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#1

26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer

in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2013 22:44
von blasius (gelöscht)
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Hl. Stephanus

Archidiakon, Erzmärtyrer

* um 1 (?) in Jerusalem (?) in Israel
† um 36/40 bei Jerusalem in Israel

Unter den sieben Diakonen der Gemeinde von Jerusalem ragte Stephanus hervor, ein Mann, "erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist" (Apg 6,5), "voll Gnade und Kraft". Sein Einfluss unter dem Volk, den er mit seinem erfolgreichen Wirken ausübte, rief die Eifersucht hellenistischer Juden hervor, sie begannen mit ihm zu streiten, konnten ihm aber nicht beikommen, da sie "der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen" konnten (Apg 6,10). Daraufhin wurden falsche Anschuldigungen gegen ihn erhoben, und er wurde vor den Hohen Rat geschleppt. In seiner Verteidigungsrede (Apg 7,1-53) skizziert Stephanus den Weg des Volkes Israel mit Gott und führt aus, wie das Volk sich immer wieder Gott widersetzt habe, "eure Väter schon und nun auch ihr" (Apg 7,51) und nennt die im Hohen Rat Anwesenden Verräter und Mörder des von Gott gesandten "Gerechten", Jesus Christus (Apg 7,52). Schon dadurch voller Empörung, steigerte sich die Wut der Ratsmitglieder noch, als Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, ausrief: "Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen" (Apg 7, 56). Es wurde als Gotteslästerung verstanden, die die Todesstrafe nach sich zog, und so "trieben sie ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn" (Apg 7,58). Anwesend war auch ein junger Mann namens Saulus, der die Kleider der Zeugen zu bewachen hatte, er "war mit dem Mord einverstanden" (Apg 8,1a), doch gerade ihn berief Jesus Christus, er sollte nach seiner Bekehrung unter seinem anderen Namen Paulus zum großen Völkerapostel werden.

Stephanus ist der erste Märtyrer des jungen Christentums, der "Erzmärtyrer" oder "Protomärtyrer", was dasselbe bedeutet. Und wie sein Herr Jesus Christus am Kreiz für seine Mörder gebetet hat, betete er auch er: "Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an" (Apg 7,60). Stephanus ist auch Kanonheiliger, d.h. er wird im Kanon, dem Hochgebet der hl. Messe, genannt.

Die besondere Verehrung des Stephanus setzte früh ein. Im Hochmittelalter breitete sie sich von den Mittelmeerländern weiter nach Norden und Osten Europas aus. Bis heute ist sein Name beliebt, besonders in Ungarn, dessen erster König Stephan hieß.

http://evangeliumtagfuertag.org


zuletzt bearbeitet 26.12.2017 00:10 | nach oben springen

#2

RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer

in Das Wort ist Fleisch geworden 26.12.2013 16:41
von Aquila • 7.242 Beiträge

Lieber blasius

Als Ergänzung der von Dir geposteten hilfreichen Informationen bez.
des hl. Stephanus eine Rede
von Papst Benedikt XVI..

-

FEST DES HL. STEPHANUS PROTOMÄRTYRER
BENEDIKT XVI.
ANGELUS
Petersplatz
Mittwoch, 26. Dezember 2012


Liebe Brüder und Schwestern!

Jedes Jahr läßt uns die Liturgie am Tag nach der Geburt des Herrn das Fest des
hl. Stephanus feiern, Diakon und erster Märtyrer.

Das Buch der Apostelgeschichte stellt ihn uns als einen
von Gnade und Heiligem Geist erfüllten Mann vor (vgl. Apg 6,8–10; 7,55);
in ihm hat sich die im Text des heutigen Evangeliums wiedergegebene Verheißung Jesu in Fülle verwirklicht,
daß nämlich die Gläubigen, die dazu gerufen sind,
unter schwierigen und gefährlichen Umständen Zeugnis abzulegen,
nicht verlassen und schutzlos sein werden:
der Geist Gottes wird durch sie sprechen
(vgl. Mt 10,20).
Tatsächlich wirkte, sprach und starb der Diakon Stephanus beseelt vom Heiligen Geist
und legte bis zum äußersten Opfer Zeugnis für die Liebe Christi ab.
Der erste Märtyrer wird in seinem Leiden
als vollkommener Nachfolger Christi beschrieben,
dessen Leiden sich bis hinein in die Details wiederholt.
Das Leben des hl. Stephanus ist ganz von Gott durchformt, Christus gleichgestaltet,
dessen Passion sich in ihm wiederholt;
am Ende nimmt er im Moment seines Todes, auf Knien, das Gebet Jesu am Kreuz auf, er empfiehlt sich dem Herrn (vgl. Apg 7,59)
und vergibt seinen Feinden:
»Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« (V. 60).
Erfüllt vom Heiligen Geist heftet er, während seine Augen erlöschen, den Blick auf
»Jesus, [der] zur Rechten Gottes [steht]« (vgl. V. 55), Herr über alles, der alle an sich zieht.

Am Tag des hl. Stephanus sind auch wir gerufen,
den Blick auf den Gottessohn zu richten,
den wir in der freudvollen Atmosphäre von Weihnachten im Geheimnis seiner Menschwerdung betrachten.
Mit der Taufe und der Firmung, mit dem kostbaren Geschenk
des von den Sakramenten und besonders von der Eucharistie genährten Glaubens
hat uns Jesus Christus an sich gebunden
und will in uns durch das Wirken des Heiligen Geistes sein Werk des Heils fortsetzen
,

das alles erlöst, in seinem Wert betont, erhöht und zur Erfüllung bringt.
Sich von Christus anziehen zu lassen, wie der hl. Stephanus es getan hat,
bedeutet, sein Leben dem Licht zu öffnen, das es anzieht, ihm Orientierung verleiht und den Weg des Guten beschreiten läßt, den Weg einer Menschheit nach dem Liebesplan Gottes.

Schließlich ist der
hl. Stephanus ein Vorbild für all jene, die sich in den Dienst der neuen Evangelisierung stellen wollen.
Er zeigt, daß die Neuheit der Verkündigung nicht in erster Linie in der
Verwendung von neuartigen Methoden oder Techniken besteht,
die gewiß ihren Nutzen haben können,
sondern darin, vom Heiligen Geist erfüllt zu sein und sich von ihm führen zu lassen
.

Die Neuheit der Verkündigung liegt in der Tiefe des Eintauchens in das Geheimnis Christi,
der Aneignung seines Wortes und seiner Gegenwart in der Eucharistie,
so daß er selbst, der lebendige Jesus, in seinem Boten sprechen und wirken kann.
Im wesentlichen wird der Verkündiger des Evangeliums fähig,
Christus auf wirksame Weise zu den anderen zu bringen, wenn er aus Christus lebt,
wenn die Neuheit des Evangeliums in seinem eigenen Leben offenbar wird.
Bitten wir die Jungfrau Maria, daß sich in der Kirche in diesem Jahr des Glaubens
Männer und Frauen mehren mögen,
die es wie der hl. Stephanus verstehen,
ein überzeugtes und mutiges Zeugnis für Jesus, den Herrn, zu geben.
[....]


-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 26.12.2017 00:11 | nach oben springen

#3

RE: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer

in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2015 23:48
von Aquila • 7.242 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Einen Tag nach dem Hochfest der Geburt unseres Herrn und Gottes Jesus Christus
feiert die Heilige Mutter Kirche
am 26.12. das Fest des ersten Märtyrers des Erzmärtyrers Stephanus.

Der hl. Stephanus

war denn der erste derjenigen für den Himmel Geborenen.

-
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.

-

Obiges Zitat stammt aus:
Legende von den lieben Heiligen Gottes,
nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)


Nachfolgend aus obiger Quelle der Beitrag über den hl. Stephanus in Gänze:
-

"Jesus wurde geboren,
um die Geburt jedes Menschen für den Himmel möglich zu machen;
der göttliche wurde Mensch, um zu bewirken,
daß der Mensch Gott ähnlich werden könne;

Stephanus

aber war der Erste dieser für den Himmel Geborenen.
Darum sagt ein altes Meßbuch auf diesen Tag:
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde
.


Der heilige Stephanus war Diakon der christlichen Gemeinde zu Jerusalem,
einer von jenen sieben tadellosen Männern,
welche die Apostel erwählt hatten, für die Witwen und Waisen zu sorgen und das gemeinschaftliche Vermögen der Kirche zu verwalten. —
Er war ein junger feuereifriger und gelehrter Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes,
zugleich ein großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn zahlreiche Bekenner erwarb.
Er hatte den Mut, vor den hartnäckigen Juden auszusprechen,
daß der alte von Moses eingerichtete Tempeldienst ein Ende nehmen
und der von Christus, dem Sohne Gottes gegründeten Heilsordnung weichen müsse.

Dadurch aber hatte er sich die selben zu grimmigen Feinden gemacht.
Die verschiedenen damaligen Parteien unter den Juden, wie sie die Apostelgeschichte aufzählt: die Libertiner, die Cyrenenser, die Alexandriner und die von Cicilien und Asien taten sich zusammen, traten gegen Stephan auf und ließen sich in einen Streit mit ihm ein.
Da sie aber der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen konnten,
so bestellten sie Männer, die sagten,
daß sie ihn Lästerworte wider Moses und wider Gott reden gehört hätten,
und so brachten sie das Volk und die Ältesten und die Gesetzlehrer in Bewegung.
Es entstand ein Auflauf und sie ergriffen den Stephan und führeten ihn vor den hohen Rat,
und sie brachten falsche Zeugen auf, welche sagten,
dieser Mensch da rede beständig wider den heiligen Ort und wider das Gesetz etc.
Und alle, die da im Rate saßen, sahen den Stephan an,
und sie sahen sein Angesicht leuchten wie das Angesicht eines Engels.
Der Hohepriester aber fragte ihn, wie sich die Sache also verhielte.
Stephan aber, erfüllt vom Geiste Gottes, öffnete seinen Mund und hielt mit feurigen Worten den Juden ihre Unbußfertigkeit, ihren Trotz und Undank,
dessen sie sich von Abrahams Tagen an gegen den Gott ihrer Väter und sein heiliges Gesetz schuldig gemacht
, verteidigte seine Unschuld
und gab wiederholtes Zeugnis vom Namen Jesu.

Zuletzt schloß er seine Rede mit den erschütternden Worten:

„Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen!
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geiste, wie euere Väter so auch ihr.
War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben?
Ja getötet haben sie diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden.
Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”

Als die Juden dieses hörten,
da ergrimmten sie in ihrem Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
Stephan aber voll des heiligen Geistes, blickte gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach:

Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”

Da erboten die Juden ein wildes Geschrei, hielten ihre Ohren zu,
stürzten einmütig auf ihn los und stießen ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.
Die Strafe der Steinigung traf nach dem jüdischen Gesetze die Gotteslästerer;
die selbe mußten die Zeugen selbst vollziehen.
Stephan, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe dulden.
Auf der Richtstätte angekommen, legten die zeugen, um desto kräftiger zu werfen zu können,
ihre Kleider ab und übergaben sie einem jungen Manne, Namens Saulus, zur Verwahrung.

Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne;
da traf ihn ein schwerer Stein auf die Brust.
Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederfiel, rief er:

Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!”

Und auf den Knieen liegend, schrie er mit lauter Stimme:

Herr! rechne ihnen dieses nicht zur Sünde,”

und als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.
So floß das erste Blut für Jesus,
und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an,
deren Blut der
fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen.
Der erste,
welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus,
zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte.
Dieser Saulus war aber der nachher so
berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.


Nachdem die Hinrichtung vollbracht war,
begruben gottefürchtige Männer den Leichnam und stellten große Trauer an.
Dies geschah zu Ende des Todesjahres unseres Heilandes.
bei 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schooße der Erde.
Im Laufe der Zeit kamen sie so in Vergessenheit, daß man nicht einmal den Ort des Grabmals mehr wußte.
Da gefiel es Gott, die selben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen,
und durch viele Wunder zu verherrlichen.
Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.

Gebet der Kirche am Feste des heiligen Stephan.

Schenke uns, o Herr! wir bitten dich, die Gnade,
daß wir dasjenige nachahmen, was wir an Stephan verehren,
nämlich, daß wir lernen, selbst unsere Feinde zu lieben,
indem wir die Geburt desjenigen feiern,
der auch für seine Verfolger bitten konnte, unsern Herrn Jesum Christum.
Amen."

-


Anmerkung:
Zum richtigen Verständnis bez. der Vision des hl. Stephanus über den
"Menschensohn zur Rechten des Vaters"
ein Kommentar des hl. Augustinus:


[....]
Wir verstehen unter der
"Rechten"
die Vollmacht,
die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat
,
so daß er
einst wiederkommen soll als Richter
- er, der zuerst gekommen war,
um von den Menschen gerichtet zu werden.
Unter "sitzen"
verstehen wir
"wohnen"
;
so sagen wir von jemandem:
Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt.
Ebenso sollt ihr glauben,
daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat:
Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit;
und diese Glückseligkeit heißt
"die Rechte des Vaters".


-


zuletzt bearbeitet 25.12.2015 23:51 | nach oben springen

#4

RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer

in Das Wort ist Fleisch geworden 26.12.2016 00:08
von Aquila • 7.242 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag,
gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers,

des hl. Stephanus.

Gerade in Zeiten der "politisch korrekten" Wegtolerierung des Glaubens-Bekenntnisses
(auch als "Rücksichtnahme" oder "Respekt" vor "anderen Glaubensrichtungen" verkauft)
steht der hl. Stephanus für einen aus einem Herzen voller Glaubens-Feuer lodernden unerschütterlichen Bekennermut.

Gerade heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens
nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium
durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..

Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-

"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten,
werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.


Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.

Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion,
von der er an anderer Stelle sagt:
Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben
nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."


-

Aus dem Schott-Messbuch 1962:

Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus

Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot


Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.

Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.

Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).

-

Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
-


zuletzt bearbeitet 26.12.2017 00:12 | nach oben springen

#5

RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer

in Das Wort ist Fleisch geworden 26.12.2016 21:38
von Hemma • 589 Beiträge

Predigt, von Papst Benedikt XVI. vor zehn Jahren zum Fest des hl. Stephanus:

Liebe Brüder und Schwestern!

Am Tag unmittelbar nach dem Hochfest der Geburt des Herrn feiern wir heute das Fest des heiligen Diakons Stephanus, des ersten Märtyrers. Auf den ersten Blick könnte das Nebeneinanderstellen der Erinnerung an den Protomärtyrer und der Geburt des Erlösers Verwunderung hervorrufen, denn der Gegensatz zwischen dem Frieden und der Freude von Betlehem und dem Drama des Stephanus, der in Jerusalem in der ersten Verfolgung der entstehenden Kirche gesteinigt wurde, fällt ins Auge. In Wirklichkeit jedoch wird der scheinbare Widerspruch überwunden, wenn wir das Weihnachtsgeheimnis mehr in der Tiefe betrachten.

Das Jesuskind, das in der Grotte liegt, ist der eingeborene und Mensch gewordene Sohn Gottes. Durch seinen Tod am Kreuz wird er die Menschheit retten. Jetzt sehen wir ihn, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegen; nach seiner Kreuzigung wird er erneut mit Leinenbinden umwickelt und in ein Grab gelegt werden.

Es ist kein Zufall, dass die weihnachtliche Ikonographie den göttlichen Neugeborenen zuweilen in einen kleinen Sarkophag gebettet darstellte, um anzuzeigen, dass der Erlöser geboren wird, um zu sterben; er wird geboren, um sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.

Der hl. Stephanus war der erste, der Christus durch das Martyrium nachfolgte. Er starb, wie der göttliche Meister, indem er seinen Mördern vergab und für sie betete (vgl. Apg 7,60).

In den ersten vier Jahrhunderten des Christentums waren alle von der Kirche verehrten Heiligen Märtyrer. Sie sind eine unzählbare Schar, die von der Liturgie als »der Märtyrer strahlendes Heer – martyrum candidatus exercitus« bezeichnet wird. Ihr Tod flößte nicht Angst und Traurigkeit ein, sondern geistlichen Enthusiasmus, der die Zahl der Christen immer weiter wachsen ließ.

Für die Gläubigen ist der Tag des Todes, und noch mehr der Tag des Martyriums, keineswegs das Ende von allem, sondern vielmehr der »Übergang« zum unsterblichen Leben, es ist der Tag der endgültigen Geburt, auf lateinisch »dies natalis«. So versteht man die Verbindung, die zwischen dem »dies natalis« Christi und dem »dies natalis« des hl. Stephanus besteht. Wenn Jesus nicht auf Erden geboren wäre, hätten die Menschen nicht dem Himmel geboren werden können. Gerade weil Christus geboren wurde, können wir »von neuem geboren werden«!

Maria, die den Erlöser in Bethlehem in ihren Armen trug, erlitt ebenfalls ein innerliches Martyrium. Sie teilte sein Leiden und musste ihn nach der Abnahme vom Kreuz noch einmal in ihre Arme schließen. Dieser Mutter, die die Freude der Geburt und den großen Schmerz des Todes ihres göttlichen Sohnes erfuhr, vertrauen wir all diejenigen an, die verfolgt werden und auf verschiedene Weise dafür leiden müssen, dass sie das Evangelium bezeugen und ihm dienen.

Mit besonderer geistlicher Nähe denke ich auch an jene Katholiken, die dem Stuhl Petri ohne Kompromisse treu bleiben und dafür manchmal sogar großes Leid in Kauf nehmen. Die ganze Kirche bewundert ihr Beispiel und betet dafür, dass sie die Kraft haben stand zu halten, in dem Wissen, dass ihre Bedrängnissen Quelle des Sieges sind, auch wenn sie im Augenblick als Niederlage erscheinen mögen.

https://de.zenit.org/articles/uber-die-e...-dezember-2006/


zuletzt bearbeitet 26.12.2017 00:12 | nach oben springen


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