Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Josefmaria Escriva (1902-1975) - Begründer des "Opus Dei" -
schreibt Tröstliches und Erbauliches bez. des Strebens nach Heiligkeit / Vollkommenheit:
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Heilig sein heißt so leben, wie unser Vater im Himmel es will.
Ihr werdet einwenden, das sei schwierig.
Ja, das Ideal ist sehr hoch.
Aber gleichzeitig ist es leicht: es liegt in Reichweite.
Wenn jemand krank wird, kommt es manchmal vor, daß man das richtige Medikament nicht findet.
Ganz anders ist es im Übernatürlichen; die Medizin ist immer nahe:
Jesus Christus, gegenwärtig in der heiligen Eucharistie,
der uns darüber hinaus seine Gnade in den anderen Sakramenten schenkt, die er für uns eingesetzt hat.
Wiederholen wir in Worten und Werken:
Herr, ich vertraue auf Dich, mir genügt Deine allgemeine Vorsehung, Deine tägliche Hilfe.
Nicht große Wunder sollen wir von Gott erbitten - warum auch? -,
wohl aber, daß Er unseren Glauben vermehre, unseren Verstand erleuchte und unseren Willen stärke.
Jesus bleibt immer bei uns und verhält sich als der, der Er ist.
Seit Beginn meiner Seelsorge habe ich euch vor einer falschen Vergöttlichung gewarnt.
Laß dich nicht dadurch verwirren, daß du weißt, aus welchem Stoff du bist: aus Lehm.
Das soll dich nicht bekümmern, denn du und ich,
wir sind Kinder Gottes
- darin besteht die gute Vergöttlichung -,
auserwählt durch den Ruf Gottes seit Ewigkeit:
In Ihm hat Er uns schon vor Erschaffung der Welt auserwählt,
daß wir heilig und untadelig vor Ihm seien
(Eph 1,4).
Gott besonders zugehörig, werden wir als seine Werkzeuge,
trotz unserer Erbärmlichkeiten, wirksam sein, wenn wir unsere eigene Schwäche, deren Ausmaß in den Versuchungen zur Sünde spürbar wird, niemals vergessen.
Wenn ihr euch angesichts einer vielleicht besonders lebendigen Erfahrung eurer eigenen Mittelmäßigkeit entmutigt fühlt, dann ist der Augenblick gekommen, sich ganz den Händen Gottes zu überlassen.
Selbst in den Augenblicken, da wir unsere Begrenztheit besonders eindringlich spüren,
können und müssen wir zu
Gott dem Vater,
Gott dem Sohn
und Gott dem Heiligen Geist
aufschauen, denn wir sind Teilhaber am göttlichen Leben.
Niemals gibt es einen berechtigten Grund zurückzublicken (Vgl. Lk 9,62):
Der Herr steht an unserer Seite.
Wir müssen treu und loyal sein, unseren Pflichten nachkommen und in Jesus die Liebe und den Ansporn dazu finden, die Fehler der anderen zu verstehen und unsere eigenen Fehler zu überwinden.
Und so wird selbst noch alle Verzagtheit - deine, meine und die aller Menschen -
das Reich Christi tragen helfen.
Erkennen wir unsere Krankheiten an, aber bekennen wir die Macht Gottes.
Der Optimismus, die Freude, die feste Überzeugung, daß der Herr sich unser bedienen will, müssen das Leben eines Christen prägen.
Wenn wir uns als Teil dieser heiligen Kirche fühlen, wenn wir uns vom festen Felsen Petri getragen und durch das Wirken des Heiligen Geistes gestützt wissen, dann werden wir uns dazu entscheiden,
die kleinen Pflichten jedes Augenblicks zu erfüllen:
jeden Tag ein wenig zu säen.
Und die Ernte wird die Scheunen bis zum Bersten füllen.
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Bemühen wir uns darum, in der Tiefe unseres Herzens ein starkes, überwältigendes Verlangen nach Heiligkeit zu erwecken, auch wenn unsere Elendigkeit uns noch so klar vor Augen steht.
Seid deswegen ohne Sorge;
die persönlichen Fehler werden um so deutlicher, je mehr man auf dem Weg des inneren Lebens fortschreitet.
Dies rührt daher, daß die Gnade Gottes wie ein Vergrößerungsglas wirkt und Winziges
- ein Staubpartikel oder ein Sandkorn - riesengroß erscheinen läßt;
denn die Seele erlangt ein hohes Feingefühl für das Göttliche, und das Gewissen, das nur die Reinheit Gottes stillen kann, stößt sich bereits am leisesten Schatten...
Sage jetzt dem Herrn aus deinem tiefen Herzensgrunde:
ja, Herr, ich will heilig werden, ich will Dein würdiger Jünger sein und Dir bedingungslos folgen. Und nimm dir zugleich vor, die herrlichen Ideale, die du in diesem Augenblick empfindest, jeden Tag zu erneuern.
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Die "große" Heiligkeit besteht im Erfüllen der "kleinen Pflichten" jeden Augenblicks.
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Der Weg zur Heiligkeit ist ein Weg des Gebetes; und das Gebet muß nach und nach in der Seele Wurzeln schlagen, so wie ein kleines Samenkorn, das sich später in einen dichtbelaubten Baum verwandelt."
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