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#76

RE: Advent, Zeit der Sehnsucht

in Das Wort ist Fleisch geworden 28.11.2020 19:47
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Der hl. Papst Pius X. über die vier Adventsbetrachtungen
(aus seinem "Kompendium der christlichen Lehre"):

-

Der Geist des Advents
Die Kirche stellt uns im Advent vier Dinge
zur Betrachtung vor:
1.
Die Verheissungen Gottes,
uns zu unserem Heil den Messias zu senden
;


2.
Die Sehnsucht der Väter des Alten Bundes,
mit der sie sein Kommen herbeisehnten;


3.
Die Predigt des heiligen Johannes des Täufers, der das Volk ermahnte, Busse zu tun,
um es darauf vorzubereiten, den Messias aufzunehmen;

4.
Das letzte Kommen Jesu Christi in seiner Herrlichkeit,
um
die Lebendigen und die Toten zu richten."


-


Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft
hat in einer Predigt die tiefere Bedeutung der vier Adventskerzen erläutert:

So stehen sie für den nochmaligen Nachvollzug der Heilsgeschichte .
Das Dunkel der noch nicht entzündenden Kerzen versinnbildlicht die
Menscheit nach dem Sündenfall der ersten Menschen von Adam und Eva.


Die erste Kerze






steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.

Hierfür hat Gott ein einziges Mal Feindschaft gesetzt
-
Gen 3,15
Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs
Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.

Näheres zur Verheissung der kommenden siegreichen allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria über die alte Schlange, Satan, siehe bitte hier:
Triumph Mariens über Satan


Zum 1. Adventssonntag aus dem Schott-Messbuch 1962:

-

1. Kl. – Farbe violett
Stationskirche: Groß St. Marien (S. Maria Maggiore) in Rom

Der Doppelcharakter des Advents:
Vorbereitung auf Weihnachten als das Fest der Erinnerung an die
erste Ankunft des Heilands in seiner Geburt aus Maria
und Vorbereitung auf seine zweite Ankunft zum Gerichte
, kommt in der heutigen Meßliturgie klar zum Ausdruck.
Wir wenden uns mit ganzem Herzen zu Gott (Intr., Offert.), sind bereit, die Werke der Finsternis abzulegen (Epistel), voll Vertrauen auf Gottes Gnadenbeistand (Grad.).
So gehen wir ruhigen Herzens der Parusie entgegen, der Wiederkunft Christi zur Vollendung unsrer Erlösung (Evang.).
Beim Opfergang bringen wir uns mit der Opfergesinnung Christi («ziehet an den Herrn Jesus Christus» – Epistel) selbst als Opfer dar. Die Communio preist die göttliche Frucht, die das auserwählte Land, die allerseligste Jungfrau, in der hl. Weihnacht hervorgebracht hat und die auch uns in der hl. Kommunion geschenkt wird."

-

Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...vso1/index.html
Siehe bitte auch:
Die Letzten Dinge

Die hl. Adventszeit ist die Zeit des sehnsüchtigen Harrens auf die Geburt unseres Erlösers und Heilandes....
unseres Herrn und Gottes Jesus Christus.
Besungen im "Rorate caeli desuper"

-

Rorate caeli desuper,
et nubes pluant iustum:
aperiatur terra,
et germinet Salvatorem.

Tauet Himmel von oben,
ihr Wolken, regnet den Gerechten:
Es öffne sich die Erde
und sprosse den Heiland hervor ....


RORATE CAELI....

Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.

+

Ne irascaris Domine,
ne ultra memineris iniquitatis.
ecce civitas Sancti facta est deserta,
Sion deserta facta est.
Ierusalem desolata est. domus sanctificationis tuac et gloriae tuae, ubi laudaverunt te patres nostri.

Zürne nicht länger, Herr,
nicht länger gedenke unserer Missetaten.
Siehe, die Heilige Stadt ist zur Wüste geworden,
Sion ist zur Wüste geworden.
Jerusalem ist verödet, das Haus Deiner Heiligung und Deiner Herrlichkeit,
wo Dich gepriesen haben unsere Väter.

+

Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.

+

Peccavimus, et facti sumus tamquam immundus nos, et cecidimus quasi folium universi, et iniquitates nostrae quasi ventus abstulerunt nos.
abscondisti faciem tuam a nobis, et allisisti nos in manu iniquitatis nostrae.

Wir haben gesündigt und sind unrein geworden
und sind gefallen wie ein Blatt, und unsere Missetaten haben uns wie der Wind fortgetragen.
Du hast Dein Antlitz verborgen vor uns
und uns zerschmettert durch die Wucht unserer Schuld.

+

Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben,
ihr Wolken, regnet den Gerechten.

+

Vide, Domini, afflictionem populi tui, et mitte quem missurus es, emitte Agnum dominatorem terrae, de Petra deserti montem filiae Sion: ut auferat ipse iugum captivatis nostrae.

Sieh an, Herr, die Betrübnis Deines Volkes,
und sende, den Du senden willst.
Sende aus das Lamm, den Beherrscher der Erde,
vom Felsen der Wüste zum Berg der Tochter Zion,
dass es hinwegnehme das Joch unserer Knechtschaft.

+

Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.

+

Consolamini, consolamini, popule meus:
cito veniet salus tua.
quare moerore consumeris, quia innovavit te dolor? Salvabo te, noli timere: ego enim sum Dominus Deus, tuus, Sanctus Israel, Redemptor tuus.

Ihr werdet getröstet, ihr werdet getröstet, mein Volk.
Bald wird kommen Dein Heil.
Warum verzehrst Du Dich in Trauer, weil sich erneuert hat dein Schmerz?
Ich werde Dich retten, fürchte Dich nicht.
Denn ich bin der Herr, Dein Gott,
der Heilige Israels, Dein Erlöser.

+

Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben,ihr Wolken, regnet den Gerechten.

-

Sehr schön gesungen hier:
http://www.youtube.com/watch?v=-EjHCYLuk...be_gdata_player
oder hier:
https://gloria.tv/video/cAoQGGG3zNqf4mBbjkBRtvqEE


-

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#77

RE: Advent, Zeit der Sehnsucht

in Das Wort ist Fleisch geworden 01.12.2020 21:21
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Eine besinnliche Einführung in die hl. Adventszeit durch
Hw Stefan Kemmler aus der Schweiz:

-

"Advent – Leben voller Erwartung

Nun steht wieder die Adventszeit vor der Tür.
Der Advent ist von der Ankunft des Herrn geprägt.
Er ist zwar – vom Kirchenjahr her – noch nicht in der Zeit geboren (das feiern wir erst an Weihnachten), aber seine bevorstehende Ankunft prägt schon jetzt unser Leben.
Es ist wie das Morgenrot, das den Sonnenaufgang ankündigt oder die Vorbereitung auf eine grössere Reise: Das Kommende prägt bereits die Gegenwart.
Die Erwartung des kommenden Herrn gibt dem Advent die Gestalt.

Warten auf den Herrn
Wir warten nicht einfach auf irgend etwas, wir warten auf den Herrn.
Durch Christus wurde die Welt erschaffen, er hat sie erlöst, er gibt unserem Leben Sinn und Erfüllung, er ist der Herr von Zeit und Ewigkeit. Auf ihn warten wir.

Maria – eine adventliche Frau
Maria hatte ein Herz voller Erwartung.
Sie erwartete den Messias, den Erlöser.
Sie erwartete das rettende Eingreifen Gottes und konnte so Ja sagen zu dem,
was Gott von und mit ihr wollte.
So ist sie für uns zum Vorbild geworden.
Im Advent schauen wir ganz besonders auf sie und geben ihre einen besonderen
Platz.
Die Roratemesse ist ja eigentlich die Votivmesse für die Mutter Gottes im Advent.

Johannes der Täufer – ein adventlicher Mann
Johannes war der Vorläufer des Herrn.
Er hat mit der ganzen Kraft seiner Existenz auf den kommenden Herrn hingewiesen.
So ist er für uns zum Vorbild geworden.
Auch wir sind berufen, mit unserem ganzen Leben Zeugnis zu geben für den Herrn,
der vor 2018 Jahren im Stall zu Betlehem geboren wurde und der am Ende der Zeit wiederkommen wird in Herrlichkeit.


Advent und Weihnachten
Der Advent ist keine «selbstständige» Zeit.
Er ist voll und ganz geprägt von dem, was kommen wird. Weihnachten
leuchtet in
den Advent hinein.

Das sehen wir an verschiedenen Symbolen:
Das Licht nimmt im Advent ständig zu, bis es schliesslich an Weihnachten den
Raum erhellt.
Wir backen Weihnachtsgebäck und schmücken die Räume, so dass wir an Weihnachten das Fest feiern dürfen.


Adventliche Erwartung ist Kennzeichen für ein christliches Leben
– Wir leben mit einer Perspektive – wir warten auf den Herrn.
– Wir haben eine gute Perspektiveder Herr ist unser Retter und Heiland.
– Wir haben Grund zu Freude und Zufriedenheit.
Freude und Gelassenheit auch in den dunklen Stunden unseres Lebens -
am Ende wartet das Licht.



Im Advent können wir die christliche Zuversicht stärken z.B.
– durch das persönliche Gebet
– durch die Betrachtung der Hl. Schrift
– durch den Besuch von Adventsgottesdiensten und sonstigen Angeboten
– durch den Empfang des Bussakramentes
– durch die Erfahrung der Liebe Gottes im hingebungsvollen Dienst an den Menschen.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit voll froher Erwartung."

-

Zum besseren Verständnis der Aussage von Hw Kemmler über Christus als Schöpfer der Welt sehe bitte hier:
Der hl. Kirchenvater Augustinus aus: "Sermo de Symbolo ": "Die Drei Göttlichen Personen sind unzertrennlich verbunden" "

-

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#78

RE: Advent, Zeit der Sehnsucht

in Das Wort ist Fleisch geworden 05.12.2020 19:28
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Die hl. Adventszeit....
hilft auch die das eigene Leben verdunkelnden Schatten zu erkennen.

Gedanken von Hw Josef Arquer (1930 -2018) vom "Opus Dei":

-

"Advent ist eine Zeit der Hoffnung:

Selbst noch im Dunkel, glimmt ein kleines Licht in uns, das nach und nach heller aufleuchtet.
Das Licht ist in uns, doch kommt es nicht von uns.
Es kommt von Gott.
Der Adventskranz macht diese Hoffnung im Symbol sichtbar.
Sich dem Licht aussetzen heisst zugleich die Schatten erkennen,
die das eigene Leben verdunkeln:
Sich Zeit nehmen für Gebet und innere Umkehr, sich innewerden,
dass
der Herr, dessen Kommen wir erst erwarten, zugleich schon bei uns ist.

Mit einem Wort des heiligen Josefmaria:
'Advent. Wie sehr drängt uns diese Zeit, unsere Erwartung, unsere Sehnsucht, unser aufrichtiges Verlangen nach dem Kommen Christi zu erneuern!
Und Er kommt ja jeden Tag in deine Seele, in der Eucharistie! –
„Ecce veniet! – Siehe, Er kommt bald!, so ruft uns die Kirche zu.'"

-

Zum 2. Adventssonntag:

(Zur Erinnerung:
die erste Kerze steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.


die zweite Kerze steht für die Verheissungen an die Patriarchen des Alten Bundes.

Aus den Nachkommen Abrahams wird der Erlöser entspringen.



Die hl. Adventszeit ist die Zeit der Stille.
Über die Bedeutung der Stille einige Auszüge aus einer Predigt von
Hw Stephan Müller ( Pfarrei "Mater Dolorosa", Imsterberg, Tirol):

-

"ÜBER DIE BEDEUTUNG DER STILLE

Predigt von Pf. Stephan Müller

[....]
"Das große Vorbild der adventlichen Haltungen Stille und Schweigen gibt uns die Muttergottes.
In Stille und Schweigen ist Maria offen für das Wort des Engels und es geschieht dann das Wunder der Menschwerdung.
[....]
Die äußere Stille ist Voraussetzung, um zur inneren Stille zu gelangen.
Bei der inneren Stille kommt unser innerer Mensch
– die Seele mit ihren Fähigkeiten – zum Zug.
Wenn wir Menschen still werden, dann meldet sich unsere Seele. Es kommen uns Dinge in Erinnerung, die wir vielleicht noch nicht erledigt haben, die uns beschäftigen, uns belasten usw. In der Stille meldet sich auch das Gewissen, erinnert uns an Gutes, das wir getan haben oder an Dinge, die vielleicht noch nicht gelöst sind. Im Advent äußere und innere Stille suchen ist in diesem Sinn auch ein Weg zur Selbsterkenntnis,
ein Weg zum Bußsakrament.
Eine Advent- oder Weihnachtsbeichte
können wir nur in der Stille vorbereiten. Daheim in Stille sich Zeit nehmen, sein Leben mit den 10 Geboten Gottes zu konfrontieren (Beichtspiegel).
[....]
Das Wort Gottes spricht oft von der Stille.
Der Prophet Isaias sagt:
Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft. (Isaias 30,15).
In der Stille, im Stillsein vor Gott, wächst das Gottvertrauen.
In der Stille können wir reifen. Alles Große geschieht in Stille."

-
Die ganze Predigt siehe bitte hier:
https://www.pfarre-imsterberg.at/predigt...tung-der-stille

Über die hl. Beichte:
Gnadenquelle hl. Beichte ! (6)



Aus dem Schott-Messbuch 1962:
-

1. Kl. – Farbe violett
Stationskirche: Zum hl. Kreuz in Jerusalem

Die heutigen Meßtexte reden öfters von Sion und Jerusalem (vgl. auch die Stationskirche:
Zum hl. Kreuz in Jerusalem).
Das alte Sion und Jerusalem sind in Trümmer gesunken; sie leben aber weiter in der neutestamentlichen Kirche.

Wir sind das begnadete Sion, zu dem der Erlöser kommt (Intr.). Zu diesem Sion sind nicht bloß Juden kraft der Verheißung, sondern vor allem auch Heiden aus reiner Barmherzigkeit Gottes berufen (Epistel).
Der Erlöser ist nahe: schon tritt als sein Vorbote der Täufer auf (Evang.). Die Frage des Vorläufers: «Bist Du es, der da kommen soll?», beantwortet der Heiland, indem er nicht bloß auf sein eigenes messianisches Wirken hinweist, sondern auch dem hl. Johannes ein herrliches Zeugnis gibt.
Beim Opfer der hl. Messe erneuert sich in geistiger Weise, was der Heiland von seinem messianischen Wirken berichtet. In der hl. Kommunion erhalten wir die Bürgschaft dafür,
daß wir einst ins ewige Jerusalem eingelassen werden. (Comm.).

-
Die hl. Messe zum 2. Adventsonntag:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...vso2/index.html


Der hl. Augustinus: über den Wegbereiter des Herrn,
den hl. Johannes den Täufer:
-

"Johannes ist die Stimme, der Herr aber „war im Anfang das Wort“.
Johannes war die Stimme auf eine Zeit lang, Christus ist das ewige Wort am Anfang.
Es ist schwierig, das Wort (Jesus) von der Stimme (Johannes) zu unterscheiden.
Darum wurde Johannes selbst für den Messias gehalten.
"Ebnet den Weg des Herrn“, sagte die Stimme, als wollte sie sagen:
Deswegen erklinge ich, um ihn in das Herz einzuführen.
Aber wenn ihr den Weg nicht ebnet, will er nicht eintreten."


-


Nebst der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria erfährt alleine der hl. Johannes der Täufer die Ehre der Feier des Geburtstages; siehe bitte hier:
24. Juni: Hochfest der Geburt des hl. Johannes des Täufers

-

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#79

RE: Advent, Zeit der Sehnsucht

in Das Wort ist Fleisch geworden 12.12.2020 20:19
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Der 3. Adventssonntag: "Gaudete"" !

"Gaudete""...."Freuet euch"....
Der Herr ist nahe....


(Zur Erinnerung:
die erste Advents-Kerze steht für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit nicht der Finsternis zu überlassen und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.)
+
die zweite Kerze steht
für die Verheissungen an die Patriarchen des Alten Bundes.
Aus den Nachkommen Abrahams wird der Erlöser entspringen.)



Die dritte Kerze
steht für Weissagungen der Propheten des Alten Bundes.
Hier besonders der Prophet Jesaia.
-

"Seht, die
Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben."(Jes 7,14)


Und die Weissagung des kommenden Rufers in der Wüste, dem hl. Johannes dem Täufer:


"Eine Stimme ruft:
Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste!
Baut in der Steppe eine ebene Strasse für unseren Gott
!" (Jes 40, 3)




Aus einer Adventspredigt des hl. Bernhard v. Clairvaux (1090-1153):




-
"Liebe Brüder, ihr seid die Kleinen, denen Gott offenbart, was er den Weisen und Klugen verborgen hat.
Verweilt in eifrigem Nachdenken bei dem, was wirklich dem Heil dient.
Überlegt, was dieser Advent bedeutet.
Fragt auch, wer da kommt, woher und wohin, wozu und wie er kommt.

Eine solche Wissbegierde ist sicher lobenswert und heilbringend.
Die ganze Kirche würde den gegenwärtigen Advent ja nicht mit solcher Hingabe feiern,
wäre in ihm nicht ein so grosses Geheimnis verborgen.

Zuallererst wollen wir mit dem Apostel in Staunen und Bewunderung schauen,
wie gross der ist, der (in die Welt) eintritt.
Er ist nach dem Zeugnis des Gabriel
"der Sohn des Höchsten" und somit selbst der Höchste mit dem Vater, denn es wäre unrecht, auch nur zu denken, der Sohn Gottes sei geringer (als der Vater)."

-


Zum 3. Adventssonntag aus dem Schott-Messbuch 1962:

-

1. Kl. – Farbe violett oder rosarot
Stationskirche: St. Peter

Die Kirche unterbricht heute den Ernst der Adventszeit.
Alles ist in der Liturgie auf den Ton der Freude gestimmt.
Statt der violetten Gewänder darf der Priester heute rosarote tragen, der Diakon die Dalmatik, der Subdiakon die Tunicella.
Die Orgel kann ihr frohes Lied erklingen lassen.
Freude herrscht, weil der Heiland mit dem Reichtum seiner Erlösungsgnade nahe ist.
Der Sonntag führt wegen des Anfangs des Introitus den Namen «Gaudete».
Er entspricht dem Sonntag «Lætare», dem vierten Fastensonntag, und trägt wie dieser den Gedanken der Freude in den Bußernst der Vorbereitungszeit.

«Der Herr ist nahe» (Intr., Epistel); er erscheint, um das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft (Introituspsalm, Offert.), um uns alle zu befreien.
Wir flehen innig, daß er kommen möge (Oratio, Grad.).
Schon gibt der Vorläufer den Abgesandten der jüdischen Behörden feierlich Zeugnis von ihm.
«Der Herr ist nahe.» Ja, «er steht schon in unsrer Mitte», so jetzt beim Opfer der hl. Messe. Er kehrt bei uns ein in der hl. Kommunion; deshalb fort mit allem Kleinmut! (Comm.)

-


Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...vso3/index.html

-

Der Herr ist nahe....
"Freuet euch" !

So wie der kleine Paul aus der Zentralafrikanischen Republik
mit dem Jesuskind auf seinem Arm. (abgebildet auf einer Weihnachtsgrusskarte von "Kirche in Not")


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#80

RE: Advent, Zeit der Sehnsucht

in Das Wort ist Fleisch geworden 17.12.2020 20:56
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Die hl. Adventszeit.
Die Erinnerung an das sehnsüchtige Warten auf das Kommen des Erlösers und Heilandes Jesus Christus.
Das Ewige Wort Gottes ist Fleisch geworden....
Aus der Ewigkeit in die Zeit geboren aus der Jungfrau Maria.

Gedanken zu diesem unfassbaren Mysterium von
Erzbischof Fulton Sheen (1895-1975, Seligsprechungsverfahren ist eingeleitet) in "Das Leben Jesu"

-

"Die Vorgeschichte

Der Herr, den Maria gebären wird, ist die einzige Person in der Welt,
die durch die ganzen Zeiträume hindurch eine Vorgeschichte hatte, eine Vorgeschichte, über die nicht Urschleim und Dschungel Auskunft geben,
sondern er selbst, der im Schoss des ewigen Vaters ist.
Obwohl er in Bethlehem in einer Felsenhöhle geboren wurde,
so hatte doch nur sein Leben als Mensch einen Anfang in der Zeit;
sein Leben als Gott hingegen begann nie:
Er ist Gott in der nie alternden Ewigkeit.

Nur nach und nach offenbarte er seine Gottheit.
Das geschah nicht etwa deshalb, weil er in der Erkenntnis seiner Gottheit gewachsen wäre;
vielmehr war das von ihm so beabsichtigt:
Er wollte nur allmählich den Zweck seines Kommens offenbaren."
[....]
Der heilige Johannes berichtet in seinem Evangelium die Vorgeschichte des Sohnes Gottes:

Im Anfang war das WORT, Das WORT, es war bei Gott,

und dieses WORT war selber Gott. Im Anfang schon war es bei Gott
.


Und alles ist durch es, nichts ist ohne es geworden.
Jo 1, 1–3

„Im Anfang war das Wort.“
Was immer in der Welt ist, wurde nach einem Gedanken Gottes erschaffen; denn jedes Ding setzt einen Gedanken voraus.
Jeder Vogel, jede Blume, jeder Baum wurde auf Grund einer im Geiste Gottes existierenden Idee erschaffen.
Griechische Philosophen hielten dafür, dass der Gedanke etwas Abstraktes ist.
Doch siehe: der Gedanke oder das Wort Gottes hat sich als Person geoffenbart.
Die Weisheit Gottes ist eine göttliche Person.
Vor seinem Erdendasein ist Jesus Christus Gott von Ewigkeit:
die Weisheit, der Gedanke des Vaters.
In seinem Erdendasein ist er jener Gedanke oder jenes Wort Gottes, das zu den Menschen spricht.

Die Worte der Menschen vergehen, sobald sie gedacht oder ausgesprochen sind;
das Wort Gottes hingegen ist DAS Wort, GOTT SELBST, gesprochen seit Ewigkeit.
Dieses Wort und der es spricht sind nie voneinander zu trennen.
In seinem Wort spricht der ewige Vater seinen ganzen Verstand, sein ganzes Wissen, sein ganzes Wesen aus
.
[....]

-

Noch eine Anmerkung zum besseren Verständnis:

Durch die Fleischwerdung der zweiten wesensgleichen Person Gottes verlor Diese denn auch nicht Ihr Ewiges Geistiges Wesen, sie "fehlt" denn nun auch nicht innerhalb der Dreifaltigkeit.
Alleine durch die zur Sühne der Sünden der Welt Fleischwerdung ist der eingeborene Sohn Gottes - Gottes Ewiges Wort - aus der Ewigkeit in das Zeitliche getreten.

-


Die abendliche kirchliche Vesper erfährt vor dem Weihnachtsfest
- in der letzten Woche der hl. Adventszeit - Einfügungen;
es sind dies die sieben O-Antiphonen.

Auch wir dürfen dieses durch die O-Antiphonen besonders ausgedrückte ehrfürchtige Sehnen in den kommenden Tagen mitbeten.

Zunächst eine Einleitung durch
Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft,
anschliessend das abendliche Gebet mit der ersten Antiphon vom heutigen 17. Dezember.

Zunächst die Einleitung:

-

" Die sieben O-Antiphonen

Allabendlich singt die Kirche dem Herrn ihr Abendlob: die Vesper.
Deren Höhepunkt ist der Gesang des Magnificat, den einst Maria bei ihrer Begegnung mit Elisabeth anstimmte (Lk 1,46-55).
Eingerahmt wird der Gesang des Magnificat durch eine feierliche Antiphon (Leitvers).
Unter den zahlreichen Magnificat-Antiphonen ragen besonders jene
sieben heraus, welche vom 17. bis zum 23. Dezember gesungen werden.
Man nennt sie "O-Antiphonen", denn jede von ihnen
beginnt mit dem Ruf "O",
mit einem Urlaut der Faszination und des Sehnens, auch der (Ehr-) Furcht.


Die sieben feierlichen Antiphonen
flehen den Heiland unter Namen und in Bildern herbei, die dem Alten Testament entnommen sind.
Diese Bilder werden geheimnisvoll-mystisch entfaltet, ehe sie ein jedes Mal in den
Ruf Venite- "Komm" münden und um Erlösung bitten.
Wir finden In den O-Antiphonen
'eine Zusammenfassung aller Weissagungen über den Erlöser. (...)
Die sieben Lieder zeigen
auch untereinander einen Gedankenfortschritt:
Wir sehen
zuerst den Gottessohn in seinem vorzeitlichen Leben als unerschaffene Weisheit,
dann
im Alten Bunde....als Führer des Volkes in der Wüste,
als Wurzel Jesse und Schlüssel Davids,
hierauf....
als Sonne, endlich sehen wir ihn als Erlöser der Heiden (Völkerkönig),
als Gott mit uns'

(Pius Latsch: Das Jahr des Heiles).

Wir möchten Sie einladen, sich zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest
mit der Kirche abendlich zu vereinen und vom 17. Dezember an die O-Antiphonen und das Magnificat zu beten.
Das Gebet kann der folgenden Struktur folgen:
1. Eröffnungsvers
2. O-Antiphon (Der jeweilige Antiphon vom 17. - 24. Dezember)
3. Magnificat
4. O-Antiphon (Wiederum der jeweilige Antiphon vom 17. - 24. Dezember)
5. Marienlob (Alma Mate redemptoris)"


Soweit diese kurze Einführung von Pater Gräuter.


Nachfolgend die abendliche Vesper mit der
ersten Antiphon vom 17. Dezember:

-

"Eröffnungsvers:

Herr öffne meine Lippen. Aufdass mein Mund Dein Lob verkünde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.


O-Antiphon:

O Weisheit / aus des Höchsten Munde,
Du reichst vom Anfang bis zum Ende,
in Kraft und Milde waltest Du in allem:
Komm - zu lehren uns der Weisheit Wege.


Magnificat:

Hoch erhebt meine Seele den Herrn
in Gott, meinem Heiland, jubelt mein Geist.
er hat in Gnaden geschaut auf Seine niedrige Magd,
siehe, von nun an nennen mich selig alle Geschlechter.

Grosses hat der Gewaltige an mir getan -
heilig Sein Name -

und Sein Erbarmen währt von Geschlecht zu Geschlecht
über jenen, welche ihn fürchten.

Macht hat Er geübt mit Seinem Arm,
Sind zerstreut, die stolzen Herzens sind.

Herrscher hat Er vom Thron gestürzt,
Niedrige aber erhoben.

Hungernde hat Er mit Gütern erfüllt,
Reiche gehen lassen mit leeren Händen.

Israels, Seines Knechts, hat Er sich angenommen,
dass er Seines Erbarmens gedenke,

wie Er zu unseren Vätern gesprochen -
Seines Erbarmens für Abraham und sein Geschlecht durch alle Zeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,

wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit,
und in Ewigkeit. Amen.


O-Antiphon:

O Weisheit / aus des Höchsten Munde,
Du reichst vom Anfang bis zum Ende,
in Kraft und Milde waltest Du in allem:
Komm - zu lehren uns der Weisheit Wege.


Marienlob (Alma Mate redemptoris):

Hohe Mutter des Erlösers,
du allzeit Himmelspforte und Stern des Meeres,
hilf deinem Volke, dass sich müht, vom Falle aufzustehen !
Die du hast geboren, der Natur zum Staunen,
deines Schosses heiligen Schöpfer.
Jungfrau bist du, Jungfrau wie zuvor,
da aus Gabriels Munde du empfingst das Ave,
mit uns Sündern hab Erbarmen !"

-

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