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#141

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.11.2016 16:00
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

In der Zeitschrift "Der Fels" aus dem Jahre 1978 hat
Hw Eduard Kamenicky (1925-2008, der auch als Dozent für Dogmatik und als Spiritual bei der Priesterbruderschaft St. Petrus wirkte)
das richtige segensreiche Verständnis der hl. Tradition / der hl. Überlieferung dargelegt:
-

"Nicht jedes »Früher« ist darum gleichbedeutend mit einem »Geringer«,
»Minderer« oder »Schlechter«, nicht jedes »Später« mit einem »Besser«, »Richtiger« und »Mehr«.
Wo die
Geltung absoluter Werte berührt wird,
die von Gott selber in ihrer bleibenden Bedeutung klargestellt sind,
verliert der weltgeschichtliche Zeitpunkt ihrer größeren Beachtung seine Aussagekraft; hier hat das Argument aus der »Entwicklung« keinen Platz.

So gesehen wird für die Kirche jeder wahre Schritt auf ihre eigene, größere Vollkommenheit hin zugleich ein
Schritt zurück zu den Quellen und Ursprüngen sein, die in Gott selbst ruhen,
und er wird aus der tieferen Besinnung auf die Fülle jener Überlieferung leben,
in der alles von ihren eigenen Anfängen her bereits grundgelegt und eingeschlossen ist.
Man sieht mit aller Deutlichkeit, wie sehr hier das so oft unbesonnen übernommene Schema des permanenten Aufstiegs versagt, gegenüber welchem die Naturwissenschaft unlängst sehr zurückhaltend geworden ist und das für die Geistesgeschichte überhaupt niemals ernstlich in Betracht kommen konnte.
Vollends für die Kirche liegt das wahre »Gestern« immer und überall einzig im Dunkel der Gottferne, in der Nacht der Verwirrung und in jener Verlorenheit, aus der sich der Mensch nie selbst hätte erlösen können;
das »Morgen« aber in der vollen Versöhnung mit Gott, in Christus, dem ewigen Licht, in seinem Aufstieg, im gnadenreichen Anheben der Gottesherrschaft.


Wer es im Glauben so sieht und versteht,
wird niemals dem »Einst, das vergangen ist«, nachtrauern:
und er
wird wissen, daß er im rettenden Rückgriff auf den Ursprung des Heils und in seiner bedingungslosen Annahme dem »Morgen« dient, der neuen, verklärten, immerzu kommenden Welt, die Gott uns in seiner unendlichen Güte schenkt".

-


zuletzt bearbeitet 10.11.2016 16:02 | nach oben springen

#142

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 16.11.2016 18:21
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Wir sehen, wohin die wahrheitsferne "Friedenssuche" geführt hat bzw. führt:

-
[....]
"Die Geschichte hat es uns bewiesen,
und die Politik wie die Gesellschaft stellt es uns täglich vor Augen:
Wer den Sohn ablehnt, betet das Chaos an und die Revolution,
und wer den Heiligen Geist ablehnt, verfällt dem Haß und der Gewalt.

[....]
(Franz Kronbeck)
-


Erzbischof Lefebvre
über die alleinige Bedingung zur Findung zu wahrem Frieden und zu wahrer Gerechtigkeit:
-

"Es gibt nicht hunderterlei Systeme,
es gibt nur die Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus;
solange diese nicht wiederhergestellt ist,
solange das Gesetz unseres Herrn nicht eingehalten wird,
solange seine Gnade nicht die Herzen durchdringt,
wird es unnütz sein, Gerechtigkeit und Frieden zu erhalten zu versuchen und auch gesunde Gesellschaften wiederherstellen zu wollen.
Nur die Gnade, die die Herzen erneuert,
bringt die wahre Tugend hervor;
sie macht aus den Menschen Kinder Gottes
und flösst ihnen mit der Nächstenliebe die sozialen Tugend ein"

-

Hochfest Christkönig

-

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#143

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 17.11.2016 18:54
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Wir erleben heute innerkirchlich leider eine Zeit der Wirrungen.....und auch Irrungen.
Daher ist es immer wieder ratsam, sich bez. der Kirchenlehrr auf die Kirchenlehrer zu beziehen.
So auch auf den hl. Vinzenz v. Lerin.
In seinem Werk "Commonitorium" steckte er unmissverständlich
den bei der Verkündigung nicht zu überschreitenden Rahmen der hl. Tradition ab:
-

[....]
"Niemals war es gestattet, den katholischen Christen etwas gegen die Überlieferung zu predigen.
[....]
Also den katholischen Christen etwas zu predigen gegen das, was sie empfangen haben, war niemals gestattet, ist nirgendwo gestattet und wird nie gestattet sein"
[....]


-

Weiter wandte er sich gegen die schon damals aufkommende Irrlehre der möglichen Umgehung des schmalen und steilen Weges zur Glückseligkeit;
gerade heute wieder aktuell !:

-

[....]
"pflegen die Häretiker auf wunderliche Weise unvorsichtige Menschen durch
Versprechungen folgender Art zu täuschen.
Sie wagen nämlich zu versprechen und zu lehren, daß es in ihrer Kirche, d. h. im Kreise ihrer Gemeinschaft, eine große, besondere und ganz persönliche Gnade Gottes gebe derart,
daß alle jene, die zu ihrer Zahl gehören,
ohne irgendwelche Anstrengung, ohne irgendeine Mühe und Selbsttätigkeit,
auch wenn sie nicht bitten, nicht suchen, nicht anklopfen,

doch von Gott so geleitet werden, daß sie, von Engelshänden getragen,
d. h. durch Engelsschutz bewahrt, niemals mit ihrem Fuß an einen Stein anstoßen, d. h. niemals zum Bösen verführt werden können"
[....]

-

Weitere Ermahnungen des hl. Vinzenz v. Lerin:


Lehre von der Tradition (8)

Lehre von der Tradition (21)

Religion und Wahrheit (11)

-

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#144

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 22.11.2016 22:09
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Heute macht sich innerkirchlich leider eine gewisse Verwirrung in Glaubensfragen breit.
Eine Verwirrung, die so Manche ratlos werden lässt.

Traditionsverbundene Katholiken
- im Grunde genommen kann niemand katholischen sein, der nicht traditionsverbunden ist, zumal die hl. Tradition, die hl. Überlieferung die - nebst der Heiligen Schrift - zweite tragende Säule der Kirche ist ! -
wissen denn um das Gewicht der hl. Tradition gerade auch in Zeiten von Verwirrung und Unklarheit.
[[File:Download (35).jpg|left|auto]]Der hl. Vinzenz v. Lerin
hat in seiner Mahnschrift "Commonitorium" diesbezüglich eine klare Orientierungshilfe in Form einer Richtschnur vorgegeben:

-

"Aber da sagt jemand:
Wenn sich der göttlichen Kundgebungen, Aussprüche und Verheißungen
auch der Teufel und seine Jünger bedienen, von denen die einen falsche Apostel, die andern falsche Propheten und Lehrer, alle aber in jeder Hinsicht Irrlehrer sind,
was werden da die Katholiken und die Kinder der Mutterkirche tun?

Auf welche Weise werden sie in den Heiligen Schriften das Wahre vom Falschen unterscheiden?
Sie werden es sich besonders angelegen sein lassen,
das zu tun, was, wie wir im Anfange dieses Merkbuches geschrieben haben,
die heiligen und gelehrten Männer uns überliefert haben,
daß sie nämlich die göttlichen Schriften
nach den Überlieferungen der allgemeinen Kirche und nach der Richtschnur der katholischen Glaubenslehre erklären;
ferner müssen sie
innerhalb der katholischen und apostolischen Kirche der Allgemeinheit, dem Altertum und der Übereinstimmung folgen,
und wenn einmal ein Teil gegen die Allgemeinheit, eine Neuerung gegen das Altertum,
die Abweichung eines oder weniger Irrenden mit der Übereinstimmung aller oder wenigstens der meisten Katholiken in Widerspruch steht,
sollen sie
der Verderbtheit eines Teiles die Unversehrtheit der Allgemeinheit vorziehen;
in dieser Allgemeinheit aber sollen sie
der Ruchlosigkeit einer Neuerung den frommen Sinn des Altertums und ebenso im Altertum selbst der Vermessenheit eines oder weniger an erster Stelle die
allgemeinen Beschlüsse aller auf einem Gesamtkonzil, wenn solche vorhanden sind, vorziehen;
wenn das nicht möglich ist, mögen sie dem folgen, was das Nächste ist, nämlich den übereinstimmenden Lehranschauungen vieler großen Lehrer
.
Wird das mit Hilfe des Herrn treu, besonnen und sorgsam beachtet, werden wir ohne große Schwierigkeit alle schädlichen Irrtümer der auftauchenden Häresien aufzudecken wissen."


-

Gerade auch heute ist das Befolgen dieser unmissverständlichen Richtlinien im Umgang mit aufkommenden Unklarheiten in Glaubensfragen unabdingbar.


Mehr vom hl. Vinzenz v. Lerin:

Was genau ist ein Traditionalist?

Die "neue Kirche" (12)
-


zuletzt bearbeitet 22.11.2016 22:22 | nach oben springen

#145

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 27.11.2016 21:56
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Heute wird inflationär versucht, die unfehlbare traditionsverbundene Lehre der Kirche durch
Wortakrobatik in Form von Wort"neuerungen" in eine "zeitgemässen" Folie zu pressen.

Vehement hat der

hl. Vinzenz v. Lerin ( gestorben vor 450 ) - einer der grossen Kirchenlehrer - diesem Ansinnen bereits früh in seiner Zeit widersprochen.
In seiner Mahnschrift "Commonitorium" warnt er denn auch vor "Neuerungen":

-

"Unter diesen Umständen kann ich, wenn ich das Gesagte immer wieder betrachte und erwäge, mich nicht genug wundern über den so großen Wahnsinn einiger Menschen,
über die so große Gottlosigkeit ihres verblendeten Sinnes und endlich über ihre so große Neigung zum Irrtume, daß sie nicht zufrieden sind
mit der überlieferten und einmal vor alters angenommenen Glaubensregel
,
sondern immer wieder nach Neuem suchen, immer darauf sinnen,
der Religion etwas beizufügen, daran zu ändern oder davon wegzunehmen,
als wäre es nicht eine himmlische, ein für allemal geoffenbarte Lehre,
sondern eine irdische Einrichtung, die nur durch beständige Verbesserung oder vielmehr Kritik zur Vollendung gebracht werden könnte
,
während doch die göttlichen Aussprüche laut verkünden:
Verrücke nicht die Grenzsteine, die deine Väter gesetzt haben , und:
Über einen Richtenden richte nicht , und: Wer Gemäuer niederreißt, den wird die Schlange stechen.
Dazu kommt jenes apostolische Wort, mit dem wie mit einem geistigen Schwerte allen verruchten Neuerungen aller Häresien oft der Kopf abgeschlagen worden ist und abgeschlagen werden muß:
O Timotheus, bewahre die Hinterlage, indem du die heillosen Wortneuerungen und die Gegensätze der fälschlich so genannten Wissenschaft meidest, zu welcher einige sich bekennend vom Glauben abgefallen sind.
Und trotzdem finden sich Menschen von so frecher Stirne,
von so eiserner Verwegenheit und von so diamantharter Starrsinnigkeit,
daß sie einer solchen Masse göttlicher Aussprüche nicht erliegen, unter solcher Wucht nicht zusammenbrechen, durch so schwere Hämmer nicht zermalmt, durch so schreckliche Blitze nicht niedergeschmettert werden.
Meide, heißt es, die heillosen Wortneuerungen;
er sagte nicht: das Altertum, nicht: die alten Lehren;
er deutete vielmehr klar an, was aus dem Gegenteil folgt;
denn wenn die Neuerung zu meiden ist
,
so ist am Altertum festzuhalten;
wenn die Neuerung unheilig ist, so sind die alten Lehren geheiligt
.
Und die Gegensätze, heißt es, der fälschlich so genannten Wissenschaft;
in Wahrheit ein falscher Name für die Lehren der Häretiker,
daß die Unwissenheit als Wissenschaftlichkeit, die Dunkelheit als Aufklärung,
die Finsternis als Licht ausgegeben wird."
[....]

-


zuletzt bearbeitet 27.11.2016 21:58 | nach oben springen


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