Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber benedikt
Vielen Dank für Deine freundlichen Worte.
Es freut mich, dass Dir dieses Forum zusagt und v.a. auch im Glaubens- und Seelenleben bestärkt.
Wenn wir an den uns geschenkten Gnaden mitarbeiten, so im Wissen, dass sie uns gerade auch für den bis ans irdische Lebensende zu führenden geistlichen Kampf rüsten wollen.
Dieser - z.T. sehr intensive - geistliche Kampf ist denn auch verbunden mit einem nach und nach Reifen im Glaubens- und Seelenleben.
Rückschläge bleiben nicht.
Was uns traditionsverbundene Katholiken auszeichnet,
ist nicht etwa das Nicht-Fallenkönnen,
sondern das sofortige wieder Erheben nach einem Fall.
So erging es auch nahezu allen grossen Heiligen !
Nach und nach erklammen sie in harten inneren geistigen Ringen die Stufen zur Vollkommenheit.
Im Streben nach Vollendung müssen wir uns nicht nur in der Tugend der Geduld gegenüber anderen üben....sondern auch gegen uns selbst !
Selbst grosse Heilige wie der hl. Franz von Sales mussten sich lange gerade in den Tugenden der Demut und Geduld gerade auch gegen sich selbst üben....
der hl. Franz von Sales schreibt:
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"Es gibt sogar Fehler,die uns nicht schaden,
sondern nur demütigen.
Die Demut verlangt nun nicht, dass wir sie absichtlich begehen,
wohl aber, dass wir uns nicht beunruhigen, wenn wir sie begangen haben...."
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Der Heilige weiss wovon er schreibt...
hatte er selbst zuvor doch 28 Jahre (!) gegen seinen Jähzorn zu kämpfen....
Der hl. Josefmaria Escriva in einer Predigt aus dem Jahre 1971
über den inneren Kampf im Streben nach Vollkommenheit:
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"Seht, was wir erstreben sollen, ist, in den Himmel zu kommen;
sonst würde sich unser Leben nicht lohnen.
Um in den Himmel zu gelangen, müssen wir treu der Lehre Christi folgen; und um treu zu sein,
müssen wir ständig gegen Hindernisse kämpfen, die sich unserer ewigen Seligkeit entgegenstellen.
Ich weiß schon, wenn von Kampf die Rede ist, haben wir sogleich unsere Schwachheit vor Augen, wir ahnen kommende Niederlagen, Irrwege.
Doch Gott rechnet damit.
Da wir unterwegs sind, läßt es sich nicht vermeiden, daß wir beim Voranschreiten den Staub des Weges aufwirbeln.
Wir sind Geschöpfe, voller Gebrechen.
Ja, mir scheint sogar, daß es Gebrechen in unserer Seele geben muß wie Schatten,
von denen sich als Kontrast die Gnade Gottes und unser Bemühen, diesem göttlichen Geschenk zu entsprechen, um so klarer abheben.
Erst beides zusammen Licht und Dunkel macht uns menschlich, demütig, verständnisvoll und großzügig.
Betrügen wir uns doch nicht selbst:
Wenn wir in unserem Leben mit Glanz und Erfolg rechnen,
werden wir auch mit Niederlagen und Rückschlägen rechnen müssen.
So ist immer der Weg des Christen auf der Erde gewesen, auch der Weg jener, die wir heute als Heilige verehren. Denkt nur an Petrus, Augustinus und Franziskus.
Mir haben nie jene Lebensbeschreibungen gefallen, die, aus Naivität, aber auch aus Mangel an christlicher Lehre, die Heiligen so darstellen, als wären sie vom Mutterschoß an unfehlbar mit der Gnade Gottes ausgestattet gewesen.
Nein, die wahren Lebensgeschichten der christlichen Heiligen gleichen den unsrigen aufs Haar:
Sie kämpften und unterlagen, um von neuem, reuevoll, den Kampf wieder aufzunehmen.
Es sollte uns nicht wundern, daß wir relativ häufig Niederlagen einstecken müssen,
auch wenn es sich dabei gewöhnlich, ja vielleicht immer um geringfügige Dinge handelt, die uns weh tun, als wären sie von großer Bedeutung.
Wenn wir Gott lieben, demütig sind und kämpfen, werden solche Niederlagen nie von großem Ernst sein.
Denn wir werden dann auch Kämpfe bestehen können, große Siege davontragen
in den Augen Gottes.
Wenn wir mit lauterer Absicht arbeiten und Gottes Willen zu erfüllen trachten, ist uns, in unserer Nichtigkeit, seine Gnade gewiß; und dann gibt es keine Niederlagen.
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Wer wirklich kämpfen will, setzt die entsprechenden Mittel ein; und diese haben sich in den zwanzig Jahrhunderten des Christentums nicht geändert:
Gebet, Abtötung und Empfang der Sakramente.
Da die Abtötung ebenfalls Gebet ist - das Gebet der Sinne -, können wir diese Mittel in zwei Worten zusammenfassen:
Gebet und Sakramente."
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