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#206

RE: Papsttreue im Dilemma

in Diskussionsplattform Kirche 08.01.2017 10:24
von Aquila • 7.063 Beiträge

Lieber Salvatore

Vielen Dank für diese ausführlichen Darlegungen .

Die von mir hervorgehobene Rechtmässigkeit der Papstwahl erfährt in meinem vorigen Beitrag durch den Zusatz der
Zulassung des Heiligen Geistes
selbstredend ihre unfehlbare Gewissheit.

Dies wiederum heisst denn aber nicht - und da dürften wir uns einig sein - dass der so im Petrusamt Zugelassene zwangsläufig unfehlbar nach menschlichen Erwägungen gewählt worden ist.
Will heißen, die Zulassung ist nicht gleichzusetzen mit einer die gewählte Person betreffenden unfehlbaren Entscheidung im Sinne der späteren traditionsgetreuen Ausübung des Papstamtes durch den Gewählten.
Papst Franziskus belegt dies denn aktuell augenscheinlich.

Ergo kann und dann darf die
auf der Zulassung des Heiligen Geistes - und somit auf unfehlbaren Gewissheit - basierende Rechtmässigkeit der Papstwahl nicht bestritten werden.

Diese Rechtmässigkeit freilich ist nicht gleichzusetzen mit einer Pflicht zum "Personenkult" im Sinne der "Unantastbarkeit" eines jeden Wortes / einer jeden Handlung des Papstes.
Gerade Papst Franziskus streut mit seinen mal hier mal da ( mal) Reden mal in Schreiben ) eingeflochtenen Abweichungen von der traditionsverbundenen Lehre der Kirche laufend Verwirrung.
Gerade dass er eben bislang keine Häresie als solche verkündet hat sondern seine Eigeninterpretationen stets in Reden oder Schreiben einbettet, die nicht unter das ordentlich unfehlbare Lehramt fallen,
( er selbst nennt "Amoris laetitia" ein nicht zum ordentlich unfehlbaren Lehramt gehöriges Schreiben ) macht sein Handeln in meinen Augen so gefährlich.

Erst wenn dem Papst eine im ordentlich unfehlbaren Lehramt verkündete Häresie nachgewiesen werden könnte, erst dann käme die Aussage von Kardinal Burke zum Tragen
( nach dieser hast Du, lieber Andi, gefragt):

"Wenn ein Papst eine Häresie aussprechen sollte, würde er faktisch aufhören, ein Papst zu sein;
die Kardinäle könnten sich dazu äußern,
und es würde eine Sedisvakanz beginnen bis zur Wahl eines neuen Papstes – wie vor jedem Konklave.“

-

Die in der Fussnote von AL eingeschobene, nicht mit der Lehre der Kirche zu vereinbarende Privatmeinung des Papstes ist denn auch (noch) keine verkündete Häresie im obigen Sinne.
Und genau hier liegt die Problematik.
Papst Franziskus könnte also weitere ähnlich ausgerichtete "Fussnoten" noch und noch anfügen....und diese nicht zurücknehmen.....
was also lediglich weitere "Dubiae" nach sich ziehen würde.
Alleine die Äusserung eines deutlichen Unmutes von Seiten vieler (!) Kardinäle und Bischöfe könnte den Papst diesbezüglich gleichsam in einer Art Handlungsunfäigkeit blockieren.....
und so womöglich seinen Rücktritt wahrscheinlicher machen.



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 08.01.2017 13:53 | nach oben springen

#207

RE: Papsttreue im Dilemma

in Diskussionsplattform Kirche 10.01.2017 20:58
von Aquila • 7.063 Beiträge

Liebe Mitglieder, liebe Mitleser

Papst Franziskus weigert sich weiterhin auf die fünf berechtigten Fragen in der von vier Kardinälen verfassten "Dubia" zu antworten.
Ehe und Familie: Franziskus veröffentlicht Dokument - „Amoris laetitia“ (2)

Ein besorgniserregendes Verhalten, welches mittlerweile auch zu innerkirchlichen Verwerfungen,
ja zu einem frostigen Klima innerhalb des Vatikans geführt hat.

Ja, es fällt gar auch vermehrt der Begriff "Krieg" !?

Wie bedrückend und beklemmend sich dieses Klima der "Eiszeit" auf Besucher des Vatikans auswirkt, schildert ein Bericht von Steve Jalsevac, dem Gründer und Direktor des amerikanischen katholischen "LifeSiteNews", der jedes Jahr den Vatikan besucht.
Letzten November erfolgte der jüngste Besuch....und machte ihn fassungslos:
( Im Bericht spricht Jalsevac von " orthodoxen" Katholiken, dies im Sinne von rechtgläubig traditionsverbundenen )

-

"Unser Besuch Roms, der vom 16. bis zum 23. November stattfand,
war der dramatischste von vielen Arbeitsbesuchen, die wir während der letzten zehn Jahre zweimal jährlich durchgeführt haben.
Nach Begegnungen mit Kardinälen, Bischöfen und anderen vatikanischen Würdeträgern sowie Angestellten der Dikasterien verspürten unser neuer Rom-Korrespondent John-Henry Westen, Jan Bentz und ich,
dass unter treuen Dienern der Kirche weitverbreitete Beklemmung und sehr reelle Angst herrschen.
Dies haben wir nie zuvor erlebt.
Viele befürchteten, aus ihren Stellungen entfernt zu werden, ihre Arbeitsplätze in vatikanischen Institutionen zu verlieren oder schweren öffentlichen oder privaten Vorwürfen sowie persönlichen Anschuldigungen ausgesetzt zu werden,
seitens jener, die den Papst umgeben, oder sogar von Franziskus selbst.

Sie empfinden auch Furcht und Beklemmung über den großen Schaden, welcher der Kirche zugefügt wird, während sie nichts tun können, um ihm Einhalt zu gebieten. […]
Die katholischen Universitäten in Rom werden überwacht, und die Vorlesungen der Professoren werden überprüft, um sicherzustellen,
dass sie mit der liberalen Deutung von Amoris Laetitia übereinstimmen.
Die Kleriker werden den Oberen gemeldet, wenn man erfährt, dass sie Besorgnis über Papst Franziskus äußern.
Viele fürchten sich, offen zu sprechen, auch solche, die in der Vergangenheit stets gerne dazu bereit waren.
Vatikan-Berichterstatter sagten uns,
sie seien mehrfach davor gewarnt worden, über die Dubia [die Zweifel, die Kardinal Burke und drei andere Kardinäle bezüglich der in Amoris Laetitia dargelegten Doktrin bekundet haben] zu schreiben.
Ich habe Berichte vernommen, wonach der Vatikan wie ein besetzter Staat wirkt.
Gewisse Quellen, mit denen ich sprach, fürchten, dass die Kontakte zu Funktionären des Vatikans überwacht werden; manche haben sogar verdächtige Anomalien in ihren Telefongesprächen gemeldet, bei denen nach dem Ende eines Gesprächs die letzten Augenblicke ihrer Unterhaltung immer wieder zu hören waren, als handle es sich um eine Tonbandaufnahme.
Manche Leute, die im Vatikan arbeiten, raten ihren außerhalb des Vatikans lebenden Kontaktpersonen, heikle Informationen nicht per e-mail oder über ihre im Vatikan ausgegebenen Mobiltelefone zu verbreiten.
Wir müssen uns fragen, wohin all das führt.
Es ist zutiefst verstörend.
Eine Aussage, die wir in jener Woche in Rom immer wieder hörten, lautete,
in Rom sei ein „Krieg“ im Gang
— ein Krieg der Progressiven, die den „Geist von Vatikan II“ vertreten, gegen die orthodoxen Katholiken.
Eine Person nach der anderen verwendete schockierenderweise das Wort „Krieg“.
Ich habe in meinem Leben nie so etwas erlebt und bin sicher, dass die meisten, wenn nicht alle regelmäßigen Leser von LifeSite dasselbe sagen können.“

-

So wird auch die befremdliche, noch mehr Verwirrung gestiftet habende
Zustimmung von Kardinal Müller zur der traditionsfernen Fussnote in "Amoris laetitia"
Ehe und Familie: Franziskus veröffentlicht Dokument - „Amoris laetitia“ (4)

zumindest nachvollziehbarer.


Es herrscht Angst und "Krieg" im Vatikan.....!?!?!?

Freilich dürfte auch dieses frostige Klima nicht verhindern können,
dass sich früher oder später
wieder die Lehre der Kirche, so wie sie immer schon gelehrt wurde - die überlieferte Lehre - durchsetzen wird.




Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 10.01.2017 20:59 | nach oben springen

#208

RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?

in Diskussionsplattform Kirche 12.01.2017 19:28
von Mariamante • 391 Beiträge

Bezüglich der unterschiedlichen Sichtweisen dieses Papstes und des Pontifikates von Papst Franziskus möchte ich den folgenden Artikel zitieren:
Quelle:
PUR Magazin German Catholic Magazine
Nr. 1 Januar 2017 Seite 7
meinung pur

Der Papst ist auswärts
von Bernhard Müller

Mit seinem 80. Geburtstag ist Papst Franziskus im vergangenen Monat umgegangen, wie mit vielen anderen Anlässen auch. Er nahm ihn nicht besonders wichtig.

Wichtig ist für ihn vielmehr der leidende Mitmensch, wichtig sind ihm die "Opfer" unserer Gesellschaften, die Armen, die Sünder. Man kann ihm dabei den Vorwurf machen, dass es ihn offenbar nicht interessiert, wieviel Schuld diese "Opfer" an ihrer misslichen Lage selber haben. Er sieht ihre tragische Situation und er fühlt sich verpflichtet, zu helfen.

Er ist der Papst der Bergpredigt, der versucht seinem päpstlichen Namensgeber, dem heiligen Franziskus, nachzueifern.

Kollateralschäden in seinem nächsten Umfeld nimmt er dafür in Kauf. Er ist ein Seelsorger, wie ihn sich die Menschen am Rande der Gesellschaft nur wünschen können, er ist ein Papst der Armen und Verachteten.

Gleichzeitig stößt er die Etablierten, die Mächtigen, die Reichen immer wieder vor den Kopf. Und auch in seinem nächsten Umfeld ist er alles andere als zimperlich. Er ist weitaus rigoroser als sein Vorgänger, wenn er sich mit unliebsamen Mitarbeitern auseinandersetzt. Er ist barmherziger gegen die Schwachen als gegen die Starken. Er kümmert sich um den verlorenen Sohn und enttäuscht den Daheimgebliebenen, den, der ihm die Treue gehalten hat. Eine Geschichte, die wir aus der Bibel kennen.

Er ist in den Augen der Welt ein glaubwürdiger Papst. Er ist der Papst, der vor allem außerhalb seiner Kirche Zustimmung findet. Aber leider auch wenig Nachahmer. Ein Papst, den die Welt liebt. Alle Prophezeiungen, die Stimmung ihm gegenüber werde umschlagen, haben sich in den letzten Jahren nicht erfüllt. Er ist und bleibt in unserer Gesellschaft, die sich immer weiter von der Kirche und vom christlichen Glauben abwendet, hoch im Kurs. Was für ein großartiger Papst, hört man immer wieder, wenn nur diese Katholiken nicht wären.

Die mediale Öffentlichkeit nimmt die Gläubigen als Menschen wahr, die päpstlicher sind als der Papst sind.

Für die Kirche stellt sich natürlich die Frage nach ihrer Führung, nach ihrem "Felsen". Wenn der Herde immer wieder mal der Hirte ausbüxt, verunsichert das viele der ihm Anvertrauten. Ein Papst, der seine Kirche verrät? Der die Glaubenswahrheiten aufgibt, und lieb Kind mit der Welt sein will? Solche Verdächtigungen gibt es.

Aber man kann dieses Pontifikat auch anders sehen: Er ist der gute Hirte, der die 99 Gerechten zurücklässt um dem verlorenen Schaf nachzugehen. Auf die Unruhe in der eigenen Herde können wir also getrost antworten: Unser Hirte hat uns nicht im Stich gelassen, sondern er ist gerade mal wieder auswärts auf der Suche nach einem verlorenen Schaf.


Gelobt sei JESUS CHRISTUS

zuletzt bearbeitet 22.01.2017 22:34 | nach oben springen

#209

RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?

in Diskussionsplattform Kirche 12.01.2017 20:55
von Aquila • 7.063 Beiträge

Zitat aus dem PUR-Artikel:

-

Er ist in den Augen der Welt ein glaubwürdiger Papst.
Er ist der Papst, der vor allem außerhalb seiner Kirche Zustimmung findet.
Aber leider auch wenig Nachahmer.
Ein Papst, den die Welt liebt
.

-

Im Grunde genommen würde sich ein jeglicher Kommentar aufgrund dieser für sich sprechenden "Analyse" erübrigen !


Unser Herr und Gott Jesus Christus an Seine Jünger:
-
18 Wenn die Welt euch haßt, so wisset, sie hat mich vor euch gehaßt.
19 Wäret ihr von der Welt, würde die Welt das Ihrige lieben;
weil ihr aber nicht von der Welt seid,
sondern ich euch auserwählt habe aus der Welt, darum haßt euch die Welt
.

-

Zitat aus dem PUR-Artikel:
-
Unser Hirte hat uns nicht im Stich gelassen, sondern er ist gerade mal wieder auswärts auf der Suche nach einem verlorenen Schaf.
-

Wenn ein Papst als Oberhirte sich mittels verwirrenden Handlungen, Reden und Schriften
"auf die Suche nach dem verlorenen Schaf" begibt, so besteht die Gefahr,
dass dieses Schaf zwar gefunden wird, aber doch nicht gerettet ist.
Wenn die traditionsverbundene Lehre der Kirche so wie sie immer gelehrt wurde
nicht mehr die Grundlage des Hirtenamtes ist, dann ist gar die ganze Herde in Gefahr !


Die Pflichten und Aufgaben eines Papstes sind die folgenden
vom 1. Vatikanum dogmatisch festgeschriebenen :
So muss ein Papst erfüllt sein von:

"Treu der Tradition anzuhängen,
die von den Anfängen des christlichen Glaubens überliefert ist."


und er muss danach streben:

"dass die ganze Herde Christi
von der vergifteten Nahrung des Irrtums ferngehalten werden möge"


Lehre von der Tradition (26)

-


zuletzt bearbeitet 22.01.2017 22:33 | nach oben springen

#210

RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?

in Diskussionsplattform Kirche 04.02.2017 20:55
von Andi • 1.077 Beiträge

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...t-14843166.html

Rom
Papstkritische Plakate aufgetaucht

Unbekannte haben in der italienischen Hauptstadt Dutzende Plakate aufgehängt, auf denen Papst Franziskus kritisiert wird. Einen Hinweis auf die Urheber gibt es nicht, aber einen Verdacht.

In Rom sind am Samstag Dutzende papstkritische Plakate aufgetaucht. Auf ihnen ist Papst Franziskus abgebildet, mit einem besonders düsteren Gesichtsausdruck. Unter dem Bild steht in römischem Dialekt: „Franziskus, du hast Kongregationen unter kommissarische Leitung gestellt, Priester entlassen, den Malteserorden und die Franziskaner der Immakulata enthauptet, Kardinäle ignoriert, aber wo bleibt deine Barmherzigkeit?“ Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA waren die professionell gedruckten Plakate über die ganze italienische Hauptstadt verteilt worden.

Auf den Postern sind weder Namen noch Symbole abgebildet, der oder die Urheber der Aktion blieben zunächst unbekannt. Beobachter vermuten dahinter aber konservative kirchliche Kreise. Am Nachmittag inspizierten Zivilpolizisten die Poster, kurz darauf wurde eins nach dem anderen von der Stadtreinigung an der Piazza del Risorgimento entfernt. „Wir entfernen sie, weil sie widerrechtlich aufgehängt wurden“, sagte einer der Beamten.

Franziskus, dessen zentrale Botschaft die Barmherzigkeit ist, sieht sich wegen seines Reformkurses wachsendem Widerstand in den eigenen Reihen gegenüber. Italienische Medien spekulierten, dass die anonymen Poster dem konservativen Spektrum in der Kurie zuzuordnen seien. Der 2013 zum Papst gewählte Jesuit treibt den interreligiösen Dialog voran, lobt die Reformation und greift Themen wie die Sexualmoral der Kirche auf.

Manifest wurde die Kritik am Papst in einem offenen Brief vierer Kardinäle zu dessen Schreiben über Familie und Liebe, „Amoris Laetitia“, in dem sie vom Pontifex mehr Klarheit zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen forderten.


Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
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