüllten, hat Jesus oft sehr harte und kritische Worte geäußert, weil sie die Barmherzigkeit gegenüber der individuellen Situation des Menschen und der Armen vernachlässigten. Man kann die Menschen nicht einfach über den Kamm scheren und pauschal Schuldzuweisungen verordnen- dass die Menschen einfach nur zu faul, zu träge und zu desinteressiert wären an der Lehre der Kirche. Es gibt große, schwere und tiefe Nöte, die Barmherzigkeit und eine Pastoral notwendig machen, die den Menschen und seine Nöte ernst nimmt.