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Lossprechung von den Sünden
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 20.06.2014 01:47von Aquila • 7.194 Beiträge
Auszug aus "Moral-Geistliches Leben"
von
Hw Pater Ivan Fucek
der eine Antwort auf die gestellte Frage
"Gibt es keine schwere Sünde mehr? "
gibt und gleichzeitig die Notwendigkeit der hl, Beichte herausstrich.
Zunächst wird die ausführliche Frage vorgestellt und danach die Antwort
des Paters
-
Gibt es keine schwere Sünde mehr?
In der Vorbereitung auf die Firmung bemühte sich der Religionslehrer,
uns den Unterschied zwischen der schweren (Todsünde) und der lässlichen Sünde klarzumachen.
Er sagte, dass eine völlige Ablehnung Gottes schwere Sünde,
während eine teilweise Ablehnung Gottes lässliche Sünde sei.
Ich gebe zu, dass ich das nicht ausreichend verstanden habe.
Meine persönlichen Sünden habe ich immer als schwere Sünden erlebt.
Nach dem Besuch in Amerika weiss ich nicht mehr, was ich denken soll. Ich falle immer öfter, uns es scheint mir, dass der Teufel mich bereits ganz verdorben hat.
Auch das quält mich noch: bis jetzt hatte mir niemand erklärt,
und ich hatte keine Gelegenheit zu lesen, was mit der Entscheidung vor Gott ist.
Wenn ich gesündigt habe, tut es mir leid, ich könnte nicht sagen,
dass es mir nicht leid tut. Ich treffe die Entscheidung, nicht mehr zu sündigen,
und dann passiert es wieder…
Zur Beichte gehe ich, aber selten.
Es quält mich die Gewissheit, dass ich erneut fallen werde.
Ich werde nicht besser. Ich bin immer schlimmer.
Ich falle so schnell, als wäre ich nie bei der Beichte gewessen
und als hätte ich keinen Entschluss gefasst, nicht zu sündigen.
Wenn mich die Leidenschaften erfassen, vergesse ich alles.
Sind solche Beichten nicht ein Sakrileg?
Drago
++++
Vor allem bitte ich dich, geduldig zuzuhören und nichts zu dramatisieren.
Ich schreibe dir als einem katholischen jungen Mann
im Licht der katholischen Moraltheologie,
und nicht vom Aspekt einer laizistischen Ethik, für die die Sünde nicht existiert.
Als erstes, du glaubst an Gott.
Du sündigst zwar, aber du kennst deine Sünde,
und es tut dir leid, dass es so ist.
Du hast das Bußsakrament nicht ganz aufgegeben,
aber bald nach der Beichte sündigst du wieder.
Früher warst du standhafter.
In dir wurde etwas zerstört. Du fühlst dich wie im Hexenkessel.
Nun fragst du dich, wie deine Entscheidungen sind, die du so schnell vergisst.
Es droht die Gefahr, dass du in Mutlosigkeit gerätst, dich den Leidenschaften überlässt und jeden Kampf für eine Besserung aufgibst.
Ich habe den Eindruck, dass du das Gebet schon verlassen hast.
Das ist schlecht, denn auf diese Weise schwinden die Kräfte zum Kampf.
So sieht deine gegenwärtige seelische Situation aus.
Erlaube mir, nach der Reihenfolge deines Breifes zu antworten.
Als Ausgangspunkt schauen wir uns an,
wie Jesus sich der schweren Sünde oder der Todsünde gegenüber verhält,
dann schauen wir uns den Unterschied
zwischen der Todsünde und der lässlichen Sünde an.
Schließlich,
schauen wir uns den Wert des Bußsakramentes und das Leben in der Bekehrung an.
Jesus und die schwere Sünde –
Jesus verurteilt die Sünde immer,
aber er verurteilt nie die Person des Sünders.
Nehmen wir nur den Beispiel mit der Ehebrecherin:
„Frau, wo sind sie geblieben
(die Schriftgelehrten und die Pharisäer, die sie nach dem Ehebruch steinigen wollten)?
Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete:
„Keiner, Herr.“ Da sagte Jesus zu ihr:
„Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr“ (Joh 8, 10-11).
Christus kommt auf diese Welt aus einem Stamm,
indem es Ehebrecher gab: Judas mit Tamar, Salomo mit Rahab, David mit Batseba…
Ohne Unterbrechung verkündet er die Sündenvergebung,
und er spricht die Sünder los.
Die fundamentale Frage ist die Frage des menschlichen Herzens,
denn daraus quellen alle Über hervor (vgl. Mk 7, 15-23).
Die Sünde ist eine spirituelle Wirklichkeit.
Auch die Sünde, die durch einen leiblichen Akt ausgeführt wird,
wird im Herzen, im Willen und im Gewissen begangen.
Christus lebt mit den Sündern,
und für sie gibt er sein Leben her,
und in der Kirche garantiert er weiter die Vergebung der Sünden,
insbesondere durch das Sakrament der Taufe und der Buße.
Hl. Paulus und die Sünde –
Hl. Paulus entfaltet die Theologie der Sünde.
Aus dem Alten Testament übernimmt er das Bild der Ehe:
Christus ist der Bräutigam, und die Kirche (Menschheit) ist die Braut (vgl. Eph 5, 29-32).
Auf die Sünde schaut er im Licht der Liebe Christi,
besiegelt mit dem Blut des Kreuzes, in dem der Neue Bund geschlossen wurde.
Christus ist für unsere Sünden gestorben
– um uns vor dem ewigen Tod zu retten[.
So ist das Schlüsselwort des Neuen Testamentes die Liebe.
Die Liebe in Vergebung und Barmherzigkeit ist die Antwort Gottes
[....]
Todsünde – lässliche Sünde –
Den Unterschied finden wir in der Überlieferung.
Man muss Extreme meiden. Man darf nicht überall Todsünde sehen.
Man muss an die lässliche Sünde denken.
Aber, es ist falsch zu sagen, dass die Todsünde nur die Sünde ist, mit der wir
„Gott völlig ablehnen“.
Die Fundamente der Unterscheidung finden wir in der Bibel:
Kain, Thurm von Babel, das Verhalten der Töchter Lots, Sauls Ungehorsam Gott gegenüber, Davids Ehebruch… Alle diese und andere Sünden sind als Todsünden oder schwere Sünden bezeichnet worden.
Hl. Paulus
führt die Sünden an, die aus dem Reich Gottes ausschließen:
„Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?
Täuscht euch nicht!
Weder Unzüchtige noch Götzendiener,
weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder,
noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker,
keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben“ (1 Kor 6, 9-10).
Ähnlich verhalten sich auch die Kirchenväter,
besonders Chrysostomus, Augustinus, Hieronymus…
Auch die kirchlichen Konzilien kennen diesen
Unterschied zwischen den schweren Sünden (Todsünden)
und den lässlichen Sünden,
und das Konzil von Trient ist in dieser Sache am deutlichsten (siehe DS 1680, 1707).
Von den neuesten Dokumenten des Johannes Paul II. erwähnen wir
das Schreiben Versöhnung und Buße (1984), Katechismus der Katholischen Kirche (1992), Enzyklika Glanz der Wahrheit (1993) und Evangelium des Lebens (1995).
Eine Todsünde entsteht, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
schwere Materie (Gegenstand), volles Bewusstsein, volle Zustimmung.
Die Folgen der schweren Sünde:
Verlust der Gemeinschaft mit Gott,
Verlust der heiligmachenden Gnade
(geistlicher Tod, Selbstvernichtung des Menschen),
Ausschluss aus dem Reich Gottes (ewige Strafe in der Hölle).
Erinnere dich an das Gleichnis Jesu vom reichen Mann und dem armen Lazarus:
nun leidet der reiche Mann qualvolle Schmerzen in der Unterwelt,
und der arme Lazarus wurde von den Engeln in Abrahamsschoss getragen (Lk 16, 19-31).
Die lässliche Sünde ist der schweren Sünde nur ähnlich,
weil für die schwere Sünde eine der erwähnten Voraussetzungen fehlt.
Die Folgen der lässlichen Sünde:
Schwächung der Gemeinschaft mit Gott, aber keine Zerstörung,
das Leben an der Periphärie des Guten mit der Gefahr,
in schwerere Sünde zu fallen,
und dann zeitliche Sündenstrafen: Krankheiten, Unglücke, Misserfolge…
Einige möchten unterscheiden zwischen der schweren Sünde,
der Todsünde und der lässlichen Sünde.
Diese Unterscheidung spielt für das konkrete Leben keine Rolle,
denn schwere Sünde und Todsünde sind gleich und haben die gleichen Folgen:
Verlust der heiligmachenden Gnade und Ausschluss aus dem Reich Gottes.
Ist eine schwere Sünde im Knabenalter möglich?
Die Katholische Überlieferung spricht vom „Unterscheidungsalter“,
wenn die Präadoleszenten anfangen, moralische Werte
und die Verantwortung vor Gott zu begreifen.
Leider können sie schwere Sünde begehen.
Die Erfahrung der Kirche sieht dieses Alter
um das siebte Lebensjahr herum.
Sittliches Leben als Bekehrung –
Das Alte Testament stellt die Bekehrung dar
als die Rückkehr zu Gott des Bundes in religiöser Genugtung und in reinem Herzen.
Das Neue Testament spricht von neuer Orientierung des Lebens
im Lichte einer neuen Beziehung mit Gott, mit Christus.
Die Bekehrung ist eine unverdiente Gabe Gottes.
Keiner kann sie aus eigenen Kräften erreichen.
Sie offenbart sich und wird bezeugt in einer aufrichtigen Nachfolge Christi.
Nur er deutet vollkommen den Menschen.
Wahre Bekehrung zum Glauben verlangt nach einem wahren sittlichen Leben.
Glaubensleben und sittliches Leben sind
miteinander verbunden
und sie durchdringen sich gegenseitig,
obwohl die Bekehrung zum sittlichen Leben schwieriger ist,
weil es sich um das sinnliche Teil des Menschen handelt
(Verzicht auf Leidenschaften, auf alte böse Gewohnheiten…),
und meistens zögert es hinter dem Glaubensleben her.
Durch die Bekehrung wird eine neue Erkenntnis Gottes geformt,
es treten eine Ablehnung der Sünde und ein tugendhaftes Leben
als eine würdige Antwort auf die Liebe Gottes ein.
[....]
Christliche Buße
(Sakrament der Versöhnung, Sündenbekenntnis)
befindet sich heute in Krise.
In der Vergangenheit wurde nicht selten zu sehr auf die Vorschriften,
Formalitäten, materielle Ganzheit, auf die Anzahl, geschaut.
Ich betone: man muss die Anzahl schwerer Sünden bekennen,
wie auch ihre Umstände,
aber man muss genauso sehen, warum es zu diesen Fällen kommt?
Seit den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts,besonders seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, liegt die Betonung auf ehrlicher Reue und auf Bekehrung,
also auf der persönlichen Dimension des Sakramentes
und auf seiner kirchlichen Dimension:
ich bekenne meine Sünden vor Christus innerhalb der Kirche und vor der Kirche,
die ich durch meine Sünden verletzt habe.
Deshalb soll die Beichte als das Sakrament der Bekehrung verstanden werden.
Man soll sie innerhalb des Prozesses der Bekehrung erleben.
Man soll dieses Sakrament nicht in Eile, unvorbereitet und mehanisch empfangen.
Es ist wichtig zu betonen:
wenn wir im Voraus wissen, dass wir wieder fallen,
bedeutet es nicht, dass wir den Willen haben, zu fallen.
Im Gegenteil, du hast die beste Absicht, die Sünde zu meiden,
und dazu ist die Beichte gut und notwendig.
Die Beichte ist wie eine „neue Taufe“,
ein erneutes Eintauchen in Christus, ein neues und willentliches Eintreten in das
Österliche Geheimnis Christi:
in das Leiden, in den Verzicht und in die Herrlichkeit mit neuen Triumphen.
Aber das persönliche Gebet ist dringend notwendig,
um im Guten auszuharren und eigene Schwächen zu überwinden.
Nach einer schweren Sünde ist die Beichte ein notwendiges Heilsmittel,
das Jesus Christus eingesetzt hat.
Nach dem Willen Christi ist die Kirche die Dienerin der Vergebung.
Das tut die Kirche durch ihre Priester.
Der Sünder muss auch die Kirche um Verzeihung bitten,
weil er in ihrer Heiligkeit und ihrer Sendung versagt hat,
weil er die empfangenen Gnaden nicht gelebt und vermittelt hat.
Durch die Buße (Sakrament der Versöhung) wird
der Sünder erneut von Christus in die Gemeinschaft als lebendiges Glied eingeschlossen, und auch die Kirche wird dadurch erneuert,
sie wird reiner.
Die Kirche begleitet ihn mit Liebe und Gebet
-
Siehe bitte auch :
Der Sündenfall.
-
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 07.07.2014 00:23von Andi • 1.077 Beiträge
Hallo,
die Beichte setzt die Reue voraus heißt es ja. Dazu folgendes: Im Fernsehen wurde mal über Serienmörder in Deutschland berichtet. Da war zum Beispiel einer, der hatte soweit ich mich erinnere 3-4 Frauen vergewaltigt und getötet. Der sitzt nun auch schon über 25 J. in der Psychiatrie und könnte theoretisch einen Antrag stellen das er rauskommt, da man, wie man weiß, die Sicherungsverwahrung bis zum Tod laut Brüssel nicht zulässig ist. Er selber meinte dann, daß wenn er rauskommen würde er diese Taten sofort wieder begehen würde und deshalb bleibt er sogar freiwillig drin. Auch sagte er auf die Frage, ob ihm denn die Opfer nicht Leid getan hätten "nein ich habe dabei nichts empfunden".
Dann gehts weiter. Also ich weiß das ihr hier im Forum und ich auch nicht viel von Psychiatern/Psychologen haltet, aber immer haben sie ja auch nicht Unrecht. Die sagten jedenfalls, daß so unterschiedlich die Mordtaten waren alle Serienmörder eine kalte schreckliche Kindheit gemeinsam hatten. Dieser Serienmörder berichtete z.B davon das er sich versteckt hätte und seine Eltern nicht einmal nach ihm suchten weil es ihnen egal war wo er war oder das er nichts zu essen bekam usw.
Also wurden diese Kinderseelen von den Eltern zerstört in der Kindheit und die Folgen davon sieht man dann in solchen Fällen.
So jemand wird also niemals zu einer Beichte gehen weil er eben keine Reue und nichts empfindet. Wer landet dann in der Hölle ? Er oder seine Eltern ?
Ich meine da gibt es schon komplizierte Lebensgeschichten und manchmal habe ich den Eindruck, das der Katechismuß nicht alles erfasst. Ist der Katechismuß nun eigentlich abgeschlossen oder wird der immer wieder erneuert oder was hinzugefügt oder nicht ?
Das waren jetzt 2 Fragen von mir die mich interressieren würden.
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 07.07.2014 01:25von Aquila • 7.194 Beiträge
Lieber Andi
Wichtige und berechtigte Fragen. !
Aufgrund der vorgerückten Stunde hier zunächst ganz kurz.....
Als ersten Anhaltspunkt müssen wir uns
- gerade auch in Bezug von psychisch gestörten Menschen.....
bei denen es freilich denn aber durchaus auch Um- bzw. Besessenheit handeln könnte,
nur wird dies in der Psychiatrie gleichsam tabuisiert ! -
an die Definition der Sünde erinnern.....
Ein Mensch kann denn auch nur sündigen,
wenn er sich überhaupt bewusst ist, gegen die Gebote und Gesetze GOTTES zu verstossen.
Die Sünde im eigentlichen Sinne wird denn auch von der Heiligen Mutter Kirche klar definiert.
Somit begeht ein Mensch eine
s c h w e r e / Todsünde
Sünde, wenn er
willentlich
wissentlich
in einer wichtigen Sache
gegen die Gebote GOTTES verstösst.
Eine
l ä s s l i c h e
Sünde dagegen begeht ein Mensch, wenn er
nicht willentlich
nicht mit voller Erkenntnis
oder in einer weniger wichtigen Sache
gegen die Gebote GOTTES verstösst.
Bezüglich der Frage nach
der Schwere einer Sünde müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, dass
eine schwere Sünde durch die
"
"drei w" definiert ist....
eine schwere Sünde begeht also ein Mensch, wenn er
wissentlich
willentlich
in einer wichtigen Sache
ein Gebot Gottes übertritt.
Zur Frage des Katechismus;
der Katechismus kann und muss auf neu aufkommende Fragen reagieren,
deren Beantwortung freilich in die
unveränderliche Glaubenswahrheiten und die unveränderliche Sittenlehre der Kirche
einbinden.
Also in die Hauptteile:
Symbolum, Sakramente, Dekalog und Vaterunser
Als Beispiel sei hier die ausführliche Erläuterung rund um die Verbrechen der Abtreibung,
der Euthanasie etc....aufgeführt...
alles "humane" Bestandteile des heutigen Kult des Todes .
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 07.07.2014 10:26von MariaMagdalena (gelöscht)
Lieber Andi,
im Grunde basiert der Katechismus auf den 10 Geboten und den 5 Kirchengeboten,
die so ausführlich wie nur möglich erklärt werden. Nur scheint es leider so, dass die meisten Menschen ( selbst jene, die ihn lesen oder gelesen haben) ihn nicht mehr verstehen.
Als Beispiel, was so denke ich, zu dem, was Du geschrieben hast, gut paßt das 4. Gebot
"Du sollst Vater und Mutter ehren"
Nur vergessen viele, dass dies , ich möchte es mal so ausdrücken, ein " Doppel" Gebot ist.
Denn so wie das Kind angehalten wird die Eltern zu ehren, so haben die Eltern die Pflicht ihr Kind zu lieben, zu hegen und zu pflegen. Was bedeute, man ist nicht nach Gotteswillen Eltern, wenn man alles vom Kind fordert, aber sein Kind auf der anderen Seite geistig, körperlich und seelisch verkümmern läßt !
Doch, und hier sieht es etwas anders aus, als uns Psychiater/Psychologen heute weis machen wollen, denn nicht jeder, der eine kalte, schwere Kindheit hatte wird nicht automatisch ein Serienmörder. Verzeih, aber dies ist zum Teil eine sehr traurige Ausrede und soll, so scheint es, manchmal nur Mitgleid und Milde beim Gericht und Aussenstehenden erwecken. Denn was ist mit den vielen ungenannten Menschen, die eine ähnliche oder gar schlimmere Kindheit hatten und die nicht zu Serienmördern geworden sind ? Sind sie weniger wert, weil sie nicht ein Fall für die Justiz, Medien und Psychiater/Psychologen geworden sind ? Ich denke nicht.
Denn sie haben, obwohl sie auch keinen guten Anfang hatten, sich, wie es jeder Mensch kann, selbst (oft gar nachdem sie zu Gott gefunden haben) für einen anderen Weg entschieden, trotzdem oder gerade deshalb, weil auch sie Narben auf ihrer Seele haben, die sie zwar ihr Leben lang mit sich tragen werden, aber die eben nicht ihr ganzes Denken, Handeln uns Sein bestimmen.
Du siehst, es wäre etwas zu einfach, nur zu fragen : Wer hat Schuld ? Gibt es die Möglichkeit von seinen Sünden losgesprochen zu werden usw..
Denn dann müßte man schauen ob die Eltern nur so gehandelt haben, weil sie selbst kalt- und unbarmherzige Eltern hatten. Und schon wärst du dabei eine Generation nach der anderen zu durchleuchten bis du zum Anfang dessen, was wider dem 4. Gebot Gottes, passiert ist gekommen bist.
Doch bevor ich ende, etwas was man mir erzählt hat, was ich an Dich weitergeben möchte.
Vor Jahren lernte eine Bekannte eine Nonne kennen, die sehr beliebt bei jedermann ist.
Meine Bekannte hatte zu der Zeit große Probleme. Doch kam sie mit dieser Nonne ins Gespräch, still und leise dachte sie sich " wie kann mir diese Nonne schon einen Rat geben, wo sie nicht einmal weis, wie es in der Welt läuft". Und obwohl sie recht unwillig war und nicht einmal katholisch, redete sie mit der Nonne, die ihr geduldig zu hörte. Doch als diese Bekannte auf ihre, ach, so traurige Kindheit zu sprechen kam und nur jammerte, um damit ihr ganzes Fehlverhalten rechtfährtigen und entschuldigen zu wollen, wurde sie zu ihren Entsetzen von dieser liebenswürdigen Nonne in einer Form zurechtgewiesen, dass ihr sehen und hören verging. Nicht, weil sie sie beschimpfte oder bösartig im Ton wurde. Nein, sie erzählte ihr nur von ihrer Kindheit und ihrer Jugend, die, so diese Bekannte " die Hölle auf Erden gewesen sein muß". Denn bis auf sexuellen Missbrauch war alles vorhanden, was einem Kind/ einer Jugendlichen am Schrecklichen nur widerfahren kann.
Diese Bekannte hat später ihr Leben in Ordnung gebracht, ist heute Christin und eine wunderbare Mutter, die zwar hier und da lieber ihren Ehemann fragt, wie sie richtig handeln sollte wenn ihre Kindern " Mist bauen", weil sie nicht wie ihre Eltern an ihr handeln möchte, aber dies ist verständlich.
Pax et bonum
Maria
Oves meae vocem meam audiunt, et ego cognosco eas, et sequuntur me: et ego vitam aeternam do eis, et non peribunt in æternum, et non rapiet eas quisquam de manu mea
RE: Lossprechung von den Sünden
in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 07.07.2014 13:28von Andi • 1.077 Beiträge
Lieber Aquila u. Maria
vielleicht erfasst der Katechismus garnicht alle Facetten von komplizierten Lebensgeschichten, deshalb fragte ich auch ob der nun abgeschloßen ist oder nicht. Der Serienmörder weiß ja eigentlich was er macht und er macht das wissentlich und willentlich. Der Mann sagte ja, daß wenn er rauskommen würde er das wieder machen würde und deshalb bleibt er freiwillig drin. Dieses freiwillig war praktisch seine Beichte, weil er weiß das das böse ist was er macht. Vielleicht hat er auch eine dämonische Umsessenheit oder ähnliches. Er macht das nach dem Katechismus wissentlich und willentlich und kann aber trotzdem unschuldig sein. Keine Beichte > automatisch Hölle - ich glaube nicht das das so einfach ist. Meiner Meinung nach sind seine Eltern die Schuldigen in diesem Fall.
Ja Maria Magdalena, manche nutzen das auch aus um ihre Sünden zu rechtfertigen. Nun ist es aber so das die Menschen verschieden sind und die einen empfindlicher und die anderen weniger. Meiner Meinung nach ist es so: Die einen sind zu 90 % an ihren Sünden Schuld und andere wiederum sind zu 10 % an ihren Sünden Schuld. Und der Nonne in deinem Beispiel kann ich nur teilweise Recht geben. Hätte diese Nonne das gleiche erlebt wie deine Bekannte dann wäre sie höchstwahrscheinlich gar keine Nonne geworden. Die Frage der Schuld und auch im Zusammenhang mit der Beichte ist eben komplizierter wie es scheint.
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