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#1

Verführungen der Welt / Versuchungen

in Der Sündenfall. 04.06.2013 15:23
von Aquila • 7.242 Beiträge

Es ist schon erstaunlich, wie trefflich die seinerzeitigen Ausführungen des
hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort ( 1673-1716)
bezüglich der Welt
"gleichsam 1:1"
ins Heute gesetzt werden können.
Freilich in viel erschreckenderer Steigerungen, doch im Kern immer noch gleich.

Der Heilige über die teuflisch ausgelegten Fallstricke der Welt:


--

Das Streben der Welt"
geht "vor allem nach Geld und Besitz".
Sie wähnt, man könne damit das Glück erkaufen.


Der Jünger Christi weiss zwar, dass auch die irdischen Güter eine Gabe Gottes sind:
doch kennt er auch ihren Trug und ihre Vergänglichkeit.
Er weiss um das Herrenwort:
"Wie schwer ist es für die Reichen, in das Reich Gottes einzugehen" ( Mk. 10;23 )


--


Die Welt "giert nach Macht und Ruhm".
Sklavisch kriecht sie vor den Machthabern und treibt einen wahren Kult mit den Grössen des Tages.
Man geht über Leichen, um an die Macht zu kommen, und scheut keiner Niedertracht zurück,
um flüchtigen Ruhm zu erhaschen.


Der Jünger Christi aber weiss, dass der Herr die Mächtigen vom Throne stürzt ( Lk 2;52) und dass aller Erdenruhm ein Nichts ist.
Denn nur das Ewige gilt.


--


Die Welt will heute alles vom Geschlechtlichen aus deuten.
Nichts ist ihr mehr heilig, und selbst das Edelste wird in den Schmutz gezerrt.
Unablässig sucht man durch Bild und Schrift und Wort die niedrigste Lust im Menschen anzustacheln.

Der Jünger Christi aber weiss,
dass alle wahre Liebe von GOTT kommt und darum heilig sein muss und rein.
"Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden GOTT schauen" (Mt 5;8)


--


Wie fällt die Welt doch auf jeden Trug herein,
wenn er nur
im Gewand der Wissenschaft erscheint !
Man will zu den Gebildeten gehören und vermisst sich, im Namen einer sogenannten Wissenschaft,
GOTTES Offenbarung lächerlich zu machen.


Der Jünger Christi aber weiss,
dass zwischen
Glauben und echter Wissenschaft niemals ein Gegensatz bestehen kann;
und gläubig beugt er sich in Demut vor den Geheimnissen GOTTES.


--


Wie geht doch heute alles in der grauen Masse unter !
So leicht verrrät man seine Ueberzeugungen, um nur nicht aufzufallen.
Man plappert jedes Schlagwort nach und folgt den dümmsten Moden, bloss weils die andern auch so machen.


Das Christentum aber will
Persönlichkeiten formen, die den Mut haben, auch gegen den Strom zu schwimmen.


--


Ein Taumel der Vergnügungssucht hat die Welt erfasst.
Sie kann sich nicht genug tun an Lärm und Lustbarkeit, um sich über die eigene innere Leere hinwegzutäuschen.


Der Christ verachter die echte Freude nicht; aber seine Freude kommt aus dem Innern.
Darum hat er es nicht nötig, sich durch immer neue Reize zu betäuben.


--


Wahrhaftigkeit gilt nichts mehr in der Welt.
Lüge, Verstellung und Heuchelei beherrschen das Leben.
Jeder will scheinen, was er nicht ist. Listige Verschlagenheit und skrupelloses Uebervorteilen wird allgemein als Tüchtigkeit gepriesen, so dass selbst die Gläubigen von diesem Uebel angesteckt werden.


Christus war wie ein Kristall.
Es war kein Trug und Falsch an ihm.
Wahrhaftigkeit in Wort und Haltung,
Wahrhaftigkeit um jeden Preis -
das ist das Ziel, das der Christ sich setzt.


--


Seit Jahrhunderten geht ein Schrei nach Freiheit durch die Welt.
Alle Bindungen lockern und lösen sich in Beruf und Familie, in Gesellschaft und Staat. Aber wird hier die Freiheit nicht missverstanden ?
Jedem Gelüste nachgeben, sich über alle Schranken hinwegsetzen,
ist nicht Freiheit, sondern Zügellosigkeit,


GOTT dienenbheisst herrschen;
sich GOTT aus freien Stücken hinzugeben, ist die höchste Freiheit für den Christen.


--


Trotz aller äusseren Ausgelassenheiten sind dei Menschen von der Angst gepackt.
Mit allen Mitteln will man sich sichern vor jeglicher Not und Gefahr. Man schliesst Versicherungen ab gegen jedes nur erdenkliche Uebel und meint, damit gegen alle Schicksalschläge gefeit zu sein.


Aber was sagt die Heilige Schrift ?
"Verflucht der Mensch,
der auf die Menschen baut und dessen Herz vom HERRN abweicht"
Denn nur in GOTT ruht die wahre Sicherheit


--


Die Welt will nicht erinnert werden an die Letzen Dinge,
die doch für jeden, die einzig unausweichliche Gewissheit sind.


Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, und darauf folgt das Gericht" ( Hebr. 9;27)
Wie notwendig ist es darum, an diese Dinge zu denken,
damit man ihnen gefasst entgegensehen kann und nicht unvorbereitet von ihnen überrascht wird."

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 30.10.2013 13:02 | nach oben springen

#2

RE: Verführungen der Welt / Versuchungen

in Der Sündenfall. 14.10.2013 13:59
von Aquila • 7.242 Beiträge

Im Engangsbeitrag haben wir die Mahnungen des hl. Ludwig v. Montfort
bez. der Verführungen der Welt zitiert.

Der "Geist der Welt"
- der nichts anderes als der Geist des Vaters der Lüge, Satan, ist -
"raubt"
gleichsam im Akkord die Worte
unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS aus den Herzen der Menschen....
doch vergessen wir Eines nicht;
es ist keinesfalls so, dass nun die zunehmende Zahl von Neu-Heiden
nur eine Folge der unverschuldeten Unwissenheit wäre....
oh nein...

heute wird schlicht
"kein Wert mehr gelegt" auf die Lehre der Heiligen Mutter Kirche....
die breite Palette an "alternativen Heilsangeboten"
(alles Wege ins ewige Verderben !) spricht eine deutliche Sprache....

der moderne "Spass-Mensch" will sich
"keine Zeit mehr nehmen", um die Worte des Lebens zu hören
und sein Leben nach nach diesen auszurichten....
er will "keine Minute vergeuden" im Spass-Rausch....!

oder er meint, dies nach Belieben
"auf später verschieben" zu können....
aber er bedenke die Worte des

hl. Augustinus:


-
"Die Gnade hat ihre Augenblicke.
Wer es verschiebt, ihr zu folgen, setzt sich der Gefahr aus,
ihr vielleicht nicht mehr folgen zu können
"


--

Wenn der Mensch
die ihm geschenkte Zeit der Gnade zur Gewinnung des Seelenheiles nicht nutzt
so nutzt von dieser so vergeudeten Zeit der Vater der Lüge jeden Augenblick,
um der Seele Fallstricke ins ewige Verderben zu legen.


Und noch Eines möge der Spass-Mensch bedenken.....
So sanft und gütig die BARMHERZIGKEIT
unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS gegen jene ist, die diese in Demut und steter Reue über die begangenen Sünden anrufen,
so
"scharf wie ein Schwert" ist auch die
GERECHTIGKEIT des Vaters gegen jene,
die diese unauslotbar tiefe Barmherzigkeit bewusst zurückstossen....

Die Barmherzigkeit Christi ist grenzenlos
aber nicht
bedingungslos

Unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS:

Joh 15,22
Wenn ich nicht gekommen wäre
und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Sünde;
jetzt aber haben sie
keine Entschuldigung für ihre Sünde
Joh 15,,23
Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater.
Joh 15,24
Wenn ich bei ihnen nicht die Werke vollbracht hätte, die kein anderer vollbracht hat, wären sie ohne Sünde. Jetzt aber haben sie (die Werke) gesehen und doch hassen sie mich und meinen Vater.
Joh 15,25
Aber das Wort sollte sich erfüllen, das in ihrem Gesetz steht: Ohne Grund haben sie mich gehasst.
.
-


zuletzt bearbeitet 30.10.2013 13:03 | nach oben springen

#3

RE: Verführungen der Welt / Versuchungen

in Der Sündenfall. 30.10.2013 13:01
von Aquila • 7.242 Beiträge

Der hl. Franz von Sales hat Hilfreiches im Umgang mit
Versuchungen aufgezeigt.

Der Heilige sagt denn auch,
dass wir dann die Versuchung nur erleiden
( d.h. wir handeln nicht selbst ) ,
wenn wir uns nicht selbst in eine solche begeben,
was etwa dann gegeben wäre, wenn wir die Möglichkeit ihr auszuweichen nicht wahrnehmen, denn
so würden wir uns denn auch selbst in die Gefahr der Versuchung begeben !

Wenn wir
sie aber bloss erleiden,
ist es ohne unser Zutun.
Sünde wird es erst dann, wenn wir an der Versuchung Gefallen finden
und schliesslich ihr zustimmen !


In solchen Fällen der zu
erleidenden Versuchung empfiehlt der Heilige:

- Zuflucht zu GOTT zu nehmen....
insbesondere durch das GEBET

-
Mt 26,41
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.
Der Geist ist willig,
aber das Fleisch ist schwach.
-

und das KREUZ umfassen, um mit unserem HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS ganz nahe zu sein.


- Den Geist von der Versuchung abzulenken ( die Sinne und Gedanken )

- nicht mit der Versuchung ( dem Feind ) streiten
sondern sich von ihr abzuwenden....
den Feind also ignorieren !



Stufen zur Vollkommenheit


Schliesslich noch einige - aufmunternde - Worte des heiligen Franz von Sales
bezüglich der an uns immer wieder herantretenden Versuchungen:

-

"Mit einem Wort:
diese
kleinen Versuchungen zu Zorn, Argwohn, Eifersucht, Neid, Liebeleien, Narreteien, Eitelkeit, Doppelzüngigkeit und Geziertheit, unanständigen Gedanken,
das sind die ständigen Plagen auch solcher Menschen,
die am meisten zum frommen Leben entschlossen sind.

Die kleinen Versuchungen zu Eitelkeit, Argwohn und Ärger, zu Eifersucht, Liebeleien
und ähnlichen Torheiten tanzen wie Mücken und Fliegen vor unseren Augen herum,
stechen uns bald auf die Wange, bald auf die Nase; es ist unmöglich,
von dieser Belästigung ganz verschont zu bleiben
.


Wenn eine Versuchung, zu welcher Sünde auch immer,
unser ganzes Leben andauern sollte,

so missfallen wir dadurch der göttlichen Majestät keineswegs,
solange
sie uns nicht gefällt und wir ihr
nicht zustimmen.
Denn bei der Versuchung handeln nicht wir,
sondern wir erleiden sie.

Welche Versuchungen auch immer über dich kommen,
welche Lust immer du dabei empfindest:

beunruhige dich keineswegs,
solang dein Wille die Zustimmung nicht nur zur Versuchung,
sondern auch zur Lust verweigert;
du hast Gott nicht beleidigt
.



-


zuletzt bearbeitet 30.10.2013 13:39 | nach oben springen

#4

RE: Verführungen der Welt /Versuchungen

in Der Sündenfall. 11.11.2013 14:57
von Aquila • 7.242 Beiträge

Der hl.Thomas v. Aquin legt in seiner Engellehre dar,
dass es den Dämonen alleine möglich ist
durch Gewinnung des freien Willens des Menschen, diesen zur Sünde zu verführen:


[....]
"Die bösen Geister können keine Gedanken eingeben,
indem sie diese etwa innerlich verursachen,
da der Gebrauch der Denkkraft dem Willen untersteht.
Doch heißt es vom
Teufel, er sei der Entzünder von Gedanken,
insoweit er aufreizt zum Denken oder zur Erstrebung des Gedachten
durch Schmeicheln oder Anstachelung der Leidenschaft
.

Und eben dieses Entzünden nennt Johannes von Damaskus ,eingeben‘,
weil eine solche Tätigkeit innerlich geschieht. —
Die guten Gedanken aber werden einem höheren Grunde zugeschrieben,
nämlich Gott
, wenn sie auch durch die Dienstwaltung der Engel besorgt werden.


Der menschliche Verstand kann im gegenwärtigen Zustand nur erkennen durch Hinwendung zu den Vorstellungsbildern;
der menschliche Wille aber kann etwas wollen aus dem Urteil der Vernunft heraus,
ohne der Leidenschaft des sinnlichen Strebevermögens zu folgen.

[....]


-


zuletzt bearbeitet 11.11.2013 18:44 | nach oben springen

#5

RE: Verführungen der Welt /Versuchungen

in Der Sündenfall. 16.11.2013 23:55
von Aquila • 7.242 Beiträge

Der heilige Antonius von Padua
( 1195 - 1231 )
war ein begnadeter Prediger....
nicht umsonst wurde er auch der "Hammer der Häretiker" genannt.....

Seine Predigten duldeten kein "Wenn und Aber" und waren
ganz vom wahren Glauben durchdrungen....

Als Beispiel seine anschaulichen Darlegungen
über das Vorgehen des Teufels beim Seelen-Fang...
Der Heilige vergleicht dieses Vorgehen
mit einer Spinne, die ein Netz webt....

-

"So ( macht es auch ) der Teufel.
Wenn er einen Menschen fangen will,
spannt er erst seien feinden Gedankenfäden aus und befestigt sie an bestimmten Stellen,
d.h. er bringt sie an die Sinne des Körpers heran
,
durch die er leicht erkennen kann,
für welches Laster der Mensch besonders ermpfänglich ist.
Dann webt er "in der Mitte", d.h. im Herzen,
und hier macht er sein Gewebe hinlänglich stark,
d.h er lässt Versuchungen recht gross werden und schafft sich selbst den geigneten Platz für seine Jagd.
Und dann begibt er sich selbst mitten hinein, wie einer, der nachn einem Tierlein ausspäht.
Der Teufel kann im ganzen menschlichen Körper keinen Teil finden,
der so geeignet wäre für seine Jagd, für seine Späherkunst, für seine List,
wie das menschliche Herz, da aus ihm alles Leben hervorgeht.
Und wenn er seine "Fliege" ,
d.h. irgendeinen dem Fleische verfallenen Menschen
- der fürwahr eine Fliege genannt werden muss! -
durch die Zustimmung seines Herzens
in das Netz seiner teuflischen Einflüsterungen fallen sieht
dann beginnt er ihn sogleich zu fesseln mit verschiedensten Versuchungen,
und mit Finsternis zu umhüllen, bies er "geschwächt", d.h. bis seine Denkkraft weibisch und weicht geworden ist.
Und dann trägt er er die "Flliege", d.h. den Sünder, an die Stätte, wo er seine Beute aufbewahrt.
Der eigentliche Platz des Teufels ist der Vollzug der bösen Tat;
dahin stellt er den Menschen, den er im feinen Gewebe seiner Einflüsterungen gegangen hat,
und dann saugt er ihm seinen "Lebenssaft", d.h. die reumütigen Gesinnung seiner Seele aus;
denn solange die Seele diese besitzt, kann ihr der Teufel nicht schaden.



-


zuletzt bearbeitet 16.11.2013 23:58 | nach oben springen


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