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08
März
2014

Geschichte des Kommunionempfanges

Hw Pater Leo Kuchar SSS über die Geschichte des Kommunionempfanges
-

Geschichte des Kommunionempfanges

Wie alles in der Kirche hat auch der sakramentale Kommunionempfang eine interessante und bewegte Geschichte.
Sie ist für uns heutige Christen aufschlussreich und lehrreich.

Die ersten Christen trennten nie Eucharistiefeier und Eucharistieempfang.
Sie sprachen vom „Brotbrechen“ und vom „Herrenmahl“.
Ihr Ziel war, würdig zu kommunizieren, um würdig zu leben,
und würdig zu leben, um würdig zu kommunizieren
.
An der Stelle, wo heute der Priester die Worte ausspricht:
„Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt…“
rief früher der Diakon: „Sancta sanctis! Das Heilige den Heiligen!“
Es wurde die Mahnung angefügt: „Wer würdig ist, trete hinzu! Wer nicht, tue Buße!“

Im Mittelalter kam es dann – zumindest nach unserem Urteil –
zu einer bedauerlichen Entwicklung.
Der Kommunionempfang wurde immer seltener.
Die Kirche sah sich gezwungen, ein Gebot zu erlassen,
wonach jeder Katholik wenigstens einmal im Jahr,
zur österlichen Zeit, die hl. Kommunion empfangen muss.

Ohne dieses Kirchengebot hätten vermutlich viele Christen
die erste hl. Kommunion bis zur Sterbestunde aufgeschoben.
Als Ersatz und Gegengewicht entwickelte sich damals die so genannte
„Augenkommunion“.
Die Gläubigen wollten die hl. Hostie sehen und anbeten.
In der Messfeier wurden die hl. Gestalten nach der Wandlung erhoben,
die Eucharistie wurde in der Monstranz ausgesetzt und in Prozessionen
durch die Stadt getragen.
In diese Zeit fällt auch die Einführung der Fronleichnamsprozession.

Das Konzil von Trient hat die tägliche Kommunion gut geheißen und empfohlen, aber der Aufruf verhallte ohne Echo. Im Gegenteil:
eine von der Kirche
verworfene Irrlehre machte sich breit: der Jansenismus.

Die Heiligkeit der Eucharistie und die Unwürdigkeit des Empfängers
wurden so übermäßig betont, dass man im häufigen Kommunionempfang
einen schweren Verstoß gegen die Ehrfurcht zum Altarsakrament erblickte.
In den Heiligengeschichten, die damals verfasst wurden,
wurde auch immer betont, dass der betreffende Heilige
oder die Heilige aus Demut dem Tisch des Herrn fernblieb.
Auch fromme Ordensfrauen kommunizierten damals nicht öfter als dreimal im Jahr.
Einen besonderen Platz nimmt das 17. Jahrhundert ein.
Es war die Zeit der Hochblüte des Jansenismus.
Sein Geist spukte in den Köpfen der meisten Geistlichen und der Professoren,
die den jungen Klerus heranbildeten.
Es gab aber auch in diesem Jahrhundert Heilige, die die Gläubigen
zur öfteren hl. Kommunion einluden und diese zu begründen suchten.
Sie mussten in Kauf nehmen, dass man sie als Irrlehrer und Abweichler verdächtigte.

Einen Durchbruch erreichten die bekannten Herz-Jesu-Erscheinungen.
An die Seherin, die hl. Margarethe Alacoque,
richtete der Heiland den Wunsch, sie möge die Sühnekommunion
an den ersten Freitagen von neun Monaten propagieren,
eine Idee, die Anklang fand, da das 17. Jahrhundert Sühnebruderschaften und Sühneandachten sehr liebte und bevorzugte.
Durch die Einführung der Herz-Jesu-Freitage wurde indirekt die
öftere hl. Kommunion gefördert.
Neun zusätzliche Kommunionen im Jahre, das war praktisch schon der Durchbruch zur monatlichen Kommunion.
Hätte die hl. Maria Margarethe die monatliche oder gar tägliche Kommunion verlangt,
hätte man ihre Erscheinungen als Teufelswerk qualifiziert und die Seherin
womöglich als Hexe verurteilt.
In den Herz-Jesu Erscheinungen zeigt sich nicht nur die überfließende Liebe des Erlösers, sondern auch die bewunderungswürdige Strategie des Hl. Geistes.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte der
heilige Papst Pius X.
Er wird als eucharistischer Papst bezeichnet.
Er erließ zwei Eucharistiedekrete.
Mit dem Dekret „Sacra Tridentina Synodus“
öffnete er sperrangelweit die Türen des Tabernakels für die
tägliche Kommunion.
Wer heute täglich zur hl. Kommunion gehen will, muss mit keinerlei Behinderung von Seiten der Seelsorger oder der Kirchengemeinde rechnen.
Nach dem neuesten Kirchengesetzbuch kann jeder Katholik sogar zweimal täglich kommunizieren, wenn er auch zweimal am Tag die hl. Messe mitfeiert.
Es ist uns heute fast unerklärlich, dass es überhaupt notwendig war, dass ein Papst ein Dekret herausgeben musste, um die tägliche Kommunion zu erlauben.
Papst Pius X. hat allerdings vor achtzig Jahren ein anderes Eucharistiedekret veröffentlicht,
das – ähnlich wie die Empfehlungen des Konzils von Trient –
keine allgemeine Reaktion hervorgerufen hat und weithin unbekannt
und unbeachtet geblieben ist. Es geht um das
Dekret "Quam singulan" über die
Frühkommunion der Kleinkinder.

Der Papst verlangt von den Eltern, Erziehern und Seelsorgern,
dass die Kinder zur Erstkommunion vorbereitet und zugelassen werden, wenn sie den Gebrauch der Vernunft erlangen und gewöhnliches und eucharistisches Brot unterscheiden können. Pius X. hat selber vierjährigen Kindern die hl. Kommunion gereicht.
Wo die Frühkommunion regional praktiziert wurde,
hat sie erstaunliche Früchte des religiösen Lebens hervorgebracht: gesunde christliche Ehen, gläubige Familien mit vielen Kindern und
– was sich daraus ergibt – zahlreiche Priester- und Ordensberufe.

Was können wir uns aus der Geschichte des Kommunionempfanges hervorholen?


Von den ersten Christen benötigen wir die Praxis,
dass die hl. Kommunion unverzichtbarer Bestandteil der Messfeier ist.

Allerdings müssen wir von ihnen auch den Grundsatz übernehmen,
dass man würdig kommunizieren muss,
um würdig zu leben, und dass man würdig leben muss, um würdig zu kommunizieren.


Vom Mittelalter können wir uns die Beichtfreudigkeit ausleihen.
Damals wurde viel gebeichtet und wenig kommuniziert.

Unser Ideal sollte lauten:
Öfters beichten und öfters kommunizieren!


Wer damals nur dreimal im Jahr zum Tisch des Herrn ging,
bereitete sich durch eine gute hl. Beichte vor –
und diese dreimalige Beichte war vermutlich auch mehr als notwendig.
Wenn damals – und das gilt da und dort bis in unsere Zeit – die hl. Beichte der Weg zur Kommunion war, so könnte es heute einen umgekehrten Weg geben:
die hl. Kommunion sollte uns den Wert der häufigen Beichte erschließen und zur Wiederentdeckung des Bußsakramentes führen.
Jesus wartet auf uns nicht nur auf dem Altar, sondern auch im Beichtstuhl.


Außerdem sollte die Verehrung und Anbetung der Eucharistie
ihren Platz behalten und auch noch weiter ausgebaut werden.
Was im Mittelalter als Ersatz für die fehlende sakramentale Kommunion
das christliche Leben über Wasser hielt, sollte heute zu den Schätzen der fortschreitenden Glaubenserkenntnis gerechnet werden.

Jesus ist in der Eucharistie gegenwärtig.
Er ist das Brot des Lebens.
Eben deshalb verdient er, dass man sein Altarsakrament verehrt und anbetet
.
Die Herz-Jesu-Erscheinungen bringen auch einen neuen Aspekt ins Spiel.

Im Herzen Jesu lodert eine Liebessehnsucht nach uns.
Nicht nur wir sehnen uns nach der Vereinigung mit ihm in der hl. Kommunion,
sondern auch er will sakramental mit uns kommunizieren, sooft es möglich ist.
Wir sollen daher bei der Entscheidung, wie oft wir kommunizieren wollen,
nicht nur unsere eigenen Wünsche berücksichtigen,
sondern auch seine Sehnsucht.

Diesen Umstand hat vermutliche Papst Pius X. vor Augen gehabt, als er die Frühkommunion der Kinder gefordert hat.
Jesus sehnt sich nach dieser Kommunion und die Erwachsenen haben kein Recht gegenüber dem Herrn ein Veto einzulegen.

Auch unsere Zeit kennt eine fehlgeleitete Kommunionpraxis.
Es gibt viele Kommunionen, aber wenig Beichten.
„Wer würdig ist, trete hinzu, wer nicht, tue Buße!“
Geben wir den Weg, der zum Tisch des Herrn führt, nicht auf,
aber haben wir den Mut, den Umweg über den Beichtstuhl zu wählen,
wenn uns das Gewissen anklagt;

und falls uns das Gewissen nie anklagt, dann haben wir wahrscheinlich den Beichtstuhl noch notwendiger.
Schöpfen wir doch aus allen Quellen des Heiles!

-

Jetzt kommentieren Kategorie: Allgemeine Glaubensthemen Autor: Aquila 08.03.2014 00:56
01
März
2014

Die Vorfastenzeit

Liebe Mitglieder , liebe Leser/innen

Wir sind noch
- bis zum Aschermittwoch - in der Vorfasten-Zeit.

Leider wurde nach dem Vaticanum II. die Vorfasten-zeit für den
"Novus Ordo" als "abgeschafft" erklärt...
dennoch lebt sie in der hl. Tradition fort !

Die Vorfasten!-Zeit hat zum Zwecke,
langsam auf die
Fastenzeit
vorzubereiten....
also die nach und nach Hinführung
- durch etwa täglich ein wenig mehr geistliche Lesung, evtl. ein kleiner Verzicht auf Gewohntes, aber nicht Lebensnotwendiges -
auf die eigentliche Fastenzeit beginnend mit dem Aschermittwoch....


Die Sonntage
Septuagesima, Sexagesima und Quinquagesima

bezeichnen nicht die genauen Abstände bis zum Ostern,
sondern
deuten auf die rund berechnete
70-tägige, 60-tägige und 50-tätige Vorbereitungszeit
auf Ostern.


Siehe bitte auch:

Aschermittwoch

blog-e4146-Warum-betraegt-die-Fastenzeit-Tage.html


Freundliche Grüsse und Gottes Segen

Jetzt kommentieren Kategorie: Allgemeine Glaubensthemen Autor: Aquila 01.03.2014 22:30
11
Februar
2014

Monat Februar: Den Sieben Schmerzen Mariens gewidmet

Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen

Der
Monat Februar
ist
den Sieben Schmerzen Mariens
gewidmet.....
angelehnt an das Fest Maria Lichtmess vom 2. Februar

Fest Mariä Lichtmess / Darstellung des Herrn


Hw Dr. Josef Spindelböck in einer Predigt über die
Sieben Schmerzen Mariens :

-

Mit Christus im Leiden und in der Herrlichkeit vereint


Predigt zum Fest "Gedächtnis der Schmerzen Mariens" am 15. September


Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wie kein anderer Mensch wurde die Jungfrau und Gottesmutter Maria in das Schicksal Jesu Christi, ihres Sohnes, mit einbezogen.
Maria, die voll der Gnade ist, hat ihr bereitwilliges Ja-Wort zu der vom Engel verkündeten Botschaft gegeben und es ihr ganzes Leben lang durchgehalten, indem sie es Gott geweiht hat.
In Freuden und Leiden war sie als Mutter und Gefährtin mit Jesus Christus, dem Erlöser, verbunden und darf nun im Himmel teilnehmen an seiner Herrlichkeit.

So feiern wir heute das Gedächtnis der Schmerzen Mariens.
Der Überliefung nach und entsprechend den biblischen und liturgischen Texten werden
Sieben Schmerzen Mariens hervorgehoben, die wir gemeinsam betrachten wollen.

Wenn wir Anteil nehmen an den Leiden und Schmerzen der heiligen Gottesmutter Maria, so tun wir das, um das Maß der Liebe zu erahnen, das sie erfüllt hat.
Nur kraft ihrer Liebe war sie jene starke Frau, die alle Prüfungen, Widrigkeiten und Leiden in Glaube und Hoffnung annahm und sie ohne Vorwürfe oder Verbitterung in geistiger Einheit mit ihrem Sohn trug und so geistlich fruchtbar machte für das Heil aller Menschen, die ihr von Gott anvertraut worden sind.

Der Weg, den Maria in der Nachfolge Christi ging, war nicht nur ein Weg des Leidens, sondern vor allem auch der Freude, wie sie uns durch Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes zuteil geworden ist.
Es gibt darum in der Kirche auch die Verehrung der sieben Freuden Mariens, wobei uns klar sein muss,
dass die Siebenzahl sowohl bei den Freuden wie bei den Schmerzen Mariens eine heilige Symbolzahl ist, die für den ganzen inneren und äußeren Verlauf ihres Lebens steht.

Wenden wir uns nun den Sieben Schmerzen Mariens im Einzelnen zu!


1.
Die Weissagung des greisen Simeon bei der Darstellung Jesu im Tempel (Lk 2,34-35)
:



Als das Jesuskind von seiner Mutter Maria und vom heiligen Josef im Tempel dargestellt wurde, nahm Simeon das Kind auf seine Arme und pries Gott für die Gnade, den Erlöser schauen zu dürfen.
Dann segnete er sie alle und wies darauf hin, dass dieses Kind ein Zeichen des Widerspruchs sein werde.
Viele würden durch Jesus zu Fall kommen,
viele würden aufgerichtet werden.
Dadurch sollten die Gedanken vieler Menschen offenbar werden.
Direkt an Maria gewandt prophezeite Simeon:
Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“


Wie muss die heilige Gottesmutter Maria diese doch grausam erscheinende Weissagung aufgenommen haben?
War sie verängstigt und durcheinander gebracht?
Sie hat bestimmt nicht ihre hoffnungsvolle Zuversicht in die Wege der göttlichen Vorsehung aufgegeben.
Auch wenn sie nun wusste, dass sie in Zukunft in ihrem Leben mit Jesus viel Schweres erwarten würde, so hat sie dies in demütiger, gläubiger und liebevoller Gottergebenheit im Voraus angenommen – zum Heil der Menschen.
Auch uns sollen zukünftige Leiden und Bedrängnisse nicht schrecken, da uns zur rechten Zeit die Hilfe Gottes zuteil werden wird.


2.
Die Flucht Mariens und Josefs mit dem Jesuskind nach Ägypten (Mt 2,13-15)
:


Maria und Josef waren in gläubigem Vertrauen bereit, mit dem Jesuskind ins Exil nach Ägypten zu gehen, bis die Gefahr seiner Ermordung durch den König Herodes vorüber war.
Gott aber hatte dieses Ereignis in seinen Heilsplan einbezogen, denn: „Ich rief meinen Sohn aus Ägypten“ (Hos 11,1).
Das Schicksal der Heiligen Familie wiederholt sich in der Geschichte der Menschen immer dann, wenn Menschen vor ungerechten Verfolgungen fliehen müssen oder aus anderen Gründen ihr Zuhause verlieren.
Ihnen allen steht die Fürbitte Mariens und des heiligen Josef bei.
Sind wir in der Lage, jemandem zu helfen, der verbannt, vertrieben und heimatlos ist, dann wollen wir an die Not der Heiligen Familie denken.


3.
Die dreitägige Suche nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel in Jerusalem (Lk 2,41-52):



Wie schön hatte diese gemeinsame Wallfahrt für die Heilige Familie begonnen!
Der bereits zwölfjährige Jesus war mit dabei in der großen Gruppe der Pilger, es bestand kein Grund zur Sorge.
Als er aber plötzlich unauffindbar war, wurden seine Eltern in große Unruhe versetzt. Wo konnte er sein?
War ihm etwas zugestoßen?
Erst nach drei Tagen fanden ihn Maria und Josef bei den Lehrern im Tempel, mit denen er Gespräche führte.
War schon die Suche nach Jesus ein großer Schmerz für Maria und Josef, so musste ihnen seine Antwort ebenfalls nicht leicht fallen: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
Es heißt, dass sie nicht verstanden, was er ihnen damit sagen wollte.
Die Pläne Gottes bleiben uns oft dunkel, doch Gottes heiliger Wille führt immer zum Guten und dient unserem Heil.
Darauf wollen wir wie Maria vertrauen!



4.
Die Begegnung Mariens mit dem kreuztragenden Jesus auf dem Weg nach Golgotha:



Dieses Ereignis ist uns als vierte Kreuzwegstation überliefert.
Maria ließ es sich nicht nehmen, ihren Sohn auf seinem Kreuzweg zu begleiten.
Auf diese Weise brachte sie zum Ausdruck, dass sie im Herzen mitleiden und mitopfern wollte, was der Herr durch sein Leiden und Sterben für uns tat und wirkte.
Auf jedem Kreuzweg des Lebens begleitet uns die Mutter des Herrn.
Sie ist bereit, uns zu trösten und mit ihrer mütterlichen Fürbitte im Guten zu bestärken
.

Auch wir sind aufgerufen, in liebevoller Verbundenheit unsere Mitmenschen zu ermutigen, wenn diese ein Kreuz zu tragen haben.
Vielleicht ist es sogar möglich, dieses wie Simon von Kyrene ein Stück weit zu tragen. Die Gottesmutter Maria möge uns dafür bei Gott die rechte Gesinnung tatkräftiger Nächstenliebe erbitten!


5.
Maria steht mit dem Apostel Johannes und einigen Frauen beim Kreuz Jesu (Joh 19,25-27):



Blutenden Herzens hat Maria dem Opfer ihres Sohnes am Kreuz zugestimmt.
Indem sie als Mutter ihren einzigen Sohn dahingab,
tat sie es aus Liebe zu all jenen, denen sie nun vom Kreuz aus als Mutter anvertraut ist.

Dies sind in der Person des Johannes zuerst die Apostel, Bischöfe und Priester, aber auch alle übrigen Gläubigen, die sich ihrem mütterlichen Schutz anvertrauen.
Wenn wir uns der Gottesmutter weihen, sie in unser Herz aufnehmen, dann wird uns auch das tiefste Leid im Glauben nicht erschüttern.
Die Liebe wird siegreich bleiben, denn sie ist stärker als der Tod!


6.
Der Leichnam Jesu wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt (Mt 27,57-59):



Die künstlerische Darstellung dieses Geschehens ist uns als Pietá vertraut.
Menschlich gesprochen ist alles gescheitert.
Maria muss den toten Leib ihres Sohnes in ihren Armen halten.
Sie hat jedoch mitten im tiefsten Leid die Glaubensgewissheit, dass das Opfer ihres Sohnes nicht umsonst ist.

Vorerst kann und darf sie aber die Trauer um den Verlust ihres Sohnes nicht verleugnen, die sie nun zu tragen hat.
Der Schmerz der Gottesmutter verbindet uns mit den Leiden vieler Mütter, die den Tod eines Kindes beklagen müssen.
Groß sind auch die Leiden, wenn erwachsene Kinder auf Abwege geraten und ein Leben führen, das den Geboten Gottes widerspricht.
Was vermögen tapfere Eltern da anderes zu tun, als unbeirrt und treu weiter zu beten im Vertrauen auf die Fürbitte der heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, die keines ihrer Kinder vergisst und auch dem größten Sünder die Gnade der Umkehr zu Gott vermitteln kann!


7.
Die Grablegung Jesu (Mt 27,60):



In stillem Leid wird die heilige Gottesmutter Zeugin der Grablegung Jesu.
Er ist tot; zum sicheren Erweis dafür war sein Leib mit der Lanze des Soldaten durchbohrt worden, worauf Blut und Wasser heraus flossen.
Die Seele Mariens ist durch das viele Leiden, das sie in Gottverbundenheit getragen hat, geheiligt worden.
Ihre verborgene Schönheit wird sich vollenden, wenn sie teilhaben darf an der Herrlichkeit des Auferstandenen.
So harrt sie in Geduld und Hoffnung der kommenden Vollendung.
Bald wird ihr Sohn auferstehen, und auch sie selber wird nach Vollendung ihres Lebens in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen
.
Auch wir sind zur Vollendung bei Gott im ewigen Leben berufen. Mariens mütterliche Fürbitte geleitet uns und schenkt uns stets neue Hoffnung und Zuversicht.

Zum Abschluss dieser Betrachtungen bitten wir Gott:
So wie sich die Leiden der Gottesmutter in ewige Freude gewandelt haben, mögen auch wir einst teilhaben dürfen an der himmlischen Herrlichkeit! Amen.


-

Siehe bitte auch hier:

Gedenk- und Weihemonate


Freundliche Grüsse und Gottes Segen

Jetzt kommentieren Kategorie: Allgemeine Glaubensthemen Autor: Aquila 11.02.2014 00:03
30
Januar
2014

Monat Januar: Dem hochheiligen Namen Jesu gewidmet

Noch ist der Monat Januar nicht vorbei und es bleibt somit
noch die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass der
Monat Januar
dem hochheiligen Namen Jesu gewidmet ist

Dazu eine Predigt aus früheren Zeiten:
IHS - Iesus Hominum Salvator,
-

Der heiligste Name

JESUS

als Heilmittel in unseren Krankheiten

IHS


Von Ulrich Vig. Biart, Kloster-Spiritual in Cazis
(Gest. 23. April 1918)


Möge Gott in unsern Tagen die
unvergleichliche Kraft des Namens Jesus, welche bloß die Gleichgültigkeit der Menschen zur Untätigkeit verurteilt hatte, zu neuem Leben erwecken.

(Hl. Bernardin von Siena)

Die Herrlichkeit des Namens "Jesus"besteht in der Bedeutung.
Er bedeutet
"Gott ist Heil, Heiland" und bezeichnet so voll und kräftig das Amt,
die Aufgabe des Gottmenschen.
Es ist also "Jesus" der persönliche und volle Name des Gottmenschen.
Deshalb klingt er auch überall wieder;
er wird genannt bei seiner Wiege,
und er steht über seinem Kreuz
.

Der heilige Name Jesus ist ein heiliger majestätischer Name.
Er ist der Name des unendlich herrlichen Gottes,
vor dem Himmel und Erde sich neigen;
er ist vom himmlischen Vater selbst ausgewählt,

von einem heiligen Engel vekündet
.

Es ist der Name, von dem der heilige Paulus schreibt:
Im Namen Jesu sollen sich alle Knie beugen. Darum sollen wir ihn verehren.

Der Name Jesus ist ein süßer, lieblicher Name.
Dieser süße Name erinnert uns, wie sehr uns Gott geliebt,
daß er seinen eingebornen Sohn für uns hingegeben;
wie sehr der Sohn Gottes uns geliebt,
daß er um unsertwillen ein armes, kleines Kind geworden,
ein Leben voll Leiden und Mühen geführt und zuletzt am Kreuze sein Blut für uns vergossen hat.
Er erinnert uns, daß wir in diesem Namen selig werden (Apg. 4,12), wieder in den Himmel kommen können.
Darum lieben wir diesen süßen Namen.

Der Name Jesus ist ein mächtiger Name.
Es ist ja der Name des allmächtigen Gottes,
dessen, der den Satan überwunden hat.
Darum sollen wir ihn andächtig gebrauchen,
und wir werden Hilfe an Leib und Seele erfahren.


"Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und gehe",
sprach Petrus und heilte den armen, lahmen Mann an der Tempelpforte (Apg. 3,5.

Durch die Kraft des Namens "Jesus" treibt Paulus zu Philippi den Teufel aus einer Besessenen.
Der Apostel sprach zum Geist:
"Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren." Und in derselben Stunde fuhr er aus (Apg. 16,18).

In diesem heiligen Namen haben die Heiligen die Versuchungen des Satans überwunden und ihn vertrieben,
und wir wollen uns bewahren vor den Fallstricken des Teufels, der "unaufhörlich wie ein brüllender Löwe uns umschleicht und sucht, uns zu verschlingen" (1. Petr. 5,8).

Wollen wir überhaupt in allen unsern Krankheiten der Seele ein sicheres Heilmittel haben, so rufen wir den heiligen, süßen und mächtigen Namen Jesus mit Liebe und Andacht an;
denn der liebe Heiland selbst hat uns gelehrt: was wir im Namen Jesu bitten, werden wir sicher bekommen (Joh. 16,23).

Daher lehrt der heilige Bernhard, dieser große Verehrer dieses heiligsten Namens:
"Dieser Name ist unser Licht, unsere Speise, unsere Arznei;
er erleuchtet, wenn er gepredigt,
er nährt, wenn er betrachet,
er lindert, tröstet, und heilt, wenn er angerufen wird...
Nein, es gibt nichts, was besser geeignet wäre,
den Ungestüm des Zornes zu brechen,
die Wunden des Neides zu heilen,
unreine Lust zurückzuhalten,
das Feuer der Schmähsucht auszulöschen,
den Durst des Geizes zu stillen
und überhaupt alle schädlichen und ungeordneten Neigungen
in ihre Schranken zurückzuweisen
."

Daher ermahnt der heilige Chrysostomus:

"Wenn du issest, wenn du trinkest, wenn du verreisest,
so tue alles im Namen Jesus, das heißt, rufe Ihn an.
Alles tue im Namen des Herrn, und alles wird gelingen.

Wenn du mit Glauben den Namen Jesus anrufest,
so wirst du die Krankheiten verscheuchen und die Teufel in die Flucht schlagen.
Und wenn du auch die Krankheiten nicht vertreiben kannst,
so geschieht es nicht aus Ohnmacht dieses Namens,
sondern weil es so nützlicher ist.
Durch diesen Namen ist der Erdkreis bekehrt,
der Teufel unter die Füße getreten und der Himmel geöffnet worden."

So dürfen wir sicher annehmen, daß unser Seelenheil aus der andächtigen Anrufung des Namens Jesus Nutzen zieht,
und auch der Leib, der von so vielen Krankheiten,
als den Folgen der ersten Sünde heimgesucht wird,
kann durch Anrufung dieses heiligsten Namens die frühere Gesundheit erlangen.

In Krankheiten und Leiden der Seele und des Leibes

- wobei aus Zulassung Gottes nicht selten der böse Geist bedeutenden Einfluß hat; denken wir nur an Job -
ist der andächtige Gebrauch des heiligen Kreuzzeichens sehr zu empfehlen.

"Mach dieses Zeichen",
ermahnt der heilige Emphräm,
"auf Stirne, Mund und Herz.
Bei Tag und bei Nacht und an allen Orten decke dich mit diesem Panier, und kein Übel wird dir nahen;
denn beim Anblick dieses Zeichens flieht zitternd die Macht der Hölle."
Und der heilige Cyrill sagt:
"Dieses Zeichen heilt die Krankheiten bis auf die jetzige Stunde."

-

Litanei vom heiligsten Namen Jesu

-

Herr, erbarme Dich unser!
Christus, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Jesus, höre uns!
Jesus, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt,1)
Gott Heiliger Geist,
Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
Jesus, Du Sohn des lebendigen Gottes,
Jesus, Du Abglanz des Vaters,
Jesus, Du Schönheit des ewigen Lichtes,
Jesus, Du König der Herrlichkeit,
Jesus, Du Sonne der Gerechtigkeit,
Jesus, Du Sohn der Jungfrau Maria,
Du liebenswürdiger Jesus,
Du wunderbarer Jesus,
Jesus, Du starker Gott,
Jesus, Du Vater der Zukunft,
Jesus, Du Verkünder des großen Ratschlusses,
Du mächtigster Jesus,
Du geduldigster Jesus,
Du gehorsamster Jesus,
Jesus, sanft und demütig von Herzen,
Jesus, Du Liebhaber der Keuschheit,
Jesus, unser Liebhaber,
Jesus, Du Gott des Friedens,
Jesus, Du Urheber des Lebens,
Jesus, Du Vorbild aller Tugend,
Jesus, Du Eiferer der Seelen,
Jesus, unser Gott,
Jesus, unsere Zuflucht,
Jesus, Du Vater der Armen,
Jesus, Du Schatz der Gläubigen,
Jesus, Du guter Hirt,
Jesus, Du wahres Licht,
Jesus, Du ewige Weisheit,
Jesus, Du unendliche Güte,
Jesus, unser Weg und Leben,
Jesus, Du Freude der Engel,
Jesus, Du König der Patriarchen,
Jesus, Du Meister der Apostel,
Jesus, Du Lehrer der Evangelisten,
Jesus, Du Stärke der Märtyrer,
Jesus, Du Licht der Bekenner,
Jesus, Du Reinheit der Jungfrauen,
Jesus, Du Krone aller Heiligen,
Sei uns gnädig, verschone uns, o Jesus!
Sei uns gnädig, erhöre uns, o Jesus!
Von allem Übel, erlöse uns, o Jesus!
Von aller Sünde,2)
Von deinem Zorne,
Von den Nachstellungen des Teufels,
Von dem Geiste der Unlauterkeit,
Von dem ewigen Tode,
Von der Vernachlässigung deiner heiligen Einsprechungen,
Durch das Geheimnis deiner heiligen Menschwerdung,
Durch deine Geburt,
Durch deine Kindheit,
Durch dein heiliges Leben,
Durch deine Arbeiten,
Durch deine Todesangst und dein Leiden,
Durch dein Kreuz und deine Verlassenheit,
Durch deine Schmerzen,
Durch deinen Tod und dein Begräbnis,
Durch deine Auferstehung,
Durch deine Himmelfahrt,
Durch die Einsetzung des heiligsten Altarssakramentes,
Durch deine Freuden,
Durch deine Herrlichkeit,
O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, verschone uns, o Jesus!
O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erhöre uns, o Jesus!
O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser, o Jesus!
Jesus, höre uns
Jesus, erhöre uns
1) Erbarme Dich unser!
2) Erlöse uns, o Jesus!

Lasset uns beten!

Herr Jesus Christus, Du hast gesagt: Bittet, und ihr werdet empfangen; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan.
Wir bitten Dich inständig, erfülle uns mit Deiner göttlichen Liebe,
auf daß wir Dich lieben mit ganzem Herzen, mit Wort und Werk,
und nimmer lassen von Deinem Lobe.

Deinen heiligen Namen, o Herr, laß uns immerdar fürchten und lieben zugleich, weil Du ja niemals Deine Führung jenen entziehst,
die Du fest begründet hast in Deiner Liebe, der Du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.

-

7 Jahre Ablaß.
Vollkommener Ablaß unter gewöhnlichen Bedingungen,
wenn man die Litanei mit der Oration einen ganzen Monat lang jeden Tag andächtig betet. (Ablaßbuch, Rom 1950, Seite 52).



Freundliche Grüsse und Gottes Segen

Jetzt kommentieren Kategorie: Allgemeine Glaubensthemen Autor: Aquila 30.01.2014 16:49
06
Januar
2014

Hochfest Erscheinung des Herrn aus "Legenda Aurea"

Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen

Zum Hochfest Erscheinung des Herrn - Epiphanie -
Aus der "Legenda Aurea" des Jacobus de Voragine:
-

Drei große Geheimnisse werden uns von der katholischen Kirche heute zur andächtigen Betrachtung vorgestellt,
welche sich einst an diesem Tage,
doch nicht in dem nämlichen Jahre, zugetragen haben.
Das erste ist die Ankunft der Heiligen Drei Könige zu dem neugeborenen Heilande der Welt. Das zweite die Taufe Jesu Christi in dem Flusse Jordan. Das dritte die wunderbare Verwandlung des Wassers in Wein als das erste Wunder, welches Christus auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa gewirkt hat. In diesen drei erzählten Begebenheiten hat Christus der Herr am heutigen Tage in mehreren Erscheinungen sich geoffenbart und zwar in der ersten den Heiden durch einen Wunderstern; in der zweiten am Jordan dem heiligen Johannes und einer großen Menge Volkes der Juden, durch eine vom Himmel herabrufende Stimme des himmlischen Vaters und durch Erscheinung des Heiligen Geistes in der Gestalt einer Taube; in der dritten seinen Jüngern durch das erste Wunder, welches er zu Kana gewirkt hat und nach dem Zeugnisse des heiligen Evangeliums seine Jünger bewog, dass sie an ihn glaubten. Deswegen wird das heutige Fest, welches man jederzeit als eines aus den feierlichsten des ganzen Jahres angesehen und in Ehren gehalten hat, das Fest der Erscheinung Christi genannt; das ist ein Fest, an welchem Christus, der Herr, in dem menschlichen Fleische erschienen ist und sich den Menschen geoffenbart hat. Wegen der ersten Erscheinung, welche den drei Königen als Heiden geschehen, wird es auch das Fest der Heiligen Drei Könige genannt.

Der im Morgenlande neu aufgegangene Stern hatte einen weit größeren Glanz als alle anderen Sterne des Himmels; und Gott, der solchen als einen Verkündiger seiner Ankunft geschickt, hat auch innerlich die Herzen der drei Weisen also erleuchtet, dass sie klar erkannten, der durch die Weissagung des Propheten Balaam verkündigte Messias oder König der Juden sei wirklich angekommen. Diese drei Weisen oder Könige, welche gewöhnlich Kaspar, Melchior und Balthasar genannt werden, machten sich nach geschehener Erscheinung des Sternes ohne Verzug auf den Weg.

Der ihnen erschienene Stern vertrat die Stelle eines Wegweisers so lange, bis sie zur Stadt Jerusalem kamen; denn dort verschwand er auf einmal vor ihren Augen. Die Betrübnis, welche sie deswegen befiel, war nicht gering. Weil sie dennoch glaubten, in Jerusalem, der Hauptstadt des Judenlandes, würde der Ort und Aufenthalt des neugeborenen Königs der Juden ohne Zweifel bekannt sein, so gingen sie ohne Bedenken in die Stadt und fragten ohne Scheu: „Wo ist derjenige, der da geboren ist, ein König der Juden; denn wir haben dessen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Die Einwohner der Stadt staunten über eine so unerwartete Frage und wussten nichts zu antworten. Der Ruf von den angekommenen Weisen und ihrer Frage verbreitete sich schnell durch die ganze Stadt und kam auch zu den Ohren des Königs Herodes. Dieser, weil er ohnehin sehr herrschsüchtig war, befürchtete, er könnte durch den neugeborenen König von seinem Throne gestoßen werden. Demnach berief er die Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammen und fragte sie, wo denn der Messias sollte geboren werden? Ihre einhellige Antwort war, dass diese Geburt nach der Weissagung des Propheten Micha in Betlehem, einer Stadt des Stammes Juda geschehen müsse. Sobald der König solches vernommen hatte, ließ er die drei Weisen zu sich kommen, befragte sie sorgfältig, wann sie den Stern, von dem sie so vieles gesprochen, gesehen, und was für Umstände sich ferner ereignet hätten. Dann sprach er zu ihnen: „Gehet nach Betlehem und forschet fleißig nach, bis ihr erfahrt, wo das neugeborne Kind ist. Wenn ihr es gefunden habt, so zeiget es mir an, damit auch ich hingehe, es anzubeten.“ Dieses sprach der arglistige König nicht mit dem Vorsatze, den neugeborenen König in Wahrheit anzubeten, sondern denselben heimlich aus dem Wege zu räumen und sein Reich zu befestigen.

Indessen waren die drei Weisen durch das, was der König ihnen gesagt hatte, ganz befriedigt und begaben sich von Jerusalem hinweg nach Betlehem. Kaum hatten sie die Stadt verlassen, da zeigte sich wieder ihr himmlischer Wegweiser, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, und schwebte vor ihnen her bis an den Ort, wo der neugeborene König war. Die Freude, welche sie darüber empfanden, lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Wer kann aber begreifen, wie sehr sich diese Freude mehrte, als sie sich wirklich an demjenigen Orte sahen, wo der so eifrig von ihnen gesuchte, neugeborne König war? Dies zeigte ihnen der Stern an, der über der Krippenhöhle still stand. Die drei Weisen gingen mit unaussprechlicher Freude in den armen Stall hinein und sahen dort auf dem Schoße der jungfräulichen Mutter das göttliche Kind, welches seine Augen ganz liebreich auf sie richtete. In dem Augenblicke wurden sie innerlich von Gott erleuchtet und gänzlich überzeugt, dass dieses Kind derjenige große König, ja der eingeborne Sohn Gottes sei, der zur Erlösung der Menschen auf die Welt gekommen war. Demnach fielen sie wieder auf die Erde, beteten ihn mit gebeugten Knien und tiefster Ehrerbietung an als ihren Herrn und Gott, öffneten ihre mitgebrachten Schätze und opferten ihm dreifache Gaben, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhen; Gold, um zu bezeugen, dass er ein wahrer König; die Myrrhen, um anzudeuten, dass er ein wahren Mensch; den Weihrauch aber, um zu bekennen, dass er wahrer Gott sei. Der von ihnen so andächtig verehrte und angebetete Heiland der Welt wird die ihm erwiesene Ehre und überreichten Schenkungen reichlich durch innerlichen Seelentrost vergolten haben.

Nachdem nun die drei Weisen ihrer Andacht vollkommen Genüge geleistet hatten, gedachten sie ihren Rückzug durch Jerusalem zu nehmen, wie es Herodes verlangt hatte. Es erschien ihnen aber ein Engel des Herrn im Schlafe und ermahnte sie, sich nicht wieder zu diesem Könige zu begeben, sondern einen andern Weg zurück in ihre Länder zu nehmen. Dieser Ermahnung gehorchten sie und kehrten durch andere, obwohl beschwerlichere Wege wieder dahin zurück, wo sie hergekommen waren. Durch den heiligen Apostel Thomas wurden sie getauft, später zu Priestern und Bischöfen geweiht und bekehrten sehr viele zum christlichen Glauben. Ihre heiligen Leiber werden im Dome zu Köln verehrt.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln
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Siehe dazu bitte auch

Hochfest der Erscheinung des Herrn - Epiphanie



Freundliche Grüsse und Gottes Segen

Jetzt kommentieren Kategorie: Allgemeine Glaubensthemen Autor: Aquila 06.01.2014 01:29
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