Liebe Hildegard, liebe Mitleser
In der Tat sind diese fest in der hl. Tradition verwurzelten Belehrungen wahre Bollwerke gegen
die "zeitgemässen" Verunstaltungen,
die auch schon Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts aufkeimten.
Schon im Jahre 1837 war in
"Der Katholik" auch zu lesen :
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Wir leben in Zeiten, Geliebteste,
in denen Wir es als Unsere Pflicht erachten,
Euch dieses Gebot desgroßen HeidenApostels recht nachdrucksam ans Herz zu legen und einzuschärfen.
Derselbe Apostel sagte vorher,
daß „in den letzten Zeiten Einige vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Teufelslehren Gehör geben werden."'
„Sie werden," fügt der heil. Petrus hinzu,
„die Unvorsichtigen mit ihren Spöttereien betrügen und nach ihren eigenen Lüsten wandeln
und sie sind," wie sie der heil. Judas nennt, „unglückliche Sklaven ihrer Gottlosigkeit,
die den Geist Gottes nicht haben und gleich den unreinen Thieren dahin leben."
Wir wagen nicht zu entscheiden,
ob die Aussprüche dieser heiligen Apostel gerade nur auf unsere Zeit hindeuten;
aber gewiß ist es,
daß in unsern Tagen der
Abfall vom heiligen katholischen Glauben so groß,
der Ungehorsam gegen Gottes und der Kirche Gebote so allgemein,
und darum das Verderbniß der Sitten unter dem Christenvolke so angewachsen ist,
daß es Thorheit wäre, dieses nicht anzuerkennen, und strafbare Gefühllosigkeit, es nicht zu rügen. — Ihr selbst könnet sehen, oder habt doch wenigstens schon davon gehört,
wie weit der
Unglaube auch unter denen,
die sich äußerlich noch zur alleinseligmachenden katholischen Kirche bekennen,
um sich gegriffen,
wie sich bei ihnen eine
völlige Gleichgültigkeit für Alles,
was sich auf Gott,
die Kirche und ihr eigenes Seelenbeil bezieht, eingewurzelt hat,
und Alles in ihnen und um sie herum zu vergiften drohet;
wie oft man die erhabensten Wahrheiten
und tiefsten Geheimnisse unsere heiligen Glaubens mit frechem Dünkel zu bekritteln wagt, als Aberglauben, Schwärmerei oder leere Gebräuche verhöhnet, und,
anstatt
die eigene Vernunft in Demut
dem Glauben gefangen zu geben,
man es für kein Verbrechen hält,
sich selbst in eitler Verblendung
zum Richter über jene Heilswahrheiten auszuwerfen,
welche einmal nur mit demüthiger Unterwerfung unter das göttliche Ansehen der heiligen Kirche aufgenommen und unerschütterlich geglaubt werden müssen,
wenn anders der Mensch gerettet
und selig werden will.
— Jhr sehet oder höret, wie bei Vielen gerade dieses göttliche Ansehen der katholischen Kirche in gänzliche Verachtung gekommen,
und wie ihr deßwegen die schuldige Liebe und Ehrerbietung entzogen,
ihren gesalbten Dienern die gebührende Achtung nicht gezollt,
und deren heilsamste,
in dem innersten Wesen der katholischen Religion gegründete Gesetze
nicht nur leichtfertig übertreten,
sondern mit frechem Spotte
und schalem Witze verlästert werden.
Jhr sehet oder höret aber auch,
welche traurige Folgen daraus entspringen,
daß nämlich da, wo der
heilige Glaube verläugnet, die Lehren, Gebote, Ermahnungen, Verheißungen und Drohungen der heiligen Kirche und ihrer Diener
mit kecker Unverschämtheit nicht gehört
und befolgt werden,
die Leidenschaften und Begierdendes von Natur aus verderbten Menschenherzens
mit tobender Wuth hervorbrechen,
alle Schranken öffentlicher Zucht
und guter Sitte darniederwerfen,
alle Leibes - und Seelenkräfte lähmen,
jede gesellschaftliche Ordnung in ihren Grundpfeilern erschüttern,
und Ruhe und Sicherheit gefährden,
so daß Laster und Verbrechen ohne Scheu
vor Gott und Menschen begangen werden,
„die unter Christen nicht einmal
dem Namen nach bekannt seyn sollten.
[....]
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Wie erwähnt sind dies Mahnungen anno 1837 !
Heute,
bald 180 Jahre später,
verbreitet die Kultur des Todes
im "humanen" Mäntelchen
unvorstellbare Verbrechen....
Abtreibung, Euthanasie etc....
alles von den "liberalen Katholiken toleriert"
oder gar mitgetragen.
Oder wie es in "Der Katholik" zu lesen ist:
so daß Laster und Verbrechen ohne Scheu
vor Gott und Menschen begangen werden,
„die
unter Christen nicht einmal
dem Namen nach bekannt seyn sollten.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen