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Advent, Zeit der Sehnsucht
in Das Wort ist Fleisch geworden 28.11.2015 21:46von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Zum 1. Advent, der immer auch der Beginn eines neuen Kirchenjahres ist
- dieses Jahr am 29.11. -
eine besinnliche Abhandlung
von Pater Engelbert Recktenwald von der Petrus-Bruderschaft:
-
“Wie der Hirsch verlangt nach dem Wasser der Quelle, so verlangt, o Gott, meine Seele nach dir” (Ps 42,2).
Der Advent ist die Zeit der Sehnsucht.
Der Zyklus des Kirchenjahres, der mit dem Advent beginnt,
lädt uns ein,
den großen Gang der Heilsgeschichte nachzuvollziehen,
das Schicksal des Menschengeschlechtes in unserem eigenen Leben wiederzuleben,
noch einmal Zeugen zu sein der Erbarmungen des Herrn.
Advent ist die Zeit der Sehnsucht,
des Harrens auf die Erlösung, auf das Erscheinen des Herrn, auf Weihnachten.
Und nur nach dem Maße unserer Sehnsucht wird uns
die Gnade des Herrn,
die Freude von Weihnachten zuteil.
Wir sind zur Sehnsucht berufen!
Zu jener Sehnsucht nach dem Herrn,
von der die Patriarchen und Propheten beseelt waren.
Und die ihre Erfüllung findet an Weihnachten.
Aber nach Weihnachten ist die Sehnsucht nicht abgeschafft.
Sie bleibt bestehen. Sehnsucht ist die Existenzform wie des Gerechten des Alten Bundes,
so auch noch viel mehr die des Christen.
Aber durch das erste Weihnachten, als die Fülle der Zeit gekommen,
hat diese Sehnsucht eine neue Qualität und Intensität empfangen.
Die Sehnsucht des Alten Bundes war ausgespannt
zwischen
Verheißung und Erfüllung,
Finsternis und Licht (cf. Eph 5,8),
zwischen Hören und Sehen:
im Alten Bund hörten die Israeliten von dem Wort Gottes,
das an die Propheten ergangen war.
Im Neuen Bund ist das Wort Gottes Fleisch geworden
und sichtbar unter uns erschienen (cf. 1 Joh 1).
Deshalb ist die Sehnsucht des Christen
ausgespannt
zwischen
Anfang (der Erfüllung) und Vollendung (der Erfüllung),
zwischen
Licht und Licht, zwischen Sehen und Sehen:
zwischen
dem Licht, das in unserem Herzen aufgestrahlt ist (2 Kor. 4,6),
und dem unzugänglichen Licht, in dem Gott wohnt (1 Tim 6,16);
zwischen
dem Sehen wie im Spiegel und in Rätseln (1 Kor 13,12)
und dem Sehen von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt schon sehen wir den Herrn:
sich verbergend in der entstellten Gestalt des Geringsten seiner Brüder (Mt 25,40);
sich gleichzeitig verbergend und offenbarend hinter dem Schleier der Liturgie
und Seiner Kirche;
sich verbergend und hingebend unter den Gestalten von Bort und Wein.
So sehen wir den Herrn,
und unsere Sehnsucht ist nicht bloß ahnende Sehnsucht aus der Verheißung,
sondern sehende Sehnsucht aus der Erfüllung.
Aber was wir von ihm sehen, ist noch nicht ER selbst.
“Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes.
Und was wir einmal sein werden, ist noch nicht offenbar.
Wir wissen aber, wenn es sich offenbart,
dass wir ihm gleich sein werden;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist” (1 Joh 3,2).
Dieses Sehen steht uns noch bevor, und darauf hin spannt sich unsere Sehnsucht.
Das also ist unsere Sehnsucht:
sehnendes Sehen und sehendes Sehnen.
Trinken und Dürsten, Dürsten und Trinken.
“Wer von mir trinkt, den dürstet noch mehr” (Sir 24,21).
Wehe dem, den nicht dürstet!
Wehe dem, den nicht nach dem Ewigen, nach der Schau des Ewigen dürstet,
weil er im Vergänglichen sein Genügen findet.
Wen nicht dürstet, der wird verdursten.
Er kann nicht empfangen jenes “Wasser, das ins ewige Leben sprudelt” (Joh 4, 14).
Advent: Zeit der Sehnsucht; Zeit, wie Daniel ein “vir desideriorum”,
ein Mann der Sehnsüchte (Dan. 10, 11) zu werden!
“Es dürstet nach Gott meine Seele, nach dem lebendigen Gott;
wann darf ich kommen und schauen das Angesicht Gottes?” (Ps. 42, 3).
-
Die Adventszeit
ist also die Zeit des sehnsüchtigen Harrens
auf die Geburt unseres Erlösers und Heilandes....
unseres Herrn und Gottes Jesus Christus
-
Rorate caeli desuper,
et nubes pluant iustum:
aperiatur terra,
et germinet Salvatorem.
Tauet Himmel von oben,
ihr Wolken, regnet den Gerechten:
Es öffne sich die Erde
und sprosse den Heiland hervor ....
RORATE CAELI....
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Ne irascaris Domine,
ne ultra memineris iniquitatis.
ecce civitas Sancti facta est deserta,
Sion deserta facta est.
Ierusalem desolata est. domus sanctificationis tuac et gloriae tuae, ubi laudaverunt te patres nostri.
Zürne nicht länger, Herr,
nicht länger gedenke unserer Missetaten.
Siehe, die Heilige Stadt ist zur Wüste geworden,
Sion ist zur Wüste geworden.
Jerusalem ist verödet, das Haus Deiner Heiligung und Deiner Herrlichkeit,
wo Dich gepriesen haben unsere Väter.
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Peccavimus, et facti sumus tamquam immundus nos, et cecidimus quasi folium universi, et iniquitates nostrae quasi ventus abstulerunt nos.
abscondisti faciem tuam a nobis, et allisisti nos in manu iniquitatis nostrae.
Wir haben gesündigt und sind unrein geworden
und sind gefallen wie ein Blatt, und unsere Missetaten haben uns wie der Wind fortgetragen.
Du hast Dein Antlitz verborgen vor uns
und uns zerschmettert durch die Wucht unserer Schuld.
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben,
ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Vide, Domini, afflictionem populi tui, et mitte quem missurus es, emitte Agnum dominatorem terrae, de Petra deserti montem filiae Sion: ut auferat ipse iugum captivatis nostrae.
Sieh an, Herr, die Betrübnis Deines Volkes,
und sende, den Du senden willst.
Sende aus das Lamm, den Beherrscher der Erde,
vom Felsen der Wüste zum Berg der Tochter Zion,
dass es hinwegnehme das Joch unserer Knechtschaft.
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Consolamini, consolamini, popule meus:
cito veniet salus tua.
quare moerore consumeris, quia innovavit te dolor? Salvabo te, noli timere: ego enim sum Dominus Deus, tuus, Sanctus Israel, Redemptor tuus.
Ihr werdet getröstet, ihr werdet getröstet, mein Volk.
Bald wird kommen Dein Heil.
Warum verzehrst Du Dich in Trauer, weil sich erneuert hat dein Schmerz?
Ich werde Dich retten, fürchte Dich nicht.
Denn ich bin der Herr, Dein Gott,
der Heilige Israels, Dein Erlöser.
Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum.
Tauet Himmel von oben,ihr Wolken, regnet den Gerechten.
-
Sehr schön gesungen hier:
http://www.youtube.com/watch?v=-EjHCYLuk...be_gdata_player
Siehe bitte auch:
blog-e3658-Advent.htm
-
RE: Advent, Zeit der Sehnsucht
in Das Wort ist Fleisch geworden 30.11.2015 22:19von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft
hat folgende
- hier skizzenhaft mit kleinen Ergänzungen
wiedergegebene -
tiefere Bedeutung der vier Adventskerzen erläutert.
Sie stehen für den wie im Eingangsbeitrag geschrieben
nochmaligen Nachvollzug der Heilsgeschichte :
Das Dunkel der noch nicht entzündenden Kerzen versinnbildlicht die Menscheit nach dem Sündenfall der ersten Menschen von Adam und Eva.
So steht die
erste Kerze
für den Ewigen Ratschluss Gottes, die durch den Sündenfall des einen Adam gefallene Menschheit
nicht
der Finsternis zu überlassen
und damit für die Verheissung der Erlösung durch den "neuen Adam", unseren Herrn und Gott Jesus Christus.
Hierfür hat Gott ein einziges Mal Feindschaft gesetzt
-
Gen 3,15
Feindschaft
setze ich zwischen
dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs
Er trifft dich am Kopf und du triffst
ihn an der Ferse.
-
Näheres zur Verheissung der kommenden
siegreichen allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria über die alte Schlange, Satan,
siehe bitte hier:
Triumph Mariens über Satan
Die
zweite Kerze
steht für die Verheissungen
an die Patriarchen des Alten Bundes.
Aus den
Nachkommen Abrahams wird der Erlöser entspringen.
Die dritte Kerze
steht für Weissagungen
der Propheten des Alten Bundes.
Hier besonders der Prophet Jesaia.
-
Seht, die
Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben."(Jes 7,14)
"Eine Stimme ruft:
Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste!
Baut in der Steppe eine ebene Strasse für unseren Gott!" (Jes 40, 3)
-
Mit dieser Weissagung sind wir denn auch bei der
vierten Kerze.
Sie steht für den für den Übergang des Alten in den Neuen Bund stehenden Wegbereiter des Herrn....
den
hl. Johannes den Täufer,
der auch letztendlich im Fluss Jordan in Angesicht unseres Herrn und Gottes Jesus Christus ausrief:
-
"Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt"
-
Siehe dazu bitte auch:
Fest Taufe des Herrn Buch Jesaja 42,5a.1-4.6-7.
-
RE: Advent, Zeit der Sehnsucht
in Das Wort ist Fleisch geworden 04.12.2015 22:31von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Gedanken zum Advent von
Pater Karl Wallner,
Professor und Dekan in Heiligenkreuz:
-
[....]
"Der Advent ist deshalb so trostreich,
weil wir uns in die Zeit vor Christus hineinversetzen, als die Menschheit noch nicht die Perspektive hatte, dass Gott Mensch geworden ist.
Wir, die wir schon jetzt an Jesus Christus glauben, versetzen uns jetzt in der Liturgie gewissermaßen zurück in die Finsternis, zünden die Adventlichter an und singen "Tauet, Himmel, den Gerechten".
In Wirklichkeit wissen wir schon:
Wir flehen nicht umsonst.
Der Himmel hat den Erlöser schon "herabgetaut".
[....]
Jeder Christ wird es an sich selbst merken,
dass er einerseits im Glauben ganz erfüllt ist von der Nähe Gottes,
andererseits weiß er,
dass es eine noch größere Nähe zu Gott gibt, die er letztlich erst dann erreichen wird, wenn er durch das Tor des Todes gegangen ist und vor seinem Erlöser steht.
[....]
Kein Advent, kein Weihnachten ohne Beichte.
Wie Angelus Silesius wunderbar gedichtet hat:
"Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir: du bleibst noch ewiglich verloren."
Diese innere Geburt Christi,
dieses innere Neuwerden durch die Beichte,
das ist das eigentlich Schöne am Weihnachtsfest.
Also meine unbedingte Empfehlung an alle:
Bringen sie den Mut auf, überwinden Sie Ihre Scham und gehen Sie zu einer guten Weihnachtsbeichte."
[....]
-
Ich erlaube mir noch eine weiterreichende Empfehlung hinzuzufügen;
die danach
regelmässige hl. Beichte
als gleichsam sicheres Geländer auf den Stufen zur Vollkommenheit.
Gnadenquelle hl. Beichte !
Stufen zur Vollkommenheit
-
RE: Advent, Zeit der Sehnsucht
in Das Wort ist Fleisch geworden 13.12.2015 00:06von Aquila • 7.219 Beiträge
Grlobt sei Jesus Christus !
Zum Dritten Adventssonntag
- "Gaudete" -
ein Artikel von Giuseppe Nardi von "katholisches.info":
-
"Gaudete – Introitus des Dritten Adventssonntags:
„Freuet euch“
Der Introitus des
Dritten Adventssonntags beginnt mit dem Wort
GAUDETE (Freuet euch), weshalb er auch Gaudete-Sonntag genannt wird.
Er unterbricht den Ernst des Advents als Fastenzeit.
Das Violett als Farbe des priesterlichen Gewandes und der Paramente wird durch ein freundliches Rosarot abgelöst.
Es herrscht Freude darüber,
daß der Herr mit der Erlösungsgnade nahe ist.
Wie am Laetarae-Sonntag in der großen Fastenzeit dringt mit Gaudete bereits die Freude in den Bußernst der Vorbereitungszeit auf das Hochfest ein. Heute wird auch die rosarote Kerze am Adventskranz entzündet.
Die Texte des Dritten Adventssonntags künden entsprechend die nahende Ankunft des Herrn an.
„Der Herr ist nahe“, heißt in der Epistel.
Er erscheint, um das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft,
um uns alle zu befreien.
Wie flehen innig, daß Er bald kommen möge.
Sein Vorläufer gibt Zeugnis von Ihm und Seinem Kommen. Fort mit dem Kleinmut.
Die Freude über das nahe Kommen des Herrn ist das Thema des Introitus:
Gaudete in Domino semper
iterum dico, gaudete.
Modestia vestra nota sit omnibus hominibus
Dominus enim prope est.
Nihil solliciti sitis
sed in omni oratione petitiones vestrae innotescant apud Deum.
Benedixisti, Domine, terram tuam
advertisti captivitatem Jacob.
(Philipper 4,4-6)
Freuet euch allezeit im Herrn.
Noch einmal sage ich: Freuet euch.
Laßt alle Menschen eure Güte erfahren;
denn der Herr ist nahe.
Um nichts macht euch Sorgen,
sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen vor Gott kund werden.
Vers: (Psalm 84,2)
Herr, Du hast Dein Land gesegnet
und Jakob heimgeführt aus der Gefangenschaft.
-
http://www.katholisches.info/2013/12/15/...gs-freuet-euch/
-
RE: Advent, Zeit der Sehnsucht
in Das Wort ist Fleisch geworden 19.12.2015 20:59von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Die Adventszeit neigt sich mit dem 4. Adventssonntag dem Ende zu....
die Heilige Nacht naht...
Das
unscheinbare erste Kommen des Erĺösers als Kind....
( das zweite Kommen am Jüngsten Tage wird in Seiner Göttlichen Macht und Herrlichkeit geschehen )
des zur Sühne der Sünden Mensch gewordenen - einzig geborenen - eingeborenen Sohne Gottes Jesus Christus...Gottes Selbst.
Die Geschenke an Weihnachten soll(t)en denn auch alleine die Freude
über unser Beschenktwerden durch das Kommen unseres Erlösers und Heilandes zum Ausdruck bringen.
Nutzen wir die verbleibende Adventszeit, um das anstehende Weihnachtsfest gut zu feiern...
der hl. Franz v. Sales:
-
„Um
Weihnachten gut zu feiern,
werden wir vor allem
unseren Verstand demütigen und anerkennen, dass
er in keiner Weise fähig ist,
auf den Grund dieses großen Geheimnisses vorzudringen,
das ein wahrhaft christliches Mysterium ist."
-
Ein Geheimnis des Glaubens:
"empfangen vom Heiligen Geiste, geboren aus der Jungfrau Maria"
Verbindliche Glaubensinhalte; Geheimnisse des Glaubens
Der Glaube an die
Geburt Christi
aus der makellosen Jungfrau Maria scheidet die Geister.
Der hl. Irenäus von Lyon:
-
"Jede Irrlehre beginnt entweder mit der Leugnung der Jungfrauengeburt - oder endet damit"
-
Daran hat sich bis heute nichts geändert.
-
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