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RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 03.07.2018 14:39von Blasius • 3.922 Beiträge
Generalkapitel: Aufruf des Generaloberen zu einer Novene ab dem 2. Juli
Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Weihbischof Bernard Fellay, hat für den 2. Juli bis zum 10. Juli zu einer Novene für die Vorbereitung des Generalkapitels der Priesterbruderschaft aufgerufen.
In allen Häusern der Priesterbruderschaft soll in dieser Zeit täglich das "Komm, Schöpfer Geist" gesungen werden, gefolgt vom dem Gebet an die Gottesmutter "Unter Deinen Schutz und Schirm".
Ebenso ist ein Fast- und Abstinenztag für den Herz-Jesu-Freitag, den 6. Juli 2018 festgelegt worden.
Alle Gläubigen werden gebeten, diesem Wunsch des Generaloberen zu entsprechen und täglich die genannte Gebete zu beten.
Komm, Schöpfer Geist
Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad.
Der du der Tröster wirst genannt,
vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,
du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,
der Seele Salbung, höchstes Gut.
O Schatz, der siebenfältig ziert,
o Finger Gottes, der uns führt,
Geschenk, vom Vater zugesagt,
du, der die Zungen reden macht.
Zünd an in uns des Lichtes Schein,
gieß Liebe in die Herzen ein,
stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit
mit deiner Kraft zu jeder Zeit.
Treib weit von uns des Feinds Gewalt,
in deinem Frieden uns erhalt,
dass wir, geführt von deinem Licht,
in Sünd und Elend fallen nicht.
Gib, dass durch dich den Vater wir
und auch den Sohn erkennen hier
und dass als Geist von beiden dich
wir allzeit glauben festiglich.
Dem Vater Lob im höchsten Thron
und seinem auferstandnen Sohn,
dem Tröster auch sei Lob geweiht
jetzt und in alle Ewigkeit.
Unter Deinem Schutz und Schirm
Unter deinen Schutz und Schirm
fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.
Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns
deinem Sohne, stelle uns vor deinen Sohne.
Amen.
Quelle: Distrikt Deutschland
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 11.07.2018 13:31von Blasius • 3.922 Beiträge
Generalkapitel in Econe
Welche Weichen stellt die Piusbruderschaft für die Zukunft?
10. Juli 2018
Piusbruderschaft Econe
In Econe beginnt am 11. Juli das Generalkapitel der Piusbruderschaft. Es wird unter anderem einen neuen Generaloberen zu wählen haben.
(Bern) Morgen beginnt das Generalkapitel der Piusbruderschaft, bei der die Wahlen des Generaloberen und des Generalrats anstehen.
Schon seit mehreren Tagen halten sich die Kapitulare aus aller Welt im schweizerischen Econe (Kanton Wallis) auf, wo zur Vorbereitung des Generalkapitels Exerzitien stattfinden. Es geht auch darum, den Heiligen Geist um Beistand anzurufen, wie im Pfingstbrief des Deutschen Distrikts der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) P. Firmin Udressy schrieb.
Das Generalkapitel stellt neben den personellen Entscheidungen auch die Weichen für die kommenden Jahre. Dem neugewählten Generaloberen wird „mit sofortiger Wirkung die Leitung des Generalkapitels übertragen und das Wohl der Priesterbruderschaft St. Pius X. für die nächsten 12 Jahre anvertraut“.
„Es ist eine gewaltige Aufgabe und Verantwortung, die ihm auf die Schultern gelegt wird – nicht nur in Bezug auf unsere Gemeinschaft. Was wir in der Priesterbruderschaft gemeinsam wollen, ist doch, den heiligen, von der Liebe beseelten, unverfälschten katholischen Glauben weiterzugeben.“
Die Piusbruderschaft sieht es laut eigener Aussage als Aufgabe, „an der Erneuerung der Kirche mitarbeiten“ zu können. In diesem Zusammenhang wurde im Pfingstbrief an die Grundsatzerklärung von 1974 erinnert:
„Keine Autorität, auch nicht die höchste Autorität in der Hierarchie, kann uns zwingen, unseren Glauben, der vom Lehramt der Kirche seit neunzehn Jahrhunderten eindeutig formuliert und verkündet wurde, aufzugeben oder zu schmälern“.
Bischof Fellay, seit 1994 Generaloberer der FSSPX
Seit 24 Jahren leitet Msgr. Bernard Fellay die Bruderschaft. Im vergangenen April wurde er 60. Vor 30 Jahren, am 30. Juni 1988, weihte ihn Erzbischof Marcel Lefebvre, der Gründer der Bruderschaft, zusammen mit drei Mitbrüdern zum Bischof. Rom erklärte damals die Exkommunikation, die vor zehn Jahren vom Heiligen Stuhl zurückgenommen wurde. 1977 war der Schweizer in Econe in das Priesterseminar der Bruderschaft eingetreten und 1982 von Erzbischof Lefebvre zum Priester geweiht worden.
Kurz nach der Thronbesteigung von Papst Benedikt XVI. empfing dieser Bischof Fellay auf Castel Gandolfo. Das war der Auftakt zu einer Annäherung, die in offizielle Gespräche über umstrittene Fragen der Glaubenslehre mündete. Im Frühjahr 2012 schien die kanonische Anerkennung durch Rom sogar zum Greifen nahe, zerschlug sich aber im letzten Augenblick – soweit rekonstruierbar – an Widerständen der Vollversammlung der Glaubenskongregation.
Anders als allgemein erwartet, folgten auch unter Papst Franziskus einige Schritte der Entspannung. Franziskus knüpfte nicht an den Weg von Lehrgesprächen an, sondern setzte einseitige Zeichen, indem er beispielsweise 2016 die von Piusbrüdern gespendete Lossprechung in der Beichte anerkannte. Ebenso anerkannt wurden Anfang 2017 die Eheschließungen vor Priestern der FSSPX. Implizit wurden damit die Bischofs- und Priesterweihen der Bruderschaft anerkannt. Rom hatte bis dahin zwar nicht deren Gültigkeit, aber deren Rechtmäßigkeit bestritten.
Erzbischof Marcel Lefebvre, der 1970 die Piusbruderschaft gründete
Im Mai 2017 schien es erneut, als könnte eine kanonische Anerkennung der Bruderschaft durch den Heiligen Stuhl jeden Augenblick bekanntgegeben werden. Konkret hatte Rom die Errichtung als Personalprälatur mit einem Bischof an der Spitze in Aussicht gestellt. Doch dann geschah dasselbe wie 2012. Auf der Zielgeraden blies Rom alles wieder ab. Die Vorbehalte gegen die Piusbruderschaft, bis in höchste Spähren, errangen einmal mehr die Oberhand. Seither herrscht wieder Stillstand. Das Generalkapitel in Econe wird sich auch damit zu befassen haben. Die Frage nach dem Verhältnis der Bruderschaft zu Rom wird eine zentrale Rolle spielen.
Diese Frage führte von Anfang an, auch schon unter Erzbischof Lefebvre, zu Konflikten in der Bruderschaft. Manchen war die Linie manchmal zu weich, anderen zu hart. Dazu gehört auch, daß fast alle heute existierenden Gemeinschaften der Tradition entlang dieser Bruchlinien aus der Piusbruderschaft hervorgegangen sind. Diese Tatsache unterstreicht zugleich natürlich die Bedeutung des Werkes von Erzbischof Lefebvre.
Bischof Richard Williamson
Der jüngste Konflikt entbrannte im Zuge der Versöhnungsgespräche von 2012 und führte, weil er „sich geweigert hatte, den Respekt und den Gehorsam zu bezeigen, den er seinen rechtmäßigen Oberen schuldet“, zum Ausschluß von Msgr. Richard Williamson, einem der vier 1988 geweihten Bischöfe. Weitere Priester wurden damals ausgeschlossen oder traten aus.
Damit steht auch die Frage neuer Bischofsweihen im Raum. Erzbischof Lefebvre sah vor 30 Jahren die Notwendigkeit von vier Bischöfen, um das weltweite Apostolat durchführen zu können. Durch den Ausschluß von Williamson und gesundheitliche Probleme könnten demnächst neue Weihen notwendig werden. In Rom wiederum könnten einige nur auf einen solchen Schritt warten, um erneut die Exkommunikation in den Raum zu stellen.
Katholisch.de, das Nachrichtenportal der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), skizzierte Bischof Fellay im vergangenen April als „eine zwiespältige Figur zwischen Rückwärtsgewandtheit und Heimkehrwünschen“. Die Formulierung ist weniger eine Charakterisierung Fellays, sondern bringt atmosphärisch vor allem die Vorbehalte der DBK-Führung zur Piusbruderschaft zum Ausdruck.
Fellay zeigte durch seine Unterzeichnung der Correctio filialis de haeresibus propagatis nicht nur, daß die Piusbruderschaft inzwischen wieder – allen Formalismen zum Trotz – ein weitgehend integrierter Teil des kirchlichen Diskurses ist. Er stellte auch unter Beweis, daß die Piusbruderschaft über mehr Handlungsspielraum verfügt als die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften. Auch deshalb gilt eine Wiederwahl von Bischof Fellay für eine weitere Amtszeit als Generaloberer als wahrscheinlich.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: FSSPX/Jens Falk
https://www.katholisches.info/2018/07/we...er-die-zukunft/
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 20.07.2018 23:56von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Sinngemäss wiedergegebene Anmerkungen von
Pater Metz von der Petrusbruderschaft
über die "Religionsfreiheit" als Entthronung Christi:
-
"Wer redet heute denn noch vom Königtum Christi ?
[....]
Statdessen wird dauernd von "Religionsfreiheit" gesprochen und "dialogisiert"
[....]
Die "Religionsfreiheit" wie sie heute verstanden wird,
ist nichts anderes als die Entthronung Christi !
[....]
Man redet von der "Religionsfreiheit" als einem "Menschenrecht".
Wer gibt ihnen dieses "Recht" ?
Es besteht lediglich die Möglichkeit,
sich dem wahren Glauben und somit dem Königtum Christi zu verschliessen.
[Aber ein angebliches "Recht" auf die "freie Wahl irgendeiner Religion"
existiert nicht.
[....]
Ein Mensch kann zwar sein Herz der Wahrheit Jesu Christi verschliessen,
aber am Gericht Christi wird er nicht vorbeikommen.
In diesem Gericht zählt inwiefern eine Seele
dem Königtum Christi treu gewesen ist oder eben nicht.
[....]
-
Siehe dazu bitte:
Hochfest Christkönig
-
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.08.2018 00:48von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Als Katholiken dürfen wir uns keiner falschen Demut unterwerfen....
jener "Demut", die sich vor dem wahrheitsfernen Zeitgeist verbeugt.
Als traditionsverbundene Katholiken dürfen und müssen wir uns konsequent
im gesunden demütigen Stolz üben....
Pater Bernward Deneke von der Petrus-Bruderschaft beschreibt diesen genauer:
-
[....]
"An dieser Stelle ist eine Klärung am Platz.
In frommen Ohren hat das Wort Stolz einen schlechten Klang, da es sogleich als sündhafte Selbstüberhebung verstanden wird.
Tatsächlich aber handelt es sich dabei um einen zunächst neutralen Begriff.
Stolz sein bedeutet: den Nacken nicht beugen, Dienst und Unterwerfung verweigern.
Es ist einleuchtend, daß Stolz gegenüber Gott und den Menschen, die einen berechtigten Anspruch an uns geltend machen, eine schwere Verfehlung darstellt.
Wie jedoch verhält es sich, wenn uns ein Unrechtsregime, eine gottlose Institution oder einfach nur der moralisch verkommene Zeitgeist in die Knie zwingen will?
Wenn gar der Teufel uns auffordert, ihm zu huldigen?
Ist da nicht das herrisch-stolze Wort Christi am Platz:
„Weiche Satan! Denn es steht geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und Ihm allein dienen“ (Mt 4,10)?
„Agnosce, o Christiane, dignitatem tuam“, ruft der hl. Papst Leo der Grosse in einer berühmten Weihnachtspredigt aus:
„Erkenne, o Christ, deine Würde.“
Gemeint ist die Würde, die unserer Erwählung und Wiedergeburt zu Gotteskindern entstammt.
Der Adel von Gliedern am Mystischen Leib Jesu Christi, die teilhaben an Seinem Fleisch und Blut.
Und die Zierde von Tempeln des Heiligen Geistes.
Würde, Adel und Zierde dieser Art verstärken im gläubigen Herzen die Gesinnung tiefer Demut vor Gott, dem allein die gnadenhafte Erhebung zu verdanken ist.
Zugleich erwecken sie aber auch das Bewußtsein der eigenen Kostbarkeit und damit verbunden das kämpferisch-kompromißlose Nein gegenüber jeder Macht, die uns solche Herrlichkeit rauben will.
„Lieber sterben als sündigen“, hielt Maria Goretti ihrem Mörder entgegen.
Ja, lieber sterben als die christliche Würde der Gottlosigkeit, Niedertracht und Unzucht preiszugeben, das ist die Haltung demütigen Stolzes.
Wer jungen Menschen in unserer Zeit nur von Demut und Unterordnung spricht;
wer ihnen nicht sagt, daß Gott ihnen hohen Adel verliehen hat;
wer ihnen nicht hilft, den aufrechten Gang auch unter erschwerten Bedingungen zu wahren, das Haupt angesichts der Verführer und Bedränger zu erheben:
„Für das, was du mir da anbietest, bin ich mir einfach zu schade; es ist unter meiner Würde“
– wer also diese Seite des christlichen Lebens unterschlägt, der produziert exakt jenes Duckmäusertum, jene falsche Bescheidenheit und Angepaßtheit, durch die das Imperium des Fürsten dieser Welt besteht und sich beständig ausbreitet.
Es gibt keine Alternative zum demütigen Stolz!"
-
Siehe bitte auch die Anmerkungen von Hw Robert Mäder über den gesunden katholischen Stolz:
Religion und Wahrheit (20)
-
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 08.08.2018 00:24von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Alles, was nicht auf der traditionsverbundenen Lehre der Kirche fusst, ist Mesnchenwerk und somit fern des Heiligen Geistes:
Ein Auszug aus "Der Katholik" aus dem Jahre 1837.
("Der Katholik" war eine Zeitschrift, die von 1821 bis 1918 publiziert wurde.
Sie wurde als "religiöse Zeitschrift zur Belehrung und Warnung und Angriffe auf die Kirche" 1821 in Mainz von
Hw Andreas Räß und Hw Nikolaus Weis gegründet):
-
Es kann also von Uns nur jener Glaube gemeint sein, den die Apostel
aus dem Munde der ewigen Wahrheit empfangen und den sie der
von Christus auf Petrus den Felsen gegründeten Kirche als unverlierbares und unverfälschbares Erbtheil hinterlassen haben;
der Glaube der Einen, heiligen, apostolischen, katholischen Kirche, die da ist die Säule und Grundfeste der Wahrheit.
Hebr, n. 6. — 8 vi . 8. — ,) Matth, xvl. ,8. — 4) t Tim. Hl, tS. —
die, weil sie vom heil. Geiste geleitet wird, alle Wahrheit lauter und unverfälscht lehret und bewahret bis an das Ende der Tage;')
jener Glaube, der somit nicht von Menschen ersonnen, nicht eine Ausgeburt ihrer blos menschlichen Einsicht und ihres Scharfsinnes,
sondern der das Wort der Wahrheit ist,) das freilich nur diejenigen hören,
die aus Gott sind;')
jener Glaube, den vor 1100 Jahren der heil. Bonifazius, Deutschlands Apostel,
der heil. Willibald, Unser Urvorfahrer, und seine Genossen, nebst andern vom apostolischen Stuhle gesendeten Männern, mit rastlosem Eifer, mit Aufopferung alles Jrdischen, nicht selten ihres Lebens, in unsern Gauen unsern Voreltern verkündet und den wir von ihnen als heiligstes Vermächtnis) empfangen haben! —
In diesem Glauben stehet fest;
wachet mit aller Sorgfalt, daß Niemand Euch dieses unschätzbare Kleinod raube;
ihn liebet von ganzer Seele, und weichet nicht ab,weder von einer einzelnen Wahrheit,
oder von irgend einem Grundsatze oder von irgend einer noch so geringfügig scheinenden Lehre, die derselbe umfasset und euerm Verstande und Herzen kundgibt.
Haltet fest an unserer heil. Kirche, welche allein, durch die ununterbrochene
Reihe der Nachfolger des heil. Petrus hinaufreichend bis zu ihrem göttlichen Stifter Jesus Christus, in sich die Bürgschaft hat, daß sie seine Kirche sej, seine Kirche, welche Er auf diesen Apostel, auf den Fels als Grundstein gegründet hat, gegen welche die Pforten der Hölle nichts vermögen, und welche deßhalb allein auf das Erbtheil jener Unfehlbarkeit Anspruch machen kann, die von Christus seiner Kirche hinterlassen wurde, und die den Grund bildet, auf welchen allein wir mit Sicherheit unsern Glauben stützen können.
Lasset Euch nicht verführen durch die täuschenden Reden derjenigen,
die, vorgebend, daß sie in Glaubenssachen an der Kirche festhalten
und daß nur diese zum Wesen der Kirche und der katholischen Religion gehören, über ihre wesentliche, weil ihr von Gott gegebene, äußere Verfassung
die irrigsten, ganz den Zeitbegriffen entsprechenden Meinungen aufstellen,
die ihre heiligsten, ganz in den wesentlichen Glaubenssätzen begründeten, sie äußerlich darstellenden und belebenden, durch das Alterthum und das Ansehen der Kirche geheiligten Anstalten, Gewohnheiten, Gesetze und Andachtsübungen
verhöhnen, und mit neuen, wie sie vorgeben, dem Geiste des Evangeliums mehr angemessenen und den Fortschritten des menschlichen Geistes in unsern Zeiten mehr angepaßten, Formen eigenmächtig zu vertäuschen suchen.
— Vertraut Euerer heiligen Kirche!'
Sie ist heute dieselbe, die sie von Anbeginn war.
Der nämliche göttliche Geist, derauf die Apostel,
dem Versprechen des Heilandes gemäß herabkam,
um bei ihnen und bei ihren Nachfolgern zu bleiben bis an das Ende der Welt,
erfüllt sie noch heute, wie er sie stets erfüllt hat.
[....]
Geliebteste!
Lasset Euch nicht verführen;
denn jede Abweichung von dem Wege des Heiles, den Euch die heilige Kirche vorschreibt,
von ihren Satzungen, Gebräuchen und gottesdienstlichen Anstalten;
jede Mißbilligung dessen, was sie billiget und anordnet, würde in Euch jenes Zutrauen, jene Liebe, die Ihr zu Euerer Mutter haben, jenen Gehorsam, den Ihr Eurer von Gott bestellten geistlichen Obrigkeit leisten, jenen Glauben an ihr unfehlbares Ansehen, den Ihr bewahren müßet, schwächen, und wenn einmal jenes Zutrauen und jene Liebe, jener Gehorsam und jener Glaube geschwächt sind, wird auch schwach werden Euer Glaube an die vom Heilande geoffenbarte Wahrheit; denn Er hat die
Heil. Kirche zum Grundpfeiler der Wahrheit gemacht,
auf welchem allein Euer Glaube ruhen
— und allein unerschütterlich rühm kann.
Wendet ihr Euch mit Euerer Liebe, mit eurem Sinne, Glauben und Gehorsam
auch nur in dem, was euch gering scheint, von der heil. Kirche ab,
alsbald seid Ihr dann jedem Winde der Zeitmeinungen und menschlicher Lehren und Einfälle preisgegeben, und ihr werdet, in den wichtigsten Wahrheiten des Heiles betrogen,
auch Andere betrügen zu Eurem gemeinsamen Verderben!
— Vorzüglich ermahnen Wir euch Eltern, daß ihr sorgen und wachen möget,
daß Euere Kinder in den Glaubenslehren der Kirche, sobald sie zum Gebrauche der Vernunft gelangen, unterrichtet und erzogen werden,
auf daß in ihnen der Glaube, den sie durch das heil. Sakrament der Taufe mit der Gnade der Wiedergeburt erhalten haben, entwickelt und zu ihrer Erkenntniß gebracht werde. Nur so könnet Ihr Euerer ersten Pflicht genügen, den Kindern, denen Jhr das leibliche Leben gegeben, das einzig wahre Leben des Geistes im wahren Glauben zu sichern;
nur so könnet Jhr in ihnen Bürger des Reiches Gottes auf Erden und einst des Himmels heranziehen, was der eigentliche Zweck des Sakramentes der Ehe ist.—
[... ]
-
Wie dringend wären doch gerade heute - angesichts der um sich greifenden
"zeitgemässen Neuerungs"-Sucht - derartige Belehrungen....
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