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Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 05.04.2013 12:24von Aquila • 7.242 Beiträge
Laterankonzil 1215; Dogmatische Erklärung:
-
„Wir glauben fest und bekennen schlicht,
dass es nur einen wahren Gott gibt,
ewig, unermesslich, unveränderlich, unbegreiflich, allmächtig und unaussprechlich;
Vater und Sohn und Heiligen Geist.
Drei Personen zwar, aber eine absolute einfache Wesenheit, Substanz oder Natur;
der Vater stammt von keinem,
der Sohn vom Vater allein,
der Heilige Geist von beiden zugleich;
der Vater zeugt,
der Sohn ist geboren,
der Heilige Geist geht hervor.
Sie sind
gleichwesentlich,
einander ganz gleich,
gleichallmächtig,
gleichewig:
der eine Ausgangspunkt des Alls:
Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren, geistigen und körperlichen Wesen.
Er hat durch seinen allmächtigen Willen zugleich mit und am Anfang der Zeit die
beiden Schöpfungsbereiche aus Nichts geschaffen, das geistige und körperliche, das Engelreich und das irdische Reich, und danach die menschliche Schöpfung als eine aus Geist und Leibe bestehende.
Der Teufel und die anderen Dämonen sind von Gott
ihrer Natur nach als gut geschaffen worden, aber sie sind
durch sich selbst böse geworden.
Der Mensch hinwiederum hat durch die Einflüsterungen des Teufels gesündigt.“
-
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 07.04.2013 22:14von Aquila • 7.242 Beiträge
Die allerheiligste Dreifaltigkeit, GOTT ist in Seinem Wesen GEIST.
Daher kann bei IHM auch nicht von
"äusseren Gestalten" Seiner allerheiligsten Dreifaltigkeit geredet werden
sondern vielmehr eben
von Personen.
Vielleicht könnte man es auch - etwas vereinfacht - so etwas verständlicher ausdrücken.
Jede Göttliche Person der allerheiligsten Dreifaltigkeit hat
'eine andere Funktion'
bei jeweils gleicher Wesenheit / Natur / Substanz.
Der HEILIGE GEIST - als DIE Liebe - ist der gemeinsame Hevorgang aus dem
VATER und dem eingeborenen SOHNE beschrieben !
Die Menschwerdung der zweiten Person
- des eingeborenen SOHNES JESUS CHRISTUS - ist denn auch ein unfassbares Mysterium !
Im Alten Testament hat niemand GOTT 'schauen' können
Durch SEINE MENSCHWERDUNG
- ...empfangen vom HEILIGEN GEISTE, geboren aus der Jungfrau Maria... -
durch, in und mit JESUS CHRITSUS, SEINEM eingeborenen SOHN,
hat GOTT nur ein Antlitz bekommen....
welch ein Mysterium !
SEIN hochheiliges KREUZESOPFER, das jedesmal im allerheiligsten Altarsakrament VERGEGENWÄRTIGT wird
durch die heilige Wandlung
- und im Tabernakel GEGENWÄRTIG bleibt ! -
uns SEINE hochheilige Auferstehung haben uns von Sünde und Tod erlöst.
Wir beten denn auch in der konsekrierten heiligen Hostie an:
Unseren
mit LEIB und BLUT....
mit SEELE und mit GOTTHEIT....
GEGENWÄRTIGEN HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS !
Das ALLERHEILIGSTE !
Daher gebührt IHM die allergrösste Ehrfurcht !
IHM
- dem Mensch gewordenen eingeborenen SOHN GOTTES JESUS CHRISTUS -
ist alle Macht und Herrlichkeit vom VATER übertragen worden....
über Leben und Tod, über Himmel und Erde.
IHM,
der BARMHERZIGKEIT GOTTES,
dem LAMM GOTTES !
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 01.07.2013 01:04von Aquila • 7.242 Beiträge
Der hl. Kirchenvater Hilarius von Poitiers († 367) -
in seinem zweiten Buch über die Dreieinigkeit (De Trinitate)
-
Dasein hat der Sohn von dem Vater, der da ist,
Eingeborener vom Ungewordenen, Sproß vom Vater,
Lebensvoller vom Lebensvollen.
Wie dem Vater das Leben in sich selbst eignet, so auch ist dem Sohne das Leben in sich selbst gegeben.
Vollkommen [ist er] vom Vollkommenen, weil in seiner [des Sohnes] Ganzheit von [des Vaters] Ganzheit [stammend];
nichtTeilung oder Trennung,
[b]weil der eine im anderen und die Fülle der Gottheit im Sohn ist.
[blau]Der Unerfaßliche [ist er] vom Unerfaßlichen;
niemand hat Kenntnis [von ihnen], als sie nur gegenseitig [von sich].
Unsichtbarer vom Unsichtbaren:
denn er ist Bild des unsichtbaren Gottes;
und weil, wer den Sohn gesehen, zugleich auch den Vater gesehen hat.
Anderer vom anderen:
denn es ist Vater da und Sohn.
Nicht [sind sie] nach dem Wesen der Göttlichkeit anders und anders;
denn beide sind eins.
Gott von Gott, von dem einen ungewordenen Gott der eine eingeborene Gott;
nicht zwei Götter,
sondern einer von einem;
nicht zwei Ungewordene,
denn der Geborene stammt vom Ungeborenen; der eine vom anderen [dem Wesen nach] in keiner Weise unterschieden, denn das Leben des Lebensvollen ist im Lebensvollen.
[....]
Vom Hl. Geist braucht man weder zu schweigen, noch auch ist es notwendig, von ihm zu sprechen:
doch er kann von uns nicht mit Schweigen übergangen werden, derentwegen nicht, die [über ihn] in Unwissenheit sind.
[Ausführlich] über ihn zu sprechen, den wir auf das Zeugnis des Vaters und des Sohnes hin bekennen müssen, ist aber nicht notwendig.
Und zwar glaube ich, es sei unnötig, darüber zu handeln, ob er überhaupt Dasein habe.
]Denn er hat Dasein;
jedesmal doch, wenn er geschenkt, angenommen, als Besitz gehalten wird;
und der doch dem Bekenntnis des Vaters und des Sohnes verbunden ist,
der kann nicht vom Bekenntnis des Vaters und des Sohnes getrennt werden.
Denn unvollkommen ist uns das Ganze, wenn etwas vom Ganzen fehlt.
Wenn jemand eine Belegstelle für unsere Kenntnis von ihm fordert, so lesen wir von beiden beim Apostel:
„Da ihr ja Kinder Gottes seid, darum sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der ruft: Abba, Vater.”
Und wiederum: „Wollet nicht den Heiligen Geist Gottes betrüben, dessen Zeichen ihr traget!”
Und weiterhin: „Wir aber haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir darum wissen, was uns von Gott geschenkt wurde.”
Und wiederum: „Ihr seid nicht im Fleische, sondern im Geiste; wenn freilich Gottes Geist in euch ist. Wenn aber jemand den Geist Christi nicht hat, der gehört ihm nicht an.”
Wenn aber dessen Geist, der Jesus von den Toten auferweckte, in euch wohnt, so wird er auch eure sterblichen Leiber wegen seines Geistes zum Leben wecken, der in euch ist.”
Folglich:
weil er ist, weil er geschenkt und gehabt wird, weil er Gottes Eigentum ist, darum mag alles verleumderische Gerede auf sich beruhen. Wenn sie davon sprechen, durch wen er sei und zu welchem Zweck er sei oder welche Eigenschaften er habe; wenn unsere Antwort ihnen mißfällt:
]daß alles durch ihn und alles aus ihm Dasein hat, und daß er Gottes Geist ist, Geschenk der Gläubigen,
- dann sollen ihnen auch die Apostel und Propheten mißfallen, die doch von ihm nur sagten, daß er sei.
Danach wird der Vater und der Sohn ihr Mißfallen erregen.
-
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 06.07.2013 15:19von Aquila • 7.242 Beiträge
Der
hl. Fulgentius von Ruspe (467-533)
in seinem Werk
"Vom Glauben an Petrus"
über die heiligste Dreifaltigkeit:
-
Der Glaube nämlich, den die heiligen Patriarchen und Propheten
vor der Menschwerdung des Gottessohnes von Gott erhalten, den auch die heiligen Apostel
vom Herrn selbst, da er im Fleische war, vernommen und, durch das Lehramt des Heiligen Geistes unterwiesen,
nicht nur durch ihr Wort gepredigt,
sondern auch zur heilsamen Belehrung der Nachwelt ihren Schriften einverleibt und hinterlassen haben,
verkündet den
einen Gott als Dreifaltigkeit,
als Vater, Sohn und Heiligen Geist,
Aber es wäre keine wahre Dreifaltigkeit,
wenn
ein und dieselbe Person Vater und Sohn und Heiliger Geist genannt würde.
Denn wenn,
so wie die Natur des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes eine ist,
auch eine Person wäre, dann wäre überhaupt keine Berechtigung vorhanden, in Wahrheit von einer Dreifaltigkeit zu sprechen.
Hingegen wäre es zwar eine wahre Dreifaltigkeit, aber der eine Gott wäre nicht die Dreifaltigkeit selbst,
wenn,
so wie der Vater und der Sohn und der Heilige Geist durch die Eigentümlichkeit der Personen voneinander unterschieden sind,
sie auch durch den Unterschied der Naturen getrennt wären.
Sondern weil sich aus der Natur des einen, wahren und dreifaltigen Gottes die Wahrheit ergibt, daß er nicht nur ein Gott, sondern auch der dreifaltige Gott ist;
deshalb ist der wahre Gott dreifach in den Personen und einfach in einer Natur,
Durch diese Einheit der Natur
ist der ganze Vater in dem Sohn und dem Heiligen Geist
und der ganze Sohn in dem Vater und dem Heiligen Geist
und der ganze Heilige Geist in dem Vater und Sohn.
Keiner von diesen ist außerhalb eines von ihnen,
weil keiner dem andern an Ewigkeit vorangeht oder ihn an Größe übertrifft oder an Macht überragt.
Denn da der Vater, soweit die Einheit der göttlichen Natur in Frage steht,
weder früher noch größer ist als der Sohn und der Heilige Geist,
kann natürlicherweise auch die Ewigkeit und Unendlichkeit des Sohnes
als früher oder großer der Ewigkeit und Unendlichkeit des Heiligen Geistes nicht vorangehen oder sie übertreffen,
So wie also der Sohn nicht später oder geringer ist als der Vater, ist auch der Heilige Geist nicht später oder geringer als der Sohn.
Denn von Ewigkeit her, ohne Anfang, ist der Sohn gezeugt von der Natur des Vaters; und von Ewigkeit her, ohne Anfang, geht der Heilige Geist aus der Natur des Vaters und des Sohnes hervor.
Daher also glauben und behaupten wir mit Recht,
daß die drei Personen ein Gott sind,
weil die Ewigkeit,
die Unendlichkeit
und die Göttlichkeit
der drei Personen von Natur aus völlig eins ist.
-
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 10.08.2013 20:31von Aquila • 7.242 Beiträge
Eine frühe, kurze, aber sehr prägnante
Glaubenserklärung
- Symbolum -
über die allerheiligste Dreifaltigkeit
vom
hl. Gregorius Thaumaturgus( gest. um 270)
Gem. der Überlieferung des hl. Gregor v. Nyssa
geht sie zurück auf eine vom hl. Apostel Johannes erhaltenen Vision,
die sich ihrerseits auf Weisung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmaria Maria zugetragen hat:
-
"Die Glaubenserklärung unseres heiligen Vaters Gregorius,
des wundertätigen Bischofs von Neocäsarea in Pontus,
wie er sie von dem
seligen Evangelisten Johannes
unter Vermittlung der jungfräulichen Gottesgebärerin Maria (im Traume) empfangen hat.
"(Es ist) ein Gott",
Vater des lebendigen Wortes,
der persönlichen Weisheit, der Kraft und des Urbildes von Ewigkeit,
der vollkommene Erzeuger des Vollkommenen,
der Vater des eingeborenen Sohnes.
" (Es ist) ein Herr",
[orange]alleinig vom Alleinigen,
Gott aus Gott
der Abdruck und das Bild der Gottheit, das schaffende Wort, die Weisheit,
die den Bestand aller Dinge umfaßt,
und die Kraft, die die ganze Schöpfung ins Werk setzt,
der wahrhafte Sohn des wahrhaften Vaters,
der Unsichtbare (hervorgegangen) aus dem Unsichtbaren,
der Unvergängliche aus dem Unvergänglichen,
der Unsterbliche aus dem Unsterblichen, der Ewige aus dem Ewigen.
" Und (es ist) ein heiliger Geist",
der aus Gott seine (persönliche) Subsistenz hat und durch den Sohn erschienen ist,
unter den Menschen nämlich; das Abbild des Sohnes, vollkommen vom Vollkommenen,
das Leben, der Urgrund alles Lebenden;
die heilige Quelle, die Heiligkeit und der Vermittler der Heiligung.
In ihm wird Gott der Vater geoffenbart, der über allem und in allem,
und Gott der Sohn, der durch alles ist.
" (Es ist) eine vollkommene Dreiheit"
in Herrlichkeit, Ewigkeit, Herrschaft, ohne Teilung und gegenseitige Entfremdung.
Es ist also
"nichts Geschaffenes oder Untergeordnetes"
in der Dreiheit,
auch
"nichts Hinzugefügtes",
das, zuerst nicht bestehend, nachher zu ihr hinzugetreten wäre.
Niemals
also hat dem Vater der Sohn gemangelt
oder dem Sohne der Geist,
sondern
"unwandelbar und unveränderlich
ist es dieselbe Dreiheit immerdar"
-
Siehe dazu auch bitte:
Das Wort ist Fleisch geworden; die Menschwerdung Gottes
-
Der hl. Augustinus (354-430) hat in seinem Werk
Vier Bücher über das Symbolum an die Katechumenen (Sermo de Symbolo);
ausdrücklich und unmissverständlich gelehrt, dass
wie der Vater, so auch der Sohn allmächtig und somit auch
Schöpfer des Himmels und der Erde ist.
Die Drei Göttlichen Personen sind unzertrennlich verbunden.....
so sind auch die Göttlichen Werke,
wie die
Schöpfung, das Gericht und die Heiligung des Menschen
denselben gemeinsam zuzuschreiben.
Dazu nun der hl. Augustinus im Wortlaut:
-
Worin soll denn, Häretiker, nach deiner vermessenen Behauptung der Sohn,
den wir dem Vater gleichstellen, kleiner sein als der Vater? Im Alter?
Dort gibt es keine Zeiten.
In der Gottheit?
Der Vater ist Gott, und auch der Sohn ist Gott!
In der Wirksamkeit?
Alles ist durch den Sohn gemacht worden!
Es sagt zwar die Schrift, daß Gott die Welt erschaffen habe,
wie es denn im Buche Genesis heißt:
„Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde;“
aber wenn wir Gott Vater nennen hören,
so erkennen wir in ihm auch den Sohn und den heiligen Geist.
Du sagst vielleicht:
Gott Vater hat die Welt erschaffen.
Aber höre, was der Evangelist Johannes sagt:
„Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Alles ist durch dasselbe gemacht worden, und ohne dasselbe ist Nichts gemacht worden.“
Siehe er sagt, daß ohne den Sohn Nichts gemacht worden sei,
weil Alles durch ihn gemacht wurde.
Ohne den Sohn ist Nichts gemacht worden.
Was hat der Vater gemacht, das der Sohn nicht gemacht,
während doch der Evangelist ihm sagt, daß ohne den Sohn Nichts gemacht worden sei?
Wenn du aber, wie der wahre katholische Glaube angibt,
in dem wirkenden Sohne den Vater mitsetzest
und im wirkenden Vater den Sohn mitsetzest,
weil der Sohn im Vater und der Vater im Sohne ist,
so wird der Sohn, da in ihm der allmächtige Vater ist, als allmächtig befunden werden.
Wenn aber der Sohn nicht allmächtig ist,
wie ein häretischer Arianer schreit, so ist in ihm nicht der allmächtige Vater,
und nach den Arianern ist falsch der Ausspruch des Sohnes:
„Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir.“
Ferne sei es aber, daß die Wahrheit etwas Falsches sagt:
es werde der Arianer beschämt, welcher der Wahrheit widerspricht!
Wir zeigen aus der Schrift,
daß der Sohn allmächtig benannt worden sei wie der Vater,
damit nicht allein eine wahre Schlußfolgerung, sondern auch göttliche Zeugnisse die unverschämte Stirne der Häretiker treffen.
Der Vater ist allmächtig genannt worden,
indem der Prophet sagt: „Dieß sagt der Herr der Allmächtige.“
Auch der Sohn ist allmächtig genannt worden,
indem der Apostel Johannes in der Offenbarung sagt:
„Von Jesus Christus unserm Herrn, der ist und der war und der kommen wird der Allmächtige.“
Der heilige Geist ist allmächtig genannt,
in dem Salomon weissagte:
„Der Geist des Herrn erfüllte den Erdkreis, und der Alles zusammenholt, hat Wissenschaft.“ Oder ist Derjenige nicht allmächtig, der Alles zusammenhält?
Die Schrift sagt, daß Gott Richter sei, wie denn der Apostel sagt:
„Wir alle werden vor dem Richterstuhle Christi stehen,
auf daß Jeder empfange, was er im Leibe gethan hat, Gutes oder Böses.“
Wenn wir aber hören, daß Gott Richter sei,
so verstehen wir darunter die ganze Dreifaltigkeit.
Du aber, Häretiker, sage, wer Gott der Richter sei, der Vater oder der Sohn.
Wenn du sagst: „der Vater“, so läugnest du, daß der Sohn Richter sei,
und doch bekennst auch du im Symbolum,
daß er kommen werde zu richten die Lebendigen und die Todten.
Du widersprichst auch dem Evangelium, welches sagt:
„Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird,
so werden alle Völker vor ihm versammelt werden,
und er wird sie voneinander scheiden,
gleichwie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.“
An dieser Stelle wurde vom Evangelisten das Richteramt des Sohnes
noch deutlicher gezeigt, so daß auch sein Urtheilsspruch angeführt wurde:
„Und die Gottlosen werden zur ewigen Feuerstrafe, die Gerechten aber in das ewige Leben gehen.“
Wenn du einer solchen Auctorität nicht entgegentreten willst
und das Richteramt des Sohnes zugestehst,
wirst du demnach läugnen, daß der Vater Richter sei?
„Nein“, sagst du, „ich leugne nicht, daß der Vater Richter sei.“
Warum leugnest du es nicht?
„Weil der Vater die Gewalt hiezu gegeben und der Sohn sie empfangen hat.“
Ich sehe, Häretiker, auf welchen Punkt du mit starren Augen blickst,
und worauf die Absicht deiner Geistesschärfe gerichtet ist.
Du willst mir aus dem Evangelium vorlesen und sagen:
„Der Vater richtet Niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohne übergeben.“
„Darin,“ sagst du, „daß der Vater gegeben und der Sohn empfangen hat,
ist der Vater größer und der Sohn kleiner.“
Wegen dieses Ausspruches rühme sich deine Eitelkeit nicht,
denn die göttliche Autorität widerlegt dich aus demselben.
„Der Vater richtet Niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohne übergehen.“
Wir kennen Dieß, denn der gesunde Glaube weiß, wie es zu verstehen sei.
Jener angenommene Mensch, der ebenfalls der Sohn Gottes genannt worden ist,
empfing die Gewalt, aber so, daß sie der Vater und der Sohn ihm übertrugen,
weil der Sohn im Vater ist und der Vater im Sohne.
Wenn aber du, Häretiker, nach eurer verkehrten Lehre Dieß
jener Gottheit zuschreiben willst, nach welcher der Sohn dem Vater gleich ist,
so frage ich dich sorgfältiger und dringe darauf,
daß du mir schnell beantwortest,
wer Jener sei, der im Buche Deuteronomium zu Moyses sagte:
„Am Tage des Gerichtes werde ich ihnen vergelten.“
Du kannst nicht sagen: „es ist der Vater,“
weil nach dem von dir vorgebrachten Ausspruche des Evangeliums
der Vater Niemand richtet. Demnach sagte der Sohn:
„Am Tage des Gerichtes werde ich ihnen vergelten.“
Ist es der Sohn? Antworte!Was bedenkst du dich? Hat der Sohn das gesagt oder nicht? Du kannst nur sagen, der Sohn habe gesagt:
„Am Tage des Gerichtes werde ich ihnen vergelten,“ da ja „der Vater Niemand richtet.“
Aber sieh’, wie dich die folgenden Worte dieses Buches bloßstellen und überführen!
Als er gesagt hatte:
„Am Tage des Gerichtes werde ich ihnen vergelten,“
fügt er in kurzer Abfolge bei:
„Sehet, daß ich Gott bin, und daß kein Anderer ist ausser mir.“
Was thust du, Arianer?
Du hast keinen Ausweg mehr. Sage keck, der Sohn allein habe Dieß gesagt, und [S. 394] du läugnest, daß der Vater Gott und Richter sei.
Da du überführt bist, so lege deine Gereiztheit ab,
höre die Wahrheit und erkenne als Gott den Richter die Dreieinigkeit!
Höre, daß auch der heilige Geist Richter sei.
Der Herr selbst sagt im Evangelium:
„Wenn der Tröster kommt, so wird er die Welt überweisen von der Sünde,
von der Gerechtigkeit und vom Gerichte.“
Was willst du mehr?
Ebenso zeigt die göttliche Schrift,
daß der Vater, der Sohn und der heilige Geist
zugleich in einem Menschen als ihrem Tempel wohnen.
Im Evangelium sagt der Sohn:
„Wemn mich Jemand liebt, so wird er von meinem Vater geliebt werden,
und ich und der Vater werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“
Das thun der Vater und der Sohn!
Wie verhält es sich mit dem heiligen Geiste?
Höre den Apostel!
„Wisset ihr nicht;“ sagt er,
„daß ihr ein Tempel Gottes seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt?“
Ebenso wird bewiesen, daß der Vater, der Sohn und der heilige Geist
zugleich die Gottlosen verlassen.
Der Prophet Salomon sagt:
„Verkehrte Gedanken trennen von Gott.“
Siehe, Gott der Vater verläßt verkehrte Gedanken! Was thut der Sohn?
Es folgt: „Weil die Weisheit nicht in eine boshafte Seele eingehen wird.“
Christus ist aber „Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“
Siehe, der Sohn verläßt eine boshafte Seele,
und in dieser sind die verkehrten Gedanken, die der Vater verlassen hat.
Es erübriget noch vom heiligen Geiste zu reden.
Höre, was kurz darauf folgt.
„Der heilige Geist der Zucht fliebt vor dem Heuchler und weicht von Gedanken,
die ohne Verstand sind.“
Vernimm, daß der heilige Geist einen Menschen ohne Verstand verläßt.
Als derselbe heilige Geist diese Worte durch den Propheten sprach,
hatte er euch im Auge.
So wird durch das Zeugniß der göttlichen Schriften von jener unzertrennlichen Freiheit nachgewiesen, daß sie zugleich wohne, zugleich herrsche,
zugleich besitze und zugleich verlasse.
Diese laßt ihr, Arianer, dadurch,
daß ihr sie trennt und durch verschiedene Abstufungen dem Sohne und dem heiligen Geiste Unrecht thut, nicht in euch wohnen,
weil der Vater sich den verkehrten Gedanken in euch entzieht, weil die Weisheit in eine übelwollende Seele nicht eingehen wird
und ihr durch die Bosheit eurer Seele wie den Vater vom Sohne,
so die Heerde vom höchsten Hirten trennt,
und weil der heilige Geist fliebt einen Heuchler, d. h. die Heuchelei eurer verkehrten Lehre, von welcher nachgewiesen wurde,
daß weder der Vater noch der Sohn noch der heilige Geist in ihr bleihe.
Da es sich also um die Einheit der Dreiheit des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes handelt, so wagen wir nicht,
diese Einheit drei Götter,
drei Allmächtige, drei Unsichtbare und drei Unsterbliche zu nennen,
sondern wir nennen sie den einen Gott,
von welchem der Apostel sagt:
„Dem unsterblichen, dem unsichtbaren, dem unwandelbaren, einzigen Gott sei Preis und Ehre!“ Lasset uns daher, Geliebteste,
nicht verschiedene Würden des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes,
nicht ein unterscheidbares und ungleiches Alter,
nicht größere oder geringere Gewalten in unsern Herzen erdichten,
damit nicht der Teufel, weil Christus unser Erlöser Götzenbilder und Tempel
durch seine Kraft und Majestät völlig gestürzt hat,
in den Herzen der Christen wieder Götzen verfertige.
Das also ist der katholische Glaube,
zu glauben an den allmächtigen, unsterblichen und unsichtbaren Gott Vater
und
zu glauben an den allmächtigen, unsterblichen und unsichtbaren Gott Sohn.
Dieser ist unsichtbar nach seiner göttlichen Geburt,
aber nach der angenommenen Menschheit ist er
sichtbar, sterblich und geringer als die Engel geworden.
Endlich haben wir zu glauben
an den allmächtigen, unsterblichen und unsichtbaren heiligen Geist,
unsichtbar nach der gleichen Gottheit, aber in Gestalt einer Taube erschienen wegen der Bezeugung des Sohnes.
Dieß ist die Dreieinigkeit, die einfache Einheit, der unzertrennliche, unaussprechliche,
immer währende, immer gegenwärtige, überall herrschende, eine Gott,
von welchem der Prophet David sagt:
„Du allein bist der große Gott.“
-
Siehe dazu bitte auch :
Die Erschaffung aus dem Nichts
-
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