Gelobt sei Jesus Christus !
Eine hilfreiche Kurz-Katechese von Hw Uwe Winkel vom Priesternetzwerk
über "Die Gnade Gottes":
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Welche sind die natürlichen Gaben Gottes?
Die natürlichen Gaben Gottes unterscheiden sich in die äußeren,
die auf den Leib ausgerichtet sind (z.B. Gesundheit, Nahrung, Wohnung, Kleidung)
und in die inneren,
die auf die Seele ausgerichtet sind (z.B. Verstand, Wille, Gedächtnis, Talente).
Was ist die Gnade?
Die Gnade ist eine innere, übernatürliche Gabe Gottes, die wir nicht verdient haben.
Warum wird die Gnade als "innere" Gabe Gottes bezeichnet?
Die Gnade wird als "innere" Gabe Gottes bezeichnet,
weil sie für die Seele des Menschen gedacht ist.
Warum wird die Gnade als "übernatürliche" Gabe Gottes bezeichnet?
Die Gnade wird als "übernatürliche" Gabe Gottes bezeichnet, weil sie im Gegensatz zu den
natürlichen Gaben Gottes
nicht zu unserer Natur gehört.
Vielmehr kommt sie ihr zu und geht über sie hinaus.
Sie überragt die Natur an Güte und Kraft.
Sie kann nur von Gott kommen. Niemand kann sie von sich aus erwerben.
Warum ist die Gnade eine Gabe Gottes, die wir nicht verdient haben?
Nach dem Sündenfall der ersten Menschen hätte der Mensch aufgrund seiner erbsündlichen
Veranlagung nichts anderes verdient als die ewige Verdammnis und Gottferne der Hölle.
Es ist ausschließlich seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit zu verdanken,
dass uns Jesus Christus von der für alle geltenden Höllenstrafe erlöst hat und uns die Gabe Gottes ermöglichen kann, dennoch in die Herrlichkeit des Himmels einzugehen.
Welche beiden Hauptarten der Gnade gibt es?
Es gibt die heiligmachende und die helfende Gnade.
Was ist die heiligmachende Gnade?
Die heiligmachende Gnade ist
heiliges, übernatürliches göttliches Leben in unserer Seele, das uns
befähigt, Kinder Gottes zu werden und Erben des Himmels zu sein.
Dieses kostbare Geschenk haben wir in der heiligen Taufe erhalten.
Sie wird durch die leichten (lässlichen) Sünden geschwächt,
sie geht ganz verloren durch die schweren Sünden (Todsünden).
Wir erhalten sie wieder durch eine gute heilige Beichte.
Vermehrt wird die heiligmachende Gnade,
wenn wir die Sakramente empfangen, beten und gute Werke tun.
Was ist die helfende Gnade?
Die helfende Gnade ist eine
übernatürliche Hilfe Gottes, die uns hilft, zu erkennen, zu wollen und zu tun, was zum Himmel führt.
Wir brauchen sie, weil wir ohne sie nichts für unser ewiges Heil tun können.
Sie erleuchtet unseren Verstand (erleuchtende Gnade).
Sie bewegt unseren Willen (Bewegende Gnade).
Sie treibt uns an zum Guten, begleitet und vollendet es (antreibende und vollendende Gnade).
Sie hilft uns also, Gottes Gebote zu halten und die Sünden zu meiden.
Sie drängt uns zu einer guten heiligen Beichte, damit wir die heiligmachende Gnade wiedererlangen, falls wir sie durch lässliche Sünden geschwächt oder durch Todsünden verloren haben.
Sie gibt uns Beharrlichkeit im Guten bis ans Ende, damit wir auch wirklich einst zur Anschauung Gottes gelangen.
Was muss der Mensch tun, dass ihm die Gnade hilft?
Der Mensch muss die Gnade bereitwillig aufnehmen und mit ihr wirken.
Gott hält uns reiche Gnade bereit.
Wir sollen sie dankbar annehmen im Gebet, in der häufigen hl. Beichte und hl. Kommunion, in
den übrigen Sakramenten und in der treuen Erfüllung unserer Pflichten. (vgl. Ps 94; 2 Kor 6,1)
Wie ist das Verhältnis zwischen dem Stand der Gnade und den guten Werken?
Wenn wir gute Werke im Stande der Gnade tun,
verdienen wir mehr Gnade auf Erden und größere Seligkeit im Himmel.
Darum heißen solche Werke verdienstliche Werke.
Die guten Werke, die man im Stande der Todsünde tut, sind nicht verdienstlich, aber nicht wertlos:
Sie können dem Sünder die Bekehrung und zeitlichen Segen bringen.
Wenn der Todsünder sich bekehrt,
leben die verlorenen guten Werke mit der heiligmachenden Gnade wieder auf."
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