Gelobt sei Jesus Christus !
Aus einer Predigt von Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft
über die Notwendigkeit und Pflicht einer glaubenstreuen katholischen Predigt:
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Wir sehen also: Nicht allein das Lesen im Evangelium genügt, das Evangelium muss darüber hinaus verkündet, es muss gepredigt werden.
Damit der ehrlich suchende Mensch, inmitten einer Welt von Irrtum und Wirrnis Antwort erhalte.
Damit wir wissen,
was Gott über Leben und Sterben denkt, über Zeit und Ewigkeit, über Leid und Unglück,
über Schuld und Sünde, über Himmel und Hölle denkt.
Damit der Mensch, der guten Willens ist, weiss,
was die Wahrheit ist, dass er sie ergreifen kann und darin stark, frei und heil werden kann.
2.
Und noch ein zweiter Punkt, warum gepredigt wird.
Es wird gepredigt, weil wir vergesslich sind, vor allem, wenn es um das einzig Notwendige geht.
Die Predigt hat auch die Aufgabe,
uns immer wieder an die grossen Verheißungen und an die grossen Forderungen Gottes zu erinnern.
Damit es für uns leichter wird, den Willen Gottes zu erfüllen,
damit wir nicht müde werden, den Weg, den wir beschritten haben, weiterzugeben.
Jener Weg, an dessen Ende wir einmal die Stimmen Gottes zu hören erhoffen:
"Du guter und getreuer Knecht, geb ein in die Freude deines Herrn."
Die Predigt hat die Aufgabe, uns hin durchzuführen, hindurchzuretten, durch die Fluten der täglichen Anfechtungen.
Sie hat die Aufgabe, ein Gegengewicht zu schaffen gegenüber allem, was uns versucht hin abzuziehen.
Die Predigt hat die Aufgabe, uns vor Irrwegen und Abwegen zu bewahren, uns auf dem schmalen Pfad zu halten, uns zu helfen, durch die enge Pforte zu kommen, die in den Himmel führt.
Dabei lebt die Predigt von der Wiederholung. Die Wiederholung will aber nicht Langeweile, sondern
Treue und Beharrlichkeit in unseren Herzen bewirken. Treue und Beharrlichkeit !
Wie wichtig die Wiederholungen sind, um Überzeugungen zu schaffen, tiefe feste Überzeugungen , das weiss übrigens auch der Teufel.
Er gibt sich auch nicht damit zufrieden, den Menschen nur ein einziges Mal zu sagen,
dass sie nicht von Gott sondern vom Affen abstammen.
Es genügt ihm nicht, uns zusagen, dass mit dem Tod alles aus ist und dass folglich der Sinn des Lebens in Sinnlichkeit, Macht und Besitz liegt.
Es genügt ihm nicht, uns nur ein einziges Mal zu sagen, dass alle Religionen zu Gott führen.
Nein, immer und immer wieder wiederholen es seine Diener,
von der Wiege bis zur Bahre, damit die Herzen der Menschen davon ganz durchdrungen werden, bis sie selbst am größeren Unsinn keinen Zweifel mehr hegen.
Aber Gott sei Dank weiss es nicht nur der Teufel, sondern Gott sei Dank
weiss es auch Christus und seine Kirche,
wie wichtig die Predigt ist die vor allem auch von der ständigen Wiederholung lebt.
Und auch darum verpflichtet die Kirche ihre Priester zur sonntäglichen Predigt,
die ein Heilmittel wider unsere Vergesslichkeit sein soll.
Die uns immer und immer wieder sagt,
dass wir uns freuen dürfen an der unwandelbaren Freude Gottes,
dass wir immer und immer wieder Hoffnung schöpfen dürfen aus seinen wunderbaren Verheißungen,
dass wir stark werden in Sorge und Leid, dass wir mutig voranschreiten auf dem Weg in den Himmel,
dass wir nicht vergessen, dass alles seinen Sinn hat in Gott, der die ewige Weisheit und Liebe ist.
Und das ist der letzte, der tiefste Sinn der Predigt:
Uns immer mehr herauszulösen aus dieser Welt, die viel verspricht und nichts hält,
um uns immer mehr hineinzubringen in Gott,
dem einzigen, für den es sich wirklich zu leben und sterben lohnt.
Mögen die sonntäglichen Predigten auf dem ganzen katholischen Erdkreis in den Herzen der Menschen immer wieder neue Frucht bringen: dreissig-, sechzig-,katholischerach !"
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