Besten Dank, Bruno Schulz für Ihren Beitrag.
Zitat
Aber ungebildet habe ich mich so oft bewundernd gefragt: „Warum hat Gott das über sich selbst gesagt?“ In allen offiziellen Bibelübersetzungen ist das Wort HERRLICHKEIT gleich.

Vielleicht ist folgender Auszug hilfreich zum Wort Herrlichkeit.
1.2. Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit: eine neue Herrlichkeitsgeschichte
Die Geschichte Jesu Christi wird immer wieder in die Farben der Herrlichkeit getaucht (vgl. das „Evangelium der Herrlichkeit“ in 1Tim 1,11; ähnlich 2Kor 4,4) und dadurch mit den alttestamentlichen Offenbarungen der Gottesherrlichkeit in Verbindung gebracht. Dabei lassen sich unterschiedliche Schwerpunkte ausmachen: Die Evangelien von Mk und Mt assoziieren Jesus vor allem über die Vorstellung vom Menschensohn mit dem Herrlichkeitsbegriff (Mk 8,38; Mt 16,27; Mt 19,28; Mt 25,31). Lukas hingegen betont, dass die Herrlichkeit schon an verschiedenen Punkten der irdischen Existenz Jesu aufgeleuchtet hat, so bei seiner Geburt (Lk 2,9; vgl. Lk 2,14; Lk 19,38), seiner Verklärung (Lk 9,31f; vgl. auch 2Petr 1,17 – wobei die deutsche Übersetzung dies jedoch meist nicht erkennen lässt, da hier von „Klarheit“ und „Verklärung“ die Rede ist) und bei seiner Auferstehung (Apg 3,13) bzw. Existenz als Auferstandener (Apg 22,11). Die Auferstehung Jesu ist auch in Röm 6,4; Röm 8,17 als Herrlichkeitsgeschehen gedeutet worden; in Apg 3,13 lässt sich jedoch besonders deutlich erkennen, welcher alttestamentliche Text als Beleg für eine solche Deutung herangezogen werden konnte: die LXX- (Septuaginta-) Fassung von Jes 52,13, in der von der Erhöhung und Verherrlichung des leidenden Gottesknechtes die Rede ist.
Diese (wohl an LXX-Jesaja gewonnene) Begrifflichkeit hat auch der Evangelist Joh aufgegriffen, jedoch nicht auf die Auferstehung, sondern auf den Tod Jesu bezogen. So kann er den Kreuzestod explizieren als Erhöhung (Joh 3,14; Joh 8,28; Joh 12,34) ans Kreuz und zum Vater gleichermaßen – und als Verherrlichung, also heilvolles Offenbarungsgeschehen in der Tradition der alttestamentlichen Gottesherrlichkeit (Joh 7,39; Joh 11,4; Joh 12,16; Joh 12,23; Joh 12,28; Joh 13,31f; Joh 17,1; von dort aus weiterführende Deutungen der Sendung Jesu finden sich auch noch in Joh 14,13; Joh 15,8; Joh 16,14; Joh 17,10). Darüber hinaus zeichnet das Joh Jesus als einen, der Gottes Herrlichkeit bereits in der Präexistenz hat (Joh 17,5; vgl. Joh 12,41), auf Erden offenbart (Joh 1,14; Joh 2,11; Joh 11,40) und an seine Jünger weitergibt (Joh 17,22) und schließlich wieder in die Herrlichkeit beim Vater zurückkehrt (Joh 17,5; Joh 17,24). Durch die deutsche Übersetzung, die zwischen „Herrlichkeit“ und „Ehre“ schwankt, wird ein weiteres doxa-Thema unsichtbar: Die Auseinandersetzung Jesu mit denjenigen, die seine Sendung vom Vater nicht anerkennen wollen, gerät zur Auseinandersetzung um wahre Herrlichkeit, die nicht in zwischenmenschlicher Anerkennung (vgl. Joh 5,41; Joh 5,44; Joh 7,18; Joh 8,50; Joh 8,54; Joh 12,43), sondern in der Offenbarung der Gottesherrlichkeit, wie sie in Jesus Christus stattfindet, gesucht werden soll.
Paulus will über den Begriff der Herrlichkeit vor allem die Offenbarungsqualität Jesu herausarbeiten: Jesus Christus ist der „Herr der Herrlichkeit“ (vgl. auch Jak 2,1), der aber nicht als solcher erkannt wurde (1Kor 2,8), da die Verblendeten das helle Licht des Evangeliums und der Herrlichkeit Christi als Ebenbild Gottes nicht sehen (2Kor 4,4). Für die Glaubenden erhofft er die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesus Christus (2Kor 4,6; ähnlich Hebr 1,3: der Sohn als Abglanz der Herrlichkeit des Vaters). Auch in weiteren Briefen wird die Herrlichkeit mit der (Heilsstellung Jesu nach der) Auferstehung assoziiert, vgl. Phil 3,21; 1Tim 3,16; 1Petr 1,11; 1Petr 1,21.
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex...a3b29c4d68e3bd/
Liebe Grüße und Gottes Segen, Blasius