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RE: Religion und Wahrheit
in Das grosse Glaubensbekenntnis 29.11.2014 16:28von Aquila • 7.220 Beiträge
Als Ergänzendes zu den vorigen Beiträgen.....
wie klar und unmissverständlich.....
wie glaubensstärkend und -festigend lasen sich doch die früheren
Glaubensunterweisungen !
So wie etwa jene aus dem Jahre 1847
Vollständige praktische katholische Christenlehren zum Gebrauche bey dem sonntäglichen pfarrlichen. Gottesdienste sowohl in kleineren Städten als auf dem Lande
von Kaspar Zwickenpflug;
daraus ein erster Auszug über den alleinseligmachenden wahren Glauben
der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche:
-
Und da sehet ihr, liebe Christen!
was von dem gottlosen Gerede zu halten ist,
welches man heut zu Tage so oft Hort, „daß man in jedem Glauben selig werden könne!"
„In jedem Glauben kann man selig werden,"— „wiefalsch, wienichtig, wiegottlos!"
denn wäre es so, so müßte es Gott gleichgültig seyn,
ob man mit den Heiden Holz, Steine, unvernünftige Thiere u. dgl. mehr,
oder ob man den wahren Gott anbete;
ob man dem unzüchtigen Götzendienste obliege,
oder ob man mit den Christen Gott im Geiste und in der Wahrheit verehre;
ob man den Sohn Gottes mit den Christen anbete, oder mit den Juden lästere und kreuzige!
„In jedem Glauben kann man selig werden," „wie falsch, wie nichtig, wie unsinnig!"
denn wäre es so,
so wäre ja der Sohn Gottes vergebens auf die Welt gekommen;
vergebens hätte, er sich allen Mühseligkeiten des Predigtamtes nuterzogen;
vergebens hätte er den Kreuzestod erduldet!
Vergebens waren auf Seinen Befehl die Apostel unter unnennbaren Beschwerden und Verfolgungen in der Welt umhergestreifet, um das Evangelium zu verbreiten;
vergebens hätten sie selbst ihr Leben daran gewagt,
die Juden und Heiden zu bekehren!
Vergebens hätten Millionen Blutzeugen für den wahren Glauben den martervollsten Tod erlitten! Wozu wäre dieß Alles Roth gewesen?
„In jedem Glauben kann man selig werden," — „wie falsch, wie nichtig, wie verkehrt!"
denn wäre es so, so hätten ja alle Jrrlehrer,
die noch an Christus glaubten, selig werden können,
und doch versichert der Apostel (Tit. 3, 11.), daß sie durch ihr eigenes Urtheil verdammt sind; denn so führt er Gott redend an:
„Mein Gerechter lebt aus dem Glauben;
und wer sich davon entfernt, an dem kann mein Herz kein Wohlgefallen haben" (Hebr. 10, 38.). Daher fährt er fort:
„Wir entfernen uns nicht vom Glauben, das würde ja unser Verderben nach sich ziehen,
wir halten fest an dem Glauben, um unsere Seele zu retten" (10, 39.).
Daher gibt er (Galat. 1, 9.) demjenigen,
der Andere irre zu machen und das Evangelium zu verfälschen trachtet, den Fluch:
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet,
als das ist, welches ihr bereits angenommen habet, der sey verflucht!"
Ja, er sagt sogar: „Wenn auch wir selbst, oder ein Engel vom Himmel
euch ein anderes Evangelium verkündete, als das ist:
welches wir euch geprediget haben, der sey verflucht" (1, 8.)!
„In jedem Glauben kann man selig werden," — „wie falsch, wie nichtig, wie verblendet!"
Kennet nicht Gott am besten den Weg, der zur Seligkeit führt?
Diesen Weg hat er uns vorgezeichnet durch Offenbarung des wahren Glaubens:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben," spricht Christus;
„Niemand kommt zum Vater, als durch mich" (Johan. 14, 6.).
So wie die Wahrheit oder der Glaube, den er geoffenbaret hat, der Weg ist,
welcher zum Leben führt, so gibt es auch nur Einen Weg zu Seligkeit, weil es,
nach der Versicherung des Apostels, eben so gewiß nur einen Glauben giebt,
als es nur Einen Gott, Einen Christus giebt:
„Ein Herr, Ein Glaube" (Ephes. i, 6.)...
Wenn Einer nach einer Stadt wollte, wohin nur Ein Weg führt, und er würde, obschon er den Weg dahin nicht weiß, bey erfahrnen Leuten den rechten Weg zu erfahren,
sich dennoch nicht bekümmern,
sondern blind nach seiner Willkühr den entgegengesetzten Weg einschlagen ,
würde wohl ein solcher in diese Stadt kommen und wäre er nicht selbst Schuld daran,
wenn er nicht dahin kame?
„Schauet," so ermahnt Gott der Herr durch den Propheten Jeremias,
„und fraget in Betreff der alten Wege, welcher der rechte sey,
und wandelt auf demselben, und ihr werdet Erquiekung für eure Seele finden" (Jerem. 6, 16.).'
Zwickenxfluq, katkgl. I2h>iff,iilch^n^.'
„In jedem Glauben kann man selig werden," — wie falsch, wie nichtig, wie boshaft!
Jeder Herr hat das Recht, seinem Knechte oder seiner Magd vorzuschreiben,
wie sie ihm dienen sollen;
und würde es ihm wohl gleichviel seyn, würde er ihnen wohl Lohn geben,
wenn sie ihm nach ihrer Laune nnd Willkühr, und nicht nach seinem Befehle dienen würden?
Hat dieses Recht nicht auch Gott?
Er hat es wirklich vorgeschrieben, wie man ihm dienen soll;
und wie, es soll ihm gleichgiltig seyn, ob man ihm so oder anders,
nach seinem Willen oder nach Willkühr, diene,
— er soll den, der seiner Laune und Willkühr folgt, belohnen?
„In jedem Glauben kann man selig werden," — wie falsch, wie nichtig!
Nein,
nur in Einem, in dem von Gott durch Christus geoffenbarten, Glauben kann man selig werden! . .
Indeß, liebe Christen! müsset ihr dieses ja aber auch
nicht so verstehen,
als wenn von allen Völkern, die diesen Glauben nicht haben,
z. B. von Juden, Türken :c.,
Niemand zur Seligkeit gelangen,
und daß Gott diese Menschen zur Verdammniß habe geboren werden lassen. Christus sagt (Matth. », 11.) ausdrücklich:
„Es werden Viele von Aufgang und Niedergang kommen, und mit Abraham,Jsaak und Jakob im Himmelreiche sitzen;" und Johannes schreibt in der geheimen Offenbarung (7, 9. 10.): „Jch sah ein ganz unzählbar großes Heer aus allen Völkerschaften, Stämmen, Nationen und Sprachen. Diese alle stunden vor dem Throne und.voic dem Angesichte des Lammes, angethan mit weißen Kleidern, und mit Palmzweigen in ihren Händen. Sie sprachen mit lauter Stimme die Worte aus: Unser Heil ist von Gott." . .
Gott giebt jedem Menschen hin« längliche Gnade, ihn zu erkennen.
„Was von Gott unsichtbar ist," sagt der Apostel,
„seine ewige Kraft und Gottheit, wird durch die erschaffenen Dinge erkannt,
so daß sie" (welche die Wahrheit Gottes aufhalten),
„nicht zu entschuldigen sind" (Röm. z, 20.).
„Er, der will, daß alle Menschen selig werden, und zur Erkenntniß der Wahrheit gelangen sollen" (I. Timoth. 2, 4>),
„erleuchtet jeden Menschen, der in diese Welt kommt" (Johan. 1, 9.).
Erkennt der Mensch seinen Schöpfer, so erkennt er auch die Pflicht,
ihn als das vollkommenste, gütigste Wesen über alles zu lieben;
„denn diejenigen, die kein geschriebenes Gesetz haben,
sind hierin sich selbst ein Gesetz" (Röm. 2, 14.), d. h.,
sie finden diese Pflichten in ihrem Innern. Liebt er Gott über Alles,
so wünscht er auch ernstlich Alles, was Gott verlangt,
folglich auch im wahren Glauben zu seyn, und denselben anzunehmen,
wenn er nur wüßte, welcher derselbe sey.
Ein solcher unschuldig Irrender wird durch die Begierbtaufe,
die in der Liebe Gottes begriffen ist,
durch den aufrichtigen, redlichen Wunsch, die Wahrheit zu finden,
und überhaupt durch Mittel und Wege,
die der Weisheit und Barmherzigkeit Gottes bekannt sind,
der Niemand ohne seine Schuld zu Grunde gehen läßt,
zur Seligkeit gelangen. . .
Nein, nicht solche gehen ohne den von Gott durch Christns gevffenbarten Glauben verloren, sondern nur jene können ohne denselben nicht selig werden,
die in einer leicht zu «verwindenden und daher sträflichen Unwissenheit fortleben,
die ihre Wernnnft gar nicht anwenden, um den rechten Weg zur Seligkeit zu erforschen,
dem trägen, pflichtvergessenen Knechte im Evangelium ähnlich, der sein Talent vergrub,
oder die, vbschon sie wissen, welcher Glaube der wahre ist, ihn doch nicht annehmen,
und so „die Wahrheit in Ungerechtigkeit gefangen halten" (Röm. 1, 18.).
Nur von diesen sagt der Sohn Gottes,
dem der Vater Gericht und die Macht über alles Fleisch gegeben hat (Johan. 6, 22 — 17, 2.),
der aufthut, daß Niemand schließen, lmd schließt, daß Niemand aufthun kann (Offenb. 3, 7.): „Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet. . .
Dieß ist aber das Gericht, daß sie, da das Licht in die Welt gekommen ist, doch die Finsterniß mehr lieben, als das Licht, weil ihre Werke böse sind" (Johan. 2, 13. 19.). . .
Von diesen, ich sage es noch einmal, von diesen gilt:
Ohne den von Gott durch Christus geoffenbarten Glauben — keine Seligkeit! . .
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RE: Religion und Wahrheit
in Das grosse Glaubensbekenntnis 30.11.2014 01:05von Aquila • 7.220 Beiträge
Ein weiterer Auszug aus der Glaubensunterweisung aus dem Jahre 1847
Vollständige praktische katholische Christenlehren zum Gebrauche bey dem sonntäglichen pfarrlichen Gottesdienste sowohl in kleineren Städten als auf dem Lande
von Hw Kaspar Zwickenpflug
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[....]
Wie den Abgötterern,
so bietet Gott auch
den Ungläubigen und Irrgläubigen,
z. B. den Gottesläugnern, den Widersachern Christi,
den Türken, Juden, Lutheranern, sie mögen unter uns leben oder nicht,
den wahren Glauben an,
und ladet sie ein, denselben anzunehmen.
Gelangen sie nicht dazu, so kommt es nur daher,
weil sie ihn hartnäckig ausschlagen.
Und hieran ist nebst Vorurtheilen,
welche Einige, besonders die Irrgläubigen, von Jugend auf eingesogen haben,
vorzüglich ein böser Sinn Schuld.
Jesus selbst sagt es; denn nachdem er (Jvhan. 3, 13.)
den schrecklichen Ausspruch gethan hat:
„Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet," setzt er sogleich bey:
„Dieses ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist,
und die Menschen haben die Finsternisse mehr als das Lichtgeliebt,
weil ihre Werke böse waren; denn wer immer Arges thut,
der hasset das Licht, und kommt nicht an das Licht,
auf daß seine Werke nicht beschuldiget werden" (19. 2«.). . .
Und auf gleiche Weise spricht der heilige Apostel Paulus (II. Korinth. 4, s. 4.):
„Sey es, daß unser Evangelium nicht allen einleuchtet,
so ist es doch nur denen verhüllt, die verloren gehen,
weil der Gott dieser Welt ihren innerlichen Sinn durch Unglauben verblendet,
daß in sie das Licht des Evangeliums und der Herrlichkeit Christi,
der Gottes Ebenbild ist, nicht eindringen kann." , . ,
Ja, ja, dürften solche Menschen Gott und die Welt miteinander vereinigen,
Gott und dem Mammon zugleich dienen, das Heil und die Wollust zugleich lieben;
könnten sie Gott anhangen, ohne die Gelüste zu verlassen;
könnten sie Theil nehmen an der Hochzeit des unbefleckten Lammes
und an den unreinen Freuden Babylons,
so würden sie die angebotene Gnade nicht von sich stossen.
Aber weil diese Zwey sich nie vereinigen lassen,
— weil keine Gemeinschaft ist zwischen dem Lichte und der Finsterniß,
zwischen Christus und Belial (II. Korinth. 6, 14. 15.), —
weil Her thierische Mensch nicht begreift, was des Geistes ist (I. Korinth. 2, 14.), —
weil man unmöglich Gott und dem Mammon zugleich dienen (Matth. 6, 24.),
den Schöpfer und das Geschöpf, Kreuz und Wollust, irdische Freuden und die Abtödtung,
den Hochmuth und die evangelische Armuth nicht zugleich lieben kann,
was thun sie?
Sie hegen gar kein Verlangen, die Mittel ihres Heiles zu suchen,
sondern nur Mittel, wodurch sie ihre Begierden befriedigen können.
Sie legen auf eine Wagschale die Gnaden Gottes,
seine unendlichen Verdienste, seine Einsprechungen,
seine Gutthaten, sein Kreuz, sein Blut, sein Gesetz, den Himmel;
auf die andere Wagschale legen sie die Reichthümer, die Wollüste, Ehren, Freuden
und Glückseligkeiten der Welt; und weil diese letztere Wagschale,
nach dem falschen Urtheile der Sinnlichkeit, die erstere an Gewicht übertrifft, heißt es:
„Fort mit dir, Gott!"sammt allen deinen Gnaden,
sammt deinen Einsprechungen, Verdiensten, .
Gutthaten, deinem Kreuze, Blute, Gesetze und Himmel!—und du, o Welt!
komm her mit deiney Neichthümerl, Wolllüsten, Ehren, Freude» und Ergötzlichkeiren!" . .
Sie bleiben, wer sie sind, — Ungläubige und Irrgläubige! . .
[....]
Und nun, liebe Christen!
will ich, da meine Christenlehre wegen der Wichtigkeit ihres Gegenstandes
ohnehin ziemlich lang geworden ist, das Gesagte nur noch in folgende kurze Merk-
und Lehrpunkte zusammenfassen:
1.
Ohne den
von Gott selbst geoffenbarten, von Jesus Christus gestifteten,
von den Aposteln und ihren Nachfolgern fortgepflanzten Glauben
— kein Heil, keine Seligkeit!..
Und dieser
einzig wahre, alleinseligmachende Glaube ist'
2.
unser Glaube, der römisch « katholische Glaube. —
Verabscheuet immer die Behauptung derjenigen, die da sagen:
„jeder Glaube sey gleich gut; in jedem könne man selig werden!" . .
Meidet alles, was die Liebe zu eurem Glauben schwächen könnte; hänget ihm mit unüberwindlicher Treue an, — es gilt eure Seligkeit! Amen.—
[....]
Und demungeachtet,
wie viele giebt es nicht heut zu Tage, welche die Kirche nicht hören,
die geoffenbarten Lehren und Wahrheiten nach eigenem Sinne wenden und drehen,
sich nach eigenem Gutgedünken einen Glauben schmieden,
einen Glauben ohne gute Werke, einen Glauben nach ihren Lüsten und Leidenschaften! . .
Saget mir, Geliebte',
hat unsre heilige Kirche solche Menschen nicht mit vollem Rechte jederzeit aus ihre, Gemeinschaft ausgeschlossen? . .
O, glaubet ihnen doch nicht! Und
— wenn euch selbst ein Engel vom Himmel lehrt, glaubet es nicht! Und —
um soviel mehr zeiget euch taub, und gehörlos,
wenn gewisse Verführer des Volkes anders reden;
Leute, welche bey gewissen Zusammenkünften und Gesprächen
— weiser seyn wollen, als es sich gebührt, weise zu seyn (Röm. 12, 3.);
Leute, welche wider die Lehre, die ihr gelernt habet, Uneinigkeit anrichten,
und durch ihre Reden die Herzen der Unschuldigen verführen (Rom. 16, 17. 18.)!
Bleibet stets in der Wahrheit,
und glaubet als wahre Christen immer alles ohne Ausnahme,
was in der heiligen Schrift geschrieben steht, und wie es euch
die wahre Kirche,
dieser Mund des heiligen Geistes, diese Stimme Gottes,
zu glauben vorträgt! .
[....]
-
RE: Religion und Wahrheit
in Das grosse Glaubensbekenntnis 26.12.2014 22:27von Aquila • 7.220 Beiträge
Franz Kronbeck
- studierte Philosophie und Theologie in Regensburg und München -
über den einzig wahren Glauben und die Folgen der Irrlehren:
-
[....]
Ein nicht-drei-einiger Gott könnte auch
nicht jene Qualitäten in sich schließen,
die ihn als allmächtig, wie auch als vernünftig-wahrhaftig
und noch dazu als liebend ausweisen.
Doch diesen Gott
gibt es in Wirklichkeit nicht
– das muß von Anfang an unmißverständlich gesagt sein; so deutlich,
wie es auch Romano Guardini schon ausgesprochen hat:
„Den 'Monotheos',
der bloß ein personaler Gott des Islam und der Aufklärung ist,
ist eine Reduktion,
welche die Anmaßung der menschlichen Vernunft an die
Offenbarung vorgenommen hat.
Ihn gibt es nicht.
Der Gott,
den 'es gibt', ist der Dreieinige.“ (Romano Guardini:
Die Existenz des Christen; Paderborn 1976, S. 257)
Die Geschichte hat es uns bewiesen,
und die Politik wie die Gesellschaft stellt es uns täglich vor Augen:
Wer den Sohn ablehnt,
betet das Chaos an und die Revolution,
und wer den Heiligen Geist ablehnt,
verfällt dem Haß und der Gewalt.
[....]
An die Juden,
das Volk des ersten Bundes, ist die Verheißung des Messias ergangen.
Ihnen wurde der Erlöser versprochen,
doch hat die Erlösung und der gekommene Messias
jede menschliche Vorstellung und jedes vorstellbare Maß übertroffen:
Der Messias war
kein politischer Führer,
kein bloßer Prophet oder ähnliches,
und die Erlösung
war ebenso nicht nur eine Befreiung von politischer Unterdrückung,
von wirtschaftlicher Not oder ähnlichem,
sondern:
Gott selbst ist Mensch geworden,
um sein Volk zu erlösen
– nicht zunächst von gesellschaftlich verursachtem Elend,
sondern
vom Unterworfensein unter die Sünde und unter das Böse.
Gott hat die Wurzel des menschlichen Elends ausgerissen.
Der menschgewordene Gott hat die
Herrschaft der Sünde über die Menschen gebrochen,
er hat dem Satan und den Dämonen jenen Herrschaftsbereich,
der ihnen durch den Sündenfall der Menschen
und alle darauf folgenden Sünden zugefallen war,
entrissen.
Und er hat es getan auf eine Art und Weise,
die ebenfalls jede menschliche Vorstellung übertrifft:
Er hat
nicht
ein neues politisches System errichtet,
er hat
auch nicht einfach die Feinde der unterdrückten Menschen zerschmettert, sondern
er hat die Sünden der Welt auf sich genommen
und ist zur Sühne
unserer Sünden am Kreuz
den schändlichen Tod eines Verbrechers gestorben.
Damit hat Gott den
alten Bund zur Erfüllung gebracht
und er hat zugleich einen neuen Bund gestiftet,
einen
ewigen Bund, den er im Blute seines
Mensch gewordenen Sohnes gestiftet hat,
und auf den hin der erste Bund nur wie ein schwaches Vorzeichen war;
und er hat diesen Bund nicht nur für eine kleine Gruppe von Menschen reserviert,
sondern er hat ihn der gesamten Menschheit angeboten:
Wer an Jesus Christus glaubt,
wer in ihm den Sohn Gottes erkennt
und wer ihn annimmt, ist gerettet.
Damit wäre eigentlich alles gesagt.
[....]
Das Christentum
beruht also auf der
MenschwerdungGottes.
Man nennt zwar gerne das Christentum in einem Atemzug
mit den „anderen Offenbarungsreligionen“,
aber man müßte, wie wir gesehen haben, präzisieren,
daß die Christen
nicht an irgend eine Botschaft glauben,
sondern sie
glauben an Jesus Christus,
den Mensch gewordenen Gott.
Und ebenso könnte man zwar in einem gewissen Sinne sagen,
das Christentum sei aus dem Judentum hervorgegangen,
doch ist diese Aussage sehr mißverständlich.
Zwar ist der Gottessohn dem Fleische nach aus Maria von Nazareth
und somit seiner menschlichen Natur nach aus dem jüdischen Volk hervorgegangen,
und ist er der den Juden verheißene und von ihnen erwartete Messias. Doch wäre es eine völlige Verkennung des Christentums, würde man sagen,
das Christentum sei als Religion aus dem Judentum hervorgewachsen
– es ist keine jüdische Sekte oder Glaubensrichtung,
sondern das
Christentum ist die Religion derer,
die Jesus Christus
als den menschgewordenen Logos erkannt haben,
und die ihm nachfolgen.
Die Zeugnisse der Schrift sind überwältigend.
Nicht nur daß an über 50 Stellen des Neuen Testamentes Jesus
Christus sich eindeutig und unmißverständlich
und im vollsten und höchsten Sinne
als der Sohn Gottes von Ewigkeit an zu erkennen gegeben hat,
sondern alles,
was er gesagt und getan hat,
sämtliche Einrichtungen und Glaubenssätze der Kirche,
ja das ganze nachfolgende Christentum ist
darauf gebaut und nur
von daher zu verstehen.
[....]
Jesus Christus hat sich den Juden unmißverständlich
als Gott zu erkennen gegeben, als er von sich sagte:
„Ehe Abraham war, bin ich“
(Johannes 8,58).
Schließlich wurde er gerade wegen dieses eindeutigen
und unmißverständlichen Zeugnisses seiner Gottheit
vom Sanhedrin zum Tode verurteilt und gekreuzigt.
Er hat damit den dem Moses im Dornbusch
geoffenbarten Namen Gottes auf sich bezogen:
„Ich bin der ich bin“ (2 Mose 3,14).
Die Christen und die christlichen Philosophen haben dies genau so verstanden: Der absolute Seinsgrund,
der sich Moses
als der einzige und allein wahre Gott zu erkennen gegeben hat,
genau dieser ist es, der sich in Jesus Christus
als der Dreifaltige Gott geoffenbart hat.
Er ist
nicht
irgend eine durch menschliche Vorstellung oder politisches Kalkül
absolut gesetzte und zum einzigen Gott erhobene Stammesgottheit,
sondern
Er ist der einzig wahre Gott,
das absolut notwendige und einzigartige Prinzip aller Wirklichkeit.
Weil die endlichen Dinge sich nicht selbst begründen können,
muß es einen absoluten Seinsgrund geben,
an dem alles, was ist, teilhat.
Dieser und keine anderer ist
der von Jesus Christus geoffenbarte Dreifaltige Gott.
Das Johannes-Evangelium sagt es überdeutlich:
„Wer mich sieht, sieht auch den Vater...“ (Joh. 14,9).
-
RE: Religion und Wahrheit
in Das grosse Glaubensbekenntnis 30.01.2015 01:18von Aquila • 7.220 Beiträge
Aus:
Vollständige praktische katholische Christenlehren zum Gebrauche bey dem sonntäglichen pfarrlichen Gottesdienste sowohl in kleineren Städten als auf dem Lande
von Hw Kaspar Zwickenpflug (1847):
-
[....]
"Diese Kirche Christi aber ist die katholische Kirche;
denn sie, und nur sie allein ist,
wie bey der Erklärung des neunten Glaubensartikels bewiesen werden wird,
einig, heilig, apostolisch und allgemein,
mit welchen Kennzeichen, gleichsam als mit Edelgesteinen,
die wahre Kirche und Braut Christi,
gemäß dem apostolischen Glauben, geziert seyn muß.
Jn ihr, in der katholischen Kirche, welche Christus gestiftet,
und dem Petrus und seinen Nachfolgern zu besorgen anbefohlen hat,
indem er sprach: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen,
und die Pforten derHölle sollen sie nicht überwältigen" (Matth. 16, 1«.),
muß man seyn und verbleiben,
— ihre Lehre, die Lehre der katholischen Kirche,
worin allein die Lehre Christi ganz und rein gelehret und erhalten wird,
indem Jesus Christus zu seinen Aposteln und allen ihren Nachfolgern gesprochen hat:
„Lehret alle Völker, und lehret sie Alles halten, was ich euch anbefohlen habe"
(Matth. 2», 1?. 20.),
indem er ihnen „den Bestand des heiligen Geistes verheisscn hat,
der ewig bey ihnen bleiben (Joh. 14, 16. 17.),
sie alle Wahrheit lehren (16, 13.), und ihnenAlles eingeben wird,
was er ihnen gesagt hat" (14, 26.), indem sie nach dem Apostel (I. Thimotb. Z, 15.)
„eine Säule und Grundfeste der Wahrheit" ist, ihre Lehre also,
die Lehre der katholischen Kirche, muß man ganz für wahr halten und annehmen,
— ihr, der katholischen Kirche, und ihren Vorstehern muß man in Allem gehorsamen,
da Jesus spricht: „Wer die Kirche nicht hört, den halte für einen Heiden und Puhl i kau" (Matth. 18, 17.)! wenn man ein katholischer Christ seyn will.
Und noch Eines, liebe Christen! wird,
um ein katholischer Christ
(ein wahres Glied des Reiches Christi) zu seyn,
erfordert, nämlich,
daß man
keiner andern, der wahren Kirche entgegengesetzten, Lehre anhänge. —
Hierunter aber werden, um mich kurz zu fassen,
verstanden alle falschen und verkehrten Lehren,
— die Lehren derjenigen, welche sich von dem Kirchenoberhaupte und folglich
auch von der Kirche getrennt haben,
in so ferne diese ihre Lehren einer entschiedenen Glaubenswahrheit zuwiderlaufen. —
Geliebte!
ihr Alle, wie ihr hier seyd, seyd durch die heilige Taufe von der Erbsünde gereiniget,
und aufgenommen worden in das Reich Jesu Christi,
in den Schooß seiner Kirche. O, haltet euch doch auch rein von der wirklichen Sünde, und gebrauchet fleißig die von Jesus eingesetzten Gnadenmittel zur Seligkeit, die heiligen Sakramente! . .
-
Siehe dazu bitte auch:
Die eine heilige katholische und apostolische Kirche
-
RE: Religion und Wahrheit
in Das grosse Glaubensbekenntnis 06.02.2015 00:49von Aquila • 7.220 Beiträge
Unser Herr und Gott Jesus Christus ist
keine
"Vielehe" eingegangen !
Aus
"Belehrungen über die alleinseligmachende Religion und Kirche, die Schranken der christlichen Duldung, und das Nichtgenügen eines nur ehrlichen Wandels zur Erlangung der ewigen Seligkeit" (1835)
von Hw Simon Buchfelner :
-
Es ist nur Ein Gott, Ein Schöpfer, Gesetzgeber, Erlöset und Richter der Menschen, obgleich die Protestanten selbst ihre Gesetzgeber, Erlöser und Richter seyn wollen.
Jesus Christus hat sich nur
eine einzige Braut erwählt, die er, nach dem Ausdrucke der Schrift, durch sein Blut von ihren Sünden gereiniget, und sich durch seine Lehre und die von ihm eingesetzten sieben heiligen Sakramente geheiliget hat. Und diese seine geliebte
Braut ist die katholische Kirche; diese liebt er allein, und er verschmähet und verachtet alle Buhlerinnen.
Wie gleichgültig müßte der Heiland selbst gegen seine Kirche seyn, wenn es ihm einerlei wäre, ob man der Wahrheit oder dem Irrthume huldige? wenn er alle für seine ihm wohlgefälligen Kinder ansehen würde, ob sie seine Lehre befolgen, oder ihr eigensinnig wioerstreben.
Indeß lesen wir nirgends,
daß er so gleichgültig wäre, und seine Kirche auch dem Irrthume preisgeben wollte;
vielmehr
will er alle jene Schaafe, die nicht aus seinem Schaafstalle sind, auch herbeiführen, zur Erkenntniß der einen Wahrheit bringen, damit «ine Heerde und ein Hirt werde. Ioh. 10. Ihm ist das ewige Leben seiner Schaafe viel zu theuer, als daß er es für gleichgiltig halten könnte, ob sie dem wahren Hirten oder einem Miethlinge nachfolgen.
„Ich bin, sagte Jesus, die Thüre für die Schaafe. Wer durch mich hineingeht, der wird selig werden. Jch bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich. Meine Schaafe hören meine Stimme, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben; nimmermehr sollen sie verloren gehen."
Dies verheißt aber Jesus
jenen nicht,
die seine Stimme, die durch die katholische Kirche spricht,
nicht hören, und ihr nicht folgen;
welche vielmehr die Lehre der Kirche muthwillig verwerfen,
sich aus dem Schaafstalle Christi hinwegbegeben und dem Irrthume huldigen.'"
-
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