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Lossprechung von den Sünden
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 11.02.2016 23:26von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Nachfolgend der zweite Teil der Abhandlung über die hl. Beichte
( den ersten Teil siehe bitte im vorigen Beitrag )
von
Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft:
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"Was die Beichte tut, ist mehr als eine Welt erschaffen.
Der erste Schritt zur Umkehr geht dabei aber niemals vom Sünder aus,
sondern von Gott, der dem Sünder bereits nachläuft.
Wenn wir zur Beichte gehen,
hat der Herr uns diesen Wunsch bereits ins Herz gegeben.
Bewegen wir uns einen Schritt auf die Beichte hin,
hat der Herr bereits hundert Schritte getan,
denn es ist nicht zuerst der Sünder, der umkehrt,
sondern Gott, der ihm hinterherläuft, um ihn zu sich zurückzuführen.
Umso offener sollen wir auf diesen Eifer Gottes antworten,
indem wir regelmässig,
etwa monatlich, zur Beichte gehen.
Wer von sich meint, daß er keine Sünden habe,
der soll beispielsweise seinen Vater, seine Frau etc. fragen, ob sie diese Ansicht auch teilen.
Im Licht des Heiligen Geistes,
den wir bei der Beichtvorbereitung anrufen sollen, werden wir
unsere Seelenverfassung in rechter Weise erkennen,
denn der Allwissende kennt auch unsere verborgenen Wunden.
Man darf aber die Reue
nicht mit einem Gefühl gleichsetzen.
Die Reue ist ein
von der Gnade hervorgebrachter und begleiteter Akt des Willens,
die Sünde zu verabscheuen.
Wer dabei nichts „empfindet“, kann trotzdem eine tiefe Reue haben, die in der Entschiedenheit, zukünftig die nächste Gelegenheit zur Sünde zu meiden, ihren Ausdruck findet
Er bewahrt den Sünder auch vor falschen Scham, die meint,
dass er eine bestimmte Sünde einfach nicht bekennen könne:
„Der Teufel ist es,
der uns vor der Beichte mit Furcht und Scham erfüllt.
Wenn wir sündigen,
nimmt er uns die Furcht.
Wenn wir aber bekennen sollen,
dann gibt er uns die Furcht zurück und macht uns verlegen.“
(Hl. Johannes Chrysostomos)
[....]
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Der abschliessende dritte Teil folgt in Bälde.
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RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 19.02.2016 00:51von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Nachfolgend der abschliessende dritte Teil der Betrachtung über die
hl. Beichte
von Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft:
-
[....]
Sollen die Sünden wirklich verborgen werden,
müssen sie in der Beichte offen gelegt werden,
ehrlich und reuevoll, nicht größer und nicht kleiner
– dann sind sie für immer getilgt.
Wer trotz der göttlichen Barmherzigkeit Mühe hat,
soll in seinem Unvermögen mit ehrlichen Worten in der Beichte sagen,
dass er etwas auf dem Herzen hat, was er nicht aussprechen kann.
Der Beichtvater wird den Sünder ermutigen,
und gerade im Moment der Beichte schenkt Gott besondere Gnadenhilfen, um die Angst zu überwinden.
Denn ein einziges Gericht ist auf Erden,
wo der Schuldige immer freigesprochen wird, wenn er bereut: die Beichte.
Hat jemand den Eindruck, daß es ihm an Reue mangele,
soll er auch in diesem Punkt sein Herz in der Beichte offenlegen.
die Reue ist das „Herz“ der Beichte.
Deshalb soll das bereuende Gebet nicht nur ein kurzes Moment zum Abschluß einer ausführlichen Gewissenserforschung sein:
„Man sagt, dass es viele sind, die beichten, aber wenige, die sich bekehren.
Ich glaube es gerne, das kommt daher, dass wenige mit Reue beichten.“
(hl. Pfarrer von Ars).
Wenn wir in der Vorbereitung auf den Empfang des Bußsakramentes der Reue mehr Aufmerksamkeit schenken,
wird der Empfang desselben gewiß fruchtbar werden und unser Herz bewegen,
sich zu bekehren.Ist jemand Kleinmut und Skrupeln zugeneigt,
wird er in der Betrachtung der göttlichen Barmherzigkeit,
die sich uns besonders in der Beichte erschließt, Kraft finden,
sich das Herz weit machen zu lassen:
„Dadurch werden unsere Herzen vor seinem Angesicht sich beruhigen, dass,
wenn uns unser Herz anklagt, Gott größer ist als unser Herz.
Er weiss alles." (1 Joh 3,20).
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Der erste Teil; siehe bitte hier:
Lossprechung von den Sünden (6)
Der zweite Teil; siehe bitte hier:
Lossprechung von den Sünden (7)
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RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 15.03.2017 11:31von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Welch eine überreiche Gnade wird uns doch zuteil durch
das hl. Sakramente der Busse, der hl. Beichte.
Sie schenkt uns nicht nur die Lossprechung von den Sünden sondern stärkt uns auch
im weiteren Seelen- und Glaubensleben,
um den von ausserhalb und innerhalb (!) der Kirche anbrausenden Stürmen standhalten zu können.
In einer segensreichen Predigt hat
Bischof Johann Michael (von) Sailer von Regensburg (1751 - 1832 ):
die unermessliche Kostbarkeit dieses Sakramentes dargelegt.
Gerade jetzt in der Buss- und Fastenzeit kann es insbesondere für all Jene gleichsam die Türe zu einer radikalen Umkehr durch die Abkehr von der Sünde werden,
die Jahre bzw. jahrzehntelang dieses hl. Sakrament (!) nicht mehr empfangen haben.
Die fünf Gebote der Kirche
Es gehört mit der hl. Taufe
Die Taufe schenkt wieder die Kindschaft Gottes
zu den "Sakramenten der Toten" !
Weshalb ?
Durch das hl. Sakrament der Taufe wird die heiligmachende Gnade dem Menschen wieder geschenkt.
Diese kann der Mensch auch wieder - durch die Todsünde - verlieren,
aber im hl. Sakrament der Busse, der hl. Beichte, wiedererlangen.
Aus diesem Grund werden die beiden genannten Sakramente wie gesagt auch
"die Sakramente der Toten" genannt....
als Hinweis auf die ohne diese Sakramente durch die Erb- bzw. Tod-Sünde "tote Seele".
Hier nun die segensreiche Predigt von Bischof Sailer:
-
"Das Sakrament der Buße
Der göttliche Freund der Menschen sitzt hier mit seinen Jüngern im Hause Simeons, eines Pharisäers, bei einem Gastmahl, und fand bald eine höhere Speise, als die Menschenhände auftragen können, nämlich die: eine Seele zu retten und zu erfreuen!
Nirgends vergisst er seines göttlichen Berufes, auch am Tisch nicht.
Sanft, voll Anmut und Gnade, wendet er sein Antlitz zu einer Sünderin,
die, beschämt, es nicht wagt, zu seinem Auge aufzusehen; die im Gefühl der Demut,
nur seine Füße mit Tränen netzt, mit ihren Haupthaaren trocknet, mit dem Kuss des Dankes küsst, und dann mit Balsam salbt.
Die Gäste sehen sauer, und stoßen sich daran, dass er die verschrieene Frau nicht sogleich mit Feuereifer von sich zurückgewiesen habe.
Jesus sah aber tiefer, sah der Sünderin ins Herz, sah in ihrem Herzen die himmlische Reue, sah den schönen Schmerz, sah die heilige Scham, sah den göttlichen Entschluss, in Zukunft Gott allein zu lieben, und sich nur in Ihm zu bewegen;
er hob segnend die rechte Hand über sie auf, und sprach die Worte der Huld aus über sie:
„Deine Sünden sind dir vergeben: dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin im Frieden!“
Das ist die Geschichte des Trostes, der Gnade für alle.
Wenn wir sündigen, wie diese Frau, so können wir Gnade finden wie diese Frau, und zwar können wir die Gnade der Erlösung von allen Sünden, die Gnade der Nachlassung aller Sünden und die Gnade der Aufhebung aller Strafen finden wie diese Frau.
Das ist die große Botschaft des Heiles für uns alle.
Nur müssen wir im Glauben und Vertrauen zu Christus kommen wie diese Frau, und unsere Sünden bekennen und in Reue und Scham und Schmerz verabscheuen wie diese Frau;
wir müssen den göttlichen Entschluss in uns haben, in Zukunft nur für Gott zu leben wie diese Frau.
+
Und, wenn uns schon Christus jetzt nicht mehr sichtbar das Wort des Trostes ins Herz spricht:
Deine Sünden sind dir vergeben!
Dein Glaube hat dich gerettet! Gehe hin im Frieden, und sündige nicht mehr!,
so spricht er es doch unsichtbar aus,
und spricht es aus durch den Priester, durch den Diener der Kirche,
+
dem wir die Sünde bekennen, der unser Herz durchschaut, der unsere Reue prüft, der unseren Entschluss befestigt, der unsere schwachen Tritte leitet, der uns in die Arme des Vaters zurückführt, der wirklich das Wort des Trostes: Sohn! Tochter!
Deine Sünde ist dir vergeben; dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin im Frieden und sündige nicht mehr! Christo nachspricht, und in unser Herz einspricht.
Und dies ist das Sakrament der Buße,
das lauter Gnade und Trost, das lauter erbarmen und Heil ist.
+
Denn es ist nicht ein Mensch, es ist Christus selbst, dem wir unsere Sünden bekennen,
wenn wir sie einem Menschen (dem Diener Christi und der Kirche) offenbaren;
es ist nicht ein Mensch, der uns die Sünde nachlässt, es ist Christus selbst,
der uns durch den Priester von der Sünde losspricht.
+
Nur müssen wir wirklich zu Christus kommen, und ein Herz voll Demut und Glauben,
voll Liebe und Dank mitbringen; - voll Demut, dass wir die Sünde bekennen,
wie sie ist, und von Reue und Scham und Schmerz durchdrungen, nichts verhehlen,
was uns befleckt und entehrt; - voll Glauben und Trauen, dass wir Vergebung und ewiges Leben aus seiner Hand nehmen werden; - voll Liebe, dass wir Ihm ein neues, heiliges Leben,
und ewige Treue angeloben, der Sünde und allen Reizen derselben Krieg und ewige Feindschaft ankünden, und in seine Fußstapfen eintreten, Ihm in Geduld und Sanftmut, und in allem Guten nachfolgen; - voll Dank dafür, dass uns die Sünde nachgelassen, und ewiges Leben durch Ihn geschenkt sei.
Demnach ist die Buße, wie es die heiligen Väter treffend nennen, wahrhaftig das zweite Brett nach dem Schiffbruch!
Die Taufe, die den Schüler Christi zum ewigen Leben neu schafft, ist das erste, die Buße, die ihn nach der Taufe rettet, ist das zweite Brett des Heiles.
Ihr könnt es euch leicht vorstellen, wie groß der Todesjammer sei, wenn auf einem Fluss oder auf der See bei einem Sturm ein Schiff zertrümmert wird, und so viele Menschen im Wasser ihr Grab nehmen müssen!
Da ist es noch die höchste Wohltat, wenn einer ein Brett ergreifen, daran sich halten, und an das Ufer kommen kann, ehe ihn der Sturm begräbt.
So ein rettendes Brett ist die Buße. Indem unzählige Sünder von dem Strudel des Leichtsinnes, der Unbußfertigkeit, der Verzweiflung ergriffen werden, und untergehen, sieh! Da rettet die Buße den Reuevollen aus dem Abgrund des ewigen Todes.
Es ist also, meine Lieben, nicht bloß der Predigtstuhl, von dem uns das Gesetz und die Gnade verkündet wird.
Es ist nicht bloß der Taufstein, der uns an den Bund des Menschen mit Gott erinnert.
Es ist nicht bloß der Altar, der uns in Christus das Opfer für die Sünden der Welt, und das Wort des ewigen Lebens darstellt:
Ich sage, es ist nicht bloß der Predigtstuhl, der Taufstein und der Altar, die uns, wenn wir unsere Pfarrkirche besuchen, mit heiligen Gedanken erfüllen sollen.
Es ist besonders auch der Beichtstuhl, von woher uns mächtig in die Seele gerufen wird:
„Kommt ihr alle, die ihr mühsam und beladen seid, Ich will euch erquicken:
denn Ich bin gekommen zu suchen, was verloren ist, und selig zu machen, was unter der Bürde der Sünde tiefgebeugt einhergeht!“
Diesem Ruf wollen wir folgen, wollen zu Christus, im Glauben und Vertrauen sprechen:
Sieh, hier bin ich! Ein Irregegangener! Deine Liebe soll mich zurückführen auf die Bahn des ewigen Lebens!
Sieh, hier bin ich, ein Tiefgebeugter unter der Bürde der Sünde!
Deine Huld soll mich erquicken mit dem Trostwort:
Die Sünde ist dir vergeben: gehe hin und sündige nicht mehr!"
-
Siehe bitte auch:
Gnadenquelle hl. Beichte !
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RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 30.03.2017 23:28von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Nach einer aufrichtigen hl. Beichte mit dem Willen zur Umkehr
folgt die Lossprechung von den Sünden durch den Christi statt im Beichtstuhl sitzenden Priester
In diesem Augenblick - keine 3 Minuten früher und auch keine 5 Minuten später -
erfährt der Beichtende die Absolution....
die Lossprechung von allen seinen Sünden !
Die unermessliche tiefe Dimension dieser Gnade hat
der hl. Pfarrer v. Ars in folgende Worte gefasst:
-
"Während der Priester die Absolution gibt,
hat man wahrlich Grund, an nichts anderes zu denken.
Es fließt in diesem Augenblicke ja das kostbare Blut Jesu Christi hernieder auf unsere Seele,
um sie rein zu waschen, und sie wieder so schön zu machen,
wie sie nach der Taufe war."
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Welch ein Mysterium der Barmherzigkeit Christi:
Der geweihte röm. katholische Priester sitzt an Christi statt im Beichtstuhl;
sehr schön im nachfolgenden Bild dargestellt:
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RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 04.08.2017 23:56von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Eine tiefgründige und gut verständliche Predigt über die Notwendigkeit des Sündenbekenntnisses vor einem geweihten römisch katholischen Priester in einer hl. Beichte, der Christi statt im Beichtstuhl sitzt.
Einmal mehr von Hw Stephan Müller aus Imsterberg im Tirol, gehalten an einem Fastensonntag:
-
WARUM BEICHTEN?
STOLPERSTEINE VOR EINER GROSSEN GNADE
Greifen wir heute nochmals das Thema der Beichte auf. Warum beichten? Stolpersteine vor einer großen Gnade.
1) "Warum soll ich meine Sünden dem Priester sagen? Das mache ich mit dem Herrgott selber aus."
Diese Schwierigkeit kann nur mit Glauben und Demut überwunden werden.
Vergebung können wir uns nicht selber einreden.
Das Gewissen kann nur im Blute Christi rein und frei werden.
Christus, unser Herr und Gott, hat der Kirche die Binde- und Lösegewalt übertragen.
Die Kirche hat von Christus den Auftrag und die Vollmacht, von Sünden loszusprechen.
Hier steht es uns nicht zu, Gott Vorschriften zu machen. Was Gott festgesetzt hat, ist heilsam für uns, das tut uns gut.
Das Bekenntnis der Sünden vor dem Priester kennt menschliche und theologische Begründungen:
Sündenvergebung ist ein personales Geschehen.
Das entspricht unserer menschlichen Würde.
Gott fertigt uns nicht als Masse und nach Schablonen ab.
Gott geht auf jede einzelne Seele ein.Jede einzelne Seele ist ihm wichtig.
Deshalb ist das Wesen der Beichte persönliches Bekenntnis und persönliche Lossprechung.
Jede Sünde hat drei Dimensionen:
Sünde richtet sich gegen Gott, gegen die Kirche und gegen uns selber.
Jede noch so geheime Sünde wirkt sich auch auf die Kirche aus.
Der hl. Paulus erklärt uns das mit seiner Lehre über die Kirche als Leib Christi.
"Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit" (1 Kor 12,26).
Auch deshalb bekennen wir die Sünde vor dem Priester als Vertreter der Kirche,
um auch mit der Kirche versöhnt zu werden.
Beim Schuldbekenntnis betet der Priester:
"Ich bekenne euch - ich bitte euch für mich zu beten." Und die Gläubigen beten: "
<Ich bekenne dir, Vater [dem Priester] - ich bitte dich, Vater, für mich zu beten".
Hier geht es um die gemeinschaftliche Dimension unserer Sünden und auch der Vergebung.
Das Bekenntnis vor dem Priester hat auch eine tiefe menschliche Bedeutung.
Gott ist der beste Psychologe.
Er weiß, was wir brauchen. Gott weiß, dass Schuld ausgesprochen werden muss, beim Namen genannt werden muss, allein das ist schon etwas Befreiendes.
Das Aussprechen kann natürlich vor jedem Menschen geschehen,
auch vor dem Psychiater.
Nur eines kann der Psychiater oder ein Mensch unseres Vertrauens nicht:
er kann nicht lossprechen.
Alle Schuld, die vor irgendjemand ausgebreitet wurde, wird wieder mitgenommen, wir sind an sie gebunden.
Das wäre so, wie wenn wir durch Arbeit ganz verschmutzt in die Dusche steigen, uns kräftig umdrehen, aber das Wasser nicht aufdrehen, dann herausgehen und, schmutzig wie wir waren, wieder ankleiden.
Das gleiche geschieht übrigens auch bei einer Bußandacht mit Generallossprechung.
Sie ist ohne Todesgefahr ungültig.
Das Bekenntnis vor dem Priester nimmt Sünde und Vergebung aus dem rein Subjektiven -dh gefühlsmäßigen und persönlichem Empfinden - heraus.
Wir würden wahrscheinlich oft im Subjektiven stecken bleiben; wir würden es wahrscheinlich recht locker nehmen, kein rechtes Sündenbekenntnis zustande bringen und auch keine befreiende Vergebung erfahren. Der heilige Paulus sagt es so: "Gingen wir mit uns selber ins Gericht, würden wir nicht gerichtet" (1 Kor 11,31); Paulus meint: wir würden nicht gerichtet, weil wir uns wahrscheinlich selber sehr leicht entschuldigen, und die Schuld bei anderen sehen würden.
Durch das Bekenntnis vor dem Priester soll unser Leben leichter in das Licht der Wahrheit kommen.
Das persönliche Bekenntnis vor dem Priester mit der persönlich zugesprochenen Lossprechung schenkt die Gewissheit der Vergebung.
Die Lossprechung schenkt die Gewissheit:
"Deine Sünden sind dir vergeben! Du brauchst nicht mehr zu zweifeln!"
Diese herrliche und befreiende Zusage können wir uns nicht selber ausstellen.
Sie wird uns von Gott durch den Dienst des geweihten Priesters geschenkt.
Das gibt es sonst nirgends auf der Welt.
2) "Kleine Sünden braucht man ja nicht beichten, nur die schweren."
Das ist theologisch richtig.
Doch die so genannten lässlichen Sünden oder Wundsünden sind nicht zu unterschätzen.
Das ist wie bei einer kleinen Wunde.
Eine kleine Wunde kann vereitern, es kann zu einer Blutvergiftung kommen, und daran wird man sterben. Man wird nicht sagen: "Macht nichts, nur eine kleine Blutvergiftung, ist nicht so schlimm, geht schon wieder vorbei...!"
Ständig wiederholte "kleine" Sünden gewöhnen an die Sünde.
Je mehr man sich an eine Sünde gewöhnt, desto leichter führt sie zu größeren Sünden.
Sündige Gewohnheiten können sich "einfleischen", das nennen wir ein Laster.
Ein Laster loszuwerden ist schwierig.
3) Ungute Erfahrungen mit Priestern
Ein Stolperstein kann auch eine ungute oder schlechte Erfahrung mit einem Priester sein.
Auch wir Priester benötigen die Beichte und das Erbarmen Gottes.
Sünden von Priestern können für Gläubige ein nicht geringer
Stolperstein werden, zB: "Der Priester tut das auch... und ich soll das bei einem Priester beichten...?" Es kann auch vorkommen, dass die Art und Weise, wie ein Priester die hl. Beichte verwaltet, nicht gerade anziehend ist. Um diesen Stolperstein zu überwinden, braucht es eine gläubige Unterscheidung von Person und Weiheamt.
Die Priesterweihe und die Beichte als Sakrament ist ein Göttliches Element der Kirche.
Der Priester als Mensch und die Art und Weise, wie ein Priester das Sakrament verwaltet, ist menschlich.
Warum beichten?
Überwinden wir die Stolpersteine, die uns vor dieser großen Gnade abhalten könnten, um zur großen Gnade der hl. Beichte, gerade auf Ostern hin, kommen zu können. Amen."
-
Weiter erklärt Hw Müller die beiden Arten des Begehens der immer wieder gleichen Sünden:
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"Es gibt zwei Arten, immer wieder gleiche Sünden zu begehen und zu beichten:
Die erste Art ist mit einem Wort beschrieben, das auf dem Beichtstuhl der Pfarrkirche von Auerbach in der Oberpfalz zu lesen ist:
"Wer beichtet, und die gleichen Sünden wieder tut, ist nicht ein Büßer, sondern ein Spötter!"
Hier sind Menschen gemeint, die zwar beichten, aber keine Entscheidung für eine aufrichtige Bekehrung treffen.
Da wird also weder die Beichte noch die Umkehr ernst genommen.
Der hl. Pater Pio hat solche Katholiken regelmäßig ohne Lossprechung vom Beichtstuhl weggeschickt, manchmal mit Gepolter, wenn er Gleichgültigkeit oder Lauheit festgestellt hat; manche schickte er so oft weg, bis der aufrichtige Entschluss zur Bekehrung zu erkennen war.
Eine gute Beichte muss also zu einer wirklichen Lebensänderung führen: zuerst zu einer Änderung des Denkens und dann zu einer Änderung des Verhaltens.
Die zweite Art, immer wieder die gleichen Sünden zu begehen oder zu beichten, ist eine ganz andere.
Hier sind Menschen gemeint, die sich bekehren wollen, doch immer wieder schwach werden, obwohl sie sich bemühen und kämpfen.
Diese Wiederholungssünden kommen nicht aus Gleichgültigkeit,
sie kommen aus der Konkupiszenz, aus der verwundeten Menschennatur. Christus weiß um unsere Schwäche, und gerade hier wartet die Güte des Herzens Jesu auf uns, um uns zu helfen aufzustehen und wieder weiter zu gehen.
Manche Sünden oder Schwächen müssen wir vielleicht Jahre oder Jahrzehnte lang beichten, um allmählich davon frei zu werden.
Nach außen hin kann es also ausschauen, dass es die gleiche Sünde ist.
Gott aber weiß, wie viel Mühe und Tugendkampf jemand aufgewendet hat.
Wenn wir solche Sünden nicht beichten würden, wären wir wahrscheinlich in Gefahr, immer weiter abzugleiten.
-
http://www.pfarre-imsterberg.at
Siehe bitte auch:
"Ich brauche keinen Priester, ich mache alles selbst mit Jesus aus!"
Der Priester ; der "Zweite Christus"
Gnadenquelle hl. Beichte !
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