Gender = soziales Geschlecht
Die Weltanschauung, die solche Ideen verbreitet, heißt „ Gender Ideologie, auch Genderismus genannt. Gender ist ein englisches Wort und bedeutet Geschlecht. Gemeint ist nicht das biologische Geschlecht ( englisch: sex) , sondern das soziale Geschlecht, das nicht naturgegeben sei, sondern von menschlicher Gewohnheit festgelegt werde.
Gender-Ideologen sind davon überzeugt, dass es keine grundlegenden Unterschiede zwischen Mann und Frau gebe. Die Einteilung der Menschheit in einen männlichen und einen weiblichen Teil sei lediglich eine Erfindung patriarchaler Gesellschaften. Diese hätten festgelegt, welche Rollen die biologischen Geschlechter in der Gesellschaft zu spielen hätten und wie sie sich verhalten sollten.
Im Hintergrund steht eine feministische Leitidee der französischen Philosophin Simone de Beavoir aus dem Jahr 1947: Man kommt nicht als Frau zur Welt ,man wird dazu gemacht.
Das tiefgreifende unterschiedliche Verhalten und Empfinden der Geschlechter ist also in den Augen der Genderisten nicht angeboren, sondern lediglich kulturell bedingt und anerzogen. Das Mann oder Frausein sei angeblich keine natürliche Identität, sondern vielmehr eine von der Erziehung aufgezwungene Identität.
Mann und Frau seien auch nicht grundsätzlich aufeinader bezogen: Vielmehr haben jeder Mensch unabhängig von seinerm biologischen Geschlecht eine "persönliche sexuelle Orientierung", die hetrosexuell, homosexuell (= schwul oder lesbisch), bisexuell, transesuell oder intersexuell(0 nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuzuordnen) sein könne.
Menschen, die keine hetrosexuelle Ausrichtung haben, werden häufig unter der aus dem Englischen stammenden Abkürzung LGBT zusammengefasst. Sie steht für " Lesbian, Gay, Bisexuel, Transgender". Für die Genderisten gibt es keinerlei Geschlechtsidenttitätsstörungen, sondern jegliche sexuelle Orientierung gilt ihnen als gleich gut und sollte daher auch ausgelebt werden.
Damit stellen die Vertreter der Gender-Ideologie Naturgesetze infrage, die seit Menschengedenken Gültigkeit haben, wonach die beiden biologischen Geschlechter aufeinander bezogen und zudem in der Lage sind, durch die Zeugung von Kindern das Leben weiterzugeben.
Gender- Mainstreaming
Unter dem Schlagwort "Gender- Mainstreaming" (= das Bemühen, Gender- Denken in der breite Masse der gesellschaft zu verankern)
hatdie Gender -Ideologie längst in der Politik Einzug gehalten. Um die Idee des Genderismus in allen Bereichen der öffentlichen Lebens zu verbreiten, hat das Bundesfamilienministerium 2004 an der Berliner Humbolt- Universität sogar ein eigenes "Gender Kompetenz Zentrum" gegründet.
Wegbereiter des Genderismus
Die Verwendung des Begriffs" Gender" an Stelle von " Geschlecht" geht auf den neuseeländischen Psychologen John Money zurück. Der Vorreiter des Genderismus versuchte seit den 1950er Jahren in den USA zu beweisen, dass die Erziehung- und nicht die Biologie -maßgeblich für die Ausprägung der Geschlechtterolle sei.
Der Begriff "Gender- Mainstreaming" trat erstmals 1985 in Erscheinung: Damals diskutierten ihn die Teilnehmerinnen der 3. UN- Weltfrauenkonferenz in Nairobi. Auf der Folgekonferenz in Peking wurde er 10 Jahre später weiterentwickelt. Die EU erklärte im Amsterdamer Vertrag von 1997 Gender mainstreaming zu einer verbindlichen Aufgabe für ale ihre Mitgliedsstaaten. Ein Jahr später setzte sie eine eigene Richtlinie zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Kraft.
Ziele des Genderismus
Was sind die Ziele des Genderismus? Diese Ideologie möchte die völlige Auswechselbarkeit von Mann und Frau in allen Lebensbereichen erreichen. Geschlechtsbezogene Rollenbilder sollen sich auflösen, da es keine spezifische männlichen oder spezifisch weiblichen Fähigkeiten gäbe. beide Geschlechter könnten vielmehr alle Aufgaben gleich gut erfüllen, seien also vollkommen austauschbar. Lediglich überholte kulturelle Klischees würden z.B junge Männer darin hindern, in große Zahl den Beruf des Erziehers zu ergreifen.
Ebenso würden z. B viele junge Frauen den Beruf der Automechanikerin anstreben, wenn nur die Gesellschaft dies eher akzeptieren und ihr überkommendes Rollenverständnis des biologischen Geschlechts überdenken würde.
Als wichtigster Gradmesser für die Umsetzung der Gender- Ideologie gilt die Frage, wie viele Frauen ins Erwerbsleben eingestiegen sind und wie viel sie dabei noch vom Beschäftigungsumfang der Männer trennt. Dementsprechend ist jede Hausfrau und Mutter, die zum Wohl ihrer Familie auf eine berufliche Vollzeitbeschäftigung verzichtet, den Genderisten ein Dorn im Auge. So stellt die Europäische Kommission in ihrem " Strategiepapier" 2010- 2015 für die Gleichstellung von Frauen und Männern" mit Bedauern fest: "Frauen übernehmen nach wie vor einen übermäßigen großen Anteil der Verantwortung für die Familie."
Absurde Forderungen
Manche Forderungen der Genderisten nehmen absurde Züge an. Mit der Begründung, dass es von vornherein kein objektives Geschlecht des Menschen gebe, sondern nur "kulturell bedingte Geschlechterollen", verlangen die Gender-Ideologen, dass jeder Mensch sein Geschlecht selbst wählen sollte. Es sei nur gerecht, wenn der Einzelne selbst bestimme, ob er Mann oder Frau oder auch beides zugleich sein wolle.
Wie konsequent die Genderisten diesen Kurs verfolgen und wie weitreichend ihr Einfluss auf die Gesetzgebung bereits ist, zeigte eine irische Gesetzesinitiative zu Beginn des Jahres 2014: Demnach sollen Personen ab 16 Jahren das Recht haben , ihr Geschlecht frei zu wählen. Die Behörden müssen anschließend alle entsprechenden Dokumente ( wie Geburtsurkunden, Pässe etc.) den Wünschen entsprechend ändern. Einzige Bedingung solle sein, dass die Eltern von minderjährigen Jugendlichen dem" angenommenen Geschlecht" auch zustimmen.
Neue Begriffe
Ideologien, auch die Gender -Ideologie, führen gerne neue Begriffe oder Begriffsbedeutungen ein, da sich gesellschaftliche Veränderungen durch sprachliche Veränderungen leichter verwirklichen lassen. Ein Beispiel für eine solche sprachliche Neuschöpfung ist das Wort "Geschlechtervielfalt": Dieser Begriff unterstellt, dass es neben "männlichen" und "weiblichen" noch weitere geschlechtliche Identitäten gäbe.
Die Genderisten wollen auf diesem Weg jedwede sexuelle Orientierung- wie zum Beispiel Homosexualität; die Pädophille ist in dieser Hinsicht zurzeit noch umstritten- als gesellschaftlich akzeptierte geschlechtliche Identität etablieren. So soll sich im allgemeinen Bewusstsein die Vorstellung festsetzen, dass es ein weites Spektrum sexueller Ausrichtungen gäbe, die allesamt völlig normal, gleichwertig und gleichberechtigt seien.
Eine andere Wortschöpfung der Genderisten ist der Begriff " Homophobie" (= Feindseligkeit gegenüber Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung) .Sie setzen ihn gerne als Totschlag -Argument gegen Andersdenkende ein, die praktizierte Homosexuelität nicht als natürliche Form menschlicher Geschlechtlichkeit anerkennen.
Wem die Genderisten das Etikett" homophob" verpasst haben, wird häufig von der Gesellschaft als jemand betrachtet, der rückständig ist und aus irrationalen Gründen andere diskriminiert. Ein Beispiel: Anfang 2014 wurde in Spanien Fernando Sebastian Kardinal Aguilar wegen Homophobie angeklagt. Sein "Vergehen": Er hatte ausgeführt, dass er die homosexuelle Liebe für defizitär halte, weil sie aus eigner Kraft keine Nachkommen nervorbringen könne ( was bekanntermaßen den biologischen Tatsachen entspricht). Homophobie ist in Spanien ein Strafbestand, der mit Gefängnisstrafe geahndet werden kann.