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#186

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 29.01.2024 12:22
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus



Das innere Gebet ist - so beschreibt es die hl. Theresa von Avila (1515-1582) - wie das Zusammensein mit einem Freund.
Ja, Gott geht in seiner Liebe so weit, dass Er durch, mit und in Jesus Christus den Menschen, die Ihn annehmen, zum Freunde werden will, um ihm so an Seele und auch Leib (!) zu kräftigen.
Theresa betont diesbezüglich immer auch die Notwendigkeit des Empfanges der hll. Sakramente der Beichte und der Eucharistie.
Diese innige Freundschaft zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus wird getragen durch eine innige Liebe zu Ihm und somit zur allerheiligsten Dreifaltigkeit, denn niemals ist der in Ewigkeit gezeugte Sohn Jesus Christus ohne den Vater und den Heiligen Geist.
In der heiligen Kommunion werden wir durch den Empfang des heiligsten Leibes Christi aufgenommen in die allerheiligste Dreifaltigkeit.
Theresa beschreibt es in einem ihrer geistlichen Erfahrungsberichten so:
-
"Einmal, als ich kommuniziert hatte, wurde mir zu verstehen gegeben, wie der Vater diesen heiligsten Leib Christi im Inneren unserer Seele empfängt entsprechend dem, wie ich verstehen und gesehen habe, dass diese drei göttlichen Personen da sind, und wie angenehm ihm diese Opfergabe seines Sohnes ist, denn er erquickt und freut sich mit ihm, so können wir sagen, hier auf Erden.
Denn in unserer Seele ist nicht seine Menschheit bei uns, sondern seine Gottheit, daher ist er ihm hochwillkommen und angenehm und erweist uns grosse Gnadengaben."

-

Unser Herr und Gott Jesus Christus hat es in Joh 14,6 geoffenbart:

"Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, ausser durch mich."


Der Weg zur Wahrheit und zum Leben und somit zur Anteil habe am Leben der allerheiligsten Dreifaltigkeit führt alleine über unseren Herrn und Gott Jesus Christus, der selber Weg, Wahrheit, und Leben ist.

Für Theresa ist es daher von grundlegender Wichtigkeit mehr und mehr in einer innigen, von Liebe genährten und getragenen, Freundschaft zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus zu wachsen.
In ihrer "Vida - "Das Buch meines Lebens" schreibt sie:
-
"Das habe ich für mich klar gesehen, und ich verstehe nicht, mein Schöpfer, warum nicht alle Welt darauf aus ist, dir durch diese besondere Freundschaft nahe zu kommen.
Die Bösen, die deiner Art nicht entsprechen, damit du sie gut machst, indem sie es ertragen, dass du bei ihnen weilst, und wäre es nur zwei Stunden am Tag, auch wenn sie nicht bei dir weilen, sondern bei tausenderlei Ablenkungen durch weltliche Sorgen und Gedanken....
- doch durch diesen Zwang, den sie sich auferlegen, um gern in so guter Gesellschaft zu weilen, du siehst ja ein, das sie in diesem Punkt am Anfang noch nicht mehr fertigbringen, und manchmal auch später nicht, bezwingst Du, Herr die bösen Geister, damit sie sie nicht angreifen und von Tag zu Tag weniger Gewalt über sie haben, gibst ihnen aber diese Gewalt, um sie zu besiegen.
Ja wahrlich, o Leben aller Leben, du bringst von denen, die sich auf dich verlassen und von denen, die dich zum Freund haben wollen, keinen um, sondern kräftigst das Leben des Leibes mit mehr Gesundheit und schenkst es auch der Seele."

-


zuletzt bearbeitet 29.01.2024 12:53 | nach oben springen

#187

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 02.02.2024 11:30
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Heute - am 2. Februar - feiern wir das Fest Mariä Lichtmess - die Darstellung des Herrn.
Die Darstellung des Lichtes der Welt, unseres Herrn und Gottes Jesus Christus
- des Fleisch gewordenen Ewigen Wortes Gottes, der Menschwerdung des in Ewigkeit gezeugten Sohnes Gottes Jesus Christus - Gott selbst in seiner zweiten Person der allerheiligsten Dreifaltigkeit !

Wie im vorigen Beitrag geschildert,


betont die hl. Theresa von Avila
(1515-1582) in ihrer "Vida" - "Das Buch meines Lebens" - die Notwendigkeit des inneren Betens im Streben nach Vollkommenheit.
Dabei unterstreicht sie immer wieder die Wichtigkeit des inneren Betens - die innige Verbundenheit mit unserem Herrn Gott Jesus Christus, insbesondere auch mit seiner heiligsten Menschheit.


In einem nachfolgend weiteren Auszug aus ihrer "Vida" nimmt sie Bezug auf die Worte unseres Herrn im hl. Evangelium nach Johannes 10,9:

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

So, wie unser Herr und Gott Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Joh 14,6), so ist Er auch das Tor zur Anteilhabe am Göttlichen Dreifaltigen Leben.
Theresa verweist auch darauf, dass wir Ihm auch als dem Auferstanden nahe sein können, wenn uns der Gedanke an sein Leiden und Sterben zu sehr schmerzen sollten.

Um den nachfolgenden Text besser einordnen zu können, ist es wichtig zu wissen, dass die hl. Theresa es aus falsch verstandener Demut über längere Zeit unterlassen hatte, sich dem inneren Gebet zu widmen
Sie dachte, sie wäre es nicht würdig, in einer derart innigen Beziehung mit unserem Herrn zu stehen.
Bald schon erkannte sie aber diese Fehlhaltung und kehrte zum inneren Gebet zurück und ermahnte daraufhin auch alle, dieses innere Gebet niemals zu unterlassen.
Ich habe diese Passage im Text rot unterstrichen.


Die hl. Theresa schreibt:
-
"Wenn also unsere Natur oder Kränklichkeit es nicht immer verträgt, an die Passion zu denken, weil das schmerzlich ist, wer verbietet uns denn, bei ihm als dem Auferstandenen zu sein, wo wir ihn im Sakrament doch so nahe haben hier ist der bereits verherrlicht, und wir brauchen ihn nicht erschöpft und zerfleischt anzuschauen blutüberströmt, ermüdet von den Wegen, verfolgt von denen, denen er so viel Gutes tat, und nicht einmal geglaubt von den Aposteln. Gewiss, nicht immer erträgt das jeder, an die vielen Nöten zu denken, die er durchmachte.
Hier aber ist es ist er ohne Not, voll Herrlichkeit, die einen stärkend, andere ermutigend, bevor er in den Himmel auffuhr, unser Gefährte im allerheiligsten Sakrament in dessen macht es anscheinend nicht lag, sie auch nur einen Augenblick von uns zu entfernen.

Und in meiner soll es gelegen haben, mich von Dir zu entfernen, mein Herr, um dir besser zu dienen ! Als ich dich beleidigte, kannte ich dich ja nicht, aber dass ich, als ich dich schon kannte, geglaubt haben soll, auf diesem Weg mehr zu gewinnen.
Was für einen schlechten Weg hatte ich da eingeschlagen, Herr ! Ich glaube, ich wäre ganz vom Weg abgekommen, wenn du mich nicht wieder auf ihn zurückgeführt hättest,
denn als ich dich neben mir sah, sah ich alle Wohltaten.


Es ist noch keine Mühsal über mich gekommen, die zu ertragen mir nicht leicht fiel, sobald ich dich nur anschaute wie du vor deinem Richtern standest.
Wenn ein so guter Freund dabei ist, zusammen mit einem so guten Anführer, der sich als erster ins Leiden stürzte, kann man alles ertragen. Er hilft und gibt Kraft, er versagt nie, er ist ein echter Freund und ich sehe ganz klar und habe es danach auch erlebt, dass Gott möchte, um ihm zu gefallen und damit er uns grosse Wohltaten erweise,
dass das durch die Hände der heiligsten Menschheit geschieht, und der sich seine Majestät, wie sie sagte, erfreut (Matthäus 3,17 ).
Das habe ich ganz, ganz oft durch Erfahrung gesehen. Und er hat es mir gesagt.
Ich habe deutlich gesehen, das wird durch diese Tür eintreten müssen (Vergleiche Johannes 10,9 ) wenn wir wollen, dass uns seine erhabene Majestät grosse Geheimnisse offenbart."

-


zuletzt bearbeitet 02.02.2024 11:47 | nach oben springen

#188

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 08.02.2024 20:43
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Wie in den vorigen Beiträgen dargelegt, hat die hl. Theresa v. Avila das innere Gebet als Fundament zu einer innigen Vertrautheit mit unserem Herrn und Gott Jesus Christus anempfohlen.

Auch die "Nachfolge Christi" von Thomas v. Kempen (1380-1471) ruft zu einer innigen Vertrautheit mit unserem Herrn und Gott Jesus Christus auf, denn mit, durch und in Ihm nimmt die allerheiligste Dreifaltigkeit Wohnung in einer so für Sie bereiteten Seele:

-

[....]
""Das Reich Gottes ist in euch", spricht der Herr (Lk 17,21).
Kehre dich aus ganzem Herzen zum Herrn!
Laß diese elende Welt, und deine Seele wird zur Ruhe kommen.
Lerne, was äußerlich ist, verschmähen, und gib dich deinem Innern hin, und du wirst sehen, daß das Reich Gottes in dich einzieht. Denn das Gottesreich ist Friede und Freude im Heiligen Geiste (vgl. Röm 14,17), ein Geschenk, das den Gottlosen nicht
gegeben wird.
Christus wird zu dir kommen und dir zeigen, was es um seine Tröstung ist, wenn du ihm nur eine würdige Wohnung in dir bereitest.
Seine ganze Größe und Herrlichkeit strahlt aus dem Innern.
Dort gefällt es ihm.
Bei einem innerlichen Menschen kehrt er häufig ein. Lieb, angenehm und tröstlich weiß er dann zu plaudern, in einer von tiefem Frieden getragenen, staunenswürdigen Vertraulichkeit.

Wohlan, du getreue Seele, bereite diesem Bräutigam dein Herz, damit er sich herablasse, zu dir zu kommen und in dir zu wohnen. Denn er spricht:
"Wenn einer mich liebt, wird er mein Wort halten, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen" (Joh 14, 23).
Schaffe also Platz für Christus, und allem anderen wehre den Eintritt.
Ist Christus dein eigen, dann bist du reich und hast genug. Er wird für dich sorgen und in allen Dingen dein treuer Sachwalter sein
, so daß du nicht nötig hast, auf Menschen deine Hoffnung zu setzen.
Menschen sind wankelmütig und siechen auch schnell dahin, "Christus aber bleibt in Ewigkeit" (Joh 12, 34) und steht dir bis zum Ende unerschütterlich zur Seite."[....]

-


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#189

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 12.02.2024 13:41
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !



Wir stehen kurz vor dem Beginn der Fastenzeit.
In rechter Gesinnung - dem Willen zur Läuterung der Seele - sollen die Stufen der Vollkommenheit weiter erklommen werden.


Dass dieser Aufstieg nicht ohne Drangsale und Nöte geschehen kann, zeigt uns eindrücklich eine der grossen Heiligen des Mittelalters - die hl. Theresa v. Avila, Karmelitin (1515-1582).
Auch sie, die für nicht weniger als 17 Klostergründungen verantwortlich zeichnet - erfuhr in ihrem Streben nach Vollkommenheit Zeiten der inneren Bedrängnisse mannigfacher Art.



Ja, es gab gar Zeiten, in denen sie sich gleichsam wie "eine Aussenstehende" vorkam, die nur noch äusserlich die Lehre der Kirche vernahm, innerlich aber von einer seelischen Trockenheit geplagt wurde.
Darüber ärgertes sie sich so sehr, dass sie darob gar in innere Aufruhr geriet.

Theresa beschreibt u.a. eine von vielen Auswirkung dieses Zustandes in ihrer "Vida" - "Das Buch meines Lebens" -.
Was wir jetzt von ihr zu lesen bekommen, mag Manche überraschen, haben wir es doch mit einer der grössten Heiligen zu tun, die als erste Frau auch zur Kirchenlehrerin erhoben wurde.
Doch auch Theresa war auf ihrer irdischen Pilgerreise ein Mensch wie Du und ich und wurde immer mal wieder eingeholt von ihren Unvollkommenheiten und Fehlern.
Nicht ohne den ihr eigenen speziellen Humor schreibt sie einmal über ihr inneres Aufgebrachtsein:

-
"Ein Gespräch mit jemanden zu führen, ist noch schlimmer.
Denn der Böse gibt einem dann eine so verärgerte, zornige Stimmung ein, dass mir vorkommt, ich könnte alle auffressen, ohne dagegen ankommen zu können; es sieht schon nach etwas aus, wenn ich mich nur zurückhalte - oder besser, der Herr macht es, wenn er einen, dem es so geht, an seiner Hand hält, damit er nichts gegen seine Nächsten sagt oder unternimmt, was diesen schadet und womit er Gott beleidigt."

-

Was der hl. Theresa widerfahren ist, wird wohl kaum ein Mensch nicht auch an sich selber erfahren haben.
Auch Theresa hatte es mit Zeitgenossen zu tun, die ihr oft "gegen den Strich" gingen, wie sie wieder in ihrem einmaligen Humor schreibt. Unsere gefallene Natur - als Folge der Erbsünde - verstrickt uns zeitlebens in Disharmonien.
Es ist also sehr tröstlich und segensreich zu wissen, dass auch unsere erste Kirchenlehrerin keine "über der Welt" Schwebende war sondern eine Frau, mitten in der Welt mit den dazugehörenden Sorgen und Nöten, die ihr körperlich und seelisch zusetzten.
Niemals aber ist sie in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verfallen, wusste sie doch um die kostbaren Gnadengaben der hll.. Sakramente der Beichte und Eucharistie, die sie regelmässig empfing; als Frucht dieser von unserer Heiligen Mutter Kirche gespendeten Seelenstärkung war sie auch stets mit unserem Herrn und Gott Jesus Christus innigst durch das innere Beten verbunden.
Sehr schön schildert sie diese innige Verbundenheit mit unserem Herrn im obiger Beschreibung durch die Worte "der Herr....an seiner Hand hält". Diese barmherzige Hand ist es auch, die einen durch Sünde gefallenen, aber zur Reue und Umkehr willigen Menschen niemals loslässt und ihn so wieder aufrichtet,
Sie verweist also auf die Notwendigkeit, sich durch ein gleichsam vertrauensvolles sofortiges "Aufsteigen zum Herrn" ( wobei wir Ihn jederzeit auch in unserer Seele finden !) nicht von ungeordneten Leidenschaften und Begierden überwältigen zu lassen, aufdass bei allen Unvollkommenheiten und Fehlern eines niemals erlöschen möge; die Liebe !
-


zuletzt bearbeitet 12.02.2024 14:23 | nach oben springen

#190

RE: Stufen zur Vollkommenheit

in Leben und Sterben 13.02.2024 10:50
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Wie in den vorigen Beiträgen dargelegt, hat die

hl. Theresa v. Avila (1515-1582) das innere Gebet als DAS Heilmittel auf dem Weg zur Vollkommenheit ans Herz gelegt.
Selbstredend verstand sie dieses Heilmittel immer einhergehend mit dem Empfang Gnadenmittel der hll. Sakramente der Beichte und der Eucharistie.


In ihrer "Vida" - "Das Buch meines Lebens" - beschreibt sie das innere Beten mit diesen Worten:
-
"Ueber das, was ich aus Erfahrung weiss, kann ich sprechen.
Und das ist, dass jemand, der mit dem inneren Beten begonnen hat, es ja nicht mehr aufgeben soll, mag er noch so viel Schlechtes tun, denn es ist das Heilmittel, durch das er sich wieder bessern kann, während ohne es sehr viel schwieriger wird.
Wer aber noch nicht mit dem inneren Beten begonnen hat, den bitte ich um der Liebe des Herrn willen, sich ein so grosses Gut sich doch nicht entgehen zu lassen.
Hier gibt es nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen.
Denn wenn er auch nicht vorankommen und sich Mühe geben sollte, so vollkommen zu werden, so wird er doch schon nach einem noch so kleinen Gewinn, den Weg zum Himmel erkennen.
Denn meiner Meinung nach, ist das innere Beten das Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach, um bei Ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass Er uns liebt.

-

Gerade für die anstehende Fastenzeit kann das Vertiefen oder neu Einüben des inneren Betens reiche Gnaden schenken.


Nachfolgender Auszug aus "Zeit für Gott - Führer für das Innere Gebet" von Pater Jacques Philippe; hilft zum besseren Verstehen des von der hl. Theresa ans Herz gelegten Zuganges zum Inneren Gebet durch die Menschheit Jesu:

-
"Wenn wir das Innere Gebet ausüben, so geschieht dies, um in Gemeinschaft mit Gott einzutreten.
Aber niemand kennt Gott.
Was ist also das Mittel, um Gott zu begegnen, ist es die Meditation?
Es gibt einen einzigen Mittler, das ist Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch.
Es ist die Menschheit Jesu, die Menschheit des Sohnes, der für unsere Meditation der verfügbare Stützpunkt ist, durch den wir mit Sicherheit Gott begegnen und uns mit ihm vereinen können.
Der hl. Paulus sagt tatsächlich:
'Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes.'
Die Menschheit Jesu ist das wichtigste Sakrament, denn durch sie hat Gott dem Menschen Zugang zu sich gegeben.
Wir sind Wesen von Fleisch und Blut, und wir brauchen fühlbare Träger, um Zugang zu den spirituellen Realitäten zu haben.
Gott weiss das, und das erklärt das ganze Mysterium der Inkarnation.
Wir haben es nötig, zu sehen, zu berühren, zu fühlen.
Die fühlbare konkrete Menschheit Jesu ist für uns der Ausdruck der wunderbaren Herablassung Gottes, der weiss, aus was wir gebildet sind, und der uns eine Möglichkeit gibt, einen menschlichen Zugang zum Göttlichen zu haben und das Göttliche mit menschlichen Mitteln zu berühren.
Das Spirituelle ist fleischlich geworden, Jesus ist für uns der Weg zu Gott:
'Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen', sagt Jesus zu Philippus, der ihn bittet:
'Herr, zeige uns den Vater, das genügt uns!' (Joh 14,8-9).
Das ist ein sehr schönes und sehr grosses Geheimnis.
Die Menschheit Jesu ist in allen Aspekten, selbst in den demütigsten und zweitrangigsten nach dem äusseren Anschein, ein enormer Raum der Gemeinschaft mit Gott!
Jeder Aspekt dieser Menschheit, jede seiner Spuren, selbst die kleinsten und verstecktesten, jedes seiner Worte, seiner Taten, seiner Glesten, jede Etappe seines Lebens,
von der Empfängnis im Schosse Mariens bis zur Himmelfahrt,
bringt uns in Gemeinschaft mit dem Vater, wenn wir sie im Glauben aufnehmen.
Indem wir durch diese Menschheit wandern wir durch eine Landschaft, die uns gehört, wie ein Buch, das in unserer Intention geschrieben ist, eignen wir es uns in Glaube und Liebe an.
Wir hören nicht auf zu wachsen in der Gemeinschaft mit dem unzugänglichen und unergründlichen Geheimnis Gottes.
Das bedeutet, dass das Innere Gebet des Christen immer in einer gewissen Beziehung zur Menschlichkeit des Erlösers begründet sein soll.
Der verschiedenen Formen des Inneren Gebetes finden als ihre theologische Rechtfertigung und haben ihren gemeinsamen Nenner darin, dass sie zur Gemeinschaft mit Gott führen mit dem Mittel und Aspekt der Menschheit Jesu.
Die Menschheit Jesu ist das Sakrament, das wirksame Zeichen für die Vereinigung des Menschen mit Gott.
Es genügt uns, im Glauben in der Verbindung mit der Menschheit Jesu zu sein, um zur Gemeinschaft mit Gott zu gelangen.
[....]
Es gibt tausend Möglichkeiten, um in Kontakt mit der Menschheit Jesu zu sein;
seine Taten und Gesten zu betrachten, seine Worte und Handlungen zu meditieren, jedes Ereignis seines irdischen Lebens in unserem Gedächtnis zu bewahren, sein Antlitz auf den Bildern anzuschauen, ihn in seinem eucharistischen Leib anzubeten, seinen Namen mit Liebe auszusprechen und in unserem Herzen zu bewahren usw.
Das alles erlaubt uns in das Innere Gebet einzutreten, unter der einen Bedingung, dass diese Aktivität nicht eine intellektuelle Neugier ist, sondern ein liebendes Suchen:
'Ich suchte den, der meine Seele liebt.' (Hld 3,1).

So ist tatsächlich das, was uns voll von der Menschheit Jesu Besitz ergreifen lässt und uns reale Gemeinschaft mit dem unauslotbaren Geheimnis schenkt, nicht die intellektuelle Spekulation, sondern der Glaube, der Glaube als göttliche Tugend, d.h. der Glaube der alleine durch die Liebe angeregt ist.
Sie allein
, so betont der heilige Johannes vom Kreuz sehr, hat die Macht, die notwendige Stärke, uns real in den Besitz des Mysterium Gottes einzuführen, durch die PERSON Christi.
Sie allein lässt
uns Gott erreichen in der Tiefe seines Mysteriums.
Der Glaube , der die volle Übereinstimmung des ganzen Seins mit Christus ist und in dem Gott sich uns gibt.

Der Konsequenz davon, wie wir schon gesagt haben, ist, dass die vorzüglichste Art des Inneren Gebetes für den Christen jene ist, an der Menschheit Jesu teilzuhaben.
Das ist in gewisser Weise Sinn und Methode des Inneren Gebetes' durch den Gedanken, durch einen Blick, durch Bewegung des Willens auf verschiedenen Wegen, so wie es dem einzelnen entspricht.[/blau][/b]

-


Noch eine Anmerkung zur PERSON Christi:
Wir bekennen in der PERSON Christi das menschgewordene WORT Gottes die ZWEITE GÖTTLICHE PERSON der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch.....
das Konzil von Chalkedon (451) lehrt,
"unseren Herrn Jesus Christus als ein und denselben Sohn zu bekennen; derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe ist vollkommen in der Menschheit....die Vereinigung der beiden Naturen ist als unvermischt, unveränderlich, ungetrennt und unteilbar zu verstehen"

aber Er ist NUR EINE PERSON, GÖTTLICH !

Dazu ein Auszug aus einer Darlegung auf der Seite des "Opus Dei":
-

"Doch musste die Kirche jeweils daran erinnern,
dass die menschliche Natur Christi der GÖTTLICHEN PERSON DES SOHNES angehört, von der sie angenommen worden ist. Alles, was Christus in seiner Person ist und tut, ist und tut ‚einer der Dreifaltigkeit’.
Der Sohn Gottes teilt also seiner Menschennatur seine eigene, persönliche Daseinsweise in der Trinität mit.
In seiner Seele wie in seinem Leibe bringt folglich Christus das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit menschlich zum Ausdruck
(
vgl. Joh 14,9-10)“ (KKK, 470).

-


zuletzt bearbeitet 13.02.2024 11:01 | nach oben springen


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