Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#246

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.10.2018 23:29
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


@Sel hat in einem Blog-Beitrag sehr richtig differenziert:

"Der Papst ist der Papst, er ist der offizielle uns bekannte Oberhaupt, solange werden wir ihn im gehorsam dementsprechend wie alle anderen Päpste ansehen,
aber in seinen menschlichen, verkehrten Meinungen, die ja auch leider nicht mehr übersehen sind, berichtigen dürfen."



Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft mit einigen Ratschlägen für eine gesund katholische Einstellung; auch über jene gegenüber dem Papst.

-

Bedenklich wird die Frömmigkeit und unser Engagement, wenn wir uns damit für den Nabel der Welt, der Kirche oder unserer Gemeinde halten.
Bedenklicher noch, wenn das alles nicht mehr auf dem Boden einer gesunden katholischen Einstellung und Welthaltung steht, sondern von Sonderlehren, Privatoffenbarungen und Endzeitstimmungen gespeist wird.
Manche Gläubige kennen das Evangelium mehr schlecht als recht, wissen aber genau, was die „Gottesmutter“ bei irgendeiner Erscheinung verlangt oder ein Seher irgendwo „geoffenbart“ habe.

Andere wiederum halten einen „absoluten Gehorsam“ für katholisch und würden täglich dreimal mit dem Kopf gegen die Wand rennen, sollte dies der Papst von ihnen fordern.
Der katholische Glaube kennt aber nur einen „verantworteten Gehorsam“, der unsinnige oder offenkundig irrige Weisungen ebenso ausschließt wie Anordnungen, die sich gegen den in Schrift und Tradition überkommenen Glauben richten."

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zuletzt bearbeitet 04.10.2018 23:29 | nach oben springen

#247

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.10.2018 03:28
von Kleine Seele • 425 Beiträge

Lieber Aquila,

@Sel hat in einem Blog-Beitrag sehr richtig differenziert:


"Der Papst ist der Papst, er ist der offizielle uns bekannte Oberhaupt, solange werden wir ihn im gehorsam dementsprechend wie alle anderen Päpste ansehen,
aber in seinen menschlichen, verkehrten Meinungen, die ja auch leider nicht mehr übersehen sind, berichtigen dürfen."

Andere wiederum halten einen „absoluten Gehorsam“ für katholisch und würden täglich dreimal mit dem Kopf gegen die Wand rennen, sollte dies der Papst von ihnen fordern.
Der katholische Glaube kennt aber nur einen „verantworteten Gehorsam“, der unsinnige oder offenkundig irrige Weisungen ebenso ausschließt wie Anordnungen, die sich gegen den in Schrift und Tradition überkommenen Glauben richten."


Wie sieht es dann aus mit dem alten Wein in alte Schläuche und dem neuen Wein in neue Schläuche?

Momentan hat ja der Papst "Ein Rendezvous mit der Zukunft".

Sieht so aus, dass ihm die alten Schläuche (Tradition) zu eng geworden sind?

LG Kleine Seele


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#248

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.10.2018 22:55
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Liebe Kleine Seele

Das Gleichnis unseres Herrn vom "neuen Wein in neue Schläuche" wird immer wieder gerne genommen, um es - eigeninterpretiert - als "Forderung für Neuerungen" zu missbrauchen.


So ist auch die geistige Tiefe dieses Gleichnis alleine im Lichte der Auslegung der Kirche zu erfassen.

Aus dem hl. Evangelium nach Markus 2,22:
+
Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.
+


"Neuer Wein in neue Schläuche" ist sinnbildlich für
das mit der Ankunft unseres Herrn ("neuer Wein") gekommene Neue (der Neue und Ewige Bund), welches alleine von offenen Herzen für die Wahrheit ("neue Schläuche") aufgenommen werden kann.
Wenn das Herz verstockt bleibt ("alter Schlauch"), so geht der Wein verloren,
die "alten Schläuche" werden unbrauchbar.....d.h. die Gnaden bleiben wirkungslos und die verstockte Seele geht verloren.

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 06.10.2018 14:57 | nach oben springen

#249

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 11.10.2018 23:51
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !




Der hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591)
über die Fülle der Selbstoffenbarung Gottes durch mit und und in Jesus Christus:



-

"Dadurch, dass Gott uns seinen Sohn geschenkt,
der ein Wort von ihm ist und außer welchem es kein anderes gibt,
hat er alles zumal in diesem einen Wort gesprochen und braucht nun nicht mehr zu uns zu reden”.

-

Und weiter schreibt er über den wahren Glauben.....
über die unfehlbare Lehre der Heiligen Mutter Kirche als
-

"die
e i n z i g e dem Menschen geschenkte Quelle, um Gott so zu erkennen, wie er in sich ist: als den einen und dreifaltigen Gott"

-

Siehe bitte auch hier:
Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist

Zitate des hl. Johannes v. Kreuz

-


zuletzt bearbeitet 11.10.2018 23:53 | nach oben springen

#250

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 18.10.2018 23:48
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


In seiner Antrittsenzyklika "Ubi arcano Dei consilio" aus dem Jahre 1922
hat Papst Pius XI. die Folgen des bereits damals beginnenden Glaubensabfalles aufgezeigt.
Heute sind diese Folgen in ihrer zerstörerischen Vehemenz gleichsam "ausgereift":


-

[....]
"Ohne Gott sicherer Untergang
[....]
Wer kennt nicht das Wort der Schrift:
"Die den Herrn verlassen, sind des Todes“,
und das ernste Mahnwort Jesu, des Erlösers und Lehrers der Menschheit:
„Ohne mich könnt ihr nichts tun“
sowie:
„Wer nicht mit mir sammelt, zerstreut"
.


Gottes- und Christusleugnung im öffentlichen Leben

Diese Gottesworte haben sich zu allen Zeiten bewahrheitet, aber heute liegt ihre Erfüllung besonders klar vor Augen.
Weil die Menschen törichterweise von Gott und Jesus Christus abgefallen sind, sind sie von der Höhe ihres Wohlstandes in den Abgrund des Unglücks gestürzt und sind alle Versuche, die Übel zu heilen und die Trümmer der zahllosen Ruinen zu retten, völlig aussichtslos.
Hat man Gott und Jesus Christus aus der Gesetzgebung und der Politik hinausgewiesen und leitet man die Autorität nicht mehr von Gott her, sondern von den Menschen, dann fehlt den Gesetzen ihre wahre und wirksame Sanktion, dann fehlen ihnen die höchsten Kriterien des Rechts - und heidnische Philosophen wie Cicero haben schon begriffen, dass Menschengesetze nur im ewigen Gesetz Gottes verankert sein können -;
damit ist die Grundlage der Autorität zerstört, da man die Quelle verschüttet hat, aus der den einen das Befehlsrecht zufließt, den anderen die Gehorsamspflicht.
So musste mit unerbittlicher Notwendigkeit die ganze Gesellschaft erschüttert werden, nachdem diese jeder festen Stütze und jedes Schutzes beraubt
und zum Tummelplatz für Parteien wurde, denen es nur um die Macht, nicht um das Wohl des Vaterlandes zu tun ist.


Entweihung der Ehe, der Familie und der Erziehung

Ebenso schloss man Gott und Jesus Christus von der Gründung der Familie aus, degradierte die Ehe zu einem rein bürgerlichen Vertrag,
während Christus die Ehe zu einem „großen Sakrament,“ gemacht hatte und das Eheband zum heiligen und heiligenden Sinnbild des Bandes,
das
ihn an seine Kirche bindet
.
Die Folgen davon sind allenthalben zu sehen:
es erlischt und schwindet beim Volk der religiöse Sinn, den die Kirche in die Keimzelle der Gesellschaft, in die Familie, hineingelegt hatte;
häusliche Ordnung und häuslicher Friede werden zerrüttet;
Einheit und Festigkeit der Familie werden mehr und mehr erschüttert;
das Heiligtum der Ehe wird entweiht durch unreine Leidenschaft und mörderische Selbstsucht, die Lebensquelle von Familie und Volk also vergiftet.


Endlich verbannte man Gott und Jesus Christus aus der Erziehung der Jugend;
die Folge davon war, dass die Schule nicht nur religionslos, sondern nach und nach offen oder geheim religionsfeindlich wurde.
Die Kinder mussten die Überzeugung gewinnen, Gott und Religion seien zum guten Leben unnütz; hörten sie doch von diesen überhaupt nicht oder nur mit Verachtung reden.
Hat man aber Gott und göttliches Gesetz aus dem Unterricht verbannt,
wie wird man dann die Jugend vor dem Bösen bewahren und zu einem frommen, reinen Leben anhalten können?
Wie will man für Familie und Staat gesittete, ordnungs- und friedliebende Menschen heranbilden, die das Gemeinwohl zu fördern imstande sind?

Die Konsequenzen: Chaos und Krieg

Waren aber einmal die Normen der christlichen Weisheit verschüttet,
dann braucht man sich nicht zu wundern,
dass die furchtbare Drachensaat der Zwietracht aufging und jener wütende Krieg ausbrach, der mit seinen blutigen Gewalttätigkeiten den Hass unter den Völkern und sogar unter den Bürgern verschärfte, anstatt ihn durch Ermüdung absterben zu lassen."
[....]


-


zuletzt bearbeitet 18.10.2018 23:49 | nach oben springen


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