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Lehre von der Tradition
RE: LDas Rorateamtehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 15.12.2022 11:03von Blasius • 3.978 Beiträge
Das Rorateamt (Roratemesse, Rorate) gehört zu den schönsten liturgischen Traditionen in unseren Breiten, um in einer ganz besonderen Weise durch den Advent zu gehen und das Weihnachtsfest vorzubereiten. Mittlerweile werden Roratemessen weltweit gefeiert.
Was ist das Wesentliche? Es ist die spezielle Votivmesse zur Gottesmutter im Advent, wie sie in jedem Missale Romanum enthalten ist, aber eigentlich nur für die Samstage vorgesehen ist. Durch besondere Römische Privilegien genießen einzelne Diözesen oder Länder seit Jahrhunderten aber ganz besondere Privilegien. Etwa das große Rorate-Privileg der Ritenkongregation für die Diözese Linz von 1871, das die Roratemesse als Missa Cantata, oder als Missa lecta, wenn man keine Sänger hat, an allen Tagen des Advent, inklusive der Sonntage erlaubt. Nur an Mariä Empfängnis muss das eigene Messformular verwendet werden. Viele Diözese und Orden haben ähnliche Privilegien, viele stammen aus der Zeit der katholischen Erneuerung nach dem Konzil von Trient.
Tauet Himmel, den Gerechten!
Ein besonderes Charakteristikum der Roratemesse ist der Eröffnungsvers aus dem Buch Jesaja 45,8: "Rorate caeli, desuper, et nubes pluant justum - Tauet ihr Himmel, von oben herab, Wolken regnet den Gerechten." Ein weiteres spezielles Merkmal ist, dass sie am frühen Morgen – und bis vor dem Konzil nur am frühen Morgen – vor dem Sonnenaufgang bei Kerzenschein zelebriert wird. Klassischerweise war die Rorate fast überall um 6 Uhr früh. Alte Priester erzählen noch von der großen Feierlichkeit selbst in kleinen Dörfern, wo täglich frühmorgens der Kirchenchor das Hochamt sang. Die Dunkelheit der Nacht und die Lichter symbolisieren in wunderbarer Weise adventliche Gedanken: Das Menschengeschlecht harrt in der Finsternis auf ihren Erlöser wie die klugen Jungfrauen beim Licht der Laternen. Man erwartet den Aufgang der Sonne, Jesus Christus. Man erwartet das hell strahlende Licht der hochheiligen Nacht.
Die Entstehung des Rorateamtes liegt mindestens im Mittelalter, könnte aber noch früher erfolgt sein. Die Roratemesse ist liturgisch eine Votivmesse zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria. Das Evangelium berichtet die Verkündigung des Herrn an Maria durch den Erzengel Gabriel. Die daher auch "Engelamt" genannte Roratemesse wurde ursprünglich an den Samstagen gefeiert, so wie es noch heute in den Rubriken des Missale Romanum angegeben ist.
Ursprung im bayerisch-österreichischen Raum
In der Literatur werden als ältester Beleg wiederholt das 15. Jahrhundert und die deutschen Alpenländer genannt. In der Tat waren und sind die Rorateämter vor allem im bayerisch-österreichischen Raum, aber auch in den slawischen Ländern sehr beliebt. Die Tradition ist im deutschen Sprachraum aber wesentlich älter, wie manche Quellen berichten. Bereits im Advent 1362 wurden in Halberstadt, damals Sitz eines Bischofs, im Dom allmorgendlich Rorateämter zelebriert. Da die täglichen Zelebrationen „jüngeren“ Datums sind, und es sich in Halberstadt damals bereits um eine konsolidierte Praxis gehandelt zu haben scheint, läßt sich eine deutlich ältere Entfaltung erahnen.
Zur besonderen Tradition der Alpengegenden gehörte es bis zur Liturgiereform, das Rorateamt vor dem ausgesetzten Allerheiligsten zu zelebrieren. Entsprechende Belege lassen sich in Tirol, Salzburg und Kärnten bis vor wenigen Jahrzehnten zahlreich finden. Generell blieben die beim Volk so beliebten „Segenmessen“ in Österreich bis zur Liturgiereform nach dem Konzil erhalten, auch wenn Josephinismus und später die Liturgische Bewegung und die Hyperliturgen sie beseitigen wollten.
Mögen viele Gläubige den Advent wieder in der so wunderbaren Vorbereitung durch die Rorate tiefer und fruchtbringender erleben!
QUELLE: DISTRIKT ÖSTERREICH
https://fsspx.at/de/news-events/news/das-rorateamt-78291

RE: LDas Rorateamtehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 21.03.2023 20:45von Blasius • 3.978 Beiträge
Das Buch Hiob: 22. Kapitel
Kreuzweg St. Andrä im Lavanttal
22. Kapitel: Dritte Rede des Elifas - Eine haltlose Beschuldigung
Da antwortete Elifas von Teman:
DES MENSCHEN TUGEND IST SEIN EIGENER NUTZEN
„Hat denn Gott einen Nutzen vom Menschen? - Nein, der Fromme nützt nur sich selbst! Ist es für den Allmächtigen ein Vorteil, wenn du gerecht bist? Hat er Gewinn, wenn unsträflich dein Wandel? Straft er dich denn deiner Gottesfurcht wegen, geht er wohl deshalb mit dir ins Gericht?
IJOBS ANGEBLICHE FREVELTATEN
Ist nicht vielmehr sehr groß deine Bosheit, maßlos deine Schuld? Weil deine Brüder du grundlos gepfändet, den Nackten die Kleider du nahmst, dem Erschöpften kein Wasser du reichtest, dem Hungrigen versagtest das Brot? Dem Mann der Gewalttat gehört das Land - es wohnt darin, wer Ansehen hat, Witwen ließest du hilflos ziehen, zerbrochen wurden die Arme der Waisen. Deshalb sind Schlingen rings um dich her, packt dich plötzlich die Angst mit Grausen. Dunkel umgibt dich, daß du nicht sehen kannst, es bedeckt dich das wogende Wasser!
IJOBS GLEICHSTELLUNG MIT DEN FREVLERN DER VORZEIT
Gott ist hoch oben im Himmel. - Sieh doch, wie hoch der Scheitel der Sterne! Da hast du gedacht: Was sollte Gott merken? Kann durch die Wolken hindurch er wohl richten? Ihn hüllen doch Wolken: Er kann nichts sehen! Er wandelt einher am Gewölbe des Himmels! Willst du den Pfad der Vorzeit ziehen, den einst gingen die Männer des Frevels, die hinweggerafft wurden schon vor der Zeit, denen zum Gießbach der Boden zerfloß? Die zu Gott sprachen: Geh weg von uns! - Was könnte der Allmächtige uns antun! Zwar hat er mit Gütern ihre Häuser gefüllt, doch fern bleibt ihm der Gottlosen Denkart! Die Gerechten werden es voll Freude sehen, und der Schuldlose wird sie verspotten: Fürwahr, vernichtet sind unsere Gegner, das Feuer hat ihren Nachlaß verzehrt!
GOTTES ERBARMEN IM FALL DER BEKEHRUNG
Schließ mit ihm Freundschaft und halte Frieden! So nur wird Glück dir zuteil. Aus seinem Mund nimm an Belehrung und laß seinen Rat dir zu Herzen gehen! Du wirst auferbaut, wenn du dich wieder zum Allmächtigen wendest! Entferne aus deinem Zelt den Frevel! Erachte das Golderz für eitel Staub, für Bachesgeröll das Ofirgold. Dann wird der Allmächtige dein Golderz sein, dein Silberschatz seine Weisung! Dann wirst du am Allmächtigen Freude finden, zu Gott dein Antlitz erheben! Du betest zu ihm, und er wird dich erhören! Du löst ein, was du gelobt hast! Was du dir vornimmst, wird dir gelingen! Auf deinen Wegen leuchtet das Licht! Führen sie abwärts, rufst du: ,Hinauf!‘ - Dem Demutsvollen leistet er Hilfe. Er rettet auch den, der nicht frei ist von Schuld. Du wirst gerettet, wenn rein deine Hände.“
17. MÄRZ 2023
QUELLE: DISTRIKT ÖSTERREICH
https://fsspx.at/de/news-events/news/das...2-kapitel-80911

RE: LDas Rorateamtehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 26.12.2023 19:27von Blasius • 3.978 Beiträge
Wie der kranke Vogel geheilt wurde
Wie der kranke Vogel geheilt wurde - von Karl Heinrich Waggerl (1897-1973)
Anfangs kam nur geringes Volk aus der Stadt heraus zum Stall, sogar etliches Gesindel darunter, wie es sich immer einfindet, wenn viele Menschen zusammenlaufen, aber vor allem auch Arme und Kranke, die Blinden und die Aussätzigen. Sie knieten vor dem Knaben und verneigten sich und baten inbrüstig, dass er sie heilen möchte. Vielen wurde auch wirklich geholfen, durch Wundermacht und durch die Kraft ihres Glaubens.
Lange Zeit stand auch ein kleines Mädchen unter dem Leutehaufen vor der Tür und konnte sich nicht durchzwängen. Die Mutter Maria rief es endlich an. „Komm herein!“ sagte sie. „Was hast du da in deiner Schürze?“ Das Mädchen nahm die Zipfel aus einander und da hockte nun ein Vogel in dem Tuch, verschreckt und zerzaust, ein ganz kleiner Vogel. „Schau ihn an“, sagte das Mädchen zum Christkind, „ich habe ihn den Buben weggenommen und dann wollte ihn auch noch die Katze fressen. Kannst du ihn nicht wieder gesund machen? Wenn ich dir meine Puppe dafür gebe?“ Ach, die Puppe! Es war ja trotzdem eine arg schwierige Sache. Auch der Heilige Josef kratzte sich den kahlen Schädel, sonst ein umsichtiger Mann, und die Bresthaften in ihrem Elend standen rund herum und alle starrten auf den halbtoten Vogel in der Schürze. Hatte etwa auch er eine gläubige Seele?
Das wohl kaum. Aber seht, das Himmelskind wusste selber noch nicht so genau Bescheid und deshalb blickte es einmal schnell nach oben, wo die kleinen Engel im Gebälk saßen. Die flogen auch gleich herab, um zu helfen, Vögel waren ja ihre liebsten Gefährten unter dem Himmel. Nun glätteten sie dem Kranken das Gefieder und säuberten ihn, sie renkten den Flügel sorgsam ein und stellten ihm auch den Schwanz wieder auf, denn was ist ein Vogel ohne Schwanz, ein jämmerliches Ding.
Von all dem merkten die Leute natürlich nichts, sie sahen nur, wie sich die Federn des Vogels allmählich legten, wie er den Schnabel aufriss und ein bisschen zu zwitschern versuchte. Und plötzlich hob er auch schon die Flügel, mit einem seligen Schrei schwang er sich über die Köpfe weg ins Blaue. Da staunte die Menge und lobte Gott um dieses Wunder willen. Nur das kleine Mädchen stand noch immer da und hielt die Zipfel seiner Schürze offen. Es war aber nichts mehr darin außer einem golden glänzenden Federchen. Und das musste nicht eine Vogelfeder sein, das konnte auch einer von den Engeln im Eifer verloren haben.
https://fsspx.at/de/news-events/news/wie...ilt-wurde-87639

RE: LDas Rorateamtehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 16.02.2024 08:06von Blasius • 3.978 Beiträge
Das Feuer der heiligen Liebe
Relief in der Stiftskirche Griffen, Kärnten
Früchte, die aus der Betrachtung des Leidens Jesu Christ gewonnen werden können:
1. Unser Erlöser, der Freund aller Menschen, sagt selbst, Er sei zu keinem andern Zweck auf die Erde gekommen und Mensch geworden, als das Feuer der heiligen Liebe in den Herzen der Menschen zu entzünden. Was für schöne Flammen der Liebe hat Er in vielen Seelen entfacht! Er bewirkte es vor allem durch Sein Leiden und Sterben, dem er sich unterzog, um uns Seine unermessliche Liebe zu beweisen. Viele Menschen wurden von Seiner Liebe so sehr entzündet, dass sie ihr voll Begeisterung entsprachen und Ihm ihr Vermögen, ihr Leben und sich selbst ganz weihten. Genau diesen Rat hat uns der Apostel gegeben, um den Weg zum Himmel nicht zu verfehlen, sondern ihn tatsächlich aufzunehmen: „Denkt an den, der von den Sündern solchen Widerstand gegen sich erduldet hat; dann werdet ihr nicht ermatten und den Mut nicht verlieren' (Hebr 12,3).
Quelle: Gebete und Betrachtungen, hl. Alfons Maria von Liguori (mit freundlicher Genehmigung des Verlages Fassbaender Wien)
https://fsspx.at/de/news-events/news/das...gen-liebe-88114

RE: LDas Rorateamtehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 18.04.2025 11:23von Blasius • 3.978 Beiträge
Karfreitag: Jesus stirbt am Kreuze. Eine Betrachtung zum Leiden unseres Herrn Jesus Christus
18 April 2025
Quelle: Distrikt Deutschland
Eine Betrachtung zum Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus
1. Der Trauerfreitag der Kirche, der Gläubigen. Im Mittelpunkt der liturgischen Feier steht das Kreuz, an dem der Herr, dem Gebote des Vaters gehorsam, Sein Leben für uns Sünder hingibt. „Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben." (Gal 2,20)
Jesus stirbt am Kreuze
2. Jesus stirbt am Kreuze. „Als man an dem Orte, der Schädelstätte heißt, ankam, kreuzigte man Ihn. Ebenso die Missetäter, einen zu Seiner Rechten, den andern zu Seiner Linken. Jesus aber betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Dann verteilten sie durch das Los Seine Kleider unter sich. Das Volk stand da und schaute zu. Die Mitglieder des Hohen Rates spotteten: „Andern hat Er geholfen; Er helfe sich selbst, wenn Er der Gesalbte Gottes, der Auserwählte ist." Auch die Soldaten verspotteten Ihn. Sie traten hinzu und reichten Ihm Essig mit den Worten: „Bist Du der König der Juden, dann hilf Dir selbst." Es war ungefähr um die sechste Stunde, da brach über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis zur neunten Stunde dauerte. Die Sonne verfinsterte sich, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Jesus rief mit lauter Stimme: „Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist." Mit diesen Worten verschied Er (Lk 23,33ff). „Er ist gehorsam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze."
„O Herr, wer hätte je geglaubt, was wir jetzt (über den Messias) vernehmen? Und wem ist offenbar geworden der Arm des Herrn? Er (der Messias) wuchs empor wie ein Reis, wie aus dürrem Erdreich eine Wurzel. Nicht Schönheit hat Er oder Gestalt, um unsern Blick auf sich zu ziehen. Verachtet ist Er und der Letzte unter den Menschen, ein Mann der Schmerzen, der weit, was Siechtum ist. Gleich dem, der sich verhüllen muss, verachtet, so dass man Ihn nicht ansehen mag." (Is 53,iff) „O ihr alle, die ihr des Weges gehet, habt acht und sehet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerz." (Klagel 1,12) Sein heiliger Leib ist von den Geißelhieben zerfleischt, eine einzige brennende, klaffende Wunde! Die Dornenkrone schmerzt, der Durst quält und martert Ihn.
Undank und Gleichgültigkeit der Christen
Zu den Leiden des Körpers kommen die seelischen Leiden. Er schaut das verblendete Volk, das Ihn verworfen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder." Er hört die Spottreden der Feinde. Er schaut den Undank der Christen, der vielen, die für Ihn, Seine Liebe, Seine Hingabe in den Tod nur Gleichgültigkeit und Kälte haben. Was liegt ihnen daran? Sie haben andere Interessen. Sie haben für Ihn nichts übrig. Sie nehmen die Gnaden, die Er ihnen mit unendlicher Mühe und unter so viel Opfern erworben hat, nicht an, missbrauchen sie und verlieren durch eigene Schuld ihre Seele, ihr wahres Glück, das Er ihnen mit Seinem Blut und Leben erworben hatte. Wie dieser Undank, diese Verblendung Ihn schmerzt! Ich wollte dich retten: „Du aber hast nicht gewollt." Wir sind Maria und Johannes am Kreuze des Herrn und leiden in innigster Teilnahme Seine Qualen und Leiden mit.
„Unsere Leiden trug Er, und unsere Schmerzen“
Jesus stirbt an unserer Statt. „Unsere Leiden trug Er, und unsere Schmerzen (d. i. die Strafe, die wir für unsere Sünden verdient hatten) nahm Er auf sich. Wir hielten Ihn für einen mit dem Aussatz Behafteten, für einen, den Gott geschlagen und zunichte gemacht hat. Er aber ist verwundet worden um unserer Missetaten willen. Er ist zerschlagen wegen unserer Sünden. Unseres Friedens wegen (d. i. damit wir die Versöhnung, Gemeinschaft mit Gott haben) hat Ihn die Züchtigung getroffen, und durch Seine Wunden wurden wir geheilt. Wir alle sind wie Schafe abgeirrt: ein jeder wich von seinem Wege ab. Da legte der Herr auf Ihn unser aller Missetaten." (Is 53,4ff) Die Beleidigung Gottes, die in der Sünde liegt, kann kein Sterblicher sühnen, nicht einmal ein Engel. „Suche nicht nach einem Bruder (Menschen), der dich erlöse, sondern nach dem einen, der deine Natur weit überragt, nach dem Gottmenschen Jesus: Er allein kann Genugtuung leisten." (hl. Basilius) Er ist über allen, darum kann Er alle erlösen. Er nahm unsere Schuld auf sich. Er zerriss den Schuldbrief, der gegen uns zeugte, und heftete ihn ans Kreuz (Eph 1,7). „Wir sind (aus der Gefangenschaft der Sünde, Satans, der ewigen Hölle) losgekauft, nicht mit vergänglichem Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blute des unbefleckten Lammes." (1 Petr 1,18) „Durch Seine Wunden sind wir geheilt." Was Er leidet, haben wir verdient und hätten von Rechts wegen wir zu leiden. Er nimmt uns das Leiden, das wir verdient hatten, ab, da wir doch nie Sühne leisten und uns die Verzeihung und die Erlösung erwerben könnten. Er trägt, was wir zu sühnen hatten, an Seinem eigenen Leibe und in Seiner eigenen Seele! „Eine größere Liebe hat niemand, als diese ist, dass einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,3) Und erst für seine Feinde? Das tat Jesus!
3. Jesus stirbt für uns, für jeden von uns persönlich. Der Tod ist der Sünde Sold. Alle Folgen der Sünde, aller Schmerz, alle Not des Lebens drängen sich im Tode zusammen. Gottes Gerechtigkeit hat in nichts so tief und so greifbar den Menschen erfasst wie in der Angst und in den Schauern des Todes. Vor dem Tode bebt jede Kreatur. Nichts ist so sehr die natürliche Strafe der Sünde wie der Tod, der gewaltsam die Fäden durchschneidet, welche die Seele an den Leib und an die Erde fesseln: denn die Sünde hat zuerst das Band zerrissen, mit welchem sie an Gott gebunden war. Und Er, unser Heiland, gibt sich, um unseretwillen, freiwillig in den Tod. Das ist Seine Liebe, „stark wie der Tod". Der furchtbarste Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, der Tod, wird die höchste Tat Seiner Liebe. Sein tiefstes Leiden wird Seine höchste Tat der Liebe zu uns, zu mir!
Jesus stirbt für uns. Er opfert Seinen Leib. Und indem Er Seinen Leib opfert, hat Er den Leib der Menschheit, den Leib des Todes, in dem die Sünde wohnt, ans Kreuz geschlagen. Er hat unsere sündige Natur in die reinigende, sühnende Glut Seiner Opferflamme, in das reinigende, heilende Bad Seines Blutes eingetaucht: sie geht wiedergeboren, reif für die Kindschaft Gottes und für die ewige Verklärung, daraus hervor.
Jesus stirbt für uns, an unserer Statt! Geheimnisvolle Ordnung! Der Ungerechte sündigt, der Gerechte wird gestraft. Der Schuldige begeht das Verbrechen, der Unschuldige büßt es. Der Herr bezahlt, was der Knecht verbrochen. Gott übernimmt, was der Mensch verschuldet. Meine Ungerechtigkeit und Gottes Gerechtigkeit und Liebe. Das tut Gott für mich? Was tue ich für Ihn?
Gebet.
Wir bitten Dich, o Herr, schau auf diese Deine Familie hernieder, für die unser Herr Jesus Christus bereitwillig den Händen der Frevler sich ausliefern ließ und die Marter des Kreuzes erduldete. Der mit Dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Weil Ich dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt, hältst du das Kreuz bereit für deinen Heiland. Weil Ich dich durch die Wüste geleitet und mit Manna gespeist; weil Ich dich in ein Land führte, so überaus gut, hältst du das Kreuz bereit für deinen Heiland. Was hätte ich dir noch mehr tun sollen und tat es nicht? Als Meinen schönsten Weinberg pflanzte Ich dich, und so bitter wurdest du Mir; mit Essig stillest du Meinen Durst, und mit der Lanze durchbohrst du deinem Heiland die Brust.
Ich war's, der dir zuliebe Ägypten schlug samt seiner Erstgeburt; und du, du überlieferst Mich zur Geißelung. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der aus Ägypten dich geführt, der untergehen ließ den Pharao im Roten Meer; und du verrätst Mich an die Hohenpriester. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Ich war's, der vor dir aufgetan das Rote Meer; und du tust Meine Brust auf mit einer Lanze. Ich war's, der dich mit Manna nährte in der Wüste; und du gibst Backenstreiche Mir und Geißelhiebe. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der dir ein Königszepter gab; und du gibst Meinem Haupte die Dornenkrone. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der dich gar hoch erhob durch große Macht; und du hängst hoch Mich auf am Kreuzesgalgen. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! —Wir antworten mit dem Ausdrucke unserer Dankbarkeit und Hingabe. „Heiliger Gott! Heiliger Starker! Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser."
https://fsspx.de/de/news/karfreitag-jesu...-jesus-christus

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