Lieber Aquila!
Gottes Segen, Vergelts Gott für die Ausführungen.
Was die Aktionen von Papst Franziskus betrifft, sind die Einschätzungen dazu unterschiedlich. Manche meinen, er agiere nicht anders als Papst Benedikt. Andere meinen, sein Bestreben den Menschen Gottes Barmherzigkeit in besonderer Weise zuzusprechen und dabei Gebote, Gesetze, Glaubensdirektiven zu vernachlässigen sei entsetzliche Häresie und glaubenszerstörend.
Solange die Kritik an Aktionen und Aussagen eines Papstes von der Liebe getragen ist- in aller Demut und vom Streben nach Glaubenswahrheit und katholischer Treue zum überlieferten Glaubensgut getragen, mag sie ruhig ausgesprochen werden- ebenso wie die Päpste vor Franziskus kritisiert wurden.
Dass es Papst Franziskus im Wesentlichen um das geht, was den hl. Franziskus damals bewegte, scheint vielen ein Ärgernis. Der hl. Franz von Assisi wollte zu den Ursprüngen des christlichen Glaubens zurückkehren: Die "reiche" und vom Mammonismus verführte Kirche der damaligen Zeit war dem Heiligen ein Stachel.
Wenn Papst Franziskus manche Regeln, liturgische Vorschriften, Glaubenssatzungen bricht - und auch mit dem "Hochwürdentum" aufräumt, hat das me. sicher einen tieferen Sinn:
JESUS selbst hat sich in besonderer Weise der Armen und der Sünder angenommen. Die Pharisäer und Schriftgelehrten pochten auf Vorschriften, Gesetzen, theologischen Satzungen. Diese Problematik herrschte nicht nur damals- sie zieht durch die Geschichte der Kirche.
Wenn Papst Franziskus seine Aufgabe als Papst darin sieht, zum Wesentlichen zurück zu kehren- und dabei sicher manche, die liturgische Vorschriften, ausformulierte Glaubenssätze sehr hoch schätzen, vor den Kopf stösst, hat das einen tiefen, reformatorischen Sinn.
Die Aussage von Andi oder anderen, dieser Papst wäre der Schlechtest - läßt sich auf Grund des nicht vollendeten Pontifikates und der nicht absehbaren Folgen nicht wirklich abschätzen. Mit Spekulationen, persönlichen Einschätzungen ist der Wahrheit nicht gedient. Es könnte ja durchaus sein, dass Gott durch diesen Papst der Kirche eine besonderen Impuls der Umkehr und der Reform schenkt, dessen Tiefe uns auf Grund gewisser bedenklicher Äußerlichkeiten oder Äußerungen nicht absehbar ist.
Mein Glaube ist auf JESUS CHRISTUS, auf Gott gebaut- nicht auf den Papst und auch nicht auf diese oder jenen "Erscheinungen", Privatoffenbarungen oder Menschen. Daher ist für meinen Glaubensweg und Weg zu Gott die Kritik am Papst und das Durchforschen jeder seiner Aussagen, ob da nicht Häresie und Glaubenszerstörung drin steckt unerheblich. Ich würde auch z.B.nicht aus der Kirche austreten (wie es manche tun) weil ein modernistischer Bischof oder ein konservativer Bischof großes Ärgernis gibt.
Insofern vertraue ich- auch in Hinsicht auf Papst Franziskus und das Wirken des Heiligen Geistes in der röm.kath. Kirche auf Gottes Weisheit, den HEILIGEN GEIST - und manche mir sicher nicht allzu viele Sorgen darüber, wie "häretisch" und entsetzlich dieser oder jener Papst wäre. Halte das für verschwendete Energie. Aber wie mir kürzlich ein Beichtvater sagte, fokussiert der Teufel den Menschen mit Vorliebe auf Nebengleise.
Mit lieben herzlichen Segensgrüßen im Gebet verbunden, herzlich, Peter