Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#26

RE: Lossprechung von den Sünden

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 19.04.2015 21:34
von Das Fragezeichen (gelöscht)
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Diese klare Verkündigung ist befreiend, lieber Bruder!

Tatsächlich habe ich den Zorn als Todsünde angesehen und das machte alles noch schrecklicher für meine arme geplagte Seele, die der Hl. Beichte harrte.

Denn man mag den Zorn zu überwinden trachten, doch zuweilen rückfällig werden, besonders, wenn dahinter noch andere Dinge stehen (Überforderung von der Situation, Schmerzen in der Situation).

Die Hoffnung ihrer Überwindung ist tatsächlich das Heilmittel: Die Hl. Beichte, um immer mehr der Sünde abzusterben.

Ich habe noch eine Frage:

Du schreibst: "Einige möchten unterscheiden zwischen der schweren Sünde,
der Todsünde und der lässlichen Sünde.
Diese Unterscheidung spielt für das konkrete Leben keine Rolle,
denn schwere Sünde und Todsünde sind gleich und haben die gleichen Folgen:
Verlust der heiligmachenden Gnade und Ausschluss aus dem Reich Gottes."

Ich differenziere nicht zwischen lässlicher Sünde einerseits und Todsünde/schwerer Sünde andererseits nicht. Ich finde immer alles schwer. (In meiner Vergangenheit war Sünde immer Sünde, erst im katholischen Glauben ist das differenziert und ich habe es noch immer nicht richtig kapiert. Also bin ich vorsichtig und gehe lieber härter vor als vielleicht erforderlich.

Wobei das eben nach Hinten los gehen kann, wenn man sich lässlicher Sünden schuldig gemacht hat, es aber nicht geschafft hat, zur Hl. Beichte zu kommen.

Zudem sagte ein Priester, so habe ich ihn wenigstens in meiner Einfalt verstanden, die lässlichen Sünden würden durch die Hl. Kommunion vergeben.

Deshalb ist wohl eine Unterscheidung doch angebracht, oder? Die Frage ist nicht retorisch, sondern als echte Frage gemeint.

Mit dankbaren Grüßen Gott und Seine Kirche preisend,
Das Fragezeichen


Man kann nicht um des Friedens willen die Wahrheit aufgeben, denn dann wird der Unfriede zum Dauerzustand, weil alles in Unordnung gerät.
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#27

RE: Lossprechung von den Sünden

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 25.04.2015 23:20
von Aquila • 7.062 Beiträge

Liebes Fragezeichen

Ich möchte nun doch noch auf Deine Frage eingehen

Es ist in der Tat so,
dass lässliche Sünden
durch den würdigen Empfang
der hl. Kommunion vergeben werden.
.

In der Litanei zum kostbaren Blute Christi beten wir denn auch u.a:
-
[....]
Blut Christi,
im Altarsakrament Trank und Reinigung der Seelen....
[....]
-

Fest des kostbaren Blutes Christi


Während der hl. Messe wird denn auch das
Schuldbekenntnis , das "Confiteor" ,
gebetet.

In der Neuen Messe zu Beginn
- und leider arg verkürzt -
in der Alten Messe jedoch noch auf Lateinisch in kraftvoller Länge kurz vor der hl. Kommunion:
-

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
[der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria,
dem hl. Erzengel Michael,
dem hl. Johannes dem Täufer,
den hll. Aposteln Petrus und Paulus,
allen Heiligen,
und allen Brüdern und Schwestern,
dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.

Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken
durch meine Schuld, durch meine Schuld,
durch meine große Schuld.

Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria, den heiligen Erzengel Michael,
den heiligen Johannes den Täufer, 
die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen und dich, Vater, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn."

-

Danach folgt das Nachlass-Gebet durch den Priester:
-

"Der allmächtige Gott erbarme sich eurer, er lasse euch die Sünden nach und führe euch zum ewigen Leben.
Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden schenke uns der allmächtige und barmherzige Herr"


Das Beicht'-Bekenntnis der lässlichen Sünden ist denn
nicht verbindliche Pflicht
wohl aber eine Empfehlung ,
um im Streben nach Vollkommenheit
weiter voranzuschreiten.


Das Bekenntnis der oft immer selben lässlichen Sünden ist denn auch eine Quelle der Übung der Demut....

Noch eine letzte Anmerkung:
Wenn ein Mensch eine schwere Sünde / Todsünde begangen hat und keine Möglichkeit hat,
diese zu beichten,
diese aber vor unserem Herrn
aufrichtig und umkehrwillig bereut
und somit eine
Liebesreue zeigt,
mit der verbindlichen Absicht
die begangene Sünde bei nächst möglicher Gelegenheit zu beichten,
so gilt sie als vergeben.


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 07.08.2015 23:09 | nach oben springen

#28

RE: Lossprechung von den Sünden

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 26.04.2015 12:35
von Kristina (gelöscht)
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Noch zu den lässlichen Sünden.

Ein Priester sagte einmal, dass sich lässliche Sünden häufen können, so dass sie irgendwann schwer auf der Seele liegen.
Deshalb sollte man immer und regelmäßig auch die lässlichen Sünden beichten.


„Außerhalb der Kirche kein Heil"
(Katechismus der Katholischen Kirche Absatz 3, 845)
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#29

RE: Lossprechung von den Sünden

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 29.04.2015 19:17
von Das Fragezeichen (gelöscht)
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O, Ja, liebe Kristina,

die lässlichen Sünden können unter bestimmten Bedingungen auch Schlupflöcher werden, wo der Satan mit seinen zerstörerischen Geist eindringen kann.

Lieber Aquila,

danke für Deine Antwort. Und besonders auch für dieses:

"Das Bekenntnis der oft immer selben lässlichen Sünden ist denn auch eine Quelle der Übung der Demut....

Noch eine letzte Anmerkung:
Wenn ein Mensch eine schwere Sünde / Todsünde begangen hat und keine Möglichkeit hat,
diese zu beichten,
diese aber vor unserem Herrn
aufrichtig und umkehrwillig bereut
und somit eine
Liebesreue zeigt,
mit der verbindlichen Absicht
die begangene Sünde bei nächst möglicher Gelegenheit zu beichten,
so gilt sie als vergeben."

Vergelt`s Gott,
Das Fragezeichen


Man kann nicht um des Friedens willen die Wahrheit aufgeben, denn dann wird der Unfriede zum Dauerzustand, weil alles in Unordnung gerät.

zuletzt bearbeitet 29.04.2015 21:54 | nach oben springen

#30

RE: Lossprechung von den Sünden

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 06.02.2016 21:51
von Aquila • 7.062 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Begleitend zur am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit
eine segensreiche Abhandlung über die hl. Beichte von
Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft:.
Nachfolgend der erste Teil:

-

"Das
erste Geschenk, das der Herr nach seiner Auferstehung
den Aposteln überreicht hat, ist das Beichtsakrament:

„Empfangt den Heiligen Geist! deren Sünden ihr nachlaßt, denen sind sie nachgelassen.“ (Joh 20,22)
Deshalb bezeichnet man die Beichte auch als österliches Sakrament.
Der Auferstandene will uns an Seinem Leben teilhaben lassen.
Durch die Sünden sind wir dem ewigen Tod preisgegeben, wer sich aber mit dem Herrn in der Beichte versöhnt, wird im Frieden zum ewigen Leben auferstehen.
Immer wieder neu dürfen wir über die Größe dessen staunen, was der Herr am Sünder wirkt.
Aus dem Sünder wird in einem Augenblick,
im Moment der Lossprechung, ein Gerechtfertigter.
„Was Gott in der Beichte tut, ist mehr als eine Welt erschaffen“,
so der hl. Pfarrer von Ars.
Gott hat dir versprochen, immer wieder zu verzeihen, er hat dir aber nicht das morgen versprochen“,
hören wir beim hl. Ambrosius.

Achten wir also auf dieses Versprechen,
hören wir heute auf die Stimme Gottes und verstocken wir unser Herz nicht,
wie uns der Psalm mahnt,
denn der Herr kommt wie ein Dieb in der Nacht (vgl. lk 12,40).

In einem Moment
vom Sünder zum Geheiligten:
„Was Gott in der
niemand verzeiht uns so bereitwillig wie Gott,
und doch fällt es uns nicht selten schwer,
diese Großmut anzunehmen.
Wir schieben die Beichte gerne auf, von morgen auf übermorgen, von Weihnachten auf Ostern usw. usw.

dabei profitiert allein der Teufel von dieser Nachlässigkeit:
Er spielt gerne auf Zeit,
weil er weiß, daß die Umkehr umso schwieriger wird, je länger man wartet.

Sünden werden zu Gewohnheiten und allzu gerne arrangieren wir uns mit dem, was wir gewohnt sind.

Vielleicht sind es über Jahre hinweg immer wieder ähnliche Sünden,
die man zu beichten hat; mutlos ist man versucht, aufzugeben:
„ich werd´ mich eh nicht ändern.“
Wer so denkt, setzt der allmacht Gottes eine Grenze.
Das Mißtrauen unseren Kräften gegenüber
soll vielmehr in ein größeres Vertrauen in die Gnade münden,
die im Bußsakrament überreich fließt:

„Alles vermag ich in dem, der mich stärkt.“ (Phil 4,13)
Wenn die Sünden zur Gewohnheit geworden sind, wird die Umkehr freilich nicht einfacher.

Und doch gilt gerade dem Reumütigen dann die Verheissung:
„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ (mt 11,28)
Wird der Sünder ob der eigenen Verfehlungen mutlos,
dann soll er sich umso schneller aufmachen, ehe die Mutlosigkeit ihn immer mehr hindert, überhaupt nur einen Schritt zu tun.
[....]

-

Siehe dazu bitte auch:

Die kostbare Zeit (2)


Fortsetzung folgt....

-


zuletzt bearbeitet 07.02.2016 10:23 | nach oben springen


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