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19. März: Hochfest des hl. Josef, Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria. Bekenner

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  • Mit dem Rosenkranz Kriege verhindern?Datum16.08.2015 10:35
    Thema von Hemma im Forum Ausdauer im Gebet

    Aus dem Herbst-Rundbrief z. Lebendigen Rosenkranz v. Pfarrer Fugel

    Mit dem Rosenkranz Kriege verhindern?
    sagt die Gottesmutter in Fatima
    Kann das stimmen? Und wenn ja: Worin liegt die MACHT DES ROSENKRANZES? Was steht als Hintergrund dieser Aussage Mariens? Kann der Rosenkranz auch weniger als einen Krieg verhindern? Etwa vieles aus dem Alltagsleben.
    Mit diesem Artikel möchte ich jenen, die den Zugang zum Rosenkranz noch nicht gefunden haben, eine Tür zur Aussage Mariens öffnen und vielleicht - wenn man verstanden hat, was es mit dieser gewaltigen Macht, auch Kriege verhindern zu können, auf sich hat - Freude am Beten des Rosenkranzes wecken .

    Vorbemerkung
    Dieser Text verwendet die Abtreibung als Beispiel. Es soll kein einziges Wort gegen Personen verstanden oder angewendet werden, die eine solche über sich ergehen ließen. Nicht Personen oder konkretes Tun, sondern das Thema an sich ist Grundlage unserer Betrachtung. Es muss möglich sein, Themen auch jenseits vom Persönlichen zu behandeln. Denn keiner kennt die manchmal unaussprechliche Not der Frauen, was aber sicher nicht auf alle Fälle zutrifft. Doch alle sind sie die Opfer einer atheistischen „Machtergreifung“, deren „Aufklärung“ die Menschen verblendet hat und die sich nicht um den Menschen sorgt – schon gar nicht um sein Seelenheil, sondern nur auf das Geld nach getaner Arbeit schielt. Es müssen daher Menschen, die abgetrieben haben und in diesem Sinne nicht Täter — das ist der Arzt — sondern Opfer im besten Sinne des Wortes sind, in größter Liebe umarmt und betreut werden. Wenn sie in der hl. Beichte ihre Sünde dem verzeihenden Gerichtsurteil Gottes unterworfen und sich von der Verblendung abgewendet haben, ist es heilige Pflicht der Kirche und jedes einzelnen Menschen, das Wort Jesu auf sie anzuwenden: „Wer ohne Sünde ist, möge den ersten Stein werfen“.

    Ist die Abtreibung auch ein Krieg?
    Zu einem Krieg gehört das Gemetzel und Hinschlachten von auf Befehl sich feindlich gegenüberstehenden Menschen. Bei der Abtreibung steht eine vor der Geschichte des eigenen Volkes kaum verantwortbare und begründbare Macht, deren Gesetze es erlauben, das spitze Skalpell an völlig wehrlose Mitmenschen anzusetzen, dem zerhackten und zerfleischten Menschen die mütterliche Liebe und Umarmung zu verweigern und dafür den Lohn der dreissig Silberlinge des Verrats zu ergattern.
    Man frägt sich unwillkürlich, was die Völker denn verbrochen haben, um mit solch drastischen Mitteln straffrei dezimiert zu werden? Ja, noch mehr. Wie kommt es, daß beispielsweise im Lande eines hl. Bonifatius, eines hl. Märtyrerbischofs Adolf von Osnabrück, eines Konrad von Parzham, eines Adolph Kolping und einer Menge anderer grosser Gestalten des christlichen Heimatbodens plötzlich eine vom Volk gewählte Politikerin offen und ohne zu erröten die Meinung verkünden kann: „Die 1000 Abtreibungen? Deutschland braucht mehr Abtreibungen!“ Das sagt eine Frau, deren allernatürlichstes Wesen dazu erschaffen ist, dem Kind das Höchstmass, ja Übermass an Liebe zu verschenken!

    Was ist denn nun der Unterschied zwischen einem „echten“ Krieg und der millionenfachen Abtreibungswirklichkeit? - Nun, der ist sehr gross.
    Zuerst einmal hat es in keinem einzigen Krieg seit Beginn der Menschheit so viele niedergemetzelte unschuldige Menschen gegeben als bei der täglich weltweiten Abtreibung. Dann hat kein einziger Krieg so viele traumatisierte Menschen hervorgebracht und hinterlassen wie die Abtreibung. Schliesslich hat man in jedem Krieg an ein Ende gedacht, es herbeigesehnt und sich nach dem Ende an den Wiederaufbau herangewagt. Doch die von der Abtreibung traumatisierten Frauen werden nie an einen Neuaufbau ihrer Umwelt denken, sind es doch nicht wenige, die durch eigenes Handanlegen aus dem Leben scheiden, da ihnen nicht selten auch der Glaube an den barmherzigen und verzeihenden Gott genommen wurde.
    Jeder Krieg hat seine – ungewollten – Helden. Diese sucht man im Abtreibungselend vergebens. So widersprüchlich es auch klingt und ist, doch nach jedem Krieg sassen genau jene Volksführer, die den Krieg führten und für Millionen von „Helden“ zur Verantwortung gezogen werden sollten, nun am „runden Tisch“ und sprachen über Frieden.
    Wird das echte Friedensgespräch über die Verbrechen der Abtreibung auch erst nach deren völligen Einstellung geführt werden können? Im Krieg hofft man täglich auf das Ende. Die blutigen Hände der Abtreiber lassen keine Träume und Hoffnungen auf ein Ende zu. Und dieses Ende kann nur heißen: Sofortige und ersatzlose Einstellung dieses Völkermordes weltweit.
    Genau dieses Ziel MUSS erreicht werden!
    Und hier sind wir beim Rosenkranz angekommen. Auch wenn Abtreibung kein Krieg ist, so sind die Parallelen augenfällig. Kriege können verhindert werden durch den Rosenkranz, dafür bürgt die Gottesmutter! Warum sollte das „kriegfreie“ tödliche Gemetzel in hygienisch sauberen Kliniken nicht derselben Logik folgen können? Ich stelle einmal völlig unbefangen fest, daß beide, Krieg und Abtreibung, ihren Ursprung in derselben Wurzel haben: Sie sind das Ergebnis übelsten satanischen Angriffs auf die menschliche Seele und den Glauben an den Schöpfergott. Gegen Verblendung und Stolz, die grossen Tugenden Satans, kann nur eines gesetzt werden: Marias Demut und Sündenfreiheit. Wir müssen also einen Weg finden, Maria „mit ins Boot“ unserer Gebete zu nehmen, wenn wir zu „Friedensgesprächen“ nach der völligen Beendigung von Krieg und Abtreibung gelangen wollen.

    Die Einordnung des „Ave Maria“
    Allgemein wird der Rosenkranz den marianischen Gebeten zugezählt. Die Wiederholung des Ave Maria in fünf Zehnerblocks verleitet dazu. Ferner kennen wir den Aufruf Mariens nicht nur aus Fatima, den Rosenkranz zu beten. In Lourdes erscheint die Gottesmutter mit dem Rosenkranz am Arm und in Fatima nennt sie Ihren Namen, den ihr Gott selbst gegeben hat und den sie wohl im Himmel vor den Engeln und Heiligen als Hoheitstitel trägt: „Ich bin die Königin des Rosenkranzes!“

    „Königin des Rosenkranzes“
    In dieser Aussage der Gottesmutter liegt ein Geheimnis, dessen Tiefe erst offenbart wird, wenn wir zurückgehen an den Anfang der Mitwirkung Mariens im göttlichen Heilsgeschehen unserer Erlösung.
    Es benötigt keiner besonderer Anstrengung um einzusehen, dass der Erzengel Gabriel im Hause der Jungfrau von Nazareth nicht seine eigenen Worte sprach, sondern Worte, die ihm der Himmlische Vater zu überbringen aufgetragen hat. Nur der Himmlische Vater konnte es wissen, dass Maria „voll der Gnaden“ ist, dass sie „gebenedeit unter den Frauen ist“ und dass der Herr von Anfang an mit ihr war; ja noch mehr, dass sie es ist, die das „Eva“ ins ein „Ave“ umkehren wird. Nicht von ungefähr steht das erste Wort im Grusse des Erzengels, „AVE GRATIA PLENA—Sei gegrüsst du voll der Gnaden“ als Hauptaussage und stellvertretend für alles was noch kommen wird.
    Gemeinsam beten ein Erzengel und eine werdende Mutter, nämlich Elisabeth, das erste – das allererste Gebet des Zeitalters der Erlösung. Es ist in zeitlicher Reihenfolge das erste Gebet der Christen.

    Nun dürfen wir schon die erste Frage stellen: Das Ave Maria – ein marianisches Gebet? Wohl kaum! Auch wenn es auf einen ersten flüchtigen Blick hin dies suggeriert. Es ist das Gebet des Himmlischen Vaters! Und sooft wir es beten, rühmen wir IHN, danken wir IHM und preisen IHN für die Erwählung Mariens mit ihrer Sündenlosigkeit und Gnadenfülle.
    Erst gut 30 Jahre später wird unser Herr Jesus Christus nach durchgebeteten Nächten den Blick der Apostel nach oben, zum Himmlischen Vater heben und so den Kreis des Gebets vom Himmlischen Vater zum Himmlischen Vater schliessen.
    Beide Grundgebete des Rosenkranzes, das Ave Maria ebenso wie das Vaterunser sind in erster Linie auf den „Vater unseres Herrn Jesus Christus“, auf den Schöpfer und Erhalter aller Dinge hingeordnete Gebete.
    So gesehen ist auch der Rosenkranz durch die in ihm verwendeten Gebete in erster Linie eine Verherrlichung des Schöpfers und Urgrund unserer Erlösung.

    Der Rosenkranz, der Kriege verhindern kann
    Kriege sind Teil der Göttlichen Vorsehung – denn nichts geschieht ohne Göttliche Vorsehung. Sie lenkt und leitet alles. Sie freut sich am Guten und lässt dem Bösen Strafe folgen, nicht, als ob Gott strafen würde, sondern das Böse selbst ist es, das die Strafe nach sich zieht. In allem Tun und Lassen aber ist es der freie menschliche Wille, der über die Nähe oder Ferne zu Gott entscheidet.

    Wenn die Gottesmutter in Fatima sagt, dass man mit dem Rosenkranz Kriege verhindern kann, ist damit eines ganz sicher nicht gemeint, nämlich daß Maria selbst den Krieg verhindern würde. Wenn Sie den Sieg des Gebets über menschlichen Machtwahnsinn verspricht, muss das im Lichte der Vorsehung der Schöpfers und Lenkers aller Dinge gesehen werden, indem, wie schon erwähnt, der Rosenkranz zu einem Gebet der Verherrlichung des Schöpfer– und Erlösergottes, zu einem Dankgebet für die Erwählung Mariens wird.
    Maria bittet niemals um das Beten des Rosenkranzes, um sich selbst zu ehren — was eigentlich nur recht und billig wäre - , sondern um den schwindenden Glauben an den Schöpfer– und Erlösergott in uns zu beleben, um Gott für Ihre Erwählung zu danken, um die Vorsehung Gottes zu preisen! Und in diesem Lobpreis betet Maria mit uns zum Schöpfer, in dessen Hand das Heft menschlicher Geschichte liegt.

    „Betet täglich den Rosenkranz“ könnte demnach so erweitert werden: Betet … und ICH bete mit euch! Bildhaft gesprochen: Maria präsentiert Gott, dem Himmlischen Vater, die grosse Menschenschar, die sich auf ihren Aufruf hin entschieden hat, den Rosenkranz zu beten, etwa (Man erlaube mir, Maria Worte in den Mund zu legen, um das Gesagte besser zu illustrieren): „Himmlischer Vater, zusammen mit dieser grossen Beterschar bitten ICH DICH, den bevorstehenden Krieg als Folge menschlicher Sünde und Verirrung abzuwenden“. Eines muss nun weder interpretiert noch besonders hervorgehoben werden: Betet und bittet die Mutter Jesu mit uns um die Abwendung von Strafe, dann kann Gott unmöglich Nein sagen.

    Rosenkranz - doch ein marianisches Gebet?
    An dieser Stelle muss die Tatsache Erwähnung finden, daß die Aussage Mariens nicht nur auf den grossen menschlichen Krieg bezogen werden darf. Im Gegenteil. Was über das Grosse gesagt wird, kann fraglos auf das Kleinere bezogen werden. Die tägliche, persönliche, eigene Not, im Rosenkranz mit Maria gebetet, gehört ganz sicher dazu. Es ist wohl die Mutter Jesu selbst, die es wollte, daß dem Rosenkranz eine solche Macht gegeben werde, da jedes Ave Maria immer von Neuem dem Himmlischen Vater IHR „Ja“-Wort zur Menschwerdung Gottes und zugleich zur Mittlerschaft für die Menschen vor Gott in Erinnerung bringt. Und das gilt für das Beten des Rosenkranzes im stillen Kämmerlein genau so wie für den vieltausendstimmigen Chor gemeinsamer Beter etwa in der Cova da Iria oder sonstwo auf der Welt. Es gilt für den Sieg des Lebens über die tödliche Abtreibung ebenso wie für die Erfüllung jener Bitte, die uns Jesus gelehrt hat: „Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld!“

    Zwei Worte bilden die Grundlage der Erfüllung unserer Bitten: Das Beten des Rosenkranzes mit vertrauender Ausdauer und MIT Maria!
    So gesehen ist der Rosenkranz in eminenter Weise auch ein marianisches Gebet, da immer, wo und wann wir ihn beten, Maria ihn mit uns gemeinsam betet!

  • Thema von Hemma im Forum Buchempfehlungen

    P. Bernhard Vosicky OCist - Mönch aus dem Zisterziensterstift Heiligenkreuz, beliebter Priester und Beichtvater - im Gespräch mit seinem Mitbruder und dem Rektor der Hochschule Heiligenkreuz P. Karl Wallner OCist. Im Buch "Nur die Liebe heilt!" dokumentiert der Autor Hinrich E. Bues die Lebensgeschichte von P. Bernhard anhand von persönlichen Erzählungen.

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    ab Minute 13.30 spricht Pater Bernhard über Esoterik und Okkultismus



    Im Buch "Schau auf den Herrn" lädt Pater Bernhard zur Herzensbegegnung mit Gott und seinen Heiligen ein.


    http://www.bebeverlag.at/

  • Thema von Hemma im Forum Diskussionsplattform E...

    Mündliches Zeugnis von Martina Schmilewski

    http://segenskreis.at/index.htm

    links, gelbe Rubrik "Zeugnisse"

  • Das Sterben des hl. Pfarrers von ArsDatum04.08.2015 18:18
    Thema von Hemma im Forum Leben und Sterben...



    Am 18. Juli 1859 – das heißt siebzehn Tage vor Vianneys Tod – kam Fräulien Etienette Durie, die im Zimmer des Heiligen das Ende einer seiner Ekstasen miterlebt hatte, von Exterztientagen aus La Louvese nach Ars zurück. Sie kniete im Beichtstuhl nieder. Hier entspann sich dann folgendes Zwiegespräch, das wie aus der anderen Welt an unser Ohr klingt:
    „Mir ist, Vater, als ob ich in La Louves keine guten Exerzitien gemacht habe“, vertraute sie ihm an, „denn Ihre Gesundheit lag mir beständig im Sinn: Ich glaubte, Sie seien krank.
    „Für den Augenblick bin ich ja nicht krank“, antwortete Vianney, „aber meine Laufbahn ist zu Ende. Das ist mein letztes Jahr…Ich habe Ihnen andere Male das Gleiche gesagt, um eine unnütze Neugier auf falsche Fährte zu führen; diesmal aber sage ich es, wie ich es weiß; das ist mein letztes Jahr. …Sprechen Sie nicht davon, mein Kind. Ich habe nur noch wenige Tage zu leben. Ich brauche diese Zeit, um mich vorzubereiten. Wenn Sie es ausplauderten, würde man mit dem Beichten drängen: Und ich wäre so überlastet.“
    „Oh! Sie sind doch genügend gerüstet.“
    „Ich bin nur ein großer Sünder; die Tränen kommen mir, wenn ich daran denke.“
    „Aber was soll dann ich tun?“
    „Wenn ich das Glück habe, in den Himmel zu kommen, werde ich beim lieben Gott bitten, dass er auch weiter Ihr Führer bleibt.“
    „Oh Vater, erbitten Sie von Gott, er möge Sie noch einige Zeit bei uns lassen.“
    „Nein, ich kann ihn nicht darum bitten: Der liebe Gott wird das nicht gestatten. … ich verlasse bald die Welt!“
    Unter vielen Tränen fügte er hinzu: „Ich weiß nicht, ob ich meine Amtspflichten treu erfüllt habe.“
    „Wenn Sie klagen, Vater, was soll dann aus mir werden, die ich beständig in der Welt leben muss?“
    „für das, was Sie tun, braucht man nicht so zu fürchten wie für mein priesterliches Amt.“
    „Vater, Ihre Arbeit ist viel wichtiger als meine.“
    „Wie fürchte ich den Tod! Ach, ich bin ein großer Sünder.“
    „Gottes Güte – Sie selbst haben es gesagt – ist größer als all unsere Vergehen. .. ich möchte so sicher sein wie Sie, dass ich in den Himmel komme….
    Aber, Vater, wann werden Sie denn sterben? „Wenn es nicht Ende dieses Monats ist, dann zu Beginn des nächsten.“
    „Wie soll ich den Tag wissen, da Sie es mir nicht sagen wollen?“
    „Jemand wird es Ihnen sagen. Sie werden meiner Beerdigung beiwohnen und die letzte Nacht an meinem Sterbebett zubringen..“
    Fräulein Durie wollte nicht recht an eine solche Voraussage glauben.
    Vor der Lossprechung sagte der Heilige aber mit Nachdruck: „Empfangen Sie, mein Kind, die letzte Lossprechung vom Vater ihrer Seele.“ …

    Mit Aufträgen für Vianney verließ sie Ars am 22. Juli. Als sie zwölf Tage später in Roanne eintraf, begegnete sie dem Vater Vadon, der ihr mitteilte: „Ich höre, Vianney ist krank.“ Da erinnerte sie sich der Worte des Heiligen und schlug sofort den Weg nach Ars ein. Sie sollte den „Vater ihrer Seele“ nicht mehr am Leben treffen. Als sie um fünf Uhr abends ins alte Pfarrhaus trat, hörte sie Schluchzen. Der Heilige war in der Nacht gestorben.


    Das Ende des Monats Juli 1859 war äußerst trocken. Tag und Nacht lastete Gewitterschwüle über dem Land.
    Im engen Arser Kirchenschiff, das mehr denn je brechend voll war und wie ein Treibhaus dunstete, war es zum Ersticken. Alle Augenblicke mussten die Pilger hinausgehen, um frische Luft zu schöpfen. Nur der Heilige harrte in seinem Beichtstuhl aus, ein Märtyrer seiner heroischen Hingabe.
    „Es wäre nicht übel“, lautete eines seiner Worte, „wenn ein Priester sterben würde an den Peinen und Arbeiten, die er zur Ehre Gottes und für das Heil der Seelen ertragen hat!“ Sein Traum sollte in Erfüllung gehen.

    Am Freitag, dem 29. Juli, fühlte er sich schon beim Aufstehen kränker. Trotzdem ging er gegen ein Uhr nachts in die Kirche hinunter. Aber im Beichtstuhl erfassten ihn Erstickungsanfälle. Er musste die Kirche mehrere Male verlassen und sich einen Augenblick im Hof ausruhen. Das Fieber verbrannte ihn.
    Vor der Elf-Uhr-Christenlehre rief er Oriol, einen seiner freiwilligen Wächter, in die Sakristei und bat ihn um ein wenig Wein. Er trank einige Tropfen aus der hohlen Hand und konnte allein auf die Kanzel steigen. Man verstand ihn aber nicht mehr. Immerhin erriet man, dass er über sein Lieblingsthema sprach, denn er wandte sich zum Tabernakel und heftete sein tränengebadetes Auge auf die unsichtbare Gegenwart Gottes.

    Am Abend kehrte er gebrochen, auf den Arm von Bruder Hieronymus gestützt, ins Pfarrhaus zurück. Er schien sterbenskrank. Die Familie des Garets stand an seinem Weg. Über diese lieben Freunde erhob er seine matte Hand. „Es ist sein letzter Segen über uns“, sagten sich die treuen Seelen.
    Am Fuß seiner Treppe überkam ihn ein kurzer Schwächeanfall…
    Nur mit größter Mühe konnte er in sein Zimmer hinaufsteigen. Bruder Hieronymus half ihm beim zu Bett gehen und ließ ihn dann auf seine wiederholte Bitte allein.
    Da es ihn ungefähr eine Stunde nach Mitternacht, trotz der erstickenden Atmosphäre wie Eis überlief, klopfte er um Hilfe. Katharina Lassagne, die ohne Vianneys Wissen im Nebenzimmer auf Posten geblieben war, eilte als Erste herbei. „Das ist mein armes Ende“, wiederholte er, „gehen Sie und holen Sie meinen Beichtvater.“
    „Ich werde auch den Arzt rufen.“ „Das ist zwecklos. Da kann der Arzt nichts mehr machen“….

    Der Pfarrer von Jassans, Ludwig Beau, und der Arzt, Dr. Saunier aus Saint Euphemie, trafen fast gleichzeitig beim ersten Morgengrauen ein.
    Der Arzt konnte nur die völlig Erschöpfung des Kranken feststellen; er habe nicht mehr die Kraft, gegen die Krankheit anzukämpfen. „Falls die Hitze nachlässt, können wir noch hoffen“, lautete das Urteil des Arztes; „hält sie an, so werden wir ihn verlieren.“
    Die Hitze nahm zu…Unter den Pilgern, die teilweise erst in der Nacht eingetroffen waren, löste die Nachricht, der Pfarrer werde diesen Morgen nicht herunterkommen, ja vielleicht nie mehr in seiner Kirche erscheinen, unaussprechliche Trostlosigkeit aus. …
    Sie umlagerten die Tür zum Höfchen. Einige konnten sich durch eine unbegreifliche Vergünstigung – vielleicht hatte sie der Heilige selbst rufen lassen – bis an sein Bett herandrängen und dort ihre Beichte ablegen.

    Er, der bis jetzt so schwer zu pflegen gewesen, war „folgsam wie ein Kind“ geworden. Bei seiner Erkrankung im Jahr 1843 hatte er nur gezwungenermaßen eine Matratze angenommen.
    Als man sie nun an diesem Samstagmorgen auf seinen harten Strohsack legte, dankte er schweigend mit einem Lächeln. Er nahm alle Arzneien, die man ihm reichte. Er wehrte sich nur einmal, als eine Josephschwester, die an seinem Sterbebett wachte, die Mücken verscheuchen wollte, die sich auf sein schweißgebadetes Gesicht niedersetzten. Er machte eine Geste, und man glaubte zu verstehen: „Lasst mich mit meinen armen Mücken. Nur eines ist widerlich: die Sünde.“

    Sein Beichtvater, der Zeuge dieser erhabenen Sterbestunde war, erzählt:
    „Er blieb bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewusstsein. Er legte bei mir seine Beichte ab mit seiner gewohnten Frömmigkeit, ohne Unruhe und ohne auf sein schlechtes Befinden einzugehen.“
    Er gab keinen Wunsch nach Genesung zu erkennen. Der Teufel hatte nicht länger Gewalt, diese seine hehre letzte Stunde zu stören. „Seine größte Angst war gewesen, er könnte in seinen letzten Augenblicken der Verzweiflung verfallen.“ Nun aber war die Furcht vor dem Tod, die bei ihm so oft und so stark zutage getreten war, völlig verschwunden.
    Nachdem er die Bitterkeit der irdischen Verbannung bis zum Bodensatz gekostet hatte, genoss er nun „die Wonne des Todes“ und erlebte so selbst eines seiner kernigen Worte: „Wie schön lässt es sich sterben, wenn man auf dem Kreuz gelebt hat!“

    Die Krankheit griff schnell um sich. Der Diener Gottes erfreut sich vollkommenen Friedens. Keine Klage. Man hätte glauben können, er leide überhaupt nicht mehr. Priester, Brüder, fromme Laien lösten sich bei ihm ab, wenn er auch das Alleinsein vorzuziehen schien.

    Die Einwohner von Ars, seine stets geliebten Pfarrkinder, und Pilger fanden sich in endlosem Zustrom an der Tür seines Zimmers ein, ließen fromme Gegenstände weihen und erbaten sich selbst einen letzten Segen von ihm. Gern kam er ihren frommen Wünschen nach, ohne aber ein Wort zu sprechen. Am Vorabend seines Todes, als man niemanden mehr zulassen wollte, erzwangen sich einige den Zugang: „Wir werden trotz Ihnen gehen“, riefen sie weinend dem Bruder Athanasius zu, der an der Hoftür Wache stand, „er war unser Pfarrer, bevor er der eurige wurde!“.
    Der Bruder gab nach und ließ sie durch, nur sollten sie geräuschlos hinaufgehen. Schweigend, mit kaum verhaltenem Schluchzen knieten sie auf der Schwelle des Zimmers nieder. Der Heilige erkannte sie. Man führte seine schwache Hand und er machte über sie das Kreuzzeichen.

    „Ich habe ihn an seinem letzten Lebenstag auf seinem Bett gesehen“, erzählte Wilhelm Villier, der in der Menge gewesen war; „er sah milde und ruhig aus wie ein Engel.“…

    Der Graf des Garets, der in diesen schweren Tagen nicht mehr aus dem Pfarrhaus ging, ließ seine Familie kommen. Der sterbende Heilige schaute für einen Augenblick die Kinder an, denen er väterlich zugetan war. Er erinnerte sich, dass er bisher der kleinen Martha-Philomena noch kein Andenken geschenkt hatte, und gab dem Bruder Hieronymus ein Zeichen, ihr einen Rosenkranz zu reichen.

    In der Kirche drängten sich Gruppen vor dem Altar der hl. Philomena und flehten die „liebe kleine Heilige“ an, sie möge doch ihren großen Freund von Ars gesund machen.
    Manche Personen wallfahrteten sogar bis zur Gnadenstätte Unserer Lieben Frau von Beaumont.
    Man tat alles, was man menschlicher weise tun konnte, um dem Kranken Heiligen Linderung zu verschaffen. „Wenn die Hitze abnimmt“, hatte Dr. Saunier gesagt, „können wir Hoffnung haben.“
    In der Annahme, sie könnten so Kühlung ins Pfarrhaus bringen, spannten die Einwohner von Ars vom Dach hinunter um das Pfarrhaus große Tücher, die Pages und andere von Leitern herab mit Wasser begossen. Die Hingabe aller war wunderbar.

    Der Sterbende schien in seiner wunderbaren Milde nicht mehr der Erde anzugehören. „man sah kein Lispeln mehr auf seinen Lippen“, sagt sein Beichtvater, „aber sein Auge blieb zum Himmel gerichtet und weckte den Eindruck, er lebe in Beschauung. Ich spürte etwas Außerordentliches über ihm. Auf die verschiedenen Fragen, die man ihm stellte, antwortet er fast immer nur mit Ja und Nein.“
    Er sprach nur noch wenige Worte. Am Dienstagmorgen, dem 2. August, lösten sich Bruder Athanasius und Toccanier an seinem Sterbebett ab. Während der Bruder wachte, meldete man den Besuch des Arztes: „Ich habe noch 36 Franken“, brachte der Kranke heraus, „bitten Sie Katharina, sie Herrn Saunier zu geben…Und dann mag sie ihn ersuchen, nicht wiederzukommen: Ich könnte ihn nicht bezahlen. …“

    Als es auf drei Uhr nachmittags zu ging, hielt es sein Beichtvater für angebracht, dem Heiligen die Sterbesakramente zu spenden, nach denen er selbst bereits verlangt hatte.
    Vianney wollte nicht, dass man, wie vorgeschlagen worden war, bis zum nächsten Morgen warte. „Wie gut ist doch der liebe Gott“, murmelte er, „wenn man ihn nicht mehr selbst aufsuchen kann, kommt er zu uns!“

    Die Glocke im Kirchturm schlug an und begleitete mit ihrem Geläut den Pfarrer von Jassans, der die heilige Hostie trug. An die zwanzig Priester begleiteten mit brennender Kerze in der Hand, das Allerheiligste. Beim Klang der Glocken rannen erneut Tränen aus den Augen des Sterbenden. „Oh Vater, warum weinen Sie“, fragte ihn Bruder Elias, der an seinem Bett kniete: „Es ist so traurig, zum letzten Mal kommunizieren zu sollen!“
    Als er den Zug in sein Zimmer treten sah, richtete er sich selber auf seinem Lager auf, faltete die Hände und ließ seine Tränen reichlicher fließen. Sein Beichtvater gab ihm die Wegzehrung und dann die letzte Ölung. „Er empfing sie“, sagte Beau, „mit einem Glauben und einer Frömmigkeit, wie man es bei ihm gewohnt war.“
    In seinem überschwülen Zimmer hatten die Geistlichen ihre Kerzen auslöschen müssen.

    Nach dieser rührenden Feier wachte der Pfarrer von Fareins, Stephan Dubouis, bei ihm. „Herr Pfarrer“, flüsterte ihm der alte Mitbruder zu, „Sie sind mit dem lieben Gott zusammen.“ „Ja, mein Freund“, antwortete der Heilige mit einem himmlischen Lächeln.
    „Wir feiern heute“, fügte Dubouis hinzu, „die Übertragung der Reliquien des hl. Stephanus. Dieser Heilige sah noch im irdischen Wandel den Himmel offen.“
    „Da richtete Vianney“, erzählt der Zeuge, „die Augen empor, mit einem wundersamen Ausdruck von Glaube und Beglückung.“

    Noch beunruhigte eine wichtige Frage den Bürgermeister und die Einwohner von Ars. Wer würde nach seinem Heimgang die sterblichen Überreste ihres Pfarrers besitzen?
    Das letzte von Vianney geschriebene Testament – vom 10. Oktober 1855 – lautete:
    „Ich überlasse meinen Leib nach meinem Tod dem Gutdünken des hochwürdigen Bischofs von Belley.“
    Welchen Entscheid wird Msgr. Von Langalerie nun treffen? Wird der Prälat nicht dem Verlangen von Dardilly nachgeben? Und wäre es recht und vernünftig, dass der, dessen Heiligkeit dem Dorf all seine Schönheit und seinen Ruhm verliehen hat, mit Leib und Seele Ars verlassen sollte?...
    Deshalb betrat am Mittwoch, dem 3. August um ein Uhr der Notar Gilbert Raffin mit vier Zeugen Vianneys Zimmer.
    „Wo wollen Sie begraben sein?“ fragte ihn der Notar. Man lauschte. Der Sterbende hauchte: „In Ars. … Aber mein Leib zählt weiter nicht…“ Dann schrieb Raffin ein Testament, das der Heilige nicht mehr selber unterzeichnen konnte.

    „Am gleichen Tag sprach ich“, erzählt Beau, „in Gegenwart mehrerer Geistlicher die Scheidegebete der Seele. Auch jetzt war noch die gleiche Ruhe und Beschauung über ihm.“
    Gegen sieben Uhr abends traf der Bischof von Belley ein. Der Kranke erkannte sehr gut seinen Bischof, versuchte ihm zu danken, konnte aber kein Wort hervorbringen. Der Bischof umarmte ihn und versprach ihm, in die Kirche hinüberzugehen und für ihn zu beten. Der Heilige lächelte dazu. „Das ist der einzige Augenblick“, bemerkt sein Beichtvater, „dass ich ihn an diesem Tage aus der Vereinigung mit Gott heraustreten sah.“

    Gegen zehn Uhr abends schien das Ende des Pfarrers von Ars gekommen zu sein. Toccanier spendete ihm den vollkommenen Ablass für die Sterbestunde.
    Um Mitternacht reichte ihm Monnin sein Missionskreuz zum Kusse dar und begann sodann die Gebete für die Todesstunde. Er verrichtete sie ganz langsam und hielt dazwischen oft lange schweigend inne.

    Am Donnerstag, dem 4. August 1859, um 2 Uhr morgens, im Augenblick, als der junge Priester mit zitternder Stimme die Worte betete: „Mögen die heiligen Engel Gottes ihm entgegeneilen und ihn einführen in das himmlische Jerusalem; während sich über dem Himmel von Ars ein Gewitter mit Blitz und Donner entlud, gab der hl. Johannes-Maria-Baptist Vianney in den Armen von Bruder Hieronymus seine Seele ohne Todeskampf in die Hände Gottes zurück und schlief endlich ein, wie der Arbeiter, der sein Tagewerk treu erfüllt hat.
    Oriol hatte den Trost, ihm die Augen schließen zu dürfen.
    Der Heimgegangene zählte dreiundsiebzig Jahre, zwei Monate, siebenundzwanzig Tag, Pfarrer von Ars war er einundvierzig Jahre, fünf Monate und dreiundzwanzig Tage gewesen.



    aus "Der Pfarrer von Ars
    v. Francis Trochu
    http://www.fe-medien.de/epages/fe-medien.../Products/50089

  • keine Angst vor der BeichteDatum03.08.2015 12:33
    Thema von Hemma im Forum Katechese

    Die Beichte ist kein Gang vor einem strengen Richter. Das sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz.

    Franziskus erinnerte in seiner Rede nach dem Mittagsgebet an die sogenannte „Vergebung von Assisi“, der mit dem Portiunkula-Ablass jeweils am 1. und 2. August begannen wird. Es handele sich um eine bedeutende Geste, die den Gläubigen durch die Sakramente der Vergebung und der Eucharistie „zum Herrn führt“, so der Papst. Viele hätten vergessen, wie wichtig die Beichte sei. Man müsse immer daran denken, dass die Beichte „ein Gespräch mit dem unendlich barmherzigen Vater“ sei. Die Scham bei der Beichte sei nichts Schlimmes. Franziskus betonte, dass diese Scham „eine Gnade“ sei, „die uns auf die Umarmung durch den Vater vorbereitet, der immer vergibt und immer alles vergibt“.

    Schenken ist wichtiger als Geschenk

    Beim Angelus am 18. Sonntag im Jahreskreis ging der Papst in seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet auf das Tagesevangelium (Joh 6,24-35) ein. Es ging um die Fortsetzung der biblischen Erzählung unmittelbar nach der Brotvermehrung durch Jesus. Die Menschen suchten ihn und fanden Jesus bei der Synagoge von Kafarnaum. Jesus habe den Grund für so viel Begeisterung konkret benannt: „Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“, heißt es im Evangelium und so hätten die Menschen damals Jesus aufgrund des materiellen Brotes aufgesucht. Das Brot sei wichtiger gewesen als die Geste des Schenkens, erläuterte der Papst. Und so hätten sie nicht verstanden, dass das Brot Jesu eigentlich Ausdruck seiner Liebe gewesen sei. Auf das Heute übertragen, bedeute dies: Jeder soll über die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse hinausgehen und stattdessen die wesentlichen Bedürfnisse des Lebens aufsuchen. Diese seien in Jesus zu finden. Das bedeute auch, dass man jenseits der täglichen Sorgen und Ängste hinausschauen sollte. Gott schenke den Menschen die irdischen Güter für ihren Lebensunterhalt, doch viele blickten nur auf dieses Geschenk, nicht auf den schenkenden Gott.

    Hunger nach Leben und Ewigkeit

    Der Herr habe den Gläubigen darauf hinweisen wollen, dass der Mensch ein anderes und wichtigeres Bedürfnis habe: „den Hunger nach Leben, den Hunger nach Ewigkeit“. Diesen Hunger könne nur Gott stillen, da Er das „Brot des Lebens“ sei. Jesus selber werde so zum „Sinn des menschlichen Lebens“ und durch die Eucharistie könne jeder Gläubige dieses Geschenk annehmen, der das Herz und Seele sättige. „Das ,Brot des Lebens´ ist uns geschenkt worden, damit wir unsererseits den geistlichen und materiellen Hunger der Brüder und Schwestern stillen können, indem wir das Evangelium überall, auch in den existentiellen Peripherien, hinaustragen“, so der Papst. „Wir benötigen die Gegenwart Gottes in unserem täglichen Leben so sehr“, fügte Franziskus an. „Der Herr lädt uns ein, nicht zu vergessen, dass es richtig ist, sich um das materielle Brot zu kümmern. Noch notwendiger aber ist es, den Glauben an Ihn zu stärken, der unser Verlangen nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Trost sättigt.“

    http://de.radiovaticana.va/news/2015/08/...eskreis/1162523

  • Thema von Hemma im Forum Vorträge

    http://www.radiomaria.at/index.php?lang=...up=ok1242&s=152

    Dr. Peter Egger studierte nach dem Besuch des Jesuitenkollegs "Stella Matutina" in Feldkirch (Vorarlberg) Philosophie, Geschichte, Theologie und Relgionspädagogik in Padua, Innsbruck, Salzburg und London. Danach war er in der Familienseelsorge in Wien tätig und anschließend als Religionslehrer in Innsbruck, Salzburg, Tamsweg und Padua. Er unterrichtet seit 1999 als Oberschullehrer Religion, Philosophie und Geschichte am bischöflichen Gymnasium "Vinzentinum" in Brixen. Egger hält auch Vorlesungen an der Volkshochschule in Bozen. Er gestaltet Sendungen bei Radio Horeb (besonders über die Hauskirche und Philosophie), Radio Maria Österreich und K-TV. Viele Beiträge veröffentlichte er in der Zeitschrift "Lebe" der "Bewegung für das Leben-Südtirol". Er ist im Jahre 2015 Dozent an der philosophisch-theologischen Hochschule Heiligenkreuz bei Wien.

    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Peter_Egger

  • Familientragödien nehmen zuDatum31.07.2015 11:19
    Thema von Hemma im Forum Das heilige Sakrame...

    Binnen 24 Stunden gab es in Österreich 2 Familientragödien, wobei eine noch glimpflich ausging.
    Erschütternd der Mord an einem Elternpaar, ausgelöst anscheinend durch Drogenkonsum des Sohnes.
    http://kaernten.orf.at/news/stories/2724138/
    http://www.xn--sterreich-z7a.at/oberoest...ltern/198420471

  • Thema von Hemma im Forum Vorträge

    v. Franz Spirago

    Das Unglück der Frommen und das Glück der Sünder darf uns nicht irre machen im Glauben an die göttliche Vorsehung; denn dies ist nur scheinbar.
    „Die Glückseligkeit derer, die in Purpur gekleidet sind, ist oft nicht größer als die Glückseligkeit jener, die in der Komödie mit einem Zepter oder mit einem Feldherrnhute bekleidet sind“ (Seneca).
    Beim Sündigen kommt es endlich soweit, das man keinen Genuss mehr davon hat (hl. Bernhard).

    1. Keinem Sünder geht es wirklich gut, und keinem wahrhaft Frommen geht es wirklich schlecht. Denn zum Glücke gehört die innere Zufriedenheit; diese besitzt nur der wahrhaft Fromme, keineswegs der Sünder.
    Die Welt, nämlich Reichtum, Essen, Trinken, Vergnügen, Ehren usw. kann uns keinen wahren Frieden geben; diesen erlangen wir nur durch Befolgung der Lehren Christi. Der innere Frieden und die Glückseligkeit sind eine Frucht des Heiligen Geistes, die nur aus der Tugend entspringt (Ludw.Gran.). Wer aber die Seelenruhe hat, der ist wahrhaft reich; denn er ist nicht arm an den höchsten Schätzen (hl. Ambr.) – Die Gottlosen haben keinen Frieden; sie sind wie ein tobendes Meer, das nicht still sein kann (Jes 57, 20). Der Gerechte lebt in beständiger Wonne, wäre er auch in Lumpen gehüllt und müsste er Hunger leiden. Er ist weit glücklicher, als wer mit Diadem und Purpur geschmückt ist und in Lüsten schwelgt. Frohsinn und Freude kommt eben nicht von größerer Macht, von vielen Schätzen, von körperlicher Stärke, von köstlichen Tafeln und prächtigen Kleidern, noch von irgendeinem anderen derartigen Dinge; sondern einzig von der Tugend und einem guten Gewissen (hl. Chrys.) Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

    2. Übrigens ist das Glück der Sünder meistens nur vorübergehend.
    Das Volks sagt: „Gott lässt die Bäume nicht in den Himmel wachsen.“
    Wie schnell ging das Glück eines Kaisers Napoleon, der seines Ehrgeizes wegen Millionen Menschen ums Leben brachte, vorüber. Der Gottlose gleicht einer hochgewachsenen Zeder des Libanon, die nach einigen Tagen schon gefällt und daher nicht mehr zu sehen ist (Ps 36, 36). Das Gebäude seines Glücks ruht auf Sand; es kommen Wassergüsse und das Gebäude stürzt ein (Mt 7, 27). Das Glück des Sünders gleicht einem Pilze, der in einer Nacht emporwächst und ebenso schnell zugrunde geht.

    3. Die eigentliche Vergeltung tritt erst nach dem Tode ein. Deshalb sagt Christus:
    „Viele aber, welche die Ersten sind, werden die Letzten, und welche die Letzten sind, werden die Ersten sein.“ (Mt 19, 30). Mancher Reiche oder Vornehme wird im Jenseits tief unter jenem stehen, der jetzt als Bettler zu seiner Tür kommt. Man denke an den reichen Prasser und armen Lazarus. „Gott bereitet den Seinigen ein anderes Leben, das viel besser und wonnevoller ist, als das gegenwärtige. Wenn es nicht so wäre, so hätte er nicht zugegeben, dass so viele Ruchlose in lauter Freuden, dagegen so viele Gerechte in lauter Mühseligkeiten dahinleben müssen. Er hätte dafür gesorgt, dass die Ruchlosen noch hier die ihnen gebührende Strafe, die Gerechten aber den ihnen gebührenden Lohn empfangen hätten“ (hl. Chrys.) Jetzt erfreuen sich die Gottlosen, wir aber sind traurig; hernach aber wird es umgekehrt sein: wir werden uns freuen, die Gottlosen aber werden traurig sein (Tertullian).

    4. Der Sünder wird schon auf Erden belohnt für das wenige Gute, das er getan hat. Ebenso wird der Gerechte meistens schon auf Erden bestraft für das Böse, das er getan hat. Daher sagt Christus: „Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euern Trost“, d.h. ihr habt euern Lohn schon auf Erden (Lk 6,24).

    Wie verträgt sich die Sünde mit der göttlichen Vorsehung?


    Auch die Sünde und ihre Folgen können uns nicht irre machen im Glauben an die göttliche Vorsehung.

    1. Nicht Gott ist an der Sünde und ihren Folgen schuld (Kz. Tr.6,6), sondern der Missbrauch unseres freien Willens. Gott hat den Menschen als freies Wesen erschaffen; deshalb hindert er nicht dessen freie Handlungen, selbst wenn sie böse sind. Auch hat Gott Grund dazu, das Böse nicht zu hindern. Gäbe es nämlich nichts Böses in der Welt, so hätte der Mensch nie die Wahl zwischen Gutem und Bösem, sondern müsste wie eine Maschine handeln, dann könnte er für das vollbrachte Gut dereinst nicht belohnt werden. Man denke auch an das Unkraut unter dem Weizen (Mt 13,24). Gott würde das Böse, das auch der missbrauchten Freiheit des Menschen entsteht, nie zulassen, wenn er nicht Macht genug hätte, aus dem Bösen Gutes zu ziehen (hl. Augustinus).

    2. Gott wendet in seiner Weisheit auch die Sünde zum Guten.
    Mit Recht sagte der äpyptische Josef zu seinen Brüdern: „Ihr sannet Böses gegen mich, Gott aber wándte es zum Guten“ (1.Mos. 50,20). Auch den Verrat eines Judas wandte Gott zum Guten; er trug bei zur Erlösung des Menschengeschlechtes. „Gott fand es für besser, aus Bösem Gutes zu machen, als gar nichts Böses zuzulassen“ (hl. Augustinus). Die Biene bereitet auch aus giftigen Pflanzen Honig; der Töpfer macht aus schlechter Erde herrliche Gefäße. Etwas Ähnliches gilt von Gott.

    3. Übrigens geziemt es uns nicht, die verborgenen Absichten Gottes ergründen zu wollen; wir armseligen Geschöpfe müssen sie anbeten und uns mit Ehrfurcht ihnen unterwerfen. Was von der Sünde gilt, gilt auch von den Folgen der Sünden, von den irdischen Leiden.

    Aus Tau – Dienst am Glauben
    Heft 3 2015
    Franz Spirago, Kath. Volkskatechismus 1914

  • Das Arsenal des GlaubensDatum13.07.2015 13:47
    Thema von Hemma im Forum Ausdauer im Gebet
  • Thema von Hemma im Forum Vorträge

    Im letzten Jahr habe ich viel Leiden und Elend miterlebt und gesehen: niedergedrückte Stimmung im Lande, ansteigende Arbeitslosigkeit, drastische Verteuerung der Betriebskosten, einsetzende schwere soziale Krise, besonders für Behinderte und für Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind.
    Jeden Tag kommen Nachrichten über getötete oder schwer verwundete Soldaten und Zivilisten im Kriegsgebiet.
    Ist Ihnen das Gefühl einer Entfremdung bekannt, wenn Ihnen schon immer wichtige und zu Ihnen gehörende Gedanken und Gefühle plötzlich fremd werden und nur mit dem Verstand und nicht mit der Seele begreifbar sind? Schauen, wie andere lachen und Sie selber nicht lachen können, merken, wie sich die anderen gelassen über das Tägliche unterhalten, aber sich nicht entspannen können?
    So habe ich mich in den ersten Tagen des Aufenthaltes hier in Österreich erlebt. Das hat mich erschrocken, traurig gemacht und viel Wehmut im Herzen hochgebracht, Wehmut nach verlorenen Möglichkeiten für mich, meine Familie, mein Volk.

    Verlorene Möglichkeiten

    Das schmerzt tatsächlich sehr, zu sehen und zu verstehen, was dem Menschen in seiner Seele durch den Krieg verloren geht. Ich weine, weil ich an verlorene Möglichkeiten der jungen Menschen denke, die am 20. Februar 2014 im Zentrum der Hauptstadt von Scharfschützen erschossen wurden, bei deren noch warmen Leichen, noch mit flüssigem Blut, ich die Totenandacht gebetet habe.
    Ich denke an die jungen Menschen, fast Kinder, denen ich in Kliniken vom Kiew die Krankensalbung gespendet habe – gebrochene Schädel, amputierte Körperteile, im Koma liegend, sprachlose Eltern am Bett, von eigenen Landsleuten zu Krüppeln gemacht.

    Zerfetzte Körper, gebrochene Psyche

    Soldaten, wer sind Soldaten? Immer einsatzbereite Kampfmaschinen? Keineswegs!
    Ich weine, weil ich an ihre verlorenen Möglichkeiten denke. Noch vor ein paar Monaten waren sie jemandes Söhne mit Lebensstil, mit Träumen und Plänen, ganz gewöhnliche junge Menschen. Sie waren auch Männer und Väter, Arbeiter oder auch nicht, ganz einfache, unscheinbare Mitglieder der Gesellschaft. Und schon nach einer kurzen Zeit sind sie anders. Da stehen sie mir vor Augen: Soldaten im Feldspital im Gebiet Lugansk im Juli 2014, mit 21 erschossen im LKW liegend und auf Abflug wartend; mit zerfetzten Körperteilen im Bett, aber noch mehr mit zerrissenem Herz und gebrochener Psyche, mit der ganzen Palette sie überflutender Gefühle: Hass, Trauer, Resignation, Rachedurst, Entschlossenheit, Patriotismus und… mit vielen Fragen, die nur in den Augen bemerkbar sind, die sich „echte Männer“ nicht stellen dürfen: Warum ich? Werde ich noch einmal in den Kampf ziehen müssen? Sterbe ich jetzt?

    Was kommt nach dem Krieg?

    Ich blicke voraus und versuche, über die Zeit des einkehrenden Friedens nachzudenken. Ich weiß aber, dass, auch wenn die Waffen verstummen, noch lange kein Frieden da sein wird. Soldaten – sie werden nie dieselben jungen Menschen, nie dieselben Männer, Väter, Arbeiter, Mitglieder der Gesellschaft sein, weil sie die grausame Erfahrung gekostet haben, Macht über das Menschenleben zu haben. Es ist eine so große Versuchung, die Seele mit Hass zu füttern!

    Ich denke an die Wandlung in Menschenseelen, die ich miterlebt habe: Ein unbedeutender Bauarbeiter wird zum Scharfschützen. Er macht seinen Job sehr gut, so gut, dass er nie mehr zum Leben eines unbedeutenden Bauarbeiters zurückkehren möchte. Bedeutend sein kann er nicht anders denn als Scharfschütze…

    Ich denke an den jungen Mann, der zum Held geworden ist, weil er, sein eigenes Leben riskierend, vielen Kameraden das Leben gerettet hat und dabei ein Bein verlor. Sein Mut ist aber auf einen unfruchtbaren Boden der Seele gefallen. Ich sehe Hochmut in seinen Augen, er macht Volontäre und medizinisches Personal zu seinen Dienern. Es gefällt ihm, sich überlegen zu fühlen. So sehr gefällt es ihm, dass er wahrscheinlich nicht zögern würde, diese Überlegenheit auch mit Gewalt zu demonstrieren, wenn es notwendig wäre: Die Frage ist nur, gegenüber wem und wann? Gegenüber einem Beamten in seiner Stadt? Gegenüber einem Mitbürger in der Warteschlange? Gegenüber der eigenen Frau oder sogar den Kindern, wenn sein Heldentum in den Augen der Mitmenschen verblassen würde?

    Und letztlich die Kinder. Ich schweige von den Getöteten bei Raketenangriffen oder durch Minen, da alles Ausgesprochene zum Überflüssigen wird. Aber ich spreche von denen, die am Leben geblieben sind, mit dem Stachel der Angst, mit schmerzhafter Last über die verlorenen Eltern, mit dem Joch des psychischen Traumas. Das alles macht mir klar, wie wir die Möglichkeiten verlieren, uns Schönem und Gutem in dieser Welt zuzuwenden, uns über gewöhnlich Sachen zu erfreuen, in Menschen das Gute zu sehen.

    Ich danke Gott

    Ich habe kein Bedauern, meine Landsleute in diesen grausamen Ereignissen spirituell zu begleiten und mit ihnen um die Heilung ihrer wunden Seelen zu ringen. Ich merke aber, dass ich zu lange auf das Böse geschaut habe und – unbemerkt für mich – den Blick vom Guten abgewendet habe. Das ist gefährlich. Ich brauche jetzt Menschen, deren Lebensfreude uns anstecken kann. Und vielleicht wird eine von vielen verlorenen Möglichkeiten doch nicht verloren sein.
    Ich danke Gott, dass ich noch durch den Glauben die Hoffnung in mir lebendig halten, kann, Hoffnung, dass der liebende und allmächtige Gott noch in diesem Leben die Seelen meiner Landsleute heilen wird, und dass dadurch nicht alle Möglichkeiten für sie endgültig verloren sind. Denjenigen aber, deren Seelen abgestumpft, und die nicht mehr im Stande sind, sich für das Gute zu entscheiden, möge er dies nicht als Schuld anrechnen.

    Dr. Andriy Lohin, Priester der ukrainischen griechischen-katholischen Kirche,
    Krankenseelsorger und Moraltheologe
    Aus "Sonntag" kath. Kirchenzeitung v. 5.Juli 2015

  • War es wirklich die Kirche?Datum12.07.2015 21:43
    Thema von Hemma im Forum Nachrichten

    Josef Bordat schreibt am 11. Juli:

    Papst Franziskus hat in Bolivien bei einem Treffen mit Vertretern indigener Völker für die “Eroberungszüge in der Kolonialzeit” (Tagesschau) um Entschuldigung gebeten, die “ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche” (nochmal Tagesschau) gewesen seien.
    Wörtlich sagte der Heilige Vater: “Ich sage Ihnen mit Bedauern: Im Namen Gottes sind viele und schwere Sünden gegen die Ureinwohner Amerikas begangen worden. Wie Johannes Paul II. bitte ich, dass die Kirche ‘vor Gott niederkniet und von ihm Vergebung für die Sünden ihrer Kinder aus Vergangenheit und Gegenwart erfleht'”.

    So wichtig es ist, sich als Europäer der blutigen Kolonialgeschichte in Lateinamerika bewusst zu sein, so fraglich ist die Kennzeichnung dieser als “Geschichte der Kirche”.
    War die Kirche wirklich die treibende Kraft der Conquista im 16. Jahrhundert?
    Auch in Sachen Conquista ist es der historischen Redlichkeit geschuldet, staatliches und kirchliches Handeln, militärische Eroberung und christliche Mission nicht einfach in einen Topf zu werfen. Zwar ist die militärische Flankierung von Missionstätigkeit – zum Schutz der Missionare – im 16. Jahrhundert diskutiert und im Ergebnis befürwortet worden, aber dennoch nicht in der Weise, dass man nun Militärs und Missionare in eins setzen könnte.

    Leider geschieht das immer noch viel zu oft. Etwa dann, wenn dem damaligen Papst unterstellt wird, die Conquista von Rom aus initiiert zu haben, da er mit der Schenkungsbulle Inter cetera (1493) kurz nach der Entdeckung Amerikas (1492) die Grundlage für die Eroberung im 16. Jahrhundert gelegt habe. Dabei wird jedoch übersehen, dass diese Bulle – wie auch andere Verlautbarungen des Heiligen Stuhls – kaum Einfluss auf die Realpolitik der beiden Renaissance-Supermächte Spanien und Portugal hatte. Die portugiesische und auch die spanische Krone – Reyes Católicos hin oder her – verfuhren nach eigenem Gutdünken, fernab vom Vatikan – und die Conquistadores waren ohnehin außerhalb des Einflusses der Krone. Das ist deshalb erwähnenswert, weil in Fragen der Kolonialisierung oft „die Kirche“ als eigentliche Triebkraft erscheint und allzu gerne für Verbrechen im Kontext derselben verantwortlich gemacht wird. Tatsächlich war es aber so, dass der Vatikan lediglich bestehende Verträge bestätigte. Die Rolle des Papstes und „der Kirche“ in der Kolonialpolitik der Eroberungsjahrzehnte wird also oft ganz erheblich überschätzt.

    Spanien und Portugal scherten sich in ihren Verhandlungen wenig um vorher erlassene Bullen des Heiligen Stuhls. So erfolgte die erste Aufteilung der Einflusssphäre zwischen beiden Länder bereits im Vertrag von Alcáçovas (1479), nach dem die Kanarischen Inseln an Spanien gingen, obgleich sie gemäß der Bulle Romanus pontifex (1455) Papst Nikolaus’ V. eigentlich in die portugiesische Hemisphäre fielen. Den Vertrag von Alcáçovas hat Papst Sixtus IV. anschließend bloß noch besiegeln können, nämlich mit der Bulle Aeterni regis (1481).

    Der Vertrag von Alcáçovas war nach der Entdeckung Amerikas (1492) obsolet geworden und wurde durch den Vertrag von Tordesillas (1494) aufgehoben – ungeachtet der inzwischen erlassenen Bulle Inter cetera (1493). Beim Vertrag von Tordesillas handelt es sich um ein bilaterales Abkommen zwischen Spanien und Portugal, mit dem die beiden Seemächte eine Korrektur der Demarkationslinie vornahmen, die Papst Alexander VI. in Inter cetera festgesetzt hatte. Die Demarkationslinie wurde mit dem Vertrag von Tordesillas um rund acht Grad oder 270 Meilen nach Westen verschoben, so dass Brasilien fortan zur Einflusssphäre Portugals gehörte, was dann auch erklärt, warum in Lateinamerika hauptsächlich spanisch, in Brasilien aber portugiesisch gesprochen wird. Die im Kontext von Tordesillas fragliche „Schenkungs- bzw. Teilungsbulle“ Inter cetera spielte in den bilateralen Beziehungen zwischen Spanien und Portugal keine Rolle: „Die Diplomatie ging einfach über Inter cetera hinweg. Die Verhandlungen zwischen Madrid und Lissabon liefen weiter als sei nichts geschehen“ (Klaus Schatz: Von der europäischen Christenheit zur Weltkirche. Durchblicke durch die Missionsgeschichte der Neuzeit. Frankfurt a. M. 1983, S. 13). Nur so ist überhaupt zu erklären, dass man einfach mal die Teilungsbedingungen änderte.

    Im übrigen wirkte die Bulle auch nicht in das Verhältnis Spaniens zu Frankreich hinein, das nicht qua Inter cetera zum Verzicht auf Ansprüche im überseeischen Raum bewegt werden konnte, sondern mit territorialen Zugeständnissen zu entsprechender Neutralität verpflichtet werden musste. So waren die Spanier bereit, Mailand an Frankreich abzutreten, wenn dieses im Gegenzug auf Kolonien in Amerika verzichtete. Hätte Spanien nicht mit der Bulle als verbindlichem Druckmittel gewuchert, wenn das möglich, wenn also diese Bulle rechtsverbindlich in den internationalen Beziehungen gewesen wäre? Warum Gebiete abtreten, wenn man Rechtsmittel hat, die verbindlich sind? In Wirklichkeit hatte die Bulle Inter cetera aber keine rechtliche Bindungskraft, die auch nur annähernd mit der völkerrechtlicher Verträge mithalten konnte.

    Auch fühlte sich Spaniens Katholisches Königspaar Isabel und Ferdinand an keine päpstliche Verlautbarung gebunden, mit der portugiesische Herrschaftsansprüche legitimiert werden sollten. Auf die „Schenkungsbulle“ Romanus pontifex (1455), die keinen Passus zur Teilung enthielt, sondern mit der Papst Nikolaus V. lediglich Afrika an die Portugiesen „verschenkte“, folgte nicht etwa zähneknirschendes Stillschweigen, sondern eine ernste Auseinandersetzung mit zahlreichen Gebietskonflikten, die erst mit dem Vertrag von Alcáçovas (1479) endete, der – wie bereits erwähnt – erstmals eine Interessenabgrenzung (Gebietsteilung) zwischen Spanien und Portugal enthielt, jenseits des Vatikan-Votums.

    Spanien und Portugal fühlten sich also nicht an irgendwelche „Verteilungs- und Schenkungsbullen“ gebunden, sondern haben immer eigene Verträge geschlossen, die z. T. den päpstlichen Vorstellungen widersprachen. So geschehen im Vertrag von Alcáçovas, so geschehen im Vertrag von Tordesillas. Zu diesem hatte der Vatikan, der in Kolonialfragen zwischen Spanien und Portugal nachvollzog und nicht etwa das Tempo bestimmte, zwar ausdrücklich geraten, aber nicht um „seine“ Vorstellungen aus vorab erlassenen Bullen umgesetzt zu sehen, sondern allein aus Sorge um den bedrohten Frieden. Im Ergebnis bedeutet das: Spanien und Portugal ließen sich vom Papst am Ende des 15. Jahrhunderts nichts (mehr) sagen; die Kirche stand in der Machtpolitik außen vor.

    Die Conquista war mithin ein staatliches Projekt. Es ging um die politische Macht, die militärische Stärke und die wirtschaftliche Blüte Spaniens und Portugals. Die Grausamkeiten der Eroberer heute der Kirche und ihren Missionaren anzulasten, verfängt nicht, wenn man die dargelegten rechtlichen Grundlagen bedenkt. Geradezu absurd wird der Vorwurf, wenn man berücksichtigt, dass es vor allem die Missionare aus dem Predigerorden waren, die gegen die Politik der Eroberer protestierten, dass es die Missionare der Gesellschaft Jesu waren, die Schutzzonen deklarierten (ein Schritt, der ebenfalls an weltlichen Machtinteressen scheiterte) und dass es Dominikaner und Jesuiten waren, die Universitäten gründeten und deren Angehörige sich für die autochthone Kultur interessierten.

    Das sollte Papst Franziskus – gerade als Jesuit – nicht vergessen. Bei aller Demut.

    https://jobo72.wordpress.com/

  • Thema von Hemma im Forum Predigten

    Über das Selbstverständnis der Christen in einer glaubenslosen Welt
    v. Weihbischof Andreas Laun


    Die westliche, ganz auf das Diesseits fixierte Gesell­schaft steht dem Phänomen Religion verständnislos, oft sogar feind­lich gegen­über. Der Anspruch der Christen, die Wahrheit in Person zu kennen, erscheint da als unzumutbare Provokation.

    Es ist zwar schon lange her, aber es gab einmal im Rahmen der Werbung für die Mission kleine Figuren, die ein schwar­zes Kind darstellten, zu dessen Füßen eine Kasse montiert war, die dazu einlud, eine Münze einzuwerfen: Immer, wenn ein frommes weißes Kind von seinem ersparten Taschengeld ein wenig opferte, nickte der kleine arme Neger – „Neger“ war damals noch korrekt! – dankbar und das weiße Kind wusste: Erstens, dass es ein gutes Werk getan hatte, und zweitens, dass dieses Geld verwendet würde, um aus möglichst vielen Heidenkindern gute Christenkinder zu machen und dass diese durch die Taufe in den Himmel kommen würden.

    Nun, die Zeit ist vorbei, man kann lächeln, aber man sollte auch nicht auf Grund eigener „Aufgeklärtheit“ spotten. Denn so peinlich das Modell gewesen sein mag, damals kannten Katholiken die Lehre der Kirche und dachten über die Mission im Wesentlichen richtig! Das heutige Missverständnis, Mission sei nicht wichtig, ist um nichts besser! Die Öffentlichkeit hat heute nicht Irrtümer von damals überwunden, sondern sie durch neue Irrtümer ersetzt und zwar solche, die viel schwerer wiegen, weil sie im Unglauben wurzeln und auf Unverständnis für Religion überhaupt beruhen!

    Zu bedenken ist: Für ungläubige Menschen sind alle Religionen ohnehin nur Menschenwerk, Aberglaube, vielleicht auch der Kitt, der ein politisches System über Jahrhunderte zusammenhielt, wie etwa das Reich der Pharaonen oder wie die Götterwelt der Römer dies für das Imperium besorgte. Positiv werten lässt sich Religion aus ungläubiger Sicht auch als Kulturträger. Aber sonst sind Religionen ohne Wert, gerade in dem, was sie von sich selbst sagen!

    Was die Bibel über die Nichtigkeit der heidnischen Götter sagt, sagt der moderne Atheismus erst recht über Juden und Christen, eigenartigerweise mit einer besonderen, feindseligen Leidenschaft, die merkwürdig ist für jemanden, der ohnedies alles Religiöse nur für eine Art Märchen hält. Es ist, als fürchtete sich jemand vor einem Schatten, obwohl er stets beteuert, dass er nicht an Gespenster glaubt!

    Wenn man heute über Religionen redet, lässt man diese selbst kaum zu Wort kommen, sondern gibt ihnen den Rahmen vor, innerhalb dessen es sie geben darf: „Religiös korrekt“ und dann auch annehmbar für die säkulare Welt sind nur Religionen, die „lieb mit­einander“ sind, die andere Religionen nicht zu missionieren versuchen, die den „Frieden unterstützen“ und im übrigen all das „lehren“, was zu vertreten ihnen der moderne, totalitäre Züge annehmende Moralismus der Gutmenschen abverlangt.

    Die Religionen sollten verurteilen und in ihre Lehren aufnehmen, was der Zeitgeist ihnen zu verurteilen vorschreibt. Sie sollten die „europäischen Werte“ lehren und sich ideologisch wie die Außenstelle einer politischen Partei verhalten. Dann sind sie „gute Religionen“. Was sie darüber hinaus noch glauben oder von ihren Mitgliedern verlangen, könne dann getrost ihnen überlassen bleiben, vielleicht als harmloses Kuriosum.

    Bei allem bisher Gesagten blieb die Frage offen: Was ist eigentlich eine Religion?
    Ohne hier den Versuch einer Definition zu wagen und ohne auch nur die bekanntesten Religionen durchforsten zu wollen, ist festzustellen: Der gemeinsame Nenner aller Religionen ist wohl ein Got­tesbezug in Form einer Suche nach Gott, einer Lehre über Gott, einer Wegbeschreibung, wie man zu Gott gelangen kann, wobei bei all dem offen bleibt, was jeweils mit „Gott“ gemeint ist.
    Von den vielen Religionen, die in dieser Beschreibung enthalten sind, unterscheiden sich jene, die sich für ihre Inhalte nicht auf eigene Gedanken berufen, sondern auf eine Art Offenbarung, die sie von Gott selbst als Botschaft empfangen haben. Dabei denkt man vor allem an die sogenannten Hochreligionen, das heißt das Judentum, das Christentum und den Islam. Viele meinen, man müsse auch den Hinduismus nennen und sogar den Buddhismus, obwohl dieser keinen personalen Gott kennt! Auch diese Frage sei hier beiseite gelassen.

    Viel wichtiger ist ein ganz anderer Gesichtspunkt, durch den auch der Islam sozusagen ausscheidet. Denn Juden und Christen behaupten nicht, sozusagen per Post ein Buch erhalten zu haben, das ihnen von Gott her etwas mitteilt, sondern sie sagen: Gott war von Anfang an bei uns, Er hatte, seit es uns überhaupt gibt, eine väterliche Beziehung zu uns Menschen, diese Beziehung hatte dann auch die Gestalt eines Bundes, den wir Menschen zwar oft und oft gebrochen haben, aber Gott gab nicht auf. Er erneuerte den Bund wieder und wieder.
    Zuletzt – und damit trennt sich die Geschichte der Juden von jener der Christen – ist etwas Unerhörtes geschehen: Gott selbst wurde Mensch, einer von uns!
    Die Juden glauben nicht, dass dies geschehen sei, sie warten immer noch auf einen „Messias“, der von Gott her kommen soll. Dass dieser Messias Jesus gewesen sei, können sie nicht glauben. Für Christen aber ist genau dies die Wahrheit, von der sie überzeugt sind.
    Darum, weil in Jesus Gott selbst gekommen ist, nennen sie Jesus ihren „Herrn“ und „Meister“, sind und waren oft schon bereit, ihr Leben für ihn hinzugeben, und sind überzeugt, dass Er an einem geheimnisvollen Ende aller irdischen Zeit wiederkommen wird. Genau genommen: Er ist in der Geschichte bei Seiner Kirche geblieben, aber verborgen. Dann aber wird Er – endlich und heiß ersehnt – in „Macht und Herrlichkeit“ kommen.
    In der Zeit „dazwischen“ denkt die Kirche nach über das Geschehene und wartet! Und wenn sie nach ihrem „Teuersten“ gerade auch von ihren Feinden gefragt wird, antwortet sie wie Starez Johannes (stellvertretend für alle Christen gegenüber dem Antichristen in Vladimir Solojews Buch Kurze Erzählung vom Antichrist):
    „Das Teuerste am Christentum ist für uns Christen Christus selbst. – Er selbst und alles, was von Ihm kommt. Denn wir wissen, dass in Ihm die ganze Fülle der Gottheit wohnt.“
    Und das ist natürlich aufreizend für die Welt, die über sich keinen Himmel und keinen Gott anerkennen will!
    Das Unerhörte, was Juden und Christen eigentlich wieder eint, ist die Deutung dieser Geschichte Gottes mit uns Menschen als Geschichte einer großen Liebe: Beide sind überzeugt, dass die Beziehung Gott und Mensch am besten als Liebesgeschichte, als eine eheliche, bräutliche Beziehung zu begreifen ist: Gott ist der Bräutigam, die Menschen, das Volk Gottes, die Kirche bilden die Braut.

    Von daher versteht man: Der Himmel ist nicht die mythische Vorstellung von einem ewigen Feiern nach weltlicher Art, sondern etwas ganz anderes: Der Himmel ist eine Hochzeit zwischen Gott und den Menschen, die dazu bereit waren!

    Wenn aber die Kirche eben dies ist, die Gemeinschaft Got­tes mit den Menschen auf Erden, dann folgt: Unmöglich kann sich die Kirche gegen die Ordnung Gottes stellen, Seine Gebote abändern, auch nur ein Jota von der Lehre Jesu abstreichen, Sein Licht durch eigene „Lichter“ ersetzen lassen! Gender und andere Selbst-Erfindungs-Programme ideologischer Lobbys sind absolut nicht verhandelbar!

    Und daraus folgt auch: Diese Kirche wird jeden Versuch, die Welt als neuen Turm von Babel zu bauen und die Menschen als eine Art Ameisenhaufen zu reglementieren, ablehnen und widerständig bleiben! Darum kommt es heute auch, wenn es um das Recht auf Leben und um die Familie geht, zur Konfrontation zwischen Welt und Kirche, die diese Grundlagen der Schöpfungsordnung verteidigt!

    Der Konflikt ist vorprogrammiert, wo Menschen die höhere Autorität Gottes nicht mehr anerkennen. Darum kam es in der Geschichte immer wieder zur Feindseligkeit gegen Juden und auch zu Christenverfolgungen – immer ging es eigentlich gegen Gott, den man zu treffen sucht in Seinem Volk und in Seiner Kirche!
    Dass es dem „Vater der Lüge“ gelungen ist, Christen zu Antisemiten werden zu lassen, gehört zu den absurdesten Meisterleistungen des großen „Verwirrers“! Es ist sicher richtig, wenn ein Jude unserer Zeit gesagt hat: Die nächste Verfolgung wird kommen. Sie wird beide gemeinsam treffen, Juden und Christen!
    Das wird so sein, aber auch für die künftigen Verfolger gilt: Offenbar lernen auch sie nicht aus der Geschichte: Wer sie auch waren, von Nero über die Schergen der französischen Revolution bis hin zu Hitler, Stalin sowie deren Vasallen und Nachahmern weltweit: Letztlich sind sie alle gescheitert oder schon wieder auf dem Weg in ihren Untergang.

    Unerschrocken hält die Kirche allen Menschen ihren Glauben entgegen, „dass ihr Herr und Meister der Schlüssel, der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte ist“ (2. Vatikanisches Konzil GS 10). Folgerichtig erklärte Papst Johannes Paul II.: „Die christliche Offenbarung wird in der Geschichte der wahre Leitstern für die ganze Menschheit bleiben: Die Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität.“ (zitiert nach Dominus Jesus Nr. 23).
    Wer an diesen Sätzen Anstoß nimmt, zeigt, dass etwas in seinem geistlichen Leben aus den Fugen geraten ist. Die Kirche bevormundet niemand, sie drängt niemandem etwas auf, sie weiß sich nur als Verwalterin der „Geheimnisse Gottes“ (1 Kor 4,1) und indem sie dies tut, ermöglicht sie den Gläubigen, in diesen Geheimnissen zu leben und ihre Heimat zu finden.

    aus
    http://www.vision2000.at/?nr=2015/2

  • Thema von Hemma im Forum Buchempfehlungen



    Dazu schreibt Ulf Ulfkotte (gelbes Forum):

    Warum nehmen wir in unserer eigenen Heimat so unglaublich viel Rücksicht auf Muslime?

    Vor weniger als einem Jahrzehnt hatte der Spiegel eine Titelgeschichte „Mekka Deutschland – Die stille Islamisierung“. Darin zeigten Spiegel-Redakteure akribisch auf, wie wir in vorauseilendem Gehorsam dem Islam gegenüber unsere Werte aufgeben und der Islam im deutschsprachigen Raum systematisch alle Lebensbereiche unterwandert. Man kann das gut oder schlecht finden, nur leugnen sollte man es nicht. Heute wäre ein solcher Spiegel-Titel wohl unvorstellbar. Denn inzwischen leugnet der Spiegel die von ihm selbst beschriebene Islamisierung und spricht lieber politisch korrekt von einer „angeblichen Islamisierung“.


    Das ist typisch für die deutsche Medienlandschaft und hat nichts mit dem Spiegel zu tun. Man könnt darüber den Kopf schütteln und zur Tagesordnung bei wirklich wichtigen Zukunftsthemen übergehen, wenn parallel zu dieser Entwicklung nicht auch die Fundamente unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zerschlagen würden.

    So existiert die Freiheit der Wissenschaften – ein Fundament unseres Fortschritts – heute nur noch auf dem Papier. Denn auch unsere Wissenschaften müssen sich heute dem Islam unterordnen. Als ein Islamwissenschaftler wie Professor Sven Kalisch es wagte, mit wissenschaftlichen Thesen die Existenz von Mohammed zu hinterfragen, da wurde er vom Land Nordrhein-Westfalen aus dem Lehrstuhl gejagt. Das ist kein Einzelfall. Ein Naturwissenschaftler einer bekannten norddeutschen Hochschule hat sich unlängst darüber beschwert, dass muslimische Doktorandinnen und Studentinnen von ihm nicht unterrichtet werden wollen, weil er ein Mann und zudem auch noch ein Christ ist. Als der Professor sich empört an die Öffentlichkeit wenden wollte, da passierte genau das Gegenteil von dem, was er erwartet hatte: Er bekam die dringende Empfehlung, ins Ausland abzuwandern, wenn ihm die Entwicklung in seiner Heimat nicht gefalle. Der Mann ist eine Kapazität auf seinem Gebiet und einer von mehr als 160.000 hochqualifizierten Deutschen, welche jedes Jahr vor dem Hintergrund der Lage mit dem Möbelwagen abstimmen und jetzt still und leise gehen werden.

    Aber nicht jeder hat diese Möglichkeit. Im Frühjahr 2015 erhielt ich Kenntnis von den Ermittlungen einer Staatsanwaltschaft, die aus Gründen der Politischen Korrektheit keinesfalls öffentlich bekannt werden sollten: Wehrlosen Patienten der Deutschen Pflegeversicherung wurden demnach vorsätzlich die Essensrationen in Pflegeheimen gekürzt (ohne Kenntnis der Pflegeversicherung, hier die Fakten), um mit dem so eingesparten Geld Spezialitätenküchen für Muslime finanzieren zu können. Wäre es umgekehrt gewesen – ein Aufschrei wäre durch das Land gegangen. Aber hier einigten sich Politik, Medien und Ermittlungsbehörden auf das Wegschauen. Die hungernden deutschen Pflegepatienten hatten keine Lobby. Sie konnten nicht ihre Koffer packen. Und sie sind keine Einzelfälle. Wer da wegschaut, der macht sich schuldig.

    Einige Zeit zuvor hatte eine syrische Großfamilie einige halbwegs bekannte Deutsche ("C-Promis", alle anderen schauten weg) vertraulich um Hilfe gebeten. Neben mir wurde beispielsweise auch die frühere ARD-Moderatorin Eva Hermann angesprochen. Einer der bekanntesten deutschen Nahostfachleute, ein Mann im fortgeschrittenen Alter, der fast täglich im Fernsehen auftritt, hatte an einer hessischen Universität eine Tochter der syrischen Großfamilie geschwängert. Und der Islamfachmann forderte die Großfamilie dann dazu auf, die ihm unangenehme Schwangerschaft auf „orientalische Art ehrenhalber“ zu lösen. Die Familie verstand das als Aufforderung zum Ehrenmord an dem Mädchen. Ich habe mich mit der jungen Mutter, die das Kind bekam, in Gießen getroffen. Eva Hermann hat auch mit ihr gesprochen. Wir waren schockiert darüber, dass der bekannte Nahostfachmann sein Verhalten schlicht selbstverständlich fand. Und wir stellten fest: Die junge Syrerin hatte wie auch die oben erwähnten Pflegepatienten keine Lobby. Bis heute ermittelt (leider) nicht einmal ein Staatsanwalt gegen den aus unserer Sicht extrem kriminellen "Nahostexperten". Wo wird das alles hinführen? Einer, der aus der Sicht der syrischen Familie in Deutschland einen Ehrenmord in Auftrag gibt, der ist eines der wichtigsten Sprachrohre für die nahöstliche Welt bei uns? Einer, der uns erklären soll, was gut und was falsch ist. Noch darf man darauf hinweisen - in einigen Jahren sicher nicht mehr.

    Das alles sind Facetten einer Entwicklung, welche Medien wie der Spiegel vor wenigen Jahren noch investigativ zusammengetragen und aufbereitet hätte. Heute schauen alle weg. Wir finden es heute „normal“, dass deutsche Fregatten seit 2011 islamische Gebetsteppiche an Bord haben (finanziert vom deutschen Steuerzahler) – für den Fall, dass sie irgendwo auf den Weltmeeren einen muslimischen Bootsflüchtling aufnehmen. Und natürlich bekommt die Bundeswehr jetzt auch muslimische Imame. Schließlich wird sie ja - wie ich in meinem Buch ausführlich darstelle - jetzt zu einem Ausbildungscamp für radikale Islamisten.


    Wir finden es auch total normal, dass der deutsche Bundespräsident Ehrenpate einer kaum noch zu zählenden Zahl von muslimischen Familien ist, bei denen der Mann in der Vielehe lebt. Auch solche Familien bekommen selbstverständlich einen Scheck vom deutschen Steuerzahler. Man könnt die Auflistung er Absurditäten beliebig fortsetzen.

    Erstaunlich ist vor allem, mit welcher Begeisterung jene, welche ansonsten für Tierrechte und Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln eintreten, die Augen ganz fest verschließen, wenn es darum geht, unsere gesamte Lebensmittelindustrie Islam-konform zu machen. Auch wenn es (noch) nicht auf allen Packungen steht: Schon jetzt sind mehr als drei Viertel (!) aller in deutschen Discountern verkauften Hähnchenprodukte Islam-konform und Halal-geschlachtet. Bei Lammfleisch, Rind und Schaf ist der Anteil sogar noch erheblich höher. Ich habe das alles in „Mekka Deutschland – Die stille Islamisierung“ akribisch für wirklich alle Lebensbereiche zusammengetragen.
    Und ich habe die Frage gestellt, welche Medien/Journalisten von wem wie dafür geschmiert werden, diese Entwicklung positiv darzustellen. Anders formuliert. Ich habe das aufgeschrieben, was man da draußen schon heute nicht mehr sagen darf. In einem Jahrzehnt wird auch ein solches Buch hier ganz sicher nicht mehr erscheinen können. Denn die Entwicklung ist kaum noch aufzuhalten: Im April 2015 verkündete die deutsche Bundesregierung, dass man Millionen weitere Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Nordafrika aufnehmen werde. Wir haben doch so unendlich viel Platz.


    Was also passiert da? Was wird uns verschwiegen? Und was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns? In „Mekka Deutschland – Die stille Islamisierung“ steht die Antwort. Dort liest man das, was Politik und Lügenmedien den Bürgern bewusst verschweigen. Und am Ende weiß man, warum wir keine Aasgeier für die hier lebenden Parsen züchten, aber überall Sonderrechte für Muslime schaffen. Denn das alles geschieht eben ganz sicher nicht zufällig.

    Vor allem Gutmenschen sollten dieses Buch lesen. Ich meine jene, die Respekt für alle Religionen einfordern und nicht wollen, dass wir andere Menschen diskriminieren oder bleidigen. Sie werden staunen und Schnappatmung bekommen, wenn sie (mit allen Quellen) zum ersten Mal lesen, wie viele Menschen und Religionen wir durch unsere ständige Rücksichtnahme auf den Islam unendlich diskriminieren und beleidigen. Und sie werden erkennen, dass der Islam zu Deutschland gehört wie Gammelfleisch an den Döner-Spieß. Mekka Deutschland - noch kann man es verhindern. Wegschauen ist tödlich. Garantiert.

  • Thema von Hemma im Forum Predigten

    Das Königsmahl

    v. Prälat Robert Mäder (1875 - 1945)

    Wer Papst und Tabernakel sagt, der sagt Jesus Christus, weil das Papsttum und das Altarssakrament die beiden großen Kanäle sind, durch die Jesus Christus die Welt regiert.. Wer aber das Wort Jesus Christus ausspricht, das Wort, vor dem sich alles beugen muss im Himmel, auf der Erde und unter der Erde, der hat alles gesagt.
    Der Name Jesu ist die Antwort auf alle Probleme, alle Geheimnisse, alle Schwierigkeiten.

    Wenn die Kirche nach der Lehre des heiligen Paulus der mystische Leib Christi ist, so muss sie wie jeder Leib ein Haupt und ein Herz haben.
    Haupt und Herz ist Jesus. Das Haupt wirkt vor allem in Rom, das Herz im Tabernakel.
    Das Haupt offenbart sich besonders im Heiligen Vater, das Herz in der Eucharistie.
    Beide sind Lebensnotwendigkeit. Wenn Haupt und Herz nicht mehr arbeiten, stirbt der Leib.
    Wenn der Katholizismus nicht mehr päpstlich und eucharistisch wäre, würde er aufhören zu existieren. .
    Der Name Jesu ist die Antwort auf alle Probleme, alle Geheimnisse, alle Schwierigkeiten.

    Wenn wir den Papst und die Eucharistie haben, das Haupt und das Herz, warum ist der Leib so krank?
    Warum sind wir trotz der heiligen Kommunion nicht besser, reiner opferfreudiger, geduldiger, demütiger?
    Die Frage drängt sich im Zeitalter der öfteren Kommunion von selber auf.
    Wo fehlt's?
    Was ist die Kommunion? Was sollte sie sein?
    Kommunion ist Vereinigung.
    Was ist Vereinigung? Vereinigung setzt zwei voraus, die eins werden wollen.
    Wo nur einer ist, kann von Kommunion keine Rede sein. Wo zwar zwei sind, aber zwei, die aneinander vorübergehen, kann ebenso wenig von Kommunion gesprochen werden.
    Kommunion ist zwei gleich eins.
    Wer sind die zwei? Jesus und du. Die Kommunion, das ist Jesus und du.
    So muss man sagen: Jesus und du, nicht du und Jesus.

    Alles hängt bei der Kommunion davon ab, wer der Erste und wer der Zweite ist, wer im Vordergrund und wer im Hintergrund steht, wer die Hauptperson und wer die Nebenperson ist.
    Bei der Kommunion der Lauen steht das Ich im Vordergrund und Jesus im Hintergrund, bei der Kommunion der Eifrigen steht umgekehrt Jesus im Vordergrund und das Ich im Hintergrund.
    Jesus herrscht.
    Mit anderen Worten, es kommt bei der heiligen Kommunion an auf die Vorbereitung, auf die Geistesverfassung, auf die sogenannte Disposition.
    Das Sakrament wirkt zwar aus sich, aber doch nur insoweit, als ihm keine Hindernisse in den Weg gelegt werden. Wie das Licht.
    Das Licht leuchtet in der Finsternis. Aber wenn den Lichtstrahlen etwas in den Weg gelegt wird, oder wenn wir die Augen schließen, wird die Wirkung des Lichtes gehemmt. Gleich wie bei der Nahrung.
    Es handelt sich nicht nur darum, dass wir eine gesunde und kräftige Speise genießen. Die Ernährungs- und Verdauungsorgane müssen auch die Fähigkeit besitzen, die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten. Sonst ist die Nahrungsaufnahme zwecklos.

    Also: die Wirksamkeit des Sakramentes richtet sich nach der Aufnahmefähigkeit des Empfängers, nach der Disposition.
    Und hier haben wir den Grund, warum bei manchen die Resultate der heiligen Kommunion so gering sind. Es fehlt an der Disposition.

    Warum kann Jesus in der Seele sich nicht entfalten?
    Weil kein Platz ist?

    Die Platzfrage spielt bei der Kommunion die gleiche verhängnisvolle Rolle wie einst in Bethlehem. Die Geister und die Herzen sind oft voll von Fremdem, Überflüssigem, von Allotria, von Eitlem, Weltförmigen, Gefährlichem und von direkt Bösem, Sündhaften, Schlechtem.
    Sie sind voll von der Welt und vom Ich, ob unter der Welt Materialismus, Vergnügungssucht oder Sinnlichkeit und unter Ich Hochmut, Eitelkeit oder Rechthaberei verstanden wird.
    Man will wohl, dass Jesus komme, aber man will nicht, dass er darin herrsche.

    Tatsache ist, dass der moderne Mensch vom Morgen bis zum Abend, vom Sonntag bis zum Samstag, vom Ersten bis zum Letzten des Jahres in einer Welt lebt, die der des Tabernakels fremd ist.
    Und nun nehme man diesen modernen Menschen, der in einer dem Übernatürlichen ganz abgekehrten Luft atmet,und stelle ihn hinein in die Atmosphäre des Übernatürlichen, die den Altar umgibt.
    Was wird geschehen? Er ist mit dem Leib da. Er kommuniziert mit seiner Zunge. Aber es ist keine rechte Vereinigung. Es ist nicht Seele zu Seele, Geist zu Geist und Herz zu Herz.
    Jesus kommt gleichsam nur bis zum Vorhof der Seele. Man hat Ihn, bildlich gesprochen, bloß an der Türe empfangen. man hat ein paar fromme Worte, die man Kommuniongebet nennt, gesprochen. Aber man hat Ihn nicht in das allerinnerste Heiligtum der Seele eingeführt.
    Man hat sich nicht über die intimsten Geheimnisse persönlich ausgesprochen.
    Man hat Ihn nicht auf den Thron geführt, sondern wie einen Bettler oder unangenehmen Gast kalt erledigt.
    Man hat Ihm den Rücken gekehrt und zwar zum Fenster hinaus sich mit der Frau Welt unterhalten, getan, als ob man nicht daheim wäre und alle Augenblicke vielleicht auf die Uhr geschaut, ob die 15 offiziellen Minuten Empfangszeit bald vorüber seien.
    So macht man's oft. So behandeln wir oft den König.
    Wir haben keinen Platz und keine Zeit für Jesus. Wir kommunizieren und kommunizieren doch nicht.
    Darum kommen wir nicht als Heilige von der Kommunionbank nach Hause, sondern als die Alten.

    Was sollte Kommunion sein?

    Das Gegenteil von dem, was wir soeben kennen lernten.
    Jesus im Mittelpunkt der Seele und das Ich zu Seinen Füßen, oder, wenn man will: Jesus als Herr des Hauses und der alte Mensch vor der Tür. Jener Mensch, von dem P. Ravignan einmal gesagt hat: Ihr fragt mich, was ich während meines Noviziates getan habe? Ich antwortete: Wir waren zwei. Ich habe einen zum Fenster hinausgeworfen und nun bin ich allein. Die Kommunion also eine Thronerhebung!

    Was ist die Voraussetzung für eine solche Kommunion?

    Ein starker Glaube. Wenn man überhaupt nicht beten soll, ohne vorher einen lebendigen Akt des Glaubens erweckt zu haben an die Gegenwart Gottes, mit dem man sich unterhalten will, dann gilt das besonders von der ersten Viertelstunde nach der heiligen Kommunion.

    Ich muss durchdrungen sein von dem Gedanken: Jesus ist da, Jesus der Sohn des lebendigen Gottes, Jesus der Menschensohn, Jesus mein König.
    Ich muss mir das immer wieder sagen. Denn ich bin vergesslich und oberflächlich.
    Und Vergessliche und Oberflächliche sollen immer wieder an das Gleiche erinnert werden.

    Denken wir, die allerseligste Jungfrau würde uns alle Tage einen Besuch abstatten und sich während einer Viertelstunde mit uns unterhalten.

    Eine Kommunion ist mehr als eine solche Vision. Sie ist wichtiger als der Besuch aller Engel und Heiligen.Aber ich muss zu aller tiefst davon erfüllt sein.
    Ich muss es glauben: Jesus ist da! Sonst bleibt die ganze Kommunionandacht das, was man Danksagung heißt, kalt und trocken..
    Der Gedanke «Jesus» muss wirken wie ein Sonnenaufgang, wie der Anbruch eines neuen Tages. Die körperliche Welt schwindet, und die nun erscheint, ist die Welt der Gnade, die Welt des göttlichen Herzens. Viel reicher und schöner als alles, was Menschenaugen sehen und Menschenohren hören.

    Was soll ich versuchen, diese Gnadenwelt zu malen und zu schildern?
    Die Farben fehlen. Die Worte mangeln. Jesus kann man nicht malen, Jesus kann man nicht schildern. Jesus ist zu schön.
    Eine heilige Seele sagt: Wenn die Welt Jesus schauen könnte, wie ich Ihn sah, alle Seelen würden von solchem Anblick ergriffen, ihre Geschäfte, ihr Vergnügen, ihre Politik verlassen und alle, vom Anblick des Königs der Herrlichkeit und der Liebe hingerissen, nichts mehr sehen als ihn und ihn alleine anbeten.
    Diesen Jesus siehst du nicht. Aber noch einmal: die Hauptsache ist nicht, dass du Ihn siehst, sondern dass Er da ist und dass du glaubst: Dieser Jesus ist da, in mir, in der Mitte meines Herzens - als König.
    Dann kannst du beten. Dann kannst du staunen. Dann kannst du danken. Dann kannst du lieben. Dann kannst ´du dich ausweinen und ausklagen. Auch ohne Gebetbuch.
    Und 15 Minuten sind Dir zu kurz, die schönsten Minuten deines Tages und deiner Woche.
    Und wenn du heimkommst,bist du reiner, ruhiger, menschenfreundlicher, sanftmütiger, demütiger geworden.
    Machen wir uns die kostbarste Zeit nach der heiligen Kommunion nicht so kompliziert, so umständlich, unnatürlich. Denken wir nur Eines: Jesus ist da.
    Alles andere macht sich von selber.
    Und wenn dich nachher jemand fragt: Was hast du gemacht, dann sage: Vieles, in Wirklichkeit nur Eines: Ich habe 15 Minuten geglaubt, gehofft, geliebt.

    Das ist Kommunion! Jesus und du! Jesus in dem Mittelpunkt der Seele! Jesus als König! Komme und sehe, wie süß der Herr ist. Aber komme allein. Lass die Welt vor der Türe.
    Wenn du einmal verstehst, richtig zu kommunizieren, wirst du auch bald verstehen richtig zu leben.

    aus: http://fsspx.de/sites/sspx/files/mb_2015-06_d_web.pdf

  • Herz-Jesu-VerehrungDatum02.06.2015 01:23
    Thema von Hemma im Forum Radio- und Fernsehsender
  • Predigt zum DreifaltigkeitssonntagDatum31.05.2015 20:14
    Thema von Hemma im Forum Predigten

    Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

    An diesem Sonntag feiern wir das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Das heißt, wir beten den einen und einzigen Gott an, der in drei Personen lebt: den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.

    Nun würden wir Menschen überhaupt nie von diesem innersten Geheimnis Gottes erfahren haben, wenn Gott selber sich uns nicht in Liebe mitgeteilt hätte. Gott hat sich kundgemacht in seiner Schöpfung, im Werk der Erlösung und der Heiligung der Menschen.

    Im Laufe der Heilsgeschichte ist es immer klarer offenbar geworden, wer Gott wirklich ist.
    Denken wir zuerst an den Alten Bund: Dort wurde den Menschen in göttlicher Pädagogik allmählich bewusst gemacht, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Dieser hat sein Volk Israel in besonderer Weise erwählt, und er möchte sein Heil schließlich auch allen übrigen Völkern zukommen lassen. Nicht mehr die Vielzahl heidnischer Götter oder die Kräfte der Natur sollten die Menschen verehren, sondern dem einen und einzigen Gott gebührt Anbetung und Lobpreis, Dank und Bitte!

    Mit dem Kommen Jesu Christi in diese Welt hat sich Gott uns Menschen noch ausdrücklicher gezeigt: Gott sendet seinen Sohn in diese Welt; der ewige Gott tritt in ein Naheverhältnis zu uns Menschen; er wird selber einer von uns. Der Sohn Gottes, Jesus Christus, wird geboren aus der Jungfrau Maria als Menschenkind.
    Und als dann unser Herr Jesus Christus sein Heilswerk auf Erden vollendet hatte und nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren war, da sandte er vom Vater her den Heiligen Geist, damit alle, die glauben, von seiner Liebe erfüllt werden. Der Heilige Geist führt uns ein in die ganze Wahrheit.

    Im Heiligen Geist erkennen wir den einen und dreifaltigen Gott und beten ihn an.
    Wir erkennen, dass Gott ein Geheimnis der Liebe ist. Liebe aber ist nicht Einsamkeit, sondern Gemeinschaft. So ist Gott in sich selbst die höchste und seligste Gemeinschaft, die es gibt.
    Gott will auch uns Menschen teilhaben lassen an seiner Freude
    , und so lädt er uns ein zu glauben und schenkt uns in der Taufe das göttliche Leben.

    Der ewige, dreifaltige Gott wohnt in unserem Herzen; wenn wir die Brüder und Schwestern lieben, dann haben wir Gemeinschaft mit Gott, der „die Liebe“ ist (1 Joh 4,8.16). „Wenn du die Liebe siehst, siehst du die Heiligste Dreifaltigkeit“, so formuliert es der heilige Augustinus.[1]

    Daher können wir wohl sagen: Gott vermag niemand zu begreifen, und doch ist er uns nahe. Wir sind in lebendiger Einheit mit ihm, wenn wir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe im Herzen bewahren und unser Leben auf Gott hin ausrichten. Maria, die Jungfrau und Gottesmutter, hat uns das auf einzigartige Weise vorgelebt.

    Dann empfangen wir alles, was wir für unser Leben brauchen und was uns zum Heile dient. Denn das Glück findet der Mensch auf Dauer nur bei Gott, der uns aus Liebe ins Dasein gerufen hat und zur Liebe Gottes und der Menschen berufen hat. Amen.


    Predigt v. Prof. Josef Spindelböck
    am Dreifaltigkeitssonntag 2011
    http://stjosef.at/predigten/

  • Thema von Hemma im Forum Buchempfehlungen

    Klartext I – seht, wie sie miteinander streiten (Andreas Laun)

    Die Kirche, Volk Gottes, Gemeinschaft mitten in der Gemeinschaft aller anderen Menschen auf Erden, hat einen Auftrag von Gott: Sie "muss" für Gott Zeugnis ablegen, Gott zu den Menschen bringen und die Menschen zu Gott. Daraus ergibt sich eine Liebesgeschichte zwischen Gott und den Menschen, ein Dialog, aber auch Streit und Kampf zwischen Kirche und Welt.
    Weihbischof Andreas Laun, Salzburg, wirbt, verkündet, streitet, je nach Thema, es geht ihm dabei um die Wahrheit, gelegen oder ungelegen, nicht um Meinung und bloßes Rechthaben.
    Seit vielen Jahren veröffentlicht er wöchentlich auf dem größten deutschsprachigen katholischen Nachrichtenportal kath.net in der Rubrik "Klartext" seine Kommentare und Katechesen, die hier erstmalig in Buchform zusammengefasst sind.
    Der Autor bittet: "Herr sende mir deine Weisheit, sie sei bei mir und schütze mich mit dem Glanz ihres Lichtes." (vgl. Weish 9,11)

    Klartext II – Flussaufwärts zur Quelle!


    Klagen über die „böse Zeit“, die die „gute alte Zeit“ abgelöst hat, ist in mehrfacher Hinsicht falsch: Erstens waren auch die „guten alten Zeiten“ keineswegs nur gut, weil der Teufel mit seiner einzig „guten“ Eigenschaft, nämlich seinem Fleiß, in allen Zeiten am Werk ist, und leider ziemlich erfolgreich. Zweitens aber sind auch die heutigen Zeiten nicht nur schlecht, sondern auch gut trotz ihrer Mängel! Und außerdem wird unsere Zeit auf ihre Weise immer besser, wenn möglichst viele Menschen sich um die Gabe der „Unterscheidung der Geister“ mühen, die Liebe zur Wahrheit nie und nimmer aufgeben, sondern sie, die Wahrheit, wie eine Geliebte bezeugen: durch Worte, wo sie möglich und nötig sind, durch Taten, die andere nicht übersehen können, und natürlich manchmal auch durch zugeben, sich geirrt zu haben, was auch zur Wahrheitsliebe gehört.
    Dadurch wird auch unsere Zeit eine immer bessere neue Zeit. Übrigens, Bestandteil einer wirklich „guten Zeit“ sind auch die Märtyrer, die sie vielleicht hervorbringt und den Menschen, die nach ihr kommen, als leuchtende Beispiele des Menschseins und des Christseins weiterreichen kann!

    Klartext III – Dialog mit dem Zeitgeist


    Christen leben noch nicht in einer anderen Welt, sondern in dieser Welt, die Gott erschaffen und die Sünde „beschädigt“ hat. Das ist so, aber Gott hat seine „Lieblingsgeschöpfe“, die Menschen, nicht vergessen. Eine seiner besonderen Gaben, die der Widersacher aufs Äußerste hasst, ist die Wahrheit, die ER selbst ist. Gott hat eine göttliche „Suchmaschine“ eingerichtet, damit wir Menschen uns zurechtfinden – wenn wir sie anklicken. In der Kirche nennt man es Lehramt. Ich versuche nur, das Licht von der Homepage Gottes mit meinem Verstand anzuklicken und auf diese Weise Licht ins Dunkel zu bringen und Wege zu zeigen. Sie sind manchmal eng oder steinig, dafür kann ich nichts, es geht letztlich darum, dass sie richtig sind, zum Ziel führend.


    Preis je 8.90 Euro
    https://www.kathshop.at/shop.php?kid=88

  • Thema von Hemma im Forum Die allerseligste J...

    Papst Benedikt XVI. hat uns im Rahmen seiner Frankreich-Reise und insbesondere bei seinem Aufenthalt als Pilger in Lourdes eine Reihe von Ansprachen hinterlassen. Sie sind es wert, als wahres Geschenk betrachtet und mehr als nur einmal überlegt und bedacht zu werden.

    Am Gedenktag der Schmerzen Mariens, am 15. September 2008, spendete er auf dem Vorplatz der Basilika in Lourdes einigen Kranken das Sakrament der Krankensalbung und hielt bei der Eucharistiefeier jene Homilie über das Lächeln Mariens, aus der wir im Folgenden ein wenig schöpfen wollen.
    Eingangs verweist der Heilige Vater darauf, dass weder Jesus noch seiner Mutter eine stoische Unempfindlichkeit zu eigen war, eine Gefühllosigkeit, die keine Freude und keine Trauer kennt.
    Jesus hat geweint, und auch Maria hat geweint. Wie sollte sie auch nicht weinen, wenn sie, unter dem Kreuz stehend, den misshandelten, zerfleischten Leib ihres Sohnes sieht, der „Bein von ihrem Bein“ ist und dem sie durch so viele Jahre alle Sorgfalt hatte angedeihen lassen. Doch ist ihr Ja zum Willen des Vaters ungebrochen. Sie will das, was Jesus will, und vereint mit seinem Herzensopfer bringt auch sie ihr eigenes Beten und Bitten mit lautem Schreien und unter Tränen vor Gott (vgl. Hebr 5,7). In dieser Stunde wird ihr und uns die ihr eigene, universale Mutterschaft geoffenbart, als Jesus ihr den Jünger, den er liebte, anvertraut. Nun wissen wir, dass sie unsere Mutter ist.
    Eure Trauer wird sich in Freude verwandeln (Jer 31,13), und die Tränen Mariens sind nun einem Lächeln gewichen, das sie, aufgenommen in die Auferstehungsherrlichkeit des Himmels, bei ihrer Mutterliebe zu uns begleitet. Sie lächelt, und wie könnten kleine Kinder ihre Mütter nicht zum Lächeln bringen, wenn ihnen das sogar bei den grimmigsten und rauesten Charakteren gelingt?
    Dieses Lächeln Mariens zu suchen habe nichts mit Sentimentalität zu tun, sagt der Papst, es gilt ja allen und jedem Einzelnen und ist vorgegebene Tatsache. Die Edlen des Volkes suchen die Gunst und das Lächeln der Königin-Braut (vgl. Ps 45,13), die äußeren Zeichen von Zuneigung und Liebe.

    So hat es Bernadette am Mittwoch, dem 3. März 1858, an der Grotte von Massabielle erfahren dürfen. Dieses Lächeln der überaus schönen Frau entschädigte sie gleichsam für alle Bedrängnisse und seelische Qualen, denen sich das einfache Mädchen in diesen Tagen und Wochen ausgesetzt sah, und war ihr Stütze und Ermutigung. Müssten wir es nicht auch selber wieder lernen, oft und oft in das Antlitz Mariens zu schauen, unsere Augen in ihre Augen und in das Herz dieser Mutter zu versenken und ihr Lächeln mit dem unseren zu erwidern? Dein Gesicht lass mich sehen, deine Stimme mich hören! (Hld 2,14). Und: Schön bist du, meine Freundin, ja, du bist schön! (Hld 1,15; 4,1).
    Maria ist so schön, sagt Bernadette, dass man sterben möchte, um sie wiederzusehen.

    Das alles muss in seiner Verbindung und Einheit mit Gott gesehen werden, der ja Ursprung und Quelle aller Schönheit ist. Im Lächeln, dieser ganz schlichten Äußerung von Zuneigung, erfassen wir, dass unser einziger Reichtum die Liebe ist, die Gott zu uns hat und die durch das Herz jener geht, die unsere Mutter geworden ist (Benedikt XVI.). Hat nicht auch Jesus selbst gelächelt, als er die Kinder zu sich rief und sie umarmte? (vgl. Mk 10,16). Dieses Lächeln gilt es nun weiterzutragen und allen Menschen zu bringen.

    O Stern im Meere, Fürstin der Liebe,
    aller Betrübten Labung und Trost!
    Wenn Du mir lächelst, fürcht‘ ich kein Unheil,
    alles ist heiter, alles ist gut!
    |: Höre mein Flehen, neige Dein Antlitz,
    gib, meine Herrin, Friede und Heil! :|

    O Stern im Meere, Mutter der Schmerzen,
    aller Bedrängten Hilfe und Trost!
    Wenn Du mich tröstest, trocknen die Tränen,
    schwindet all‘ Trübsal, schwindet all‘ Leid!
    Höre …
    O Stern im Meere, Pforte des Himmels,
    aller der Pilger Hoffnung und Ziel!
    Wenn Du mir leuchtest; wenn Du mich leitest,
    schweigen die Stürme, find ich den Port!
    Höre …

    aus: http://www.gottgeweiht.at/archiv/gg2009heft1.html

  • Bitt-TageDatum12.05.2015 08:16
    Thema von Hemma im Forum Ausdauer im Gebet

    In den 3 Tagen vor dem Fest Christi-Himmelfahrt werden vor allem im ländlichen Raum wieder die Bittprozessionen um eine gute Ernte durchgeführt.

    http://zeitzubeten.org/2012/05/14/zum-br...r-bitt-tage-jb/

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bitttage

  • Mirjam von AbellinDatum10.05.2015 00:24
    Thema von Hemma im Forum Unsere Fürsprecher

    Am 17. Mai soll die Selige Mirjam von Abellin von Papst Franziskus heilig gesprochen werden.
    http://www.kath.net/news/50496

    Am 13. November 1983 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und zur Friedenspatronin des Nahen Osten ernannt. Dabei sagte er:

    "Ihr ganzes Leben ist eine Frucht der höchsten Weisheit des Evangeliums. Es gefällt Gott, die Demütigen und Armen zu erwählen, um die Mächtigen zu beschämen (vgl. 1 Kor 1, 26-29).
    Sie hatte nie die Möglichkeit erhalten, höhere Studien zu betreiben, obwohl sie mit einer großen inneren Klarheit, mit einer lebendigen natürlichen Intelligenz und mit jener poetischen Vorstellungskraft, die dem semitischen Volk eigen ist, begabt war. Dennoch wurde sie, Dank ihrer hervorragenden Tugenden, mit dieser wertvollen "Kenntnis" erfüllt, die Christus, der am Kreuz für uns gestorben ist, uns gibt: die Kenntnis des Mysteriums der Dreifaltigkeit, eine für die orientalische christliche Spiritualität, in der die kleine Araberin erzogen wurde, so wichtige Einsicht."
    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Mirjam_Baouardy

    http://www.kathtube.com/player.php?id=36007

    https://www.youtube.com/watch?v=XCeJiYeHv3U

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