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#156

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 16.01.2017 23:04
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Besser als es

Erzbischof Lefebvre in einem Brief im Jahre 1975 geschrieben hat,
kann die Treue zur hl. Tradition kaum ausgedrückt werden:


-
„Wir sind die brennendsten Verteidiger seiner Autorität als Nachfolger Petri.
Wir lassen unsere Haltung durch die Lehre von Pius IX. bestimmt sein.
Wir stimmen dem [regierenden] Papst zu, wenn er Echo der Tradition und treu in der Weitergabe des Glaubensgutes ist.
Wir akzeptieren Neuerungen, die zutiefst mit der Tradition und dem Glauben übereinstimmen.
Aber wir sehen uns nicht durch den Gehorsam gebunden in bezug auf Neuerungen,
die der Tradition zuwiderlaufen und unseren Glauben bedrohen.

In diesem Fall berufen wir uns auf die Dokumente [des Lehramtes], die weiter oben zitiert
wurden.
Wir sehen nicht, wie ein katholischer Gläubiger, Priester oder Bischof im Gewissen eine
andere Haltung gegenüber der schmerzlichen Krise, die die Kirche durchmacht, einnehmen
kann.
Nihil innovetur, nisi quod traditum est.‘
[Nichts soll neu eingeführt werden, was nicht überliefert wurde.]

Mögen Jesus und Maria uns helfen, unseren bischöflichen Verpflichtungen, die wir auf uns
genommen haben, treu zu bleiben!
Bezeichnet nicht als wahr, was falsch ist; bezeichnet nicht als gut, was schlecht ist.‘
Das hat man uns bei unserer Bischofsweihe gesagt.“

-


zuletzt bearbeitet 16.01.2017 23:17 | nach oben springen

#157

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 20.01.2017 21:34
von Blasius • 3.820 Beiträge

Der neue Ritus „sowohl im Ganzen wie in den Einzelheiten ein auffallendes Abrücken von der katholischen Theologie der heiligen Messe darstellt“ Brief von Kardinal Ottaviani und Bacci an Paul VI - 25. September 1969






.


Am 3. April 1969 promulgierte Papst Paul VI. die apostolische Konstitution Missale Romanum, welche zwei Dokumente über die Reform des Messritus veröffentlichte: die Institutio generalis missalis romani und den neuen Ordo missae. Die lateinische Ausgabe des neuen römischen Messbuches wurde am 11. Mai 1970 definitiv veröffentlicht.

Die neue Liturgie


Die Kurze kritische Untersuchung


Unsere Bewertung des Novus Ordo Missae stützt sich auf die Kurze kritische Untersuchung, welche die Kardinäle Ottaviani und Bacci Papst Paul VI. vorlegten. Wir stellen fest, dass der neue Ritus „sowohl im Ganzen wie in den Einzelheiten ein auffallendes Abrücken von der katholischen Theologie der heiligen Messe darstellt“[1], und zwar aus vier Ursachen: einer materiellen (die Realpräsenz), einer formalen (der Opfercharakter), einer finalen (die Sühne als Ziel) und einer effizienten (das heilige Amt des Priesters). Dieser schwerwiegende Fehler verbietet es, diesen neuen Ritus als legitim anzusehen, er berechtigt sogar, die Gültigkeit der Zelebrationen in mehr als einem Sinne anzuzweifeln. Die Messen, die im Novus Ordo gefeiert werden, sind nicht nur weniger gut als die Messen, die im traditionellen Ordo des heiligen Pius V. gefeiert werden; sie sind wegen des erwähnten Abrückens schlecht.

Während des Verhörs am 11. und 12. Januar 1979 wurde Erzbischof Lefebvre von der Heiligen Kongregation für die Glaubenslehre die Frage gestellt: „Behaupten Sie, ein gläubiger Katholik dürfe glauben und behaupten, dass ein vom Papst genehmigter und kundgemachter sakramentaler Ritus, insbesondere jener der Messe, dem katholischen Glauben nicht entsprechen oder ‚die Häresie begünstigen‘ könne?“ Erzbischof Lefebvre antwortete:


Dieser Ritus bekennt an sich den katholischen Glauben nicht in so klarer Weise wie der alte Ordo Missae und kann demzufolge die Häresie begünstigen. Aber ich weiß nicht, wem ich ihn zuschreiben soll, noch ob der Papst dafür verantwortlich ist. Verblüffend ist jedenfalls, dass ein Ordo Missae, der von protestantischem Geist durchzogen ist und daher die Häresie begünstigt, von der römischen Kurie verbreitet werden konnte.“[2]

Die Problematik

Die Messe ist ein
Rit dieser neuen Messeus, das heißt ein aus Zeichen (Gesten und Worten) bestehendes Ganzes, von denen jedes, obwohl notwendig, allein nicht ausreichend ist und mit allen anderen übereinstimmen muss, um die Lehre deutlich zu machen. Dem neuen Ritus werfen wir nicht vor, einen Punkt der Lehre ausdrücklich zu verleugnen, wie eine häretische Einstellung das tun würde, sondern die Gesamtheit aller Zeichen, die den Ritus ausmachen, so abgeändert zu haben, dass die Lehre dadurch nicht mehr so zulänglich ausgedrückt wird wie durch den alten Ritus. Warum zum Beispiel hat man die Zahl der Kniebeugen, Zeichen der Anbetung der Realpräsenz, von vierzehn auf drei reduziert?

Im Rahmen eines sakramentalen Ritus ergibt sich die Beredtheit eines Zeichens durch die ausreichend häufige Wiederholung der Gesten. Auf der Ebene der Zeichen kommt die Verminderung der Kniebeugen im Rahmen der neuen Messe einer Auslassung gleich, welche den Ausdruck der Lehre entwertet. Und das umso mehr, als die drei Kniebeugen da, wo sie beibehalten wurden (zwei nach, keine vor der Elevation, eine vor der Kommunion der Gläubigen) einen zweideutigen Sinn ergeben: man sieht nicht mehr, ob sie die eucharistische Realpräsenz im strengen Sinne ausdrücken oder die spirituelle und mystische Gegenwart Christi in der Gemeinde, welche das Ergebnis des Glaubens der Gläubigen ist. Bei diesem Ritus kritisieren wir Auslassungen durch Verminderungen, die dazu führen, dass der Ausdruck des katholischen Glaubens verschleiert wird. Selbst wenn sie den einen oder anderen Punkt der traditionellen Lehre wieder ins Gedächtnis rufen konnten, können die nachträglichen lehramtlichen Klarstellungen (der Neue Katechismus von 1992, die Enzyklika Ecclesia de eucharistia von 2003, das Compendium des neuen Katechismus von 2005, die postsynodale Exhortation Sacramentum caritatis von 2007) keinen argumentativen Wert haben, um die neue Messe zu rechtfertigen, denn diese selbst bleibt trotzdem, wie sie ist, als bedeutungstragender Ritus mit seiner schwerwiegenden Mangelhaftigkeit.

Die Kodifikation des Ritus der Messe durch den heiligen Pius V. hatte zur Folge, dass die Aspekte des katholischen Glaubens hervorgehoben wurden, die von der protestantischen Irrlehre geleugnet und von der Tradition bereits verdeutlicht worden waren. Die Folge der von Paul VI. vollzogenen Liturgiereform war es, diese Aspekte zu verdunkeln. Das Missale Pauls VI. präzisiert die Messe des heiligen Pius V. also nicht, es hat sich davon entfernt in dem Sinne, als es das dunkel und mehrdeutig gemacht hat, was das Missale des heiligen Pius V. klargestellt und verdeutlicht hat. Und wenn eingewandt wird, dass die Reform Pauls VI. andere, bisher im Dunkeln gelassene Aspekte hervorheben wollte, dann ist unsere Antwort, dass eine neue Erklärung eine bereits gegebene Erklärung nicht wieder in Frage stellen kann.

Die neue Messe ist also in dem Sinne nicht gut, als sie für den Ausdruck des katholischen Glaubens notwendiger Erklärungen beraubt ist. Wegen dieser ihr innewohnenden Mangelhaftigkeit kann sie nicht der gesamten Kirche zum bindenden Gesetz gemacht werden. Tatsächlich ist es der Sinn des liturgischen Gesetzes, das Wohl der Kirche und alles, was dafür nötig ist, zu sichern. Die neue Messe Pauls VI. stellt einen Entzug dieses Gutes dar und kann deshalb nicht Gegenstand eines Gesetzes sein: sie ist nicht nur schlecht, sondern sogar illegitim, trotz allen Anscheins von Legalität, mit der man sie umgeben hat und noch umgibt.

Weiterführende Literatur:


Kard. Ottaviani und Bacci: Kurze kritische Untersuchung des neuen „Ordo Missae“, Schriftenreihe der Una Voce 1969

Erzbischof Marcel Lefebvre und das Heilige Offizium, Wien 1981, S. 157 f.

Fraternité Sacerdotale Saint-Pie X, Le Problème de la réforme liturgique, Clovis, 2001.
La Messe en question. Actes du Ve Congrès théologique de Si Si No No, Paris, 12-13-14 avril 2002, Courrier de Rome, 2002.
Abbé Grégoire Célier, La Dimension œcuménique de la réforme liturgique, Fideliter, 1987.
Mgr Marcel Lefebvre, La Messe de toujours, présenté par l’abbé Patrick Troadec, Clovis, 2005, p. 316-332.
Louis Salleron, La Nouvelle Messe, Itinéraires, 2e édition, 1976.
Arnaldo Xavier da Silveira, La Nouvelle messe de Paul VI : qu’en penser ?, Diffusion de la Pensée Française, Chiré-en-Montreuil, 1975

http://fsspx.org/de/die-neue-liturgie

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 20.01.2017 21:36 | nach oben springen

#158

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 26.01.2017 23:26
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Der hl. Vinzenz v. Lérin (gest. vor 450)
in seiner Mahnschrift "Commonitorium"
über die Unabänderlichkeit der katholischen Glaubenslehre;
gleichzeitig auch eine Mahnung gegen die Neuerungssucht von heute:


-

"Denn wird
einmal auch nur irgend ein Teil der katholischen Glaubenslehre aufgegeben,
so wird auch ein anderer und wieder ein anderer und zuletzt bald dieser, bald jener, gleichsam als wäre dazu nunmehr Fug und Recht vorhanden, weggeworfen werden.
[....]
Wenn einmal Neues mit dem Alten, Fremdes mit dem Heimischen und Unheiliges mit dem Heiligen vermischt wird, so muß diese Unsitte auf das Ganze sich ausdehnen,
so daß nachher in der Kirche nichts mehr unbefleckt, nichts mehr unverletzt, nichts mehr unversehrt, nichts mehr makellos gelassen würde,
sondern in der Folge dortselbst ein Tummelplatz gottloser und schändlicher Irrtümer wäre,
wo vorher das Heiligtum keuscher und unverletzter Wahrheit war."

-

Auf das Heute übertragen:
Wehret den Anfängen !

-


zuletzt bearbeitet 26.01.2017 23:29 | nach oben springen

#159

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 31.01.2017 22:25
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Aus einer Predigt von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft über die Stelle aus dem Matthäusevangelium mit dem Sturm auf dem See:

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus:
-
"Als er das Schiff bestieg, folgten ihm seine Jünger.
Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so daß das Schiff bedeckt wurde von den Wogen. Er aber schlief.
Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und riefen: »Herr, hilf, wir gehen zugrunde! «
Er aber sprach zu ihnen: »Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? « Dann stand er auf, gebot den Winden und dem See, und es war große Stille.
Die Menschen staunten und sagten: »Wer ist dieser, daß selbst die Winde und der See ihm gehorchen?«
-

eine kurze sinngemäss wiedergegebene Zusammenfassung:
-

" Die Kirche ist schon immer von Stürmen heimgesucht worden...
so auch heute von einem subtilen (!) Sturm.
Doch immer ist sie aus diesen Stürmen gestärkt hervorgegangen
und es folgte auch immer eine Zeit der Blüte.
[....]
Nicht die Stürme an sich sind gefährlich sondern vielmehr der Kleinmut im Glauben.
So haben denn auch die Apostel im schwankenden Boot in ihrer Verzweiflung bereits den Untergang gesehen....doch ein Wort des Herrn genügte, um dem Sturm Einhalt zu gebieten.
[....]
Die Apostel haben nicht so gehandelt wie der Hauptmann, der den Herrn nur um ein Wort bat, damit sein Knecht gesund werde.
[....]
Nicht die Stürme sind also gefährlich, sondern der Kleinmut im Glauben.
In diesen Stürmen dürfen wir niemals das Schiff verlassen....dies wäre der sichere Untergang.
Vielmehr müssen wir durch Starkmut im Glauben auf die
Macht und das Eingreifen des Herrn vertrauen
"



-


zuletzt bearbeitet 31.01.2017 22:26 | nach oben springen

#160

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 06.02.2017 22:26
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus:
-

24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: »Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
25 Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.
26 Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da erschien auch das Unkraut.
27 Da traten die Knechte des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
28 Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Die Knechte aber sagten zu ihm: Willst du, daß wir hingehen und es sammeln?
29 Er sprach: Nein; damit ihr nicht etwa, wenn ihr das Unkraut sammelt, mit ihm zugleich den Weizen herausreißt.
30 Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Büschel zum Verbrennen, den Weizen aber sammelt in meine Scheuer.

-

Die Bedeutung dieses Gleichnisses unseres Herrn und Gottes Jesus Christus hat
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft in einer Predigt näher auseinandergefaltet:
-

Der gute Samen ist die wahre katholische Glaube
Was ist nun der wahre katholische Glaube ? Dies hat der hl. Vinzenz v. Lerin festgeschrieben:
"Daran lasst uns festhalten, was überall, was immer, was von allen geglaubt worden ist.
[....]
Das vom Feind gesähte Unkraut ist die Häresie !
Dieses Unkraut der Häresie hat der Feind nicht etwa an den Rändern gesät.....
nein, sondern mitten in der Kirche !
Ein zum Unkraut gezähltes Gras - lateinisch "lolium temulentum" -
heisst "Schwindelhafer, Schwindelkorn" und kann bei Verzehr auch zu Sehstörungen führen.
[....]
Es gibt Bischöfe, die predigen noch so schön 99 % der Lehre der Kirche;
doch dieses klitzekleine 1 %, welches sie nicht im Sinne der Lehre verkünden,
reicht aus, um die ganze Verkündigung unglaubwürdig zu machen und so Sehstörungen hervorzurufen....durch das Schwindelkorn....der Häresie !
"Ja wir glauben ja schon alles, ausser......" oder
"Ja, ja, die Kirche lehrt es so, aber ich sage......"
[....]
Der Begriff "Häresie" stammt aus dem Griechischen Begriff "hairesis" und bedeutet ursprünglich "Das (Heraus)-Nehmen" "Die (Aus)-Wahl"
Der wahre katholische Glaube ist kein "Frühstücks-Buffet", bei dem mal dieses "Brötchen" mal dieses "Marmelade" herausgepickt werden kann; es kann keine "Auswahl" geben !
der wahre katholische Glaube kann nur als Ganzes genossen werden oder gar nicht !
[....]
Hören wir nicht auf das Geschwätz ausserhalb und innerhalb (!) der Kirche.
Um nicht den Sehstörungen zu verfallen,
bleiben wir wachsam und halten wir uns unerschütterlich an den guten Samen der Lehre der Kirche so wie sie immer gelehrt wurde: "Was überall, was immer, was von allen geglaubt worden ist."

-


zuletzt bearbeitet 07.02.2017 13:10 | nach oben springen


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