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#66

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 08.09.2015 23:58
von Aquila • 7.035 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Ein Auszug aus einer ausgezeichneten Rede des
Philosophen Robert Spaemann
im November 1991 in Rom vor dem Praesynodalen Symposium über Christentum und Kultur.
Gerade heute im Zuge der "humanen" Entchristlichung Europas aktueller denn je.
Bezugnehmend auf Nietzsches "banalen Nihilismus" führte Spaemann aus:
-

[....]
Er nennt sich
heute selbst "Liberalismus" und hat für alles, was sich ihm nicht fügt,
die Einschüchtervokabel "Fundamentalismus" bereit
.
Ein Fundamentalist ist in diesem Sinne jeder, dem es mit irgend etwas ernst ist, das für ihn nicht zur Disposition steht. Für den banalen Liberalismus ist Freiheit: Vermehrung von Optionschancen.
Er läßt aber keine Option gelten, für die es sich lohnte, auf alle übrigen zu verzichten.
Von einer solchen Option aber spricht das Evangelium:
von dem Schatz im Acker und der kostbaren Perle, für die der, der sie findet, alles verkauft.


Dieser Schatz war es,
der der europäischen Kultur ihre vitale Mitte gab.
Diejenigen, die für diesen Schatz wirklich alles verkauften, waren die Heiligen.
Das christliche Europa bestand
nicht überwiegend aus Heiligen.
Im Gegenteil.
Aber es existierte so lange, als es nicht daran zweifelte, daß die Heiligen den besten Teil erwählt hatten.
Sie waren es, die die letztlich geltenden Wertmaßstäbe repräsentierten.

Wenn Europa diesen Schatz verliert, bleibt ihm nur noch der banale Nihilismus,
also das Ende jeder Kultur, die diesen Namen verdient.

[....]
Eine an den Geist der Zeit angepaßte Kirche wird in Zukunft immer weniger interessieren.
Den großen christlichen Aufbrüchen gingen stets Epochen des Rückzugs,
der Distanznahme und der Rückbesinnung voraus.

Ohne den Rückzug des heiligen Benedikt in die Einsamkeit von Subiaco wäre dieser Heilige nicht Patron Europas geworden.
Und noch der renouveau catholique, die scharenweise Hinwendung von Intellektuellen und Künstlern zur Kirche am Anfang des 20. Jahrhunderts war nicht eine Frucht des Aufklärungskatholizismus des 18. Jahrhunderts,
sondern ihr ging voraus die Kampfansage des "Syllabus" des Pius IX. an den religiösen Liberalismus im 19. Jahrhundert, durch den die Kirche zeitweise in eine Art Ghetto geriet.
Als Ausgangsposition für christliche Mission ist aber die zeitweise Verbannung ins sogenannte Ghetto offensichtlich günstiger als die Anpassung an den Zeitgeist, durch die das Salz allmählich schal wird
[....]
Den religiösen Liberalismus kann die Kirche nach wie vor nur als Gegner sehen,
so wie ihn John Henry Newman sah.
Nur unter dieser Voraussetzung kann das Christentum Ferment der europäischen Kultur bleiben oder wieder werden.
Denn Relativismus und Skeptizismus sind nicht nur der spirituelle Tod der Seele, sondern auch der jeder vitalen Kultur.
[....]
Christus ist entweder wirklich von einer Jungfrau geboren und von den Toten auferstanden, oder er ist es nicht.
Tertium non datur.
Weil sie auf die Wahrheit bezogen ist,
ist die christliche Kultur Europas wesentlich universalistisch und deshalb hinsichtlich ihres Glaubenskerns missionarisch.

Am cor curvatum in se ipsum eines Eurozentrismus,
der sich selbst relativiert, müßte die europäische Kultur sterben.

-

Die sehr lesenswerte gesamte kann hier nachgelesen werden:

http://www.kath-info.de/kultur.html

-


zuletzt bearbeitet 08.09.2015 23:59 | nach oben springen

#67

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 11.09.2015 13:53
von Aquila • 7.035 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Hw Prof. May über die Absolutheit der der Ewigen Wahrheit Jesus Christus;
-

Wahr­heit und Irr­tum kön­nen
nicht
gleich­ge­setzt wer­den.
Die Kir­che spricht mit dem Satze
Extra eccle­siam nulla salus“ ( Ausserhalb der Kirche kein Heil)
nie­man­dem das Heil ab,
sie sagt nicht, wer geret­tet wird,
son­dern sie sagt,
wodurch man geret­tet wird,
näm­lich
durch die Wahr­heit und Gnade Jesu Christi, die
in der katho­li­schen Kir­che durch die Zei­ten getra­gen wer­den
.
Es liegt also in die­sem Satz
keine Into­le­ranz, keine Unduld­sam­keit gegen­über ande­ren Men­schen,
son­dern es liegt darin eine
Into­le­ranz, eine Unduld­sam­keit gegen­über
dem Irr­tum.
Die Wahr­heit ist nun ein­mal unduld­sam gegen­über dem Irr­tum,
und Gott ist nun ein­mal unduld­sam gegen­über Göt­zen.

-

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#68

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 11.09.2015 22:30
von Aquila • 7.035 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Folgen wir weiter der Predigt von
Hw Prof. May
anknüpfend an die im vorigen Beitrag festgehaltenen Absolutheit der Ewigen Wahrheit und der damit verbundenen dogmatischen Glaubenssatz
"Ausserhalb der Kirche kein Heil"
- die Kirche ist der mystische Leib Christi -
anschliessend vertiefende Weiteführungen zum richtigen Verständnis:
-

"Die Syn­agoge, das Juden­tum, wies nur auf den Weg zum Heil hin,
die Kir­che ist der Weg zum Heil.
Sie ist der ein­zige Weg zum Heil, weil Chris­tus nur eine ein­zige Kir­che gestif­tet hat.
In die­ser einen Kir­che lebt er fort, diese eine Kir­che erhält er in der Wahr­heit, in die­ser einen Kir­che ist die Fülle der Wahr­heit und der Gnade zu fin­den,
und nur in ihr.

Denn alle, die sich von ihr getrennt haben, haben ent­we­der an der Wahr­heit oder an der Gnade Ver­luste erlit­ten.
Sie haben das Pries­ter­tum ver­wor­fen, sie haben das Bußsa­kra­ment auf­ge­ge­ben, sie haben das Meß­op­fer in eine Gedächt­nis­feier ver­wan­delt.
Nur in der Kir­che Christi,
die wir die katho­li­sche nen­nen
, ist die Gnade und Wahr­heit in Fülle und Rein­heit zu fin­den.


Der erste Satz lau­tet also:
Nur in der katho­li­schen Kir­che sind die Mit­tel des Hei­les in vol­ler Inten­si­tät erhal­ten.
Der zweite Satz heißt:
Jeder Mensch ist streng ver­pflich­tet, in diese Kir­che ein­zu­tre­ten.
Ja, wozu hätte sie denn der Herr gestif­tet, wenn er nicht gewollt hätte, daß alle Men­schen sich in diese neue Arche Noah, in der man aus der Sint­flut geret­tet wird,
ein­fin­den?
Das ist ja der Zweck der Kir­che, daß sie alle Men­schen zu Jün­gern Christi machen soll, daß sie alle Men­schen, alle Völ­ker in sich ver­ei­nen soll. Und Gott scherzt nicht, Gott macht kei­nen Spaß, er über­läßt es
nicht dem Belie­ben des Men­schen, er gebie­tet.
Und er gebie­tet, daß alle Men­schen sich die­ser Kir­che anschlie­ßen, auf daß sie in ihr die Wahr­heit und die Gnade Christi fin­den.
[....]
Wer
erkennt,
daß die katho­li­sche Kir­che die wahre ist, der hat die Pflicht, in sie ein­zu­tre­ten. Denn es ist nie­mals egal, was man glaubt.

Man
muß das glau­ben,
was Gott geof­fen­bart hat
.
Wozu hät­ten sich die Apos­tel sonst so viel Mühe gege­ben, bis an die Gren­zen der Erde zu gelan­gen?
Wozu hätte Gott seine Heils­ver­an­stal­tung über­haupt ins Werk gesetzt, wenn es gleich­gül­tig wäre, was man glaubt?
Hat nicht der Herr in der fei­er­lichs­ten Stunde sei­nes Lebens bekannt:
„Dazu bin ich in die Welt gekom­men, daß ich der Wahr­heit Zeug­nis gebe“?
Es kann in Ewig­keit nicht gleich­gül­tig sein, was einer glaubt, son­dern jeder ist ver­pflich­tet, nach der Wahr­heit zu stre­ben,
die Wahr­heit anzu­neh­men und in der Wahr­heit zu ver­har­ren.
Der Hort der Wahr­heit ist die katho­li­sche Kir­che.

Jeder also ist ver­pflich­tet,
nach Erkennt­nis der Wahr­heit in die katho­li­sche Kir­che ein­zu­tre­ten.
Aber das ergibt natür­lich auch den drit­ten Satz:
Wer ohne Schuld diese Kir­che nicht erkennt oder nicht fin­det,
der kann selig wer­den, wenn er got­tes­fürch­tig lebt.

Gott wird nie­man­den ver­wer­fen,
weil er die katho­li­sche Kir­che
ohne eigene Schuld nicht fand,
weil er von ihr nicht gehört hatte,
weil Umstände ihn gehin­dert haben, in diese Kir­che ein­zu­tre­ten.
Wer ohne Schuld ist, der kann geret­tet wer­den.

Wer dage­gen
aus eige­ner Schuld diese Kir­che nicht fin­det,
kann nicht geret­tet wer­den, wer sich z.B. nicht um die Wahr­heit bemüht, wer in den Tag hin­ein­lebt, oder wer zwar erkennt,
daß die katho­li­sche Kir­che die wahre ist, aber nicht durch ihre stren­gen Ver­pflich­tun­gen gebun­den sein will
.
Ein Japan-Mis­sio­nar hat ein­mal vor eini­ger Zeit geschrie­ben, die Japa­ner wüß­ten sehr gut, daß das Chris­ten­tum ihrer Reli­gion über­le­gen ist, aber sie woll­ten es nicht anneh­men, weil das Chris­ten­tum ihnen zu beschwer­lich ist.

Ebenso wird selbst­ver­ständ­lich
nicht geret­tet wer­den, wer aus die­ser Kir­che, die er als die wahre erkannt hat, aus­tritt und sich von ihr trennt,
etwa um einer Ehe wil­len oder um ande­rer Vor­teile wil­len.

Nein,
nur der­je­nige wird geret­tet wer­den, der ohne Schuld diese Kir­che nicht kennt und got­tes­fürch­tig lebt, d.h. also sei­nem recht gebil­de­ten Gewis­sen getreu folgt.
Ja, ist das nicht ein Wider­spruch zu dem Satze:
Außer­halb der Kir­che kein Heil?
Nein.
Wer got­tes­fürch­tig lebt und getreu sei­nem Gewis­sen folgt, ist näm­lich
nicht außer­halb der Kir­che,
er ist inner­halb der Kir­che. Denn wer got­tes­fürch­tig lebt, hat Got­tes­liebe, und die Got­tes­liebe ist eine Art Begier­de­taufe, und durch diese Begier­de­taufe gehört er zur Kir­che.
Er gehört zur Kir­che
als ein unsicht­ba­res Glied.
Die Kir­che hat eben sicht­bare und unsicht­bare Glie­der.
Sicht­bare Glie­der sind die­je­ni­gen, die getauft sind, den katho­li­schen Glau­ben beken­nen und in der Gemein­schaft mit der Kir­che ver­har­ren.
Unsicht­bare Glie­der sind die­je­ni­gen, die ohne Schuld äußer­lich nicht zur Kir­che gehö­ren,
aber die Gesin­nung haben,
die man in die­ser Kir­che haben muß, näm­lich Gott dem Herrn die Ehre zu geben und sei­nen Wil­len zu erfül­len.

Des­we­gen kön­nen wir sagen:
Es waren in der Kir­che Män­ner und Frauen, die gelebt haben, als die Kir­che noch gar nicht exis­tierte.
Die Gerech­ten Abel, Abra­ham, Hiob, Tobias – sie waren in der Kir­che. Vom ers­ten Gerech­ten bis zum letz­ten Aus­er­wähl­ten sind alle Men­schen in der Kir­che, die got­tes­fürch­tig gelebt haben und ihrem Gewis­sen treu gefolgt sind.

Da haben wir also die Fülle der Bedeu­tung des Sat­zes:
Außer­halb der Kir­che ist kein Heil.
Tat­säch­lich, der Satz gilt, er gilt ohne Aus­nahme.
Aber man muß ihn rich­tig ver­ste­hen, und das bedeu­tet eben:
Es gibt in der Kir­che, in die­ser Arche Christi, sicht­bare und unsicht­bare Glie­der. Unter den sicht­ba­ren gibt es wie­der tote und leben­dige.
Man kann mit dem Glau­ben und durch die Taufe in der Kir­che sein und doch ver­lo­ren gehen, wenn man näm­lich in der Tod­sünde lebt und stirbt. Wer in der Tod­sünde lebt und stirbt, wer gegen die hei­lig­ma­chende Gnade fehlt, der ist ein totes Glied der Kir­che und der wird nicht geret­tet wer­den, obwohl er äußer­lich in der Kir­che war.
[....]

-


Siehe dazu bitte auch:

Die eine heilige katholische und apostolische Kirche (2)
-


zuletzt bearbeitet 11.09.2015 22:39 | nach oben springen

#69

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 19.09.2015 23:54
von Aquila • 7.035 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Der hl. Johannes v. Kreuz schreibt
über den wahren Glauben.....
über die unfehlbare Lehre der Heiligen Mutter Kirche als
-

"die
e i n z i g e
dem Menschen geschenkte Quelle,
um Gott so zu erkennen,
wie
er in sich ist:
als den einen und dreifaltigen Gott"


-

Vater, Sohn und Heiliger Geist

-

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#70

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 21.09.2015 23:28
von Aquila • 7.035 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Aus einer Predigt
aus dem Jahre 1977 (!).....
fast 40 Jahre später - in den Anfängen eines neuen Jahrhunderts - erleben wir heute nicht nur, aber massgeblich angesichts der überwiegend moslemischen Migrationsbewegungen
- einhergehend mit dem uniformen Ruf nach "Veränderung" -
die drängende Brisanz folgender Worte:
-

"Zunächst wünsche ich Ihnen allen die Fülle des Trostes durch den Heiligen Geist, der mächtiger ist
als alle Machthaber der Erde,
stärker
als alle Bösartigkeit und Dummheit der Menschen,
den längsten Hebelarm bedient in der Lenkung der Welt,
der
alle Verschwörungen und Ränke
auszuschalten und zu überspielen vermag!

Durch wen übt Er diese Macht aus?
Durch Dich! Denn Du bist gefirmt, das heißt:
Dein Getauchtsein in Christus ist so vollendet worden,
daß Du in Ihm vom Vater den Heiligen Geist empfängst und wieder zurückhauchst zum Vater und strömen läßt in die Welt, um Menschen zu erleuchten, zu stärken, aufzurichten und zu bekehren.
Es ist furchtbar,
daß wir diese unsere Macht als Einzelne nicht erkennen,
daß wir bei allem Beten und Opfern viel zu kleingläubig und verzagt sind.
Die Essenz des Betens ist die Hingabe und das verwegene Vertrauen.
Das Wort des heiligen Paulus:
"Alles vermag ich in dem, der mich stärkt!" läßt sich ergänzen in dem Sinne:
"Alles vermag mein Gebet in dem, der mich stärkt!"
Unser Vertrauen bringt die Heere der Dämonen ins Wanken und versetzt sie in Furcht.
Durch die
heilige Firmung sind wir gesetzt zu Machthabern über die Gewalten der Finsternis.
Wir werden siegen!


Es ist auch nicht wahr,
daß die Menschen notwendigerweise erst zur Vernunft kommen würden
durch eine das Abendland heimsuchende äußere Katastrophe – die geistige und moralische Katastrophe ist längst im Gangeobwohl alles dieser äußeren Katastrophe zusteuert,
man denke zum Beispiel an die Torheit sehr vieler westlicher Politiker (bis in die nur noch mit Vorbehalt "christlich" zu nennenden Parteien hinein),
an die subversiven marxistischen Aktionen, Agitationen und Wissenschafteleien ....
an die planmäßige Zerstörung jeglichen moralischen Bewußtseins – wobei der vom Gesetz seit 1976 (erstmalig nach 1945 wieder) geduldete tägliche Massenmord an einer Gruppe von Menschen, diesmal der Ungeborenen, nur die notwendige Folge jahrelang und heute noch geduldeter Versumpfung darstellt.

Und dennoch
gegen eine Welt von Teufeln ist Deine und meine Macht durch den Heiligen Geist in Christus größer!
Das Größere ist immer auf Deiner Seite, wenn Du vertraust!
[....]
Und dies wird das Neue sein:
Wie wird sich die eine, heilige, katholische und apostolische römische Kirche,
wenn sie wieder erkennbar sein wird in ihrem eigenen Licht, entfalten müssen angesichts

der Krankheit unseres nihilistischen in trunkener Verdummung befindlichen Jahrhunderts?"

[....]

-

(Hw Hans Milch, 1977)


zuletzt bearbeitet 21.09.2015 23:34 | nach oben springen


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