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#201

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 18.01.2019 21:08
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Lieber benedikt

Nach dem 2. Vatikanischen Konzil hat sich ein "anders gefühltes" Katholischsein verbreitet; freilich eines als Wegbereiter für den heute vielfach propagierten unverbindlichen und somit seelengefährdenden "Wohlfühlglauben" !
In diesen eingebunden findet sich auch der Hang zur "Korrektur" bzw. "Ergänzung" der Lehre der Kirche.

Pater Eckhard Bieger, und Christian Schnaubelt formulieren es in "27× katholisch" so :
-

Katholisch fühlt sich seit dem Konzil anders an.
Es ist weniger von Disziplin, religiöser Observanz, sondern mehr von Offenheit und von dem Gefühl getragen, dass jeder Mensch eigentlich in den Himmel kommt.
Dies ist auch einer der Gründe, warum die bis in die 60-er Jahre intensive Beichtpraxis weitgehend zusammengebrochen ist .

-


Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte




Der hl.Kirchenlehrer Vinzenz von Lérins
erläutert sehr eindringlich die Notwendigkeit des unerschütterlichen Festhaltens an der hl. Tradition.
Er stützt sich dabei auf die Worte des hl. Paulus
"Bewahre das anvertraute (Glaubens)Gut":
-

"O Timotheus, spricht er (d.h. Paulus),
bewahre das anvertraute (Glaubens-)Gut,
und meide die unheiligen Wortneuerungen‘ …
Wer ist heute jener Timotheus, wenn nicht zum einen generell die ganze Kirche und dann speziell der ganze Stand der Vorgesetzten, die das unversehrte Wissen der Gottesverehrung sowohl selbst besitzen als auch anderen mitteilen müssen? …
Was ist das ‚anvertraute Gut’?
Das, was dir anvertraut, nicht was von dir erfunden worden ist,
was du empfangen, nicht was du dir ausgedacht hast,
keine Sache der Begabung, sondern der Lehre,
keine der eigenen Anmaßung, sondern der öffentlichen Überlieferung;
eine Sache, die zu dir gekommen ist, nicht aber von dir hervorgebracht wurde,
in der du nicht Urheber, sondern Wächter,
nicht Gründer, sondern Schüler,
nicht Führer, sondern Nachfolger sein musst.

‚Bewahre das anvertraute Gut‘, sagt er:
Bewahre das Talent (Mt 25,15) des katholischen Glaubens unbeschadet und unvermindert.
Was dir anvertraut wurde, das bleibe bei dir und das werde von dir weitergegeben.
Gold hast du empfangen, Gold gib auch zurück.

Ich will nicht, dass du mir etwas anderes unterschiebst,
ich will nicht, dass du mir ohne Schamgefühl Blei oder mit Betrugsabsicht Kupfer unterschiebst;
ich will kein falsches Gold, sondern ganz echtes

-



Freundliche Grüsse und Gottes Segen

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#202

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 20.01.2019 11:04
von benedikt • 3.365 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!

Ja.lieber Aquila, der Meinung bin ich auch! Aber was tun?

Zitat: Katholisch fühlt sich seit dem Konzil anders an.
Es ist weniger von Disziplin, religiöser Observanz, sondern mehr von Offenheit und von dem Gefühl getragen, dass jeder Mensch eigentlich in den Himmel kommt.
Dies ist auch einer der Gründe, warum die bis in die 60-er Jahre intensive Beichtpraxis weitgehend zusammengebrochen ist .Zitatende.

Die Beichtstühle sind leer! Wer geht denn noch beichten? Wo kein Gewissen, da auch keine Beichte! Was ist Demut? Was ist Reue? Was ist Umkehr?
Viele wissen heute schon gar nicht mehr, was das ist! Hinzu kommt, daß sich leider viele Menschen Ihren Glauben selber "zusammenzimmern", nach dem Motto: "Warum soll ich denn nicht in den Himmel kommen?" "Ich tue doch keinem was?"
Dabei ist das Bußsakrament ein wunderbares, befreiendes und beglückendes Sakrament. Es ermöglicht jedem Menschen wieder den Zugang zu der unendlich großen Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu finden! Etwas größeres kann der Mensch nicht finden!


Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir die Gnade und den Frieden Gottes, benedikt


Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.

1. Joh 4,7 - 16

zuletzt bearbeitet 20.01.2019 11:40 | nach oben springen

#203

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 20.01.2019 21:07
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Lieber benedikt

Du hast sehr Zutreffendes geschrieben.
Ein gleichsam "betäubtes" Gewissen geht einher mit einem "betäuben" Glauben.
So bildet sich ein gefährliches Konglomerat der kampflosen Kapitulation vor den anbordenden Sturmfluten der Versuchungen und Verführungen.
Ein "sich Arrangieren" mit der Sünde !

Wir kennen das Gleichnis unseres Herrn vom armen Bettler und vom reichen Prasser.
(Lk 16, 19-31).
Der Benediktinerpater Dom Guéranger (1805-1875)
zieht in der Auslegung das Augenmerk mittels des reichen Prassers mahnend auf die grosse Gefahr der gleichsam "kampflose Kapitulation" vor den aufkommenden schlechten Begierden und Leidenschaften;
ein gegen aussen "anständiges Leben" und doch eine bereits überwundene "tote" Seele.
Heute eine grassierende Seuche in den Spass- und Auslebegesellschaften!

Dom Guéranger:
-

In welche dichte Finsternis hat die Sünde die Seele des Menschen eingehüllt!
Kluge und vorsichtige Menschen, welche in der Besorgung ihrer irdischen Angelegenheiten niemals einen falschen Schritt tun würden, sind völlig verblendet.
Sie benehmen sich geradezu blödsinnig, wo es sich um die Ewigkeit handelt.
Welch’ schreckliches Erwachen im Jenseits, welch ein Übel ohne Heilung?

Um die in der Parabel enthaltene Lehre noch auffälliger zu machen,
spricht uns der Heiland nicht von einem entsetzlichen Bösewicht,
welcher die Welt mit Abscheu vor seinen Bluttaten erfüllt hätte, von einem jener Unseligen, die jedermann gewissermaßen als der Hölle verfallen betrachtet. Durchaus nicht.
Er bringt uns vielmehr einen Mann, der wie hundert andere ein ruhiges Leben führt, mit freundlichem Benehmen, der seiner Stellung etwas schuldig zu sein glaubt. Keine Gewalttat!
Der Heiland sagt uns nur, daß er kostbar gekleidet war und alle Tage in Freuden lebte.
Es gab wohl einen armen Bettler an seiner Türe, aber er tat demselben nichts zu Leide.
Er hätte ihn wegjagen können, aber er duldete ihn, ohne ihn in seinem Elende zu beleidigen.
Warum soll nun dieser Reiche ewig in den Flammen verzehrt werden, die Gott in seinem Zorn entfachte?
Weil der Mensch, der prächtig und in Freuden lebt, ohne bei dem Gedanken an die Ewigkeit zu zittern, ohne zu begreifen, dass er diese Welt gebrauchen muss, als ob er sie nicht gebrauche (1. Korinther 7,31),
und dem Kreuze Jesu Christi fern bleibt, bereits von seinen schlechten Begierden überwunden ist.
Hochmut, Habsucht, Prachtliebe machen sich sein Herz streitig und beherrschen sein Herz um so mehr, je weniger er daran denkt, diese schlechten Leidenschaften zu unterdrücken. Ein solcher Mensch hat überhaupt keinen Kampf.
Er ist überwunden und der Tod herrscht in seiner Seele."


-

In den Augen der Welt "anständig zu sein" - d.h. bewusst fern des wahren Glaubens - genügt nicht!


Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft gibt die Antwort:

-

"Nur durch den Glauben wissen wir, was anständig sein heisst"

-

Es ist also die traditionsverbunden unfehlbare Lehre der Kirche, die uns lehrt, was "anständig" sein in Wahrheit bedeutet.

Es genügt also nicht, ein gleichsam fern des wahren Glaubens "autonom anständiger Mensch" zu sein, denn diese Art "Anstand" nährt sich Menschengedachten und -gemachten und lässt die Seele letztendlich verhungern bzw. verdorren.

Wahrhaftige Anständigkeit freilich kann alleine aus einem Herzen / aus einer Seele entspringen, welches / welche aus der Wahrheit ist.
Aus der Wahrheit sein



Freundliche Grüsse und Gottes Segen
-


zuletzt bearbeitet 20.01.2019 21:08 | nach oben springen

#204

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 22.01.2019 23:30
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Was wird doch heute alles versucht, um die alleine wahre Religion, den alleine wahren römisch katholischen Glauben kleinzureden bzw. auszureden.
Ein beliebtes Mittel dazu ist das seelengefährdende Geschwätz über die
"Gleichwertigkeit aller Religionen".


Der Prämonstratenser-Pater Leonarde Goffiné (1648-1719)
hat diese Lüge in seinem Unterrichtsbuch aus dem 19.Jahrhundert unmissverständlich zurückgewiesen:


-
"Nur der wahre Glaube macht selig; der wahre Glaube ist der,
dass Jesus Christus wahrer Gott ist, und dass alles, was er gelehrt hat,
göttliche Wahrheit ist.
"Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm." (Joh. 3,36)




Was ist es also mit dem Gerede einiger, jede Religion und jeder Glaube sei gleich gut, es sei einerlei, ob man Christ oder Heide oder Jude, katholisch oder protestantisch sei?

Ein solches Gerede ist Gotteslästerung und vernunftwidriges Geschwätz.
Wenn es gleich ist, was man glaubt, wozu hätte dann Gott uns eine Offenbarung gegeben?
Wozu hätte Jesus Christus seine Lehre mit dem blutigen Tode besiegelt?
Hat er nicht ausdrücklich gesagt:
wer nicht an den Sohn glaubt, der wird das Leben nicht sehen?
Und dann sind die verschiedenen Religionen miteinander in offenem Widerspruch;
was die eine glaubt, verwirft die andere als Irrtum.
Aber es ist unvernünftig zu sagen, es sei gleich, ob man an die Wahrheit oder an den Irrtum glaube; es sei zum Beispiel gleich zu glauben, es gebe eine Hölle oder es gebe keine; mit dem Tode sei alles aus, oder nach dem Tode gebe es eine Ewigkeit, in die der Mensch kommt; Mohammed sei ein göttlicher Prophet, oder ein Betrüger gewesen, und dergleichen.
Wahrheit gibt es nur eine; und was ihr widerspricht, ist Irrtum. Aber dem Irrtume absichtlich anhängen, widerspricht der Vernunft, welche für die Wahrheit geschaffen ist.



Darf und soll jeder in dem Glauben bleiben, in dem er geboren ist?

Nur derjenige, der im allein wahren und seligmachenden Glauben geboren ist, muss in ihm auch bleiben.
Wer aber im falschen Glauben geboren ist, muß denselben, sobald er den Irrtum erkennt, verlassen und die Wahrheit annehmen
.
Denn nur die Wahrheit, der wahre Glaube macht selig, wer diesen freiwillig nicht annimmt, verdammt sich selbst.



Wo findet man alles, was Gott geoffenbart und zu glauben befohlen hat?

Man findet es in der Heiligen Schrift und in der Tradition,
welche beide uns von dem unfehlbaren Lehramte der katholischen Kirche übermittelt werden."

-


zuletzt bearbeitet 22.01.2019 23:31 | nach oben springen

#205

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 28.01.2019 23:54
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Der an anderen Stellen schon mehrfach erwähnte grosse englische Konvertit
- Kardinal Henry Edward Manning (1808-1892) -
hat im Jahre 1861 eindrücklich das übernatürliche Wesen der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche hervorgehoben und auf die damit verbundene Kompromisslosigkeit gegenüber dem Weltgeist verwiesen:
-

"Als Rom jeden Götzendienst im ganzen römischen Reiche erlaubte, gab es nur eine Religion, die man eine religio illicita nannte, eine ungesetzliche Religion, und es gab nur eine Gesellschaft, die eine societas illicita oder eine ungesetzliche Gesellschaft hieß….
Es gab es Priester des Jupiter, der Cybele, der Fortuna und der Vesta;
es gab alle möglichen geistlichen Bruderschaften und Orden und Sozietäten, und ich weiß nicht was; aber es gab eine Gesellschaft,
welche nicht existieren durfte, und dies war die Kirche des lebendigen Gottes.
Mitten in dieser allgemeinen Toleranz gab es nur eine Ausnahme, die mit der schärfsten Genauigkeit beobachtet wurde, wonach die Wahrheit und die Kirche Gottes von der Welt ausgeschlossen sein sollten.

Dies nun muß unvermeidlich wieder kommen, weil die Kirche unbeugsam ist in der ihr anvertrauten Mission.
Die katholische Kirche wird niemals eine Lehre auf das Spiel setzen;
sie wird
nie gestatten, daß zwei Lehrsysteme innerhalb ihres Schoßes vorgetragen werden;
sie wird der Staatsgewalt nie gehorchen, wenn sie ein Urteil fällt in Sachen, die geistlich sind.
Die katholische Kirche ist durch das göttliche Gesetz verbunden, lieber das Martyrium zu erleiden als eine Lehre aufzugeben, oder dem Gesetze der Staatsgewalt zu gehorchen, welches das Gewissen verletzt, und mehr als dies
.
Sie ist nicht nur verbunden, einen passiven Ungehorsam entgegen zu setzen, was in einem Winkel geschehen kann, und deshalb nicht entdeckt wird, und weil nicht entdeckt, nicht gestraft,
sondern die katholische Kirche kann nicht stillschweigen;
sie kann nicht ruhig sein;
sie kann nicht aufhören, die Lehren der Offenbarung zu predigen,
nicht nur über die Dreieinigkeit und über die Menschwerdung,
sondern ebenso über die sieben Sakramente, über die Unfehlbarkeit der Kirche und über die Notwendigkeit der Einheit und über die Souveränität, sowohl die geistliche als die weltliche des heiligen Stuhls
.
Weil sie nicht still schweigen will und keinen Kompromiß eingehen kann, und weil sie in Sachen, die zu ihrer eigenen göttlichen Prärogative gehören, nicht gehorchen will, deshalb steht sie allein in der Welt;
denn es gibt keine andere sogenannte Kirche, noch irgend eine Gemeinschaft, die sich für eine Kirche ausgibt, welche sich nicht unterwirft oder gehorcht oder stillschweigt, wenn die Staatsgewalt es befiehlt"


-


zuletzt bearbeitet 28.01.2019 23:56 | nach oben springen


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